Die Zukunft des Lernens im Alter
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- Heidi Hummel
- vor 6 Jahren
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1 Jacobs University Bremen Die Zukunft des Lernens im Alter Christian Stamov-Roßnagel Jacobs Centre on Lifelong Learning (JCLL) Jacobs University Bremen
2 Überblick Warum überhaupt lernen im Alter? Zwänge statt Möglichkeiten? Ohne Lernkompetenz geht es nicht Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Kompetenz heißt Übung, nicht Talent!
3 Warum überhaupt lernen im Alter? Wichtige Trends in der Arbeitswelt: Neue Produkte Technischer Fortschritt Neue Arbeitssysteme Verteiltes Arbeiten Neue Herstellungs verfahren Wachsende Bedeutung von Wissen Kundenorientierung Weniger körperliche Arbeit Virtuelle Teams
4 Warum überhaupt lernen im Alter? Hoher Veränderungsdruck
5 Warum überhaupt lernen im Alter? Die Ausgangslage einerseits Globalisierung Techn. Entwicklung Umstrukturierung Lebensbegleitendes Lernen Weniger Nachwuchs Längeres Arbeitsleben Mehr Ältere Demografischer Wandel
6 Warum überhaupt lernen im Alter? Lebensbegleitendes Lernen Lernen im Einklang mit den eigenen, jeweils aktuellen Lernbedürfnissen und Lernmöglichkeiten Aber auch: Lernen in einem Alter, in dem Beschäftigte bislang vom Lernen ausgegrenzt wurden
7 Warum überhaupt lernen im Alter? Die Ausgangslage andererseits Politische Förderung der Frühverrentung Jugendzentrierte Arbeitsgestaltung Frühverrentungs-Klima Frühverrentung als zentrale HR-Strategie kaum WB-Angebote für Ältere Arbeitsmotivation Lernbereitschaft Ältere Mitarbeiter können und wollen nicht mehr lernen
8 Überblick Warum überhaupt lernen im Alter? Zwänge statt Möglichkeiten? Ohne Lernkompetenz geht es nicht Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Kompetenz heißt Übung, nicht Talent!
9 Lernen können kann man auch mit 60, aber lernen wollen will man nicht mehr unbedingt Alter Lern- Verhalten = Lern- Fähigkeit + Lern- Bereitschaft Lernkompetenz
10 Unweigerliche Einbußen in verschiedenen Körperfunktionen Beschleunigter Abbau ab ca. 40 Strahlt oft auf Wahrnehmung der allgemeinen Leistungsfähigkeit aus Rybash, Roodin, & Hoyer, 1995
11 Kognitive Einbußen? Ja, aber geringer, als oft angenommen: 60 Verbale Fähigkeit Induktives Denken Wahrnehmungs- Tempo nach Hedden & Gabrieli (2004)
12 Kognitive Einbußen? Ja, aber geringer, als oft angenommen: 60 Verbale Fähigkeit Induktives Denken Wahrnehmungs- Tempo nach Hedden & Gabrieli (2004)
13 Trainingsgewinne Älterer und Jüngerer auf vergleichbarem Niveau Gedächtnisleistung vor Training nach Training Jüngere Ältere Nyberg et al., 2003
14 Sichere Befunde erscheinen in neuem Licht: E A I E O O A E I O A O I E A E I O 1 sec
15 Ältere brauchen für die Aufgabe länger jung alt jung alt Ton Licht aus Falkenstein & Wild-Wall (2007)
16 Aber: sie erkennen den Reiz so schnell wie Jüngere! Jung Alt 200 ms aus Falkenstein & Wild-Wall (2007)
17 Sie drücken lediglich die Taste später! Reiz Ende der Entscheidung Jung 200 ms Alt aus Falkenstein & Wild-Wall (2007)
18 Altern ist durch Verluste & Gewinne gekennzeichnet: Stabilität der Pragmatik Wissen Wortgewandheit Einbußen in der Mechanik Schlussfolgern Wahrnehmungstempo Gedächtnis Alter Li, Lindenberger, Hommel, Aschersleben, Prinz, & Baltes, 2002
19 Entwicklung der Pragmatik ist geprägt von hoher Variabilität: z - Score Mechanik Pragmatik Alter Alter Nach Baltes, Staudinger, & Lindenberger (1998)
20 Statistische Signifikanz = praktische Bedeutsamkeit Lernen im Beruf = Lernen im Labor: komplex, ohne Zeitdruck, unter Selbstkontrolle Kognitiven Verlusten stehen Gewinne beim Umgang mit Emotionen ( Abgeklärtheit ) und realistisches Selbstbild (Einschätzung Leistungsvermögen) gegenüber -> Keine Hinweise auf generelle Einschränkung der Lernfähigkeit
21 Lernkompetenz umfasst drei Bereiche Lernkompetenz wird durch Unternehmen vielfältig beeinflusst Lernhaltige Aufgaben LMX Lernstrategien Organisation Aneignen Lernkontrolle Ziele Bewertung Lernorientierung Lernklima Lern- Ressourcen Altersklima Motivation Lernüberzeugung
22 Lernkompetenz und Lernerfolg Dienstleistungsunternehmen, n= Kompetenz + Kompetenz - Kompetenz + Kompetenz - Kompetenz Jahre Jahre Jahre Kompetenz - Roßnagel & Schulz, 2007
23 Lernkompetenz und Lernangst Dienstleistungsunternehmen, n= Kompetenz + Kompetenz - Kompetenz + Kompetenz - Kompetenz + Kompetenz Jahre Jahre Jahre Roßnagel & Schulz, 2007
24 Auswirkungen geringer Lernkompetenz Dienstleistungsunternehmen, n=501 Roßnagel & Schulz, 2007
25 Überblick Warum überhaupt lernen im Alter? Zwänge statt Möglichkeiten? Ohne Lernkompetenz geht es nicht Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Kompetenz heißt Übung, nicht Talent!
26 Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Lernkompetenzanalyse erlaubt Identifikation verschiedener Lernerprofile, z.b.: lernentwöhnt: geringes Vertrauen in die eigene Lernfähigkeit, unangemessene Ansprüche verweigernd: misserfolgsmotiviert, erlebt Mangel an Unterstützung passiv: generell lernmotiviert, aber Mangel an Kontrollstrategien
27 Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Wege der Förderung: Lernentwöhnte Lernverweigerer Passivlerner Standard-Weiterbildung Lernerfolg - Belastung + Lernerfolg - Verweigerung + Lernerfolg -
28 Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Wege der (Alters-)Differenzierung: Lernentwöhnte Lernverweigerer Passivlerner MA- Gespräch Lerntechnik -Workshop Lernvertrag Interaktive Lernzielformulierung Standard-Weiterbildung Lernerfolg + Belastung - Lernerfolg + Verweigerung - Lerngruppe Lernerfolg +
29 Wie altersdifferenziertes Lernen fördern? Unter dem Strich Lernfähigkeit bleibt über das Arbeitsleben hinweg fast uneingeschränkt erhalten Lernbereitschaft kann durch Lernentwöhnung und mangelnde Unterstützung zurückgehen Dieser Rückgang ist keineswegs unvermeidlich; er kann durch systematische Förderung ausgeglichen werden
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Stamov Roßnagel, C.; Picard, M., & Voelpel, S. (2008). Lernen jenseits der 40. Personal, 60(4), Prof. Dr. Christian Roßnagel Tel:
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