Finanzwirtschaftliche Steuerung des Unternehmens 2
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- Jakob Giese
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1 GEPRÜFTE/-R BETRIEBSWIRT/-IN Finanzwirtschaftliche Steuerung des Unternehmens 2 B-P 13
2 Im Interesse der besseren Lesbarkeit verzichten wir im Folgenden auf die Unterscheidung männlicher und weiblicher Schreibweise. Alle Rechte vorbehalten! Diese Arbeitsunterlage ist ausschließlich zum Gebrauch in den Studiengängen der Akademie Handel e. V. und ihrer lizenzierten Partner bestimmt. Sie bedarf grundsätzlich der mündlichen Ergänzung im Unterricht und erhält erst dann ihre Gültigkeit. Die Veröffentlichung der Arbeitsunterlage (auch auszugsweise), die Weitergabe an Dritte oder jede sonstige Verwendung ist untersagt.
3 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagen Der Finanzbegriff Finanzwirtschaftliches Zielsystem Die Finanzplanung 5 2. Der Kapitalbedarf Der Anlagekapitalbedarf Der Umlaufkapitalbedarf Die lineare Regressionsanalyse Die Finanzdisposition Maßnahmen bei einer Überdeckung der Ausgaben Maßnahmen bei einem Liquiditätsengpass Kapitalquellen Innenfinanzierung Finanzierung aus Vermögensumschichtung Finanzierung durch Thesaurierung Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten Finanzierung aus Rückstellungen Außenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Kreditfinanzierung Kreditwürdigkeit Kurzfristige Kreditfinanzierung Langfristige Kreditfinanzierung Finanzierungsprogramme Kreditsicherheiten Kreditsubstitute Factoring Leasing Asset Backed Securities (ABS) Entwicklungen Internationale Finanzierung Kapitalstrukturentscheidungen Investitionsrechnung Grundbegriffe der Investitionsrechnung Kalkulationszinsfuß i Zahlungsreihe Statische Verfahren zur Beurteilung von Realinvestitionen Kostenvergleichsrechnung Kostenvergleichsrechnung bei Leistungsgleichheit Kostenvergleichsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Nutzungsdauer und Ersatzproblem 79 I
4 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Inhaltsverzeichnis Eignungsbeurteilung der Kostenvergleichsmethode Gewinnvergleichsrechnung Gewinnvergleichsrechnung und absolute Vorteilhaftigkeit Gewinnvergleichsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Rentabilitätsvergleichsrechnung Rentabilitätsvergleichsrechnung und absolute Vorteilhaftigkeit Rentabilitätsvergleichsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Nutzungsdauer und Ersatzproblem Eignungsbeurteilung der Rentabilitätsvergleichsrechnung Amortisationsrechnung Amortisationsrechnung und absolute Vorteilhaftigkeit Amortisationsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Nutzungsdauer und Ersatzproblem Eignungsbeurteilung der Amortisationsrechnung Abschließende Beurteilung der statischen Investitionsrechenverfahren Dynamische Verfahren Finanzmathematische Grundlagen Endwertberechnung Barwertberechnung Kapitalwertmethode Kapitalwertmethode und absolute Vorteilhaftigkeit Kapitalwertmethode und relative Vorteilhaftigkeit Nutzungsdauer und Ersatzproblem Eignungsbeurteilung der Kapitalwertmethode Methode des internen Zinsfußes Graphische Methode zur Ermittlung des internen Zinsfußes Analytische Bestimmung des internen Zinsfußes (regula falsi) Methode des internen Zinsfußes und absolute Vorteilhaftigkeit Methode des internen Zinsfußes und relative Vorteilhaftigkeit Nutzungsdauer und Ersatzproblem Eignungsbeurteilung der Methode des internen Zinsfußes Annuitätenmethode Annuitätenmethode und absolute Vorteilhaftigkeit Annuitätenmethode und relative Vorteilhaftigkeit Nutzungsdauer und Ersatzproblem Eignungsbeurteilung der Annuitätenmethode Wirtschaftliche Nutzungsdauer und optimaler Ersetzungszeitpunkt Abschließende Beurteilung der dynamischen Investitionsrechenverfahren 111 II
5 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Inhaltsverzeichnis 6. Nutzwertanalyse 115 Anhang 119 Finanzmathematische Formeln und Werte 119 Literaturverzeichnis 127 Stichwortverzeichnis 129 Lösungen zu den Übungen 133 III
6 Inhaltsverzeichnis Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 IV
7 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung 5. Investitionsrechnung [...] 5.1 Grundbegriffe der Investitionsrechnung [...] 5.2 Statische Verfahren zur Beurteilung von Realinvestitionen Aufgrund ihrer leicht zu interpretierenden Kenngrößen und einfachen Handhabung werden die statischen Investitionsrechenverfahren in der betrieblichen Praxis vorwiegend in kleinen und mittleren Betrieben häufig angewendet. Ihre Eignung, Informationen über die Vorteilhaftigkeit von Investitionen zu liefern, wird jedoch unterschiedlich beurteilt. Die Gründe dafür sind in ihren besonderen Merkmalen zu sehen: Einperiodische Betrachtungsweise Die Beschränkung auf eine Betrachtungsperiode zur Erfüllung der oben genannten Aufgabe der Investitionsrechnung erscheint insofern problematisch, als die mit dem Investitionsprojekt verbundenen Zahlungsströme normalerweise erheblichen Schwankungen ausgesetzt sein können. Ein Versuch, dieses Defizit zu kompensieren, ist die Zugrundelegung von Durchschnittswerten (Ersatz der Zahlungsströme der Anfangsperiode durch Repräsentativperiode bzw. Durchschnittsperiode). Nichtberücksichtigung von Interdependenzen Der Ansatz der statischen Verfahren isoliert die Investitionsentscheidung von den anderen betrieblichen Funktionsbereichen. Von diesen gehen normalerweise erhebliche Einflüsse auf die Investitionsprojekte aus. Von der Gültigkeit dieses Vorgehens kann folglich nur bei einer gewissen betrieblichen Kontinuität ausgegangen werden. Größen der Kostenrechnung als Berechnungselement (Kosten und Erlöse) Entsprechend der Aufgabe der Kostenrechnung steht bei deren Ermittlung der relevanten Bezugsgrößen der Faktor der Zahlungswirksamkeit nicht im Vordergrund. Der theoretischen Forderung, die Investitionsrechnung nur auf der Grundlage der zahlungswirksamen Elemente durchzuführen, wird daher nicht entsprochen. Entsprechend dieser Merkmale können die statischen Verfahren nur geeignet sein, die Vorteilhaftigkeit von abgrenzbaren, gleichartigen Investitionsprojekten auf der Grundlage repräsentativer oder durchschnittlicher Werte festzustellen. 71
8 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW Kostenvergleichsrechnung Mit diesem Verfahren werden Investitionsprojekte auf ihre Vorteilhaftigkeit hin untersucht, indem die von ihnen verursachten Kosten einander gegenübergestellt werden. Das Investitionsprojekt, welches die geringeren bzw. die geringsten Kosten verursacht, ist danach das vorteilhaftere. Es gilt: K 1 > = < K 2 Bei der Kostenvergleichsrechnung werden die Erträge der Investitionsprojekte folglich nicht berücksichtigt. Das bedeutet, dass gleich hohe Erträge der zu vergleichenden Investitionsprojekte zu unterstellen sind, um eine Vergleichbarkeit zu erreichen. Diese Voraussetzung ist meist nur bei Rationalisierungsinvestitionen gegeben. Kostenkomponenten Grundsätzlich bleiben die Kosten, die für die vorliegenden Investitionsalternativen in gleicher Höhe anfallen, unberücksichtigt. Auf dieser Basis zählen danach zu den wesentlichen Kostenarten: der sog. Kapitaldienst (Summe aus kalkulatorischen Abschreibungen und kalkulatorischen Zinsen): AK RW AK + RW Kapitaldienst = i n 2 AK = Anschaffungskosten RW = Restwert n = Nutzungsdauer i = Kalkulationszinsfuß die sog. Betriebskosten, wie z. B. Personalkosten, Materialkosten, Instandhaltungskosten etc. Wesentlich bei der Einbeziehung dieser relevanten Kosten ist die Trennung in variable und fixe Komponenten. In der betrieblichen Praxis sollte dabei jedoch nicht darauf verzichtet werden, einen umfassenden, differenzierten Kostenvergleich vorzunehmen, in dem sämtliche bedeutsamen Kostenarten enthalten sind, da die relative Bedeutung von Kostenunterschieden mit dem Einbeziehen von wenigen oder vielen Kostenarten in den Kostenvergleich variiert. Dabei werden entsprechend der Logik statischer Verfahren echte Durchschnittswerte (voraussichtliche Kosten während der Nutzungsdauer des Investitionsobjektes) oder sog. unechte Durchschnittswerte (Kosten des ersten Jahres sind repräsentativ für die folgenden Jahre der Nutzung) zugrundegelegt. 72
9 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung Kostenvergleichsrechnung bei Leistungsgleichheit Eine Beurteilung der Investitionsobjekte nach absoluter Vorteilhaftigkeit ist mit der Kostenvergleichsrechnung nicht möglich, da als Beurteilungsgröße lediglich eine absolute Kostengröße ermittelt wird. Allerdings lässt sich bei Leistungsgleichheit eine Vergleichsrechnung erstellen, indem man die Ingenieursformel zu Hilfe nimmt. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: a. Kostendifferenz herkömmlich mit allen Daten berechnet: Beispiel Maschine I Maschine II Anschaffungskosten ( ) Nutzungsdauer (Jahre) Leistungsmenge Fixe Kosten AfA ( /Jahr) Zinsen (5%) p. a Gehälter u. Gemeinkostenlöhne ( /Jahr) Sonstige ( /Jahr) Variable Kosten Löhne und Lohnnebenkosten ( /Jahr) Material ( /Jahr) Sonstige ( /Jahr) Gesamte Kosten ( /Jahr) Kostendifferenz (K I K II ) b. Berechnung des Beispiels mithilfe der Ingenieursformel: B I A I A I i B II i n I % % A II A II n II A = Anschaffungskosten ( ) B = Betriebskosten ( /Periode) R = Restwert ( ) n = Nutzungsdauer i = Kalkulationszinssatz (%) I = Investitionsobjekt I II = Investitionsobjekt II Kostendifferenz (K I K II ): Die Berechnung des approximativen Kapitaldienstes mithilfe der Ingenieursformel berücksichtigt zwei Möglichkeiten: 73
10 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 a.) der Restwert (R) ist gleich Null Gebundenes Kapital ( ) b.) der Restwert (R) ist positiv Gebundenes Kapital ( ) A DGK = A A-R DGK = A-R R 2 R n Zeit Das Kostenkriterium für R=0 kann unter Beachtung der Betriebskosten n Zeit AfA = a n A DGK = --- DGK 2 AfA = (A R) n A R A+R = R = KD appr A A A R A + R = + i KD appr = i n 2 n 2 folgendermaßen beschrieben werden: B I A ---- I n I + + A I A ---- i B II I n II A II i 2 Das Kostenkriterium für R > 0 kann unter Beachtung der Betriebskosten folgendermaßen beschrieben werden: A B I R I + R I A I i B II R II + R II + + I i 2 2 n I A I n II A II Kostenvergleichsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Im Sinne dieser Wahlentscheidung zwischen mehreren Investitionsobjekten bestimmt sich die Entscheidung der Kostenvergleichsrechnung nach dem Ausmaß der Kostenverursachung. Ist die Ausbringungsmenge der verschiedenen Investitionsobjekte gleich, so genügt ein Vergleich der Gesamtkosten. Ist die Ausbringungsmenge der Investitionsalternativen unterschiedlich, so sind die Durchschnitts- oder Stückkosten zugrundezulegen. 74
11 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung A. Kostenvergleichsrechnung bei Leistungsgleichheit der Investitionsobjekte Gesamtkosten Anlage A Anlage B Anlage C Anschaffungswert ( ) , , ,-- Nutzungsdauer (Jahre) Fixe Kosten Abschreibungen , , ,-- Zinsen 4.000, , ,-- Raumkosten 2.000, , ,-- SUMME: Fixe Kosten , , ,-- Variable Kosten Löhne , , ,-- Materialkosten 5.000, , ,-- Energie 500, ,-- 700,-- Sonstige 200,-- 100,-- 200,-- SUMME: Variable Kosten , , ,-- GESAMTKOSTEN (Jahr) , , ,-- Im Falle einer in der Realität unwahrscheinlichen mengenmäßigen Leistungsgleichheit der Investitionsobjekte wäre demzufolge die Alternative B als die relativ vorteilhafteste auszuwählen. Die Einbeziehung der relevanten unterschiedlichen Kostenarten in die Kostenvergleichsrechnung wird unterschiedlich gehandhabt. Anstelle dieses tabellarischen Kostenvergleichs ist jedoch auch die Anwendung der sog. Ingenieursformel denkbar, wie sie zuvor dargestellt wurde. vgl. Kap
12 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 B. Kostenvergleichsrechnung bei unterschiedlichen Leistungsmengen der Investitionsobjekte Durch Aufhebung der Bedingung der gleichen Leistung aller Investitionsobjekte ist der Kostenvergleich nur auf der Ebene der Kosten pro Leistungseinheit zu treffen: Gesamtkosten Anlage A Anlage B Anlage C Anschaffungswert ( ) , , ,-- Nutzungsdauer Jahre Leistungseinheiten/ Jahr SUMME: Fixe Kosten , , ,-- Fixe Kosten / LE 2,00 3,40 1,75 SUMME: Variable Kosten , , ,-- Var. Kosten / LE 4,46 5,62 2,66 KOSTEN ges. / LE 6,46 9,02 4,41 Das Ergebnis zeigt, dass bei den angegebenen Leistungsmengen die Vorteilhaftigkeit von Investitionsobjekt B auf C wechselt. In Zusammenhang mit den Leistungsmengen der Investitionsobjekte ergibt sich ein weiteres Anwendungsgebiet der Kostenvergleichsrechnung. Angesichts der durch die Absatzmärkte induzierten Störungen ist es oft erforderlich, neben der Vorteilhaftigkeit des Investitionsobjektes unter dem Gesichtspunkt der Gesamtkapazität auch die der sog. kritischen Menge zu ermitteln. Diese Größe gibt dabei die Menge wieder, bei der die Kosten je Leistungseinheit für zwei verschiedene Anlagen die gleiche Höhe aufweisen. C. Kritische Menge am Beispiel der Anlagen A und C Zum Zweck der Ermittlung der kritischen Menge sind zunächst die Kostenfunktionen der beiden Anlagen zu ermitteln. Durch Gleichsetzung der beiden Kostenfunktionen kann danach die kritische Menge ermittelt werden. Grundsätzlich gilt für eine Kostenfunktion die folgende allgemeine Form: K = K variabel x Menge LE + K fix Kostenfunktion Anlage A: K A = 4,46 x Menge LE Kostenfunktion Anlage C: K C = 2,66 x Menge LE
13 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung Allgemein wird die kritische Menge danach durch Gleichsetzen der beiden Kostenfunktionen und Auflösung nach der Menge LE bestimmt: K vara x LE + K fixa = K varc x LE + K fixc X Menge KRIT LE = (K fix C - K fix A ) : (K var A - K var C ) X Menge KRIT LE= ( ) : (4,46-2,66) X Menge KRIT LE= LE Die kritische Menge ist nun so zu interpretieren, dass die Entscheidung der Vorteilhaftigkeit der Anlage C nur ab einer Menge von Stück gegeben ist. Bis zu dieser Kapazität wäre demnach die Anlage A vorzuziehen. Grafische Lösung zur Frage der kritischen Menge: Kosten Anlage C Anlage A Kapazitätsgrenze X krit X LE Nutzungsdauer und Ersatzproblem Die Bestimmung des günstigsten Ersatzzeitpunktes macht in der Anwendung der Kostenvergleichsrechnung eine zusätzliche Betrachtung des Restbuchwertes (Anschaffungswert abzüglich der getätigten Abschreibungen) und des Resterlöswertes (Differenz zwischen dem potentiellen Verkaufserlös und den eventuell anfallenden Verkaufs- und Abbruchkosten) nötig. Da die konkrete Berücksichtigung dieser Größen in der Literatur nicht unumstritten ist, begnügt sich das nachfolgende Beispiel mit einer grundsätzlichen Darstellung dieses Vorgehens. Gleiches gilt für den Hinweis, dass diese Betrachtung wiederum sowohl für einen Vergleich auf der Basis mengenmäßig gleicher wie mengenmäßig unterschiedlicher Leistung möglich wäre. Nach 8 Jahren Einsatz eines Investitionsobjektes, dessen Nutzungsdauer auf 10 Jahre veranschlagt war, wird dem Unternehmen ein weiterentwickeltes Modell (mit identischer mengenmäßiger Leistung) angeboten. Beispiel 77
14 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Die Kostenvergleichsrechnung wäre danach in Abweichung zum vorigen Muster folgendermaßen zu modifizieren: Berücksichtigung der Verringerung des Liquidationserlöses Für den Fall einer weiteren Nutzung des alten Investitionsobjektes ist dessen Fixkostenanteil um die durchschnittliche Verringerung des Liquidationserlöses zu erhöhen, im nachfolgenden Beispiel also Entsprechender Ansatz der kalkulatorischen Zinsen auf das noch gebundene Kapital im nachfolgenden Beispiel also bei einem kalkulatorischen Zinssatz von 10% Beispiel Altes Investitionsobjekt Neues Investitionsobjekt Anschaffungskosten Restwert Nutzungsdauer Restnutzungsdauer 2 Resterlös Jahr Resterlös Jahr Fixe Gesamtkosten (insbes. Verringerung Liquidationserlös) variable Gesamtkosten Gesamtkosten Im vorliegenden Beispiel wäre also aufgrund der Kostendifferenz von ,- in die neue Anlage zu investieren Eignungsbeurteilung der Kostenvergleichsmethode Die relative Einfachheit dieses Verfahrens ist zweifellos der herausragende Vorteil diese Rechnung. Jedoch gibt es auch erhebliche Mängel, die gegen den Einsatz dieses Verfahrens sprechen. Die kurzfristige statische Betrachtung schließt einen Vergleich zweier Zeitzustände aus (der insbesondere bei temporären Schwankungen der Kostengrößen erforderlich wäre, z. B. Lohn- oder Materialkosten). Eine Berücksichtigung unterschiedlich langer Nutzungsperioden kann nicht erfolgen. Eine Rentabilitätskontrolle des eingesetzten Kapitals ist nicht möglich. Die Kostenstruktur bleibt unberücksichtigt. 78
15 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung Es gilt daher abschließend: Eine Eignung der Kostenvergleichsrechnung besteht nur für Alternativbzw. Ersatzinvestitionen, nicht aber für Erweiterungsinvestitionen Gewinnvergleichsrechnung Die Gewinnvergleichsrechnung ist eine Erweiterung der Kostenvergleichsrechnung, da nun auch die Erträge der Investitionsprojekte miteinbezogen werden. Obwohl dies als eine grundsätzliche Verbesserung des Investitionsrechenverfahrens zu beurteilen ist, erweist sich diese Erweiterung in der Praxis als kaum praktikabel. So erscheint es grundsätzlich offensichtlich, dass Erträge bei den verschiedenen Investitionsprojekten unterschiedlich ausfallen. Ein Grund dafür kann eine unterschiedliche quantitative Leistungsfähigkeit der alternativen Investitionsprojekte sein. D. h. bei gleichem Ertrag pro Stück kann ein unterschiedlicher Ertrag pro Periode erbracht werden. Ein anderer Grund könnte in einer unterschiedlichen qualitativen Leistungsfähigkeit der Investitionsprojekte liegen. Dies hat zur Folge, dass der Ertrag pro Stück und somit, bei gleicher quantitativen Leistungsfähigkeit, auch der Ertrag pro Periode unterschiedlich ausfallen Gewinnvergleichsrechnung und absolute Vorteilhaftigkeit Durch die Einbeziehung der durch die Investition erwirtschafteten Erträge lässt sich die Vorteilhaftigkeit der Investitionen besser beurteilen als bei der Kostenvergleichsrechnung. Denn ein kostengünstiges Investitionsprojekt muss nicht notwendigerweise einen Gewinn bringen. Mit Hilfe der Gewinnvergleichsrechnung lässt sich ein einzelnes Investitionsprojekt im Hinblick auf seine absolute Vorteilhaftigkeit beurteilen, wie diese in den Fällen, in denen der Gewinn größer oder gleich Null ist, immer gegeben ist Gewinnvergleichsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Weiterhin kann die Vorteilhaftigkeit alternativer Investitionsprojekte bestimmt werden. Es gilt: G 1 G 2 Im einfachsten Fall gilt bei der Anwendung des Gewinnvergleichsverfahren das bereits im Zusammenhang mit der Kostenvergleichsmethode aufgezeigte Schema für die Bestimmung der Vorteilhaftigkeit in Fällen der mengenmäßigen Leistungsgleichheit (Gesamtgewinn) wie auch in solchen von unterschiedlichen Leistungsmengen (Stückgewinn). 79
16 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Gleiches gilt für die Bestimmung der sog. kritischen Menge, wobei zu deren Bestimmung die Gewinnfunktionen der Anlagen zugrunde gelegt werden. Gewinnfunktion allgemeine Form: G = E K ges = (P Menge LE) (K var Menge LE) K fix Erwähnenswert ist im Zusammenhang mit der Bestimmung der relativen Vorteilhaftigkeit von Investitionsobjekten deren zusätzliche Eignung zur Beurteilung von Erweiterungsinvestitionen. So ist zu deren Beurteilung ein Vergleich der Gewinnsituation vor und nach der Erweiterungsinvestition durchzuführen Rentabilitätsvergleichsrechnung Im Gegensatz zur Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung, bei denen nur eine relative Vorteilhaftigkeit von Investitionen bestimmt wurde, die Berücksichtigung der Rentabilität des Kapitaleinsatzes aber nicht erfolgte, greift die Rentabilitätsvergleichsrechnung die Verzinsung des eingesetzten Kapitals auf. Die Grundlage der Rentabilitätsvergleichsrechnung bilden dabei die Ergebnisse der Kosten- und Gewinnvergleichsrechnung. Zum Zweck der Abbildung der Verzinsung des eingesetzten Kapitals setzt die Rentabilitätsrechnung nun den Gewinn und den Kapitaleinsatz eines Investitionsobjektes in ein Verhältnis zueinander. Rentabilität allgemeine Form = Periodenerfolg : Kapitaleinsatz Für die Ermittlung der Rentabilität von Investitionen gibt es in der Literatur und in der betrieblichen Praxis eine Vielzahl von Vorschlägen, da die zugrundegelegten Größen unterschiedlichst definiert werden können. Diese unterscheiden sich vorwiegend durch die in die Rentabilitätsformel eingehenden Größen des Gewinnes und des Kapitaleinsatzes. Bildet die durchschnittliche jährliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals von Investitionsprojekten die Zielgröße der Rentabilitätsrechnung, so lässt sich die Rentabilität mit folgender Formel berechnen: Rentabilität Gewinn + kalk. Zins = durchschnittl. Kapitaleinsatz Bei Anwendung der Rentabilitätsrechnung sind weiterhin folgende Prämissen zu beachten: 1. Unter Gewinn ist jeweils der zusätzliche Gewinn des Investitionsobjektes zu verstehen. 2. Da mit Hilfe der Rentabilitätsrechnung die zeitliche Durchschnittsverzinsung eines Investitionsobjektes ermittelt werden soll, sind bei der 80
17 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung Gewinnermittlung die kalkulatorischen Zinsen des Eigenkapitals miteinzubeziehen. 3. Hinsichtlich der Zusammensetzung des durchschnittlichen Kapitaleinsatzes eines Investitionsobjektes gelten pauschal folgende Regeln: Anschaffungskosten des nicht abnutzbares Anlagevermögens und des Umlaufvermögens 50% der Anschaffungskosten bei abnutzbaren Anlagegütern Ebenso kann als Faustregel zu Bestimmung des durchschnittlichen Kapitaleinsatzes folgendes Schema gelten: gebundenes Kapital = A + L I o = Ausgaben des Investitionsobjektes L = Liquidationserlös T = Nutzungsdauer des Investitionsobjektes Die situationsspezifische Ermittlung des Kapitaleinsatz ist jedoch grundsätzlich die Idealanforderung Rentabilitätsvergleichsrechnung und absolute Vorteilhaftigkeit Eine Beurteilung der Investitionsobjekte nach absoluter Vorteilhaftigkeit erfolgt durch die Gegenüberstellung der Rentabilität des Investitionsobjektes und des Kalkulationszinsfußes des Investors i. S. der Mindestrentabilität (R min ). Es gilt: R R min Rentabilitätsvergleichsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Bei mehreren alternativen Investitionsobjekten ist dasjenige Investitionsobjekt am vorteilhaftesten, das die höchste Rentabilität aufweist, sofern diese über der Mindestrentabilität liegt. Es gilt: R 1 > = < R 2 Im Hinblick auf die Übertragung des Vorgehens der Kostenvergleichsrechnung gilt in diesem Zusammenhang jedoch folgende Modifikation: Sind Anschaffungskosten und Nutzungsdauer der betrachteten Investitionsobjekte nicht gleich, so ist die Vergleichbarkeit der Investitionsobjekte nur über eine sog. Differenzinvestition (real oder fiktiv) herbeizuführen, deren Erträge das jeweilige Investitionsobjekt ergänzen. Auch unter Einbezug der Differenzinvestition wäre die vorige Investitionsentscheidung folglich nicht zu revidieren. 81
18 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW Nutzungsdauer und Ersatzproblem In Zusammenhang mit der Betrachtung der Rentabilität von Ersatzinvestitionen ist der Kostenbegriff als Minderkostengröße i. S. einer Kostenersparnis zu interpretieren. Folglich ist die Bestimmung der Rentabilität insoweit zu modifizieren, wie hier die Differenz der durchschnittlichen Kosten der Ersatzinvestition und der Kosten der Altinvestition dem durchschnittlich gebundenen Kapital gegenübergestellt wird. K alt /K neu D neu K alt K neu R ersatz = = Kosten Investitionsprojekt = durchschnittl. Kapitaleinsatz neues Investitionsprojekt Beispiel Ein Investitionsobjekt verursacht durchschnittliche Kosten von pro Jahr. Ein neues Investitionsobjekt, dessen Anschaffungskosten betragen, verursacht dagegen lediglich pro Jahr. Gefordert ist eine Mindestrentabilität von 25%. D neu R ersatz = % = 27,77% Eignungsbeurteilung der Rentabilitätsvergleichsrechnung Neben den vorgenannten Mängeln dieses statischen Investitionsrechnungsverfahrens zählt insbesondere die Anwendung der Differenzinvestition als Hilfskonstrukt der Vergleichbarkeit zu den elementarsten Defiziten der Rentabilitätsrechnung. In der Praxis dürfte diese Konstruktion wohl nur in den seltensten Fällen anzutreffen sein Amortisationsrechnung Die Amortisationsrechnung (auch Pay-off- oder Pay-back-Methode genannt) geht von den Ergebnissen der Kostenvergleichs- und Gewinnvergleichsrechnung aus und ermittelt den Zeitraum, innerhalb dessen das in das Investitionsprojekt eingesetzte Kapital zuzüglich einer Verzinsung wieder in das Unternehmen zurückgeflossen ist. Diesem Zeitraum wird dann regelmäßig eine maximal zulässige Amortisationszeit gegenübergestellt. Für die Berechnung der tatsächlichen Amortisationszeit gilt dabei: Anschaffungskosten Restwert Amortisationsdauer in Jahren = Jahresrückfluss 82
19 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung Dabei gilt: Der ursprüngliche Kapitaleinsatz entspricht der Anschaffungszahlung eines Investitionsobjektes, vermindert um einen möglichen Restwert. Bei der Ermittlung des durchschnittlichen Rückflusses i. S. von periodischen jährlichen Nettozahlungen wird näherungsweise folgende Formel verwendet: Rückfluss = Gewinn Abschreibungen Periode Periode = Ø Periodengewinn + Ø jährlicher AfA Korrekterweise würde sich der durchschnittliche Rückfluss als Differenz zwischen den durchschnittlichen jährlichen Einnahmen und den durchschnittlichen jährlichen Ausgaben berechnen. Dies ist aber bei der statischen Investitionsrechnung nicht möglich, da entsprechend der zugrundegelegten Rechnungselemente nur Kosten und Erlöse bzw. Aufwendungen und Erträge vorliegen Amortisationsrechnung und absolute Vorteilhaftigkeit Als Amortisationskriterium gilt der Tatbestand der Wiedergewinnung der eingesetzten Mittel innerhalb einer subjektiv festgelegten Amortisationszeit t max. Insofern ist die Möglichkeit der Beurteilung der absoluten Vorteilhaftigkeit durch die Amortisationsrechnung nur eingeschränkt gegeben. Eine Ausnahme bildet lediglich der Sonderfall, in dem die Nutzungsdauer des Investitionsprojektes unter der Amortisationszeit liegt. In diesem Fall wäre die mangelnde Wirtschaftlichkeit des Investitionsprojektes erkennbar. Es gilt: tatsächliche Amortisationsdauer der maximal zulässigen Amortisationsdauer Amortisationsrechnung und relative Vorteilhaftigkeit Bei mehreren alternativen Investitionsobjekten gilt konsequenterweise dasjenige Investitionsobjekt als das vorteilhafteste, das die kürzeste Amortisationszeit aufweist, sofern es grundsätzlich unter der unternehmensintern definierten kritischen Amortisationszeit liegt. Es gilt: Amortisationsdauer Investition I Amortisationsdauer Investition II 83
20 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Beispiel Gegeben seien zwei Investitionsobjekte A und B mit folgenden Merkmalen: Investitionsobjekt A Investitionsobjekt B Anschaffungskosten Restwert Nutzungsdauer 6 5 Abschreib./Jahr Gewinn/Jahr Rückfluss Amortisationszeit 2,39 Jahre 2,34 Jahre Unter Zugrundelegung der Amortisationszeit wäre demnach das Investitionsobjekt B wegen seiner um 0,05 Jahre kürzeren Amortisationszeit vorzuziehen Nutzungsdauer und Ersatzproblem In ähnlicher Weise wie bei der Rentabilitätsrechnung ist das Entscheidungskalkül der Amortisationsrechnung bei Fragen der Ersatz- bzw. Erweiterungsinvestitionen zu modifizieren. Danach wird die Frage des Ersatzproblems in der Weise gelöst, wie eine Nachfolgeinvestition nur dann erfolgt, wenn diese sich über ihre jährlichen Minderkosten innerhalb der maximal zulässigen Zeit bezahlt macht. Daher gilt formal für die Formel der Amortisationszeit: Amortisationszeit Ersatz = zusätzlicher Kapitaleinsatz ersparte Kosten + zusätzliche Abschreibungen Beispiel Die Anschaffungskosten für ein neues Investitionsprojekt mit einer Nutzungsdauer von 5 Jahren betragen (Restwert ). Die jährlich Kostenersparnis betrage Ist die Ersatzinvestition sinnvoll bei einer Amortisationsdauer von 4 Jahren? Amortisationszeit Ersatz = = 3,5 Jahre Eignungsbeurteilung der Amortisationsrechnung Die Amortisationsrechnung erweist sich i. S. eines Zusatzkriteriums für Investitionsentscheidungen insoweit als nützlich, wie sie wichtige Informationen für die Finanz- bzw. Liquiditätsplanung liefert. Dennoch weist sie neben den vorgenannten typischen Nachteilen der anderen statischen Investitionsrechenverfahren zusätzlich noch erhebliche Mängel auf: 84
21 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung Zahlungsrückflüsse nach der Amortisationszeit werden nicht berücksichtigt. Die Wirkung unterschiedlicher Nutzungsdauern von Investitionsobjekten wird ignoriert, es entsteht die Gefahr einer zeitlichen Asymmetrie: Kurzfristige Investitionen werden generell gegenüber den langfristigen bevorzugt. Investitionen mit gleichen Amortisationszeiten weisen dennoch Unterschiede in der Vorteilhaftigkeit auf, die mit diesem Verfahren nicht bestimmt werden können. vgl. dazu die dynamischen Investitionsrechenverfahren Kap Abschließende Beurteilung der statischen Investitionsrechenverfahren Kurzfristige Sichtweise Die kurzfristige Sichtweise dieser Verfahren zählt zu ihren schwerwiegendsten Nachteilen. Den in der Praxis über die Dauer des Investitionsvorhabens zu erwartenden Schwankungen der Rechnungsgrößen (Löhne, Materialien etc.) wird damit nicht Rechnung getragen. Nichtberücksichtigung von Instandhaltungsaufwand Investitionsobjektbezogene Erhaltungs- oder Instandsetzungsaktivitäten sind normalerweise obligatorisch und können deren Zahlungsströme somit ganz erheblich beeinflussen. Nachdem diese Aktivitäten meist nach einer bestimmten Nutzungsdauer und in den wenigsten Fällen bereits im ersten Jahr der Investition erfolgen, bleibt dies bei den statischen Investitionsrechenverfahren ebenfalls unberücksichtigt. Nichtberücksichtigung der Kostenstruktur Die faktisch doch erhebliche Kostenstruktur (insbes. die absolute Verteilung der fixen und variablen Kosten sowie der Änderungspotentiale im Zeitablauf) bleibt völlig unberücksichtigt. Abschließend lässt sich daher festhalten, dass eine Eignung der statischen Investitionsrechenverfahren insbesondere dann gegeben ist, wenn sich die zu beurteilenden Investitionsobjekte nicht durch schwankende, voneinander unterschiedliche Zahlungsströme unterscheiden. Weiterhin eignen sie sich grundsätzlich für kleinere Investitionen, deren innerbetriebliche Abhängigkeit nicht stark ausgeprägt ist. 85
22 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Kontrollfragen zu Kap Erläutern Sie die Grundannahmen der statischen Investitionsrechenverfahren. 2. Unterscheiden Sie Kostenvergleichs- und Gewinnvergleichsrechnung. 3. Wie lassen sich bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung Unterschiede in den Anschaffungskosten bzw. der Nutzungsdauer kompensieren? 4. Inwieweit ist der Amortisationsvergleichsrechnung vorzuwerfen, sie führe zu falschen Investitionsentscheidungen? 5. Stellen Sie die typischen Schwachstellen der statischen Investitionsrechenverfahren dar. Übung 2 Übungen zu Kap. 5.2 Ein Unternehmen muss eine Maschine am Ende ihrer Nutzungsdauer gegen eine neue, vergleichbare Anlage ersetzen. Nach sorgfältiger Prüfung stehen zwei alternative Aggregate zur Wahl: Maschine 1 Maschine 2 Anschaffungspreis 1,2 Mio. 1,3 Mio. Nutzungsdauer 9 Jahre 10 Jahre Liquidationserlös ,- 56,000,- Kapazität St./Jahr k v /St. 310,- 300,- K f /Jahr ohne Kapitaldienst , ,- p 350,- 350,- Das Unternehmen kalkuliert mit eine jährlichen Absatz seines Erzeugnisses von Stück. Es wird intern mit einem Zinssatz von 8% p. a. gerechnet. 86
23 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 5. Investitionsrechnung a. Ermitteln Sie die Vorteilhaftigkeit mithilfe einer Kostenvergleichsrechnung. b. Ermitteln Sie die Amortisationsdauer der beiden Alternativen und machen Sie einen Entscheidungsvorschlag, wenn das Unternehmen mit einem maximal zulässigen Zeitraum von 4 Jahren kalkuliert. Eine GmbH muss einen Teil ihres Maschinenparks wegen Überalterung austauschen. Zwei Hersteller haben Angebote abgegeben. Die Finanzierung erfolgt mit Eigenkapital. Angebot 1 Angebot 2 Anschaffungskosten 3.5 Mio. 4,2 Mio. Restwert am Ende der Nutzungsdauer , ,- Nutzungsdauer 8 Jahre 9 Jahre Kapazität pro Jahr in Einheiten Variable Kosten bei Vollauslastung /Jahr , ,- Die voraussichtliche Absatzmenge beträgt Stück pro Jahr, der Kalkulationszinssatz des Unternehmens 8%. a. Entscheiden Sie sich aufgrund der Kostenvergleichsrechnung für eine der beiden Anlagen die Entscheidung darf nicht auf der kritischen Menge beruhen. b. Ermitteln Sie die kritische Menge. c. Um wie viel Euro müssen bei der ungünstigeren Anlage aus Aufgabe a die variablen Stückkosten gesenkt werden, damit beide Alternativen bei einer Stückzahl von pro Jahr gleich hohe Kosten haben? d. Begründen Sie rechnerisch, zu welcher Entscheidung Sie nach der Rentabilitätsvergleichsrechnung kommen, wenn der Verkaufspreis 200,- je Einheit beträgt. Übung 3 87
24 5. Investitionsrechnung Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 88
25 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Pressemitteilungen. Auf: Bundesregierung: Richtlinien für die Übernahme von Ausfuhrgewährleistungen Auf: bsvwvbund_ _vc htm (Stand ) Deutsche Bundesbank: Basel II Die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung. Auf: basel.php (Stand ) Füser, Karsten: Intelligentes Scoring und Rating. Wiesbaden 2001 Grabherr, Oliver: Finanzierung mit Private Equity und Venture Capital Investitionsphasen und -situationen für den Einsatz von Risikokapital: Startup, Early Stage, Later Stage, Buy-out, Public-to-Private Auf: Venture_Capital (Stand ) Grabherr, Oliver: Risikokapitalinstrumente im unternehmerischen Wachstumszyklus. In: Stadler, W. (Hrsg.): Private Equity und Venture Capital. Wien/Köln, 12/2000, S Größl, Lothar: Betriebliche Finanzwirtschaft. 4. Auf., München 1999 Hügelow, Andreas: Finanzinstrumente. Möglichkeiten der Außenfinanzierung von Unternehmen. Kompendium von Asset Backed Securities bis Zinsdarlehen, aus: Wirtschaftspolitische Informationen der IG Metall, 25/ Auf: broschre-finanzinstrumente.pdf (Stand: ) IHK Nord Westfalen: Was prüft die Bank beim Rating?, September 2007 IHK Schleswig-Holstein: Wahl der Rechtsform und Registrierungspflichten, Kiel/Lübeck, November Auf: (Stand: ) Jahrmann, Ulrich: Finanzierung: Darstellung, Kontrollfragen, Aufgaben und Lösungen. 4. Aufl., Herne vollst. überarb. Aufl., Herne 2009 KfW Bankengruppe: Förderprogramme auf einen Blick, August 2007 Klempien, Dana: Die Nutzwertanalyse. In: August 2006 Lövenich, Markus: Vorwort der Zeitschrift. In: Fachzeitschrift für Finanzierung, Leasing, Factoring. Heft 5/2007 Mitterer, Christoph: Alternativen im Fremdfinanzierungsbereich. Zusammenfassung des Workshops new finance vom April 2004, Universität Graz Niklas, Cornelia: Mehr Entscheidungssicherheit mit der Nutzwertanalyse. In: Projekt Magazin, Heft 23/2002 und 133
26 Literaturverzeichnis Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Pernsteiner, Helmut/ Andeßner, René: Finanzmanagement kompakt. 2. Aufl. Wien 2007 Perridon, Louis /Steiner, Manfred: Finanzwirtschaft der Unternehmung. München 2002 Polleit, Thorsten: Kreditderivate oder das große Spiel mit dem Pleiterisiko. Karlsruhe , (Stand ) Schmeisser, Wilhelm / Lehmann, Adrienne: Rating-Kreditzinsberechnung. Verlag Studentensupport.de 2006 Standard & Poor's: Standard & Poor's Ratings Definitions, April 2011, Auf: Förderland, eine Informationsbasis für Gründer und Unternehmer auf GESETZ ÜBER DIE KFW vom 5. November 1948 (WiGBl. S. 123) in der Fassung vom 23. Juni 1969 (BGBl. I S. 573), zuletzt geändert durch die Neunte Zuständigkeitsanpassungsverordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2427), 1 und 2 134
27 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Stichwortverzeichnis Stichwortverzeichnis 1-zu-1-Regel A Abschreibungsgegenwerte Absolute Vorteilhaftigkeit , 83, 85, 98, 103, 107 Abzinsung Abzinsungsfaktor (AbF) Abzinsungssummenfaktor AKA Bank Akzeptkredit , 41 Amortisationsrechnung , 85 Eignungsbeurteilung Anlagekapitalbedarf Anleihe Annuitätendarlehen Annuitätenmethode , 107, 108 Eignungsbeurteilung Aufzinsung Aufzinsungsfaktor (AuF) Ausfallwahrscheinlichkeit Außenfinanzierung Definition B Bankdarlehen langfristiges Barwert Berechnung Barwertfaktor Basel II , 34 Baseler Ausschuss Bereitstellungsprovision Beteiligungsdarlehen Beteiligungsfinanzierung , 26 Betriebskosten Bezugsrecht Rechnerischer Wert Bezugsverhältnis Formelmäßige Abbildung Bonität Bonitätsbeurteilung Bürgschaft gewöhnliche selbstschuldnerische C Cashflow Commercial Paper Credit Default Swap (CDS) Darlehen partiarisches Delkredererisiko Disagio Diskontierungssummenfaktor (DSF) Dynamischer Ansatz E Effekten-Kapitaldienst Effektivzinssatz Eigenkapital Definition Eigenkapitalvereinbarungen Eigentumsvorbehalt verlängerter Einzelkaufmännisches Unternehmen Elektive Methode Endwertberechnung Endwertfaktor (EWF) Erlösmaximierung Ersatzproblem , 84, 86, 99, 105, 108 Euro-Marktzins (Euribor) Euronotes Extrapolation F Factoring Festdarlehen Festzinsanleihe Finanzdisposition Finanzierungsprogramm Finanzmathematische Formeln Finanzplanung Aufgabe Elemente kurzfristige langfristige mittelfristige Finanzwirtschaft Begriff Definition Floating Rate Notes Forderungsabtretung Forward Rate Agreement (FRA) Fremdfinanzierung innerbetriebliche Fremdkapital Definition G 129
28 Stichwortverzeichnis Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Garantie Genussrechte Genussschein Gewinnfunktion Gewinnobligation Gewinnschuldverschreibung Gewinnthesaurierung Gewinnvergleichsrechnung Goldene Bilanzregel Goldene Finanzierungsregel Groß- und Millionen-Kredit-Verordnung (GroMiKV) Grundpfandrecht Grundschuld H Handelsregister Hermes-Bürgschaft Horizontale Finanzierungsregel Hypothek Hypothekendarlehen I Ingenieursformel Innenfinanzierung Definition Interministerieller Ausschuss für Ausfuhrgarantien und Ausfuhrbürgschaften (IMA). 51 International Swaps and Derivatives Association Interner Zinsfuß , 103, 104 analytische Bestimmung Eignungsbeurteilung grafische Methode Interner Zinssatz Definition Investition eigenfinanziert fremdfinanziert gemischt finanziert Investitionsrechenverfahren dynamische statische K Kalkulationszinsfuß i Kapazitätserweiterungseffekt Kapital Dienst gebunden Kapitalbedarf , 9 Kapitalbindung langfristige Kapitaldeckung Kapitaldienstfähigkeit Kapitalerhaltung, nominelle Kapitalisierungsfaktor Kapitalorientierung Kapitalstruktur Kapitalwertmethode , 98, 99 Eignungsbeurteilung Kapitalwiedergewinnungsfaktor (KWF) Kontokorrentkredit Kontokorrentkreditlinie Kostenminimierung Kostenvergleichsrechnung... 74, 75, 76, 77, 78 Eignungsbeurteilung Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Kreditfinanzierung kurzfristige langfristige Kreditmultiplikator Kreditsicherheit Kreditsubstitut Kreditverfahren Punktbewertungsverfahren Kreditvergabe Beurteilungsschema Bewertungsfehler Checkliste Expertensysteme Kreditwesengesetz (KWG) Kreditwürdigkeit Kreditwürdigkeitsprüfung Kritische Menge Kumulierte Auszahlung Kundenkredit L Leasing Leverage-Effekt Lieferantenkredit Liquidität , 20 Liquiditätsengpass Liquiditätsplan Lohmann-Ruchti-Effekt Definition Lombardkredit M 130
29 Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 Stichwortverzeichnis Marktpflegekosten Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) , 34 Mindestanforderungen an die Kreditbearbeitung (MaK) Minimalkostenkombination N neuronale Netze Nutzungsdauer , 84, 86, 99, 105, 108 Nutzungskosten Nutzwertanalyse O Offene Selbstfinanzierung Operation Blanche Optionsanleihe , 43 P Passivierungspflicht Passivierungswahlrecht Pay-back-Methode Pay-off-Methode Personalsicherheit , 47 Pfandrecht Planung und Kontrolle Prognoseverfahren Provision Punktebewertungsverfahren R Rahmenkreditdeckung Ratendarlehen Rating Realsicherheit , 48 Rechtsform Regula falsi Relative Vorteilhaftigkeit , 81, 83, 85, 99, 104, 108 Rentabilität , 82 Rentabilitätsvergleichsrechnung , 83 Eignungsbeurteilung Rentenbarwertfaktor Restwertverteilungsfaktor (RVF) Risikoanalyse Rückstellung S Sale and lease back Schuldbeitritt Schuldscheindarlehen Schutzgemeinschaft für das allgemeine Kreditwesen (SCHUFA) Scoring-Bogen Selbstfinanzierung Shareholder Value Sicherheit , 29 Sicherungsabtretung Sicherungsübereignung Solvabilitäts-Verordnung, (SolV) Standard & Poor s Statischer Ansatz Stille Reserven Stille Selbstfinanzierung T Thesaurierung Typenzwang U Überschuss kurzfristig lang- und mittelfristig Überziehungsprovision Umlaufkapitalbedarf Umsatzerlös Ursache-Wirkungs-Zusammenhang V Vermögensumschichtung Vertikale Finanzierungsregel Vorteilhaftigkeit absolute , 83, 85, 98, 103, 107 relative , 81, 83, 85, 99, 104, 108 W Wandelanleihe Wandelschuldverschreibungen Wechsel Z Zahlung Reihe Zero Bonds Zession Zielerfüllungsfaktor Zielsystem , 3 Zinsdarlehen Zinssatz, interner Definition Zins-Swap
30 Stichwortverzeichnis Finanzwirtschaftliche Steuerung 2 / BFW2 132
31 RÜCKMELDEBOGEN Tel.: Fax: Sehr geehrte Studierende, sehr geehrte Dozentinnen und Dozenten, in unseren Arbeitsunterlagen stecken Erfahrungen aus vielen Jahren Schulung in der beruflichen Weiterbildung. Aber nichts ist so gut, dass man es nicht verbessern und weiterentwickeln könnte! Sie haben im vorangegangenen Studiengang Ihre eigenen Erfahrungen mit dem vorliegenden Manuskript gemacht. Wir bitten Sie daher, Ihre Meinung, Ihre Kritik und Ihre Anregungen zu notieren und uns mitzuteilen: per Post per Fax (siehe Rückseite) per Bitte vergessen Sie bei Rückmeldungen via nicht, uns Manuskripttitel und Manuskriptkürzel (siehe Titelblatt) mitzuteilen. Wir sind bemüht, Ihre Hinweise bei der nächsten Überarbeitung der Arbeitsunterlage zu berücksichtigen. Herzlichen Dank! Ihre AKADEMIE HANDEL e.v. Abteilung Lernmedien Rückantwort Akademie Handel e. V. Abt. Lernmedien Postfach München
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