Implantierte und nicht implantierte Defibrillatoren

Ähnliche Dokumente
ICD nach Reanimation. ICD nach Reanimation. Peter Ammann

Möglichkeiten der Devicetherapie bei Herzinsuffizienz Was für wen?

Fallbeispiele zur Defibrillator-Therapie

ICD Programmierung bei Kammertachykardie. Prof. Christian Sticherling Universitätsspital Basel

ICD Primärprophylaxe nur bei KHK?

Herzschrittmacher und Defibrillatoren Versorgungsrealität in Deutschland Dr.G.Schnitzler / MDK-Hessen / Essen

Update Subkutaner ICD und tragbare Defibrillatorweste

Entwicklungsstand und Einsatz elektromedizinischer Therapieverfahren

Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern

LifeVest die Defi-Weste oder der tragbare Kardioverter-Defibrillator

Kardiale Resynchronisationstherapie: und technische Innovationen

Atriale und ventrikuläre Arrhythmie Wann an Ablation denken?

Postinfarkttherapie: Welche Medikamente? Wann ist ein ICD nach den aktuellen Leitlinien indiziert?

Herzschrittmacher und ICD WCC Barcelona Klinikum Bielefeld-Mitte

FALLBERICHT: LifeVest als Bridging zur ICD-Implantation nach infarktassoziiertem kardiogenen Schock

Ischämie und Remodeling der Infarktnarbe aus Sicht des Interventionellen Kardiologen. Prof. Dr. Peter Wenaweser, FEAPCI, FESC

Update Herzinsuffizienz Therapie der chronischen HI - ein Lichtblick

Fallvorstellung ICD-Indikation bei nicht-ischämischer Kardiopathie Herzinsuffizienz-Lunch Fallvorstellung

Neue Leitlinien Herzschrittmacher und Defibrillator

Erstellung eines eines Beispiels einer einer kostensensiblen Leitlinie (KSLL) in in der der Kardiologie im im Hinblick auf auf den den Einsatz

VT-Ablation bei Herzinsuffizienz

Neues vom WCC 2006 Herzinsuffizienz und CRT

Herzinsuffizienztherapie braucht Zeit! Wann ist der ICD indiziert? Chris9an Veltmann Überblick. Guidelines ICD.

Baden 04/2012 PD Dr. med. J-P Schmid 2

ebm info.at ärzteinformationszentrum

Kardiomyopathien. Kardiomyopathien -I- Dilatative, hypertrophe, restriktive und andere. Prof. Dr. med. Matthias Paul

Neues vom ASCO beim metastasierten Mammakarzinom

Chronische Niereninsuffizienz. Nicht jeder der pinkelt hat auch gesunde Nieren.

Schri&macher induzierte Kardiomyopathie. Peter Ammann Leiter Elektrophysiologie Kantonsspital St. Gallen

ESC München Schrittmacher, ICD, kardiale Resynchronisation ( CRT ) Dr. Dorothee Meyer zu Vilsendorf

Neue Aspekte bei der Behandlung ventrikulärer Tachykardien

Home Monitoring in der sektorenübergreifenden. Versorgung

Der komplexe Gefäßpatient

Therapie der Herzinsuffizienz S. Achenbach, Medizinische Klinik 2, Universitätsklinikum Erlangen

22. Dresdner Symposium Herz und Gefäße Innovationen 2016

Der tragbare Cardioverter/Defibrillator

Einführung in die ICD-Therapie. Plötzlicher Herztod Historische Entwicklung, Aufbau und allgemeine Funktionsweise des ICDs

Herzinsuffizienz Was ist neu?

Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz

Elektrotherapie der Herzinsuffizienz Was gibt s Neues?

Sollte Vorhofflimmern bei einem herzinsuffizienten Patienten abladiert werden?

Medikamentöse Optionen bei Herzinsuffizienz neue Therapieoptionen. II. Herbsttagung Schkopau

Kardiale Resynchronisation CHF-Lunch vom PD Dr. Beat Schär

Kardiale Resynchronisationstherapy (CRT): mit oder ohne ICD-back-up?

KHK mit Angina pectoris: Ivabradin reduziert kardiale Ereignisse

Aktuelle Therapieoptionen bei Vorhofflimmern J. Auer

Neues vom ESC Herzinsuffizienz, CRT, ICD und Schrittmacher

Ventrikuläre Extrasystolen - wann und wie behandeln?

Datenfelder mit Leitlinienbezug im Leistungsbereich Implantierbare Defibrillatoren Implantation (09/4) Erfassungsjahr 2019

Jahresauswertung 2011 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen Gesamt

DGK-Jahrestagung 2007 in Mannheim. Beurteilung der Kosten-Effektivität der CRT-D Therapie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

Vorbeugen ist besser als wieder heilen

Herzrhythmusstörungen Herzschrittmacher Implantierbare Defibrillatoren

Bedeutung telemedizinischer Nachsorge von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und Systemen zur kardialen Resynchronisation im klinischen Alltag

EINSATZ BEIM DEVICE PATIENTEN

CRT-Update. LSB, RSB, QRS >120 ms, QRS>150 ms Bildgebung, Druckdraht Wann ist sie nicht mehr sinnvoll?

qs-nrw Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4 Universitätsklinikum Aachen Aachen und Nordrhein-Westfalen Gesamt

Irene Lang, Günter Stix Kardiologie AKH-Wien Medizinische Universität Wien

Rhythmusstörungen beim herzoperierten Patienten

Ablation von Vorhofflimmern

Praxis Kardiologie-Angiologie Wuppertal

Klappenerkrankungen und Herzinsuffizienz. Hans Rickli St.Gallen

Jahresauswertung 2014 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen-Anhalt Gesamt

Linksventrikuläre Assist Devices: auch langfristig bei schwererer Herzinsuffizienz?

Wer braucht einen implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD)?

CRT-D-Non Response ein Thema von gestern?

Aspekte der ICD / CRT-Therapie: Methoden, Ziele und Hinweise für den Alltag

Sport und Lifestyle bei ARVC

Pharmakotherapie der Herzinsuffizienz - Vom Klassiker Digitalis zu neuen Optionen?

Effektgrößen. Evidenz-basierte Medizin und Biostatistik, Prof. Andrea Berghold

ICD-Kontroverse: Braucht jeder Patient mit einer linksventrikulären Auswurffraktion unter 35% einen ICD?

Primärprävention kardialer Morbidität

Der tragbare Kardioverter-Defibrillator

Plötzlicher Herztod und Defibrillatortherapie

KARDIALE THERAPIE IM ALTER Lohnt es sich?

THERAPIE DER HERZINSUFFIZIENZ MICHAEL M. HIRSCHL LANDESKLINIKUM ZWETTL ABTEILUNG FÜR INNERE MEDIZIN

Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen Gesamt

Kardiologie. Wichtigste Arbeiten des letzten Jahres. Prof. Dr. med. Axel Bauer. München,

Sport bei Herzerkrankungen: additiv oder alternativ zu Medikamenten?

Arrhythmia Summit Basel

Management von Fahrverboten nach Synkope und bei AICD-Patienten

Herzrhythmusstörungen: Die Bedeutung der Katheterablation. Richard Kobza

O M V. Behandle den Patienten nicht das EKG! A B C D E

Stellenwert der epikardialen Ablation

Work Shop: Kardiologie & Notfallmedizin

Aktuelles aus der Herztransplantation. Prof. Dr. med. Christof Schmid Herz, Thorax- u. herznahe Gefäßchirurgie Universitätsklinikum Regensburg

PCI vs CABG: Wo stehen wir 2016? Dr.med. Stefan Hoffmann Werner Forßmann Klinik Eberswalde

Georg Goliasch Medizinische Universität Wien. Sekundäre Mitralinsuffizienz - Pathophysiologie und klinische Bedeutung

Wichtige Paper Rhythmologie Was ist am wirkungsvollsten zur Senkung des Rezidiv-Risikos?

Jahresauswertung 2012 Implantierbare Defibrillatoren-Implantation 09/4. Sachsen-Anhalt Gesamt

Leistungsspektrum. Interventionelle Elektrophysiologie. Dietmar Bänsch. KMG Klinikum Güstrow Klinik für Rhythmologie und klinische Elektrophysiologie

Vorteile und Limitationen subkutaner Defibrillatoren bzw. elektrodenfreier Herzschrittmacher

Duale anti-plättchen Therapie bei Elektivstent und bei ACS: welches Medikament und wie lange?

Schlafapnoe. Dr. W. Strobel

Adipositas, Diabetes und Schlaganfall Prof. Dr. Joachim Spranger

Effizientere Versorgungsprozesse und mehr Lebensqualität mit Home Monitoring

Prävention des plötzlichen Herztodes

Transkript:

Implantierte und nicht implantierte Defibrillatoren Deddo Mörtl Universitätsklinikum St. Pölten

Was nun?

Herzinsuffizienz (HF-REF) und SCD Hälfte der Herzinsuffizienzpatienten versterben plötzlich/ unerwartet (sudden cardiac death). 70-80% dieser Tode werden als arrhythmogen klassifiziert. Disease modifying drugs reduzieren SCD, aber eliminieren ihn nicht. Spezifische AAR Therapie reduziert SCD nicht (erhöht ev. Risiko)

Externer Defi ICD

Herzinsuffizienz (HF-REF) und SCD Hälfte der Herzinsuffizienzpatienten versterben plötzlich/ unerwartet (sudden cardiac death). 70-80% dieser Tode werden als arrhythmogen klassifiziert. Disease modifying drugs reduzieren SCD, aber eliminieren ihn nicht. Spezifische AAR Therapie reduziert SCD nicht (erhöht ev. Risiko)

Herzinsuffizienz (HF-REF) und SCD Hälfte der Herzinsuffizienzpatienten versterben plötzlich/ unerwartet (sudden cardiac death). 70-80% dieser Tode werden als arrhythmogen klassifiziert. Disease modifying drugs reduzieren SCD, aber eliminieren ihn nicht. Spezifische AAR Therapie reduziert SCD nicht (erhöht ev. Risiko)

ICD vs Antiarrhythmika in sudden death survivors CIDS CASH Kuck Circulation 2000 Conolly Circulation 2000 AVID NEJM 1997

SCD-HEFT: Amiodaron vs Placebo vs ICD Bardy, G. et al. N Engl J Med 2005;352:225-237

Herzinsuffizienz (HF-REF) und SCD Hälfte der Herzinsuffizienzpatienten versterben plötzlich/ unerwartet (sudden cardiac death). 70-80% dieser Tode werden als arrhythmogen klassifiziert. Disease modifying drugs reduzieren SCD, aber eliminieren ihn nicht. Spezifische AAR Therapie reduziert SCD nicht (erhöht ev. Risiko) Wichtige Rolle für ICDs in HF-REF zur Reduktion des Risikos an ventrikulären Arrhythmien zu versterben.

ICD bei Herzinsuffizienz Sekundärprävention Primärprävention

ICD bei Herzinsuffizienz Sekundärprävention Primärprävention

ICD bei Herzinsuffizienz ESC-Guidelines 2012

ICD bei Herzinsuffizienz Sekundärprävention Primärprävention

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT

SCD-HeFT Bardy NEJM 2005

SCD-HeFT 2521 Patienten NYHA II/III LVEF <35% Med. Follow-up 45.5 Monate Bardy NEJM 2005

SCD-HEFT: Amiodaron vs Placebo vs ICD RRR 23% AAR: 6.9% NNT: 14 Bardy, G. et al. N Engl J Med 2005;352:225-237

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II

MADIT II Moss NEJM 2002

MADIT II 1232 Patienten St. p. Myokardinfarkt, LVEF 30% Exclusion: NYHA IV 3:2 ICD vs Medikamentös Mittlerer Follow-Up 20 Monate Endpunkt Tod Moss NEJM 2002

MADIT II Moss NEJM 2002

MADIT II HR: 0.69 [0.51-0.93] p=0.016 Moss NEJM 2002

MADIT II Moss NEJM 2002

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days)

DINAMIT: MI 6-40d, EF<35%

DINAMIT

DINAMIT Wen interessiert s?

Bei mir war s ein Rhythmus-Tod Der wurde bei mir verhindert...

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days)

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days) Less evidence in non-ischemic heart failure

DEFINITE: ICD in non-ischemic heart failure Kadish NEJM 2004

DEFINITE: ICD in non-ischemic heart failure Kadish NEJM 2004

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days) Less evidence in non-ischemic heart failure

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days) Less evidence in non-ischemic heart failure ICD nur wenn nach 3 Monaten immer noch EF niedrig

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days) Less evidence in non-ischemic heart failure ICD nur wenn nach 3 Monaten immer noch EF niedrig Nicht in refraktärem NYHA IV (außer bei CRT, VAD oder HTX Kandidaten)

Probleme des transvenösen ICD: Sondendefekte (Isolationsdefekte, Sondenbruch) Sondeninfektion Schwierige und risikoreiche Explantation bei Defekten, Infektionen und Umrüstung.

Externer Defi ICD sicd

Defibrillation without transvenous leads The S-ICD System: Completely subcutaneous Does not require leads in the heart, leaving the vasculature untouched Placed strictly by anatomical landmarks, removing the need for fluoroscopy at implant Sophisticated algorithms provide performance equal to, if not better than, transvenous ICDs1 1) 51 Burke M, et al. Safety and Efficacy of a Subcutaneous Implantable-Defibrillator (S-ICD System US IDE Study). Late-Breaking Abstract Session. HRS 2012. 2012 Boston Scientific Corporation or its affiliates. All rights reserved. CRM-104401-AA SEP2012 51

A new category of implantable defibrillators Transvenous (TV) ICDs The S- ICD System 52 Provides effective defibrillation for ventricular tachyarrhythmias Provides Brady pacing Provides ATP for patients with incessant monomorphic VT Provides atrial diagnostics Familiar implant technique 2012 Boston Scientific Corporation or its affiliates. All rights reserved. CRM-104401-AA SEP2012 Provides effective defibrillation for ventricular tachyarrhythmias No risk of vascular injury Low risk of systemic infection Preserves venous access Avoids risks associated w/ endovascular lead extraction Fluoroscopy not required

Ideal Device Placement 53 53 2012 Boston Scientific Corporation or its affiliates. All rights reserved. CRM-104401-AA SEP2012

One Month Post-Operative Pictures 54 2012 Boston Scientific Corporation or its affiliates. All rights reserved. CRM-104401-AA SEP2012 54

ICD: Primärprävention Key Evidence: SCD-HeFT Additional support: MADIT II No evidence for benefit early after MI (<40 days) Less evidence in non-ischemic heart failure ICD nur wenn nach 3 Monaten immer noch EF niedrig Nicht in refraktärem NYHA IV (außer bei CRT, VAD oder HTX Kandidaten) sicd: in Patienten, die kein Pacing brauchen

Ungutes Gefühl... bei vorübergehender ICD Explantation wegen Infektion bei akuten potentiell reversiblen Ursachen einer HF-REF (Myokarditis, peripartale CMP) 0-40d nach MCI Auftitrationsphase der HI Medikation

Externer Defi ICD sicd WCD

WCD: LifeVest

WCD: LifeVest 3 Defibrillator Pads 4 sensing electrodes 1 vibration box VF zone programmable 120-250/min VT zone programmable 120-VF zone 10 sec delay -> alarm -> if response button not pressed -> up to 5 150J biphasic shocks. ECG recorded

WCD post MI 9/2005-7/2011 8678 pts post MI für WCD vorgesehen 8453 pts WCD für mindestens 15min getragen 133 pts (1,6%) appropriate shocks, median ca 16d 146 shock events, 309 appropriate shocks: 252 successful termination 9 asystoly 41 not successful 1 nsvt 1 SVT 5 unknown Epstein JACC 2013

WCD post MI 99 Patienten erhielten 144 inappropriate Schocks (nur kurzer Schmerz, sonst keine Folgen) = 0,006 Schocks/Pat/Monat Immer falsches Sensing in Kombination mit fehlendem Response Button-Gebrauch Epstein JACC 2013

Epstein JACC 2013

Epstein JACC 2013

LVEF of shocked patients 133 shocked pts <30% 30-35% >35% not reported Epstein JACC 2013

Aktuelle Zahlen In Österreich versorgte Patienten: gesamt 340, 40 Patienten aktiv Deutschland: 1450 Patienten aktiv Ablehnungen: Deutschland 10%, Österreich 90% Weltweit mehr als 170.000 Patienten mit der LV versorgt Weltweit täglich mindestens 3 Lifesaves Deutschland 2 pro Woche Österreich bisher 5.

Zusammenfassung

Externer Defi ICD sicd WCD

Behandlungsalgorithmus: HFREF ESC-Guidelines 2012

Danke! 81