Josef Hilbert Zukunft der Arbeitswelt Krankenhaus : Nicht immer mehr anders arbeiten!
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- Kristin Waldfogel
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1 Josef Hilbert Zukunft der Arbeitswelt Krankenhaus : Nicht immer mehr anders arbeiten! V e r. d i K r a n k e n h a u s t a g u n g B e r l i n, 1 7. N o v e m b e r
2 Was w ill ich heute ansprechen? Gesundheit und Krankenhäuser eine Branche mit Zukunft und Fachkräftemangel im Umbau. Ansätze zur Entw icklung von Arbeit und Qualifizierung und ihr möglicher Niederschlag in der Welt der Gesundheitsarbeit, mit besonderem Blick auf die Nutzung digitaler Technik sow ie auf die zukünftige Bedeutung der Mitbestimmung. Schlussfolgernde Zusammenfassung 1 3 /0 2 /1 8 2
3 S pielen Gesundheit und Krankenhäuser in Gesellschaft und Wirtschaft in Zukunft eine Rolle? Ja! Und w ie! Gesundheit: Gesellschaftliche notwendige Dienstleistung und Wirtschaftsriesin Gilt weltweit als Top-Zukunftsbranche Treiber sind Alterung, med. Fortschritt und wachsendes Gesundheitsbewusstsein Impulsgeber für andere Branchen (z.b. Service Wohnen) Hauptanwendungsfeld für High-Tech Höhere Gesundheitsausgaben sind wirtschaftsverträglich. Aber: Erneuerungsbedarf für Qualität, Integration, Prävention, Effizienz, Arbeitsplatzattraktivität. Quelle: BMWi 2017, Basisdaten aus dem BMWi für 2015/16 Gesundheitswirtschaft, Fakten & Zahlen, Ausgabe 2016, Berlin: BMWi
4 Wird an der Entwicklung der Zukunftsbranche Gesundheit gearbeitet? Ja, aber! Viele Bundesländer und Regionen wollen sich als Top-Standort für die Zukunft der Gesundheit profilieren. Bundes- u. Landesregierungen haben Förderprogramme. Gestaltungsthemen v.a.: - EHealth / Medizintechnik / Life Sciences - Intersektorale Vernetzung - Gesundheitsstandort Haushalt / Telemedizin - Fachkräftesicherung - Prävention Aber: Trotz Erneuerungskompetenz große Umsetzungsschwierigkeiten.
5 Spielt Arbeit für die Zukunft der Gesundheitswirtschaft eine Rolle? Ja, Fachkräftemangel gilt als Achillesferse der Zukunftsbranche? In Verbindung mit der prognostizierten Nachfrage ergibt sich in allen Berufsgruppen und über alle Szenarien hinweg ein Fachkräfteengpass. IEGUS / WIFOR / IAW 2017 Gesundheitswirtschaft wurde erfunden, um Arbeitsplätze für Menschen zu finden; die Zukunft wird sein, Menschen für Arbeitsplätze zu gewinnen. 13/02/18 5
6 Verändern sich die Einsatzbedingungen der Arbeit in der Welt der Krankenhäuser? Ja, deutlich! Ausgew ählte Ve rände rungstre nds: Ergebnisqualität immer stärker gefordert von Patienten, Medien, Politik und der Konkurre nz. Versorgungsdesign in der sektorübergreifenden, patientenorientierten Zusammenarbeit w ird zum Qualitätsmerkmal. Effizienzdruck bleibt hoch, u. a. weil die (Teil-)Finanzierung der Investitionen jenseits der Ländermittel Alltag bleibt. Digitalisierung verändert das Leistungsangebot und die Art, w ie gearbeitet w ird erheblich. Keine große S trukturbereinigung, aber me hr Profil- und Ve rbundbildung Das große Design für die Erneuerung fehlt; die Zukunft entsteht in Experimentierräumen. 13/02/18 6
7 Hat die Branche die Baustelle Arbeit und Qualifizierung erkannt? Ja, aber noch spielt Arbeitsgestaltung eine Nebenrolle! Die gängigen Konzepte zur Fachkräftesicherung: Überbetrieblich: Verbindliche Personalbemessungsvorgaben Mehr und integrierter ausbilden, v. a. bei Pflege Neue Zielgruppen für das Arbeitsfeld Gesundheit gewinnen Neue Spezialisierungen, Qualifikationen Akademisierung bei Pflege, Physio-, Ergound Logopädie Neue Arbeitsteilung zwischen Berufsgruppen Innerbetrieblich: Arbeitszeiten berechenbarer / familienfreundlicher Altersgerechte, Gesundheitsfördernde Arbeitsplätze; Work-Life-Balance Führung verbessern, mehr Wertschätzung Arbeitsgestaltung, arbeitsorientierte Techniknutzung, Arbeitsorganisation (????)
8 Sind Konsequenzen für die Arbeit absehbar? Ja, aber allenfalls erste Konturen. Chancen für eine bessere Anerkennung der zentrale Rolle der Arbeit von der Personalbemessung und Entlohnung über eine bessere work-lifebalance bis zu mehr alter(n)sgerechten Arbeitsplätze. Die patientenorientierte Zusammenarbeit über Abteilungs- und Einrichtungsgrenzen hinweg nimmt zu. High Touch, High Tech und High Org sind gleichermaßen gefordert. Die Arbeit selbst bleibt dicht oder wird sogar noch dichter. Technik: Mehr Ergänzung denn Verdrängung von menschlicher Arbeit Götterdämmerung? Wissensbasierte, digitale gestützte Servicemodelle relativieren die Schlüsselstellung der Ärzte Parallel gewinnt die hochqualifizierte Pflege an Gewicht. Sie wird sich auf einen Qualifikationsmix stützen akademisch qualifizierte, generalistisch ausgebildete und Helfer-Qualifikationen. Neue Wege für die Integration (und Entwicklung!) Niedrigqualifizierter entstehen. 13/02/18 8
9 Digitale Technik im KH wird begrüßt, leidet aber an Unstimmigkeiten und Furcht vor Kontrolle Positive Auswirkungen: Negative Auswirkungen: Bräutigam, Evans, Hilbert IAT / HBS /02/18 9
10 Erneuerungen in der Gesundheitslandschaft mit ihren Optimierungsbedarfen schreien nach partizipative Arbeitsgestaltung, noch wird sie wenig realisiert! Wann kommt das Mitbestimmungserwachen? Arbeitsreport Krankenhaus Arbeitsreport Krankenhaus 2017 "Ich werde an strategischen Entscheidungen, die meinen Arbeitsplatz betreffen, besser beteiligt werden." (alle Berufe, n=2186) Bräutigam, Evans. Hilbert, Öz. IAT / HBS 2014 Bräutigam, Evans, Hilbert IAT / HBS /02/18 10
11 Hat es die Institutionen, um Mitbestimmung für mehr Gesundheit & gute Arbeit fruchtbar zu machen? Sehr bedingt! Die bisherigen Kenntnisse über Gesundheits-Jamaika stimmen nur bedingt zuversichtlich - siehe den Vortrag von Prof. Simon. Das System der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen bei Gesundheit ist sehr vielteilig und bräuchte dringend mehr Integrationskraft. Grundlegende politische Erneuerung bei Krankenhausfinanzierung / DRG bleiben kurz- und mittelfristig unwahrscheinlich. Deswegen: Innovationsimpulse auch und gerade mit Blick auf Arbeit und Qualifizierung - von unten bleiben bedeutsam. Politische Unterstützung für mehr Integration und Kooperation bei der Branchenentwicklung bleibt wünschenswert. Branchendialoge auf betrieblicher, lokaler & regionaler Ebene sind wünschenswert. Experimentierräume, v.a. mit Blick auf die Nutzung der Digitalisierung, können Mitbestimmungsspielräume ausloten. 13/02/18 11
12 Digital Health: Viele Baustellen, absehbare Unstimmigkeiten, hoher Gestaltungs-, Feintuning & Mitbestimmungsbedarf Aus: Evans /02/18 12
13 Zusammenfassende Schlussfolgerungen: Arbeit für Gesundheit hat Zukunft und ist das größte Stück Zukunft der Arbeit Durch Fachkräftemangel steigen die Chancen, dass die zukünftige Gesundheitsarbeit sich an guter Arbeit orientiert. Die aber muss gestaltet und durchgesetzt werden. Große Politik kann hierbei helfen. Mitbestimmung vor Ort ist dennoch gefordert und ausbaufähig! 13/02/ /02/18 13
14 Das war s! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! We ite re Informatione n: w w w.iat.eu hilbert@iat.eu 1 3 /0 2 /1 8 14
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