SPECIAL. Kardiale Biomarker. 5 Hoch-sensitives troponin-t und Nt-proBNP. 5 akutes Koronarsyndrom: 5 Nt-proBNP: der Biomarker-Goldstandard

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1 September 2017 SPECIAL Sonderpublikation der herz+gefäss Kardiale Biomarker 5 Hoch-sensitives troponin-t und Nt-proBNP Editorial von Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen 5 akutes Koronarsyndrom: Wie man Biomarker zur optimierung der diagnose und zur risikostratifizierung einsetzt 5 Nt-proBNP: der Biomarker-Goldstandard bei Herzinsuffizienz 5 Verbesserte diagnostik und therapiekontrolle durch kardiale Biomarker Interview mit Christian Müller, Basel

2 IMPRESSUM aerzteverlag medinfo ag Seestrasse Erlenbach tel Fax: Verlegerin & Publizistische Leitung Eleonore E. droux Wissenschaftliche Leitung Prof. dr. dr. h.c. Walter F. riesen Chefredaktion thomas Becker Berichterstattung und Interview Prof. dr. dr. h.c. Walter F. riesen Redaktion Heidrun ding aerzteverlag medinfo ag, Erlenbach inhaltlich verantwortet und fi nanziert von: Roche Diagnostics (Schweiz) AG rotkreuz ZG Literatur: 1. Müller C. et al. Multicenter Evaluation of a 0-Hour/1-Hour algorithm in the diagnosis of Myocardial infarction With High-Sensitivity Cardiac troponin t. ann Emerg Med 2016 Jul;68(1): Möckel M et al. Editor s Choice rule-in acute myocardial infarction : focus on troponin Eur Heart J: acute Cardiovacular Care 2016 : roffi M et al. Guidelines Eur Heart J 2016; 37: Wang Wt et al. a review of sex-specific benefits and risks of antithrombotic therapy in acute coronary syndrome Eur Heart J 2017;38: Chandrasekhar J, Mehran r. Sex-Based differences in acute Coronary Syndromes: insights From invasive and Noninvasive Coronary technologies.jacc Cardiovasc imaging. 2016;9: Wollert KC et al. Growth differentiation factor 15 for risk stratifi cation and selection of invasive treatment strategy in non St-elevation acute coronary syndrome Circulation 2007;116 : Wallentin l et al. Early invasive versus non-invasive treatment in patients with non-st-elevation acute coronary syndrome (FriSC-ii) : 15 year follow-up of a prospective, randomised, multicentre study lancet 2016;388 : lindholm d et al. Growth differentiation factor 15 at 1 month after an acute coronary syndrome is associated with increased risk of major bleeding JaHa Ponikowski P et al ESC Guidelines for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure : the task Force for the diagnosis and treatment of acute and chronic heart failure of the European Society of Cardiology (ESC) developed with the special contribution of the Heart Failure association (HFa) of the ESC. Eur Heart J 2016 ;37 : Cohen Solal a et al. lowered B-type natriuretic peptide in response to levosimendan or dobutamine treatment is associated with improved survival in patients with severe acutely decompensated heart failure. JaCC 2009 ;53 : Bettencourt P et al. N-terminal pro-brain natriuretic peptide predicts outcome after hospital discharge in heart failure patients. Circulation 2004 ; 110 : throughton et al. Natriuretic peptide-guided heart failure management. Eur Heart J 2014;35: Salah K et al. a novel discharge risk model for patients hospitalised for acute decompensated heart failure incorporating N-terminal pro-b-type natriuretic peptide levels : a European collaboration on acute decompensated Heart Failure : ElaN-HF Score. Heart 2014 ;100 :

3 Editorial Prof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen Zürich Kardiale Biomarker in der Praxis Kardiale Biomarker haben neue Dimensionen sowohl in der Diagnose des akuten Koronarsyndroms als auch bei Diagnose und Therapie der chronischen Herzinsuffizienz geschaffen. Hoch-sensitives Troponin-T Die Diagnostik des akuten Koronarsyndroms wurde dank der hohen Spezifität der kardialen Troponine revolutioniert. Ihre Kinetik unterscheidet sich zu andern kardialen Biomarkern, was eine längere Verweilzeit im Blut bis zur endgültigen Diagnose zur Folge hat. Die endgültige Diagnose konnte im Allgemeinen erst nach einer Verlaufskurve über mehrere Stunden gestellt werden. Mit der Entwicklung von high-sensitivity (hs) Troponintests werden Konzentrationserhöhungen bereits nach kurzer Zeit sichtbar. Die Einführung des 0/1h Algorithmus für hs-ctnt erlaubt nun ein Rule-in bzw. Rule-out bereits innerhalb nur einer Stunde, was zu einer wesentlichen finanziellen und zeitlichen Entlastung der Notfallstationen und zu einer schnelleren Gewissheit für Arzt und Patient führt. NT-proBNP Beim BNP handelt es sich um ein kardiales Peptidhormon, welches in den Vorhöfen und in geringerem Masse in den Herzkammern gebildet wird. NT-pro BNP (N-terminales pro BNP) ist das Spaltprodukt des Vorläuferproteins von BNP. BNP und NT-proBNP sind Marker für den kardialen Dehnungsstress und verhalten sich proportional zum Schweregrad der Herzinsuffizienz. In den aktuellen ESC Guidelines von 2016 zur Herzinsuffizienz wird NT-proB- NP zur Diagnose einer Herzinsuffizienz, sowie zur Identifikation der Patienten, die eine Echokardiographie benötigen mit Klasse I/A empfohlen. Mit der Einführung einer neuen Medikamentenklasse, den Angiotensin-Rezeptorblocker Neprilysin Inhibitor (ARNI), die als Entresto auf dem Markt zugelassen ist, hat die Bestimmung von NT-proBNP zusätzliche Bedeutung erlangt. BNP ist ein Neprilysin Substrat und wird durch die ARNI-Therapie erhöht. Es eignet sich deshalb nicht als Biomarker zum Therapieverlauf. NT-proBNP ist dagegen kein Substrat für Neprilysin und sollte deshalb als Outcome Parameter bei Herzinsuffizienz-Patienten verwendet werden. Zusammenfassend eignet sich die NT-proBNP Konzentration zur Diagnose, zur Therapieüberwachung und Vorhersage des Outcomes bei Patienten mit Herzinsuffizienz unabhängig von der Therapie. Es gilt: je tiefer der NT-proB- NP-Wert, desto besser die Prognose. wwprof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen Special Roche Diagnostics _ info@herz+gefäss 1

4 special Akutes Koronarsyndrom: Wie man Biomarker zur Optimierung der Diagnose und zur Risikostratifizierung einsetzt Anlässlich des Jahreskongresses 2017 der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona fand ein Satellitensymposium, unterstützt durch die Firma Roche Diagnostics International, zur Diagnose und Risikostratifizierung des akuten Koronarsyndroms statt. Dabei wurde die Bedeutung des 0/1-Stunden Algorithmus und die Geschlechtsabhängigkeit des kardialen Troponin T von zwei namhaften Experten diskutiert. Diagnose des akuten Myokardinfarkts mit hs Troponin T Nutzen des 0/1-Stunden Algorithmus Der akute Myokardinfarkt (AMI) ist ein lebensbedrohliches Ereignis, welches häufig vorkommt, stellte Christian E. Müller, Basel, fest. Die frühzeitige und richtige Diagnose ist entscheidend, da «Time is muscle» gilt. Heute stehen hochwirksame Therapien, wie die Rhythmuskontrolle, die duale Anti- Plättchen-Therapie (DAPT), die perkutane koronare Intervention (PCI), Statine und ACE-Hemmer zur Verfügung. Die Untersuchung eines Patienten mit Verdacht auf AMI beinhaltet immer die klinische Untersuchung anhand der Symptome und ein EKG. Obwohl als Leitsymptom der «stechende Brustschmerz» bekannt ist, wird der Schmerz Christian E. Müller auch als Brennen, Ziehen oder Drücken angegeben und kann als allgemeines Missempfinden im Brustbereich «chest discomfort» besser beschrieben werden. Im initialen EKG können milde ST-Senkungen, ST-Hebungen oder auch gar keine Veränderungen sichtbar sein. Zur Differenzierung der Diagnose helfen dynamische Troponin-T Messungen mit hoch-sensitiven (hs) Tests. Dazu werden Messungen zum Zeitpunkt 0 Stunden und 1 Stunde, und ggf. nach 2 oder 3 Stunden durchgeführt. Die Differentialdiagnose reicht von nicht-kardial über instabile Angina pectoris, andere kardiale Ursachen zum NSTEMI und STEMI, wie der Referent erklärte. Während mit den konventionellen Troponin-T Tests 3 oder 6 Stunden Wartezeit nötig war, um einen Konzentrationsanstieg einem Myokardinfarkt zuzuordnen, wird dies mit dem hs Test bereits nach 1 Stunde möglich. Der hs-ctnt Algorithmus (1, 2) Wie funktioniert er? Wie wird er angewendet? Der 0/1h Algorithmus ist der am besten validierte hs-ctnt Algorithmus. Er ist sehr sicher (Sensitivität %) und sehr effektiv. Für diesen Algorithmus gibt es eine Klasse- 1-Empfehlung in den Guidelines (3). Die Abbildung 1 gibt den ESC 0/1h Algorithmus für hs-ctnt wieder. A B C D E hs-ctnt (Roche Elecsys) hs-ctnl (Architect) hs-ctnt (Dimension Vista) nicht auf dem Markt Abb. 1: hs-ctnt ESC 0/1h Algorithmus Prof. Müller illustrierte seine Ausführungen anhand von 2 Patientenbeispielen. Fall 1: 61-jähriger Patient mit Brustschmerzen seit 2 Stunden, Druckgefühl, Dauer 1/2h, VAS (visuelle Analogskala für Schmerz) 5 von 10, Ausstrahlung in den linken Arm, Beschwerdelinderung liegend. Paroxysmales Vorhofflimmern, Pulmonalvenenisolation (PVI) vor 4 Jahren, bekannte Mitralklappeninsuffizienz. Die Risikofaktoren sind ehemaliger Raucher, erhöhtes Cholesterin. Der Patient erhält keine Medikation. Das EKG zeigt keine ST-Hebung. Das hs-ctnt zur Stunde 0 betrug 3ng/l (Rule-out). Nach 1h wurde 4ng/l gemessen, nach 3h 4ng/l. Der Patient wurde entlassen. Die ambulante Myokard-Perfusions-Bildgebung war normal. Take-Home Message Fall 1 hs-ctnt 5 ng/l: Wahrscheinlichkeit für AMI sehr niedrig. Dies würde bei einem «Chest pain onset» (CPO) 3h ein unmittelbares Rule-out erlauben. Der CPO war 2h, was ein Rule-out nach 1h erlaubt. Fall 2: 48-jähriger Patient mit Brustschmerzen seit 2 Stunden, «burning», Dauer 1h, VAS 9/10, transiente Ausstrahlung in beide Arme und begleitende milde Dyspnoe. Die Anamnese war bland, keine Medikation. Das EKG zeigte keine ischämietypischen Veränderungen. Als Risikofaktor fanden sich starker Raucher, 60pY, CPO 2h, «burning», hs-ctnt 0h 38 ng/l. Die weitere Entwicklung des hs-ctnt war 1h 106 ng/l, 2h 258 ng/l, 3h 436 ng/l. Take-Home Message Fall 2 Junger Patient, keine Vorgeschichte für kardiovaskuläre Krankheit. Typische Brustschmerzen. CPO 2h Der Basiswert für hs-ctnt war 3-fach die 99. Perzentile Der PPV betrug etwa 90% für AMI Direkte Verlegung des Patienten in das Katheterlabor Der Nutzen des 0/1h hs-ctnt Algorithmus besteht in lleiner stark verkürzten Zeit bis zur Diagnose lleiner verkürzten Zeit bis zur Behandlung lleinem hohen medizinischen Wert sowohl für Patienten wie behandelnde Ärzte lleiner Senkung der Kosten in der Notfallstation Therapie des akuten Myokardinfarkts Ist die Einführung von Geschlechts-spezifischen Cut-offs in klinischen Alltag sinnvoll? Kardiales Troponin ist geschlechtsspezifisch, stellt Evangelos Giannitsis, Heidelberg fest. Frauen haben niedrigere Werte für kardiales Troponin und dieser Unterschied kann dank neuer hoch-sensitiver Tests aufgedeckt werden. Der Referent zeigt, dass das Ausmass eines Unterschiedes innerhalb der gesunden Referenzpopulation vom Test abhängig ist. So ergab sich beim hs-ctnt Test von Roche eine Differenz von 6.65 ng/l, während beim Abbott Test eine grössere Differenz von 13.4 ng/l zu verzeichnen ist. Dementsprechend ist auch der Nutzen von geschlechtsspezifischen Cut-offs testabhängig. In verschiedenen Studien wurde der Nutzen einer geschlechtsspezifischen Reklassifikation untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass insgesamt weniger als 1% der Patienten reklassifiziert wurden, vor allem Frauen. In einer Studie mit hs-ctni wurden durch geschlechtsspezifische Cut-offs bei Frauen mehr Typ 2 Myokardinfarkte und Myokardschäden klassifiziert. In einer Meta-Ana- 2 Special Roche Diagnostics _ info@herz+gefäss

5 special Evangelos Giannitsis lyse mehr als einer viertel Millionen Patienten wurde aber festgestellt, dass der Einsatz von geschlechts-spezifischen Cut-offs nicht zu einer geringeren Mortalität führt, wenn Faktoren wie das Alter, Nierenfunktion, Diabetes, Geschlechter-Prävalenz berücksichtigt werden (4). Unabhängig von geschlechtsspezifischen Schwellenwerten gibt es aber bedeutende biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen (5), die auch zu belegbaren Unterschieden in der Behandlung zwischen den Geschlechtern führt. So haben Frauen etwa 5 mal häufiger einen Typ2 Myokardinfarkt als Männder und bekommen weniger PCI, Koronarangiographie, Aspirin oder GPIIb/IIa Antagonisten verabreicht, was mit ihrem erhöhten Blutungsrisiko zusammenhängen könnte. Als wichtige Frage ergibt sich, welche angemessene Behandlung für Frauen mit ACS in Frage kommt. Prof. Giannitsis sieht dieses Thema, zu dem es momentan zu wenig Daten gibt, als wichtig aber beurteilt die Benutzung von geschlechtsspezifischen Cut-offs für hs-troponin T im klinischen Alltag als nicht notwendig, zumal ebenfalls die ESC Leitlinien diesen Schritt nicht empfehlen. Interessant ist, dass Frauen im Durchschnitt 10 Jahre älter sind, wenn sie einen Myokardinfarkt erleiden als Männer. In diesem Alter haben Frauen entsprechend auch vermehrt Komorbiditäten, Diabetes (mit eingeschränkter Nierenfunktion) und ein per se niedrigerer Troponin-Wert könnte sich in Realität bereits «ausgleichen», was den Nutzen von geschlechtsspezifischen Cutoffs weiter in Frage stellt. Prof. Giannitsis betont nochmals, dass daher ein dynamischer hs-trononin-anstieg mit der Zeit (Stichwort 0/1h-Algorithmus) zur Diagnose des Myokardinfarkt empfohlen sei. llfrauen und Männer mit akutem Koronarsyndrom zeigen behandlungsspezifische und Outcome-spezifische Unterschiede lldie Gründe für diese Unterschiede sind multifaktoriell, z. B. höheres Alter, eingeschränkte Nierenfunktion, Komorbiditäten, koronare Anatomie lldie Werte für die 99. Perzentile sind bei gesunden Frauen signifikant niedriger als bei Männern und sie sind stark vom verwendeten Test abhängig (Abbott hs-ctni) llob die Verwendung geschlechtsspezifischer Cut-off Werte für die diagnose relevant ist, bleibt in Anbetracht der sehr geringen Zahl von Reklassifizierungen fraglich (nur eine unterstützende Studie) llob die Verwendung geschlechtsspezifischer Cut-offs das Outcome durch vermehrten Einsatz von Revaskularisationseingriffen und pharmakologischer Therapie verbessern wird, ist fraglich lldie Verwendung von hs-ctn identifiziert mehr Patienten mit Myokardschaden oder Typ 2 Myokardinfarkt, vor allem Frauen (HR 4.7) lldie optimale Behandlung von Typ 2 Myokardinfarkt inklusive nicht obstruktiver koronarer Herzkrankheit ist noch unerforscht Akutes Koronarsyndrom GDF-15 ein Marker zur Stratifizierung und Diagnosefindung Der Wert des zirkulierenden Wachstumsdifferenzierungsfaktors 15 (GDF- 15) ist ein wichtiges Instrument zur Stratifizierung und zur Diagnosefindung bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Hebung (NSTEMI), die initial mit EKG und Troponin diagnostiziert wurden, stellte Lars Wallentin, Uppsala, fest. In einer Untersuchung von GDF-15 bei NSTEMI prognostizierten erhöhte Werte von GDF-15 unabhängig das Risiko des zusammengesetzten Endpunktes von Tod oder rezidivierendem Myokardinfarkt in der konservativ behandelten Gruppe (P = 0,016), aber nicht in der invasiv behandelten Gruppe (6). Zwischen dem GDF-15 Wert bei Hospitalisierung und dem Effekt der Behandlungsstrategie auf den Endpunkt bestand eine signifikante Wechselwirkung. Das Auftreten des zusammengesetzten Endpunktes wurde durch die invasive Strategie bei GDF-15 Werten Lars Wallentin > 1800 ng/l um 51% gesenkt (Hazard Ratio, 0.49; 95% Konfidenzintervall, 0.33 bis 0.73, P = 0.001) und zwischen 1200 und 1800 ng/l um 31% (Hazard Ratio 0.68; 95% Konfidenzintervall, 0.46 bis 1.00, P = 0,048), aber nicht bei GDF- 15-Werten < 1200 ng/l (Hazard Ratio 1.06; 95% Konfidenzintervall, 0.68 bis 1.65, P = 0.81). Patienten mit ST-Segment Depression oder einem Troponin T Wert > 0.01 µg/l und einem GDF-15 Wert < 1200 ng/l profitierten von der invasiven Strategie nicht. In der FRISC II-Studie wurde bei GDF-15 Werten < 1800 ng/l kein Unterschied in der mittleren Anzahl wiederkehrender Myokardinfarkte oder Tod zwischen invasiver und nicht invasiver Therapie festgestellt, bei Werten 1800 ng/l war der Unterschied dagegen signifikant (p = 0.021) (7). GDF-15 zeigt aber auch eine Assoziation mit Blutungen. Höhere Werte ergaben ein höheres Risiko für nicht Bypass-bedingte Blutungen (8, 9). llbei Patienten mit akutem Koronarsyndrom ist der Wert von GDF-15 unabhängig mit dem Risiko für Tod oder Myokardinfarkt assoziiert llgdf-15 trägt zur Identifizierung von Patienten mit grösserem Nutzen früher invasiver Behandlung bei llgdf-15 ist unabhängig assoziiert mit dem Risiko schwerer Blutungen llder Faktor trägt zur Identifizierung von Patienten bei, die von einer kürzer dauernden oder weniger intensiven antithrombotischen Therapie profitieren. GDF-15 wie auch Troponin vermitteln nützliche komplementäre Information als Teil der Entscheidungsunterstützung bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom NT-proBNP: Der Biomarker-Goldstandard bei Herzinsuffizienz Wie NT-proBNP uns eine Hilfe bei Herzinsuffizienz sein kann, wurde mit Blick auf die Guidelines bis zur Implementierung in der täglichen Praxis beleuchtet in einem Satellitensymposium von Roche Diagnostics International anlässlich des Jahreskongresses 2017 der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona. Stellenwert von NT-proBNP bei akuter Herzinsuffizienz gemäss ESC Leitlinien 2016 «Natriuretische Peptide (NPs) sind die besten zirkulierenden Biomarker zur diagnose von symptomatischer und asymptomatischer Herzinsuffizienz. Sie werden bei Entlassung aus dem Spital empfohlen, sind akzeptiert und werden vergütet.» Dies waren die Botschaften von Prof. Dr. Alexandre Mebazaa, Prof. Dr. Alexandre Mebazaa Paris, der sich zur Kurz- und Langzeitprognose der NPs äusserte. Die NPs sind Teil der Definition der Herzinsuffizienz (10). Eine Bestimmung der NPs ist in allen Fällen von akuter Dyspnoe und Verdacht auf akute Herzinsuffizeinz als Hilfe zur Differenzierung nicht-kardialer Ursachen einer akuten Dyspnoe bei der Vorstellung des Patienten empfohlen (Klasse I/A- Empfehlung) (11). Die diagnostischen Tests bei akuter Herzinsuffizienz umfassen eine 12-Kanal-EKG-Aufzeichnung, eine Brust-Röntgenaufnahme, Blut-Laboranalysen und eine Echokardiographie bei instabilen Patienten (Klasse I/C Empfehlung). Die Diagnose einer Herzinsuffizienz zeigt eine hohe Übereinstimmung mit der In-Patient-Diagnose: unter 200 Pa- Special Roche Diagnostics _ info@herz+gefäss 3

6 special tienten mit initialer Diagnose einer Herzinsuffizienz wurde die Diagnose bei 191 (95.5%) bei Entlassung bestätigt. Serielle Bestimmungen der NPs können im Umgang mit Patienten unter kritischen Bedingungen hilfreich sein: Eine Abnahme der NPs bedeutet ein gutes Outcome, eine Zunahme bedeutet eine Verschlechterung der Herzfunktion. Bei gleichzeitigem Anstieg von Troponin kann es zu einem ACS kommen. Die SURVIVE- Studie ergab, dass die Mortalität geringer war, wenn der Wechsel in der BNP-Konzentration am Tag 5 mehr als 30% betrug (11). Bei akuter dekompensierter Herzinsuffizienz verbesserte die serielle Bestimmung von NT-proBNP die Risikovorhersage, wobei 30% Zunahme oder Abnahme von NT-proBNP die beste Risikovorhersage erlaubte (12). Amerikanische Guidelines und NT-proBNP In den ACC / AHA / HFSA-Guidelines 2017 erhielt die NP-Bestimmung höchste Empfehlungs-Klasse sowohl für die Diagnose als auch für die Etablierung der Prognose oder der Schwere der Krankheit (Klasse I/A). Sogar zur Vorsorge bei Patienten mit einem Risiko für Herzinsuffizienz wird die Messung von NP empfohlen (Klasse IIa/B). Die Biomarker-geleitete Behandlung ist für eine zielgerichtete medizinische Therapie vernünftig (Klasse IIa/B) und kann das Outcome bei chronischer Herzinsuffizienz verbessern (Klasse IIb/B). Weiterhin wird eine Bestimmung von NT-proBNP als Entlassungsparameter empfohlen und auch in der Praxis schon angewandt (14). Der Referent bestätigte seine eingangs gemachten Feststellungen: llnps sind die besten zirkulierenden Biomarker zur Diagnose der symptomatischen und der asymptomatischen Herzinsuffizienz llentlassungs-nps sind empfohlen, akzeptiert und werden vergütet. Sie eignen sich zur Kurz-und Langzeit-Prognose Yigal M. Pinto Von den Guidelines zur Implementierung in der täglichen Praxis Umgang mit natriuretischen Peptiden in klinischen Fällen In den ESC Guidelines 2016 wird NT-proBNP als Diagnose-Parameter empfohlen. Die Behandlung mit dem Angiotensin-Rezeptorblocker-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) (Entresto ) impliziert die Verwendung von NT-proBNP zur Patientenselektion, stellte Yigal M. Pinto, Amsterdam, fest. Unter Entresto können BNP-Werte nicht mehr zur Diagnostik oder Prognose verwertet werden, da Entresto die BNP-Produktion erhöht. NT-proBNP wird hingegen durch Entresto nicht beeinflusst. Mit Neprilysin bleibt NT-proBNP ein geeigneter Biomarker Der ARNI Entresto verhindert den Abbau von BNP, was zu einer Zunahme an BNP führt. NT-proBNP ist kein Neprilysin-Substrat und bleibt daher ein verlässlicher Biomarker Die europäische Guideline empfiehlt bei NYHA II + Auswurffraktion <35% und erhöhtem NT-proBNP die Therapie mit ARNI. Die Implementierung in der Praxis heisst, dass bei allen Patienten mit EF< 35%, NYHA II und höher sowie erhöhtem NT-proBNP (d. h. > 600 pg/ml), die unter der Therapie mit ACE-Hemmer, Betablocker und Mineralkortikoid-Rezeptorantagonist immer noch Symptome zeigen, die Behandlung mit einem ARNI empfohlen wird (Klasse I-Empfehlung). Dabei wird NT-proBNP als Parameter für das Ansprechen verwendet und kann zuverlässig eine Prognose für das Risiko einer Rehospitalisierung geben (13). llnt-probnp ist entscheidend in der Diagnose der Herzinsuffizienz inkl Herzinsuffizienz mit erhaltener Auswurffraktion (HFpEF) llnt-probnp ist essentiell in der Selektion von Patienten für ARNI (Entresto ) llnt-probnp ist hilfreich bei hospitalsierten Patienten vor der Entlassung wwprof. Dr. Dr. h.c. Walter F. Riesen Interview mit Christian Müller, Basel Verbesserte Diagnostik und Therapiekontrolle durch kardiale Biomarker? Bei welchen Patienten wenden Sie den 1-h- Algorithmus an? Bei allen Patienten, welche mit akutem Thoraxschmerz und / oder Verdacht auf akuten Myokardinfarkt auf die Notfallstation kommen.? Wie gehen Sie mit leicht erhöhten Werten von hs-tropt um? Welche Aussagekraft haben diese Werte? Hier bedarf es der genauen klinischen Beurteilung und der Berücksichtigung z. B. des Beginns des Thoraxschmerzes, des EKGs, der kardialen Vorgeschichte, und eben auch der Änderung im hs-troponin innerhalb einer Stunde um z. B. einen ganz frischen Herzinfarkt von einer chronischen stabilen Troponinerhöhung im Rahmen einer chronischen Herzerkrankung unterscheiden zu können.? Wie sollten Troponin-T-Messungen am Point-of- Care Gerät, das in vielen Hausarztpraxen benutzt wird, interpretiert werden? Leider haben die aktuell verfügbaren Troponin POC Geräte eine deutlich geringere Sensitivität als der Test auf dem Grossgerät im Labor. Sie können daher zwar gut einen Herzinfarkt anzeigen wenn die Werte am POC-Gerät erhöht sind, man kann aber mit diesen AUF KEINEN FALL einen Herzinfarkt verlässlich ausschliessen. Viele kleine Herzinfarkte, aber eben auch grosse Herzinfarkte in den ersten Stunden nach Beginn des Thoraxschmerzes sind eben leider unter der Nachweisgrenze dieser POC Tests.? Wie sehen Sie die Bedeutung der NT-proBNP Messung zur Verlaufs kontrolle? Wie häufig sollte der Zustand des Herzes bei einem Herzinsuffizienz-Patient überwacht werden? Das Zeitintervall zur nächsten Kontrolle hängt primär von der klinischen Situation des Patienten ab. Kurz nach einer Hospitalisation wegen akuter Herzinsuffizienz wären 2 3 Wochen für die meisten Patienten sinnvoll, in der stabilen Phase alle 6 bis 12 Monate. Bei jeder Kontrolle gehört die abschätzung der Füllungsdrucke des Patienten zu den klinischen Aufgaben, und die Bestimmung von NT-proBNP hilft hierfür ganz enorm.? Welche Massnahmen empfehlen Sie für die Entlassung eines Patienten mit Herzinsuffizienz und die anschliessende Verlaufskontrolle beim Hausarzt und beim niedergelassenen Kardiologen? Wichtig ist sicher den Patienten immer wieder ins Zentrum der Behandlung zu stellen, ihm den Zusammenhang zwischen seiner Erkrankung und den daraus resultierenden Symptomen, sowie aber unbedingt auch die grosse Bedeutung der Medikamente zu erklären. Der Patient muss unbedingt verstehen, dass er durch z. B. die Einschränkung der Kochsalzzufuhr, die regelmässige Medikamenteneinnahme, das tägliche Wiegen und Blutdruckmessen, wesentlich zur Stabilisierung der Herzinsuffizienz beiträgt.? Wie geht man bei Patienten vor, die Herz- und gleichzeitige Nieren insuffizienz haben? Das ist unser tägliches Brot bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Ca. die Hälfte hat auch eine eingeschränkte Nierenfunktion. Diese limitiert dann zusammen mit dem oft eher niedrigen Blutdruck die Verträglichkeit der Herzinsuffizienzmedikation. 4 Special Roche Diagnostics _ info@herz+gefäss

Fall 1: Willkommen in der Notaufnahme!

Fall 1: Willkommen in der Notaufnahme! Fall 1: Willkommen in der Notaufnahme! 7.10.2012 13:34h 7.10.2012 20:10h 8.10.2012 5:44h CK < 171 U/l 86 1418 1683 631 CK MB 7 25 U/l 244 224 49 CK MB (%) < 6% 17 13 8 Trop T < 14 ng/l 13 4507 3919 9.10.2012

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