B.Sc. BAE / B.Sc. WI / B.A. ICBS / B.A. SW / B. Sc. Mat
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1 B.Sc. BAE / B.Sc. WI / B.A. ICBS / B.A. SW / B. Sc. Mat Fach/Modul/Schwerpunkt: Wahlmodul /Wahlmodul BWL / VWL / ECON (neue PO) / Modulgruppe C / Economics Wahlmodul BWL/VWL Klausur: Institutionenökonomik (Klausur 60 Min), Prüfungsnummer: Prüfer: Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff Matrikel-Nr.: Prüfungstag: Platz-Nr.: Hinweise: Es können insgesamt 60 Punkte erworben werden. Alle 5 Aufgaben sind zu bearbeiten. Zugelassenes Hilfsmittel: Elektronischer, nicht programmierbarer Taschenrechner. Aufgabe Maximum Punkte Summe 60 Aufgabe 1 (ca. 9 Punkte) Maximilian liegt im Sterben und möchte sein Erbe regeln, insbesondere das Eigentum am Sägewerk und am Bauernhof. Seine zwei Kinder, Karl und Franz, sind unterschiedlich begabt. Karl ist geschickt im Verkauf und Arbeiten mit Holz. Franz hingegen mag Tiere und Pflanzen. Maximilian möchte daher Karl das Sägewerk und Franz den Bauernhof vermachen. Er sorgt sich aber, die Kinder könnten das Erbe verkaufen und das Geld verprassen. Er untersagt daher testamentarisch den Verkauf des Erbes nach seinem Tode. a) Franz entwickelt eine Allergie gegen Tiere und lässt den Bauernhof von einem fest angestellten Verwalter bewirtschaften. Welcher Vorteil würde sich erzielen lassen, falls Franz dem Verwalter den Bauernhof verkaufen könnte?.. b) 30 Jahre später ist Karl ohne Erben und sieht keinen Anlass, der Nachwelt ein intaktes Sägewerk zu hinterlassen. Welcher Vorteil würde sich erzielen lassen, falls Karl das Sägewerk verkaufen könnte? Seite 1
2 .. c) Maximilian hat versehentlich im Testament die Namen seiner Kinder verwechselt. Welcher allgemeine Vorteil der Transferierbarkeit aus Sicht der Property Rights Theorie zeigt sich, falls Karl und Franz das Erbe jeweils an den anderen transferieren können? Aufgabe 2 (ca. 10 Punkte) In der Vorlesung wurde folgendes Spiel gespielt: Seite 2
3 a) Inwiefern stellt sich in dem Spiel Adverse Selektion ein? (ca. 5 Punkte) b) Wieso sollte ein Käufer nicht 6 für ein angebotenes Auto bieten? (ca. 5 Punkte) Aufgabe 3 (ca. 12 Punkte) In unten stehender Grafik werden die aus der Vorlesung bekannten Indifferenzkurven und Budgetgeraden für einen Versicherungsnehmer dargestellt, der das Risiko des Schadensfalls durch Vorsorge verringern könnte. Die Steigungen der Budgetgeraden korrespondieren dabei mit dem Schadensrisiko, falls Vorsorge betrieben wird. Jeder Punkt bezeichnet hierbei einen bestimmten Vertrag zwischen einer Versicherung und den Versicherungsnehmern. Tragen Sie den zu den folgenden Beschreibungen passenden Punkt in die Graphik ein! Beispielhaft ist der erste Punkt, A, bereits eingetragen. Für jede richtige Antwort erhalten Sie 2 Punkte. Bei einer falschen Antwort werden keine Punkte abgezogen. Seite 3
4 y 2 y-l A y-l-a 1 O 45 y-a 1 y y 1 Beschreibung Dieser Punkt beschreibt die Ausgangslage, in der keine Versicherung abgeschlossen wurde. Die Versicherung bietet eine faire Prämie für denjenigen, der keine Vorsorge betreibt. Der Versicherungsnehmer bestimmt den optimalen Deckungsgrad. Die Versicherung bietet eine faire Prämie bei erwarteter Vorsorge, wird aber bei diesem Angebot durch konkurrierende Anbieter mit einem höheren Deckungsgrad unter Beachtung der Anreizkompatibilität vom Markt verdrängt werden. Die Versicherung setzt ihre Prämie in der irrtümlichen Erwartung, der Versicherungsnehmer werde Vorsorge betreiben. Der Versicherungsnehmer maximiert seinen Nutzen und offenbart die fehlende Vorsorge. Die Versicherung bietet eine faire Prämie bei erwarteter und durchgeführter Vorsorge und einen maximal möglichen Deckungsbeitrag unter Beachtung der Anreizkompatibilität. Der Versicherungsnehmer betreibt Vorsorge, die Versicherung setzt eine faire Prämie. Der Versicherungsnehmer sucht sich den optimalen Deckungsgrad aus. Der Versicherungsnehmer betreibt Vorsorge. Aber die Versicherung bestimmt die Prämie in der Erwartung, der Versicherungsnehmer werde keine Vorsorge betreiben. Der Versicherungsnehmer bestimmt den optimalen Deckungsgrad. Punkt hier eintragen! A B C D E F G Seite 4
5 Aufgabe 4 (ca. 15 Punkte) Es sei folgende Produktionsfunktion für den Gewinn Q und den Einsatz e gegeben: Q = e + θ, wobei θ einen exogenen Schock kennzeichnet mit Mittelwert Null und Standardabweichung 1. Der Prinzipal ist risikoneutral. Zuerst muss der Prinzipal einen Vertrag vorschlagen, dann entscheidet der Agent über seine Teilnahme und seinen Einsatz und am Schluss tritt der Schock auf, mit dem dann die Produktionshöhe bestimmt wird. Für den Lohn des Agenten kann der Prinzipal eine gewinnabhängige Komponente (αq) und eine gewinnunabhängige Komponente (r) vorsehen. Der Agent maximiert sein Sicherheitsäquivalent, für welches sich folgende Beziehung bestimmen lässt: C(A) = r + αe 1 2 e2 1 2 α2 a) Für die Risikoprämie gilt damit, R = 1 2 α2. Angenommen, der Prinzipal könne weder den Arbeitseinsatz des Agenten, e, noch den Schock, θ beobachten. Bestimmen Sie das optimale Verhalten des Agenten, d.h. die sich hieraus für den Prinzipal ergebende Anreizrestriktion (incentive constraint). (Hinweis: Gewertet wird nur das Ergebnis im Feld.) e = b) Ermitteln Sie den Gewinnanteil α im Optimum unter der Annnahme, dass die zweitbeste Tätigkeit des Agenten einen Ertrag von Null erbringt, C(A 0 ) = 0. (Hinweis: Gewertet wird nur das Ergebnis im Feld.) (ca. 4 Punkte) α = c) Aufgrund eines unsicheren ökonomischen Umfeldes und daher einer höheren Varianz steige die Risikoprämie auf R = α 2. Welches ist die Höhe des Gewinnanteils, α, die der Prinzipal nun festlegen sollte? (Hinweis: Gewertet wird nur das Ergebnis im Feld.) α = d) Investmentbanker werden oftmals mit einer Gewinnbeteiligung entlohnt. Verwerten Sie Ihre Ergebnisse zu b) und c) um zu prognostizieren, wie sich die Entlohnung während einer Finanzkrise ändert und liefern Sie eine intuitive Erklärung für Ihr Ergebnis! (ca. 5 Punkte) Seite 5
6 .. Aufgabe 5 (ca. 14 Punkte) In der Vorlesung wurde das untenstehende Spiel zu unvollständigen Verträgen gespielt. a) Welches sind die Vor- und Nachteile einer niedrigen Forderung? Welches sind die Vorund Nachteile einer hohen Forderung? b) Wie viele Kugeln sollte der Zulieferer erwerben, falls er den zusätzlichen Gewinn von 10 alleine erhält? Begründen Sie Ihre Antwort! (ca. 4 Punkte) Seite 6
7 c) Wie viele Kugeln sollte der Zulieferer erwerben, falls der zusätzliche Gewinn von 10 gemäß Nash-Produkt aufgeteilt wird? Begründen Sie Ihre Antwort! (ca. 4 Punkte) d) Wie könnte das ineffiziente Ergebnis von Teilfrage c) mit Hilfe eines beispielhaften vollständigen Vertrages vermieden werden? Seite 7
Fach/Modul/Schwerpunkt: Wahlmodul / Wahlmodul BWL/VWL Klausur: Institutionenökonomik (Wiederholerklausur) (Klausur 60 Min) (211301)
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