Inhalt. DRZE_16 (48706) / p. 5 / I. Biologische Aspekte des Alterns Brigitte Altenberg und Karl Otto Greulich. Literatur...
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1 DRZE_16 (48706) / p. 5 / Inhalt I. Biologische Aspekte des Alterns Brigitte Altenberg und Karl Otto Greulich 1. Einführung Evolutive Aspekte des Alterns Einige Grundlagen über DNA, Gene und Genome und über Statistik DNA-Schädigung und DNA-Reparatur ROS, DNA-Schädigung und Altern Altersgene Altern von Zellen Stammzellen Telomere Mitochondrien Altern von Organismen Alternsverursachende und altersbedingte Krankheiten Genetisch bedingte Erkrankungen Altersbedingte Krankheiten Chronische Entzündungen Erkrankungen des Gehirns und des Zentralen Nervensystems Diabetes Erkenntnisse aus der Altersforschung Kalorienrestriktion Altern von Populationen Biomedizinisches Anti-Aging Literatur
2 DRZE_16 (48706) / p. 6 / Inhalt II. Psychologische Aspekte des Alterns Valerie Elsässer, Martina Gabrian und Hans-Werner Wahl 1. Einführung Aufgabenfelder der Psychologischen Alternsforschung und übergreifende theoretische Sichtweisen Aufgabenfelder der Psychologischen Alternsforschung Der Entwicklungsbegriff der Psychologischen Alternsforschung Ausgewählte theoretische Ansätze von übergreifender Bedeutung für die Psychologische Alternsforschung Methodische Anforderungen Forschungsdesigns und statistische Analyseverfahren Messinstrumente Forschungsfelder der Psychologischen Alternsforschung Kognitive Entwicklung Entwicklung von Persönlichkeit und Selbst Entwicklung subjektiver Alternsinterpretationen und Bedeutung von Altersstereotypen Entwicklung von Wohlbefinden und emotionalem Erleben Entwicklungsregulatorische Prozesse: Steuerung von Entwicklung bis ins höchste Alter Modell der Selektion, Optimierung und Kompensation Primäre und sekundäre Kontrolle Assimilation und Akkommodation Altern im Kontext Soziale Umwelt und Entwicklung sozialer Beziehungen im Alter Räumlich-dingliche Umwelt als Entwicklungskontext für ältere Menschen Erwerbsarbeit als Entwicklungskontext älterer Beschäftigter Krisenhafte Erfahrungen im Alter und Möglichkeiten der Intervention Spielarten von Verlusterfahrungen im höheren Lebensalter Interventionsmöglichkeiten Zusammenschau und Ausblick Literatur
3 DRZE_16 (48706) / p. 7 / Inhalt III. Philosophische und ethische Aspekte des Alterns Sebastian Knell 1. Einführung Unterschiedliche Formen des Alterns Chronologisches Altern Biologisches Altern Existenzielles Altern Psychologisches Altern Altern als Prozess und Alter als Zustand Bewertungen des Alters Altern und Altsein aus Sicht des Individuums Altern und Altsein aus Sicht der Gesellschaft Ageismus Zum Begriffsverständnis Systematische Besonderheiten ageistischer Diskriminierung Ageismus und medizinische Rationierung Altern und Krankheit Divergierende Positionen und Intuitionen Zur Debatte über Abgrenzungskriterien Altern und speziestypisches Funktionieren Kontinuum statt Dichotomie Die normative Dimension der Debatte Anti-Aging Anti-Aging und Lebensverlängerung aus Sicht des Individuums Anti-Aging und Lebensverlängerung aus Sicht der Gesellschaft Anti-Aging und Lebensverlängerung im Lichte moralischer Erwägungen Literatur Hinweise zu den Autoren und Herausgebern
4 DRZE_16 (48706) / p. 8 /
5 DRZE_16 (48706) / p. 9 / Vorwort Alles, was in Raum und Zeit existiert, altert auf zeitlich ausdrückbare Weise unabhängig davon, ob wir es mit Leben oder unbelebten Vorgängen zu tun haben. Personen haben zum Altern wie zum Alter ein kompliziertes Verhältnis, mit dem sich gleichermaßen positive und negative Eigenschaften verbinden. Altern umfasst alle Phasen personalen Lebens. In einem vollständigen personalen Leben mündet der Prozess des Alterns in den zeitlichen Abschnitt des Alters. Dabei verläuft das Leben von Personen in biologischen und psychischen Entwicklungen, die im jeweiligen sozialen Kontext spezifischen Formierungen und Wirkungen ausgesetzt sind. Entsprechend muss Altern als der Entwicklungsgang biologischen Lebens mit starken individuellen Ausprägungen verstanden werden. Der Zustand des Alterns begegnet uns in der Regel als ein Verfallsprozess von körperlichen und kognitiven Fähigkeiten. Diese Sichtweise überdeckt in modernen Lebensweisen traditionelle Vorstellungen von dem Alter als Lebensphase der Weisheit. Beim epistemischen und praktischen Zugang zum Altern von Personen sind objektive und subjektive Perspektiven zu unterscheiden. Während das chronologische und biologische Altern externen Messungen und Bewertungen zugänglich ist, erleben Personen ihre Alterungsprozesse im sozialen Kontext subjektiv und existenziell betroffen. Wenn es die sozialen Verhältnisse erlauben, ist es Personen in der Regel möglich, zumindest teilweise auf den Verlauf des körperlichen Verfallsprozesses und die geistige Präsenz Einfluss zu nehmen. Die Einflussnahme kann im günstigen Fall als Form der Selbstbestimmung verlaufen. Das gilt vor allem für geistige Entwicklungen, die vom körperlichen Abbau nicht in jeder Hinsicht betroffen sind. Wenn Personen ein hohes Alter erreichen, sehen sie sich mit der Aufgabe konfrontiert, ein Verständnis dafür zu entwickeln, sich in einem Lebensabschnitt zu befinden, der zu den letzten Phasen ihres Lebens gehört. Ein solches Verständnis ergibt sich aus dem bewussten Umgang mit Endlichkeit. Diese zeigt sich nicht zuletzt darin, dass Personen auf 9
6 DRZE_16 (48706) / p. 10 / Vorwort mehr Lebenszeit zurückschauen als sie noch vor sich haben. Wenn dieses Verständnis nicht zum Anlass von Verzweiflung werden soll, muss ein konstruktives Verhältnis zu Erinnerung, Gegenwart und dem kleineren Teil verbleibender Lebenszeit entwickelt werden. Letztlich geht es darum, aus dem Verständnis von Endlichkeit einen ernsthaften Umgang mit den eigenen begrenzten Möglichkeiten zu entwickeln, der vor allem die Verschwendung von Lebenszeit eingrenzt. Es ist allerdings immer damit zu rechnen, dass Selbstverständigungsprozesse im Hinblick auf das eigene Altern nicht durchgängig möglich sind, wie sich im Fall von neurodegenerativen Erkrankungen dramatisch zeigt. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen in der sogenannten ersten und zweiten Welt ergeben sich große gesamtgesellschaftliche Herausforderungen für die sozio-ökonomische Ausgestaltung des Alters sowie für die angemessene Bereitstellung von adäquater Pflege und medizinischer Versorgung. Oft werden öffentlichkeitswirksam Vorstellungen entwickelt, die nahelegen, dass Altern in der gegenwärtigen Erscheinungsform künftig nicht mehr als Schicksal hingenommen werden müsse. Das Anti-Aging-Syndrom gilt dabei als ein erster Schritt. Vorstellungen von ausgreifender Lebensverlängerung können bislang über keine sachlichen Grundlagen verfügen. Vor allem fehlt Versuchen, derartige Verlängerung auf technischem Wege zu bewerkstelligen, aufgrund der normativen Vorgaben für soziale und intragenerationelle Gerechtigkeit die ethische Rechtfertigungsfähigkeit. Es ist zudem auffällig, dass die oft erwähnte steigende durchschnittliche Lebenserwartung von Personen, die unter sozial günstigen Bedingungen ihr Leben führen können, nicht von einer Ausweitung der Höchstgrenze an Lebenszeit begleitet wird. Es besteht noch keine Einigkeit darüber, wie Alterungsprozesse von Personen biologisch zu verstehen sind und welche Effekte dabei Lebensstil und Umwelt erzeugen. Die Erforschung von Altern und Alter ist in der Regel entsprechend von ausgeprägter Interdisziplinarität geprägt. Der interdisziplinäre Zugang wird durch die Forschungssituation sowie den therapeutischen und betreuerischen Umgang mit Personen in den letzten Lebensabschnitten ohnehin erzwungen. In der Praxis sind Aufgabenstellungen zu bewältigen, die sich in der medizinischen Versorgung und pflegerischen Betreuung genauso abzeichnen wie in psychologischer, ethischer und rechtlicher Perspektive. Dieter Sturma 10
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