Die Rolle des generellen X-Faktors in der Anreizregulierung
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- Kasimir Wagner
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1 Die Rolle des generellen X-Fakors in der Anreizregulierung Workshop des Forschungsinsius für Regulierungsökonomie der WU Wien Wien, 10. November 2015 Dr. Sephan Schmi 0
2 WIK und WIK-Consul Unabhängiges Forschungs- und Beraungsinsiu, Gründung 1982 Tochergesellschaf: WIK-Consul Geragen vom BMWi, begleie durch Verreer aus Wissenschaf, Wirschaf und Poliik im Aufsichsra und in den Wissenschafs- und Wirschafsbeiräen Fokus: Regulierung und Webewerb in Nezindusrien Kernbereiche: Telekommunikaion, Energie (sei 2004), Pos und Verkehr Ca. 40 wissenschafliche Miarbeier 1
3 Täigkeisbereiche Abeilung Energiemärke und Energieregulierung Themenschwerpunke Nezregulierung Anreizregulierung Invesiions- und Innovaionsanreize Weierenwicklung der Regulierung Nezengelsysemaik Schniselle Mark-Nez Smar Grids Smar Meering, Messwesen Smar Marke Rollen und Veranworlichkeien Weierenwicklung der Rahmenbedingungen Konvergenz der Infrasrukuren Digialisierung Energiemärke und Energieregulierung Produke Diskussionspapiere, Sudien, Policy Paper Produkiviäs- und Effizienzanalysen (Benchmarking) Analysen mi quaniaiven Mehoden (angewande Ökonomerie) Preis- und Invesiionsrechnungen Ordnungspoliische Analysen Unersüzung bei der Geschäfsmodellenwicklung Inernaionale Vergleichsmarkanalysen Experenbefragungen, Markforschungsakiviäen Workshops, Trainings zu spezifischen Fragesellungen 2
4 Agenda Moivaion und Hinergrund Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich Berechnung des generellen X-Fakors Erfahrungen zur Berücksichigung des Fronier Shifs in europäischen Ländern Öserreich Norwegen Niederlande Schlussfolgerungen 3
5 Moivaion Manche d. Branchenverreer plädieren für eine Sreichung von X gen These 1: Der generelle sekorale Produkiviäsfakor [ ] muss enfallen, da die Produkiviässeigerung in der Nezwirschaf langfrisig nich oberhalb der Gesamwirschaf liegen kann. (BDEW, 2015) These 2: Beschleunige Produkiviäsforschrie aufgrund der Liberalisierung seien nach 2 Regulierungsperioden abgebilde (BDEW, 2014) These 3: X gen als bedeuendes Invesiionshindernis für Nezbereiber (BDEW, 2014, 2015) These 4: X gen aus inernaionaler Perspekive ein Auslaufmodell (GEODE, 2014) 4
6 Ziele des Forschungsprojekes Unersuchung der Sinnhafigkei von X gen in Anreizregulierungsregimen Analyse der Berechnungslogiken von X gen in Regulierungsregimen Ableiung von Handlungsempfehlungen 5
7 Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich Kerngedanke der Anreizregulierung: Simulierung von Webewerb + Imiierung von Markkräfen Price- oder Revenue-Cap: RPI-X-Ansaz (Lilechild 1983) P r r = P RPP X X: Kombinaion aus generellem (Fronier Shif) und individuellem (Cach up) X-Fakor X gen : Exogene Berücksichigung des Fronier Shif X ind : Orienierung an den effizienesen Unernehmen Yardsick Regulaion (Shleifer 1985) Orienierung am durchschnilichen Unernehmen (Prozess-)endogene Berücksichigung des Fronier Shif (in der Praxis) 6
8 Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich Verwendung im Rahmen der RPI-X Anreizregulierung: Individueller X-Fakor (X ind ) Genereller X-Fakor (X gen ) Y 2 /X Individueller X-Fakor: Heranführen an die Effizienzgrenze (Cach-up) Y 1 /X Generelle X-Fakor: Verschiebung der Effizienzgrenze (Fronier Shif, echnologischer Forschri) 7
9 Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich Webewerb Änderung der Oupupreise = Änderung der Inpupreise Produkiviäsforschri (Fronier Shif) i i poupu, = pinpu, TFP Anreiz für effiziene Leisungsbereisellung Annahme: Unernehmen produzieren effizien Erlöse markgerieben (exogen) Weiergabe (eines Teiles) der Effizienzgewinne an Endverbraucher i Analog für eine webewerbliche gesame Volkswirschaf: Inflaionsrae = Wachsum der Inpupreise Produkiviäsforschri Inflaionsrae: Veränderung der Oupupreise (VPI) 8
10 Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich r r Ausgangspunk Price-Cap: p p 1+ VPI X ) = 1( Gen, r r VPI X Gen, = r 1 = poupu, p 1 Preisobergrenze (POG) korrespondier mi Nezengelen Jährl. Wachsumsrae POG = Veränd. Oupupreise des Nezsekors p Daher: r p Oupu, = VPI X Gen, 9
11 Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich Es gil: GW GW VPI = poupu, = pinpu, TFP GW Einsezen in vorherige Gleichung: p [ ] GW GW pinpu, TFP X Gen, r Oupu, = Mi: p p r r Oupu, = Inpu, TFP r Folg: X Gen, [ ] [ ] GW GW r r p TFP p TFP = Inpu, Inpu, Bernsein/Sappingon (1999) 10
12 Die Rolle des generellen X-Fakors aus heoreischer Sich X = [ r GW ] [ GW r TFP TFP + p p ] Gen, Inpu, X gen = Produkiviäsdifferenzial + Inpupreisdifferenzial Voraussezung: Inflaionierung der Kosenbasis mi gesamwirschaflichem Oupupreisindex Herausrechnen der gesamwirschaflichen Verunreinigung Inpu, Inflaionierung mi sekoralem Inpupreisindex: X Gen, = TFP r Keine Nowendigkei zur Herausrechnung der gesamwirschaflichen Verunreinigung 11
13 Die Rolle des generellen X-Fakors in der Theorie Zwischenfazi Funkion des generellen X-Fakors Abbildung der Verschiebung der Effizienzgrenze Weiergabe des echnologischen Forschris an die Endkunden während der Dauer der Regulierungsperiode Auch im Webewerb werden Effizienzverbesserungen abgeschöpf Ansonsen droh langfrisig der Markausri Keine Frage des Obs sondern des Wies (Berechnungsmehodik) Abschäzung einer Erwarung über zukünfige und somi unsichere Enwicklungen des echnologischen Forschris X gen ha nichs mi echnischen Ineffizienzen oder Aufholeffeken zu un Langfrisige Konvergenz gegen Null? Economiss have shown ha large and persisen differences in produciviy levels across businesses are ubiquious. Syverson (2011) 12
14 Berechnung des generellen X-Fakors Produkiviäsdifferenzial In Praxis dominierende Mehoden zur Messung von Produkiviä: Indexnummern (Törnquis-Index) Malmquis-Index Spezifische Vor- und Nacheile hinsichlich Daenqualiä und -verfügbarkei, Ausreißeranfälligkei Differenzierung der Effizienzaren Inpupreisdifferenzial Inpupreise der Gesamwirschaf (z.b. Erzeugerpreisindex) relaiv einfach verfügbar Inpupreise für Energieneze liegen i.d.r. nich in gewünsch. Form vor Konsrukion synheischer Indizes 13
15 Berechnung des generellen X-Fakors Süzinervall Gleiches Inervall für alle relevanen Größen (Inpupreisindex GW und Nez sowie TFP GW und Nez) Rahmenbedingungen für Süzinervall und Prognosezeiraum sollen ähnlich sein (Liberalisierung, Anreizregulierung, ) Trade-off lange vs. kurze Zeiinervalle Langes Inervall: Gläung von Einmal- und Sondereffeken, Gefahr bei Srukurbrüchen (z.b. Änderung Mehodik) Kurzes Inervall: problemaisch bei langen Invesiionszyklen Negaiver Xgen solle explizi möglich sein 14
16 Berechnung des generellen X-Fakors Zwischenfazi Es gib nich die eine wahre Spezifikaion zur Besimmung von X gen, die die Realiä perfek abbilde Verschiedene Sellgrößen haben Einfluss auf Ergebnisse Wahl der Daengrundlage Wahl der Mehode Wahl des Süzinervalls Ermilung eines Ergebnisinervalls miels verschiedener Varianen und Spezifikaionen is zu präferieren Keine a priori Beschränkungen hinsichlich X gen 15
17 Erfahrungen zur Erfassung des Fronier Shifs Öserreich: Akuelles Regulierungssysem ÜNB Srom Jährliche Kosen-Plus-Regulierung FNB Gas Feslegung der Tarife von der Regulierungskommission auf Vorschlag der Unernehmen VNB Srom EOG-Regulierung (RPI-X-Ansaz) 3. Regulierungsperiode VNB Gas EOG-Regulierung (RPI-X-Ansaz) 2. Regulierungsperiode
18 Öserreich Regulierung der VNB Srom Regulierungsformel: BBBBBBBBBBBB K 2014 = K PPPP NNN KK 3. PPPPPPP + III. FFFFFF BB. FFFFFF nnn RRR. KKKKK AAAAAAAAAA 2014 CCCCCCCCC BBB 2012 MM 2012 ssssssss EEEEEEEE SS OOOO CCCC PPPP K 2013 = K 2011 nnn 2011 ( 1 + NNN 1 XXXX 3. PPPPPPP ) Hochrechnung der Kosenbasis =2012 Inflaionierung der beeinflussbaren Kosenbasis miels Nezbereiberindex 57% Lohnpreisindex und 43% Verbraucherpreisindex Abbildung von Produkiviäs- und Effizienzseigerungen über Kosenanpassungsfakor (KA) mi: Generellen X-Fakor Xgen und Individuellen nezbereiberspezifischen X-Fakor ES
19 Öserreich Höhe und Berechnung des generellen X-Fakors Feslegung von X gen für 3. Regulierungsperiode 1,25% In den ersen beiden Perioden lag X gen bei 1,95% Branchenguachen für Öserreichs Energie (Polynomics, 2013) Haupresula: X gen solle zw. 0,25 bis 1,19% liegen X gen als Summe aus Produkiviäs- und Inpupreisdifferenzial Berechnung der TFP miels Törnquis-Index Guachen der Regulierungsbehörde (WIK-Consul, 2013) Haupresula: X gen solle zw. 1,10 bis 1,80% liegen Ar der Inflaionierung der Kosen enscheidend für Besimmung von X gen Öserreichische Siuaion (Mischindex) Mielwerbildung Wahl des Süzinervalls mi großen Auswirkungen auf Ergebnisse Länge des Süzinervalls vs. Daenkonsisenz 18
20 Erfahrungen zur Erfassung des Fronier Shifs Norwegen: Akuelles Regulierungssysem ÜNB Srom Sei 2007 EOG-Regulierung mi Yardsick-Regulierung Ermilung der normieren Kosen miels Inernaional Benchmarking FNB Gas Es gib keinen FNB VNB Srom Sei 2007 EOG-Regulierung mi Yardsick-Regulierung Von EOG-Regulierung (RPI-X-Ansaz) Kein genereller X-Fakor mehr in akueller Regulierungsformel VNB Gas Es gib nur einen Gas VNB, der nich regulier wird 19
21 Norwegen Regulierung der VNB Srom Erlösoberobergrenze: EEE = 0,4 K + 0,6 K K = (BBB 2 +KKKK 2 ) VVV VVV 2 + NN 2 P + AA 2 + RRR 2 WWWW K*: normiere Kosen (Yardsick-Komponene): Ermilung miels DEA, Korrekur für Umwelfakoren und Kalibrierung auf branchendurchschniliche Kosennorm Fronier Shif wird prozessendogen erfass keine Nowendigkei für einen explizien X gen -Fakor Zulässige Erlöse: ZZZZZZZZZ EEEEEE = EEE + KKKKKKKKKKKKKKKKK KKKK + TTTTTTTTTTTTTTTTTT 20
22 Norwegen Xgen in aler Regulierungsformel VNB Srom EOG-Formel für die 2. Regulierungsperiode (RPI-X) EEE 2001+n = K 2001+n 1 X g+i n + KKn Feslegung von X gen für 2. Regulierungsperiode 1,5% X gen %, danach 1,5% Sudie von Førsund und Kielsen (1998) Berechnung Malmquis-Index für 150 NB über Periode Produkiviäswachsum 2 %, vor allem Fronier Shif und nur kleiner Aneil Cach-Up-Effek 21
23 Erfahrungen zur Erfassung des Fronier Shifs Niederlande: Akuelles Regulierungssysem ÜNB Srom Es gib nur einen regulieren Srom VNB mi Revenue-Cap FNB Gas Es gib nur einen regulieren Gas VNB mi Revenue-Cap VNB Srom Sei 2001 Anreizregulierung für nun 8 VNB mi dreijähriger Regulierungsperiode (akuell ) Price-Cap als Yardsick-Regulierungsansaz (Orienierung am Durchschnisunernehmen) Kein explizier Term für den genereller X-Fakor VNB Gas Yardsick-Regulierung für 8 VNBs 22
24 Niederlande Regulierung der VNB Srom Price-Cap Regulierung PP,i = PP 1,i 1 + VVV X + Q X-Fakor: Orienierung am Branchendurchschni (Nezbereiber können Kosen im Miel decken), Berücksichigung des Fronier Shifs Ermilung des X-Fakors in mehrsufigem Verfahren (s. nächse Folie) Berücksichigung der hisorischen Produkiviäsenwicklung Q: Qualiäselemen über ein Bonus-Malus-Sysem 23
25 Niederlande Regulierung der VNB Srom Quelle: Eigene Darsellung angelehn an ACM (2014) 24
26 Öserreich Erfahrungen zum generellen X-Fakor Zwischenfazi Länderanalysen I Explizie Berücksichigung von X gen in Regulierungsformel Ar der Inflaionierung der Kosen wichig für Besimmung von X gen AT-Spezifikum: Inflaionierung durch Mischindex Berechnung X gen miels Törnquis-Index: Trade-off zw. Länge des Süzinervalls und Daenkonsisenz Norwegen X gen akuell kein direker Parameer mehr in Regulierungsformel Endogene Berücksichigung des Fronier Shifs durch Yardsick-Ansaz Umgehung der Probleme einer adäquaen Besimmung von X gen 25
27 Erfahrungen zum generellen X-Fakor Zwischenfazi Länderanalysen II Niederlande X gen nich als eigensändiger Parameer in Regulierungsformel Ermilung des X-Fakors in mehrsufigem Verfahren uner Berücksichigung der hisorischen Produkiviäsenwicklungen Die Komponenen des generellen X-Fakors (d.h. Produkiviäs- und Inpupreisenwicklungen) werden modellendogen erfass 26
28 Schlussfolgerungen In einem Anreizregulierungsregime solle echnologischer Forschri an die Endkunden weiergeben werden In einem RPI-X Price-Cap bzw. Revenue-Cap is dies am einfachsen und ransparenesen über einen explizien X gen Fakor möglich Bei einem Yardsick-Regulierungsansaz is auch eine prozessendogene Berücksichigung möglich Ein kompleer Verzich darauf Produkiviäsforschrie an die Endkunden weierzureichen seh dem Grundprinzip der Anreizregulierung engegen, wonach Webewerbskräfe imiier werden sollen 27
29 Konak 28
30 Öserreich Höhe und Berechnung des generellen X-Fakors Feslegung von X gen für 3. Regulierungsperiode 1,25% In den ersen beiden Perioden lag X gen bei 1,95% Branchenguachen für Öserreichs Energie (Polynomics, 2013) Haupresula: X gen solle zw. 0,25 bis 1,19% liegen X GGG, = TTT SSSSS TTT GG II SSSSS II GG (Bernsein und Sappingon, 1999) Berechnung der TFP miels Törnquis-Index Oupu: Bruoprodukionswer Inpus: Arbei, Kapial, Vorleisungen Daenquellen: Saisik Ausria und EUKLEMS Wahl der Süzinervalls ha großen Einfluss auf Ergebnisse Bevorzug: X gen = 0,63% 29
31 Öserreich Höhe und Berechnung des generellen X-Fakors Guachen der Regulierungsbehörde (WIK-Consul, 2013) Haupresula: X gen solle zw. 1,10 bis 1,80% liegen Ar der Inflaionierung der Kosen enscheidend für Besimmung von X gen : Oupupreisindex: X GGG, = TTT SSSSS TTT GG II SSSSS II GG Inpupreisindex: X GGG, = TTT SSSSS Öserr. Siuaion (Mischindex) Bildung des arihmeischen Miels X gen = 1,10% = 0,5 * 0,63% + 0,5 * 1,57% (Periode: ) X gen = 1,80% = 0,5 * 1,25% + 0,5 * 2,34% (Periode: ) Bruoprodukionswer vs. Bruowerschöpfung als Oupu Länge des Süzinervalls vs. Daenkonsisenz Wie zuvor: Ermilung der TFP miels Törnquis-Index, Daen von Saisik Ausria und EUKLEMS Wahl des Süzinervalls mi großen Auswirkungen auf Ergebnisse 30
32 Norwegen Xgen in aler Regulierungsformel VNB Srom EOG-Formel für die 2. Regulierungsperiode (RPI-X) EEE 2002 = K 2002 (1 X g+i ) EEE 2001+n = K 2001+n 1 X g+i n + KKn Feslegung von X gen für 2. Regulierungsperiode 1,5% X gen %, danach 1,5% Sudie von Førsund und Kielsen (1998) Berechnung Malmquis-Index für 150 NB über Periode Oupus (Enfernungsindex, Anzahl Kunden und geliefere Energie) 4 Inpus (Arbei, Energieverluse, Maerial und Kapial) Produkiviäswachsum 2 %, vor allem Fronier Shif und nur kleiner Aneil Cach-Up-Effek 31
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