Opiatarme Anästhesie. Oliver Bandschapp
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- Nele Schmid
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1 Opiatarme Anästhesie Oliver Bandschapp
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10 VERURSACHEN WIR OPIATABHÄNGIGKEIT?
11 Clarke et al. BMJ 2014
12 49.2% von opiat-naiven Patienten verlassen Spital mit einem Opiat-Rezept Clarke et al. BMJ 2014
13 49.2% von opiat-naiven Patienten verlassen Spital mit einem Opiat-Rezept 3.1% nehmen 90 Tagen postoperativ immer noch Opiate Clarke et al. BMJ 2014
14 49.2% von opiat-naiven Patienten verlassen Spital mit einem Opiat-Rezept 3.1% nehmen 90 Tagen postoperativ immer noch Opiate Risikofaktoren: junges Alter, niedriges Einkommen, Komorbiditäten (Diabetes, Herzinsuffizienz, Lungenerkrankungen), Einnahme von Benzodiazepinen Clarke et al. BMJ 2014
15 49.2% von opiat-naiven Patienten verlassen Spital mit einem Opiat-Rezept 3.1% nehmen 90 Tagen postoperativ immer noch Opiate Risikofaktoren: junges Alter, niedriges Einkommen, Komorbiditäten (Diabetes, Herzinsuffizienz, Lungenerkrankungen), Einnahme von Benzodiazepinen Thoraxeingriffe mit grösserem Risiko Clarke et al. BMJ 2014
16 49.2% von opiat-naiven Patienten verlassen Spital mit einem Opiat-Rezept 3.1% nehmen 90 Tagen postoperativ immer noch Opiate Risikofaktoren: junges Alter, niedriges Einkommen, Komorbiditäten (Diabetes, Herzinsuffizienz, Lungenerkrankungen), Einnahme von Benzodiazepinen Thoraxeingriffe mit grösserem Risiko Grosse gynäkologische Operationen dagegen mit deutlich reduziertem Risiko Clarke et al. BMJ 2014
17 Soneji et al. JAMA Surgery 2016
18 Opiatrezepte nach kleineren Eingriffen erhöhen Risiko
19 Opiatrezepte nach kleineren Eingriffen erhöhen Risiko >60% von Patienten, die länger als 90 Tage kontinuierlich Opiate einnehmen, tun dies noch über Jahre weiter 1 1 Martin et al. J Gen Intern Med 2011
20 Opiatrezepte nach kleineren Eingriffen erhöhen Risiko >60% von Patienten, die länger als 90 Tage kontinuierlich Opiate einnehmen, tun dies noch über Jahre weiter 1 Patienten, die ein Opiatrezept erhalten nach kleinerer Chirurgie, haben ein 44% erhöhtes Risiko für Langzeit- Abusus 2 1 Martin et al. J Gen Intern Med Rodgers et al. J Hand Surg Am 2012
21 Opiatrezepte nach kleineren Eingriffen erhöhen Risiko >60% von Patienten, die länger als 90 Tage kontinuierlich Opiate einnehmen, tun dies noch über Jahre weiter 1 Patienten, die ein Opiatrezept erhalten nach kleinerer Chirurgie, haben ein 44% erhöhtes Risiko für Langzeit- Abusus 2 Opiate bei Spitalaustritt zu verschreiben erhöht das Risiko für chronischen Opiatkonsum 1 Jahr nach Spitalaustritt: OR Martin et al. J Gen Intern Med Rodgers et al. J Hand Surg Am Calcaterraet al. J Gen Intern Med 2016
22 Opiatrezepte nach kleineren Eingriffen erhöhen Risiko >60% von Patienten, die länger als 90 Tage kontinuierlich Opiate einnehmen, tun dies noch über Jahre weiter 1 Patienten, die ein Opiatrezept erhalten nach kleinerer Chirurgie, haben ein 44% erhöhtes Risiko für Langzeit- Abusus 2 Opiate bei Spitalaustritt zu verschreiben erhöht das Risiko für chronischen Opiatkonsum 1 Jahr nach Spitalaustritt: OR Unabhängig ob Patienten präoperativ schon Opiate einnehmen... die Chirurgie als solche ist ein Risikofaktor für chronischen Opiatkonsum 4,5,6 1 Martin et al. J Gen Intern Med Rodgers et al. J Hand Surg Am Calcaterraet al. J Gen Intern Med Brummett et al. JAMA Surg Jiang et al. Ann Surg Johnson et al. J Hand Surg Am 2016
23 WIRKUNG UND NEBENWIRKUNGEN DER OPIATE
24 Höchst effektive Analgetika Nach wie vor Basis der Analgesie im perioperativen Bereich
25 PONV Obstipation Ileus Harnretention Benommenheit, Sedation Albträume, Delirium Abhängigkeitspotential Pruritus Immunsuppression Trockenen Mund Orthostase, Hypotension Kopfschmerzen, Unwohlsein Toleranz Atemdepression Hyperalgesie, Allodynie
26 Tumor-Rezidiv Nathan N. Anesth Analg 2017;124(5):1381
27 TOLERANZ GEGENÜBER OPIATEFFEKT
28 ...braucht Zeit. Dafür ist die perioperative Periode zu kurz...
29 Cox et al. Br J Pharm Chemother 1968;33,
30 Vinik et al. Anesth Analg 1998;86,
31 ...Toleranz gegenüber analgetischem Effekt geht einher mit Toleranz gegenüber Nebenwirkungen wie Atemnot und Nausea...
32 Maximaler Effekt der Schmerzunterdrückung Paronis and Woods J Pharmacol Exp Ther 1997;282:355-62
33 Minutenventilation im Vergleich zur Kontrollgruppe Paronis and Woods J Pharmacol Exp Ther 1997;282:355-62
34
35 Toleranzentwicklung Analgesie: frühes Auftreten Respiratorische Effekte: spät Gastrointestinale Nebenwirkungen: sehr spät
36 OPIAT-INDUZIERTE HYPERALGESIE
37 Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen nach Opiatgebrauch
38 Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen nach Opiatgebrauch Gottschalk et al Am Fam Physician 2001;63:
39 Hyperalgesie nach Fentanylgabe? Mauermann et al. Anesthesiology 2016;124(2):453-63
40 Mauermann et al. Anesthesiology 2016;124(2):453-63
41 Mauermann et al. Anesthesiology 2016;124(2):453-63
42 Mauermann et al. Anesthesiology 2016;124(2):453-63
43 WAS KANN MAN ÄNDERN??
44 Collard et al. Anesth Analg 2007;105:
45 Collard et al. Anesth Analg 2007;105:
46 Hayhurst and Durieux Anesthesiology 2016;124:483-8
47 Collard et al. Anesth Analg 2007;105:
48 Weinbroum Anesth Analg 2003;96:789-95
49 Weinbroum Anesth Analg 2003;96:789-95
50 nach Prof. Mulier, Brugges PROTOKOLL OPIATARME ANÄSTHESIE BEI BARIATRISCHEN OPERATIONEN
51 Gottschalk et al Am Fam Physician 2001;63:
52 Hypnose & ITN Dexmedetomidin: 1µg/kg (LBW statt TBW bei Adipösen) Bolus iv. über 10min (wacher Patient) Fentanyl 0.05mg iv. (max. 0.1mg) Lidocain 1mg/kg Bolus iv. Propofol 2.5mg/kg iv., evt. zusätzliche Boli zur Einleitung, dann Sevoflurane/Desflurane (1MAC) mit Ziel BIS-Wert Ketamin 0.25mg/kg Bolus iv.
53 Muskelrelaxation Rocuronium mg/kg iv, bei RSI Rocuronium 1.2mg/kg iv Gefolgt von Rocuroniumperfusor 20-40mg/h Anpassen der Perfusorrate gemäss TOF-Monitoring: Rate erhöhen bei einer TOF-Antwort, bzw. Rate reduzieren bei PTC <10
54 Nach Einleitung Dexmedetomidin-Perfusor auf 0.5-1ug/kg/h Ketamin-Perfusor auf mg/kg/h Lidocain-Perfusor auf 2mg/kg/h MgSulfat 40mg/kg Bolus iv, anschliessend MgSulfat- Perfusor 5mg/kg/h
55
56 Neues Konzept (Prof. Mulier) 1h präop: Pregabalin (Lyrica) mg po 15min vor Induktion (LBW statt TBW bei Adipösen): Dexmedetomidin 0.25mcg/kg Start Induktion mit 1ml/kg von OFAMixture (10mg/ml Lido, 1mcg/ml Dex, 1mg/ml Ket) Induktion und Unterhalt Anästhesie analog zu früherem Konzept Magnesiumsulfat (40mg/kg in 50ml Infusionslösung über 15min OFAMixture (10mg/ml Lido, 1mcg/ml Dex, 1mg/ml Ket) mit 1ml/kg/h weiter Nicardipin, Metoprolol, Ephedrin und Phenylephrin bereit halten
57 Wann indiziert?
58 Adipositaschirurgie Wann indiziert?
59 Wann indiziert? Adipositaschirurgie Bei Opiat-gewöhnten Patienten
60 Wann indiziert? Adipositaschirurgie Bei Opiat-gewöhnten Patiente Asthma, COPD andere pulmonale Erkrankungen
61 Wann indiziert? Adipositaschirurgie Bei Opiat-gewöhnten Patienten Asthma, COPD andere pulmonale Erkrankungen Wann immer man die bekannten Opiat-Nebenwirkungen verhindern möchte (PONV, Ileus, Shivering, Harnretention, Pruritus, etc...)
62 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen
63 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen Allergie auf eines der Medikamente
64 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen Allergie auf eines der Medikamente AV-Blockbilder, Schock, Traumachirurgie, extreme Bradykardie, sofortige Anästhesie nötig (z.b. Notfallsectio), KHK mit Haupstammläsion
65 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen Allergie auf eines der Medikamente AV-Blockbilder, Schock, Traumachirurgie, extreme Bradykardie, sofortige Anästhesie nötig (z.b. Notfallsectio), KHK mit Haupstammläsion Relative Kontraindikationen
66 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen Allergie auf eines der Medikamente AV-Blockbilder, Schock, Traumachirurgie, extreme Bradykardie, sofortige Anästhesie nötig (z.b. Notfallsectio), KHK mit Haupstammläsion Relative Kontraindikationen Akute ischämische Problematik
67 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen Allergie auf eines der Medikamente AV-Blockbilder, Schock, Traumachirurgie, extreme Bradykardie, sofortige Anästhesie nötig (z.b. Notfallsectio), KHK mit Haupstammläsion Relative Kontraindikationen Akute ischämische Problematik Akute Hypertension vor Einleitung (cave Dexmed erhöht BD initial)
68 Wann kontraindiziert? Absolute Kontraindikationen Allergie auf eines der Medikamente AV-Blockbilder, Schock, Traumachirurgie, extreme Bradykardie, sofortige Anästhesie nötig (z.b. Notfallsectio), KHK mit Haupstammläsion Relative Kontraindikationen Akute ischämische Problematik Akute Hypertension vor Einleitung (cave Dexmed erhöht BD initial) Sehr alte Patienten unter Betabockade
69 Aufwach-Qualität postoperativ (präsentiert von Prof. Mulier am ASA-Kongress Boston 2017) yes/no mean(sd) OA (22) OFA (23) p test Tiefste SpO2 < 94% mit O2-Maske 11/11 2/ chi-square Obstruktive Atmung yes/no 3/18 0/ chi-square PONV yes/no 14/7 3/20 <0.001 chi-square Shivering yes/no 5/16 0/ chi-square Mean VAS Score 4.9 (0.8) 1.7 (0.9) <0.001 t-test Morphine used(mg) 15.3 (7.1) 4.9 (2.1) t-test
70 Retrospektive Studie laparoskop. Magenoperationen (präsentiert von Prof. Mulier am ASA-Kongress Boston 2017) 2492 Patienten mit normaler Anästhesie (OA), 2337 Patienten mit Opiat-freier Anästhesie (OFA) und 264 Patienten mit Opiat-reduzierter Anästhesie (LOA)
71 Retrospektive Studie laparoskop. Magenoperationen (präsentiert von Prof. Mulier am ASA-Kongress Boston 2017) 2492 Patienten mit normaler Anästhesie (OA), 2337 Patienten mit Opiat-freier Anästhesie (OFA) und 264 Patienten mit Opiat-reduzierter Anästhesie (LOA) Variable OA OFA LOA p Unplanned ICU 0.56% 0.3% 0.38% 0.38 Noofhospitaldays * week revision 0.36% 0.13% 0.38% 0.10 Hospital readmission 0.88% 1.03% 1.89% 0.29 Postop. Morphineday0 (SD) 21mg (0.99) 6mg (0.48) * 15mg (1.9) * No no-opioids postop. 1.36% 8.7% 5.6% 0.001
72 Ziemann-Gimmel et al. British Journal of Anaesthesia 2014;5:906-11
73 Opiatfreie Anästhesie war besser bezüglich PONV (und Schwere der PONV) als Inhalationsanästhesie mit Opiaten & 3er- PONV-Prophylaxe (Ondansetron4mg, Dexamethason 4-10mg & DHBP 0.625mg) Ziemann-Gimmel et al. British Journal of Anaesthesia 2014;5:906-11
74 Ileus, Konstipation Sedation Atemdepression Hyperalgesie Immunsuppression Albträume Nausea Trockener Mund Toleranz Harnretention Abhängigkeit Schwitzen Pruritus Delirium Allodynie Kopfschmerzen Orthostase, Hypotension Tumorprogression Muskelspasmen Erbrechen
75 Weniger ist mehr
Wenn es schwer wird. Dr. med. Andreas Weiss, DESA Facharzt für Anästhesiologie FMH Intensivmedizin
Wenn es schwer wird Dr. med. Andreas Weiss, DESA Facharzt für Anästhesiologie FMH Intensivmedizin Agenda Vorstellung Fallbericht Probleme Opiatfreie Anästhesie 18.04.16 / 2 Zu meiner Person 18.04.16 /
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