Konservativ, kooperativ, hedonistisch Formen des Engagements gesellschaftlicher Milieus

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1 Konservativ, kooperativ, hedonistisch Formen des Engagements gesellschaftlicher Milieus Dr. Frank Jost vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.v., Berlin

2 Das Handlungsfeld Integration im Kontext

3 Gemeinwohlpotenzial der Bürgergesellschaft aktivieren Mehr Partizipation an den Entscheidungsprozessen in den Feldern Stadtentwicklung und Wohnen

4 Zentrale Ziele und Fragestellungen >> Welche zivilgesellschaftlichen Potenziale sind mobilisierbar? >> Wie können sie in Prozesse der Quartiers und Stadtentwicklung eingebracht und mit den spezifischen Kompetenzen bzw. Fähigkeiten staatlicher und (z.b.) wohnungswirtschaftlicher Akteure zusammengeführt werden? >> Was folgt daraus für Aufgabenverständnis, Rollen und Verantwortungsteilung, Prozessgestaltung? Wie sind die notwendigen Veränderungen zu bewirken? >> Wohnen und Stadtentwicklung aus Sicht der Bürger gestalten! >> Lokale Demokratie stärken!

5 Bürger sind selbst aktiv und erhalten von den Kommunen Angebote zur Beteiligung und Kooperation Bürgerengagement Bürgerorientierung Kommunen beteiligen Bürger an der Meinungsbildung, fördern Eigenaktivitäten und kooperieren

6 Staat / Kommunen Quartiersund Stadtentwicklung Kapital / Märkte Zivile Gesellschaft

7 Bürgerengagement? In dem Viertel gibt es kein Bürgerengagement. Wir haben schon alles versucht. An bestimmte Gruppen kommen wir einfach nicht ran. Die wollen mit uns nicht zu tun haben. Wenn die sich engagieren, dann dafür dass es mehr Parkplätze gibt und weniger Ausländer.

8 Wie kann ich mit den Bürgern etwas vereinbaren, wenn ich nachher hausintern wieder zurückgepfiffen werde? Ich werde da raus geschickt und muss mich beschimpfen lassen, es sei ja doch alles schon entschieden. Und das Schlimme ist: die Menschen haben ja Recht. Das kostet viel Kraft und Zeit. Und was habe ich davon? Nur Ärger. Wir müssten hier im Hause zusammen arbeiten. Aber es gelingt nicht einmal, alle an einen Tisch zu berkommen.

9 Was? Aufgabe / Teilhabegegenstand Wie? Methode / Beteiligungsverfahren Wer? Bürger / Milieu

10 Trend 2005: Langzeitbeobachtung Ich habe genug mit meinen eigenen Problemen zu tun ich kann mich nicht auch noch um andere kümmern (Zustimmung in %) Basis: Personen pro Jahr ( nur D-West)

11 Trend 2005: Langzeitbeobachtung Mein Zuhause ist meine Insel (Völlige Zustimmung in %) Basis: Personen pro Jahr ( nur D-West)

12 Die Sinus-Milieus in Deutschland Soziale Lage und Grundorientierung Oberschicht / Obere Mittelschicht Mittlere Mittelschicht 1 2 Sinus A12 Konservative 5% Sinus A23 Traditionsverwurzelte 14% Sinus AB2 DDR- Nostalgische 6% Sinus B1 Etablierte 10% Sinus B2 Bürgerliche Mitte 16% Sinus B12 Postmaterielle 10% Sinus C12 Moderne Performer 9% Sinus C2 Experimentalisten 8% Untere Mittelschicht / Unterschicht 3 Sinus B3 Konsum-Materialisten 11% Sinus BC3 Hedonisten 11% Soziale Lage Grundorientierung A Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung B Modernisierung Individualisierung, Selbstverwirklichung, Genuss C Neuorientierung Multi-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien

13 Postmaterielle Starkes Interesse an gesellschaftlichen Prozessen Widerstände gegen Überbetonung neoliberaler Patentrezepte Kritik gegen Schwerfälligkeit, Phantasielosigkeit und formalen Rigorismus staatlicher Behörden (bis hinunter zur kommunalen Ebene) Großes Interesse an lokalen Entwicklungen und der direkten Nachbarschaft Insgesamt sehr ausgeprägtes Beteiligungspotenzial an Partizipationsprozessen und an ehrenamtlichen Tätigkeiten

14 Bürgerliche Mitte Grundsätzlicher Glaube an Potenziale bürgerschaftlichen Engagements Nachbarschaft ist ein hohes Gut, daher sehr hohes Beteiligungsinteresse auf Quartiersebene Das Milieu ist ein Aktivposten, wenn es um den Einsatz für gemeinsame Ziele geht Irritationen, wenn die Politik unverständlich agiert, sich weit vom Bürger entfernt zeigt und zum gefühlten Gegner wird Thematisch im Mittelpunkt stehen: Sicherheit, ordentliche (auch familienbezogene) Infrastruktur und wirtschaftliche Prosperität

15 Planungs- und Entscheidungsprozesse Beteiligung und Interesse 10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Teilnahme an Unterschriftenaktionen Teilnahme an Bürgerversammlungen Teilnahme an Bürgerbefragungen Teilnahme an Bürgergesprächen 24% 23% 15% 39% 14% 19% 19% 20% Höheres Potenzial: Verfahren mit allgemeinem, anonymen Charakter Teilnahme an Demonstrationen/ Protestversammlungen 12% 10% Mitarbeit in Bürgerinitiativen Teilnahme an moderierten Planungsverfahren Parteien vor Ort um Unterstützung bitten 6% 4% 5% 15% 10% 7% Geringeres Potenzial: Verfahren mit höherer persönlicher Beteiligung Beteiligung Interesse

16 Trend 2005: Einbettung in die Gesellschaft "Ich habe das Gefühl, von den aktuellen Veränderungen in unserer Gesellschaft ausgeschlossen zu sein" Antwort: Stimmt ganz genau / Abweichung vom Mittelwert EXP PER HED MAT BUM PMA ETB DDR TRA KON -6,0-4,0-2,0 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0

17 Trend 2005: Politik und Planerfordernis "Ich finde es wichtig, dass die Politiker einen Plan haben, wie unserer Städte und Gemeinden in 20 Jahren aussehen sollen" Antwort: Stimmt ganz genau / Abweichung vom Mittelwert EXP PER HED MAT BUM PMA ETB DDR TRA KON -15,0-10,0-5,0 0,0 5,0 10,0 15,0

18 Trend 2005: Politik und Bürgerbeteiligung Total ETB PMA PER KON TRA DDR BÜM MAT EXP HED Mir reicht es vollkommen aus, über Wahlen an politischen Entscheidungen beteiligt zu werden Ich finde: Bürger sollten stärker an der Planung und Gestaltung ihrer Städte und Wohnviertel beteiligt werden Ich habe keine Zeit, mich in Vereinen oder Organisationen zu engagieren Politiker können versprechen, was sie wollen, ich glaube ihnen nicht mehr Ich finde es gut, wenn Leute für ihre politischen Ziele auf die Straße gehen Bürger können gemeinsam mit anderen viel bewegen 18% 14% 8% 21% 23% 30% 16% 18% 10% 14% 22% 20% 21% 22% 29% 15% 20% 17% 22% 15% 21% 14% 15% 12% 9% 23% 10% 13% 17% 14% 21% 18% 13% 48% 34% 25% 49% 45% 51% 77% 58% 58% 49% 34% 27% 25% 24% 38% 24% 22% 44% 33% 24% 20% 18% 27% 31% 28% 34% 32% 25% 29% 33% 20 % 24% 16 % * Antwort: "stimmt ganz genau"; Basis: N= Fälle = stark überrepräsentiert = stark unterrepräsentiert

19 Trend 2005: Beteilungsinteresse nach Themenreichweite Beteiligungsinteresse an Planungen in verschiedenen Maßstabsebenen Antwort Sehr interessiert / Abweichungen vom Mittelwert 10,0 BUM 5,0 PMA BUM PMABUM ETB 0,0-5,0 MAT HED EXP MAT HEDTRA MAT MATHED -10,0 Haus Straße Ortsteil Gesamter Ort

20 Vorläufiges Fazit Das ehrenamtliche Engagement, gelegentlich oder regelmäßig, geht in die Millionen und findet sich auch in den Befragungsdaten in beträchtlichem Maße wieder. >> Das Potenzial zum Engagement ist dort erstaunlich hoch, wo die Menschen ihre Themen und Anliegen im selbstgewählten Kontext verfolgen.

21 Die Fähigkeiten zur Teilhabe sind keineswegs gleich verteilt und beeinflussen die Partizipationsbereitschaft sehr direkt. Dabei spielen natürlich auch, aber nicht nur, Bildungsgesichtspunkte eine Rolle. >> Milieuunterschiede spielen eine stärkere Rolle Es gibt (Experimentalisten und Moderne Perfomer sind Beispiel) zudem kompetente Milieus, die sehr selbstbewusst ihre Prioritäten setzen, zwischen wichtig und unwichtig nach eigenen Gesichtspunkten entscheiden, sich mal verweigern, mal die Zähne zeigen, mal sehr kooperativ mit gestalten wollen.

22 Zehlendorf Wedding Tiergarten Schöneberg Reinickendorf Prenzlauer Berg Neukölln Mitte Marzahn Kreuzberg Etablierte Postmaterielle Moderne Performer Konservative Traditionsverwurzelte DDR-Nostalgische Bürgerliche Mitte Konsum-Materialisten Hedonisten Experimentalisten Charlottenburg 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

23 Freiburg: Milieustruktur Anteil dominantes Milieu in % 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% BRD gesamt Freiburg GAGFAH gesamt ETB PMA PER KON TRA DDR BUM MAT HED EXP In Freiburg besteht eine starke Dominanz von Postmateriellen (Akademiker, auch Studierende); überrepräsentiert sind gleichfalls junge PER und EXP; statusniedrige Milieus sind hingegen unterrepräsentiert. Auch der Bürgerlich Mitte-Anteil ist in Freiburg sehr schwach ausgeprägt. Quelle: microm

24 Das typische Bild bei Beteiligung und Dialog Die üblichen Verdächtigen Aktuelle Demokratieprobleme Sinkende und sozial ungleiche Wahlbeteiligung, Vertrauensverlust in die Politik An Bürgerbeteiligung nehmen eher Gebildete und sozial Bessergestellte teil und beeinflussen oft das Ergebnis zu ihren Gunsten, Sprachfähigkeiten, Macht und Ausstrahlung beeinflussen das Ergebnis der Beteiligung Etablierte Postmaterielle Moderne Performer Konservative Traditionelle DDR-Nostalgische Bürgerliche Mitte Konsummaterialisten Mithilfe der Milieuforschung konnte in verschiedenen Städten mit anonymisierten Teilnehmerdaten die einseitige Milieustruktur bei früheren Bürgerbeteiligungen gezeigt werden. Hedonisten Experimentalisten vhw e. V Seite 24

25 Milieus und Dialog Der Status Quo Bürgerdialog: Status Quo Ø 29% Bürgerdialog: Potenzielle Steigerungen Ø 67% Steigerungs-Potenzial (Index 100 = Ø Steigerung) Performer 32% Expeditive 26% Konservativetablierte 39% Traditionelle 29% Liberalintellektuelle 40% Adaptivpragmatische 21% Sozialökologische 27% Bürgerliche Mitte 37% Prekäre 21% Konsum- Hedonisten 23% Experimentalisten 17% Konservativetablierte Index 68 Traditionelle Index 76 Liberalintellektuelle Index 77 Sozialökologische Index 132 Bürgerliche Mitte Index 72 Prekäre Index 120 Performer Index 131 Adaptivpragmatische Index 169 Konsum- Hedonisten Index 122 Expeditive Index 106 Experimentalisten Index 196 Schwach vertreten Stark vertreten Schwache Zuwächse Starke Zuwächse Quelle: vhw Trendstudie 2010, Basis: Fälle Frage: An welchen Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich an Planungs- und Entscheidungsprozessen in ihrer Stadt oder Gemeinde zu beteiligen, haben Sie sich bereits beteiligt? Antwort: Bürgerversammlung oder Bürgergespräch oder moderierte Planungsverfahren; Erhebungszeitraum: April Juni 2010 Quelle: vhw Trendstudie 2010, Basis: Fälle Frage: Welchen Möglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, sich an Planungs- und Entscheidungsprozessen in ihrer Stadt oder Gemeinde zu beteiligen, kennen Sie? Antwort: Bürgerversammlung oder Bürgergespräch oder moderierte Planungsverfahren; Erhebungszeitraum: April Juni 2010 Statusmilieus und Bürgerliche Mitte dominieren mit Blick auf den Status Quo im Bürgerdialog. Distanzen bestehen besonders bei den unteren und jungen modernen Milieufraktionen Starke Potenziale bestehen aber auch in eben den jungen Milieus das Interesse ist da, aber wie damit umgehen? vhw e. V Seite 25

26 Partizipation: Distanzen und Nähen Neue Sinus-Milieus Fühle mich bei Engagierten nicht willkommen Ø 28% Wichtigkeit: Lokale Bürgerbeteiligung Ø 23% Performer 21% Expeditive 26% Konservativetablierte 20% Traditionelle 27% Liberalintellektuelle 14% Adaptivpragmatische 26% Sozialökologische 6% Bürgerliche Mitte 23% Prekäre 48% Konsum- Hedonisten 54% Experimentalisten 34% Performer 21% Expeditive 28% Konservativetablierte 16% Traditionelle 20% Liberalintellektuelle 24% Adaptivpragmatische 22% Sozialökologische 33% Bürgerliche Mitte 18% Prekäre 17% Konsum- Hedonisten 39% Experimentalisten 31% Schwach vertreten Stark vertreten Schwach vertreten Stark vertreten Quelle: vhw Trendstudie 2010, Basis: Fälle Filter: Mindestens 1x angegeben, sich nicht lokal engagieren zu wollen (89%) Frage: Aus welchem Grund wollen Sie sich nicht engagieren? Antwort: Ich fühle mich bei denen, die sich engagieren, nicht willkommen Erhebungszeitraum: April Juni 2010 Quelle: vhw Trendstudie 2010, Basis: Fälle Frage: Wie ist das in der Gegend/Gemeinde, in der Sie wohnen? Item: Beteiligung der Bürger an den Entscheidungen in der Stadt/Gemeinde Antwort: Sehr wichtig (Top-Box 4er-Skala) Erhebungszeitraum: April Juni 2010 Nähe bei Statusmilieus und Performern Distanzen bei unteren und jungen modernen Milieufraktionen Jenseits des Status Quo: Hohe Affinitäten für das Thema Bürgerbeteiligung in den modernen Milieusegmenten, bis in statusschwache Bereiche hinein; zudem bei den SÖK Chart 26

27 Hedonisten Prekäre Traditionelle Sozial Ökologische Adaptiv Pragmatische Bürgerliche Mitte 100T 500T EW West Freiburg im Breisgau Expeditive Performer Liberal Intellektuelle Konservativ Etablierte 0,00 2,00 4,00 6,00 8,00 10,00 12,00 14,00 16,00 Chart 27

28 Partizipation Im Ergebnis geht es um Partizipations-Typen Kreative Konzipierer Professioneller Zugang Abstrakter, strategischer Zugang ( neues Bildungsbürgertum) Quartiersengagement in Konkurrenz zu anderen Feldern Es geht nicht um Stadtentwicklung an sich, sondern um konkrete Themen und Interessen Engagement als Kür Stadt/Staat stellt Grundversorgung Prekäre Ganz großes Kino Emotional besetzter Zugang, Gänsehautstimmung Für Leute einsetzen, denen es schlecht geht (Selbstbild: Man schafft seinen Weg alleine und kann helfen) Mitmacher Kein Erfüllungsgehilfe für Aufgaben von Stadt/Staat sein Mainstream Home sweet home: Man engagiert sich vorerst in Nachbarschaft und Quartier. Es soll schöner werden Engagement ist Einsatz für ganz konkrete, kleinteilige Dinge Verständnis für knappe Kassen von Stadt/Staat, mitmachen um öffentliche Engpässe zu überbrücken ist legitim

29 Milieu-Segment: die Traditionellen Die Überforderten : das Traditionelle Milieu Zum Traditionellen Segment zählen wir nur ein Milieu, das Milieu der Traditionellen. Mit 15% das größte Milieu in der Milieulandschaft (neben der Bürgerlichen Mitte). Größenordnung und das hohes durchschnittliche Alter spiegeln den fortschreitenden Demographischen Wandel und den stetigen Anstieg der älteren Bevölkerungsgruppen. Vor dem Hintergrund dieser demografischen Gegebenheiten lässt sich schon schließen, dass ganz andere Interessen, Bedürfnisse und Präferenzen haben als andere besonders die jüngeren Milieus. Dementsprechend ausgeprägt kann das Konfliktpotenzial sein. Sie haben meist eine einfache Bildung: 70,7% haben die Schule mit dem Hauptschulabschluss beendet. Alle anderen Schulabschlüsse sind in diesem Milieu deutlich unterrepräsentiert. Dass sie meist über eine einfache Bildung verfügen mag auch an der Zeit liegen, in der sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben. vhw e. V Seite 29

30 Milieu-Segment: die Traditionellen Kommunikation der Traditionellen: im eigenen Mikrokosmos, lebensnah, unaufgeregt und schlicht Kommunikation in ihrem Mikrokosmos ihrem Heim, mit Nachbarn, Verwandtschaft. Immer seltener Arbeit, Stammtisch, Kaffeekränzchen. Miteinander reden als Beziehungspflege ist ihnen wichtig, worum es geht nicht Kommunikation dient in erster Linie der Alltagsbewältigung, gegen ihre Einsamkeit, Mitteilungsbedürfnis befriedigen. Wollen unbedingt zeigen, dass sie noch etwas beitragen können das gelingt ihnen nicht mehr in Gänze und das kann sehr frustrierend sein. Sind nicht diskussionsfreudig, oft können sie nicht mitreden, denn von den großen Dingen, die in der Welt geschehen, erfahren sie meist aus zweiter Hand. Sie brauchen praktische Kommunikation, bei der es um lebensnahe Problemlösungen geht. Keine Anglizismen, Expertensprech, große thematische Sprünge. Konfliktpotenzial Große Distanz zu Intellektuellen und deren Kommunikationsstil. Skepsis bei Performern rücksichtlos. Unverständnis gegenüber Kritisch Kreativen was wollen die? Konfliktpotenzial besonders bei Prekären? Herausforderung: Sie motivieren, sie aktiv mitnehmen, in den Prozess einbeziehen und dabei behalten. Brücken schlagen zwischen den Leitmilieus und Kritisch Kreativen. Passende Informationen geben, die sie in ihrer Lebenswelt betreffen und betroffen machen. vhw e. V Seite 30

31 Milieu-Segment: die Prekären Die Zwiegespaltenen : Das Prekäre Milieu und die Konsum- Hedonisten Zu den Prekären Milieus zählen wir das Milieu der Prekären sowie die Konsum-Hedonisten. Zusammen stellen sie 17% der Gesamtbevölkerung. Die Bezeichnung lässt auf ihre soziale Lage schließen: Nicht selten leben sie unter prekären Lebensumständen, haben oft ein geringes Einkommen und oft einfache formale Bildungsabschlüsse. Der Anteil derjenigen, ohne festes Arbeitsverhältnis ist gerade bei den Prekären hoch. Bildung, Beruf und Karriere nehmen oft einen geringen Stellenwert im Leben ein. Den meisten ist Arbeit Mittel zum Zweck: Für die Prekären ist sie Notwendigkeit, um Existenzgrundlage für sich und die Familie zu sichern. Für die Konsum-Hedonisten ist sie notwendiges Übel, um das Leben außerhalb der Arbeit zu gestalten. Unterschiede in ihren Lebensphasen und einigen Einstellungen zum Leben. Die Konsum-Hedonisten sind im Durchschnitt knapp 10 Jahre jünger als die Prekären. Konsum-Hedonisten (41,7%) sind deutlich häufiger ledig als Prekäre (23,3%). vhw e. V Seite 31

32 Milieu-Segment: die Prekären Kommunikation des Prekären Milieus: geradeaus, einfach, nah am Alltag und oft rau Kommunikation findet in erster Linie im eigenen Umfeld statt demonstrieren von Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Kommunikation um lebendig zu fühlen, Bestätigung/ Dazugehören erfahren. Sie wollen auch zeigen, dass mithalten können, dass sie jemand sind. Sie sind in vielen Situationen und bei allem was fremd ist (kommunikativ) überfordert Kommunikation mit jemanden außerhalb ihrer Kreise ist schwierig und anstrengend. In solchen Situationen geht es auch darum die selbstempfundenen Defizite, Chancenlosigkeit, Unsicherheit und Unterlegenheit zu verbergen. In der Kommunikation gilt: bei der Sache bleiben, normal und einfach reden, also nicht verschnörkelt, ungekünstelt, nicht aufgesetzt. Auf alltagesnahe Kommunikation achten, sich an ihrer Lebenswelt orientieren. Konfliktpotenzial Leitmilieus hier fühlen sie sich unterlegen, nicht verstanden, abgelehnt, angegriffen. Kreative Codes sind nur schwer zu verstehen. Manchmal auch mit Mainstream und Traditionellen, aus deren Sicht sie mehr tun könnten. Herausforderung: Kommunikative Brücken schlagen zu Leitmilieus. Unterlegenheit nicht in Ablehnung und Aggression gegenüber anderen umschlagen lassen. Vorsichtig und aufmerksam mit wahrgenommenen Defiziten implizit oder explizit umgehen vhw e. V Seite 32

33 Milieu-Segment: die Prekären Kommunikation der Konsum-Hedonisten: laut, schrill, geradeaus, provokant, emotional und impulsiv Kommunikation findet vor allem untereinander, innerhalb der eigenen Peers statt und dient auch der klaren Abgrenzung nach außen. Extrovertiertes Präsentieren und Darstellen durch Codes und Körpersprache. Kommunikation ist Selbstinszenierung. Einfache Sprache und immer so wie gesprochen. Optik ist sehr wichtig, Kleidung, Accessoires und deren wahrgenommene Bedeutung als Hinweis auf die Identität. Auftreten und Kommunikation wecken oft Vorurteile, umso wichtiger ist es, seine eigene Meinung über sie zu reflektieren. Keine Belehrungen, Vorwürfe, Appelle an Moral und Gemeinwohl das Hier und Heute zählt. Konfliktpotenzial Ablehnung von Mainstream und Traditionellen, teilweise Feindseligkeit gegenüber Intellektualität. Ihre Selbstinszenierung und oft impulsive Art kann andere schnell abschrecken. Herausforderung: Abgrenzung nach außen ist auch Abwehr und Selbstschutz es gilt herauszufinden, wovor sie sich schützen wollen. Sich auf sie und ihre Lebenswelt einlassen um kommunikative Codes entschlüsseln. Brücken/ Ausgleich zu den Intellektuellen Milieus schaffen. Fehlendes Engagement. vhw e. V Seite 33

34 Milieu-Segment: die Kritisch Kreativen Die Jungen Wilden : Expeditive und Experimentalisten Die Kritisch kreativen Milieus bilden Expeditive und Experimentalisten. Sie zeichnen sich durch ein großes Maß Individualität und Unkonventionalität aus. Auf den ersten Blick sind beide Milieus in erster Linie spaßorientiert, aber hinter dieser Einstellung steckt auf den zweiten Blick auch eine kritische Grundhaltung. Experimentalisten sind dabei provokanter als Expeditive. Dagegen suchen sich Expeditive zielstrebig und ehrgeizig ihren eigenen Weg, erobern sich ihre Welt Im Hinblick auf die Altersstruktur sind sich die Milieus zunächst recht ähnlich besonders die jungen Altersgruppen sind zum Teil sehr stark überrepräsentiert, doch sind Experimentalisten ungefähr 10 Jahre älter als die Expeditiven. Der Anteil an Schülern, Studenten und Lehrlingen ist ebenfalls in beiden Milieus im Vergleich zu anderen hoch. Viele sind vor allem beruflich noch nicht angekommen, aber auch in anderen Bereichen des Lebens scheint noch Entwicklungspotential zu bestehen: beide Milieus haben unterdurchschnittlich oft Kinder und sind oft ledig. Gerade bei den Expeditiven ist anzunehmen, dass sie aufgrund dessen außerordentlich mobil sind. vhw e. V Seite 34

35 Milieu-Segment: die Kritisch Kreativen Kommunikation der Experimentalisten: flexibel, modern, kritisch & kreativ, kurzfristig Kommunikation als Selbstinszenierung und Selbstdarstellung, damit zeigen sie, wer sie sind, was sie können und zu bieten. Demonstrieren, dass sie anders sind, bewusste Abgrenzung von anderen, auch als Selbstbestätigung. Kommunikation ist auch Unterhaltung, Inspiration, Anregung und Bewegung. Wer sich auf die einlässt, muss sich gut vorbereiten, damit Transparenz herstellen, eigene Interessen klar darlegen, offen abwägen. Nicht über-simplifizieren und nicht mit komplizierten/ angebliche Fakten um den Kern des Themas herumreden. Keine Belehrungen im Stile des Eltern- Ichs gut gemeinte Ratschläge vermeiden. Konfliktpotenzial Mit den älteren Leitmilieus (Konservativ-etablierte, Liberal-intellektuelle) zu kurzfristig und sprunghaft. Mit dem Expertensprech der Liberal-intellektuellen. Mit den Traditionellen, Prekären, Mainstream kommunikative Codes und Sprunghaftigkeit sind nur schwer nachvollziehbar. Herausforderung: Ihre kommunikativen Codes verstehen um sie zu verstehen muss man sich auf ihre Lebenswelt einlassen, das mag manchmal befremdlich sein. Sie bei der Stange halten, ihnen etwas bieten, damit es ihnen nicht langweilig wird. vhw e. V Seite 35

36 Das Kommunikationshandbuch Ausgangslage Der Ausgangspunkt: Bürger in den Mittelpunkt stellen. Wie Top-Down in Bottom-Up Prozesse umwandeln? Was heißt das? Zuhören als zentraler Bestandteil des Dialogprozesses: Reden fängt beim Zuhören an. Wer ist die Zielgruppe? Mit wem haben wir es zu tun? Wie mit der Vielfalt der Stadtgesellschaft umgehen? Wem muss zugehört werden? ( Know your target! ) Und wie stehen die Zielgruppen zu den Themen der Stadtentwicklung? Wie die Herausforderung Inklusion (kommunikativ) angehen? Wie kommen alle an einen Tisch? vhw e. V Seite 36

37 Kommunikation der Milieus Traditionelle, Konsum-Hedonisten, Expeditive vhw e. V Seite 37

38 Kommunikation der Milieus Kommunikative Arenen der Milieus Tante Emma Laden Motorradtreff auf der Spinnerbrücke Die Welt ist ein Dorf zumindest bei Twitter und Co. vhw e. V Seite 38

39 Kommunikation der Milieus Leitmilieus vs. Kreative und Prekäre Konfliktpotenzial Prekäre fühlen sich den Leitmilieus oft unterlegen, nicht verstanden, abgelehnt und angegriffen. Der intellektuelle Duktus der Leitmilieus wird als Besserwisserei und Belehrung aufgenommen und führt zu Ablehnung von Seiten der Kreativen und Prekären. Ihre Selbstinszenierung und oft impulsive Art der Konsum-Hedonisten kann andere schnell abschrecken. Gerade die jüngeren Milieus denken den Leitmilieus und älteren zu kurzfristig. Die kommunikativen Codes von Konsum-Hedonisten und Kreativen. Herausforderung: Kommunikative Brücken schlagen zw. Prekären, Leitmilieus und Kreativen mit kommunikativen Codes umgehen. Unterlegenheit nicht in Ablehnung und Aggression gegenüber anderen umschlagen lassen. Gemeinwohlorientierung der Leitmilieus hinterfragen. vhw e. V Seite 39

40 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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