Wie schreibe ich eine Klausur?

Transkript

1 Wie schreibe ich eine? Vortrag am Dienstag, 14. November 2017 in Zusammenarbeit mit ELSA München

2 Wie schreibe ich eine? Programm II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

3 Wie schreibe ich eine? - Die überragende Bedeutung der fallbasierten im Studium und in den Examina eine Stärke der deutschen Juristenausbildung - als Spielchen, auf das man sich einlassen muss Ziel ist es, alle aufgeworfenen Probleme zu bearbeiten, und zwar an der richtigen Stelle im Prüfungsaufbau - Ganz entscheidend: Nur die Übung macht den Meister d.h.: Probeklausuren schreiben! II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

4 Sachverhalt Lösung

5 Wie schreibe ich eine? II. auf die - typischer Gegenstand der unbekannter Sachverhalt zu großem Teil Standardprobleme wenige unbekannte Probleme - angepasste Standardprobleme müssen sitzen i.ü. Verständnis für Rechtsgebiete entwickeln, Stoff ganz durchdenken Grundlagen und Handwerkszeug müssen beherrscht werden II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

6 Wie schreibe ich eine? II. auf die - stoff ist i.d.r. der gesamte in der Vorlesung und den begleitenden Arbeitsgemeinschaften behandelte Stoff (ggf. mit Einschränkungen durch den Grundkursleiter) - Achtung: Weder die Vorlesung selbst noch die Arbeitsgemeinschaften decken den gesamten Stoff erschöpfend ab! Gefragt ist insbesondere selbständiges und eigenverantwortliches Erarbeiten des Stoffs. II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

7 Wie schreibe ich eine? II. auf die - Lernen mit (großen oder kleinen) Fällen Anhand von Fällen wird der Stoff klausurgerecht gelernt, d.h. Probleme werden an der richtigen Stelle verortet und klausurtypische Formulierungen einstudiert. Zunächst selbständig lösen, erst dann die Lösung lesen so werden die Schwierigkeiten selbst erkannt und prägen sich besser ein. Lernen mit Fällen ist anstrengend alles andere ist verdächtig... II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

8 Wie schreibe ich eine? II. auf die - en probeweise schreiben oder wenigstens gliedern, denn sie bringen Routine (v.a. für Zeit-, Problem- und Fehlermanagement) machen Lernerfolg greifbar (worauf muss ich beim Lernen achten?) und überprüfbar (gegen Selbstbetrug!) sind eine wichtige Motivation - parallel dazu den Stoff durcharbeiten, klausurgerecht aufbereiten und vor allem exzerpieren! II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

9 Wie schreibe ich eine? II. auf die - Material Lehrbuch oder Skript (Tipp: Lieber ein Buch richtig und mehrmals durcharbeiten statt mehrere Bücher und Skripten lesen.) Fallsammlungen, insbesondere PdWs, aber auch Übungsfälle in den Ausbildungszeitschriften - Privat-AG (max. 3 Personen) - Baby-Rep (?) II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

10 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Regel Nr. 1: Den Fall lösen, der konkret gestellt ist! nur die Gesetze, nicht den Sachverhalt auslegen kein Abladen von abstraktem Lehrbuchwissen, sondern Arbeit und Argumentation am konkreten Fall Schwerpunkte so setzen, wie im Sachverhalt angelegt Probleme so lösen, wie im Sachverhalt angelegt II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

11 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Regel Nr. 2: Sämtliche Probleme und Argumente aufgreifen, die im Sachverhalt aufgeworfen sind! Punktesammeln : Ziel ist es nicht, den Fall so zu lösen, wie man es für richtig hält, sondern alle Probleme und Argumente an der richtigen Stelle zu verarbeiten. Taktisches lösen: Lösung (auch) so ausrichten, dass keine Probleme abgeschnitten werden. Problem erkannt Gefahr gebannt. II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

12 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der Optimaler Lösungsweg Start aufgeworfene Probleme Kein guter Lösungsweg Ergebnis II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

13 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Regel Nr. 3: Leistung = Arbeit / Zeit! gutes Zeitmanagement erforderlich kein Verkünsteln, sondern problembewusstes, aber zielorientiertes und prägnantes Ausformulieren der Lösung (promoviert wird später) keine halbfertige Lösung, sondern eine möglichst vollständige abgeben II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

14 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Regel Nr. 4: Sauberes Arbeiten ist die Visitenkarte des guten Juristen! auf richtige und sauber formulierte Obersätze achten immer die Normen nennen, unter die subsumiert wird möglichst genaues Zitieren der Normen (mit Abs., Satz, Nr. usw.) immer sauber Subsumieren nicht nur im Gutachtenstil, sondern auch im Urteilstil II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

15 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Regel Nr. 5: Keine Panik! im Normalfall unbekannter Sachverhalt mit (teilweise) unbekannten Problemen alle bearbeiter sind im Zweifel in derselben Lage auf die allgemeinen Grundlagen und ggf. ähnliche Problemstellungen zurückbesinnen den Fall Schritt für Schritt lösen II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

16 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - lösung besteht allein in der Antwort auf die Fallfrage - überflüssige Prüfungen werden als Fehler gewertet - am besten vor dem Sachverhalt lesen II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

17 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Auffälligkeiten (erkannte Probleme, Reizwörter, Argumentationen, Differenzierungen, Daten usw.) sofort anstreichen oder kommentieren - ggf. schematische Skizze oder Zeitstrahl anfertigen - nach der Reinschrift am besten noch einmal durchgehen II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

18 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - Wie lange und ausführlich soll ich gliedern? abhängig vom Fach und vom Bearbeiter (ca % der Zeit) vor der Reinschrift muss klar sein, wie der Fall gelöst wird - vor dem Schreiben noch einmal die Gliederung mit dem Sachverhalt abgleichen II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

19 Wie schreibe ich eine? III. Schreiben der - die goldenen Regeln beachten - Prüfungsaufbau entspricht immer der elementaren Struktur einer Rechtsnorm: Einstieg über die Rechtsfolge anschließend prüfen, ob die Tatbestandsvoraussetzungen gegeben sind II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

20 Wie schreibe ich eine? IV. Besonderheiten - Gliederung nach A. 2-Personen-Verhältnissen (ggf.) z.b. A è B, B è A usw. I. Anspruchszielen (ggf.) 1. Anspruchsgrundlagen für das jeweilige Anspruchsziel a) Tatbestandsvoraussetzungen der jeweiligen Anspruchsgrundlage II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

21 Wie schreibe ich eine? IV. Besonderheiten - Gliederung nach A. Zulässigkeit B. Begründetheit des eingelegten bzw. einzulegenden Rechtsbehelfs II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

22 Wie schreibe ich eine? IV. Besonderheiten - Der Aufbau der Begründetheitsprüfung richtet sich immer nach dem jeweiligen Verfahren! Normenkontrolle Der Normenkontrollantrag ist begründet, wenn die angegriffene Rechtsnorm verfassungswidrig ist. 1. Formelle Verfassungsmäßigkeit 2. Materielle Verfassungsmäßigkeit II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

23 Wie schreibe ich eine? IV. Besonderheiten - Der Aufbau der Begründetheitsprüfung richtet sich immer nach dem jeweiligen Verfahren! Organstreitverfahren Der Antrag ist begründet, wenn der Ast. durch die angegriffene Maßnahme in einem verfassungsmäßigen Recht verletzt ist. 1. Rechtsbeeinträchtigung 2. Verfassungsrechtliche Rechtfertigung a) Einschränkbarkeit des Rechts b) Grenzen der Einschränkbarkeit II. auf die III. Schreiben der V. Vor und nach der

24 Wie schreibe ich eine? V. Vor und nach der WORK LIFE II. auf die III. Schreiben der Vielen Dank! V. Vor und nach der