Lösung - Serie 2. D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 2017 Dr. Andreas Steiger Welche der folgenden Funktionen ( 1, 1) R sind strikt monoton wachsend?
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- Edwina Kurzmann
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1 D-MAVT/D-MATL Analysis I HS 07 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie.. Welche der folgenden Funktionen (, R sind strikt monoton wachsend? (a (b (c + 3 (d e (e (f arccos Keine. Auf (, 0] ist strikt monoton fallend und + = 0 konstant, also scheiden diese aus. Wegen ( 3 = 3 8 < 0 = 03 0 scheidet auch 3 aus. Die Funktion arccos ist sowieso strikt monoton fallend. Nur die Eponentialfunktion e ist hier strikt monoton wachsend. Bitte wenden!
2 . Seien a R und f : R R eine Funktion definiert durch { f( = 4 für R \ {, }, a für {, }. Für welches a ist f stetig an der Stelle? (a Für jedes a. (b a = (c a = 4 (d a = 4 (e Ein solches a gibt es nicht. Für die Stetigkeit muss f( = f( = a gelten. Für gilt f( = 4 = ( = ( ( + = ( ( + ( + = ( + ( +, und es folgt f( = (+( + = (+( + = 4. Die andere reelle Nullstelle des Nenner bei = brauchen wir nicht beachten, da wir bei der Limesbestimmung nur in einer kleinen Umgebung von betrachten. 3. Sei f : R R definiert durch Welche der Aussagen gilt? 0 f( = 0 < + >. (a f ist stetig. Falsch. Die Funktion f ist nicht stetig in. (b f ist stetig in 0. Richtig. Es gilt 0 + f( = 0 f( = 0. (c f ist stetig in. Falsch. Es gilt f( = und + f( =. Siehe nächstes Blatt!
3 4. Welche der folgenden Bilder sind Graphen von Funktionen? a b c d (a Bild (a. (b Bild (b. (c Bild (c. (d Bild (d. (b ist kein Graph, weil verschiedene y-koordinaten mit derselben -Koordinate möglich sind. Für die anderen Teilmengen tritt dieses Problem nicht auf; deshalb sind sie Graph einer Funktion auf einem geeigneten Definitionsbereich. Die korrekte Antwort lautet daher (a, (c und (d. 5. Welche Funktionen sind konstant? (a sin( + cos ( π +. Richtig. Es gilt cos ( π + = sin( per Betrachtung am Einheitskreis. (b sin( + cos ( π. Nein. Es gilt cos ( π = sin( per Betrachtung am Einheitskreis und somit ( π sin( + cos = sin(. (c sin( + cos(. Nein, der Funktionsgraph sieht so aus: (d sin ( + cos (. Richtig. Die Summe sin ( + cos ( ist konstant gleich. Bitte wenden!
4 . Bestimme die folgenden Grenzwerte. 4 a b + sin( 0 c 0 + sin( ( d 0 e π π tan f + Lösung: ( cos(π/ sin(π/ a b = = 0 = ( = 0 (3 + ( + ( ( + + = + ( ( + + = = c Beachte sin( > 0 für alle (0, π ], deshalb gilt 0 + sin( sin( sin( = = = d Beachte sin( < 0 für alle [ π, 0, deshalb gilt 0 sin( sin( sin( = = =. 0 0 e f ( π π + ( = 0 + tan = π y 0 π cos sin = y cos ( y + π y 0 sin sin y y ( sin(π/ = cos(π/ ( π sin(π = π cos(π π =y+ π ( y + π y = y 0 sin y cos y = cos y = y 0 sin y y 0 y ( π sin(π/ cos(π/ π/ ( ( sin(π cos(π 0 + π y 0 cos y = = = π = π Falls Sie die Regel von Bernoulli-l Hôpital schon kennen, versuchen Sie bitte dennoch diese Grenzwerte ohne diese Regel zu berechnen. Siehe nächstes Blatt!
5 3. Ausgehend von der Funktion f zeichne man in einem Koordinatensystem mit der Einheit cm die Graphen der Funktionen f bis f 6. Beschreibe auch in Worten, wie die Graphen von f bis f 6 aus f hervorgehen. a f : + b f : +9 c f 3 : 8 4+ d f 4 : + e f 5 : + f f 6 : 4 ( + 4 Lösung: f. Die Funktion f ist gerade und hat ein globales Maimum genau an dem Punkt an dem der Nenner am kleinsten ist. Es gilt 0 für alle R und deshalb ist der minimale Wert des Nenners + gleich. Die Funktion f hat also ein globales Maimum beim Punkt = 0. Weiter gilt f ( = 0 und f ( = 0. Mit anderen Worten die Funktion verschwindet im Unendlichen. + Zusätzlich gilt f ( > f ( für alle 0. Diese Informationen unter Berücksichtigung von f ( = / und f ( = /5 genügen bereits für eine grobe Skizze. f. Es gilt f ( = f (3. Skalierung um einen Drittel in Richtung -Achse. f 3. Es gilt f 3 ( = f (. Skalierung um zwei in Richtung -Achse und Skalierung um zwei in Richtung y-achse. f 4. Es gilt f 4 ( = f (. Translation des Graphen von f um eine Einheit nach rechts. f 5. Es gilt f 5 ( = + = f (. Spiegelung an -Achse und anschliessende Verschiebung um eine Einheit nach oben. f 6. Es gilt f 6 ( = 4 ( + 4 = ( + = f (. Skalierung um zwei in Richtung -Achse und anschliessende Inversion. Es ist eine Parabel mit Scheitelpunkt bei (0,. + = + Bitte wenden!
6 4. Sei R eine reelle Zahl. Gegeben sei das Polynom Wir definieren eine Funktion f durch p (y = y 3 + 4y + y. f : R kleinste Nullstelle von p (y Beschreibe f durch eine Formel und skizziere den Graphen von f. Ist f stetig? Lösung: Es gilt p (y = y(y + 4y + und deshalb hat p die Nullstellen y 0 = 0, y ± = ± 4, wobei man y ± mit der Lösungsformel für quadratische Gleichungen berechnet (auch bekannt als a-b-c oder p-q Formel. Weil 4 < 0 für > 4 ist y ± keine reelle Nullstelle von p für > 4. Weiterhin ist y y + y 0 falls 4. Fügt man diese beiden Erkentnisse zusammen erhält man, dass die kleinste Nullstelle von p gegeben ist durch { > 4. Die Funktion f ist somit nicht stetig bei = 4. In der Tat 4 + f( = 0 und 4 f( = Es sei A := (, y ein Punkt auf dem Einheitskreis, d.h. + y =. Weiter sei B := (0, 0 der Ursprung des Koordinatensystems und C := (, 0 der Punkt auf der -Achse mit derselben -Koordinate wie A. Es bezeichne ABC des Dreieck mit den Eckpunkten A, B und C (siehe die Figur weiter unten. Wir definieren α [0, π] als die Länge des Kreisbogens von Punkt (, 0 bis zum Punkt A, wenn man den Einheitskreis im Gegenuhrzeigersinn durchläuft. a Skizziere das Dreieck ABC im Spezialfall α = π 4 und berechne die Länge der Strecke AC in diesem Spezialfall. Was ist somit sin ( ( π 4? Und cos π 4? Lösung: Das Dreieck ABC ist ein rechtwinkliges gleichschenkliges Dreieck mit Hypothenuse AB. Dies folgt, weil die Strecke AB auf der ersten Winkelhalbierenden liegt. Nach Pythagoras gilt AB = AC + CB. Folglich = AC und deshalb AC = =. Deshalb sin ( ( π 4 = cos π 4 =. Skizze: Siehe nächstes Blatt!
7 b Zeige unter Verwendung der Beziehungen im Dreieck ABC: ( π cos(α = sin α für alle α [0, π ]. Folgere daraus ( cos(α = sin α π für alle α [0, π ]. (Bemerkung: Die hergeleiteten Beziehungen zwischen sin und cos in dieser Teilaufgabe gelten sogar für alle α R. Lösung: Weil α [0, π ], folgt dass der Winkel ABC = α (d.h. der Innenwinkel des Dreiecks ABC beim Punkt B ist gleich α. Weil die Innenwinkelsumme im Dreieck π beträgt, lässt sich folgende Rechnung durchführen π = ABC + BCA + CAB = α + π + CAB, also CAB = π α. Wir setzen β = CAB. Man entnimmt der untenstehenden Figur, dass sin ( π α = sin(β = cos(α, wie gewünscht. Bitte wenden!
8 Des Weiteren gilt sin( = sin(, also cos(α = sin( π α = sin(α π, was noch zu zeigen war. c Zeige unter Verwendung der Beziehungen im Dreieck ABC: cos (π α = cos(α für alle α [ π, π]. (Bemerkung: Die hergeleitete Beziehung in dieser Teilaufgabe gilt sogar für alle α R. Lösung: Weil α [ π, π], folgt dass der Winkel ABC = π α (d.h. der Innenwinkel des Dreiecks ABC beim Punkt B ist gleich π α. Setze β = ABC. Wie man dem untenstehenden Bild entnehmen kann, gilt cos(π α = cos(β = cos(α. Weil α [ π, π] folgt weiterhin cos(α 0, siehe ebenfalls das untenstehende Bild. Somit gilt cos(α = cos(α und deshalb cos(π α = cos(α, was zu zeigen war. Siehe nächstes Blatt!
9 d Es sei arctan die Umkehrfunktion von tan. Zeige die Beziehung sin(arctan( = + für alle 0 mit Hilfe eines geeigneten Dreiecks ABC. (Es ist sinnvoll ein Dreieck zu verwenden bei dem eine Seite die Länge hat. Lösung: Es sei A := (0, 0, C := (, 0, B := (,. Das Dreieck ABC ist rechtwinklig mit Hypotenuse AB. Weiter gilt AC = und CB =. Es sei α := BAC (d.h. der Innenwinkel des Dreiecks ABC beim Punkt A ist gleich α. Nach Konstruktion gilt tan(α = CB AC = =. Folglich, weil α [0, π ], arctan( = α. Wir berechnen sin(arctan( = sin(α = BC AB =, + wobei die Strecke AB mittels Pythagoras ausgerechnet wurde. 6. Zusatzaufgabe zum Thema Folgen: Aus einem Quadrat mit der Seitenlänge werden sukzessive kleinere Quadrate ausgeschnitten, wie unten abgebildet. Die Seitenlängen der im Folgeschritt ausgeschnittenen Quadrate beträgt stets ein Drittel der vorhergehenden Seitenlänge. Wie gross ist der Flächeninhalt des im Grenzwert entstehenden Fraktals? Bitte wenden!
10 Lösung: Es bezeichne a n den Flächeninhalt der Figur nach dem n-ten Ausschneiden. a 0 bezeichne den ursprünglichen Flächeninhalt, d.h. a 0 =. Im ersten Schritt wird das Quadrat in 3 3 gleich grosse Kacheln zerlegt und die mittlere Kachel wird entfernt. Da nun noch 8 der 9 Kacheln vorhanden sind ist der Flächeninhalt der so entstandenen Figur a = 8 9 a 0 = 8 9. Das Fraktal entsteht nun, indem man jede der im vorigen Schritt entstandenen Kacheln wieder in 3 3 gleich grosse Kacheln aufteilt und jeweils die mittlere entfernt. Dabei reduziert sich der Flächeninhalt jeder Kachel wiederum um 8 9. Weil die gesamte Figur jedoch aus all diesen Kacheln besteht, gilt dies auch für den ganzen Flächeninhalt und man erhält die folgende rekursive Formel d.h. a n+ = 8 9 a n, für alle n 0. a 0 =, a = 8 9 a 0 = 8 9, a = 8 ( 8 9 a =, 9 a 3 = 8 ( a =, 9. Man erkennt nun leicht, dass aufgrund der rekursiven Formel ebenfalls die eplizite Darstellung ( n 8 a n =, für alle n 0. 9 gilt. Damit ist die Folge (a n in der Form (a n = q n mit q = 8 9 < und ist deshalb eine Nullfolge. Im Limes hat das entstehende Fraktal also keinen Flächeninhalt mehr!
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