PlivioPore. Offenporöse, osteokonduktive Struktur zur optimierten Fusion. Operationstechnik

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1 PlivioPore. Offenporöse, osteokonduktive Struktur zur optimierten Fusion. Operationstechnik PRODUCT OBSOLETED 31st March 2017 DSEM/SPN/0217/0645a

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3 Inhaltsverzeichnis Einleitung Features und Benefits 2 AO Prinzipien 4 Indikationen und Kontraindikationen 5 Das Rotationsprinzip 6 Produktinformation Implantate 8 Instrumente 9 Empfohlenes zusätzliches Material 14 Operationstechnik Operationstechnik 16 Ausbau der Implantate 28 Posteriore Stabilisierung 29 Hinweise und Warnungen 29 Bibliographie 31 Bildverstärkerkontrolle Warnung Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendung des Instrumentariums nicht aus. Eine Einweisung in die Handhabung dieses Instrumentariums durch einen darin erfahrenen Operateur wird dringend empfohlen. Synthes 1

4 PlivioPore. Offenporöse, osteokonduktive Struktur zur optimierten Fusion. PlivioPore PlivioPore-Implantat-Design PlivioPore ist ein Implantate-System für die posteriore lumbale interkorporelle Fusion (PLIF), bestehend aus osteokonduktiven Implantaten aus Titan, dem bewährten Implantatmaterial, und entsprechenden Instrumenten. Gute Primär- und Sekundärstabilität Die raue Oberfläche des Implantats: sichert die Anfangsstabilität und verhindert das Migrieren des Implantats fördert zugleich Integration und Anwachsen von Knochen für gute Sekundärstabilität bereits nach kurzer Zeit Lordosewinkel von 4 Der Lordosewinkel von 4 bietet dem Implantat passgenauen Sitz in die Konkavität der angrenzenden Deckplatten. Optinium-Vollkörper Patientenfreundlich, verkürzte OP- Zeit und geringere Patientenmorbidität, da Zweiteingriff zur Entnahme autologen Knochens entfällt. Komfortable Handhabung, da das Implantat nur noch mit Blut oder Knochenmark imprägniert werden muss. In Studien wurde aufgezeigt, dass die chronische Schmerzrate selbst zwei Jahre nach einem Beckenkammeingriff noch 18.7% betragen kann. 1, 2 1 Goulet et al Silber et al Synthes Perfusionssystem PlivioPore wird steril in der Perfusionsspritze verpackt geliefert. Die Spritze dient zum Imprägnieren des PlivioPore Implantats unter Vakuum mit osteoinduktiven Faktoren. Die Vakuum-Methode zeichnet sich gegenüber der bisherigen Dip-Methode dadurch aus, dass patienteneigenes Blut oder Knochenmark durch die Poren des Implantats gestossen bzw. gesogen wird und so die Luft im Implantat verdrängt wird. Dadurch wird das poröse, aus Optinium bestehende Implantat deutlich besser durchtränkt als bei der herkömmlichen Dip-Methode. Ebenso konnte gezeigt werden, dass die Vakuum-Methode die Blutzellen nicht zerstört. 2 Synthes PlivioPore Operationstechnik

5 Optinium offenporiger Titanschaum von optimaler Porosität Titanschaum als Implantatmaterial ist dort sehr attraktiv, wo Knocheneinund -anwachsen essentiell ist. Die Kombination von knochenähnlichen mechanischen Eigenschaften mit der interkonnektierenden Porosität führt zu exzellenter biologischer Fixation, bereits bewährt in der Endoprothetik. Ausgezeichnete Biokompatibilität Optinium besteht aus Reintitanpulver, welches mittels eines Platzhalters zu offenporigem Titanschaum umgewandelt wird. Durch das Austreiben des Platzhalters entsteht eine poröse Struktur mit einer Porosität von 60 65%. Das Material, welches sich in der Medizintechnik vor allem in der Endoprothetik bewährt hat, bietet eine erhöhte Knochenintegrationsfähigkeit. Dank der Osteokonduktivität von Optinium kann sich das Implantat schneller im Knochen verankern und gewinnt so an Stabilität. Die raue Oberfläche bietet dem Implantat eine erhöhte Primärstabilität, sodass das Implantat auch direkt postoperativ einen sicheren und stabilen Sitz zwischen den beiden angrenzenden Wirbelkörperdeckplatten hat. Synthes 3

6 AO Prinzipien 1958 hat die Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (Association for the Study of Internal Fixation) AO vier Grundprinzipien 1 erarbeitet, die zu Leitlinien für die Osteosynthese wurden. Diese Prinzipien lauten: Anatomische Reposition Stabile Osteosynthese Erhalt der Blutversorgung Frühzeitige aktive, schmerzfreie Mobilisierung Grundsätzlich sind die Ziele der Frakturbehandlung in den Extremitäten und der Wirbelsäulenversteifung die gleichen. Spezifisch für die Wirbelsäule ist das Ziel, geschädigten neuralen Elementen soviel Funktion wie möglich zurückzugeben. AO Prinzipien für die Wirbelsäule 2 Anatomische Reposition Wiederherstellung der normalen Ausrichtung der Wirbelsäule zugunsten verbesserter Biomechanik der Wirbelsäule. Stabile Osteosynthese Stabilisierung des Spinalsegmentes, um die Knochenversteifung zu begünstigen. Erhalt der Blutversorgung Herstellung einer optimalen Umgebung für die Versteifung. Frühzeitige aktive, schmerzfreie Mobilisierung Minimierung der Schädigung von Spinalgefässen, Rückenmarkshaut und neuralen Elementen soll zu verringerten Schmerzen und verbesserter Funktion für den Patienten beitragen. 1 Müller ME, Allgöwer M, Schneider R, Willenegger H (1995) Manual of Internal Fixation. 3rd, exp. a. completely rev. ed Corr. 3rd printing. Berlin, Heidelberg, New York: Springer 2 Aebi M, Thalgott JS, Webb JK (1998) AO ASIF Principles in Spine Surgery. Berlin, Heidelberg, New York: Springer 4 Synthes PlivioPore Operationstechnik

7 Indikationen und Kontraindikationen Indikationen Degenerative lumbale und lumbosakrale Pathologien, die eine Segmentspondylodese erfordern: Degenerative Bandscheibenerkrankungen und Instabilitäten Degenerative Spondylolisthese, Grad I oder II Spondylolisthese mit Verengung, Grad I oder II Pseudarthrose oder erfolglose Spondylodese Hinweise Das PlivioPore Implantat wurde nicht als stand-alone Implantat entwickelt. Die Verwendung einer zusätzlichen posterioren Instrumentierung (zum Beispiel mit Pedikelschrauben) wird daher dringend empfohlen. Die Behandlung von Spondylolisthesen Grad III und IV oder höheren Vernarbungen verdient besondere Beachtung. Gleiches gilt für destruktive Tumore. (Es wird darauf hingewiesen, dass das PlivioPore-System nicht primär zur Wiederherstellung natürlicher Anatomien bei Beteiligung von drei oder mehr Bewegungssegmenten entwickelt wurde.) Kontraindikationen Schwere Osteoporose Instabile Berstungs- und Kompressionsfrakturen Akute Infektionen Tumore Synthes 5

8 Das Rotationsprinzip Das Rotationsprinzip Das PlivioPore Implantat wird horizontal eingeführt und dann vertikal aufgerichtet. Problem ohne Rotation Zum Impaktieren des Implantates ohne Rotation müssen die posterioren Wirbelkörper-Endkanten entfernt werden. Dies kann zur Migration des Implantates führen. Die dorsalen Strukturen müssen überdehnt werden, um den höchsten Teil des Implantates in den Bandscheibenraum einzuführen. Dies kann zu eingeschränkter Stabilität des Segments und zur Migration des Implantates führen. 6 Synthes PlivioPore Operationstechnik

9 Lösung mit Rotation Das PlivioPore Implantat wird horizontal vollständig eingeführt und dann vertikal im Uhrzeigersinn gedreht. Eine Überdehnung wird dadurch vermieden. Die leichte, durch die Breite des Implantates erzielte Distraktion, führt zu einer guten Zuggurtung des anterioren und des posterioren Längsbandes, ohne diese zu verletzen. Der notwendige Schutz der neurogenen Strukturen ist durch diesen Drehvorgang während des ganzen Implantationsprozesses gewährleistet. Die hauptsächliche Distraktion findet im Zwischenwirbelraum statt. Die Längsbänder zeigen eine ideale Spannung, sind aber nicht überdehnt. Das posteriore Ligament bleibt intakt und bietet dem Implantat somit Stabilität und eine gute Zuggurtung. Design Das PlivioPore Implantat hat einen rechteckigen Querschnitt. Es wird horizontal eingeführt und dann im Uhrzeigersinn vertikal aufrecht aufgestellt, um den Intervertebralraum aufzuspreizen. Die posterioren Kanten der Deckplatten bleiben unversehrt. Dies verhindert eine posteriore Migration der PlivioPore Implantate. Eine Auswahl von sieben Implantatgrössen, erhältlich im 4 Winkel, ermöglicht die Wiederherstellung der optimalen Bandscheibenhöhe und der natürlichen Lordose. Synthes 7

10 Implantate PlivioPore Implantate sind in 7 Höhen und 4 Lordosewinkel verfügbar und werden steril verpackt geliefert. Die Implantate werden mit zunehmender Höhe breiter (in 1-mm-Abstufungen). Das 7 mm Implantat ist nicht rotierbar und muss impaktiert werden. Der zugehörige Implantathalter verfügt über eine zangenähnliche Aufnahme mit Gewinde. Er unterscheidet sich durch seine gerade Form deutlich vom Implantathalter für die rotierbaren Implantate. Die übrigen Implantate (9 15 mm Höhe) können sowohl impaktiert als auch rotiert werden. PlivioPore, 4, steril Höhe2Breite Implantat Probeimplantat 7 mm 2 8 mm S mm 2 8 mm S mm 2 8 mm S mm 2 9 mm S mm 2 10 mm S mm 2 10 mm S mm 2 11 mm S Synthes PlivioPore Operationstechnik

11 Instrumente Das Plivios Instrumentarium ist unkompliziert und effizient. Es besteht aus einem umfassenden Set anwenderfreundlicher Instrumente für problemlose PLIF-Operationen. Instrumente für die Vorbereitung von Bandscheibe und Deckplatte Knochenkürette, rechteckig, gerade, 8 mm Erleichtert die effiziente Entfernung der Bandscheibe und der oberflächlichen Lagen der Deckplatten bis zum blutenden Knochen Osteotom, 5 mm Entfernt Osteophyten und knochige Strukturen Knochenraspel, gerade, 8 mm Optimiert Reinigung und Vorbereitung der Deckplatten ohne Schädigung des subchondralen Knochens. Ermöglicht die Entfernung von Knorpelgewebe von der Deckplatte bis zum blutenden Knochen. Synthes 9

12 Schaber für Bandscheiben (zusätzlich erhältlich) Erhältlich in 6 Höhen, mit Abstufungen von 2 mm entsprechend der Deckplattengeometrie. Art. Nr. Höhe mm mm mm mm mm mm Ermöglichen die Entfernung von Knorpelgewebe von der Deckplatte bis zum blutenden Knochen. Erleichtern die Vorbereitung der Deckplatte ohne Schädigung des subchondralen Knochens. Exzisionsinstrument für Bandscheiben (zusätzlich erhältlich) Erhältlich in 6 Höhen, mit Abstufungen von 2 mm entsprechend der Deckplattengeometrie. Art. Nr. Höhe mm mm mm mm mm mm Erleichtern die Entfernung des Nucleus pulposus. Ermöglichen die Entfernung von Knorpelgewebe von der Deckplatte bis zum blutenden Knochen unter Erhalt der natürlichen Anatomie. Erleichtern die Vorbereitung der Deckplatte ohne Schädigung des subchondralen Knochens. 10 Synthes PlivioPore Operationstechnik

13 Instrumente für die Manipulation der Implantate und Probeimplantate Bandscheibenraumöffner Art. Nr. Breite Höhe mm 8 mm mm 9 mm Distraktor für Plivios Distrahiert die Wirbel zur Sicherstellung maximaler Implantathöhe und neuraler foraminaler Dekompression. PlivioPore-Implantathalter PlivioPore Implantathalter (9 15 mm) PlivioPore Implantathalter, 7 mm (nicht rotierbar) Impaktor für Plivios Setzt den Plivios Cage im Bandscheibenraum in die gemessenen Tiefen und erleichtert die röntgenologische Darstellung der letztendlichen Implantatposition. Das strukturierte Ende minimiert Verrutschen bei der Impaktion. Synthes 11

14 Plivios Probeimplantate Art. Nr. Höhe mm mm mm mm mm mm mm T-Griff mit Schnellverschluss Hält Plivios Probeimplantate für sichere Einbringung, Handhabung und Entfernung. 12 Synthes PlivioPore Operationstechnik

15 Knochenspan-Instrumente Trichter für Spongiosa-Auffüllung B 8.0 mm, Länge 220 mm Zu verwenden mit dem Spongiosastössel ( ) für effiziente Einbringung von autologem Knochentrans-plantat oder Knochenersatzmaterial an der anterioren und medialen Seite des Bandscheibenraums Spongiosastössel B 8.0 mm Zu verwenden mit dem Trichter für Spongiosa- Auffüllung ( ) Spongiosastössel Zu verwenden zum festen Verdichten des eingebrachten Knochenmaterials im Bandscheibenraum. Synthes 13

16 Empfohlenes zusätzliches Material Set zur Knochenentnahme Set zur Knochenentnahme in SynCase Ein effizientes Hilfsmittel zur Entnahme von autologem Knochen aus dem Beckenkamm wenn unbefüllte Plivios Cages verwendet werden. System für Knochenmarkentnahme (Bone Marrow Aspiration System, BMAS) Art. Nr. Durchmesser Länge Spritze S 11 ga 10 cm 20 ml S 11 ga 15 cm 20 ml 14 Synthes PlivioPore Operationstechnik

17 chronos Granulat Synthetisches Knochenersatz-Material b-tcp (Beta- Trikalziumphosphat) zur Ergänzung von autologem Knochentransplantatmaterial. Kann im Bandscheibenraum für die Platzierung um das Implantat herum verwendet werden. Art. Nr. Grösse der Granulate Menge S mm 5 ml S mm 10 ml S mm 20 ml Posteriore Stabilisierung Pangea Das Pangea System für degenerative Wirbelsäulen ist ein posteriores Pedikelschrauben-Fixationssystem (T1 S2) zur Herstellung präziser und segmentaler Stabilisation der Wirbelsäule bei Patienten mit ausgewachsenem Skelett Vario Case für Grundinstrumente Pangea Polyaxial, mit Deckel, ohne Inhalt Pangea Polyaxial Basisinstrumente in Vario Case Vario Case für Implantate Pangea Polyaxial, mit Deckel, ohne Inhalt Pangea Polyaxial Implantate in Vario Case Synthes 15

18 Operationstechnik 1 Lagerung des Patienten Den Patienten in Bauchlage auf einer Lumbalauflage platzieren. Das Röntgengerät hilft, die genaue intraoperative Position des Patienten zu bestimmen. 2 Inzision durchführen und Bandscheibe freilegen Haut einschneiden und von der Mittellinie nach lateral präparieren. Den Wirbelfortsatz und die Lamina der entsprechenden Ebene(n) lokalisieren. Eine ausreichende Laminotomie zur PLIF Präparation vornehmen. Dabei die neurogenen Strukturen bestmöglich schonen. 16 Synthes PlivioPore Operationstechnik

19 3 Bandscheibe und Deckplatten vorbereiten Instrumente Knochenkürette, rechteckig, gerade, 8 mm Knochenraspel, gerade, 8 mm Die Bandscheibe mit der Knochenkürette durch das Fenster ausräumen, bis auf den anterioren und den lateralen Ring. Mit der Knochenraspel die oberflächlichen Lagen der ganzen knorpeligen Deckplatten bis zum blutenden Knochen entfernen. Option: Schaber und Exzisionsinstrumente für Bandscheiben können die Entfernung des Nucleus pulposus und der oberflächlichen Lagen der knorpeligen Deckplatten erleichtern. Hinweis: Entsprechende Reinigung der Deckplatten ist wichtig für die Gefässversorgung des Knochentransplantats. Übermässige Reinigung wiederum kann durch die Entfernung von Knochen unter den Knorpellagen die Deckplatten schwächen. Entfernen der gesamten Deckplatte kann zum Einsinken des Implantates und zum Verlust der Segmentstabilität führen. Synthes 17

20 4 Bandscheibenraum eröffnen Instrumente Bandscheibenraumöffner, Breite 4 mm, Höhe 8 mm Bandscheibenraumöffner, Breite 5,5 mm, Höhe 9 mm Auf einer Seite einen kleinen Bandscheibenraumöffner horizontal in den Intervertebralraum einführen. Das Instrument vertikal um ca. 100 im Uhrzeigersinn drehen und anschliessend zur besseren Verankerung um ca. 10 entgegen dem Uhrzeigersinn. Diese Methode kann unter Umständen bei kollabierten Segmenten zum Distrahieren der posterioren Kanten angewendet werden. 18 Synthes PlivioPore Operationstechnik

21 5 Segment distrahieren Distraktion des Segments ist wichtig für die Wiederherstellung der Bandscheibenhöhe und für die Schaffung eines guten Zugangs zum Zwischenwirbelraum. Das PlivioPore-System wurde entwickelt, um eng anliegend in den physiologischen konkaven Raum zwischen zwei Wirbelkörpern zu passen. Die Spannung der Ligg. longitudinale und des Anulus fibrosus trägt zur Stabilität des eingebrachten Implantats bei, allerdings muss vorsichtig darauf geachtet werden, das Segment oder die Segmente nicht zu weit zu distrahieren. Je nach Pathologie und Präferenz des Chirurgen können drei Distraktionsmethoden angewendet werden: über Pedikelschrauben mittels Plivios Distraktor mittels Plivios Probeimplantat Warnung: Vorsicht vor Überdistraktion. Synthes 19

22 5a Distraktion über Pedikelschrauben Mit dieser Methode wird der posteriore Bandscheibenraum temporär geöffnet und die Exposition sowohl für Dekompression als auch für die Insertion des Implantats verbessert. Bei einer kollabierten oder extrem dünnen Bandscheibe kann sie bereits angewandt werden, um die Entfernung der Bandscheibe und die Vorbereitung der Deckplatte zu erleichtern (vor Schritt 3). Die Pedikelschrauben einbringen. Das Segment über die Köpfe der eingebrachten Schrauben distrahieren. Hinweis: Damit keine kyphotische Krümmung entsteht, sorgfältig darauf achten, dass geeignete Längsdistraktion sichergestellt wird. 20 Synthes PlivioPore Operationstechnik

23 5b Distraktion mit Distraktor für Plivios Instrument Distraktor für Plivios Die Distraktorklingen in den Bandscheibenraum lateral zum Durasack platzieren. Die nach innen gekrümmte Seite des Distraktors sollte in Richtung Mittellinie ausgerichtet sein. Die Distraktorklingen vollständig in den Bandscheibenraum einbringen, so dass die Grate am Ende der Klingen auf dem Wirbelkörper ruhen. Unter Durchleuchtung bestätigen, dass die Distraktorklingen parallel zu den Deckplatten liegen. Wenn korrekt platziert, stehen die Distraktorklingen in einem kranialen Winkel, besonders bei L5 bis S1. Das Segment vorsichtig distrahieren und darauf achten, nicht zu weit zu distrahieren. Präoperative Planung, Durchleuchtung und taktile Beurteilung können bei der Bestimmung der richtigen Distraktionsweite hilfreich sein. Synthes 21

24 5c Distraktion mit dem Probeimplantat Instrument T-Griff mit Schnellverschluss Das Probeimplantat am T-Griff anbringen. Die Probeimplantatmontage waagerecht in den Bandscheibenraum einbringen und senkrecht aufrichten, um das Segment zu distrahieren. Den Sitz des Probeimplantats unter Durchleuchtung und taktiler Abtastung bestätigen. Erscheint das Probeimplantat zu locker oder zu fest, mit dem nächstgrösseren oder nächstkleineren Implantat probieren, bis ein sicherer Sitz erreicht ist. Das zum Probeimplantat passende Implantat wählen. Weiteres Vorgehen siehe Schritt Synthes PlivioPore Operationstechnik

25 6 Grösse des Probeimplantats bestimmen (erforderlich nach Anwendung der Distraktionsmethoden 5a und 5b) Instrument T-Griff mit Schnellverschluss Die Grösse des Probeimplantats auswählen, wie bei der präoperativen Planung bestimmt. Das Probeimplantat am T-Griff anbringen. Die Probeimplantatmontage unter leichter Impaktion in den kontralateralen Bandscheibenraum einbringen. Den Sitz des Probeimplantats unter Durchleuchtung und taktiler Abtastung bestätigen. Erscheint das Probeimplantat zu locker oder zu fest, mit dem nächstgrösseren oder nächstkleineren Implantat probieren, bis ein sicherer Sitz erreicht ist. Das Implantat gemäss dem richtigen Probeimplantat auswählen. Die Probeimplantatmontage entfernen. Synthes 23

26 7 Perfusion Optionale Instrumente S System für Knochenmarkentnahme, 10 cm S System für Knochenmarkentnahme, 15 cm Blut mittels einer Spritze aus dem Situs oder Knochenmark vom Beckenkamm entnehmen. Das Implantat vollständig mit Blut/Knochenmark imprägnieren. Die Spritze mit dem Implantat öffnen, das Blut/Knochenmark einsaugen. Dann die Luft herauspressen und unter Vakuum mehrere Male pumpen. Anschliessend den Deckel der Spritze entfernen, damit das Blut/Knochenmark ausfliessen kann. Das Implantat, welches in der Spiralfeder sitzt, mit dem Implantathalter festhalten. Hinweis: Durch das Perfundieren des porösen Materials mit Knochenmark oder Blut wird Luft verdrängt und es gelangen Blutzellen, Wachstumsfaktoren und im Falle von Knochenmark Osteoprogenitor-Zellen in das offenporige Titanschaumgerüst. 24 Synthes PlivioPore Operationstechnik

27 8 Implantathalter am Implantat anbringen Instrumente PlivioPore Implantathalter (9 15 mm) PlivioPore Implantathalter, 7 mm (nicht rotierbar) Für 9 bis 15 mm Implantate: Den Vierkant an der Halterspitze in die passende Aussparung im Implantat einführen und bis zum Anschlag sachte eindrücken. Durch Drehen des Knaufes das Gewinde eindrehen um das Implantat mit dem Halter zu fixieren. Den Knauf nur mit zwei Fingern anziehen, damit der Halter nach der Implantation problemlos entfernt werden kann. Für 7 mm Implantat: Gabel des Halters bis zum Anschlag in die seitlichen Aussparungen des Implantates einstecken, leicht dagegen drücken und das Gewinde eindrehen. 9 bis 15 mm 7 mm Synthes 25

28 9 Implantat einbringen Instrumente PlivioPore Implantathalter (9 15 mm) PlivioPore Implantathalter, 7 mm (nicht rotierbar) Das Implantat mit leichten Hammerschlägen horizontal in den Bandscheibenraum einbringen. Nervenwurzeln und Dura dabei mit einem geeigneten Instrument schützen. Hinweis: Obwohl der anteriore Anulus fibrosus und das vordere Längsband bei den meisten Patienten resistent sind, kann die Widerstandskraft bei degenerierten Bandscheiben fehlen. Es besteht die Gefahr der Perforation. 10 Implantat in aufrechte Position drehen Das Implantat im Uhrzeigersinn um ca. 100 in eine aufrechte Position drehen, danach um ca. 10 zurück drehen, damit sich das Implantat in der Konkavität der Endplatten verankert Hinweis: Sollte es notwendig sein, das Implantat in die horizontale Lage zurückzudrehen, geschieht auch dies im Uhrzeigersinn. Den Implantathalter entfernen, sobald sich das Implantat in der gewünschten Position befindet. 26 Synthes PlivioPore Operationstechnik

29 11 Bandscheibenraum füllen und zweites Implantat einbringen Optionales Instrument Impaktor für Plivios Vor der Platzierung des zweiten Implantates sollte das Bandscheibenfach mit Knochenspan oder synthestischem Knochenersatzmaterial gefüllt werden. 3 4 mm Zweites Implantat so wie in Schritt 9 und 10 beschrieben auf der kontralateralen Seite einbringen. Hinweis: Bei Bedarf das Implantat mit Hilfe des Impaktors leicht nachschlagen. 12 Position der Implantate überprüfen Alle Instrumente entfernen. Die Lage der Implantate mit dem Bildverstärker überprüfen. Ihre optimale Position ist vor der hinteren Kante in der Konkavität des Wirbelkörpers und seitlich nahe an der Kortikalis der Wirbelkörperkante. Synthes 27

30 Ausbau der Implantate Ausbau eines fehlerhaft platzierten Implantates Den Implantathalter am Implantat anbringen und dieses durch Drehen im Uhrzeigersinn aus der Konkavität der Endplatten lösen. Zusätzliches Distrahieren an der kontralateralen Seite mit dem Plivios Distraktor oder einem Probeimplantat grösserer Höhe kann behilflich sein. Achtung: Das 7 mm Implantat zum Ausbau nicht rotieren. 28 Synthes PlivioPore Operationstechnik

31 Posteriore Stabilisierung Posteriore Stabilisierung Zusätzliche posteriore Fixation mit transpedikulären Schrauben (z. B. Pangea) wird empfohlen. Pangea Das Pangea System für degenerative Wirbelsäulen ist ein posteriores Pedikelschrauben-Fixationssystem (T1 S2) zur Herstellung präziser und segmentaler Stabilisation der Wirbelsäule bei Patienten mit ausgewachsenem Skelett Vario Case für Grundinstrumente Pangea Polyaxial, mit Deckel, ohne Inhalt Pangea Polyaxial Basisinstrumente in Vario Case Vario Case für Implantate Pangea Polyaxial, mit Deckel, ohne Inhalt Pangea Polyaxial Implantate in Vario Case Hinweise und Warnungen Die PlivioPore Implantate werden mit Gammastrahlen vorsterilisiert geliefert; eine Resterilisation wird nicht empfohlen. Die Probeimplantate sind nicht für die Implantation bestimmt und müssen vor dem Einbringen der PlivioPore Implantate entfernt werden. Die Nervenwurzeln und Dura mit einem Nervenwurzelretraktor schützen wann immer dies möglich ist. Für weitere Informationen bitte die Packungsbeilage konsultieren. Synthes 29

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33 Bibliografie Beckers L (1999) The use of Intervertebral CONTACT Cages for Posterior Lumbar Interbody Fusion. Rivista di Neuroradiologia 12 (Suppl. 1): Beckers L (1999)Posterior Lumbar Interbody Fusion with CONTACT Cages. Lumbar Segmental Instability, edited by Marek Szpalski, Robert Gunzburg and Malcolm H Pope. Lippincott Williams & Wilkins, Philadelphia Brantigan JW (1994) Pseudarthrosis Rate after Allograft Posterior Lumbar Interbody Fusion with Pedicle Screw and Plate Fixation. Spine; 19: Cloward RB (1953) The treatment of ruptured intervertebral discs by vertebral body fusion. I. Indications, operative technique, after care. J. Neurosurg. 10: 154 Cloward RB (1985) Posterior lumbar interbody fusion updated. Clin. Orthop.; 193: 16 9 Lerat JL c.s. (1996) Résultats de l arthrodèse lombaire intersomatique par voie postérieure dans le traitement du spondylolisthésis isthmique. Rev. Chir. Orthop.; 82: Müller U, Imwinkelried T, Horst M, Sievers M, Graf-Hausner U (2006) Do human osteoblasts grow into open-porous titanium. European Cells and Materials; 11: 8 15 Perry A (1957) Fracture of the vertebral endplate in the lumbar spine. Acta. Orthop. Scand.; 25 (suppl.) Steffen T, Krygier JJ, Karabasz D, Bobyn JD Bone growth into porous titanium foam implants a histological and mechanical study.in: 51st Annual Meeting of the Orthopaedic Research Society, Washington DC. 2005; 30: 1396p White AA, Punjabi MM (1990) Clinical Biomechanics of the Spine Philadelphia; Lippencott, William and Wilkins. 7,9 Fraser RD (1995) Interbody, Posterior, and Combined Lumbar Fusions. Spine; 20: 167S 177S Freeman BJC, Licina P, Mehdian, SH (2000) Posterior lumbar interbody fusion combined with postero-lateral fusion: 5-year results in 60 patients. Eur Spine J 9: Imwinkelried T Mechanical properties of open-pore titanium foam. Journal of Biomedical Materials Research A, published online Jan 24, 2007, paper edition to follow Imwinkelried T, Lee PD Aperture and pore size distribution of titanium foam implants. Abstract published at the annual meeting of the Society For Biomaterials, April 18 21, 2007, Chicago, Illinois. Imwinkelried T Titanschaum: Vom Werkstoff zum Implantatesystem. 4. Ranshofener Leichtmetalltage, Salzburg Okt LKR-Verlag, Austria Lerat JL c.s. (1984) Le traitement des spondylolisthésis de l adolescent et de l adulte par arthrodèse intersomatique par voie postérieure. A propos de 40 cas. Rev. Chir. Orthop.; no Suppl II: Synthes 31

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36 Überreicht durch: SE_ AA Synthes 2007 Änderungen vorbehalten