Sporttherapeutische und trainingswissenschaftliche Aspekte
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- Nora Roth
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Sport bei Arthrose Sporttherapeutische und trainingswissechaftliche Aspekte S. Krakor Gesundheitszentrum Hellersen in der Sportklinik e.v. Alltagsbelastungen Circulus vitiosus 1
2 Defizite infolge von Arthrose Kraft(-ausdauer) Beweglichkeit Koordination Gangverhalten/ Körperhaltung Herz-Kreislauf-System u.a. Horstmann 2001 Mögliche psycho-soziale Koequenzen Berufliche Koequenzen Eichränkung sozialer Kontakte Kommunikatioeichränkungen Abhängigkeit von anderen Personen Behinderung Schüle 1997, ICF
3 Sport bei Arthrose Teufelskreis aus Beschwerden und Bewegungsmangel Bewegungsmangel entgegenwirken Sport trotz Arthrose! Ziele des Reha-Sports Verbesserung der Schmerzen Gelenkfunktion Bewegung im Alltag qualitativ und quantitativ allgemeinen Koordination und Leistungsfähigkeit allgemeinen Befindlichkeit 3
4 Theorie / Konzeption Konzeption Therapieaatz: Mech als Ganzes Gesundheit im Allgemeinen Ziel: Verbesserung der Lebequalität emotionale Ebene rationale Ebene funktionale Ebene Theorie / Konzeption Emotionale Ebene - affektiv und psychosozial - Angst und Vertrauen Freude und Spaß Erfolgserlebnisse Erfahrungsaustausch Bekanntenkreis 4
5 Theorie / Konzeption Rationale Ebene - kognitiv - Grundkenntnisse vermitteln - Anatomie / Pathologie - Training / Dosierung Zusammenhänge aufzeigen - Fehl- und Überlastungen Verhalteweise überprüfen - Hilfe zur Selbsthilfe Theorie / Konzeption Funktionale Ebene - motorisch - Bewegungsmöglichkeiten verbessern (qualitativ, quantitativ) Belastbarkeit erhöhen Beschwerden verringern Alltags- und Freizeitaktivitäten anpassen Mobilität ~ Lebequalität 5
6 Methodik - Didaktik Übungseinheit - zeitlich / inhaltliche Abfolge Begrüßung Aufwärmen Koordination Kräftigung (Ausdauer) Entspannung Reflexion Methodik - Didaktik Koordination Wahrnehmung von - Körperposition und Bewegung - Muskelspannung und arbeit, - Kontaktflächen und punkten Gleichgewichtstraining (Sturzprophylaxe) Reaktiofähigkeit Orientierungsfähigkeit Rhythmusvermögen 6
7 Methodik - Didaktik Kräftigung Rumpf untere Extremität obere Extremitäten isometrisch + dynamisch konzentrisch + exzentrisch Eigengewicht + Hilfsmittel Einzeln + Partner Methodik - Didaktik Cool down / Entspannung aktives Bewegen Dehnen Dehnlagerungen Massage Atmung 7
8 Sport bei Arthrose! Sport bei Arthrose Verbesserte Gelenkversorgung durch Bewegung des Gelenks Überlastungen begütigen ein Fortschreiten der Arthroseerkrankung Trainings-Prinzip: Viel bewegen, Wenig belasten 8
9 Gelenkbelastungen aus: Horstmann u.a. (2012) nach Healy u.a. (2001) Hüftgelenkskräfte Kräfte im Hüftgelenk Vielfache des Körpergewichts Radfahren Stand Gymn. Liegend liegend Bein anheben Hietzen Aufstehen Gehen Beinpresse Treppeteigen Einbeitand-Übung Stolpern Bergmann u.a
10 Geeignete Sportarten Schwimmen Radfahren (Nordic-)Walking Aqua-Jogging Wandern (Skilanglauf) besonders in Verbindung mit Gymnastik Sport bei Arthrose Vermeidung von Belastungen mit sehr hohen Druckspitzen wiederkehrenden hohen Belastungen Scher- und Drehkräften verletzungsanfälligem Sport ruckartigen und unkontrollierten Bewegungen unbekannte, technisch apruchsvolle Sportarten 10
11 Weniger geeignet bei Arthrose und TEP Ski alpin Tennis Ballspiele Sprung-, Schnellkraftdisziplinen Kampfsportarten Joggen Belastungen und Belastbarkeit Überbelastung Unterbelastung Belastung Belastbarkeit 11
12 Sport ist gesund!? Entscheidend für die positive Beeinflussung ist das individuell richtige Maß der sportlichen Belastung: Inteität Dauer Häufigkeit Pause Untersuchungsdesign Sportmotorische Tests Beweglichkeitstests Befragung mit SF 36 jeweils zu Beginn und am Ende des Kurses n=143 (m=55; w=88); 63,4 ± 8,1 J. Kraftausdauer Beine Wie oft wurde rechte/linke Fuß innerhalb von 30 sec. auf und ab gesetzt? Sturzprognose-Test Wieviele Sekunden werden benötigt, um von dem Stuhl aufzustehen, um die Stange zu gehen und sich wieder hinzusetzen? Dyn. Gleichgewicht Linke Fuß; vorne Wie oft werden innerhalb einer Minute die 4 Felder wie beschrieben mit dem Fuß betreten? Linker Fuß; hinten 3 Meter Abb.: Sportmotorische Tests 18 cm Rechter Fuß; vorne 52 cm Rechter Fuß; hinten 12
13 Ergebnisse Krakor u.a Skalierung Gelenksportkurse - motorische Tests [n=143] ** 1 ** 1 Kraft-Bein re Steptest [Wdh/30s.] Kraft-Bein li Steptest [Wdh/30s.] Manuelle Funktioprüfung: 0=keine Bewegungseichränkung 30= starke Bewegungseichränkung ** 1 ** 1 ** 2 * 2 * 2 TimedUp & Go-Test [Zeit/sec] Kursanfang Kursende Dyn. Gleichgew. [Wdh/min.] Eichränku ng Bew. Hüftflex Eichränku ng Bew. Hüftext Eichränku ng Bew. Lumbal Kursanfang 23,35 22,48 6,52 13,19 7,13 11,22 7,39 Kursende 26,43 26,10 6,11 15,17 5,10 9,53 5,59 * p < 0,001 ** p < 0, = T-Test 2 = Wilcoxon-Test Ergebnisse Krakor u.a Score Subjektive Gesundheitswahrnehmung SF-36 0=schlechteste, 100=beste] Körp-Fkt- Fäh Körp-Rol- Fkt * p < 0,05, Wilcoxon-Test Allg- Gesundh * Körperl- Summe- Schmerz Körperl. Vitalität Soz- Funkt Emotio- Fkt-Fäh Psych- Wohlbef Summe- Psych. 13
14 Schmerzreduktion Krakor, Hellersen 2006 (63 J.) Krauß, Tübingen 2014 (58 J.) Schmerzverbesserungen absolut Schmerzverbesserungen prozentual Sport bei Arthrose Wissechaftlich erwiesene Effekte: Gelenkfunktion Schmerzen (Krakor 2006, Krauß 2014, Fraen 2014) Weitere anzunehmende Effekte: verbessertes Gangbild verbesserte allgemeine Leistungsfähigkeit (Heintjes 2004, Fraen 2004, 2009, Brosseau 2004, Thomas 2002, Sharma 2002, Horstmann 2001) 14
15 Schlussfolgerung Geeigneter Sport trotz und wegen Arthrose! Aber: ca betroffene Kursteilnehmer/innen in Lüdecheid und Umgebung erwarten wir Betroffene Frage: Wer nimmt teil am Gesundheitssport? Ergebnisse Krakor u.a Subjektive Gesundheitswahrnehmung SF 36 - Körperlich 120 Score [0=schlechteste, 100=beste] * ** * 20 KörpFktFäh KörpRolFkt KörpSchme rz Allg-Ge sundh Summe - Körperlich Norm (61,5 J.) 64,38 60,40 52,94 50,79 39,83 TN-vor Kurs 64,29 59,19 49,04 58,00 38,54 TN-nach Kurs 62,34 65,83 53,39 58,50 39,66 * p < 0,05 T-Test bei einer Stichprobe ** p < 0,001 T-Test bei einer Stichprobe = nicht signifikant 15
16 Ergebnisse Krakor u.a Score Subjektive G esundheitsw ahrnehmung SF 36 - psychisch [0=schle chte ste, 100=be ste ] ** ** * Text * Vitalität Soz -Funkt-Fäh EmotioFkt Psych-W ohlbef S um m e - Psychisch Norm (61,5 J.) 50,37 78,19 81,36 66,52 47,38 TN-vor Kurs 59,86 82,16 83,49 72,81 53,42 TN-nach Kurs 61,23 82,55 84,55 73,35 53,76 * p < 0,05 T-Test bei einer Stichprobe ** p < 0,001 T-Test bei einer Stichprobe = nicht signifikant ** ** ** ** Schlussfolgerungen Bereitschaft zur Kursteilnahme ist weniger von körperlichen Eichränkungen und Beschwerden abhängig. vielmehr von psycho-sozialen Faktoren (positiver Umgang mit der Erkrankung) abhängig. Unterschiede im psycho-sozialen Bereich werden durch Kursteilnahme noch verstärkt. Eitieg in den Sport fördern, Barrieren abbauen. 16
17 Reha-Sport Verordnung Fällt als ergänzende Leistung zur Rehabilitation nicht unter die Budgetierung Sport bei Arthrose Ist und ersetzt keine Therapie, kann aber sehr wohl therapeutisch wirksam sein! 17
18 Leitmotive für Sport Spaß Freude an Bewegung etwas leisten, gefordert werden Bewegungserfahrungen machen miteinander wettkämpfen sich wohl, gesund und fit zu fühlen sich einer Gruppe anzuschliessen, freundschaftliche Bindungen einzugehen, Geselligkeit zu erfahren vgl. Meusel 1999 Prävention vor Rehabilitation 18
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 19
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