7. Elektronen im periodischen Potential

Ähnliche Dokumente
Theorie der Kondensierten Materie I WS 2016/2017

Lösungsblatt zur Testklausur Festkörperphysik WS2010/11

ELEKTRONEN IN FESTKÖRPERN. E F = 2 2m k2 F = V. k F = V

Freie Valenzelektronen im idealen Kristallgitter; reduzierte Energieschemata

f : G R ϕ n 1 (x 1,...,x n 1 ) Das ist zwar die allgemeine Form, aber es ist nützlich sie sich für den R 2 und R 3 explizit anzuschauen.

Lineare DGL zweiter Ordnung

Einführung in die Festkörperphysik I Prof. Peter Böni, E21

Mathematik 1 für Bauwesen 14. Übungsblatt

Elektronen im Festkörper

6.3.1 Das Modell freier Elektronen

4.2 Potentialtopf. Gruppe Neumann: Sebastian Guttenbrunner Dario Knebl Maria Kortschak Cornelia Reinharter Peter Schantl Gerald Schwarzbauer

Ungleichungen. Jan Pöschko. 28. Mai Einführung

Präsenz-Aufgaben = i. (a) i 15 = i 14 i = (i 2 ) 7 i = ( 1) 7 i = i i 15 = 0 + ( 1)i, i (i i) = i 1 = i i 15 = 0 + 1i,

BINOMISCHE FORMELN FRANZ LEMMERMEYER

Lösungsvorschlag zu den Präsenzaufgaben der 13. Übung

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Theoretische Physik IV - Blatt 3

8 Längenberechnungen Winkelberechnungen - Skalarprodukt

MATHEMATIK 3 FÜR EI - ÜBUNGSBLATT 2 Wintersemester 2011/2012

Bandstrukturen II: NFE-Ansatz (nearly free electron)

1 Folgen. 1. Februar 2016 ID 03/455. a) Folgende Folge ist gegeben: a n+1 = 7a n 12a n 1, a 0 = 1, a 1 = 0 (1) Charakteristisches Polynom:

Crashkurs - Integration

b) Dasselbe System, die Unbekannten sind diesmal durchnummeriert:

Thema 7 Konvergenzkriterien (uneigentliche Integrale)

10 Das Riemannsche Integral

1. Stegreifaufgabe aus der Physik Lösungshinweise

Satz 6.5 (Mittelwertsatz der Integralrechnung) Sei f : [a, b] R stetig. Dann gibt es ein ξ [a, b], so dass. b a. f dx = (b a)f(ξ) f dx (b a)m.

Quadratische Funktionen

t 1 t cos(t) sin(t) haben als Spur jeweils den Einheitshalbkreis in der oberen Halbebene.

2 Blatt - Festkörperphysik 2-2D Gitter

Grundlagen der Integralrechnung

Extrakapitel für M3 1. Integration durch Substitution (Umkehrung der Kettenregel)

Notizen zur Vorlesung Analysis 3

11. DER HAUPTSATZ DER DIFFERENTIAL- UND INTEGRALRECHNUNG

Vorlesung. Einführung in die mathematische Sprache und naive Mengenlehre

Zum Satz von Taylor. Klaus-R. Loeffler. 2 Der Satz von Taylor 2

14. INTEGRATION VON VEKTORFUNKTIONEN

Mathematik K1, 2017 Lösungen Vorbereitung KA 1

Lineare Algebra I 5. Tutorium mit Lösungshinweisen

Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler im WS 12/13 Lösungen zu den Übungsaufgaben Blatt 8

Aufgabe 30: Periheldrehung

16. Integration über Flächen. Der Gaußsche Integralsatz

2.4 Elementare Substitution

Aufgaben zur Analytischen Mechanik SS 2013 Blatt 10 - Lösungen. Aufgabe 1 Wiederholung Eigenwerte und Eigenvektoren (15 Punkte)

T2 - Quantenmechanik I WS 15/16 - Prof. Scrinzi Übungsblatt 7

Mathematik: Mag. Schmid Wolfgang Arbeitsblatt Semester ARBEITSBLATT 15 ORTHOGONALITÄT

f(x + iy) = u(x, y) + iv(x, y), f(z)dz := Re [f(γ(t)) γ(t)] dt + i

Ferienkurs Experimentalphysik

38 Das Riemann-Integral vektorwertiger Funktionen über [a, b]

UNIVERSITÄT KARLSRUHE Institut für Analysis HDoz. Dr. P. C. Kunstmann Dipl.-Math. M. Uhl. Sommersemester 2009

4.6 Integralrechnung III. Inhaltsverzeichnis

1.2. Orthogonale Basen und Schmistsche Orthogonalisierungsverfahren.

Grundlagen der Integralrechnung

Rückblick auf die letzte Vorlesung

Zusatzunterlagen zur Vorlesung Analysis II Sommersemester 2014

Ferienkurs Experimentalphysik Übung 1 - Musterlösung

Numerische Integration durch Extrapolation

a 2π a) Der Ebenenabstand ist gegeben durch

HM I Tutorium 14. Lucas Kunz. 9. Februar 2018

Bandstrukturen II: NFE-Ansatz (nearly free electron)

1.2 Eigenschaften der reellen Zahlen

Thema 13 Integrale, die von einem Parameter abhängen, Integrale von Funktionen auf Teilmengen von R n

Elektronische Bandstruktur und elektrische Leitfähigkeit

Mathematik Rechenfertigkeiten

Abiturprüfung Mathematik 2013 (Baden-Württemberg) Berufliche Gymnasien Analysis, Aufgabe 1

Abb. 1: Klassische Rhombenfigur

Resultat: Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Brückenkurs Lineare Gleichungssysteme und Vektoren

Es soll der Betrag eines Vektors berechnet werden, wenn dieser in Komponenten oder Koordinatenschreibweise gegeben ist. a 3. x 2

1.6 Bruchterme. 1 Theorie Lernziele Repetition Die Addition von zwei Bruchtermen-Methode I Doppelbrüche...

1 Koordinatentransformationen

Bitte denken Sie daran, erklärenden Text zu schreiben.

Differenzial- und Integralrechnung III

Numerische Integration

2.1 Translationssymmetrie

Fur das unbestimmte Integral gilt. f(x) dx + b

6. Quadratische Gleichungen

Integrieren. Regeln. Einige Integrale die man auswendig kennen sollte. Partielle Integration

Copyright, Page 1 of 5 Der Faktorraum

π 2 r 2 r 2 sin 2 (t)r cos(t) dt π 2 cos2 (t) cos(t) dt = r 2 π dt = cos(x) sin(x) u v = cos(x) sin(x) + = cos(x) sin(x) + x

6.4 Die Cauchysche Integralformel

Lineare Algebra und Numerische Mathematik für D-BAUG

2.6 Unendliche Reihen

Fourierreihen. Timo Dimitriadis

Vorkurs Mathematik Frankfurt University Of Applied Sciences, Fachbereich 2 1

Probeklausur Mathematik für Ingenieure C3

Lösungen Quadratische Gleichungen. x = x x = Also probieren wir es 3 4 = 12. x + + = Lösen Sie die folgenden Gleichungen nach x auf:

Vorkurs Mathematik für Ingenieur Innen WS 2017/2018 Übung 3. (a) Berechnen Sie die fehlenden Strecken und Winkel im folgenden rechtwinkligen Dreieck:

Serie 13 Lösungsvorschläge

v P Vektorrechnung k 1

6.5 Stückweise konstantes Potential: Potentialtopf

Ferienkurs Quantenmechanik Sommer 2010

Automaten und formale Sprachen Notizen zu den Folien

$Id: potential.tex,v /12/14 15:55:24 hk Exp $ F (s) ds mit p, q U zu schreiben. Damit

1.6 Bruchterme. 1 Einführung und Repetition 2. 2 Multiplikation und Division von Bruchtermen 3. 3 Die Addition von zwei Bruchtermen-Methode I 3

Vektoren. Definition. Der Betrag eines Vektors. Spezielle Vektoren

Geodäten. Mathias Michaelis. 28. Januar 2004

Übungsblatt 2 Musterlösung

Transkript:

7 Elektronen im periodischen Potentil 71 Blochfunktionen Wir betrchten nun Elektronen im periodischen Potentil der Atomrümpfe eines Festkörpers Dzu suchen wir die Lösung der Schrödingergleichung m V r r r (71) Hierbei ist ds Potentil V(r) gitterperiodisch: V r V r o,,, 1 p q3 o p q V r ir e (7) Wir betrchten ds Problem nun eindimensionl Ds Periodizitätsinterll im Relrum sei, die Zhl der Atome N Als Anstz benutzen wir Insbesondere ergibt sich hiermit: J muss somit die N-te Wurzel der 1 sein, x x N x J x (73) m x m J x N x N J x x (74) m i N J e mit m (75) Die llgemeine Lösung ht die Form i mx N x u x e, m mit gitterperiodischem u m 1

im x ix N ikx x ue e ue Diese Lösung der Schrödingergleichung heißt Blochfunktion Sie ist ls Überlgerung ebener Wellen drstellbr! Sie gilt uch in 3D: (76) ir ikr r u e e (76) wird ls Bloch-Theorem bezeichnet Hierzu sind noch einige Anmerkungen zu mchen: ) Sind die u so bestimmt, dss die Wellengleichung (71) erfüllt ist, so sind die zugehörigen Blochwellen Eigenzustände b) Der Wellenektor k ist nicht eindeutig, zb: k ' k g k ir r u e e ue ' i k g r e i g r ikr ir ikr uge e ue c) Auch ebene Wellen sind forml Blochwellen mit ir e ikr u 1 sonst * Die Drstellung knn nun über zwei erschiedene Schemt erfolgen: Ausgedehntes Schem:,,, k r k Reduziertes Schem: Mit dem sogennnten Bndindex j k, j r, k 1 BZ, j N

Abbildung 111: Energiebänder freier Elektronen des leeren kubisch primitien itters im reduzierten Zonenschem 7 Auftreten on Energielücken Ds Kriterium für ds Auftreten on Brgg-Reflexion on Wellen lutet k ' k (77) hkl Wir betrchten wieder ds eindimensionle Beispiel:, k, k ' k ' k Dmit ist die Brgg-Bedingung (77) erfüllt Eine Blochwelle mit der Wellenzhl k der Komponente ikx e uch ikx e enthlten Für diese Kombintion gibt es zwei Fälle: r u u e e 3 i i x 1 i x i x 1 e e cos x L L wird neben

1 i x i x 1 e e sin x L L Abbildung 11: Potentielle Energie () und Aufenthltswhrscheinlichkeit (b,c) eines Elektrons im Kristllgitter der Periodizität Die mittlere Energie der Elektronenzustände ist nicht mehr gleich (obwohl gleicher k-vektor), denn die potentielle Energie ist unterschiedlich Ds Potentil hbe nur eine Fourierkomponente: Dmit ergibt sich die Energiedifferenz zu: V x x cos L (78) E dxv x L (79) x x 1cos 1cos L 1 x x x dx cos cos sin Die Energielücken definieren Energiebänder In 3D gilt nlog für lle k-vektoren uf dem Rnd der Brillouinzone: hkl hkl k (71) hkl Wir betrchten ein einfch kubisches itter Dessen reziprokes itter ist wieder kubisch (siehe Abbildung 11) 4

Abbildung 113: Reziprokes itter eines einfch kubischen Relgitters ezeigt sind die 1 und die Brillouinzone Die Konstruktionsregeln für Brillouinzonen luten: ) Im usgedehnten Schem müssen die Ränder die Bedingung (71) erfüllen b) Ds Volumen entspricht immer dem Volumen der reziproken Einheitszelle (blue Fläche und gelbe Fläche in Abbildung 113 gleich groß) c) Nummerierung mit zunehmendem 73 Explizite Lösung der Schrödingergleichung Wir nehmen n, dss ds Potentil V(x) beknnt ist Die Schrödingergleichung ht dmit die Form: Mit schreibt sich die hintere Summe! Koeffizientenergleich g ergibt d i' x i k x ' e ue e m dx ' kinetische Energie beknntes Potentil Blochwelle Blochwelle ik x i' k x k ue u ' e m ' Die Koeffizientengleichung knn ls Mtrixgleichung formuliert werden: 5 i k x m g g : ' ' u e g' i g k x ' ' ' ' k u u (711)

k m u u k m u k m (71) Vu Für die nicht-triile Lösung muss die Determinnte erschwinden: Drus folgt die Dispersionsreltion k! detv 74 Beispiel Dispersion m Zonenrnd k k1,, k V x e e k ix ix,, 1 Aus (71) folgt dmit: k m u k m u 6