Die Appendix Dacherianae Mettensis, Benedictus Levita und Hinkmar von Laon

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1 V. Die Appendix Dcherine Mettensis, Benedictus Levit und Hinkmr von Lon Von Gerhrd Schmitz Horst Fuhrmnn zum 80. Geburtstg Im Jhre 1914 ht Emil Seckel in seiner Studie Benedictus Le vit decurttus et excerptus 1 ) unter dem Rubrum Exzerptmssen in Knonessmmlungen S. 410ff. einen lten Auszug behndelt, den er in der Appendix Dcherine Mettensis und in der Collectio Ambro sin gefunden htte. Unter der Dcherin Mettensis ist nichts n deres zu verstehen ls eine im ersten Huptteil 2 ) von Cod. Metz, Bibl. Mun. 236 fol. 3r 121v überlieferte Dcherin, die fol. 121v 142v ei nen uf den ersten Blick gnz unsystemtischen Anhng bot. Der Co dex ist m 31. August 1944 ein Opfer des Zweiten Weltkrieges ge worden 3 ). Bei Seckel ist die Hndschrift mit 10./11. Jhrh. fehld tiert, sie ist älter: Nch Mrthe Dulong, die Hubert Mordek wiedergibt, ist der erste Teil noch ins 9. Jhrhundert zu dtieren, der zweite ist noch 1 ) Eine Studie zu den Hndschriften der flschen Kpitulrien, in: Festschrift für Heinrich Brunner zum fünfzigjährigen Doktorjubiläum m 8. April 1914 überreicht von der Juristenfkultät der Universität Berlin (1914) S ) Im zweiten Huptteil fol wr die wegen Defektes der Hs. unvollständige Smmlung in 400 Kpiteln überliefert, Seckel S ) Zu den schweren Verlusten, die die Metzer Bibliothek erlitt, vgl. die in Speculum 29 (1954) S (hier 337) bgedruckte Liste (French Mnus cripts Destroyed during the Wr), André Msson, Mnuscrits des Bibliothè ques sinistrées de 1940 à 1944 (Ctlogue générl des mnuscrits de Biblio thèques publiques de Frnce 53, 1962) S. 12, ferner Hubert Mordek, Zur hndschriftlichen Überlieferung der Dcherin, in: QFIAB 47 (1967) S. 577 mit Anm. 16. KnAbt2006.indb :08:16

2 148 Gerhrd Schmitz früher 4 ). Während wir nicht zuletzt dnk der Studie von G briel Le Brs recht genu über ds Aussehen der Dcherin Bescheid wissen 5 ), wr mn hinsichtlich der im Anhng trdierten Mterilien uf die Anlyse Seckels verwiesen, der freilich Genueres nur hin sichtlich der us Benedictus Levit herrührenden Kpitel mitgeteilt, die übrigen Quellen 6 ) nur summrisch verzeichnet und nsonsten lpi dr vermerkt htte: Von diesen Quellen knn hier nicht gehndelt werden 7 ). Wir würden lso in diesem Punkte ziemlich im Dunkeln tp pen, wenn uns nicht in mehrfcher Hinsicht glückliche Umstände zur Hilfe kämen: Die Arbeitsmppe, die sich Seckel im Au gust/september 1910 nlegte, ls er den Codex nch Berlin usgelie hen htte, ist im Monument-Archiv unter der Signtur A 82 3 er hlten geblieben: Hier ht Seckel nicht nur lle Stücke genu mit In skription bzw. Rubrik und Incipit und Explicit notiert, sondern einige uch gnz bgeschrieben und die Benedictus-Levit-Kpitel kolltio niert, so dss wir uns insgesmt ein recht gutes Bild von Textgestlt und Kpitelbestnd der Appendix mchen können. Die Überlieferung dieser Kpitel ist freilich noch viel dichter und uch hier mischen sich glückliche mit unglücklichen Umständen. Die Dcherin Mettensis ht nämlich Prllelcodices: Hier ist zunächst zu nennen die Hndschrift 100 der Bibliothek des Mersebur ger Domstifts. Sie überlieferte ebenflls eine Dcherin und zwr in hrgenu derselben Form wie der Metzer Codex und mitsmt dem Anhng. Schon Georg 4 ) Vgl. Hubert Mordek, Kirchenrecht und Reform im Frnkenreich (Beiträge zur Geschichte und Quellenkunde des Mittellters 1, 1975) S. 262: very much the Tours style, or perhps rther S t Denis, nyhow very French, der erste Teil dtierte sec. IX in., vielleicht VIIIex.. Etws missverständlich sind die Angben bei Bernhrd Bischoff, Ktlog der festländischen Hnd schriften des neunten Jhrhunderts (mit Ausnhme der wisigotischen) II: Lon-Pderborn (us dem Nchlß herusgegeben von Birgit Ebersperger, 2004) S. 188 Nrn : s. XII bezieht sich nur uf ds Vorstzbltt mit der Besitznotiz. Vgl. uch Lotte Kéry, Cnonicl Collections of the Erly Middle Ages (c ) (History of Medievl Cnon Lw, edd. Wilfried Hrtmnn und Kenneth Pennington, 1999) S. 89, 119 und ) Les deux formes de l Dcherin, in: Mélnges Pul Fournier (1929) S (Form B), zu den Rezensionen neuerdings skeptisch Abigil Fi rey, Ghostly recensions in erly medievl cnon lw: The problem of the Collectio Dcherin nd its shdes, in: Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 68 (2000) S ) In der Aufzählung Seckels S. 412: 1. Konzilien der Merowingerzeit (cc.1 7); 2. ein Opusculum Hincmri Remensis (cc. 8 12); 3. Dekretlen (cc ); 4. Sirmondische Konstitutionen (cc ) und zwr const ohne den Kommentr des Florus von Lyon. 7 ) S. 412 Anm. 4. KnAbt2006.indb :08:16

3 Appendix Dcherine Mettensis 149 Witz 8 ) und noch genuer Wlther Holtzmnn 9 ) hben die ebenflls ls Kriegsverlust geltende und definitiv seit 1957 vermisste Hndschrift so präzise beschrieben, dss kein Zweifel mög lich ist. Von dieser Hndschrift, die Bernhrd Bischof ins dritte und vierte Viertel des 9. Jhrhunderts dtiert und nch Reims loklisiert 10 ), hben sich 28 Photos in Bischoffs Nchlss erhlten 11 ), drunter einige, welche die Appendix betreffen. Und so hben wir für nicht gnz we nige Kpitel der Appendix einen frühen und vorzüglichen Text 12 ). Indessen ist dmit die hier zu referierende histori clmittum mixt cum fortunis noch nicht erschöpft: Hubert Mordek 13 ) ht uf die Prllelität des Merseburger Codex mit der Hndschrift Brcelon, Archivo de l coron de Argón, Ripoll 77 hingewiesen: Dies ist eine 1776 vom Bibliothekr des Klosters, Antonio de Olmer y Despert, ngefertigte Kopie einer älteren Hndschrift, die 1835 beim Brnd des Klosters zugrunde gegngen ist. Die Vorlge-Hndschrift stmmte nicht, wie meist ngegeben wird 14 ), us dem 11. Jhrhundert. Dies ist ein Missverständnis einer Notiz unseres Kopisten 15 ). Dieser schätzte ds Alter seiner Vorlge uf wenigstens 800 Jhre, ws von 1776 us uch bei sehr vorsichtiger Rechnung zumindest ins beginnende 10., whrscheinlicher ber wohl noch ins 9. Jhrhundert führt. Zwr ht Olmer y Despert versichert, seine Vorlge genu bgeschrieben zu hben trotz der mssenhften Fehler, die er in dem lten Codex vor fnd. Aber llen guten Absichten zum Trotz: Beim Kopieren dürften nicht gnz wenige Lesefehler 8 ) Hndschriften-Verzeichnisse, in: Archiv der Gesellschft für ältere deutsche Geschichtskunde 8 (1843) S ) Verzeichnis der Hndschriften in der Domstiftsbibliothek Merseburg. Hs. C. 5 der Bibliothek der Monument Germnie Historic, Web-Edition von Arno Mentzel-Reuters (2000): 10 ) Bischoff, Ktlog (wie oben Anm. 4) S. 182 Nr. 2750: fol. 3r 98r einheitlicher Reimser Stil, die Texte fol. 99r 113r gleichflls reimsisch, ber schwächer usgeprägt. 11 ) Ich verdnke Kopien dieser Abzüge meinem Kollegen Arno Mentzel-Reuters. 12 ) Die Fotos der Merseburger Hndschrift überliefern die Kpitel 1 18 (nicht gnz vollständig), c. 44 und 45 (teilweise), c. 48 (letzter Stz) und c ) Bibliothec cpitulrium regum Frncorum mnuscript (MGH Hilfsmittel 15, 1995) S ) Z. B. von Pul Ewld, Reise nch Spnien im Winter von 1878 uf 1879, in: NA 6 (1881) S. 387 bzw. S. 392; Mordek, Bibliothec S ) Näheres dzu bei Gerhrd Schmitz, Ein Knonist bei der Arbeit Kleine Rechtstexte us Codex Brcelon, Archivo de l coron de Argón 77, in: Fs. Kenneth Pennington (2006). KnAbt2006.indb :08:16

4 150 Gerhrd Schmitz hinzugekommen sein 16 ), denn der Text, den die Brcelon-Hndschrift bietet, ist miserbel. Aber immerhin: Wir hben in ihr den vollständigsten Textzeugen jener Appendix D cherine Mettensis. Hlten wir hier kurz inne: Es ließen sich drei Dcherin-Hnd schriften ermitteln, die lle noch us dem 9. Jhrhundert stmmen und von denen keine mehr erhlten ist. Dennoch ist der Textverlust nicht totl: Metzer Texte sind in Seckels Mterilien erhlten geblieben, von der Merseburger Hndschrift existieren immerhin 28 Fotos und von dem 1835 verbrnnten krolingischen Codex des Ripoller Klo sters eine doch wohl im gnzen einigermßen verlässliche Abschrift. Versucht mn, ds Verhältnis der drei Hndschriften zueinnder zu bestimmen, dnn trifft wohl m ehesten die These ds Richtige, dss die Hndschriften nicht direkt voneinnder bhängig wren und dss ihre Herkunft uf die Metzer und Reimser Gegend verweist. Ersteres deshlb, weil die Merseburger und die Ripoller Hndschrift zu Beginn zwei Formulre des Adventius von Metz ( ) enthl ten, die usgerechnet in der Metzer Hndschrift fehlen 17 ). Andererseits trdiert der Merseburger Codex die Kpitel der Appendix in hrge nu derselben Reihenfolge wie der Metzer, während der Ripoller Co dex dvon deutlich bweicht und zudem m Anfng einige Kpitel ls Eigengut überliefert, die in den beiden nderen Hndschriften über hupt fehlen 18 ). Ds lothringische Verbreitungsgebiet ist gut durch den Metzer Codex belegt, der früher dem Arnulfskloster gehört ht, zudem weisen die Formulre des Adventius wohl uch dorthin. Reims hinge gen dokumentiert sich durch die Schriftheimt des Merseburger Co dex, zudem sprechen uch Teile des Inhlts sehr strk für den Groß rum Reims. Für beides gibt es zudem weitere, durch hndschriftliche Überlieferungen gestützte Argumente: Obgleich nur uf die Benedictus-Levit-Stücke konzentriert, htte schon Seckel uf die Prllelen in Cod. Milnd, Ambrosin A. 46 inf. ufmerksm gemcht 19 ). Für seine Recherchern km erschwe rend hinzu, dss er den Codex nur us der nicht immer genuen Be schreibung von Pul Four- 16 ) Beispiele unten Anm ) Es ist dies ein Exemplr liberttis (in der Brcelon-Hndschrift: verittis, [worn schon die Textqulität zu erkennen ist]), gedruckt von Krl Zeumer nch der Merseburger Hs. unter den Formule extrvgntes, MGH Formule Nr. 17 S. 544, und um eine Epistol formt, gedruckt ebd. Nr. 20 S ) Gedruckt und kommentiert in dem oben Anm. 15 zitierten Beitrg. Die Metzer Hs. überlieferte vor der Dcherin noch Ben. Lev. 1, 35 und 36, ferner einen Ordo de celebrndo concilio (Ordo 2, ed. Herbert Schneider, MGH Die Konzilsordines des Früh- und Hochmittellters, 1996) S. 173 (Nr. 86). 19 ) Benedictus Levit decurttus et excerptus S. 414f. KnAbt2006.indb :08:17

5 Appendix Dcherine Mettensis 151 nier 20 ) knnte. Hätte er die Smmlung selbst zur Hnd gehbt, so wäre ihm gewiss ufgefllen, dss die Prllelen entschieden über die Benedictus-Levit-Kpitel hinusgehen, und womöglich hätte er sich uch hinsichtlich des Ursprungs der Smm lung ein entschiedeneres Urteil gebildet. So konsttierte er lediglich, die Provenienz sei zwischen Frnkreich (wofür Conrt 21 ) plädiert htte) und Oberitlien (wofür Fournier eintrt) streitig, und: Auf den Streit knn hier nicht eingegngen werden 22 ). Zudem wr uch diese Hndschrift dmls noch fehldtiert: Sie gehört nicht ins 10., sondern noch ins 9. Jhrhundert, Reims, IX. Jh., 3. Drittel, liest mn in Bi schoffs Ktlog 23 ), und dss die hier trdierte Smmlung selbst klre Beziehungen zu den die Reimser Erzdiözese erschütternden Vorgän gen um Hinkmr von Lon ufweist, ist einesteils beknnt und wird nde renteils noch näher uszuführen sein. Nch Lothringen wiederum weist der letzte Überlieferungsträ ger, die Hndschrift 124 der Erzbischöflichen Diözesn- und Dom bibliothek zu Köln 24 ). Diese merkwürdige Hndschrift, itlienischer Provenienz und im Frf-Stil eher Ende 11. Jhrhundert geschrie ben, ist ein einziger Widerspruch zwischen Schrift und Inhlt (Rudolf Pokorny), denn so gut wie nichts deutet im Inhlt der Smm lung nch Itlien, sehr viel ber nch Lothringen und ins Westfränki sche. Die den Huptteil der Hndschrift usmchende Vier-Bücher-Smmlung dürfte in der ersten Hälfte des 10. Jhrhunderts entstnden sein, nicht llzu lnge nch den Libri duo des Regino von Prüm. Die im Anschluss drn trdierten Mterilien und um diese geht es hier stehen in 20 ) Un groupe de recueils cnoniques inédits du X e siècle (Troyes, 1406; Bibliothèque Ntionle, Ltin 2449; Ambrosienne, A, 46. inf.), in: Annles de l Université de Grenoble 11 (1899) S ) Mx Conrt (Cohn), Geschichte der Quellen und Litertur des Römi schen rechts im früheren Mittellter 1 (1891) S ) Benedictus Levit decurttus et excerptus S. 414 Anm ) Bischoff, Ktlog (wie oben Anm. 4) S. 149 Nr Inhlt der (umfngreichen) Hndschrift präzise nlysiert bei Mordek, Bibliothec (wie oben Anm. 13) S. 233ff. 24 ) Bequem einzusehen unter den Codices electronici ecclesie Coloniensis (CEEC; dort uch Ktlogngben; sowie mein Aufstz Die Vier-Bücher-Smmlung des Cod. Köln, Diözesn- und Dombibl. 124 Zur kirchenrechtlichen Kenntnis im 10. Jh., in: Ex Ipsis Re rum Documentis, Beiträge zur Mediävistik, Festschrift für Hrld Zimmer mnn zum 65. Geburtstg, hgg. von Klus Herbers, Hns Henning Kortüm und Crlo Servtius (1991) S (mit weiteren Mterilien). Zuletzt hbe ich mich zu diesem Codex im November 2004 geäußert uf einem Sympo sium der Dombibliothek: Die kirchenrechtliche Smmlung des Codex 124 der Kölner Dom- und Diözesnbibliothek, in: Libelli Rhenni 11 (2005) S Zeitschrift für Rechtsgeschichte. CXXIII. Kn. Abt. KnAbt2006.indb :08:17

6 152 Gerhrd Schmitz engen Verbindungen mit dem Streit der beiden Hinkmre, dtieren lso ins letzte Drittel des 9. Jhrhunderts. Eine erste Bilnz ist hier ngebrcht: Die von Seckel so ge nnnte Appendix Dcherine Mettensis ist gnz oder teilweise in fünf Hndschriften überliefert, die sich smt und sonders noch in ds 9. Jhrhundert zurückführen lssen. Keiner der Textstränge lässt sich direkt us einem nderen bleiten, die Dcherin-Hndschriften nicht und die Smmlungen der Kölner und Miländer Codices schon gr nicht. Im Gegenteil: diese Smmlungen zeigen die rsche und noch im 9. Jhrhundert erfolgte Rezeption und Verrbeitung der in der Ap pendix Dcherine Mettensis zusmmengestellten Mterilien. J, es ist frglich, ob wir in dieser Appendix die ursprüngliche Gestlt dieser durch keine Kpitultio erschlossenen Smmlung überhupt fssen: Es lssen sich Argumente dfür nführen, dss die Metzer Hndschrift nicht mehr die ursprüngliche Abfolge gewhrt ht 25 ). D jedoch eine ursprungsnähere Form nicht erschlossen werden knn, sei die Appendix so beschrieben, wie sie sich in der Metzer Hnd schrift drbietet. Beschreibung der Appendix Dcherine Mettensis : Ob in der Überlieferung, wie sie uns von der Metzer Hnd schrift geboten wird, ein ls gnzer konzipierter Anhng vorliegt oder ob es sich um mehrere Blöcke hndelt, die von verschiedenen Prove nienzen herrühren und hier nur zu einer eher zufälligen Einheit zu smmenfnden, ist nicht sicher zu entscheiden. Es ist ber nicht gnz unwhrscheinlich und zumindest überlegenswert, dss wir die Kno nes 1 7, die bis uf die letzten beiden us dem Konzil von Orléns 549 stmmen, usklmmern dürfen: Sie sind usschließlich in den drei Dcherin-Hndschriften (Metz, Merseburg, Ripoll) trdiert 26 ), in der Kölner und Miländer Überlieferung finden sie sich nicht. Schlich lssen sie sich zumindest lose mit dem Folgenden verklmmern: Die Knones 1 3 behndeln kirchliches Güterrecht, c. 4 themtisiert die Rechtsverweigerung durch den Metropoliten, c. 5 fällt etws us dem Rhmen (Gefngenenbesuche durch Archidikone), während c. 6 und 7 wieder Güterrechtliches behndeln. Güterrecht ist uch ds Them der c. 8 einsetzenden Quelle, der etws genuer zu betrchtenden sogennnten Collectio de rptoribus. Drunter ist be- 25 ) Siehe unten S ) Es ist nicht gnz sicher festzustellen, in welchem Ausmß die drei Hnd schriften uch Eigengut enthielten: In der Ripoller Überlieferung finden sich einige Stücke vor den durch die Metzer und Merseburger Hndschrift ge deckten Teilen, während dort insgesmt drei Knones fehlen: c. 17, Dss sie in dem Merseburger Codex stnden, ist zumindest für c. 17 gesichert und deshlb uch für c nzunehmen. KnAbt2006.indb :08:17

7 Appendix Dcherine Mettensis 153 knntlich eine mit Pseudo-Anclet einsetzende Zitten kette zu verstehen, die sich zuerst im Jhre 857 im Kpitulr von Quierzy (Anhng) findet. Sie wurde von Hinkmr von Reims zusm mengestellt, der sie mit geringfügigen Modifiktionen bei nhezu je der sich bietenden Gelegenheit wieder benutzt und zitiert ht 27 ). Für durchus verwendungsfähig ht die Collectio ber uch sein gleichnmiger Neffe, der Bischof von Lon, gehlten: Sie findet sich in der 4. Untersmmlung des Codex Berlin, Sttsbibliothek Preus sischer Kulturbesitz, Phill ), und zwr in der Form, in der sie ds Synodlschreiben von Tusey 860 drbietet 29 ). In derselben Version präsentiert sie sich uch in der Appendix Dcherine, eindeutig erkennbr unter nderem n dem A qu poen-stz, der Eigengut der Tusey-Version ist 30 ). Es ist möglich, die Überlieferung der Appendix noch näher zu bestimmen: Dzu verhilft zunächst ein Blick in die Miländer Überlie ferung, die folgende Merkwürdigkeit ufweist: Fol. 64v 65r findet sich die Anclet-Inskription, die eigentlich zur Coll. de rpt. gehört: SANCTUS ANACLETUS PAPA AB IPSO BEATO PETRO PRES- BITER ORDINATUS POSTEA IN SEDE ROMANA SUCCES fol. 65r SOR ILLIUS FACTUS EPI SCOPUS CUM TOTIUS MUNDI SACERDOTIBUS IUDICAVIT. Ds ist die Einleitung der Zit tenkette durch ds Konzil von Tusey, erkennbr drn, dss nur dort poste fctus episcopus eingeschoben wurde 31 ). Ws in der Milän der Hndschrift uf diese Inscriptio folgt, ist ber nicht die zu erwr tende Collectio de rptoribus, sondern, beginnend mit Privilegi enim ecclesirum, ein Abschnitt us eben jenem in der Collectio de rptori bus zitierten Anclet-Brief, der ls c. 29 uch in unserer Appendix trdiert wird. Die Collectio de rptoribus ls solche ist ls c. CLVII in der Miländer Smmlung im Anschluss n eine ebenflls mit der Met zer Appendix und uch mit Hinkmr von Lon in Verbindung ste hende Stelle us einer Dekretle Leos I. uf fol. 62v 63r überliefert, eingeleitet mit dem Stz: Ergo quid de rerum pervsione c defru dtione suprscriptus pp sentit Ancletus cum liis snctis et postolicis ptribus prosequmur, und ds ist wiederum genu die In skription, die Hinkmr von Lon in der 4. Untersmm- 27 ) Kpitulr von Quierzy: MGH Conc. 3, ed. Hrtmnn S , vgl. uch S. 387 (Nchwirkung); ferner Wilfried Hrtmnn, Synoden der Krolingerzeit S. 251f.; und Horst Fuhrmnn, Einfluss und Verbreitung der pseudoisi dorischen Fälschungen 1 (Schriften der MGH 24, 1, 1972) S. 211ff. 28 ) Ed. Schieffer, MGH Conc. 4 Suppl. 2 S. 40f. 29 ) Vgl. ebd. S. 40 Anm ) MGH Conc. 4, ed. Hrtmnn S. 29, 25 27; vgl. Suppl. 2, ed. Schieffer S. 40 Anm ) MGH Conc. 4, ed. Hrtmnn S. 29, 9f. 11* KnAbt2006.indb :08:18

8 154 Gerhrd Schmitz lung des Phil lippicus ufweist 32 ). Mn könnte nun theoretisch die These vertreten, dss die Miländer Smmlung hier ohnehin dieselben Stücke trdiere wie die 4. Untersmmlung und sich hier ls deren Exzerpt präsentiere, zuml schon c. CLVI nichts nderes drstelle ls die dort der Collectio de rptoribus vorufgehenden Kpitel 33 ), die in der Appendix Dcheri ne fehlen. Ds ist ber kum zutreffend, denn es lässt sich bei der Collectio de rptoribus eine weitere Besonderheit feststellen, durch die sich die Appendix Dcherine einer- und Hinkmr von Lon bzw. die Miländer Überlieferung ndererseits miteinnder ver binden: Auf die Zitte von Gregor I. und Augustinus folgen üblicher weise zwei Knones: Toledo I c. 11 und Agde c. 4. In der Version Hinkmrs von Lon freilich fehlt der Knon des Toletner Konzils, ds Zitt von Agde ist mit der Einleitung des Toledo-Knons verse hen: Et item in scris cnonibus sncto spiritu dicttis et Christi sn guine confirmtis scriptum est: Clerici utem vel Genu dsselbe ist in der Dcherin-Appendix der Fll, der Knon des Konzils von To ledo fehlt hier freilich nicht, sondern folgt uf Agde (siehe unten c. 12). Aber während der Zittenblock von Pseudo-Lucius bis zum K non von Agde ein Kpitel bildet, wird der Toletner Knon deutlich bgesetzt und mit ITEM eigens inskribiert, er ht sich us seinem ursprünglichen Kontext gelöst und bildet ein eigenes Kpitel 34 ). Dies ist nicht nur in der Hndschrift von Brcelon so, sondern, wichtiger noch, uch in der von Merseburg und ds wiederum lässt den Schluss zu: Wir fssen hier die Collectio de rptoribus in der Form, in der sie Hinkmr von Lon benutzte, die Appendix Dcherine, die Milän der Collectio, die Kölner Hndschrift und die 4. Untersmmlung des Phill greifen letztlich uf denselben Quellen-Pool zurück. Dbei ht die Appendix die ursprünglichere Form bewhrt, bietet sie doch die unveränderte Einleitung des Synodlschreibens von Tusey und die in der 4. Untersmmlung weggefllenen Knones von Toledo und Gngr 35 ). Die folgenden sieben Stücke (c ) stmmen lle us Bene dictus Levit und zwr, wie korrekt ngekündigt wird, us dem zwei ten Buch; Benedicts 32 ) MGH Conc. 4 Suppl. 2, ed. Schieffer S. 40, ) Siehe unten Edition von c. 156 im Anhng und vgl. MGH Conc. 4 Suppl. 2 S. 39, 5 40, ) Der Augensprung, der wohl ursprünglich für diese Änderung ursächlich wr (vgl. Schieffer ibid. S. 40 mit Anm. 138), ht sich lso schon vor der Auf nhme der Collectio in die 4. Untersmmlung bgespielt. 35 ) Dieses Kpitel gehört grundsätzlich ebenflls noch zur Coll. de rpt. In der Form des Synodlschreibens von Tusey wird es ber n versetzter Stelle zitiert, siehe unten S In der 4. Untersmmlung ist es gnz us seinem Kontext herusgelöst, siehe unten Anhng S. 205 mit Anm KnAbt2006.indb :08:18

9 Appendix Dcherine Mettensis 155 Smmlung wird hier wie uch c. (35) mit eige ner Nummerierung, lso nicht ls Fortsetzung der Ansegis-Smmlung gezählt 36 ). Inhltlich beschäftigen sich diese Kpitel mit kirchlichem Güterrecht, Kirchenrub und Skrileg, pssen lso insoweit gut zum Vorherge henden. Drn schließen sich sich neun Dekretlen n, von denen sechs pseudoisidorisch sind. Alle neun stehen entweder in enger Beziehung zur Collectio de rptoribus oder zu Hinkmr von Lon. Im einzelnen verhält sich die Sche so: Den Reigen eröffnet Ps.-Clixt JK 86 c. 14, wo von der geist lichen Ehe des Bischofs mit seiner Kirche, die zu dessen Lebzeiten unuflöslich ist, gehndelt wird. Ds Kpitel ist in größerem Umfng im Pittciolus Hinkmrs von Lon rezipiert 37 ). Dem folgt ds beknnte Stück Duo quippe sunt us Gelsius JK 632, hier noch mit einer be reits in der Kölner Überlieferung weggefllenen Einleitungsfloskel (Fmuli vestre piettis filii mei Fustus Mgister et Hireneus item d locum) versehen. Der rgumenttive Kontext dieses Stückes, ds die Konzilsväter von Pris 829 erstmls zu einer Grundstzdefinition des Verhältnisses der beiden höchsten irdischen Gewlten zueinnder be nutzt htten, bleibt ein wenig im Dunkeln, ber seine Rubrik sowohl in der 1. Untersmmlung wie uch im Pittciolus zeigt, dss es zu dem Mteril gehörte, ds sich Hinkmr von Lon zusmmengestellt htte 38 ). In denselben Kontext gehört uch ds nchfolgende Zitt von Leo I. JK 402, ds sich umfnggleich und mit derselben Hispn-In skription im Pittciolus c. 32 findet 39 ). In der Miländer Smmlung bil det diese von beiden Hinkmren gern zitierte Dekretle den Auftkt von c. CLVII, welches Kpitel nsonsten die Collectio de rptoribus enthält. Ließen sich bislng die Beziehungen unserer Texte zu Hinkmr von Lon eher schemenhft erkennen, so ändert sich dies beim fol genden Kpitel, einer Stelle us einem Symmchus-Brief vom Jhre 500, der in der Collectio Areltensis trdiert wird. Zwr ist er von llen hier zur Debtte stehenden Hndschriften llein durch die Metzer Hnd schrift trdiert 40 ), die Miländer 36 ) Ds ist reltiv selten, d Benedict sein Werk j selber ls fünftes, sechstes und siebtes Buch der Kpitulrien bezeichnet. 37 ) C. 7, MGH Conc. 4 Suppl. 2, ed. Schieffer S. 69, hier Zeilen ) Vgl. Fuhrmnn (wie Anm. 27) 3 S. 675ff., der S. 676 zu JK 632 bemerkt: den Brief selbst zu zitieren, wurde us irgendeinem Grunde unterlssen. Vgl. ferner Schieffer (Anm. 28) S. 14 mit Anm. 13 und ebd. S. 89 mit Anm ) MGH Conc. 4 Suppl. 2, ed. Schieffer S. 90, ) Vermutlich wr er uch in dem gnz prllelen Merseburger Codex über liefert, ber ds lässt sich nicht belegen. KnAbt2006.indb :08:18

10 156 Gerhrd Schmitz enthält ihn ls Teil von c. CLVI 41 ). Dnk der Aufzeichnungen Seckels wissen wir ber genu, wie der Text ussh: Zur Inskription Ex dictis simchi ppe d eonium epis copum und dem Incipit bzw. Explicit (Qunt enim vicrius rt esse quę gesserit) notierte er in Tinte: In unserer Smmlung Text umgestellt. Diesem Befund fügte er später die Bleistiftnotiz n: = Hinkmr v. Lon 42 ). Dmit htte er ins Schwrze getroffen, denn die ser Brief wird vom jüngeren Hinkmr gleich mehrfch zitiert: in der 4. Untersmmlung des Cod. Phill ) wie uch in der sog. Rotul pro lix, einem Brief, den der Loner seinem Reimser Metropoliten m 13. November 870 zustellen ließ 44 ). Durch die chrkteristische Umstel lung des Textes wurde eine Akzentuierung bewirkt: Die Um stellung und die Verbindung beider Teile mit qui so Horst Fuhr mnn pointiert den Sinn wesentlich schärfer ls der ursprüngliche Wortlut. Der Ppst ist uf die Bechtung der Dekrete seines Vorgän gers verpflichtet 45 ): eine vom jüngeren Hinkmr gewiss bebsich tigte Zuspitzung. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, seien die Texte hier nebeneinnder gestellt: Text der Collectio Areltensis Huc ccedit, quod, hec si evenit sententirum vriets, d ipsm scrosnctm chtholicm religio nem credimus pertinere; cuius omnis potests infringitur, nisi univers, que Dei scerdoti bus semel sttuuntur, perpetu sunt. Quod lis contingere pot erit, si successor decessoris ctibus non tribuerit firmittem et robo rndo, que gest sunt, fcit rt esse, que gesserit? Qunt enim vic riis betissimi Petri postoli iudi cbi tur esse reverenti, si, que in s cerdotio precipiunt, eisdem trns euntibus dissolvntur? Text Hinkmrs von Lon EX DICTIS SIMACHI PA PAE AD EONIUM EPISCO PUM. Qunt enim vicriis betis simi Petri postoli iudicbitur esse reverenti, si, que in scerdotio precipiunt, eisdem trnseuntibus dissolvntur? Qui d ipsm scro snctm religionem credimus per tinere, cuius omnis potests infringitur, nisi univers perpetu sint, que semel domini scerdotibus sttuuntur. Quod it contingere pot erit, si successoris ctibus non tri buerit firmittem et roborndo, que gest sunt, fcit rt esse, quę gesserit? 41 ) Siehe unten Ed. Anhng S. 206 und S. 182 c ) Hinweise uf Hinkmr finden sich mehrfch. Auf einem Bltt, uf dem er sich Notizen zu der Collectio de rptoribus gemcht htte, findet sich sogr der Hinweis: Genuere Angben über die Mterilien in meiner Abh. über H. v. Lon. Eine solche Abhndlung ist ber nie erschienen, uch im Monu ment-archiv scheint sich nichts Entsprechendes erhlten zu hben. 43 ) MGH Conc. 4 Suppl. 2, ed. Schieffer S. 39, 33 40, ) Zum Chrkter der Schrift Schieffer ebd. S. 363, ds Zitt S. 386, 7 13, ein kleinerer Verweis uf diese Stelle S. 394, 25f. 45 ) Fuhrmnn (Anm. 27) 3 S KnAbt2006.indb :08:18

11 Appendix Dcherine Mettensis 157 Ein Zweifel knn nicht mehr bestehen: Ws hier überliefert ist, stmmt us dem Arsenl Hinkmrs von Lon. Dort psst uch ds folgende Stück gut hinein, wenngleich es weder in den Smmlungen des Cod. Phill noch im Pittciolus oder in der Rotul prolix trdiert ist. Ds Zitt us Ps.-Pontin hn delt dvon, dss die scerdotes domini gegen jede Verfolgung ge schützt und stttdessen geehrt werden müssten, und nzuklgen seien sie schon gr nicht. Auffällig n dieser Dekretle ist lediglich die bei gegebene Kpitelzhl: CAP. XVI. Sie lässt sich weder durch die Bin nengliederung des Pseudoisidor-Briefes noch durch die Abfolge der Kpitel in einer der uns vorliegenden Überlieferungen erklären 46 ). Mn könnte noch m ehesten n eine heute nicht mehr erhltene Exzerpten smmlung denken, us der diese Zhl dnn mehr oder weniger mechnisch kopiert worden wäre. Aber ds bleibt Spekultion. Mit Sicherheit wieder direkt uf Hinkmr von Lon zurück geht ds sich ls c. (26) nschließende Ps.-Sixtus-Zitt: Der gesmte Six tus-brief ist im Pittciolus ls c. 27 zitiert mit genu derselben In skription EX DECRETIS SIXTI PAPAE. Pul Hinschius ht diese Überlieferung in seine Edition eingerbeitet, und ein Blick in die V rinten mcht die Übereinstimmung der Versionen ugenfällig 47 ). Ge nu derselbe Briefbschnitt bermls mit der schlichten Inskription Ex decretis Sixit ppę findet sich in der 4. Untersmmlung des Cod. Phill. 1764, und so bleibt erneut kein Zweifel: Wieder fssen wir ei nen Quellenfundus Hinkmrs von Lon! Von einigem Interesse sind uch die in der Metzer Überliefe rung folgenden Stücke, die nlog zu der bereits gennnten Pontinus-Dekretle wieder Kpitelnummern trgen, die nicht durch die Quellen selber erklärt werden können: Als c. XV, XX und II erscheinen hier Ps.-Urbn JK 87, Ps.-Lucius JK 123 und Ps.-Anclet JK 2, ent weder ls gnze oder in lngen Auszügen. In der Abfolge Anclet Urbn Lucius ist uns diese Tris us der Collectio de rptoribus wohlbeknnt. Und in der Tt: Als ob mn hier für die dort us zugsweise und im Wortlut leicht redigierten bzw. gekürzten Zitte die Belege hätte herbeischffen wollen, stehen hier die usführlichen Quellen, eben jene Briefe, us denen die Zitte der Coll. de rpt. stmmen 48 ). Betrchtet mn die drgebotenen Stücke genuer, dnn knn mn der These, diese Briefe seinen ttsächlich entweder Quel lenmteril 46 ) Diese Zhl wird ber einhellig durch die Metzer, Ripoller, Kölner und Miländer Hndschrift trdiert. 47 ) Decretles Pseudoisidorine et Cpitul Angilrmni, ed. Pul Hinschius (1863) S ) Vermutlich ist es dieser Umstnd, der Mordek, Bibliothec cpitulrium (wie KnAbt2006.indb :08:19

12 158 Gerhrd Schmitz der Collectio de rptoribus gewesen oder, von ihr usge hend, ls Belege zusmmengestellt worden, einiges bgewinnen: Bei Ps.-Lucius besteht die eigentliche Kernbotschft in dem, ws die Coll. de rpt. rezipiert ht. Der lnge Mittelteil bildet mit der Rezeption von Pslm 83 einen nsonsten irrelevnten Wortschwulst, dessen Bom bstik der llgemeinen Bekräftigung dient, ber keinen konkreten In hlt ht. Demgegenüber ist der Schlussteil des rezipierten Stückes eine Zusmmenfssung und unter nderem mit dem Stz Pr enim poen et gentes et consentientes comprehendit uch wieder in der Coll. de rpt. rezipiert. Hinkmr von Lon und Benedictus Levit: Hinkmr von Lon ht von Benedictus Levit wenig Gebruch gemcht, obwohl er dort zumindest für seine Streitereien mit dem König ziemlich sicher einiges hätte finden können. Die einzige Schrift, in der sich Zitte us den Flschen Kpitulrien finden, ist die sog. Rotul prolix, die zwischen August und September 870 entstn den ist. Mit einer gewissen Gespreiztheit wird vor dem ersten Zitt uf die plenitudo cpitulriorum gloriosissimorum impertorum domni Kroli et Hluduuuvici verwiesen 49 ). Welches die Quelle für Hinkmrs Kpitulrienfülle wr, wird sich lsbld zeigen: Sie findet sich in der Appendix der Dcherin Mettensis! Mn ht den sichersten Beweis dfür gleich m Anfng: Direkt nch der gennnten Floskel zitiert Hinkmr Ben. Lev. 2, 111 in vollem Wortlut, und dieser weicht signifiknt von dem Benedicts b. Ws immer von den Königen gegenüber den llerheiligsten Kirchen festge setzt worden sei oder ws einzelne Bischöfe für einzelne kirchliche (Belnge) erreicht hätten, ds müsse unter der ewigen Strfe des Sk rilegs bewhrt bleiben. Denn es ist unrecht, dss die Göttlichen welt licher Willkür unterworfen werden. So lutet, einigermßen wörtlich übersetzt, ds erste Zitt, ds wenig später in etws vollständigerer Form wiederholt wird: Hier ist vor dem Schlussstz noch eingescho ben, dss Kleriker nicht weltlichen Richtern unterworfen seien, sondern den Bischöfen vorbehlten blieben 50 ). Benedict ht ds Kpitel unter Rück griff uf oben Anm. 13) S bei der Erwähnung des Ripoller Codex von der Collectio de rptoribus in der bislng vermissten vollständigen Form spre chen ließ. 49 ) MGH Conc. 4 Suppl 2, ed. Schieffer S. 369, ) Quecunque singulis regibus circ scrosncts ecclesis sunt constitut vel singuli quique ntistites pro singulis <cusis> ecclesisticis impetrrunt, sub poen scrilegii iugi et solid eternitte serventur. Clerici etim non seculribus iudicibus, sed episcopli udientie reserventur (ibid. S. 373, 8 12, ds erste Zitt S. 369, 23 26). In beiden Fällen wird ds Zitt mit derselben Floskel eingeleitet: intr plenitudinem cpitul riorum domni Kroli c Hluduuuici impertorum KnAbt2006.indb :08:19

13 Appendix Dcherine Mettensis 159 ds römische Recht zusmmengebstelt 51 ), und sein Text weicht n folgenden Stellen von dem des Loner Bischofs b: Zu nächst ht Benedict nstelle von singulis ecclesisticis entschieden besser cusis ecclesisticis, lsdnn fehlt zwischen iugi und solid normlerweise ds et. Ersteres ist durch keine Hndschrift, Letzteres lediglich durch Avrnches, Bibl. mun. 145 gedeckt. Entscheidend ber ist der Schluss, der bei Benedict folgendermßen lutet: Fs enim non est, ut divini muneris ministri temporlium potesttum subdntur rbitrio. Bei Hinkmr findet sich ds verkürzt: us den Dienern eines göttlichen Amtes sind die Göttlichen geworden, und ds Ermessen zeitlicher Gewlten ist schlicht zum rbitrium seculre geworden. Die Mitteilung, dss sich ll ds in der Version der Appendix Dche rine Mettensis genuso verhält 52 ), wird niemnden überrschen. Se ckel ht in seinen Kolltionen divini m Rnd mit einem roten Strich und zusätzlich mit zwei Ausrufezeichen versehen und hinzugefügt 53 ): Arge Vergröberung! Und d die mit Hinkmr von Lon zusmmen hängenden Mterilien nicht us seinen Schriften exzerpiert sein kön nen, wird uch klr, worum es sich hndelt: Wir fssen hier die Quel len des jüngeren Hinkmr. Dieser Befund lässt sich im Folgenden gut bestätigen. Ds sich in der Rotul prolix S. 373, mit der typischen Inskription ITEM IN EISDEM nschließende Zitt ist c. 33 der Appendix 54 ), und ds sowohl S. 369 wie S. 373 folgende Stück ist c. 34 der Appendix (Ben. Lev. 3, 199), eine wie c. 33 us der Symmchus-Synode von 502 gegriffene Sentenz 55 ). Sie unterscheidet sich wie ds vorherge hende Kpitel nicht im Text, ber mn drf nnehmen, dss in der Rotul uch hier die Rubrik ITEM IN EISDEM nicht zufällig ufge griffen ist 56 ). Gewiss ist ds so bei Ben. Lev. 2, 115, ds in der Rotul mit ITEM IN EISDEM und in der Appendix mit ITEM EX EISDEM inskribiert ist. Dss bei Hinkmr proprie (nch iniurie) fehlt und es Sitque nstelle von Sicque heißt, wird mn weniger hoch bewerten ls die Ttsche, dss bei Benedict steht: de tlibus reis ultio ne m mereri, wohingegen bei Hinkmr von debits reis ultione s die Rede ist. 51 ) Vgl. Emil Seckel, Studien zu Benedictus Levit VII, Teil I, in: NA 34 (1909) S ) Mit Ausnhme der Wortstellung: seculri rbitrio] rbitrio seculri. Aber druf kommt es nicht n. 53 ) In den Mterilien des Monument-Archivs. 54 ) Ben. Lev. 3, 207, us der Symmchus-Synode von 502, vgl. Emil Seckel, Studien zu Benedictus Levit VIII, Teil I, in: NA 39 (1914) S ) Vgl. Seckel, Studien (wie vorige Anm.) S ) Item in eisdem ex scris regulis et istud ssumptum est: (MGH Conc. 4 Suppl.2, ed. Schieffer S. 369, 26f., S. 373, 16 heißt es nur: Item in eisdem. KnAbt2006.indb :08:19

14 160 Gerhrd Schmitz Mit dieser quntittiv mgeren Ausbeute von insgesmt vier Kpiteln (Ben. Lev. 2, 111; 2, 115; 3, 199 und 3, 207) ist Hinkmrs Rezeption der Flschen Kpitulrien erschöpft 57 ), mehr ist in den bei Migne gedruckten bzw. von Schieffer edierten Schriften des Loner Bischofs nicht zu finden. Weitere Hinkmr-Quellen: Indessen glube ich, dss wir in c. 35 der Appendix Dcheri ne von Seckel wegen der verschiedenen hier zusmmengefügten Quellen in 35 c unterteilt ein weiteres, uf den jüngeren Hinkmr rückführbres Stück vor uns hben. Forml besteht App. c. 35 zu nächst us dem ersten Teil von Ben. Lev. 1, 182, wo die bischöflliche Verfügungsgewlt über kirchlichen Besitz festgestellt und die Gehor smspflicht für Lien eingefordert wird ein uf die Minzer Synode von 813 zurückgehender Knon 58 ). An ihn schließt sich mit Et Nicho lus pp d locum ein Auszug us JE 2783 n, einem von Nikolus I. nlässlich der Restitution Rothds von Soissons usgestellten Schrei ben vom Jhre 865. Dieser Auszug bildet die entscheidende Stelle: Er ht unmittelbr mit Hinkmr von Lon zu tun. Abgesehen dvon, dss der Loner Bischof ohnehin ein erklärter Anhänger dieses Ppstes wr 59 ), gegen den sein Reimser Onkel mehrfch den Kürzeren gezogen htte: Genu die hier rezipierte Stelle ht Hinkmr in der 4. Unter smmlung des Cod. Phill zitiert 60 ). Schlich enthält sie die Fest stellung des Ppstes, dss nch den heiligen Knones der gesmte Kirchenbesitz in der Verfügungsgewlt des Bischofs liege, der ihn se cundum timorem dei zuteilen könne, wem und wie uch immer er wolle. Letzteres ds quibus voluerit und quomodo voluerit bietet den Schlüssel, um diese Stelle in die Auseinndersetzung der beiden Hinkmre etws näher einzuordnen. 57 ) Ws in der 5. Untersmmlung des Cod. Phill ls Benedictus Levit-Zitt usgewiesen wird, ist nicht direkt dessen Werk entnommen, sondern über die Collectio Dnielin rezipiert, vgl. dzu Krl-Georg Schon, Unbeknnte Texte us der Werksttt Pseudoisidors: Die Collectio Dnielin (MGH Studien und Texte 38, 2006) S. 18ff. 58 ) Gerhrd Schmitz, Die Reformkonzilien von 813 und die Smmlung des Benedictus Levit, in: DA 56 (2000) S. 9. Er wird hier inskribiert mit EX LIBRO PRIMO; dmit wird Ben. Lev. wie bereits in App. c. (14) nicht ls Fortsetzung des Ansegis gezählt. 59 ) Siehe etw die Selbstussge unten S. 206, 5ff. (= 4. Untersmmlung des Cod. Phill. 1764, MGH Conc. 4 Suppl.2, ed. Schieffer S. 39, 28ff.). 60 ) Ibid. S. 39, 13ff., hier mit der etws prä ziseren Inskription Quod et Nicolus memorbilis pp pro Rothdo vener bili episcopo eodem sttuit tque roborvit tenore intemerbili inquiens... Siehe uch unten die Edition von c. CLVI der Miländer Smmlung S. 204ff. KnAbt2006.indb :08:19

15 Appendix Dcherine Mettensis 161 Anfng Juni 869 verfsste der Reimser Metropolit zwei in die sem Punkt gleichlutende Schreiben, von denen eines n die Priester, Dikone und sonstigen Kleriker der Diözese von Lon, ds ndere n den Loner Ortsbischof selbst dressiert wr. Im Frühjhr 869 htte sich die Lge für Hinkmr von Lon bedrohlich zugespitzt. Der König htte für den 25. April eine Versmmlung nch Verberie nberumt, uf der Hinkmr mit seiner Verhftung rechnen musste 61 ). Im Streit mit dem König ging es vor llem drum, dss dieser einen seiner Vsllen mit Loner Kirchengut usgestttet htte und der Bischof dgegen in Selbsthilfe mit Wffengewlt eingeschritten wr. Um sich gegen eine Arrestierung bzusichern, htte Hinkmr m 19. April 869 seinen Kle rus zu einer Diözesnsynode einberufen, in der er seinen Stndpunkt usführlich drstellte und mit einer eindrucksvollen Reihe von us den pseudoisidorischen Dekretlen gegriffenen Rechtssätzen untermu erte 62 ). Für den Fll seiner Verhftung verhängte er ds Interdikt in seiner strengsten Form über ds gnze Bistum (Schrörs). Als der L oner wenig später (m 28. Mi) ttsächlich verhftet wurde, trt diese Mßnhme in Krft, und der Klerus wndte sich in seiner Rtlosigkeit unverzüglich (m 31. Mi) n den Reimser Erzbischof und ließ ihm durch vier Deputierte 63 ) einen schriftlichen Bericht über die gnze An gelegenheit zukommen. Diesen Bericht zitiert Hinkmr in den ge nnnten Schreiben 64 ) teilweise wörtlich. Begreiflicherweise ht die Forschung sich vor llem um die weidlich ngeführten Pseudoisidor-Zitte gekümmert, ber dem jün geren Hinkmr ging es uch um etws nderes: Er bezeichnete den us seiner Sicht grundlegenden Anlss des Konflikts mit dem König nämlich sehr präzise. Ihm werde, so führte er us, die Befugnis ge nommen, die kirchlichen Güter zu verwlten, die ordinndi rerum ecclesisticrum potests werde ihm entwunden, und ds, obwohl ds Recht und ds Gesetz der Knones zwingend vorschrieben, dss der Bischof die Güter seiner Kirche zuteilen dürfe, wem er wolle und uf welche Weise er wolle: cum jus et lex cnonum jubendo precipit, ut episcopus res ecclesie sue quibus voluerit, et quomodo voluerit disponendo dispenset 65 ). Dies wr 61 ) Vgl. zum Streit des Loners mit Krl dem Khlen und der beiden Hink mre untereinnder immer noch Heinrich Schrörs, Hinkmr, Erzbischof von Reims, Sein Leben und seine Schriften (1884) S. 315ff., hier S ) Dzu vor llem Fuhrmnn (Anm. 27) 3 S ) Die vier Priester werden im Schreiben n den Loner Klerus gennnt: Het to, Ermino, Hdulfus und Clrentius, Migne PL 126 Sp. 511D; Schrörs (Anm. 61), Regesten Nr. 235 S ) Außer dem gennnten noch Schrörs, Regesten Nr. 234 S ) Migne PL 126 Sp. 512 A und 515 A/B. KnAbt2006.indb :08:20

16 162 Gerhrd Schmitz Anlss und Kern der Aus einndersetzung, und die pseudoisidorischen Dekretlen dienten vornehmlich dzu, die bsolute Gewlt des Ortbischofs, seine potests ligndi et solvendi, eindrucksvoll zu vernschulichen und juristisch zu untermuern. In dem hier behndelten Kontext ist es jedenflls nhezu über flüssig, drüber zu räsonieren, mit wem der jüngere Hinkmr uf sei ner Diözesnsynode rgumentiert ht: mit eben jener Briefstelle Ni kolus I., die uns in der 4. Untersmmlung des Cod. Phill ebenso wie in der Appendix Dcherine Mettensis begegnet. Es ist m. E. lles ndere ls bwegig, die hier greifbren Mterilien mit eben jener Diözesnsynode von 869 zumindest indirekt zusmmenzu bringen und ds würde bedeuten: Der Loner ht keineswegs nur mit Pseudoisidor, sondern uch mit Nikolus I. und Benedictus Levit rgumentiert, der mit einem Eingngs- und einem Schlusszitt den Ppst gerdezu einrhmt 66 ). Eine kleine Beobchtung knn vielleicht die Beziehungen zwi schen den hier behndelten Stellen und Hinkmr von Lon noch ein wenig bstützen: Der einleitende Stz zu c. (35c) lutet: Et in supr scripto libro ex cnonic uctoritte ssumptum istud it invenitur c pitulum. In der Rotul prolix findet sich just bei einem der spärlichen Benedict-Zitte die Formel: Item in eisdem ex scris regulis et istud ssumptum est 67 ). Die Ähnlichkeit ist uffllend, und sie wird noch uf fllender, wenn mn die Inskription von App. c. (39) hinzunimmt: Item ex cpitulribus ex cnonic uctoritte promulgtis. Es ist, wie ich denke, gewiss nicht unbegründet, hier ein- und denselben Smmler m Werke zu sehen. Ds würde beweisen, ws ohnehin nhe liegt: Die hier gesmmelten Mterilien gehören ls Ensemble in einer zwr nicht präzise bestimmbren, ber doch sicheren Weise zu eben jenem Mteril, mit welchem der jüngere Hinkmr seinen Kmpf geführt ht. Schlussteil: Wenn dem so ist, dnn hben wir uch die nun folgenden Be nedict-kpitel ls in diesem Kontext stehend zu betrchten. Von den behndelten Themengebieten spricht jedenflls nichts dgegen: App. c. (36) ist eine Dublette (Ben. Lev. 2, 134), von der Seckel meinte, sie sei in die Mett. durch eine Ungeschicklichkeit im Exzerpieren der Vorlge (X) hineingekommen 68 ). In c. (37) wird der Bnnfluch gegen lle geschleudert, die sich in welcher Form uch 66 ) Ds Schlussstück von App. c. (35) ist eine bei Ben. Lev. dreiml vor kommende Stelle, die whrscheinlichste ist 1,24, siehe unten Edition S. 194 Anm ) MGH Conc. 4 Suppl.2, ed. Schieffer S. 369, 26f. 68 ) Seckel, Benedictus Levit (Anm. 19) S KnAbt2006.indb :08:20

17 Appendix Dcherine Mettensis 163 immer m Kir chengut vergreifen, und c. (38) hndelt von den privilegi episcopo rum, genuer: von der exceptio spolii und dem bsoluten Verbot, einen seiner Ressourcen berubten Bischof uf irgend eine Weise nzu klgen. Genu dieses Kpitel us dem Wust von Benedicts Kpitel smmelsurium heruszufischen, ist entweder Zufll oder Können. Denn wenn wir die Additio 4, in der Benedict die pseudoisidorischen Dekretlen nch den Anlysen Seckels vnt l lettre vor sich htte 69 ), einml usschließen, weil die dort vorkommenden und them tisch einschlägigen Stellen nch Kpitulrien zu zitieren einiger mßen lächerlich gewesen wäre, dnn ergibt sich für die drei Bücher Be nedicts mit ihren zusmmengerechnet 1319 Kpiteln: Die exceptio spolii kommt nur dreiml vor: 2, 381, ein Smmelkpitel, ds sich vielfch mit den Cpitul Angilrmni berührt und us nicht weniger ls 26 (nichtrubrizierten) Teilkpiteln besteht 70 ), ferner 3, ), ls eindrucksvollstes ber eben 3, 153, ein whrscheinlich von Benedict gefälschtes Kpitel, in pseudoisidorischer Mosikmnier zusmmen gefügt us verschiedenen Steinchen, die der Fälscher teils seinem ei genen Phrsenschtz, teils echten Nor- 69 ) Seckel, Pseudoisidor, in: Relencyclopädie für protestntische Theologie und Kirche 3 16 (1905) S. 300, 3f. In der Add. 4 ist n drei Stellen von der Exceptio spolii die Rede: 4, 3: In libro 7 tripertite historie cpitulo 12; 4, 5: Ex epistol Stephni ppe script generliter omnibus episcopis und 4, 17: Quliter episcopus d synodum convocetur et quliter in e de illo g tur. Snct sinodus Romn dixit (MGH LL 2, 2 S. 146f.). Quellenkritisch ist dzu zu bemerken, dss die Histori triprtit ohnehin zu Pseudoisidors Quellenrsenl gehörte (vgl. dzu Klus Zechiel-Eckes, Zwei Arbeitshnd schriften Pseudoisidors [Codd. St. Petersburg F. v. I. 11 und Pris lt ], in: Frnci 27, 2000, S und ders., Ein Blick in Pseudoisidors Werksttt, Studien zum Entstehungsprozess der Flschen Dekretlen, in: Frnci 28, 2001, S pssim), ein Zitt von App. 4,5 hätte die leicht bsurde Konstelltion ergeben, einen pseudoisidorischen Ppst nch könig lichen oder kiserlichen Kpitulrien zu zitieren, und App. 4,17 bietet eine Zusmmenstellung prozessrechtlicher Vorschriften, drunter im Mittelteil die Exceptio spolii. Wie die snct sinodus Romn ls Quelle schon ndeutet, ht dieses Kpitel mit den Cpitul Angilrmni zu tun, denn us der Additio 4 ergiebt sich, dß Ps. in der dmls vorliegenden unfertigen Recension die Cpitul (gnz oder teilweise) nicht Hdrin I., sondern römischen Synoden zuschreiben wollte (so Seckel, Pseudoisidor S. 296, 9ff.), und in der Tt, es hndelt sich um Cp. Angilr. c. 4 (ed. Hinschius, Decretles Pseudoisi dorine S. 758f.; Schon, Die Cpitul Angilrmni, MGH Studien und Texte 39, 2006). Der jüngere Hinkmr knnte diese Cpitul in der Sonderform der Collectio Dnielin: 5. Untersmmlung c. XIIII (MGH Conc. 4, Suppl.2, ed. Schief fer S. 44f.). 70 ) Emil Seckel, Studien zu Benedictus Levit VII, Schlussteil III, in: NA 35 (1910) S. 491; MGH LL 2, 2 S. 93f., die einschlägige Stelle S. 94, ) Dzu Seckel, Studien VIII/I (Anm. 54) S. 353 (us der Synodus plmris des Symmchus von 501); MGH LL 2, 2 S. 109, KnAbt2006.indb :08:20

18 164 Gerhrd Schmitz men entnimmt 72 ). Zur Sitution Hinkmrs von Lon psste ds Kpitel uf jeden Fll! Überschneidungen mit c. 70 der 5. Untersmmlung des Cod. Phill bietet ds ls App. c. (39) präsentierte Stück Ben. Lev. 3, 102, b Prudentissime sind beide identisch. App. c. (41) ist ein gänzlich unuffälliges Kpitel, ds sich bei Benedict dreiml in fst völlig identischer Form findet und in dem festgelegt wird, dss Bischofsn gelegenheiten von Bischöfen entschieden werden müssten. Etws n ders verhält es sich wiederum mit c. (42), ds ein von Benedict ber beiteter Auszug us der Reltio episcoporum von 829 ist 73 ), in dem er seinen Kiser unter nderem sgen lässt, dss die nchlässige Be hndlung der Bischöfe sein gnzes Reich in Gefhr bringe. Ferner wird neben nderen Lobgesängen uf die scerdotes uf Konstn tin verwiesen, der zu den Bischöfen gesgt hbe: Gott ht Euch ds Recht gegeben, uch über uns zu richten. Mit Recht! Ihr ber könnt von Menschen nicht gerichtet werden. Mn knn sich die rgument tive Krft dieses Kpitulrs im Streit eines Bischofs mit seinem Kö nig gut vorstellen. In ähnliche Richtung weisen die folgenden Kpitel: c. (43) ist wie c. (44) ebenflls us der Reltio gezogen 74 ), und beide themtisie ren ds Verhältnis von König und Bischöfen, j, letztlich mit dem in Ben. Lev. 1, 319 ufgenommenen Gelsius-Zitt ds Verhältnis von weltlicher und geistlicher Gewlt. Gnz nders verhält es sich mit c. (45): Ben. Lev. 2, 366 ist ein (m Anfng) gefälschtes Kpitulr, ds dnn ein Reskript des Kisers Theodosius n Ablvius wiedergibt (Const. Sirmond 1) und ds iudi cium episcoporum behndelt. Der Eingngsteil beginnt mit der Be fehlsformel Volumus tque precipimus Hier wird ngeordnet, dss lle unserer Herrschftsgewlt Unterworfenen Romnen, Frnken, Almnnen, Byern, Schsen, Thüringer, Friesen, Gllier, Burgunder, Britten, Lngobrden, Bsken, Beneventner, Goten und Spnier cete rique nobis subiecti omnes dieses expressis verbis us dem römi schen Recht exzerptierte Kpitel inter nostr cpitul pro lege te nend uf ewig hlten sollten. Dem sei consultu omnium fidelium nostrorum tm clericorum qum et licorum zugestimmt worden. Gnz offenbr htte der Fälscher Bedenken, römisches Recht könne in seiner Gültigkeit ngezweifelt werden, zumindest, wenn es sich gnz korrekt ls cpitulum undecimum us dem Gesetzbuch des Kisers Theodosius usgebe. Dem sollte vorgebeugt 72 ) Vgl. Seckel, ebd. S. 380 (mit den Quellennlysen uf den folgenden Seiten). 73 ) Vgl. Emil Seckel, Studien zu Benedictus Levit VI, in: NA 31 (1906) S. 107f. 74 ) Ebd. S. 108f. KnAbt2006.indb :08:20

19 Appendix Dcherine Mettensis 165 werden, deshlb die et ws pomphft gertene förmliche Trnsformtion des römischen in fränkisches Recht 75 ). Benedicts Bemühungen blieben nicht ohne Wir kungen, denn die nchfolgende Inskription EX CAPITULARIBUS CON- STANTINI IMPERATORIS ist vielleicht mehr ls ein lpsus c lmi oder lingue. Es heißt nicht ex legibus oder ähnlich, sondern klr us den Kpitulrien des Kisers Konstntin 76 )! Interessnter ber noch ist der Inhlt: Ein großer Teil dessen, ws mn in dem vorhergehenden Kpitulr von Benedicts Pseudoki ser lesen konnte, wird hier ls Originl herbeigeschfft: Ds lässt eine philologische Arbeitsweise erkennen, die für die Auseinnderset zung zwischen den beiden Hinkmren so untypisch nicht ist. Gegen seitig hielten sie sich Verunstltungen der zitierten Texte vor und schon ein fehlendes suos konnte zum Aufreger werden 77 ). Eine solche Argumenttion ber ist ohne quellenkritische Studien gr nicht denk br, und insoweit knn mn sich durchus vorstellen, dss die Abfolge der Kpitel ttsächlich so entstnden ist. Ein Prllelbeispiel lässt sich us der Rotul prolix nführen: In Ben. Lev. 2, 115 ist eine römischrechtliche Stelle verwertet und prompt zitiert Hinkmr von Lon sowohl die Benedict-Stelle wie uch den hier usgeschriebenen Codex Theodosinus XVI, 2, 31: er sei us dem Buch der Kiser in ds Buch unserer Kiser verkürzt übergegngen 78 ). Indessen: Derjenige, der diese römischrechtlichen Quellen zu smmenstellte, ht nicht wirklich im Originl nchgesehen, er ht us einer kleinen Kompiltion geschöpft, die zuerst Friedrich Mssen us der Hndschrift Milnd, Bibl. Ambros. A. 46 inf. veröffentlicht ht 79 ). Mssen führte den 75 ) Gerde wenn Benedict fälscht, wird die Glubhftigkeit, die zeremonielle Inkrftsetzung besonders betont, vgl. dzu Gerhrd Schmitz, Echtes und Fl sches, Krl der Große, Ludwig der Fromme und Benedictus Levit, in: Scien ti verittis, Festschrift für Hubert Mordek zum 65. Geburtstg, hgg. von Oli ver Münsch und Thoms Zotz (2004) S. 161f., 167f. 76 ) Dies stünde uf schwchen Beinen, wenn es nur in der Ripoller Hnd schrift so bezeugt wäre, ber es stnd so uch in dem Metzer Codex (nch Seckels Notizen im Monument-Archiv). Kpitulrien der römischen Kiser gb es lso ttsächlich in den Köpfen der Gelehrten des 9. Jhrhunderts. 77 ) Vgl. dzu Horst Fuhrmnn, Fälscher unter sich: Zum Streit zwischen Hinkmr von Reims und Hinkmr von Lon, in: Chrles the Bld, Court nd Kingdom, hg. von Mrgret T. Gibson und Jnet L. Nelson ( ) S ) MGH Conc. 4 Suppl.2, ed. Schieffer S. 373, , 4. ex eorum ugustorum libro, de quo hoc ssumptum, et in ugustorum nostrorum libro it, ut preposui, compendiosius est insertum (S. 373, 27 29). 79 ) Ein Commentr des Florus von Lyon zu einigen der sogennnten Sir mond schen Constitutionen, in: SB Wien 92, 2 (1878) S Grund sätzlich zu Florus Klus KnAbt2006.indb :08:21

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