Spannungszustand

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Spannungszustand"

Transkript

1 1. Spannungszustand 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor 1.2 Hauptspannungen 1.3 Mohrsche Spannungskreise 1.4 Fließbedingung 1.5 Gleichgewichtsbedingungen 1.1-1

2 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Spannungsvektor: Wird ein belasteter Körper geschnitten, so tritt in der Schnittfläche eine Flächenkraft auf, die durch den Spannungsvektor t beschrieben wird. F 1 da P n t Für die Kraft df auf ein infinitesimales Flächenelement da im Punkt P gilt: d F=t da F

3 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Die Orientierung der Fläche da wird durch den Einheitsnormalenvektor n beschrieben, der aus dem geschnittenen Körper heraus zeigt. Der Spannungsvektor hängt außer vom Punkt P auch vom Einheitsnormalenvektor n ab: t=t P, n Die Gesamtheit aller Spannungsvektoren t(p, n) an einem Punkt P des Körpers heißt Spannungszustand im Punkt P. Die Gesamtheit der Spannungszustände an allen Punkten P des Körpers heißt Spannungsfeld im Körper

4 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Achsenparallele Schnitte: z σ z e z τ yz τ xz τ zy e y τ zx e x y τ xy σ y x σ x τ yx 1.1-4

5 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Der Normalenvektor zeigt in Richtung einer Achse des Koordinatensystems. Am positiven Schnittufer zeigt der Normalenvektor in Richtung der Koordinatenachse und am negativen Schnittufer entgegen der Richtung der Koordinatenachse. Für die Spannungsvektoren gilt: ]=[ x [ t P, e x yx [ t P, e y ]=[ xy y zx], zy] ], [ t P, e z ]=[ xz yz z 1.1-5

6 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Die Komponente des Spannungsvektors in Richtung des Normalenvektors heißt Normalspannung. Die Komponenten des Spannungsvektors in der Schnittebene heißen Schubspannungen. Bei den Schubspannungen gibt der linke Index die Richtung der Schubspannung und der rechte Index die Richtung des Normalenvektors an. Am positiven Schnittufer zeigen positive Spannungskomponenten in Richtung der positiven Koordinatenrichtung

7 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Allgemeine Lage der Schnittebene: z Für den Normalenvektor gilt: x x [ n ]=[n n y y n z]=[cos ] cos z α x α z n α y y Aus n =1 folgt: x 1=n x 2 n y 2 n z 2 =cos 2 x cos 2 y cos 2 z 1.1-7

8 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Kräftegleichgewicht am infinitesimalen Tetraeder: t P, n da t P, e x da x t P, e y da y t P, e z da z =0 Volumenkräfte und sonstige Glieder höherer Ordnung sind hier bereits weggelassen. z t (P, -e x ) P t (P, -e y ) t (P, -e z ) da t (P, n ) y x 1.1-8

9 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Aus dem Wechselwirkungsgesetz folgt: Damit gilt: t P, n = t P, n t P, n da=t P, e x da x t P, e y da y t P, e z da z Mit da x =n x da, da y =n y da, da z =n z da (siehe nächste Seite) folgt: t P, n =t P, e x n x t P, e y n y t P, e z n z [t x t z]=[ =[ x x xy xz y yx x [ xy y y [ xz yz t zx]n zy]n ]n z yx y yz n z] y z n zx zy z ][nx 1.1-9

10 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Projizierte Flächen: 2 da=a h z 2 da z =a h z =a h cos z n da z =da cos z =n z da entsprechend: P α z α z h da y da x =n x da da y =n y da da z h z a x

11 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Spannungstensor: Zwischen dem Normalenvektor und dem Spannungsvektor besteht ein linearer Zusammenhang. Ein linearer Zusammenhang zwischen zwei Vektoren wird in der Mathematik als Tensor bezeichnet. Der Spannungstensor σ beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Normalenvektor n und dem Spannungsvektor t: t= n In einem Koordinatensystem wird der Spannungstensor durch die Spannungsmatrix dargestellt: [ t ]=[ ] [ n ]

12 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Der lineare Zusammenhang zwischen Spannungsvektor und Normalenvektor wird als Cauchysche Formel bezeichnet. Gesetz der zugeordneten Schubspannungen: Aus dem Momentengleichgewicht folgt (s. Kap. 1.5): xy = yx, xz = zx, yz = zy Der Spannungstensor ist symmetrisch. Das bedeutet, dass die Spannungsmatrix in jedem Koordinatensystem symmetrisch ist: [ ] T =[ ]

13 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Normalspannung und Schubspannung: Für eine beliebige Schnittfläche berechnet sich die Normalspannung durch Projektion des Spannungsvektors auf den Einheitsnormalenvektor: n =n t=n n : n =[ n ] T [ ] [ n ] t 2 = n 2 tn 2 Aus folgt für den Betrag der Schubspannung: t σ n tn = t 2 n 2 n τ tn

14 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Beispiel: Gegeben ist der Spannungstensor σ im Punkt P sowie der Normalenvektor n einer Schnittebene: 60 0 [ ]=[150 ] MPa, [ n ]= Zu berechnen sind: der Spannungsvektor t und sein Betrag [ 2 1 2] die Beträge von Normalspannung und Schubspannung der Winkel zwischen Spannungsvektor und Normalenvektor

15 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Spannungsvektor: 60 0 [ t ]=[150 ] [ MPa ]= Normalspannung und Schubspannung: [ MPa 270] MPa=[ 90] n = 1 3 [ ][ MPa= 3 90] MPa=166,7 MPa t = MPa= MPa=170 MPa

16 1.1 Spannungsvektor und Spannungstensor Winkel: tn = ,7 2 MPa= 1122 MPa=33,50 MPa cos = [ n ] T [ t ] t =11,36 = n t = =0,

17 1.2 Hauptspannungen Motivation: Der Spannungszustand in einem Punkt wird durch drei Normalspannungen und drei Schubspannungen beschrieben, die vom Koordinatensystem abhängen. Zur Bewertung der Beanspruchung werden Größen benötigt, die nicht vom Koordinatensystem abhängen. Insbesondere stellt sich die Frage, für welche Schnittebenen Normalspannung bzw. Schubspannung ihren größten Wert annehmen

18 1.2 Hauptspannungen Definitionen: Eine Schnittebene, auf der der Spannungsvektor senkrecht steht, heißt Hauptebene. Die Schubspannung in einer Hauptebene ist null. Der Spannungsvektor ist parallel zum Normalenvektor. Die durch den Normalenvektor der Hauptebene definierte Richtung heißt Hauptrichtung. Die zugehörige Normalspannung heißt Hauptspannung

19 1.2 Hauptspannungen Hauptspannung: Hauptebene σ n = t P t [ t =[ σ n 0 0 ] Hauptrichtung

20 1.2 Hauptspannungen Eigenwertproblem: Für eine Hauptebene muss gelten: In dieser Gleichung ist der Normalenvektor n und die Normalspannung σ unbekannt. Aufgabenstellungen dieser Art werden in der Mathematik als Eigenwertprobleme bezeichnet. Für symmetrische Matrizen gilt: [ ] [ n ]= [ n ] Es gibt drei reelle Zahlen σ, für die das Eigenwertproblem erfüllt ist. Sie heißen Eigenwerte. Die zu den Eigenwerten gehörenden Vektoren n sind ebenfalls reell. Sie heißen Eigenvektoren

21 1.2 Hauptspannungen Eigenvektoren zu verschiedenen Eigenwerten stehen senkrecht aufeinander. Haben zwei Eigenwerte den gleichen Wert, so ist jeder Vektor, der senkrecht auf dem Eigenvektor zum dritten Eigenwert steht, ein Eigenvektor. Es können also immer drei senkrecht aufeinander stehende Eigenvektoren gefunden werden. Die Länge der Eigenvektoren ist frei wählbar. Werden die Eigenvektoren so gewählt, dass sie die Länge eins haben, dann definieren sie ein kartesisches Koordinatensystem, das sogenannte Hauptachsensystem. Die Einheitsvektoren des Hauptachsensystems werden im Folgenden mit e 1, e 2 und e 3 bezeichnet

22 1.2 Hauptspannungen Berechnung der Hauptspannungen: Die Hauptspannungen sind die Eigenwerte des Spannungstensors. [ ] [e k ]= k [e k ] Aus der Bedingung folgt das homogene lineare Gleichungssystem: [ x k xy xz xy y k yz e ky xz yz z k][ekx 0 e kz]=[0 0] Das Gleichungssystem hat nur dann eine nicht-triviale Lösung, wenn die Determinante null ist

23 1.2 Hauptspannungen Charakteristische Gleichung: x k xy xz xy y k yz xz yz z k =0 Ausrechnen führt auf eine kubische Gleichung für σ k : k 3 I 1 k 2 I 2 k I 3 =0 Die Koeffizienten I 1, I 2 und I 3 werden als Invarianten des Spannungstensors bezeichnet. Sie hängen nicht vom Koordinatensystem ab

24 1.2 Hauptspannungen Die Invarianten berechnen sich zu I 1 = x y z =sp I 2 = x y y z x z 2 xy 2 2 yz xz = x xy xy y y yz z yz x xz z xz I 3 = x y z 2 xy yz xz x 2 yz 2 xy z 2 xz y =det Die kubische Gleichung lässt sich leicht mit dem Taschenrechner oder aufwändig von Hand mit den Formeln von Cardano lösen

25 1.2 Hauptspannungen Die Hauptspannungen werden mit σ 1, σ 2 und σ 3 bezeichnet und so sortiert, dass gilt: σ 1 σ 2 σ 3 Berechnung der Hauptachsen: Die Hauptachsen werden durch die Eigenvektoren definiert, die sich durch Einsetzen der Hauptspannungen in das Gleichungssystem [ x k xy xz xy y k yz e ky 0 xz yz z k][ekx e kz]=[0 0], k=1,, 3 berechnen lassen

26 1.2 Hauptspannungen Da die Determinante des Gleichungssystems null ist, müssen nur zwei der drei Gleichungen betrachtet werden. Die dritte Gleichung ist dann automatisch erfüllt. Die Lösung wird bis auf das Vorzeichen eindeutig durch die zusätzliche Forderung e 2 kx e 2 ky e 2 kz =1 Wenn die ersten beiden Eigenvektoren auf diese Weise berechnet wurden, gilt für den dritten: [ e 3 ]=[ e 1 ] [ e 2 ]

27 1.2 Hauptspannungen Spannungstensor im Hauptachsensystem: Im Hauptachsensystem wird der Spannungstensor durch eine Diagonalmatrix dargestellt: [ ] H =[ ] Für die Invarianten gilt: I 1 = I 2 = I 3 =

28 1.2 Hauptspannungen Beispiel: Für den Spannungstensor sollen die Hauptspannungen und die Hauptachsen berechnet werden. Invarianten: [ ]=[ ] MPa I 1 = MPa=210 MPa I 2 = MPa 2 =6300 MPa

29 1.2 Hauptspannungen I 3 =[ ] MPa 3 = MPa 3 Charakteristische Gleichung: 3 k 210 MPa 2 k 6300 MPa 2 k MPa 3 =0 Hauptspannungen: 1 =150 MPa, 2 =90 MPa, 3 = 30 MPa Kontrolle: I 1 = MPa=210 MPa I 2 = MPa 2 =6300 MPa 2 I 3 = MPa 3 = MPa

30 1.2 Hauptspannungen 1. Hauptachse: 1 =150 MPa [ ][ e 1 x e 1y] = [ 80 20] e 1 z [ ][ e 1 x y] e = [ ] e 1 z [ e 1 x e 1 y] = 1 [ ][ 80 20] e 1 z = [ 1 1] e 1z e 2 1 x e 2 1 y e 2 1 z =3e 2 1 z =1 e 1 z = 1 3 [e 1 ]= 1 3 1] [

31 1.2 Hauptspannungen 2. Hauptachse: [ ][ e 2 x [ ][ e 2 x [ e 2 x e 2 y] e 2 y] 2 =90 MPa e 2 y] = [ 80 20] e 2 z = 1 [ = [ 20] 80 e 2 z 20 40][ 80 20] e = [ 1 2 z 2] e 2 z e 2 2 x e 2 2 y e 2 2 z =6e 2 2 z =1 e 2 z = 1 6 [ e 2 ]= 1 6 [ 1 ]

32 [ 1.2 Hauptspannungen 3. Hauptachse: [ e 3 ]= 1 18 = ] [ 1 2 [ [1 1 1 ] ]= ]

33 1.3 Mohrsche Spannungskreise Der Spannungszustand in einem Punkt wird vollständig durch die Hauptspannungen und die Hauptrichtungen beschrieben. Welche Spannungen in beliebigen Schnittflächen auftreten können, lässt sich anschaulich an den Mohrschen Spannungskreisen ablesen. Im Gegensatz zum ebenen Spannungszustand gehören zum räumlichen Spannungszustand drei Mohrsche Kreise

34 1.3 Mohrsche Spannungskreise τ τ max C A 2α 3 B 2α 1 σ σ 3 σ 2 σ 1 M 23 M 13 M

35 1.3 Mohrsche Spannungskreise Konstruktion: Jeder der drei Mohrschen Kreise schneidet die σ-achse in jeweils zwei Hauptspannungen. Die Mittelpunkte der Mohrschen Kreise liegen auf der σ- Achse. Mögliche Kombinationen von Normalspannung und Schubspannung in einer Schnittebene liegen in dem grünen Gebiet, das sich ergibt, wenn vom Gebiet des größten Kreises die Gebiete der beiden kleineren Kreise abgezogen werden

36 1.3 Mohrsche Spannungskreise Spannungen in einer Schnittebene: Für eine Schnittebene mit dem Normalenvektor [ n ] H T =[ n 1 n 2 n 3 ]=[cos 1 cos 2 cos 3 ] lassen sich die Normalspannung und die Schubspannung wie folgt ermitteln: Die Punkte A und B liegen auf den Kreisen mit den Mittelpunkten M 12 bzw. M 23. Der Winkel 2α 1 wird positiv im Gegenuhrzeigersinn und der Winkel 2α 3 positiv im Uhrzeigersinn aufgetragen. Der Punkt C liegt im Schnittpunkt des Kreises um M 23 durch den Punkt A mit dem Kreis um M 12 durch den Punkt B

37 1.3 Mohrsche Spannungskreise Folgerungen: Die größte Hauptspannung σ 1 ist die größtmögliche Normalspannung und die kleinste Hauptspannung σ 3 kleinstmögliche Normalspannung. Die größtmögliche Schubspannung ist max = ist die Wenn sich die drei Hauptspannungen nur wenig unterscheiden, ist die größtmögliche Schubspannung klein

38 1.3 Mohrsche Spannungskreise Hintergrund: Ausgangspunkt für die Theorie der Mohrschen Spannungskreise ist das Gleichungssystem n 1 2 n 2 2 n 3 2 = 1 1 n n n 3 2 = n 1 2 n n n 3 2 = 2 2 n tn Dieses lineare Gleichungssystem wird nach den Komponenten n 1, n 2 und n 3 des Normalenvektors aufgelöst

39 1.3 Mohrsche Spannungskreise Mit σ = σ n und τ = τ tn folgt nach einiger Rechnung: = n n = n n = n n

40 1.3 Mohrsche Spannungskreise Diese Gleichungen beschreiben Kreisscharen in der σ-τ- Ebene mit den Mittelpunkten M 23 = 2 3 2, 0, M 13 = 3 1 2, 0 und M 12 = 1 2 2, 0. Die rechten Seiten der Gleichungen definieren die Radien der Kreise in Abhängigkeit von n 1, n 2 bzw. n 3. Wegen 0 n 2 1 liegt jede der Kreisscharen innerhalb eines Rings. Ein Spannungspunkt (σ, τ) muss in der Schnitt- k menge der drei Kreisscharen liegen

41 1.3 Mohrsche Spannungskreise Ebener Spannungszustand: Beim ebenen Spannungszustand ist eine der drei Hauptspannungen null. Spannungspunkte in einer Schnittebene senkrecht zu der Ebene, die von den Hauptachsen aufgespannt wird, deren Hauptspannungen nicht null sind, liegen auf dem Mohrschen Spannungskreis durch die beiden von null verschiedenen Hauptspannungen. In den folgenden Abbildungen ist jeweils eine solche Schnittebene rot eingezeichnet

42 1.3 Mohrsche Spannungskreise σ 1 = 0: τ τ max 3 2 σ σ 3 σ 2 3 σ

43 1.3 Mohrsche Spannungskreise σ 2 = 0: τ max τ 3 2 σ σ 3 σ 2 3 σ

44 1.3 Mohrsche Spannungskreise τ max τ σ 3 = 0: 3 2 σ σ 3 σ 2 2 σ

45 1.4 Fließbedingung Hydrostatischer Spannungszustand: Ein Spannungszustand, bei dem alle drei Hauptspannungen den gleichen Wert haben, heißt hydrostatischer Spannungszustand: 1 = 2 = 3 = 0 Bei einem hydrostatischen Spannungszustand ist jede Richtung eine Hauptrichtung. Der Spannungstensor wird in jedem Koordinatensystem durch eine Diagonalmatrix dargestellt: [ ]=[ [ ]= 0 0 1]= 0 [ I ]

46 1.4 Fließbedingung Die Mohrschen Kreise sind Punkte. Die Schubspannung ist in jeder Schnittebene null. Da Fließen durch die Schubspannung verursacht wird, kann bei einem hydrostatischen Spannungszustand kein Fließen auftreten. Ein hydrostatischer Spannungszustand kann auch bei einem duktilen Werkstoff einen Trennbruch verursachen. Spannungsdeviator: Jeder Spannungstensor σ lässt sich in einen hydrostatischen Anteil σ h und einen deviatorischen Anteil σ d aufspalten: = h d

47 1.4 Fließbedingung Der hydrostatische Anteil ist definiert durch m 0 0 [ h ]=[ 0 m 0 m] 0 0 mit der mittleren Normalspannung m = 1 3 x y z = = 1 3 sp

48 1.4 Fließbedingung Für den deviatorischen Anteil folgt: [ d ]=[ ] [ h ]=[ x m xy xz xy y m yz xz yz z m] Im Hauptachsensystem gilt: [ d ] H =[ 1 m m m]

49 1.4 Fließbedingung Der deviatorische Anteil des Spannungstensors ist ebenfalls ein symmetrischer Tensor. Er wird als Spannungsdeviator bezeichnet. Für die Invarianten des Spannungsdeviators gilt: I d 1 =sp d =0 I d 2 = 1 m 2 m 2 m 3 m 3 m 1 m = 1 6 [ ] = 1 6 [ x y 2 y z 2 z x 2 ] 2 xy 2 2 yz xz I d 3 =det d

50 1.4 Fließbedingung Fließbedingung: Die Fließbedingung ist ein Kriterium dafür, ob bei einem gegebenen Spannungszustand Fließen auftritt. Für einen einachsigen Spannungszustand gilt: Elastischer Zustand (kein Fließen): Plastischer Zustand (Fließen): Die Verallgemeinerung auf einen räumlichen Spannungszustand ist: Elastischer Zustand (kein Fließen): 2 R e 2 2 =R e 2 f k Plastischer Zustand (Fließen): f =k

51 1.4 Fließbedingung Dabei ist f = f x, y, z, xy, yz, xz eine skalarwertige positive Funktion des Spannungstensors und k eine Konstante, die vom Material abhängt. Da der hydrostatische Anteil keinen Einfluss auf das Fließen hat, muss gelten: f = f d Bei einem isotropen Material muss die Fließbedingung unabhängig vom Koordinatensystem sein. Sie hängt daher nur von den Invarianten des Spannungsdeviators ab: f d = f I d 2, I d

52 1.4 Fließbedingung Die einfachste Fließbedingung lautet (von Mises, 1913): I d 2 =k Einsetzen der Formel für die zweite Invariante des Spannungsdeviators ergibt =6 k Für den einachsigen Spannungszustand mit σ 2 = σ 3 = 0 folgt: =6 k Der Vergleich mit =R e zeigt: Daraus folgt für die Fließbedingung: k= 1 3 R 2 e 1 2 [ ]=R e

53 1.4 Fließbedingung Mit der Vergleichsspannung V, M= 1 2 [ ]= 3 I d 2 = 1 2 [ x y 2 y z 2 z x xy yz 2 2 xz ] lautet die Fließbedingung: V, M =R e

54 1.4 Fließbedingung Die Vergleichsspannung σ V, M nach von Mises stimmt mit der Vergleichsspannung σ V, GH nach der Gestaltänderungshypothese (Maxwell 1856, Huber 1904, Hencky 1924) überein: V, M = V,GH Die Vergleichsspannung nach von Mises ergibt bei duktilen Werkstoffen eine gute Übereinstimmung mit der Beobachtung

55 1.4 Fließbedingung Fließbehinderung: Verantwortlich für das Fließen bei duktilen Werkstoffen ist die Schubspannung. Bei einem räumlichen Spannungszustand kann trotz großer Normalspannungen die größtmögliche Schubspannung klein sein, so dass kein Fließen auftreten kann. Dieser Fall wird als Fließbehinderung bezeichnet. Bei Fließbehinderung kann auch bei einem duktilen Werkstoff ein Trennbruch auftreten

56 1.4 Fließbedingung Oktaederspannungen: Die Vergleichsspannung nach von Mises ist eine fiktive Spannung, d.h. es gibt keine Schnittebene, in der diese Spannung als Spannungskomponente auftritt. Zur Ermittlung einer Spannungskomponente, an der abgelesen werden kann, ob Fließen auftritt, werden zunächst Schnittebenen gesucht, deren Normalspannung σ n mit der mittleren Normalspannung σ m übereinstimmt. Im Hauptachsensystem gilt: m =

57 1.4 Fließbedingung Aus m = n = 1 n n n 3 2 folgt: Die mittlere Normalspannung σ m tritt als Normalspannung in Ebenen mit dem Normalenvektor auf. [ n ] H = 1 3 [ ±1 ±1 ±1] T Das sind insgesamt acht Ebenen, die den Flächen eines Oktaeders entsprechen. Die mittlere Normalspannung wird daher auch als Oktaedernormalspannung σ okt bezeichnet

58 1.4 Fließbedingung 3 σ okt τ okt

59 1.4 Fließbedingung Die Schubspannung in einer Oktaederfläche berechnet sich zu okt = = 2 3 I d 2 = 1 3 x y 2 y z 2 z x xy 2 2 yz xz = I d 2 = 2 3 V, M Sie wird als Oktaederschubspannung bezeichnet. Fließen tritt ein für okt = 2 (Nádai, 1933). 3 R e

60 1.5 Gleichgewichtsbedingungen In diesem Kapitel wird der Nachweis der Symmetrie des Spannungstensors nachgeholt. Es wird gezeigt, dass die Symmetrie aus dem Momentengleichgewicht für einen aus dem Körper herausgeschnittenen Quader folgt. Das Kräftegleichgewicht für den Quader führt auf ein System von partiellen Differenzialgleichungen für die Spannungskomponenten. Da die Symmetrie des Spannungstensors nachgewiesen werden soll, müssen die Gleichungen zunächst ohne Verwendung der Symmetrie formuliert werden

61 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Betrachtetes Element: Aus dem Körper wird ein beliebiger Quader mit achsenparallelen Kanten herausgeschnitten. Die Flächen werden mit A, B, C, D, E und F bezeichnet. Auf den Flächen greifen die Spannungsvektoren t an. Am Volumen greift eine Volumenkraft f an. y z x

62 1.5 Gleichgewichtsbedingungen (x A, y D, z F ) t(f) (x B, y D, z F ) (x A, y C, z F ) F t(d) z t(a) y t(c) f D t(b) (x B, y D, z E ) x A E C B (x A, y C, z E ) t(e) (x B, y C, z E )

63 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Kräftegleichgewicht : y D F=0 : y C z F z E Mit t= n folgt: y D y C z F z E x B x A x B x A x B t B t A dz dy x A y D x B t F t E dy dx y C x B B A e x dz dy x A y D y C z F z E x B F E e z dy dx x A z F z E x A t D t C dz dx y D y C z F z E f dz dy dx=0 D C e y dz dx y D y C z F z E f dz dy dx=

64 1.5 Gleichgewichtsbedingungen In Komponenten lautet diese Gleichung: y D y C z F z E [ x B x A x B yx B yx dy x zx B zx A ]dz A z F z E [ xy D xy C y D y C dx zy D zy C ]dz x B x A y D y C [ xz F xz E yz F yz E z F z E x B ]dy dx x A y D y C z F z E [ f x f y f z 0] ]dz dy dx=[

65 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Für die Differenzen gilt: [ x B x A x B yx B yx x zx B zx A ]= A x [ x yx, zx]dx [ xy D xy C y D y D y C y zy D zy C ]= C y [ xy y zy]dy [ xz F xz E yz F yz E z F z E z ]= F z E z [ xz yz z ]dz

66 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Einsetzen ergibt: x B y D z F [ x x A y C z E x yx zx] y [ xy y zy] z ] [ [ xz yz z f dy dx=[0 0 f z] dz 0] x f y Das Integral ist nur dann für beliebige Integrationsintervalle null, wenn der Integrand null ist: [ x x yx zx] [ xy y y zy] [ xz f x z yz f y 0 z f z]=[0 0] ] [

67 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Momentengleichgewicht: Das Momentengleichgewicht um den Ursprung des Koordinatensystems lautet: y D y C z F z E x B x A [ x y D y C B y z ] [ [ x y z F x B x A yx B y zx B ] [ z ] [ xz F yz F z F ] [ ] [ x A yx A x B dz dy x zx A ] A z F z E x xz E x B y yz E dy z E] [ z E ] dx x A [ x z y D y C y D z F z E ] [ xy D x y D zy D ] [ z [ ] [ x f x y dz z f y f z] y C ] [ xy C y C zy C ] dz dx 0] dy dx=[

68 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Für die x-komponente der Gleichung folgt: y D y C z F z E x B x A x B x A x B x A [ y zx B zx A z yx B yx A dz dy z F z E y D y C y D y C [ y D zy D y C zy C z y D y C ] dz dx [ y z F z E z F yz F z E yz E ] dx dy z F z E y f z z f y dz dy dx=

69 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Ersetzen der Differenzen durch Integrale ergibt: x z yx x z y y y z dz dy dx z x B y D z F zx y x A y C z E x B y D x A y C Ausdifferenzieren führt auf: x B y D x A y C z F z E z F z E y y zy z z yz y f z z f y dz dy dx=0 [ y zx x zy y z z z f zy yz] dz dy dx x B y D z F z yx x A y C z E x y y yz y z f dz dy dx=

70 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Unter Berücksichtigung der aus dem Kräftegleichgewicht gewonnenen Beziehungen folgt: x B y D z F zy yz dz dy dx=0 x A y C z E Diese Gleichung ist nur dann für beliebige Integrationsgrenzen erfüllt, wenn gilt: zy = yz Entsprechend folgt aus den beiden übrigen Komponenten des Momentengleichgewichts: zx = xz, yx = xy

71 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Unter Berücksichtigung der Symmetrie des Spannungstensors lauten die aus dem Kräftegleichgewicht gewonnenen partiellen Differenzialgleichungen für die Komponenten des Spannungstensors: x x xy y xz z f x = 0 xy x y y yz z f y = 0 xz x yz y z z f z =

72 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Randbedingungen: t 0 Auf dem Rand S t des freigeschnittenen Körpers muss der Spannungsvektor mit der aufgebrachten Flächenlast t 0 übereinstimmen: S S E S t n Für freie Oberflächen gilt: t= n=t 0 auf S t t= n=0 auf S t Am eingespannten Rand S E ist der Spannungsvektor unbekannt

73 1.5 Gleichgewichtsbedingungen Zusammenfassung: Aus dem Momentengleichgewicht folgt die Symmetrie des Spannungstensors. Aus dem Kräftegleichgewicht folgen drei partielle Differenzialgleichungen für die sechs Komponenten des Spannungstensors. Sie allein reichen nicht aus, um das Spannungsfeld in einem Körper zu berechnen. Weitere Gleichungen folgen aus der Kinematik und dem Materialgesetz. Damit können auch Verschiebungsrandbedingungen berücksichtigt werden

3. Ebener Spannungszustand

3. Ebener Spannungszustand 3. Ebener Spannungszustand Die am Zugstab und am Druckbehälter gewonnenen Erkenntnisse werden nun auf allgemeine ebene Probleme erweitert. Dabei wird untersucht, welche Bedingungen die Spannungen erfüllen

Mehr

Der Spannungszustand. (traction vector) [N/mm²] k Volumskraftdichte [N/mm³] Mechanik IA

Der Spannungszustand. (traction vector) [N/mm²] k Volumskraftdichte [N/mm³] Mechanik IA Der Spannungszustand σ na Spannungsvektor (traction vector) [N/mm²] k Volumskraftdichte [N/mm³] σ x σ x x + dx, y, z σ x x, y, z + σ x dx x x dx, y, z σ x x, y, z + σ x dx x etc df (R) = kdxdydz + σ x

Mehr

Dietmar Gross, Werner Hauger, Jörg Schröder und Wolfgang A. Wall

Dietmar Gross, Werner Hauger, Jörg Schröder und Wolfgang A. Wall Spannungszustand 2 Dietmar Gross, Werner Hauger, Jörg Schröder und Wolfgang A. Wall Springer-Verlag GmbH Deutschland 2017 D. Gross et al., Technische Mechanik 2, DOI 10.1007/978-3-662-53679-7_2 35 36 2

Mehr

3. Elastizitätsgesetz

3. Elastizitätsgesetz 3. Elastizitätsgesetz 3.1 Grundlagen 3.2 Isotropes Material 3.3 Orthotropes Material 3.4 Temperaturdehnungen 1.3-1 3.1 Grundlagen Elastisches Material: Bei einem elastischen Material besteht ein eindeutig

Mehr

2. Der ebene Spannungszustand

2. Der ebene Spannungszustand 2. Der ebene Spannungszustand 2.1 Schubspannung 2.2 Dünnwandiger Kessel 2.3 Ebener Spannungszustand 2.4 Spannungstransformation 2.5 Hauptspannungen 2.6 Dehnungen 2.7 Elastizitätsgesetz Prof. Dr. Wandinger

Mehr

Spannungs- und Verzerrungstensoren

Spannungs- und Verzerrungstensoren 10 Spannungs- und Verzerrungstensoren Spannungs- und Verzerrungstensoren 4 2 Motivation / Einführung Spannungsvektor im Stab ist abhängig von Orientierung des fiktiven Schnitts. Spannungsverteilung ist

Mehr

Theorie zu Serie 2. erstellt von A. Menichelli. 16. Februar 2018

Theorie zu Serie 2. erstellt von A. Menichelli. 16. Februar 2018 Theorie zu Serie erstellt von A. Menichelli 16. Februar 018 1 Spannungen in D 1.1 Allgemein Die Definition der Spannung ist im allgemeinen die Verteilung einer Kraft auf der Fläche, auf der diese Kraft

Mehr

20. und 21. Vorlesung Sommersemester

20. und 21. Vorlesung Sommersemester 2. und 21. Vorlesung Sommersemester 1 Der Spezialfall fester Drehachse Aus dem Trägheitstensor sollte der früher behandelte Spezialfall fester Drehachse wieder hervorgehen. Wenn man ω = ω n mit einem Einheitsvektor

Mehr

5. Ebene Probleme. 5.1 Ebener Spannungszustand 5.2 Ebener Verzerrungszustand Höhere Festigkeitslehre Prof. Dr.

5. Ebene Probleme. 5.1 Ebener Spannungszustand 5.2 Ebener Verzerrungszustand Höhere Festigkeitslehre Prof. Dr. 5. Ebene Probleme 5.1 Ebener Spannungszustand 5.2 Ebener Verzerrungszustand 1.5-1 Definition: Bei einem ebenen Spannungszustand ist eine Hauptspannung null. Das Koordinatensystem kann so gewählt werden,

Mehr

= -15 MPa. Zeichnen Sie den Mohrschen Spannungskreis und bestimmen Sie

= -15 MPa. Zeichnen Sie den Mohrschen Spannungskreis und bestimmen Sie Webinar: Elastostatik Thema: Mohrscher Spannungskreis Aufgabe: Mohrscher Spannungskreis Gegeben seien die folgenden Spannungen: σ x = -40 MPa, σ y = 60 MPa und τ xy = -15 MPa. Zeichnen Sie den Mohrschen

Mehr

1. Formänderungsenergie

1. Formänderungsenergie 1. Formänderungsenergie 1.1 Grundlagen 1. Grundlastfälle 1.3 Beispiele.1-1 1.1 Grundlagen Zugstab: F L F x E, A F W u u An einem am linken Ende eingespannten linear elastischen Stab greift am rechten Ende

Mehr

2. Verzerrungszustand

2. Verzerrungszustand 2. Verzerrungszustand Ein Körper, der belastet wird, verformt sich. Dabei ändern die Punkte des Körpers ihre Lage. Die Lageänderung der Punkte des Körpers wird als Verschiebung bezeichnet. Ist die Verschiebung

Mehr

8 Spannungszustand. 8.1 Spannungsvektor und Spannungstensor

8 Spannungszustand. 8.1 Spannungsvektor und Spannungstensor 8 Spannungszustand In Kapitel 6 wurde bereits die innere Beanspruchung stabartiger Bauteile in Form von Schnittgrößen ermittelt. Um jedoch Aussagen über die Beanspruchung des Materials treffen zu können,

Mehr

Institut für Allgemeine Mechanik der RWTH Aachen

Institut für Allgemeine Mechanik der RWTH Aachen Prof Dr-Ing D Weichert 1Übung Mechanik II SS 28 21428 1 Aufgabe An einem ebenen Element wirken die Spannungen σ 1, σ 2 und τ (Die Voreichen der Spannungen sind den Skien u entnehmen Geg: Ges: 1 σ 1 = 5

Mehr

Mechanik II: Deformierbare Körper

Mechanik II: Deformierbare Körper Aufgabe S1: Gegeben sei ein vollständig mit Wasser gefüllten Behälter mit nur zwei Ausgängen. Die Ausgänge sind mit zwei zylindrischen Kolben geschlossen, die auf der Seite dicht mit der Wand sind, damit

Mehr

ist orthogonal, denn sie besteht aus zwei Spaltenmatrizen mit dem Betrag 1, deren Skalarprodukt verschwindet. Sie erfüllt deshalb die Bedingung

ist orthogonal, denn sie besteht aus zwei Spaltenmatrizen mit dem Betrag 1, deren Skalarprodukt verschwindet. Sie erfüllt deshalb die Bedingung 15.5 Der Mohrsche Spannungskreis 33 cos α sin α [ Q: ] = sin α cos α (15.36) ist orthogonal, denn sie besteht aus zwei Spaltenmatrizen mit dem Betrag 1, deren Skalarprodukt verschwindet. Sie erfüllt deshalb

Mehr

Zugstab

Zugstab Bisher wurde beim Zugstab die Beanspruchung in einer Schnittebene senkrecht zur Stabachse untersucht. Schnittebenen sind gedankliche Konstrukte, die auch schräg zur Stabachse liegen können. Zur Beurteilung

Mehr

2. Materialgesetze und Festigkeitshypothesen

2. Materialgesetze und Festigkeitshypothesen Baustatik III SS 2016 2. Materialgesetze und Festigkeitshypothesen 2.3 Festigkeitshypothesen Vergleichsspannung Die Vergleichsspannung ist eine fiktive einachsige Spannung, die dieselbe Materialbeanspruchung

Mehr

3. Prinzip der virtuellen Arbeit

3. Prinzip der virtuellen Arbeit 3. Prinzip der virtuellen rbeit Mit dem Satz von Castigliano können erschiebungen für Freiheitsgrade berechnet werden, an denen Lasten angreifen. Dabei werden nicht immer alle Terme der Formänderungsenergie

Mehr

2.Übung Werkstoffmechanik Prof. K. Weinberg Universität Siegen Lehrstuhl für Festkörpermechanik

2.Übung Werkstoffmechanik Prof. K. Weinberg Universität Siegen Lehrstuhl für Festkörpermechanik Hookesches Gesetz.Übung Werkstoffmechanik Aus der lastostatik ist das Hookesche Gesetz im -dimensionalen Raum bekannt. σ = ε Wobei σ die Spannung, das lastizitätsmodul und ε die Dehnung oder allgemeiner

Mehr

Daniel Wachter. Der Mohr sche Kreis

Daniel Wachter. Der Mohr sche Kreis Daniel Wachter Der Mohr sche Kreis 1 Haftungshinweis Diese Angaben basieren auf den Vorlesungen von Prof. Dr. Jürg Dual und Prof. Dr. Edoardo Mazza an der ETH Zürich. Für die Richtigkeit wird keine Garantie

Mehr

4. Balken. Brücken Tragflügel KFZ-Karosserie: A-Säule, B-Säule Rahmen: Fahrrad, Motorrad. Prof. Dr. Wandinger 2. Festigkeitslehre TM 2.

4. Balken. Brücken Tragflügel KFZ-Karosserie: A-Säule, B-Säule Rahmen: Fahrrad, Motorrad. Prof. Dr. Wandinger 2. Festigkeitslehre TM 2. 4. Balken Balken sind eindimensionale Idealisierungen für Bauteile, die Längskräfte, Querkräfte und Momente übertragen können. Die Querschnittsabmessungen sind klein gegenüber der Länge. Beispiele: Brücken

Mehr

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen Mathematik für Ingenieure II, SS 009 Dienstag 3.6 $Id: quadrat.tex,v.4 009/06/3 4:55:47 hk Exp $ 6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen 6.3 Quadratische Funktionen und die Hauptachsentransformation

Mehr

Abitur 2016 Mathematik Geometrie V

Abitur 2016 Mathematik Geometrie V Seite http://www.abiturloesung.de/ Seite Abitur Mathematik Geometrie V Betrachtet wird der abgebildete Würfel A B C D E F G H. Die Eckpunkte D, E, F und H dieses Würfels besitzen in einem kartesischen

Mehr

2 Grundlagen der Elastizitätstheorie

2 Grundlagen der Elastizitätstheorie 2 Grundlagen der Elastizitätstheorie 2.1 Spannungszustand... 71 2.1.1 Spannungsvektor, Spannungstensor, Indexschreibweise. 71 2.1.2 Koordinatentransformation... 76 2.1.3 Hauptspannungen, Invarianten, Mohrsche

Mehr

3. Das Prinzip der virtuellen Arbeit

3. Das Prinzip der virtuellen Arbeit 3.1 Stab 3.2 Scheibe 3. Das Prinzip der virtuellen Arbeit Prof. Dr. Wandinger 3. Prinzip der virtuellen Arbeit FEM 3.3-1 3.1 Stab Herleitung des Prinzips der virtuellen Arbeit: Am Stab greifen als äußere

Mehr

3. Trägheitstensor. Starrkörperdynamik Prof. Dr. Wandinger. 2. Der starre Körper

3. Trägheitstensor. Starrkörperdynamik Prof. Dr. Wandinger. 2. Der starre Körper 3. Trägheitstensor Im Beispiel der rollenden Scheibe hängt der Drall linear von der Winkelgeschwindigkeit ab. Bei der Berechnung des Dralls treten Integrale über die Geometrie des starren örpers auf. Es

Mehr

Verzerrungsenergie. Transformation auf beliebige Achsen x,y,z liefert nach Einsetzen von. Mechanik IA

Verzerrungsenergie. Transformation auf beliebige Achsen x,y,z liefert nach Einsetzen von. Mechanik IA Verzerrungsenergie Zieht man ein Volumselement mit der Kantenlänge a in Richtung der Spannungshauptachse in die Länge, so wird folgende Arbeit W verrichtet: W = Fds mit F = λσ a und ds = dλε a. λ entspricht

Mehr

entspricht der Länge des Vektorpfeils. Im R 2 : x =

entspricht der Länge des Vektorpfeils. Im R 2 : x = Norm (oder Betrag) eines Vektors im R n entspricht der Länge des Vektorpfeils. ( ) Im R : x = x = x + x nach Pythagoras. Allgemein im R n : x x = x + x +... + x n. Beispiele ( ) =, ( 4 ) = 5, =, 4 = 0.

Mehr

4. Das Verfahren von Galerkin

4. Das Verfahren von Galerkin 4. Das Verfahren von Galerkin 4.1 Grundlagen 4.2 Methode der finiten Elemente 4.3 Beispiel: Stab mit Volumenkraft Prof. Dr. Wandinger 3. Prinzip der virtuellen Arbeit FEM 3.4-1 4.1 Grundlagen Das Verfahren

Mehr

Mathematik I für MB und ME

Mathematik I für MB und ME Mathematik I für MB und ME Fachbereich Grundlagenwissenschaften Prof Dr Viola Weiÿ Wintersemester 28/29 Übungsaufgaben Serie 4: Lineare Unabhängigkeit, Matrizen, Determinanten, LGS Prüfen Sie, ob die folgenden

Mehr

Mathematik I für MB/ME

Mathematik I für MB/ME Mathematik I für MB/ME Fachbereich Grundlagenwissenschaften Prof Dr Viola Weiÿ Wintersemester 25/26 Übungsaufgaben Serie 4: Lineare Unabhängigkeit, Matrizen, Determinanten, LGS Prüfen Sie, ob die folgenden

Mehr

Mathematik II Frühjahrssemester 2013

Mathematik II Frühjahrssemester 2013 Mathematik II Frühjahrssemester 213 Prof. Dr. Erich Walter Farkas Kapitel 7: Lineare Algebra Kapitel 7.5: Eigenwerte und Eigenvektoren einer quadratischen Matrix Prof. Dr. Erich Walter Farkas Mathematik

Mehr

11 Balkenbiegung Technische Mechanik Balkenbiegung

11 Balkenbiegung Technische Mechanik Balkenbiegung 11 Balkenbiegung Balkenbiegung 2 Motivation / Einführung Ziele: Berechnung der Balkendurchbiegung (Deformation) Berechnung der Schnittgrößen für statisch unbestimmte Systeme Balken Definition Stabförmig;

Mehr

Analytische Geometrie II

Analytische Geometrie II Analytische Geometrie II Rainer Hauser März 212 1 Einleitung 1.1 Geradengleichungen in Parameterform Jede Gerade g in der Ebene oder im Raum lässt sich durch einen festen Punkt auf g, dessen Ortsvektor

Mehr

Abitur 2013 Mathematik Geometrie V

Abitur 2013 Mathematik Geometrie V Seite 1 http://www.abiturloesung.de/ Seite Abitur 1 Mathematik Geometrie V Teilaufgabe b ( BE) Ein auf einer horizontalen Fläche stehendes Kunstwerk besitzt einen Grundkörper aus massiven Beton, der die

Mehr

eine vom Nullvektor verschiedene Lösung hat. r heisst in diesem Fall Eigenvektor der Matrix A zum Eigenwert λ.

eine vom Nullvektor verschiedene Lösung hat. r heisst in diesem Fall Eigenvektor der Matrix A zum Eigenwert λ. Eigenwert, Eigenvektor In der Regel hat bei einer linearen Abbildung das Bild eines Vektors eine andere Richtung als das Original r. Bei der Untersuchung der geometrischen Eigenschaften von linearen Abbildungen

Mehr

Abitur 2010 Mathematik LK Geometrie V

Abitur 2010 Mathematik LK Geometrie V Seite http://www.abiturloesung.de/ Seite Abitur Mathematik LK Geometrie V Gegeben sind in einem kartesischen Koordinatensystem des R der Punkt A( ) und die Menge der Punkte B k ( k) mit k R. Die Punkte

Mehr

1 Krummlinige Koordinatensysteme

1 Krummlinige Koordinatensysteme 1 Krummlinige Koordinatensysteme 1.1 Ebene Polarkoordinaten Ebene Polarkoordinaten sind für zweidimensionale rotationssymmetrische Probleme geeignet. Die Länge der gedachten Verbindungslinie eines Punktes

Mehr

Einführung zu P01 Elastostatik

Einführung zu P01 Elastostatik Praktikum Simulationssoftware (SiSo) Einführung zu P01 Elastostatik Ulrich Simon, rank Niemeyer, Martin Pietsch Ulmer Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (UZWR) www.uni-ulm.de/uzwr Statik starrer Körper

Mehr

Mathematik II Frühlingsemester 2015 Kapitel 8: Lineare Algebra 8.5 Eigenwerte und Eigenvektoren

Mathematik II Frühlingsemester 2015 Kapitel 8: Lineare Algebra 8.5 Eigenwerte und Eigenvektoren Mathematik II Frühlingsemester 215 Kapitel 8: Lineare Algebra 8.5 Eigenwerte und Eigenvektoren www.math.ethz.ch/education/bachelor/lectures/fs215/other/mathematik2 biol Prof. Dr. Erich Walter Farkas http://www.math.ethz.ch/

Mehr

1. Zug und Druck in Stäben

1. Zug und Druck in Stäben 1. Zug und Druck in Stäben Stäbe sind Bauteile, deren Querschnittsabmessungen klein gegenüber ihrer änge sind: D Sie werden nur in ihrer ängsrichtung auf Zug oder Druck belastet. D Prof. Dr. Wandinger

Mehr

3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren

3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren 3.6 Eigenwerte und Eigenvektoren 3.6. Einleitung Eine quadratische n n Matrix A definiert eine Abbildung eines n dimensionalen Vektors auf einen n dimensionalen Vektor. c A x c A x Von besonderem Interesse

Mehr

5. Elastizitätsgesetz

5. Elastizitätsgesetz 5. Elastizitätsgesetz Das Materialgesetz ist eine Beziehung zwischen den Spannungen, den Verzerrungen und den Temperaturänderungen. Das Materialgesetz für einen elastischen Körper wird als Elastizitätsgesetz

Mehr

Mathematik I+II Frühlingsemester 2019 Kapitel 8: Lineare Algebra 8.5 Eigenwerte und Eigenvektoren

Mathematik I+II Frühlingsemester 2019 Kapitel 8: Lineare Algebra 8.5 Eigenwerte und Eigenvektoren Mathematik I+II Frühlingsemester 219 Kapitel 8: Lineare Algebra 8.5 Eigenwerte und Eigenvektoren Prof. Dr. Erich Walter Farkas http://www.math.ethz.ch/ farkas 1 / 46 8. Lineare Algebra: 5. Eigenwerte und

Mehr

Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 5

Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 5 Mathematischer Vorkurs Lösungen zum Übungsblatt 5 Prof. Dr. Norbert Pietralla/Sommersemester 2012 c.v.meister@skmail.ikp.physik.tu-darmstadt.de Aufgabe 1: Berechnen Sie den Abstand d der Punkte P 1 und

Mehr

Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM II für Naturwissenschaftler

Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM II für Naturwissenschaftler Kommentierte Musterlösung zur Klausur HM II für Naturwissenschaftler Sommersemester 7 (7.8.7). Gegeben ist die Matrix A 3 3 3 (a) Bestimmen Sie sämtliche Eigenwerte sowie die zugehörigen Eigenvektoren.

Mehr

2.3.4 Drehungen in drei Dimensionen

2.3.4 Drehungen in drei Dimensionen 2.3.4 Drehungen in drei Dimensionen Wir verallgemeinern die bisherigen Betrachtungen nun auf den dreidimensionalen Fall. Für Drehungen des Koordinatensystems um die Koordinatenachsen ergibt sich 1 x 1

Mehr

Zylinderkoordinaten 1 E1. Ma 2 Lubov Vassilevskaya

Zylinderkoordinaten 1 E1. Ma 2 Lubov Vassilevskaya Zylinderkoordinaten E E E3 Berechnung in beliebigen krummlinigen Koordinaten Die Koordinaten sind durch die Beziehungen definiert: x x u, v, w, y y u, v, w, z z u, v, w Für sie sollen stetige partielle

Mehr

Kurzskript zur Vorlesung Mathematik I für MB, WI/MB und andere Prof. Dr. Ulrich Reif

Kurzskript zur Vorlesung Mathematik I für MB, WI/MB und andere Prof. Dr. Ulrich Reif 14 Oktober 2008 1 Kurzskript zur Vorlesung Mathematik I für MB, WI/MB und andere Prof Dr Ulrich Reif Inhalt: 1 Vektorrechnung 2 Lineare Gleichungssysteme 3 Matrizenrechnung 4 Lineare Abbildungen 5 Eigenwerte

Mehr

Abitur 2011 G8 Musterabitur Mathematik Geometrie VI

Abitur 2011 G8 Musterabitur Mathematik Geometrie VI Seite http://www.abiturloesung.de/ Seite Abitur G8 Musterabitur Mathematik Geometrie VI In einem kartesischen Koordinatensystem ist ein Würfel W der Kantenlänge gegeben. Die Eckpunkte G ( ) und D ( ) legen

Mehr

1. Ebene gerade Balken

1. Ebene gerade Balken 1. Ebene gerade Balken Betrachtet werden gerade Balken, die nur in der -Ebene belastet werden. Prof. Dr. Wandinger 4. Schnittlasten bei Balken TM 1 4.1-1 1. Ebene gerade Balken 1.1 Schnittlasten 1.2 Balken

Mehr

Tutoriumsaufgaben. 1. Aufgabe

Tutoriumsaufgaben. 1. Aufgabe Sekretariat MS Einsteinufer 5 10587 Berlin 15 Übungsblatt-Lösungen Spannungen Mohrscher Kreis WS 01/14 Tutoriumsaufgaben 1 Aufgabe Vorbetrachtung: Der eingeprägte Spannungszustand im Element wird durch

Mehr

Kapitel 17 Skalar- und Vektorprodukt

Kapitel 17 Skalar- und Vektorprodukt Kapitel 17 Skalar- und Vektorprodukt Mathematischer Vorkurs TU Dortmund Seite 1 / 22 Bisher hatten wir die Möglichkeit Vektoren des R n zu addieren und Vektoren mit rellen Zahlen zu multiplizieren. Man

Mehr

Orientierung der Vektoren b 1,..., b n. Volumen des von den Vektoren aufgespannten Parallelotops

Orientierung der Vektoren b 1,..., b n. Volumen des von den Vektoren aufgespannten Parallelotops 15. DETERMINANTEN 1 Für n Vektoren b 1,..., b n im R n definiert man ihre Determinante det(b 1,..., b n ) Anschaulich gilt det(b 1,..., b n ) = Orientierung der Vektoren b 1,..., b n Volumen des von den

Mehr

Eigenwertprobleme. 25. Oktober Autoren: 1. Herrmann, Hannes ( ) 2. Kraus, Michael ( ) 3. Krückemeier, Paul ( )

Eigenwertprobleme. 25. Oktober Autoren: 1. Herrmann, Hannes ( ) 2. Kraus, Michael ( ) 3. Krückemeier, Paul ( ) Eigenwertprobleme 5. Oktober Autoren:. Herrmann, Hannes (45969). Kraus, Michael (9). Krückemeier, Paul (899) 4. Niedzielski, Björn (7) Eigenwertprobleme tauchen in der mathematischen Physik an Stellen

Mehr

5. Geraden und Ebenen im Raum 5.1. Lineare Abhängigkeit und Unabhängigkeit von Vektoren

5. Geraden und Ebenen im Raum 5.1. Lineare Abhängigkeit und Unabhängigkeit von Vektoren 5 Geraden und Ebenen im Raum 5 Lineare Abhängigkeit und Unabhängigkeit von Vektoren Definition: Die Vektoren a,a,,a n heißen linear abhängig, wenn mindestens einer dieser Vektoren als Linearkombination

Mehr

Theoretische Physik 1, Mechanik

Theoretische Physik 1, Mechanik Theoretische Physik 1, Mechanik Harald Friedrich, Technische Universität München Sommersemester 2009 Mathematische Ergänzungen Vektoren und Tensoren Partielle Ableitungen, Nabla-Operator Physikalische

Mehr

Abitur 2011 G8 Abitur Mathematik Geometrie V

Abitur 2011 G8 Abitur Mathematik Geometrie V Seite 1 http://www.abiturloesung.de/ Seite 2 Abitur 211 G8 Abitur Mathematik Geometrie V In einem kartesischen Koordinatensystem sind die Punkte A( 6 ), B( 8 6 6) und C( 8 6) gegeben. Teilaufgabe 1a (8

Mehr

Kapitel 9 Räumlicher Spannungszustand

Kapitel 9 Räumlicher Spannungszustand Kapitel 9 Räumlicher Spannungszustand 9 9 9 Räumlicher Spannungszustand 9.1 Problemdefinition... 297 9.2 Die Grundgleichungen des räumlichen Problems... 297 9.2.1 Die Feldgleichungen des räumlichen Problems...

Mehr

Fachbereich Mathematik/Informatik 16. Juni 2012 Prof. Dr. H. Brenner. Mathematik für Anwender II. Testklausur mit Lösungen

Fachbereich Mathematik/Informatik 16. Juni 2012 Prof. Dr. H. Brenner. Mathematik für Anwender II. Testklausur mit Lösungen Fachbereich Mathematik/Informatik 6. Juni 0 Prof. Dr. H. Brenner Mathematik für Anwender II Testklausur mit Lösungen Aufgabe. Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe. () Ein Skalarprodukt

Mehr

Grundsätzliches Produkte Anwendungen in der Geometrie. Vektorrechnung. Fakultät Grundlagen. Juli 2015

Grundsätzliches Produkte Anwendungen in der Geometrie. Vektorrechnung. Fakultät Grundlagen. Juli 2015 Vektorrechnung Fakultät Grundlagen Juli 205 Fakultät Grundlagen Vektorrechnung Übersicht Grundsätzliches Grundsätzliches Vektorbegriff Algebraisierung der Vektorrechnung Betrag 2 Skalarprodukt Vektorprodukt

Mehr

Hauptachsentransformation: Eigenwerte und Eigenvektoren

Hauptachsentransformation: Eigenwerte und Eigenvektoren Hauptachsentransformation: Eigenwerte und Eigenvektoren die bisherigen Betrachtungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Standardbasis des R n Nun soll aufgezeigt werden, wie man sich von dieser Einschränkung

Mehr

Übungen zu Doppel- und Dreifachintegralen Lösungen zu Übung 15

Übungen zu Doppel- und Dreifachintegralen Lösungen zu Übung 15 5. Es sei Übungen zu Doppel- und Dreifachintegralen Lösungen zu Übung 5 f(x, y) : x y, : x, y, x + y, y x. erechnen Sie f(x, y) d. Wir lösen diese Aufgabe auf zweierlei Art. Zuerst betrachten wir das Gebiet

Mehr

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth

Lineare Algebra. Mathematik II für Chemiker. Daniel Gerth Lineare Algebra Mathematik II für Chemiker Daniel Gerth Überblick Lineare Algebra Dieses Kapitel erklärt: Was man unter Vektoren versteht Wie man einfache geometrische Sachverhalte beschreibt Was man unter

Mehr

2. Räumliche Bewegung

2. Räumliche Bewegung 2. Räumliche Bewegung Wenn die Bahn des Massenpunkts nicht bekannt ist, reicht die Angabe einer Koordinate nicht aus, um seinen Ort im Raum zu bestimmen. Es muss ein Ortsvektor angegeben werden. Prof.

Mehr

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen

6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen Mathematik für Ingenieure II, SS 9 Freitag 9.6 $Id: quadrat.tex,v. 9/6/9 4:6:48 hk Exp $ 6 Symmetrische Matrizen und quadratische Formen 6. Symmetrische Matrizen Eine n n Matrix heißt symmetrisch wenn

Mehr

5. Raum-Zeit-Symmetrien: Erhaltungssätze

5. Raum-Zeit-Symmetrien: Erhaltungssätze 5. Raum-Zeit-Symmetrien: Erhaltungssätze Unter Symmetrie versteht man die Invarianz unter einer bestimmten Operation. Ein Objekt wird als symmetrisch bezeichnet, wenn es gegenüber Symmetrieoperationen

Mehr

Mechanik 2. Übungsaufgaben

Mechanik 2. Übungsaufgaben Mechanik 2 Übungsaufgaben Professor Dr.-Ing. habil. Jörg Schröder Universität Duisburg Essen, Standort Essen Fachbereich 10 - Bauwesen Institut für Mechanik Übung zu Mechanik 2 Seite 1 Aufgabe 1 Berechnen

Mehr

Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08)

Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08) 1 Vorlesung Mathematik für Ingenieure I (Wintersemester 2007/08) Kapitel 2: Der Euklidische Raum Volker Kaibel Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (Version vom 30. Oktober 2007) Vektoren in R n Definition

Mehr

Seite 1. sin 2 x dx. b) Berechnen Sie das Integral. e (t s)2 ds. (Nur Leibniz-Formel) c) Differenzieren Sie die Funktion f(t) = t. d dx ln(x + x3 ) dx

Seite 1. sin 2 x dx. b) Berechnen Sie das Integral. e (t s)2 ds. (Nur Leibniz-Formel) c) Differenzieren Sie die Funktion f(t) = t. d dx ln(x + x3 ) dx Seite Aufgabe : a Berechnen Sie das Integral b Berechnen Sie das Integral +x x+x dx. π sin x dx. c Differenzieren Sie die Funktion ft = t e t s ds. Nur Leibniz-Formel a + x x + x dx = d dx lnx + x dx =

Mehr

Grundbau und Bodenmechanik Übung Mohr scher Spannungskreis und Scherfestigkeit 1. G Mohr scher Spannungskreis und Scherfestigkeit. Inhaltsverzeichnis

Grundbau und Bodenmechanik Übung Mohr scher Spannungskreis und Scherfestigkeit 1. G Mohr scher Spannungskreis und Scherfestigkeit. Inhaltsverzeichnis Übung Mohr scher Spannungskreis und Scherfestigkeit Lehrstuhl für Grundbau, Bodenmechanik, Felsmechanik und Tunnelbau G Mohr scher Spannungskreis und Scherfestigkeit Inhaltsverzeichnis G. Allgemeiner Spannungszustand

Mehr

Aufgaben / Lösungen der Klausur Nr. 4 vom Juni 2002 im LK 12. nx ln(x)dx

Aufgaben / Lösungen der Klausur Nr. 4 vom Juni 2002 im LK 12. nx ln(x)dx Aufgaben / Lösungen der Klausur Nr. 4 vom Juni 2002 im LK 2 Aufgabe ) a) Berechne für alle natürlichen Zahlen n N das Integral e nx ln(x)dx. Mit Hilfe der partiellen Integration für f (x) = nx, somit f(x)

Mehr

++ + = 0 so erhält man eine quadratische Gleichung mit zwei Variablen dx+ey+f = 0 1.1

++ + = 0 so erhält man eine quadratische Gleichung mit zwei Variablen dx+ey+f = 0 1.1 Hauptachsentransformation. Einleitung Schneidet man den geraden Kreiskegel mit der Gleichung = + und die Ebene ++ + = 0 so erhält man eine quadratische Gleichung mit zwei Variablen +2 + +dx+ey+f = 0. Die

Mehr

Aufgabe Summe Note Punkte

Aufgabe Summe Note Punkte Fachhochschule Südwestfalen - Meschede Prof. Dr. Henrik Schulze Klausur Ingenieurmathematik am 9. März 7 - Musterlösung Name Matr.-Nr. Vorname Unterschrift Aufgabe 4 5 6 7 Summe Note Punkte Die Klausur

Mehr

2. Räumliche Bewegung

2. Räumliche Bewegung 2. Räumliche Bewegung Prof. Dr. Wandinger 1. Kinematik des Punktes TM 3 1.2-1 2. Räumliche Bewegung Wenn die Bahn des Punkts nicht bekannt ist, reicht die Angabe einer Koordinate nicht aus, um seinen Ort

Mehr

(x 1. Vektoren. g: x = p + r u. p r (u1. x 2. u 2. p 2

(x 1. Vektoren. g: x = p + r u. p r (u1. x 2. u 2. p 2 Vektoren Mit der Vektorrechnung werden oft geometrische Probleme gelöst. Wenn irgendwelche Aufgabenstellungen geometrisch darstellbar sind, z.b. Flugbahnen oder Abstandsberechnungen, dann können sie mit

Mehr

Mathematik für Naturwissenschaftler II SS 2010

Mathematik für Naturwissenschaftler II SS 2010 Mathematik für Naturwissenschaftler II SS 2010 Lektion 7 11. Mai 2010 Kapitel 8. Vektoren Definition 76. Betrachten wir eine beliebige endliche Anzahl von Vektoren v 1, v 2,..., v m des R n, so können

Mehr

2. Räumliche Bewegung

2. Räumliche Bewegung 2. Räumliche Bewegung Prof. Dr. Wandinger 1. Kinematik des Punktes TM 3 1.2-1 2. Räumliche Bewegung Wenn die Bahn des Punkts nicht bekannt ist, reicht die Angabe einer Koordinate nicht aus, um seinen Ort

Mehr

Mechanik II: Deformierbare Körper für D-BAUG, D-MAVT Haus- & Schnellübung 5

Mechanik II: Deformierbare Körper für D-BAUG, D-MAVT Haus- & Schnellübung 5 Aufgabe S1: Auf einem Balken der Länge l 0 und der Querschnittsfläche A 0 wirkt eine Axiallast P. Bestimmen Sie das Elastizitätsmodul des Material, wenn dieser sich um Material hat linear-elastisches Verhalten.

Mehr

Kapitel VI. Euklidische Geometrie

Kapitel VI. Euklidische Geometrie Kapitel VI. Euklidische Geometrie 1 Abstände und Lote Wiederholung aus Kapitel IV. Wir versehen R n mit dem Standard Skalarprodukt x 1 y 1.,. := x 1 y 1 +... + x n y n x n y n Es gilt für u, v, w R n und

Mehr

Klausur Mathematik I

Klausur Mathematik I Technische Universität Dresden 15. August 2008 Institut für Numerische Mathematik Dr. K. Eppler Klausur Mathematik I für Studierende der Fakultät Maschinenwesen (mit Lösungshinweisen) Name: Matrikelnummer.:

Mehr

Vorlesung Mathematik 2 für Informatik

Vorlesung Mathematik 2 für Informatik Vorlesung Mathematik für Informatik Inhalt: Lineare Algebra Rechnen mit Vektoren und Matrizen Lineare Gleichungssysteme, GauÿAlgorithmus Vektorräume, Lineare Abbildungen Eigenwerte und Eigenvektoren Literatur

Mehr

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II

Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Dr. A. Caspar ETH Zürich, August 2011 D BIOL, D CHAB Prüfung zur Vorlesung Mathematik I/II Bitte ausfüllen! Name: Vorname: Legi-Nr.: Nicht ausfüllen! Aufgabe Punkte Kontrolle 1 2 3 4 5 6 Total Vollständigkeit

Mehr

Eigenwerte und Eigenvektoren

Eigenwerte und Eigenvektoren Vortrag Gmnasium Birkenfeld Von der mathematischen Spielerei zur technischen Anwendung Vortrag Gmnasium Birkenfeld. Vektoren und Matrizen Wir betrachten einen Punkt P (, ) in der Ebene eines rechtwinklig

Mehr

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE

Wiederholungsblatt Elementargeometrie LÖSUNGSSKIZZE Wiederholungsblatt Elementargeometrie im SS 01 bei Prof. Dr. S. Goette LÖSUNGSSKIZZE Die Lösungen unten enthalten teilweise keine vollständigen Rechnungen. Es sind aber alle wichtigen Zwischenergebnisse

Mehr

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1.

Systeme von Differentialgleichungen. Beispiel 1: Chemische Reaktionssysteme. Beispiel 2. System aus n Differentialgleichungen 1. Ordnung: y 1. Systeme von Differentialgleichungen Beispiel : Chemische Reaktionssysteme System aus n Differentialgleichungen Ordnung: y (x = f (x, y (x,, y n (x Kurzschreibweise: y y 2 (x = f 2(x, y (x,, y n (x y n(x

Mehr

Lösungen zur Prüfung Lineare Algebra I/II für D-MAVT

Lösungen zur Prüfung Lineare Algebra I/II für D-MAVT Prof. N. Hungerbühler ETH Zürich, Winter 6 Lösungen zur Prüfung Lineare Algebra I/II für D-MAVT. Hinweise zur Bewertung: Jede Aussage ist entweder wahr oder falsch; machen Sie ein Kreuzchen in das entsprechende

Mehr

2. Trägheitstensor. Prof. Dr. Wandinger 3. Kinetik des starren Körpers Dynamik

2. Trägheitstensor. Prof. Dr. Wandinger 3. Kinetik des starren Körpers Dynamik 2. Trägheitstensor Der Drall hängt ab von der Verteilung der Masse und der Geschwindigkeit über den örper. Die Geschwindigkeitsverteilung ergibt sich aus der Überlagerung einer Translation und einer Rotation.

Mehr

Mathematik 3 für Informatik

Mathematik 3 für Informatik Gunter Ochs Wintersemester 5/6 Mathematik 3 für Informatik Lösungen zum Hausaufgabenblatt Lösungshinweise ohne Garnatie auf Fehlerfreiheit c 5. Berechnen Sie die folgenden unbestimmten Integrale: a x 4

Mehr

Mathematik I für MB und ME

Mathematik I für MB und ME Übungsaufgaben Aufgaben zur Wiederholung Mathematik I für MB und ME Fachbereich Grundlagenwissenschaften Prof Dr Viola Weiÿ Wintersemester 06/07 a) Stellen Sie die Gleichung a b 3+c = a +c, a, b > 0, nach

Mehr

Ableitungen von skalaren Feldern Der Gradient

Ableitungen von skalaren Feldern Der Gradient Ableitungen von skalaren Feldern Der Gradient In der letzten Vorlesung haben wir das zu einem konservativen Kraftfeld zugehörige Potential V ( r) = F ( s) d s + V ( r0 ) kennengelernt und als potentielle

Mehr

10.2 Linearkombinationen

10.2 Linearkombinationen 147 Vektorräume in R 3 Die Vektorräume in R 3 sind { } Geraden durch den Ursprung Ebenen durch den Ursprung R 3 Analog zu reellen Vektorräumen kann man komplexe Vektorräume definieren. In der Definition

Mehr

3. Fluid-Struktur-Kopplung

3. Fluid-Struktur-Kopplung 3. Fluid-Struktur-Kopplung Bei einer schwingenden Struktur muss die Normalkomponente der Schallschnelle mit der Normalkomponente der Geschwindigkeit an der Oberfläche der Struktur übereinstimmen. Dadurch

Mehr

03. Vektoren im R 2, R 3 und R n

03. Vektoren im R 2, R 3 und R n 03 Vektoren im R 2, R 3 und R n Unter Verwendung eines Koordinatensystems kann jedem Punkt der Ebene umkehrbar eindeutig ein Zahlenpaar (x, y) zugeordnet werden P (x, y) Man nennt x und y die kartesischen

Mehr

, v 3 = und v 4 =, v 2 = V 1 = { c v 1 c R }.

, v 3 = und v 4 =, v 2 = V 1 = { c v 1 c R }. 154 e Gegeben sind die Vektoren v 1 = ( 10 1, v = ( 10 1. Sei V 1 = v 1 der von v 1 aufgespannte Vektorraum in R 3. 1 Dann besteht V 1 aus allen Vielfachen von v 1, V 1 = { c v 1 c R }. ( 0 ( 01, v 3 =

Mehr