Sport treiben macht glücklich!? Wie man Menschen richtig dabei unterstützt, regelmäßig körperlich aktiv zu sein.
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- Waltraud Baumgartner
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1 Sport treiben macht glücklich!? Wie man Menschen richtig dabei unterstützt, regelmäßig körperlich aktiv zu sein. Prof. Dr. Ralf Brand swissmilk Symposium für Ernährungsfachleute in Bern Dienstag, 1. September 213 Das Geheimnis eines langen Lebens... Heute und Früher Eigene Kontrolle: Hoch Gesundheitsrolle: Aktiv Eigene Kontrolle: Gering Gesundheitsrolle: Passiv 1
2 Menschen sollten möglichst wöchentlich... mindestens zwei Stunden moderat intensive körperliche Aktivität akkumulieren (z.b. durch alltägliche Fahrradstrecken zur Arbeit, bei denen man so kräftig für jeweils 15 Minuten in die Pedale tritt, dass man dabei etwas außer Atem gerät und ins schwitzen kommt), und zusätzlich 9 Minuten Sport treiben, der zur Verbesserung von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination geeignet ist (z.b. in Form eines Cross-Training Kurses im Gesundheitszentrum). (vgl. WHO 211, RKI, 212) Was tun? Den Spaß am Sport vermitteln! Das Problem ist nur: Sport macht KEINEN Spaß... 2
3 Schwellenkonzept Belastungsintensität 1 AeS/V 1 IAS/V 2 Nachbelastung 2 Herzfrequenz (% max.) 5 aerob Laktat steady-state anaerob 1 Laktat (mmol) Intensität Herzfrequenz Laktat Verlauf affektive Reaktionen Ekkekakis & Petruzello (25) 1 interindividuell homogene affektive Reaktionen interindividuell heterogene affektive Reaktionen interindividuell homogene affektive Reaktionen 2 Herzfrequenz (% max.) 5 affektive Reaktionen schwacher kognitiver Einfluss aerob starker kognitiver Einfluss Laktat steady-state anaerob starker interozeptiver Einfluss 1 Laktat (mmol) Intensität Herzfrequenz Laktat 3
4 Schritte zur Verhaltensänderung (1) Warum behalten Menschen ihren (un)gesunden Lebensstil bei? Identifizierung der für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Gesundheitsverhaltensweisen relevanten sozialen und kognitiven Determinanten. (2) Wie können Interventionen zur Verhaltensänderung aussehen? Theoriegeleitete Ausgestaltung der evidenzbasierten Techniken und Strategien, mit denen gezielt Faktoren verändert werden sollen. (vgl. Hardemann et al., 25) Nun, warum behalten Menschen denn ihren (un)gesunden Lebensstil bei? Weil sie in bestimmter Art und Weise über Sport denken......und motiviert sein nicht gleich handeln ist. Weil sie es so gewohnt sind. 4
5 Verhaltensdeterminante Risikowahrnehmung Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihr aktuelles Gesundheitsverhalten im Bereich... irgendwann einmal zu gesundheitlichen Schäden führen wird? % Absichtslosigkeit Absichtsbildung Vorbereitung Problemdruck sinkt mit dem Handeln Problemdruck sinkt vor dem Handeln Handlung Rauchen Inaktivität N = 1.28 Aufrechterhaltung Prozess der Intentionsbildung Motivation Intention (Entschluss) Prozess der Intentionsumsetzung Volition Bewerten & Abwägen Risikowahrnehmung Motivationale Selbstwirksamkeit Konsequenzerwartungen Selbstkonkordanz Konsequenzerfahrung Zielintention Planen & Abschirmen Volitionale Selbstwirksamkeit Ausführungspläne Bewältigungspläne Handlungskontrolle 5
6 Motivations-Hilfen Determinante Risikowahrnehmung Erläuterung Wissen über die Konsequenzen von körperlicher (In)Aktivität vermitteln. Motivationale Selbstwirksamkeit Schwierigkeitsniveau der körperlichen Aktivitäten sorgfältig tarieren. Konsequenzerwartungen Selbstkonkordanz Konsequenzerfahrungen Zielintention Realistische Einschätzung von körperlichen und emotionalen Konsequenzen fördern. Bekanntmachen und Erproben unterschiedlicher Formen von körperlicher Aktivität. Reflektieren von Erlebtem und von Empfindungen vor/während/nach der Aktivität. Absicht körperlich aktiv zu werden schriftlich und kommunizierend am Leben halten. Volitions-Hilfen Determinante Volitionale Selbstwirksamkeit Ausführungspläne Bewältigungspläne Handlungskontrolle Erläuterung Rückfallprophylaxe einsetzen und Selbstbelohnungssystem schaffen. Schriftliches (Selbst-)Committment über das Was, wann, wo und mit wem? schaffen. Barrieren identifizieren und festlegen, wie diese überwunden werden können (z.b. Alternativpläne). Selbstbeobachtung anleiten und einsetzen. 6
7 Nun, warum behalten Menschen denn ihren (un)gesunden Lebensstil bei? Weil sie in bestimmter Art und Weise über Sport denken......und motiviert sein nicht gleich handeln ist. Weil sie es so gewohnt sind. Was sind Gewohnheiten? Ca. 45% unseres Alltagsverhaltens wird fast jeden Tag am selben Ort wiederholt wir erleichtern unser Leben mit Gewohnheiten, um kognitive Kapazitäten zu be- bzw. erhalten. Die Disposition einer Person, ein gut beherrschtes Verhalten unter bestimmten situativen Umständen zu wiederholen, wobei bestimmte Aspekte dieser situativen Umstände zu einer automatischen Auslösung des Verhaltens führen. (Fuchs, 27, S. 4) 7
8 Was sind Gewohnheiten? Wiederholung Beherrschungsgrad Gewohnheiten Situative Einbettung Immer die gleichen situativen Stimuli aktivieren die Gewohnheit Automatizität Es muss keine SOS- Entscheidung mehr getroffen werden (Betsch, 25; Fuchs, 27; Wood & Quinn, 25; Wood, Tam & Guerrero Witt, 25) Änderungspotential bei Gewohnheiten à Entkopplung von Situation Verhalten à Neukopplung von Situation Verhalten Zwei Möglichkeiten: 1) Änderung der situativen Umstände, z.b. Umzug, Lebenseinschnitte, Umweltveränderungen (Radwege) 2) Bewusste Planung: Intentionale Spezifizierung des Wann, Wo, Wie einer beabsichtigten Handlung Implementierungspläne (Gollwitzer, 1999) bzw. Ausführungs- und Bewältigungspläne (Sniehotta et al., 25) (Fuchs, 27; Verplanken, 27; Wood, Tam & Guerrero Witt, 25) 8
9 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 9
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