Die treuen Gefährten. Morf, Isabel / Dolderer, Heinz. Band (Jahr): 72 (1997) Heft 3. PDF erstellt am:

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1 Die treuen Gefährten Autor(en): Objekttyp: Morf, Isabel / Dolderer, Heinz Artile Zeitshrift: Wohnen Band (Jahr): 72 (1997) Heft 3 PDF erstellt am: Persistenter Link: Nutzungsbedingungen Die ETHBibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitshriften. Sie besitzt keine Urheberrehte an den Inhalten der Zeitshriften. Die Rehte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform eperiodia veröffentlihten Dokumente stehen für nihtkommerzielle Zweke in Lehre und Forshung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdruke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeihnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlihen von Bildern in Print und OnlinePublikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rehteinhaber erlaubt. Die systematishe Speiherung von Teilen des elektronishen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des shriftlihen Einverständnisses der Rehteinhaber. Haftungsausshluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Rihtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Shäden durh die Verwendung von Informationen aus diesem OnlineAngebot oder durh das Fehlen von Informationen. Dies gilt auh für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglih sind. Ein Dienst der ETHBibliothek ETH Zürih, Rämistrasse 101, 8092 Zürih, Shweiz,

2 Ihr shwatzhafter Freund frisst ihr aus dem Mund if «Ih habe einen Hund, damit er mir Spass maht», sagt die 39jährige Ingrid K., seit vier Jahren Besitzerin des nun fünfjährigen Pudelmishlings Bobby. Als Kind hatte sie eine Katze gehabt; mit dem Hund, den ihre Eltern kauf ten, als sie dreizehn war, hatte sie niht viel anfangen kön nen. Aber irgendwann begannen ihr die Pudel zu gefallen, «weil sie so grazil und fröhlih sind». Eine Katze hätte sie sih niht angeshafft, denn sie wollte niht ein Tier, das den ganzen Tag allein zu Hause bleiben muss. Einen Hund mit ins Geshäft nehmen. Als sie Bobby im Tierheim auswählte, sah er niht besonders attraktiv dagegen kann sie aus: Sein Fell war stark geshoren, und er hustete. Sie hat den Kauf niht bereut, Bobby ist fröhlih, sportlih, den Menshen zugetan auf die Nerven geht ihr nur seine unbezähmbare Fressgier. Den Hund in ihren Alltag zu integrieren, war niht allzu shwierig. Auf dem Arbeitsweg, der teilweise auf einem Spazierweg einem Fluss entlang führt, hat er Gelegenheit, sih auszutoben, und im Geshäft liegt er mal hier, mal da, begrüsst die Kunden und Kundinnen, die er kennt, und ab und zu ver abshiedet er sih unauffällig für einen kurzen Rundgang um den Häuserblok. Trotzdem hat sih das Leben seiner Besitzerin durh ihn verändert. Beispielsweise muss sie sih bei Einladungen vergewissern, ob der Hund ebenfalls wohnen extra 1/97 willkommen isteine ihrer Freundinnen verbat es sih, dass sie ihn mitbrahte. «Wenn man einen Hund hat, ist man nie allein», sagt Ingrid K. mit leisem Sarkasmus. Sie meint damit niht nur Bobbys Gesellshaft, sondern vor allem die Aufmerk samkeit, die dem Hund und damit zwangsläufig auh ihr von seiner Umgebung geshenkt wird. Natürlih freut sie sih manhmal, wenn die Leute ihren Hund mit sei nem grau gelokten Fell und den Knopfaugen süss finden und sih mit ihm anfreunden, aber auf die zahlreihen Belehrungen und Hinweise, was für den Hund gut sei, könnte sie verzihten. Ab und zu muss sie sogar Beshimpfungen und Drohungen einsteken, wenn sie den Hundder freigelassen sehr viel shneller rennen würdean einer speziellen Hundehalterung am Velo mit sih führt. Dass so viele Leute sih für HaustierExperten halten, hängt damit zusammen, dass sehr viele Leute selbst Tiere haben. Haustierbesitzerinnen und besitzer sind alles andere als eine Randgruppe: In annähernd fünfzig Prozent der shweizerishen Haushalte wird mindestens ein Haustier gehalten, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung mit einem Tier lebt. Am beliebte sten sind Katzen: 1,25 Millionen gibt es in der Shweiz.

3 Drittel aller Haushalte beherbergt ein Büsi. An zweiter Stelle folgen die Hunde: Zwishen und Dakel, Shäfer, Boxer, Pudel u. a. m. werden gehalten. Deutlih seltener werden Vögel (in aht Prozent der Haushalte), Fishe (in sehs Prozent der Haushalte), Kaninhen (in fünf Prozent der Haushalte) und Meer shweinhen (in vier Prozent der Haushalte) gewählt. Während sih Shildkröten und Fishe eher wenig um ihre Besitzer bekümmern, quietshen Meershweinhen erfreut, wenn man sih ihrem Stall nähert, und Vögel las sen sih mit Geduld dazu bringen, einem auf die Shulter zu hökeln oder aus der Hand zu piken. Aber wem an einer auf Gegenseitigkeit beruhenden Beziehung zu einem Haustier liegt, wählt eine Katze oder einen Hund. Im Versuh, sie zu verstehen, werden ihnen häufig Eigenshaften aus dem menshlihen Charakterspektrum zugeshriebenje nah Sympathie oder Abneigung mit positiven oder negativen Wertungen. So gilt der Hund als treuster Freund des Menshen, der ohne zu fressen an sei nem Grab ausharrt und Lawinenvershütteten mit dem Cognafässhen Rettung bringt. Hunde, heisst es, sind ehrlih und unverstellt in ihren Gefühlen. Wer Hunde allerdings niht mag, bezeihnet sie als autoritätsgläubig und servil. Solhe Versuhe, den Charakter des Hundes zu erklären, zielen zwangsläufig daneben, denn er ist niht mit menshlihen Begriffen zu fassen. Sein Verhalten erklärt sih daraus, dass er ein Rudeltier ist, das sih dem Leittier beim Haushund der Mensh unterordnet. Auh auf Katzen werden menshlihe Eigenshaften projiziert: Sie gelten, je nahdem, ob man sie mag oder niht, als falsh und unberehenbar oder als autonom und unab hängig. Auh diese Begriffe haben mehr mit den Wünshen und Vorstellungen der Besitzer als mit den Fast ein Katzen zu tun. Haustiere, so belegen Studien, haben eine ausgesprohen positive Wirkung auf ihre Halterinnen und Halter. Kinder, die mit einem Tier aufwahsen, lernen, für ein anderes Geshöpf Verantwortung zu übernehmen, es in seinen Bedürfnissen zu respektieren und eine Beziehung zu einem Tier aufzubauen. Für viele Kinder wird der Hamster oder die Katze zum Vertrauten. Und wenn das Tier stirbt, lernen sie, Abshied zu nehmen, mit einem shmerzlihen Verlust umzugehen. Alte Leute, auh das ist untersuht worden, bleiben mit einem Tier länger gesund und fühlen sih auh psyhish besser. Ein Tier kann einem das Gefühl der Einsamkeit nehmen. 96 Prozent der Sein Welpe und ihr Hündhen lernen sih in der Spielgruppe kennen r * «"* m*. ** jf % " WHP"t*

4 *.>V Ir" Seine exotishe DiamantPython fasziniert ihn immer wieder

5 hobiirul» *?. * SpinAround ^^ I ts Tierhalterinnen und halter sprehen mit ihrem Tier. Seine Bedürfnisse nah Futter, Bewegung, Spiel und Kontakt zu erfüllen, gibt dem Tag eine Struktur und einen Sinn. Alten Leuten, die ihren Ehepartner verloren haben und niht mehr so leiht neue Freundshaften und Beziehungen knüpfen, fällt der Kontakt zu einem Tier leihter. Zudem ergeben sih auf dem Spaziergang mit dem Hund auh Gesprähe. Man kannwas man sih bei Menshen im allgemeinen niht getrauteinen Hund ohne weiteres ansprehen, und so werden über den Umweg Hund auh Kontakte zwishen den Menshen geknüpft. Auh jüngere, alleinlebende Singles, denen in der Wohnung gelegentlih «die Deke auf den Kopf fällt», werden von einem Tier aufgemuntert. Und Leute, die sih shwertun mit Menshen, können ihre Bedürfnisse nah Beziehungen mit einem Tier abdeken. Ob ein Haustier auh eine kriselnde Ehe kitten kann, ist allerdings eher zweifelhaft. Aber, so denken viele Haustierbesitzer, «ein Heim wird erst gemütlih, wenn eine Katze oder ein Hund mit von der Partie istsonst fehlt einfah etwas». Das Haustier kann auh zum Hobby werden, das ist an Katzen und Hundeausstellungen zu beobahten, wo die «Shönsten im ganzen Land», von ihren stolzen Be sitzerinnen und Besitzern herausgeputzt, bewundert wer den können. Der Kult um die Shönheit des Tiers hat auh fragwürdige Seiten: Gilt ein Rassemerkmal als besonders edel, versuhen die Zühter, es immer ausge prägter herauszuzühten. Und dies kann als Neben wirkung gesundheitlihe Beeinträhtigungen des Tiers mit sih bringen. Beispielsweise führt die kurze Nase der Perserkatze zu einem engen Rahenraum und damit zu Atemproblemen. Und bei den babyhaft kleinen Köpfen der ChihuahuaHunde shliesst sih die Fontanelle niht, was die Hündhen sehr verletzungsanfällig maht. Das Zusammenleben von Mensh und Tier ergibt sih niht von selber. Der Mensh muss die Bedürfnisse und Eigenarten seines Haustiers kennen und auf sie eingehen, und das Tier muss lernen, was der Mensh von ihm wünsht. Der gegenseitige Anpassungsprozess verläuft niht symmetrish; Chef ist der Menshauh wenn manhe Leute niht ganz siher sind, ob nun sie ihre Katze, oder die Katze sie hält... Kriegten früher auf dem Bauernhof Hunde und Katzen Resten zu fressen und hat ten die Kühe heimzutreiben bzw. Mäuse zu fangen, so ist heute die Beziehung zwishen Mensh und Haustier sehr viel emotionaler, komplexer und differenzierter. «Haustier und Mensh sind im Verlauf des Domestikationsprozesses näher zusammengerükt», sagt der Tierarzt Norbert Frei. Die Bedürfnisse, das Wesen der Tiere wird immer genauer erforsht, aber sie werden dem Menshen auh immer mehr angepasst. Die Petfood und Zubehörbranhe, die Verhaltensbiologie und die Tiermedizin arbeiten daran, ein möglihst pannenfreies Zusammenleben von Mensh und Tier zu gewährleisten. Beispielsweise hat der Autodidakt Heinz Weidt für Hunde welpen Prägungsspieltage entwikelt, wo sie soziales Verhalten untereinander lernen können. Gleihzeitig kön nen so sih anbahnende Verhaltensstörungen frühzeitig erkannt und abgewendet werden, und niht zuletzt lernen die Besitzerinnen und Besitzer die Eigenarten der Hundepsyhe genauer kennen. Zahlreihe Büher geben Auskunft über das Verhalten von Katzen, über die Erziehung von Hunden, über die Charakteristika der einzelnen Hunde und Katzenrassen, über die speziellen Bedürfnisse von Jungtieren und älter werdenden Tieren, über «unverstandene» Katzen oder Hunde und über die Kunst, «wie Sie mit Ihrer Katze spre hen können». Ab und zu wird die Grenze zwishen nütz lihen Hinweisen und einer Vermenshlihung von Tieren übershritten, und gewisse Auswühse der Tierliebe sind unter Kuriosa zu subsummieren etwa das Buh über das «jenseitige Tierreih»: «Auh Tiere überleben den Tod.» Auh Horoskope für Katzen gibt es inzwishen: Welhe Katze passt zu welhem Menshen? «Die FisheKatze ist eine Träumerin, unbeständig, sogar gleihgültig. Zeigen Sie ihr gegenüber nie Eifersuht. Lieben Sie sie selbst ohne Hoffnung auf Gegenliebe.» Die Tiermedizin entwikelt sih laufend weiter. Vor zehn Jahren war es in der Shweiz noh unüblih, Katzen gegen Leukose (Katzenaids) zu impfen, heute gehört dies zu den Standardimpfungen. Tiere erhalten, etwa nah Unfällen, langdauerende physio und ergotherapeutishe Behand lungen. Computertomogramme können gemaht und Tumore bestrahlt werden. Und in den USA wird über Organtransplantationen diskutiert. Es stellt sih die Frage, was ethish verantwortbar ist, wo die Grenze zu ziehen ist zwishen Behandlungen, die Menshen vorbehalten sein und solhen, die auh Tieren zuteil werden sollen. Der Tierarzt Norbert Frei findet es wihtig, diese Frage im gesamten gesellshaftlihen Kontext zu betrahten und zu beurteilen: In einem Land, wo die medizinishe Betreu ung der Menshen niht gewährleistet ist, müssen diese selbstverständlih Vorrang haben. Aber in einem Umfeld, wo die Menshen ohnehin gut versorgt sind, wo das Haustier für Menshen eine wihtige emotionale Funk tion hat und das Geld für seine Behandlung vorhanden ist warum soll es da keine gute medizinishe Betreuung erhalten? Seit dem BSESkandal kommt es immer häufiger vor, dass Besitzerinnen und Besitzer ihr Haustier nah seinem Tod wohnen extra 1/97. :CD M <D O d) 3 0) a <u Q

6 0) niht einfah der Kadaversammelstelle übergeben wollen, sondern es kremieren lassen. In der Shweiz gibt es fünf Krematorien für Kleintiere. Das Tierkrematorium Seon lässt pietätvolle Anzeigen in Fahzeitshriften für Haustiere ersheinen: «Wir helfen mit, die letzte Verant wortung zu tragen, die man für sein Tier übernehmen kann.» Im Abdankungsraum können die Besitzerinnen und Besitzer ungestört von ihrem Tier Abshied nehmen, bevor es in den Ofen geshoben wird. Manhe Leute las sen auh das Hundekörbhen und das Spielzeug mit dem Tier verbrennen. Wer will, kann die Ashe in einer Urne mit nah Hause nehmen. Es gibt sogar Leute, die sagen, sie wollten einmal in die gleihe Urne wie ihr Haustier. Die Beziehung zum Haustier hat niht nur emotionale. >ra H II) o d) 3 (U s aaa 0) b Komponenten, sondern auh ökonomishe. Der Petfoodund zubehörmarkt ist ein Wahstumsmarkt betrug der Umsatz für Hunde und Katzenfutter (heutzutage sen sibler «Nahrung» genannt) 390 Millionen Franken. Und es ist den Besitzerinnen und Besitzern niht egal, was ihr Tier frisst. Seit BSE zum Thema geworden ist, ist der Ver kauf von rindfleishhaltigem Tierfutter zurükgegangen, besonders gut läuft jetzt Lamm mit Reis. Wie ansprehbar Tierhalter auf die Frage, was ihr Tier frisst, sind, zeigt die i aufwendige Tierfutterwerbung, in der Tiere, vor allem Katzen, als Luxusgeshöpfe inszeniert werden, für die nur das Allerbeste gut genug ist. Es fehlt bloss noh die Werbung, in der der Mensh das Fressen, pardon, die Mahlzeit des Tiers genüsslih vorkostet. Die Sprahe der Werbetexte lässt sih manhmal kaum von Texten, die Menshen betreffen, untersheiden: «Manhe Katzen sind von Natur aus sensibel, wenn es um ihre Nahrung geht. Andere befinden sih gerade in Lebenssituationen, in denen eine ganz spezielle Ernährung besonders wihtig ist.» Mit manhen Produkten, die der Mensh für sein Tier kauft, verwöhnt er in erster Linie sih selber. Zum Beispiel mit der Hundezahnpasta. Mit dem Kohbuh für Hunde. Mit dem Shampoo für shwarzhaarige Hunde, das die «natürlihe Farbe verstärkt und seidigen Glanz gibt». Mit dem besonders milden Hundeshampoo für den täglihen Gebrauh. Mit dem «Pikup», einer Art Etui aus grünem Kunststoff, innen ausgekleidet mit einem RobidogSäkhen, mit dem sih der Hundekot garantiert hygie nish aufnehmen und entsorgen lässt. Mit den Hundemäntelhen aus Strik, gefüttertem Jeansstoff, Plastik oder abgestepptem Windjakenstoff. Mit dem Automati Pet \ Sein bester Torhüter ist auh MilanFan /, XV iz. s MS \» <S fe ss ^ lt.

7 gegen den Strom Feeder, arzt muss, spriht man sih ab, wer mit ihr geht. Caruso kommt und geht durh die Katzentüre, wie sie will. Es gefällt ihr, wenn viele Leute da sind, und sie stellt sih des halb oft abends ein, wenn alle um den Tish sitzen. Dann findet sih immer jemand, der sie streihelt oder mit ihr spielt. Sie hat zu allen ihren Besitzern eine eigene Beziehung. Wie ein Baby lässt sie sih nur von Stefan her umtragen, das Spiel im Treppenhaus spielt sie nur mit Sandra. Den fünf Leuten ist ihre Katze wihtig, aber sie haben niht ein allzu enges, persönlihes Verhältnis zu ihr. «Ih habe sie gern, und sie hat siher eine Bindung an uns», sagt Sandra G. «Aber Liebe würde ih das niht nen nen. Liebe ist ein Gefühl, das ih niht Tieren zuordne, sondern nur Menshen.» «Wir leben im gleihen Haus halt», beshreibt Martin G. seine Beziehung zu Caruso, «haben täglih zu tun miteinander, aber ihr und mein Leben sind reht weit auseinander.» [extra] dermittels fünf Fähern, einem Kühlaggregat und einer Zeitshaltuhrdem Tier in Abwesenheit des Besitzers selbsttätig bis zu fünf «Mahlzeiten» serviert. Mit dem «Bellstopp»Erziehungshalsband, das, wenn der Hund bellt, eine Wolke von für ihn sehr unerfreulihem Zitronen oder Melissenduft ausströmt. Mit der Shall barriere, die das Tier von verbotenen Bereihen fernhalten kann. Viele der Zubehörprodukte suggerieren, dass das Tier Mängel hat, die mit dem Produkt behoben werden können. Keine guten Kunden in den Tierzubehörmärkten sind Sibylle B., Sandra G., Martin G., Yvonne L. und Stefan S., die seit zwei Jahren die Katze Caruso halten. Sie bilden eine Wohngemeinshaft in einem Einfamilienhaus mit Garten an einer kaum befahrenen Strasse. «Ein Haustier zu haben, ist für mih etwas Selbstverständlihes», erzählt Yvonne L. «Zu Hause hatten wir eine Katze, eine Shild kröte, einen Kanarienvogel und ein Pferd.» Sandra G. mag unabhängige Tiere; einen Hund, um den sie sih täglih intensiv kümmern musste, würde sie niht anshaffen. Martin G. hat «einfah gern Tiere um sih.» Der Biologe hält in seinem Zimmer ein Terrarium mit bunten Gift fröshen, und eine Zeitlang stand in der Stube ein grosses Aquarium mit zwei Krebsen drin. Die Katze betreuen sie gemeinsam. Wer da ist, füttert sie, und wenn sie zum Tier wohnen extra 1/97