Menschbildannahmen. Störungs- und Handlungstheorien. Struktur und Methoden
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- Heidi Lorenz
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1 Beratungskonzept Unabhängig von den Beteiligten und den Bedingungen führen wir Beratungsgespräche auf der theoretischen Basis des humanistischen Menschenbildes durch. Dabei wird das Menschenbild als eine handlungsleitende, implizit oder explizit vorliegende Grundhaltung gegenüber dem Menschen verstanden. Menschbildannahmen Störungs- und Handlungstheorien Struktur und Methoden Dem Kollegium und den Netzwerkpartnern konnte diese Menschenbildannahme durch Professor Dr. Schlee am 04. Mai 2010 während einer Fortbildung an der Stephanusschule näher gebracht werden. Der Mensch wird als reflexives Subjekt betrachtet, dem weitere potentielle Fähigkeiten gemäß der humanistischen Psychologie von Carl R. Rogers und Ruth von Cohn zugeschrieben werden. Potentiell meint, dass sie unterschiedlich stark ausgeprägt sind, aber immer zumindest in Ansätzen vorhanden sind.
2 Potentielle menschliche Fähigkeiten sind demnach: Reflexivität Der Mensch kann innere Prozesse selbst interpretieren Rationalität Handeln ist logisch und begründbar Emotionalität Emotionen beeinflussen kognitive Prozesse Kommunikationskompetenz Der Mensch kann Gedanken, Gefühle, seinen Willen zur Darstellung bringen Handlungskompetenz Der Mensch kann selbstbestimmt handeln Autonomie Der Mensch kann Entscheidungen selbständig treffen Den theoretischen Rahmen der Beratungsgespräche bildet der handlungstheoretischen Ansatz, wonach Handlungen als bewusste Verhaltensweisen bezeichnet werden, die durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet sind. Handlungen können bewusst, zielgerichtet, geplant bzw. planvoll, absichtlich, interaktiv, normen- und werteorientiert sein und werden aus mehreren Möglichkeiten gewählt und subjektiv sinnvoll durchgeführt (vgl. SCHLEE 2008, MUTZEK 2008). Aus dem Menschenbild und dem Handlungsmodell ergeben sich für die Beratungsgespräche folgenden Konsequenzen: Die Gesprächspartner sind gleichwertig und in ihren Rollen jeweils Experten. Die Gesprächspartner sind für ihre eigenen Handlungen selbst verantwortlich, d.h. jeder ist selbst in der Lage zu entscheiden, welche Ziele er erreichen möchte und welche Lösungen aus seiner Sicht zur Zielerreichung umsetzbar sind.
3 In den verschiedenen Bereichen der Beratung in der Kompetenzregion Zülpich sind folgende Tätigkeitsfelder möglich: Einzelberatungen von Schülern, Lehrern und Eltern (siehe auch Konzept Schulstation) Diagnostik Förderplanung Kind-Umfeld-Analyse Schullaufbahnberatung Erziehungsberatung Lernberatung Verhaltensberatung Unterrichtsberatung kollegiale Beratung Gruppenberatung von Lehrern UC-Konferenzen (siehe Konzept KsF) Förderkonferenzen (siehe Konzept KsF) Fallberatung (siehe Konzept Schulstation) Unterrichtsberatung Entwicklung der Teamarbeit/kollegialen Zusammenarbeit Gruppenberatung von Schülern (siehe Konzept Schulstation) Anti-Aggression Problemlösekompetenzen,
4 soziale Kompetenzen Systemberatung von Schulleitungen, Steuergruppen, Kollegen Konzepte, z.b. Anfangsunterricht im 5. Schuljahr, Freizeit, Projekte, Umgang mit Heterogenität, Inklusionskonzept Berufsorientierung Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Diensten Grundsätzlich gibt es im KsF einen Konsens, dass die Grundlage von Beratung Menschbildannahmen sind. Sie müssen expliziert werden. Die Forderung der Explizierung gilt auch für Störungs -und Handlungstheorien, sowie für Struktur und Methoden der Beratung. Struktur und Methoden (siehe Anhang): Dazu gehören: Das Setting (Ort, Zeit, Raum, Einzelberatung, Gruppenberatung...) Krisenintervention Längere Beratung Kooperative Beratung (siehe Konzept Schulstation) Aktives Zuhören Kommunikationstheorien (z.b. von Thun) Beratergrundhaltungen Beziehungsgestaltung Beratungstechniken (siehe Konzept Schulstation)
5 Literatur: Cohn, R Von der Psychoanalyse zur Themenzentrierten Interaktion. Stuttgart: Klett. Mutzek, W Kooperative Beratung. Grundlagen, Methoden, Training, Effektivität. Weinheim & Basel: Beltz. Rogers, C.R Die nicht-direktive Beratung. Frankfurt a.n.: Fischer. Schlee, J Kollegiale Beratung und Supervision für pädagogische Berufe: Hilfe zur Selbsthilfe. Stuttgart: Kohlhammer. Simsa, C Mediation in der Schule. Schulrechtliche und pädagogische Aspekte. Neuwied: Luchterhand
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