Die Herausforderungen der Weltwirtschaft und die Auswirkungen. Management. Uwe Ehrismann Senior Economist
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- Bertold Egger
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1 Die Herausforderungen der Weltwirtschaft und die Auswirkungen auf das Immobilien- und Facility Management Uwe Ehrismann Senior Economist Hypo NOE Group Bank AG
2 Evolution einer Krise: Von der Vergangenheit. g LEVERAGING Ausweitung der Bankbilanzen Finanz-Crash/ II. Great Depression Beispielloser Anstieg der Staatsverschuldung in nahezu allen Industrieländern Lockere Geldpolitik Bildung von Vermögensblasen Deregulierung Finanzmärkte
3 ..zur Gegenwart (noch mehr billiges GELD) USA: QE (Quantitative Easing) QE1, QE2, Operation Twist, QE3 Schweiz: Verteidigung der 2011 eingeführten Untergrenze 1,20 EUR/CHF => Anhäufung von Devisenreserven im Umfang von ca. 70% des BIP Eurozone: EZB kauft Covered Bonds und Staatsanleihen der Peripherie; unbegrenzte Liquiditätsbereitstellung (LTROs) UK: Bank of England kaufte bisher Staatsanleihen im Volumen von 375 Mrd. engl. Pfund (= ca. 20% BIP)? Ausstieg aus QE wird sehr schwer!!!
4 Reaktion der Notenbanken: Seit 2008 (nahezu) Nullzinspolitik. 4,5 4,0 35 3,5 3,0 2,5 20 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 World Central Banks Key Rates unweighted average G4 (EZ, USA, UK, Japan) Major DM (G4 + AU, CAD, SZ, NO, SE) BRIC; rhs
5 ergänzt durch unkonventionelle Maßnahmen g der Geldpolitik. (Financial Repression!!)
6 Trotz ultra-expansiver Notenbanken verläuft die p konjunkturelle Erholung sehr schleppend.
7 CEE: Die Konjunkturflaute der Eurozone hinterlässt auch in Osteuropa negative Spuren sollte sich die Konjunktur auch im CEE-Raum moderat verbessern.
8 Was sind die Gründe für das schwache Wachstum? Hohe Verschuldung (Staat private Haushalte) Hohe Verschuldung (Staat, private Haushalte) Hohe Arbeitslosigkeit und damit verbunden eine schwache Einkommensentwicklung Investitionszurückhaltung der Unternehmen Gestörter Transmissionsmechanismus der Geldpolitik! Stärkere Regulierung der Banken => Deleveraging Systemimmanente Probleme der Eurozone Strukturelle Schwächen der Schwellenländer
9 Die Staatsverschuldung hat in vielen Industrieländern ein gefährliches Ausmaß erreicht. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs! Nicht berücksichtigt sind: - ausgelagerten Schulden (staatsnahe UN) - Pensionsverpflichtungen und sonstige vertraglich zugesicherte Ansprüche
10 Die Arbeitslosigkeit hat in der Eurozone mit 12,2% einen neuen Höchstwert erreicht. Ab Arbeitslosenraten t in der Eurozone Arbeitslosenquote in % der Erwerbspersonen 13,0 12,0 30,0 12,2 12,1 26,0 25,0 11,0 10,0 9,0 10,5 13,9 20,0 15,0 8,0 10,0 7,0 6,8 5,0 6,0 0,0 Deutschland Frankreich Italien Eurozone Spanien (rechte Skala) Irland (rechte Skala)
11 Eurozone: Geringste Einkommenszuwächse der Haushalte seit 20 Jahren. Kein Phänomen in der Eurozone alleine: Selbst in den USA ist die Einkommensentwicklung historisch schwach ausgeprägt, obwohl die ALQ in den letzten 3 Jahren um ca. 3%-Punkte gesunken ist.
12 Eurozone: Investitionsstau trotz steigender g Unternehmensgewinne
13 Eurozone: Kreditvolumen rückläufig. Credit g Crunch in der Euro-Peripherie!
14 Wirtschaftsrezession, hohe Verschuldung und Bankenregulierung => Deleveraging Die Banken der Eurozone werden derzeit gleich von mehreren Seiten in die Zange genommen. Rezession => Qualität der Assets sinkt => Abschreibungen Bankenregulierung (Basel III) Höhere Anforderungen an das Eigenkapital (Quote, Qualität) Risiken müssen stärker mit EK unterlegt werden (neue Risiken: Counterparty Risk, Operationales Risiko, Liquiditätsrisiken) Mindestquote EK zur Bilanzsumme (nicht RAW = risk weighted Assets) 3% Liquiditätsanforderungen steigen Collateralanforderungen: Counterparty Risk, Geld- und Kapitalmarktrefinanzierung (unbesicherte Refinanzierung nur noch eingeschränkt möglich) => Kostendruck + Einschränkung von Geschäftsmöglichkeiten
15 Regulierung g der Finanzmärkte wird auf neue Beine gestellt und erzwingt Deleveraging. Lehren aus 2007/2008: Stärkere Regulierung ist grds. richtig und wichtig, sie ist aber. - teilweise unausgegoren - am Ziel vorbeiführend - Schattenbankensystem bleibt unreguliert - schafft zusätzlich Unsicherheit für Banken und Unternehmen - wirkt negativ auf das Wachstumspotential
16 Deleveraging g und Crowding Out Effekt => weniger Kredit für die Realwirtschaft Beispiel: italienische Banken
17 Systemimmanente Probleme der Eurozone Währungsunion, aber keine Wirtschafts- und Fiskalunion EZB zwischen den Stühlen; die EZB agiert bezogen auf ihr Mandat im Graubereich Heterogen wirtschaftliche Entwicklungen in den Mitgliedsländern Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in einzelnen Ländern Weg der Währungsabwertung ist versperrt => interne Abwertung durch Kürzung bei Löhnen und Transferleistungen Euro-Krise hat zur Fragmentierung des europäischen Kapitalmarktes geführt => Unterschiedliche Zinsniveaus, unterschiedlicher Zugang zum Kapitalmarkt
18 Beispiele für die Verwerfungen am europäischen Kapitalmarkt: Target2-Salden
19 Eurozone: Die Inflationsrate hat sich der Null- Linie gefährlich nahe angenähert. Disinflation ja, Deflation eher nein. Deflationsrisiken in Euro-Peripherie. Sinkende Inflation wegen niedriger Rohstoffpreise und Entfall von negativen Basiseffekten (Erhöhung von admin. Preisen und Steuererhöhungen)
20 Wege aus der (Schulden-)Krise: Wachstum für viele Industrieländer langfristig schwer möglich (u.a. auch wegen der demographischen Entwicklung, struktureller Defizite) Voraussetzung: Reformen, Investitionen, gerechtere Steuerpolitik und Einkommensverteilung Schuldenschnitt Griechenland, Zypern, evtl. auch Portugal, Irland und Ungarn Inflationierung Inflation entwertet Schulden nominales Wachstum > Anstieg der Verschuldung; Problem: mitunter nicht leicht erreichbar und schwer kontrollierbar. Financial Repression negative Realzinsen, gesteuert durch die Notenbank; Investitionszwang für Finanzsystem in Staatsanleihen Denkbar ist auch eine Kombination aus den aufgezeigten Alternativen.
21 Chancen (+) und Risiken (-) für die Eurozone: + Reformen werden weiterhin umgesetzt und führen zu verbesserter Wettbewerbsfähigkeit + Europäische Initiative für mehr Beschäftigung + Investitionen + Bereitstellung von Krediten, speziell in der Euro-Peripherie (EIB?) + Investition in Infrastrukturprojekte (Deutschland) - Negatives Urteil des Deutschen Bundesverfassungsgerichts zum OMT-Programm der EZB!! - Hohe Ab Arbeitslosigkeit, i Einkommensschere => soziale Unruhen, Scheitern von Regierungen - Finanzierung der hohen (Staats-)Verschuldung - Globale Risiken (China, geopolitische Risiken, etc.) Fazit: Ungeachtet der jüngsten Entspannung bleibt die Krise der Eurozone angesichts der erreichten hohen Verschuldung und systemimmanenter Probleme noch über viele Jahre ein Risikothema!
22 Konjunktur- und Zinsprognosen 2014 Das globale Wachstum wird sich leicht auf 3,0 3,5% beschleunigen. Das Wachstum in den USA wird sich auf ca. 2,5% - 3,0% erhöhen. Die Wirtschaft in der Eurozone wird mit ca. 1,0% moderat wachsen. Die Inflation wird niedrig bleiben (Euroraum ca. 1,3% in 2014) Die Zentralbanken werden weiterhin expansiv bleiben (Ausnahme USA: Taperingbeginn März 2014). Die aktuell niedrigen Inflationsraten werden sie in ihrer Politik bestärken! FED: Tapering von QE ab März wahrscheinlich BoJ: Beibehaltung des aktuellen QE, evtl. sogar eine Ausweitung im Frühjahr 2014 EZB: Vermutlich keine Zinsänderungen mehr, aber weitere Liquiditätshilfenidität SNB: Keine wesentliche Änderung der Geldpolitik in 2014 Kapitalmarktzinsen: steile Zinskurven, moderater Zinsanstieg bei mittleren und langen Laufzeiten.
23 Auswirkungen auf die Immobilienmärkte Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und ausreichend Liquiditätsbereitstellung durch die Notenbanken stellen grds. ein unterstützendes Umfeld für Immobilienmärkte dar (Sachwerte). Vorsicht: Staatliche Eingriffe, z.b. Mietpreisbremse in Deutschland. Stark unterschiedliche Entwicklungen an den internationalen Immobilienmärkten. Fallende Preise: Spanien Stabile Preise: Irland, Italien Moderat steigend: Österreich Ansteigend: Deutschland Überbewertet: Kanada, Norwegen, Belgien, Schweden Neue Blasen: Schweiz, UK?
24 Internationale Entwicklung der Immobilienpreise
25 Immobilienmärkte: Welche sind teuer?
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