KeineodernursehrwenigeÜbertragungsfällevomMenschenzumMenschen)bewertet.SeitEndeApril2009hatdieWHOaufgrunddesAuftretens

Ähnliche Dokumente
Aufklärungsmaßnahmen zu gesundheitlichen Risiken durch verunreinigte Cannabisprodukte

Aussagen der Bundesregierung zur Wirksamkeit der HPV-Impfung (Nachfrage zu Bundestagsdrucksache 16/13283)

KraftfahrzeugsunterDrogeneinfluss,einerheblicherCannabismissbrauchüber einenlängerenzeitraumhinwegoderdiezugehörigkeitzueinersog.risikogruppe.

Über- und unterversorgte ärztliche Planungsbereiche in Verbindung mit der Relation Ärzte/Ärztinnen zur Bevölkerung

Umsetzung des Entgeltsystems in der Psychiatrie nach 17d des Krankenhausfinanzierungsgesetzes

Vertragsvereinbarung des Bundes und der Länder mit GlaxoSmithKline über die Bereitstellung von Pandemie-Impfstoffen

AuftragdesBundesministeriumsfürGesundheit (BMG),GSF-ForschungszentrumfürUmweltundGesundheit)verdeutlichendasGewichtunddie

Arzneimittelwirkungen,vondenenFrauenhäufigerbetroffensindalsMänner, verhindert werden.

Kleine Solidargemeinschaften als anderweitige Absicherung im Krankheitsfall

Wirksamkeit und Vermarktung der HPV-Impfung in Deutschland

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Stellung der Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen im Fünften Buch Sozialgesetzbuch

Stärkung der Verfahrenstransparenz bei der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut

Vollständige Verwertung von Siedlungsabfällen bis zum Jahr 2020

Sicherheitsbescheinigung für öffentliche Eisenbahnverkehrsunternehmen

Beamtinnen und Beamte des Bundes mit Migrationshintergrund

BehälternausdemHochtemperaturreaktorHamm.DagegenwärtigumfangreicheInvestitionenindieSicherheitdesAVR-BehälterlagersinJülichnichtmehr

Umsetzung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Dr. Barbara Höll, Ulla Lötzer und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/3398

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/ der Bundesregierung

Fehlende Rentenversicherungsbeiträge der Deutschen Post AG und der Deutschen Postbank AG

Kündigungen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Elternzeit

Sozialgesetzbuch (SGBV)übernommen.DanachhatdieBewertungpsychotherapeutischerLeistungeneineangemesseneHöhederVergütungjeZeiteinheit

Nebentätigkeiten von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr

oder zumeistbeischwerstabhängigen injiziertwerdenkann.dieherstellungistzwargefährlich,abervergleichsweiseeinfach,dadergrundsstoff

durchdiegrundsicherungfürarbeitsuchendesichergestellt.deranrechnungsfreiemindestbetragvon300euromonatlichgewährleistet,dasssichfüralle

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/5530. der Bundesregierung

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Bericht des Bundesrechnungshofes über die Wirkungslosigkeit von Ein-Euro-Jobs

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Wirtschaftspolitische Bewertung des Bail-outs der IKB Deutsche Industriebank AG

Ausgabenentwicklung und Wettbewerb in der privaten Krankenversicherung

Milcherzeuger und Produzenten stärken, Konzernmacht im Einzelhandel beschränken

Finanzierung, Versorgungsstrukturen und Versorgungsqualität im Krankenhausbereich nach Einführung der diagnose-bezogenen Fallpauschalen (DRG)

BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN

Probearbeiten im Rahmen eines so genannten Einfühlungsverhältnisses

Drittmittelzuwendungen des Bundesministeriums der Verteidigung an Hochschulen

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Dr. Herbert Schui und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/6345

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Silke Stokar von Neuforn, Irmingard Schewe-Gerigk und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 16/11149

Vergabe von Studienkrediten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau

1.WelcheaktuellenKenntnisseundZahlenhatdieBundesregierungzuder Gewalt gegen Christen im indischen Bundesstaat Orissa?

finanziellenkollapsstehen,mussunverzüglicheineaufgabengerechtefinanzausstattungderstädteundgemeindensichergestelltwerden.

Umrüstung der technisch gesicherten Bahnübergänge in den neuen Bundesländern

Bewertung von hoch- und niederfrequenten elektromagnetischen Feldern durch die Bundesregierung

(1BvF1/01,1BvF2/01)dieVerfassungsgemäßheitdesLebenspartnerschaftsgesetzesbestätigt.EinVerstoßgegenArtikel6Abs.1GGseinichtgegeben.

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dagµdelen und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/3117

Auswirkung der Konjunkturpakete I und II auf die Finanz- und Investitionskraft der Kommunen

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/2568. der Bundesregierung

1.HandeltessichbeidemProjektumeinenAusbau/Umbauoderumeine reine Erhaltungsmaßnahme?

Umsetzung der Empfehlungen des Europarats zur Verbesserung der demokratischen Teilhabe von Migrantinnen und Migranten

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/9657. der Bundesregierung

Zustand und Sanierungsbedarf der Brücken im Bundesfernstraßennetz

BenzinundDieselausgelöstwerden,lassenbefürchten,dassdielangeZeiterfolgreichwirtschaftendeBiokraftstoffbranchedurchdieverändertenpolitischen

Grundsätzender GutenfachlichenPraxis zuverstehenist,nachdenendie QualitätsmanagementsystemederGewebeeinrichtungeneingerichtetsein müssen.

Zweck,AufgabenundFinanzierungdiesesProgrammssindweitgehendunbekannt.

Ski-TouristenbesetztenBusaufderTauernautobahninÖsterreich,stelltsich diedringlichefragenachderverbesserungdesbrandschutzesinreisebussen.

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/ der Bundesregierung

2.WiehochistbeiderBundespolizeijeweilsderAnteilderPolizeivollzugsbeamtinnen

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 17/374. der Bundesregierung

Ausgestaltung eines nationalen Stipendienprogramms des Bundes und der Länder unter Beteiligung der Wirtschaft

Regierungsbefragungam23.April2008genannt.DieBekanntgabedieserbeidenDatenbrachtejedochkeineKlärungüberdieEinordnungindasweitere

2015verbindlichwerdensoll,wirddieRecyclingquoteauf85Prozentdes durchschnittlichenfahrzeuggewichtserhöht (Artikel7Abs.2derAltfahrzeugrichtlinie).

Anerkennung von Erziehungsleistungen in der Rentenversicherung

Eignung der Standorte Gorleben und Schacht Konrad für die Endlagerung von radioaktivem Müll

Neue Bewertung und ökologische Ziele bei den Substanzsteuern

Sozialrechtliche Schlechterstellung von Flüchtlingen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz

auchbeivereinsfeiernvielfältigeauflagen (AnträgeaufSchankgenehmigungen,GEMA-Gebühren,VorschriftenderLebensmittelhygiene,steuerliche

Wirkungszeitpunkt von Beitragssatzveränderungen einer Krankenkasse auf die Beitragsbemessung von freiwillig versicherten Rentnern und Rentnerinnen

Geplante Laufzeitverlängerungen für die Atomkraftwerke Tihange 1 (Belgien) und Borssele (Niederlande)

14.Mai2006: Wasjetztendlichgestopptwerdenmüsste,sindEU-Hilfendafür,ganzeBetriebevoneinemEU-Mitgliedstaatineinenanderenzuverlagern.

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 17/11267, 17/12221

AltstandortenmbHundaufderenTochtergesellschaftACOSAltlasten-ControllingundServicegesellschaftmbHundaufdieVerhandlungenmitdenLändern

fürallgemeinebankrisikeneinsetzen.umdieauswirkungendiesesengagementsbewertenundbeurteilenzukönnen,sindvorgängeundfragenzuklären.

SolltedieEntwicklungdesTuberkulose-respektivedesMalaria-Impfstoffserfolgreichverlaufen,istesvongroßerBedeutung,dassderkostengünstigeZugang

Kenntnisstand zum Gebrauch, zur Bewertung und zu den Risiken der elektronischen Zigarette

1.Januar1999auf40Prozentundab2001auf25Prozentabgesenkt.FürPersonengesellschafterwurde2001dieVerrechenbarkeitderGewerbesteuermit

Aktuelle Entwicklungen des Suchmaschinenprojektes Theseus ehemals QUAERO

Gesetzeslage und Erfolge zum Schutz vor Passivrauchen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Ansparungen für Rücklagen und Kontovollmachten beim Bezug von Leistungen nach dem SGB XII

Geschäftsaktivitäten von Tochtergesellschaften deutscher Banken in Steueroasen

Nationales Aktionsprogramm der Bundesregierung zur Alkoholprävention

Weitergabe von Patientendaten durch eine Krankenkasse an eine private Firma

Künftige Belastungen und Kosten für Unternehmen durch die Reform der gesetzlichen Unfallversicherung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Inge Höger, Petra Pau und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/10231

Evaluation der Eingliederungsmaßnahmen von Altbewerbern in den Prozess der beruflichen Bildung

der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein, Agnes Alpers, Nicole Gohlke, Dr. Petra Sitte und der Fraktion DIE LINKE.

Kontamination von Grund-, Oberflächenwasser und Böden durch Einleitung und Ausbringung von Perfluortensiden mit Klärschlamm

Aktuelle Entwicklung der Finanzlage der Kreditanstalt für Wiederaufbau

Positionierung der Bundesregierung zum Truppenübungsplatz in Ohrdruf

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Sibylle Laurischk, Ina Lenke, Miriam Gruß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Drucksache 16/9497

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Homburger, Ina Lenke, Miriam Gruß, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Drucksache 16/5667

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Geschenke an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundesregierung

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Lutz Heilmann, Karin Binder, Hans-Kurt Hill und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/10018

Wettbewerb, Innovationen und Investitionen im Telekommunikationssektor

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/ der Bundesregierung

Vorbemerkung der Bundesregierung DieKleineAnfragebeziehtsichaufdasin 22adesEinkommensteuergesetzes

Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 16/14052 16. Wahlperiode 11. 09. 2009 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgitt Bender, Dr. Harald Terpe, Elisabeth Scharfenberg und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 16/13938 Neue Influenza A/H1N1 (Schweinegrippe) Vorbemerkung der Fragesteller IndenletztenJahrenwurdevonderWeltgesundheitsorganisation (WHO)die MöglichkeiteinerweltweitenGrippeausbreitungaufdersechsStufenumfassendenSkalamitdrei (NeuesVirusmitErkrankungsfällenbeimMenschen: KeineodernursehrwenigeÜbertragungsfällevomMenschenzumMenschen)bewertet.SeitEndeApril2009hatdieWHOaufgrunddesAuftretens dersogenanntenneuengrippe (auchschweine-/mexiko-oderamerikagrippe)sukzessivedieeinstufungerhöht.seit11.juni2009giltdiehöchste Stufesechs (NeuesVirusmitErkrankungsfällenbeimMenschen:WirkungsvolleundfortwährendeÜbertragungvomMenschenzumMenschen).DaraufhinhatdieWHOdieStaatenzumitdieserWarnstufeverbundenenvorbeugenden Maßnahmen aufgerufen. DieWHOstuftdiePandemiebislangalsmoderatein.DieSymptomeder NeuenGrippe sindähnlichwiebeisaisonalerinfluenza,undgehenvor allem mit Fieber, Atemwegsbeschwerden und Gliederschmerzen einher. InderEuropäischenUnionwurdenseitdemBeginnder NeuenGrippe etwa 41000Infektionengemeldet.InderEuropäischenUnionsindbislangetwa 60Todesfälleregistriertworden,diemeistendavoninGroßbritannien.Aus DeutschlandsindkeineTodesfällebekannt,eswirdvoneinigenschweren Verläufen berichtet. MitStand19.August2008warendemRobertKoch-Institut (RKI)13180Fälle der NeuenGrippe (InfluenzaH1N1/2009)übermitteltworden.Darunter 3 023 Fälle bei denen die Ansteckung in Deutschland erfolgte. EsherrschtinderBevölkerungeingroßerBedarfanvalidenInformationen,um sichzumeineneinrealistischesbildsowohlvonder NeuenGrippe alsauch einerimpfungzumachen.derimpfstoffgegendie NeueGrippe wirdaufder BasisvonMusterzulassungenentwickelt.DerdortenthalteneVirusstammwird durchdenpandemie-virusstammausgetauscht.derneueimpfstoffbenötigt dannkeinezulassung,sondernausschließlicheinegenehmigungzurstammanpassung.aktuellwerdenkritischefragenzudenindeutschlandvonden BundesländernbestelltenImpfstoffengestellt (z.b.derneuekampfgegendie DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsfürGesundheitvom9.September 2009 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 16/14052 2 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode Impfkritiker,AlexanderS.Kekulé,DERTAGESSPIEGELvom19.August 2009)bzw.vondenBerufsverbändenderKinder-undJugendärztesowieder Internistendaraufaufmerksamgemacht,dassderImpfstoffbishernichtan Risikopatientinnenund-patientenmitchronischenErkrankungenoder Schwangerengetestetsei (Schweinegrippe-Impfung:ÄrztewarnenvorRisiken, Ärzte Zeitung online, 20. August 2009). Vorbemerkung der Bundesregierung SeitBekanntwerdenersterFällevonNeuerInfluenzaA(H1N1)undinsbesondereseitdemAusrufderPandemiedurchdieWHOam11.Juni2009haben BundundLänderdieindergemeinsamenPandemieplanungvorgesehenen Maßnahmenkonsequentvorangetriebenundlageangepasstumgesetzt.Die StrategiezurEindämmungderAusbreitungderNeuenInfluenzaA(H1N1) beruht im Wesentlichen auf vier Säulen: der Information der Bevölkerung über individuelle Schutzmaßnahmen, seuchenhygienischenvorkehrungenundmaßnahmen,dieeineausbreitung der Erkrankung verhindern oder verlangsamen, dersicherstellungausreichenderbehandlungsmöglichkeiten,unteranderem mit antiviralen Arzneimitteln und derschutzimpfungalseinerzentralenkomponentederinfektionsprävention. ImpfungenbietendenbestenSchutzvorInfektionen,diesgiltnachinternationalerEinschätzungauchundganzbesondersimFalleinerInfluenzapandemie. DiegezieltenVorbereitungenimRahmenderPandemieplanungvonBundund Ländernzielendaraufab,derBevölkerungmöglichstfrühzeitigimVerlaufder PandemieImpfstoffeimerforderlichenUmfangzurVerfügungstellenzukönnen. DieInfektionszahlenwerdensichindenWintermonatenallerVoraussichtnach deutlicherhöhenundmiteineranhaltendenübertragungdesvirusinderbevölkerungeinhergehen.zudemistnichtauszuschließen,dasssichdasvirusin seinenvirulenzeigenschaftenändernwird.beideentwicklungenwürdenzu einerdeutlicherhöhtenzahlschwererundschwersterkrankheitsfälleführen und müssen bei den Vorbereitungen berücksichtigt werden. BeidenImpfstoffen,diezurVerfügungstehenwerden,wirdessichumzugelasseneImpfstoffehandeln,derenWirksamkeitundSicherheitimRahmendes Zulassungsverfahrens nach internationalen Standards geprüft wurde. DerEinsatzdieserImpfstoffewirdaufGrundlageaktuellerExpertenempfehlungenuntersorgfältigerNutzen-Risiko-BewertungsowieunterBerücksichtigungderepidemiologischenSituationerfolgen.DieImpfungwirddenBürgerinnenundBürgernfürdenSchutzihrerGesundheitangeboten.Jederkannund sollübereineimpfungselbstentscheiden;eineimpfpflichtistnichtvorgesehen. DasBundesministeriumfürGesundheit (BMG)undseineBehördenimGeschäftsbereich RobertKoch-Institut (RKI),Paul-Ehrlich-Institut (PEI)und BundeszentralefürgesundheitlicheAufklärung (BZgA) habenseitauftreten desneueninfluenzavirusa(h1n1)diebevölkerungumfassendüberverbreitung,symptomatikundverlaufderneuengrippeinformiertundwerdendie InformationsarbeitzudenSchutzimpfungenrechtzeitigvorBeginnderImpfungen weiter intensivieren.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 3 Drucksache 16/14052 1.TeiltdieBundesregierungdieEinschätzung,dassdieAusrufungderWarnstufesechsdurchdieWHOnichterfolgtwäre,wenndielautBerichtenbis Mai2009bestehendeWHO-DefinitioneinerPandemie,diedasKriterium Gefährlichkeit der Erkrankung beinhaltete, beibehalten worden wäre? Nein.AlsPandemiewirdeineLänderundKontinenteüberschreitendeAusbreitungeinerInfektionskrankheitbezeichnet.Gemäßderfrüherenwieauchder neuendefinitionderwhoberuhtdieeinstufunginphase6nichtaufder GefährlichkeitderErkrankung,sondernaufdemKriteriumderVerbreitungdes Virus.DieWHOhatzudemzeitgleichmitderBekanntgabederWarnstufe6 einebewertungderschwerederpandemievorgenommenundsieals moderat bezeichnet. 2.WieunterscheidetsichdasMutationsrisikodesVirusder NeuenGrippe vondemdersaisonalengrippe,undaufwelcherbasiswerdenvermutungen über zukünftige schwerere Krankheitsausbrüche getroffen? DieMutationsratensindbeiallenSubtypendesInfluenzavirusrelativhoch.So könnenniedrigpathogenevariantendesvirusauchleichtzuformenhöherer Virulenzmutieren.JegrößerdieZahlderempfänglichenPersoneninderBevölkerungist,destomehrMöglichkeitenergebensichfürdasViruszurMutationundSelektionimmenschlichenWirt.DieTatsache,dasssichdasNeue InfluenzavirusindenletztenMonatenausvirologischerSichtrelativkonstant gezeigthat,lässtkeinesfallsaufeinebesonderestabilitätimvergleichzuanderen Influenzavirussubtypen schließen. EineAbschätzungderWahrscheinlichkeitunddesZeitpunktseinerVeränderungdesNeuenInfluenzavirusA(H1N1)zuhöhererVirulenzistnichtmöglich. 3.WievielePersonen (absolutundprozentual)lassensich,aufgeschlüsselt nach Risikogruppen, gegen die saisonale Grippe in Deutschland impfen? DatensindfürdieRisikogruppederPersonenmitchronischenErkrankungen undfürdasmedizinischepersonalausdenjahren2005bis2007verfügbar.in denjahren2005bis2007betrugdieimpfquoteinderrisikogruppederpersonenmitchronischenerkrankungenzwischen41und52prozent,beimmedizinischenpersonalzwischen22und27prozent.diedurchimpfungdererwachseneninsgesamtbetrugzwischen13und19prozent.amhöchstenistdie DurchimpfungbeiälterenPersonen.Beiden60-bis64-Jährigenbetrugdie Durchimpfungsratebiszu47Prozent,beidenAltersgruppenab65Jahrenbis zu 63Prozent. 4.MitwievielenPersonen,diesichgegendie NeueGrippe impfenlassen wollen,rechnetdiebundesregierung,undwelchepersonengruppensollten dabei besondere Berücksichtigung finden? Vorrangiggeimpftwerdensollenu.a.PersonenmitchronischenGrunderkrankungen,Schwangere,medizinischesPersonalundPersonen,diebeidenVollzugspolizeienundFeuerwehrentätigsind.Darüberhinaussolltesichjederimpfen lassen können, der dies möchte.

Drucksache 16/14052 4 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 5.IstnachKenntnisderBundesregierungeineZwischenlagerung/Bevorratung der bestellten Impfstoffe durch die Länder geplant? WaspassiertihrerKenntnisnachmiterworbenenImpfstoffen,fallsdie Nachfrage aus der Bevölkerung nicht so hoch ist wie erwartet? Nein,esistvorgesehen,dennursukzessivelieferbarenImpfstoffmöglichstumgehend zu verimpfen. WasdieVerwendungnichtverimpfterImpfdosenbetrifft,kämenggf.unterschiedlicheMöglichkeiteninBetracht.FestlegungenhierzugibtesnachKenntnis der Bundesregierung bislang nicht. 6.WiewilldieBundesregierunggewährleisten,dassdieImpfungeiner großenpersonenanzahlkrankenversicherungennichtdazuzwingt,allein aus diesem Grund Zusatzbeiträge zu erheben? DieVerordnungüberdieLeistungspflichtdergesetzlichenKrankenversicherung (GKV)beiSchutzimpfungengegendieNeueInfluenzaA(H1N1)gehtdavon aus, dass dies ohne Zusatzbeitrag möglich ist. DievorläufigenFinanzergebnissederGKVfürdas1.Halbjahr2009weisen einenüberschussvonrd.1,2mrd.euroaus.zudemkonntendiekrankenkassendurchdieüberschussentwicklungderletztenfünfjahrebisende2008wiederfinanzreservenvonrd.4,9mrd.euroaufbauen.nachderprognosedes GKV-SchätzerkreisesvomJuli2009stehendenKassenimGesamtjahr2009 voraussichtlich1,1mrd.euromehrzuweisungenausdemgesundheitsfonds zurverfügungalszurhundertprozentigendeckungderprognostiziertenausgabennötigsind.zusatzbeiträgeaufgrundderleistungsverpflichtungzur FinanzierungderImpfunggegendieneueInfluenzaA(H1N1)sinddamitangesichtsdererwartetenAusgabenimJahr2009nichtzuerwarten.FürdasJahr 2010sinddiefinanziellenBelastungenaufgrundderVerpflichtungzurImpfung gegendieneueinfluenzaa(h1n1)ggf.indenausgabenschätzungenzuberücksichtigen. 7.HatdieBundesregierunginzwischenmitdenBundesländerneineRegelung zur (teilweisen) Kostenübernahme erzielen können? Falls ja, wie sieht diese aus? Hierzu finden derzeit Gespräche zwischen Bund und Ländern statt. 8.WiewilldieBundesregierunggewährleisten,dassdieBürgerinnenund Bürgerumfassendüberdie (individuellenundbevölkerungsbezogenen) Vor-undNachteileeinerImpfunggegendie NeueGrippe aufgeklärt werden,sodasssieeineindividuelleentscheidungfürodergegeneine Impfung treffen können? BereitsjetztsindzahlreicheInformationsangebotefürBürgerinnenundBürger aufdenwebseitendesbmg,rki,bzgaunddempeizumthemaimpfenvorhanden.dasbmgerarbeitetzudemzusammenmitderbzga,mitexpertendes RKIunddesPEIsowieVertreternderKrankenkassenundderLändereinKommunikationskonzept,insbesonderezumThemaImpfen,mitdemZiel,neutrale InformationenzurImpfungundzumAblaufderImpfaktionindenjeweiligen Ländern zur Verfügung zu stellen.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 5 Drucksache 16/14052 9.WelcheKriterien (z.b.ausbreitungunddieschweredererkrankungen dermitschweinegrippeinfizierten)müssenaussichtderbundesregierungerfülltsein,damitdiebundesländerzuimpfungeneinladenbzw. auffordern? DieLändertreffenImpfempfehlungen wiediesdasinfektionsschutzgesetz vorsieht aufdergrundlageeinerimpfempfehlungderständigenimpfkommission,dieeinesorgfältigenutzen-risiko-abwägunganhandderverfügbaren wissenschaftlichen Daten und Erkenntnisse vornimmt. 10.WiepositioniertsichdieBundesregierunggegenüberForderungennach einerimpfpflichtfürbestimmtepersonengruppen,z.b.beschäftigteim Gesundheitswesen,mitderdasSelbstbestimmungsrechtderBetroffenen ausgehebelt würde? Eine Impfpflicht ist nicht vorgesehen. 11.WelcheAussagensindzumjetzigenZeitpunktüberdieWirksamkeitder Pandemieimpfstoffemöglich,undwiehochistdieWahrscheinlichkeit trotzimpfungander NeuenGrippe zuerkranken,weilsichbeispielsweise der Virus verändert? ZumjetzigenZeitpunktliegennochkeineabschließendenDatenausklinischen StudienzudenImpfstoffengegendasNeueInfluenzavirusA(H1N1)vor.Alle HerstellerhabenjedochinzwischenmitentsprechendenklinischenStudienbei ErwachsenenundKindernbegonnen,ersteStudienergebnissewerdenindiesen Tagen erwartet. FürdieZulassungderMusterimpfstoffe,diedieBasisfürdieGenehmigung derimpfstoffeseinwerden,wurdenklinischestudienmiteinemvirusstamm dessubtypsa(h5n1)durchgeführt.imrahmenderzulassungdermusterimpfstoffemusstefürdenmusterimpfstoffgezeigtwerden,dassbeiimmunologischnaivenpersonen,d.h.personendiezuvorkeinenkontaktmiteinem entsprechendenvirusstammhattenundbeidenenkeinimmunschutzzumzeitpunktderimpfungnachweisbarwar,eineausreichendeimmunantworthervorgerufen wird. DievorliegendenDatenweisendaraufhin,dassderpandemischeImpfstoff wirksamistundauchvoreinerinfektionmitdemneueninfluenzavirus A(H1N1)schützenwird.WiehochderSchutzgegenübermöglicherweiseauftretenden,verändertenVirenseinwird,istabhängigdavon,wiestarksichdie OberflächenbausteinedesVirusverändernwerden.Beieinerrelativhäufigen punktuellenveränderungdieserbausteine (Driftvarianten)kannmanmiteiner hohenschutzwirkungrechnen,wieuntersuchungenmitdriftvariantendes Subtyps A(H5N1) belegen. 12.WelcheAussagensindzumjetzigenZeitpunktüberdieNebenwirkungen derpandemieimpfstoffemöglich,bzw.wannliegenentsprechendeergebnisse vor? DiederzeitigenDatenzurSicherheitpandemischerImpfstoffegegendieNeue InfluenzaA(H1N1)basierenaufklinischenStudienmitanderenInfluenzastämmen,zumeistH5N1,dieimRahmenderMusterzulassungendurchgeführt wordensind.die VaccineWorkingParty des CommitteeforMedicinal ProductsforHumanUse (CHMP)derEMEA (EuropeanMedicinesAgency) hatausgeführt,dassdieimrahmendermusterzulassungenerhobenendaten

Drucksache 16/14052 6 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode zursicherheiteinesinfluenzaimpfstoffesübertragbarsindaufdengleichen Impfstoff mit einem anderen Virusstamm. InklinischenStudienmitdemaufHühnereiernproduziertenH5N1-MusterimpfstoffderFirmaGSKmitetwa5000ErwachsenenabeinemAltervon 18 Jahren sind folgende Nebenwirkungen beobachtet worden: Sehrhäufig ( 1/10):Kopfschmerzen,Müdigkeit,Fieber,Muskel-und Gelenkschmerzen, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle. Häufig ( 1/100bis <1/10):Wärmegefühl,JuckenundBrennenander Injektionsstelle,verstärktesSchwitzen,Schüttelfrost,geschwolleneLymphknoten. Gelegentlich ( 1/1000bis <1/100):KribbelnundMissempfindunginden Händenbzw.Füßen,Schläfrigkeit,Schlaflosigkeit,Durchfall,Erbrechen, Bauchschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl, Jucken und Ausschlag. DieReaktionenverschwandenzumeistohneTherapieinnerhalbvoneinbis zweitagen.inklinischenstudienmitkindernwurdefestgestellt,dasseinzelne SymptomewieErbrechenundFieberüber39 Cetwashäufigervorkamenals beierwachsenen.zusätzlichwurdennebenwirkungenwieappetitverlust, ReizbarkeitundBenommenheitbeobachtet,dieauchbeianderenalsInfluenzaimpfungen von Kindern beschrieben wurden. DerebenfallsaufHühnereiernproduzierteH5N1-MusterimpfstoffderFirma Novartis zeigte in klinischen Studien ein ähnliches Nebenwirkungsspektrum. KlinischeStudienzuImpfstoffengegendieNeueInfluenzaA(H1N1)werden derzeitdurchgeführt.dieergebnissebeierwachsenenwerdenvoraussichtlich zumzeitpunktderstammanpassungfürdiemusterzulassungenvorliegen.entsprechendedatenfürdenzellkulturimpfstoffderfirmanovartiswerdenvor der nationalen Zulassung durch das PEI erhoben. 13.WiesinddieNebenwirkungendesPandemieimpfstoffsPandemrix (durch diedortbeigemischteadjuvanzas03)imvergleichzudensaisonalen Grippeimpfstoffen,fürdielangjährigeErfahrungenvorliegen,zubewerten? AufderBasisdervorliegendenDatenunterscheidetsichdasNebenwirkungsprofildesAS03adjuvantiertenInfluenzaimpfstoffesA(H5N1)nichtgrundsätzlichvondemsaisonalerImpfstoffe,mitAusnahmeeinererhöhten Reaktogenität desadjuvantiertengrippeimpfstoffesimvergleichzunichtadjuvantierten Impfstoffen.DieseäußertsichineinerhöherenRatevonzumeistmildenLokalundAllgemeinreaktionenwieKopfschmerzen,MuskelschmerzenundGelenkschmerzen. 14.WarumwurdeinDeutschlandandersalsz.B.indenUSA (wodie oberstegesundheitsbehördeesfürunwahrscheinlichhält,dassderimpfstoffeinenverstärkerbenötigt)dieentscheidungfüradjuvanziertevakzine getroffen? BishergibteskeineklinischenDatenausdenUSAdiezeigen,dasseinnichtadjuvantierterpandemischerImpfstoffgegenNeueInfluenzaA(H1N1)eine ausreichendeimmunantwortinimmunologischnaivenpersonenhervorruft. AuchindenUSAwerdenklinischeStudienmitadjuvantiertenImpfstoffenbei KindernundErwachsenendurchgeführt.DabeiwerdenverschiedeneImpfantigene,diemitverschiedenenÖl-in-Wasser-Adjuvanziengemischtsind,verwendet.DeshalbgibtesauchvonderoberstenUS-amerikanischenGesund-

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 7 Drucksache 16/14052 heitsbehördekeineendgültigeentscheidungdarüber,obnichtadjuvantierte oderadjuvantierteimpfstoffefürdieimpfungdergesamtbevölkerungeingesetzt werden. EineBewertungeinesnichtadjuvantiertenSpaltantigen-Impfstoffs,derin Chinahergestelltwird,istderzeitnichtmöglich,dadiehierzunotwendigen Rohdaten und klinischen Studienberichte dem PEI nicht vorliegen. AusderErfahrungmitdenbisherigensaisonalenInfluenzaimpfstoffenistbekannt,dassihreWirksamkeitbeiKindern,dieimGegensatzzuErwachsenenin derregelimmunologischnaivsind,begrenztist.weiterhinhattesichinstudienindenusagezeigt,dassbeinichtadjuvantiertenh5n1-impfstoffender Antigengehaltauf90 µ gimpfantigenerhöhtwerdenmusste,umeineausreichendeimmunantwortzuerhalten.derausgangderstudienmitnichtadjuvantierten Impfstoffen gegen Neue Influenza A(H1N1) ist daher offen. DaesweltweitnureinebegrenzteProduktionskapazitätfürInfluenzaimpfstoffe gibt,wareseinwichtigesziel,fürdenpandemiefalleineausreichendeversorgungderbevölkerungzugewährleisten.dereinsatzvonadjuvantienhatgenerellzurfolge,dasswenigerimpfantigeneingesetztwerdenmuss,umeine ausreichendeimmunantworthervorzurufenunddieweltweiteverfügbarkeit von pandemischem Impfstoff um ein Vielfaches erhöht werden kann. 15.WarumistinDeutschlandnichtvorgesehenzumindestfürbesondere Risikogruppen,wiez.B.Schwangere,ImpfstoffeohneAdjuvanzzubeziehen (Impfstoff Celvapan)? FürdenImpfstoffCelvapangibtesebenfallskeineDatenzurAnwendungbei Schwangeren.DerImpfstoffenthältinaktiviertevollständigeViren,eristebenfalls mit einer höheren Reaktogenität verbunden. 16.WelcheStudienliegenfürdieSicherheitvonadjuvanziertenImpfstoffen (insb.fürdieverwendetenadjuvanzenmf59undas03)vor,undfür welchepersonengruppensinddamitaussagenmöglichbzw.nichtmöglich? DatenzurSicherheitMF59-adjuvantierterGrippeimpfstoffewurdeninklinischenStudienmitüberzehntausendErwachsenen (ab18jahren)undbeirund 700KindernundJugendlichen (sechsmonatebis17jahre)erhoben.zudemist dermf59-adjuvantiertegrippeimpfstofffluadseit1997ineuropazugelassen. Bisherwurdenüber40MillionenDosendiesesImpfstoffsverimpft.Fürden MusterimpfstoffFocetriawurdenklinischeStudienbeiallenAltersgruppenab sechsmonatendurchgeführt.weiterhinlaufenderzeitklinischestudienmit MF59-adjuvantiertenImpfstoffengegenNeueInfluenzaA(H1N1) (ImpfantigenhergestelltsowohlinbebrütetenHühnereiernalsauchinZellkultur) inkindernabsechsmonatenbis17jahreunderwachseneab18jahren.damit liegenfürmf59-adjuvantierteimpfstoffedatenzunebenwirkungenabeinem Alter von sechs Monaten vor. DerAS03-adjuvantierteMusterimpfstoffwurdebeiErwachsenen (18bis 60Jahre),beiälterenPersonen (ab60jahren)undkindernimaltervondrei bisneunjahrenuntersucht.weiterhingibteszurzeitstudienmitas03-adjuvantierten,saisonaleninfluenzaimpfstoffenbeimehrerenzehntausenderwachsenen.auchfürdenas03-adjuvantiertenimpfstoffgegenneueinfluenza A(H1N1)wurdenklinischeStudieninallenAltersgruppenabsechsMonaten initiiert.aussagenzursicherheitsindmomentanabeinemaltervondreijahren möglich.

Drucksache 16/14052 8 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 17.WiebewertetdieBundesregierungdieKritik,dassdervonDeutschland bestellteschweinegrippe-impfstoffeineumstrittenequecksilberverbindung (Thiomersal) enthält? WieverträgtsichdiesmitderEmpfehlung,z.B.derWHO,alsVorsichtsmaßnahmefürSchwangereundKinderaufquecksilberfreieImpfstoffe zurückzugreifen? Thiomersal,einequecksilberhaltigeVerbindung,verhindertdieVerkeimung desimpfstoffsinmehrdosenbehältnissennacherstöffnungundbeidermehrfachenentnahmeundsomitdasrisikoeinerunerwünschtenbakterielleninfektion.esistindenpandemieimpfstoffenmaximalmiteinerkonzentrationvon 25 µgenthalten,waseinerquecksilbermengevonetwa12,5 µ gentspricht.die ZugabevonThiomersalerfülltdieAnforderungendesEuropäischenArzneibuchs für Mehrdosenbehältnisse. BeiderBewertungderzweimaligenintramuskulärenVerabreichunggeringer MengenvonThiomersalinpandemischenImpfstoffenbeiSchwangerenmuss dieüblicheaufnahmevonmethylquecksilberdurchnahrungsmittel,insbesonderefisch,berücksichtigtwerden.dieeinnahmevonquecksilberinnahrungsmittelnvon96 µ gprowochedurcheine60kgschwereschwangeregilt alsunschädlich.derquecksilbergehaltproimpfstoffdosisliegtunterhalbder Menge,diemitderNahrungproWocheaufgenommenwird.MethylquecksilberundseineSalzewerdengutimMagen-Darm-Traktresorbiert.ImVergleich zurlebenslangenaufnahmevonquecksilberhaltigenverbindungenmitder NahrungerscheintdiezweimaligeApplikationvonthiomersalhaltigenImpfstoffenvernachlässigbar.DieseEinschätzungwirdvonderEuropäischenArzneimittelbehörde EMEA geteilt. BezüglichderImpfungvonKindernmitthiomersalhaltigenImpfstoffenkamen diewho,dasiom (InstituteofMedicine;Immunizationsafetyreviews2001 zuthiomersalundneurodegenerativenerkrankungensowie2004zuthiomersalundautismus)unddieemeaaufderbasisderderzeitverfügbarenwissenschaftlichendatenunabhängigvoneinanderzugleichenbewertungen.danach zeigendieneuestenepidemiologischenstudienkeineevidenzfüreinenzusammenhangzwischenthiomersalhaltigenimpfstoffenundneurologischen Entwicklungsstörungen.DerNutzenvonImpfstoffenmitThiomersalinMehrdosenbehältnissen überwiegt eindeutig die hypothetischen Risiken. DasGlobalAdvisoryCommitteeonVaccineSafety (GACVS)derWHO kommtzudemschluss,dasses keineevidenzfüreinetoxischewirkungbei Kleinkindern,KindernundErwachsenengibt,diegegenüberThiomersalexponiert waren. 18.WelcheMaßnahmenwilldieBundesregierungergreifen,umbisherunbekannteNebenwirkungenderImpfstoffbestandteile (diebeieinergroßen ZahlanAnwendungenzuerwartensind)zuerfassen,zeitnahauszuwerten und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen? DiePharmakovigilanzaktivitätendesPEIfürneueInfluenzaA(H1N1)-Impfstoffe sind folgender Natur: 1. Passive Surveillance FürVerdachtsfälleeinerüberdasüblicheAusmaßeinerImpfreaktionhinausgehendengesundheitlichenSchädigung (Synonym:Impfkomplikation)sindim InfektionsschutzgesetzMeldeverpflichtungenderÄrzteundHeilpraktikergeregelt ( 6und11desInfektionsschutzgesetzes IfSG).ZusätzlichbestehengesetzlicheMeldeverpflichtungendesInhabersderZulassungbzw.pharmazeutischenUnternehmers ( 63bdesArzneimittelgesetzes,VerordnungEG-Nr.726/

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 9 Drucksache 16/14052 2004).DasPEIerhältauchMeldungenvondenArzneimittelkommissionender ÄrzteundApotheker,dieMeldungenvonVerdachtsfällenvonNebenwirkungennachStandesrechterhalten,sowiefreiwilligeMeldungenderFachkreise und vereinzelt Meldungen von Patienten. InAnlehnungandieEmpfehlungenderEMEAwirddasPEIbestimmteImpfkomplikationenbesondersintensivüberwachen.ImHinblickaufdieseschwerenImpfkomplikationenwirddasPEIeine observedversusexpected -Analyse durchführen.zusätzlichwirddaspeimeldungenüberautoimmunreaktionen intensiv verfolgen. UmdieMeldeverpflichtungzuvereinfachenunddieBearbeitungzubeschleunigen,hatdasPEIeinInstrumententwickelt,mitdemonlinebasiertandasPEI NebenwirkungsmeldungenundImpfkomplikationenübereinegesicherteVerbindung gemeldet werden können. UmneueRisikosignaledetektierenzukönnen,führtdasInstrumenteineEinzelfallbewertungnacheinemvorgegebenenAlgorithmusdurch.AußerdemerfolgteinealterstratifizierteautomatischeDatenbankanalyseallergemeldeten unerwünschten Ereignisse (proportional reporting ratio = PRR). 2. Aktive Surveillance FürdiejetzigenInfluenzaimpfstoffegegenNeueInfluenzaA(H1N1)istdas Guillain-Barré-Syndrom (GBS)imZusammenhangmiteinermöglichenImpfungbeiErwachsenenalstheoretischesRisikozubetrachten.Dainzeitlichem ZusammenhangmitderImpfungauchreinzufälligFälleeineGBSauftreten undberichtetwerden,isteineuntersuchungdermöglichenassoziationmitder ImpfungausderSichtdesPEIjedochgeboten.DasPEIplantdahereineepidemiologischeStudiedurchzuführen,mitderdieAssoziationzwischenGBSund der Grippeimpfung eingehend untersucht werden soll. UmmöglicheRisikenderImmunisierunggegendasNeueInfluenzavirus A(H1N1)fürdasungeboreneLebenbeurteilenzukönnen,wirddarüberhinaus eineüberwachungdergeimpftenschwangerenunddieuntersuchungderneugeborenenaufmöglicheschädigungeninzusammenarbeitmitdempharmakovigilanz-undberatungszentrumfürembryonaltoxikologie (BBGes)Berlinangestrebt. Anforderungen im Rahmen der Zulassung: ImRahmenderZulassungpandemischerImpfstoffehabendieZulassungsinhabereinRisikoManagementSystemzuetablieren.GrundsätzlichsinddieAnforderungenderEMEAzubeachten.DiegleichenAnforderungengeltenauch für nationale Zulassungen. 19.WelcheErkenntnissehatdieBundesregierungzuRisikenundNebenwirkungeneinesvonderFirmaNovartisentwickeltenMusterimpfstoffes aufgrundlagevonzellkulturprozessen,insbesonderehinsichtlichmöglicher Krebsgefahren für geimpfte Personen? BeidemaufZellenhergestelltenpandemischenImpfstoffgegenNeueInfluenza A(H1N1)wirddasgleicheProduktionsverfahreneingesetztwiefürdensaisonalenGrippeimpfstoffOptaflu,der2007zentralzugelassenwurde.DieeingesetztenMDCK-ZellenwurdenursprünglichausderNiereeinesgesundenHundes isoliertundübervielepassagenaneinwachstuminzellkulturangepasst.im RahmenderZulassungdesImpfstoffsOptafluwurdenUntersuchungenentsprechenddenseitzweiJahrzehntengültigeninternationalenVorschriftenvorgelegt. InsogenanntenNacktmäusen,dienichtübereinfunktionellesImmunsystem verfügenunddeswegenzellenandererspezies (z.b.hund)nichtwiegesunde

Drucksache 16/14052 10 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode Tiereabstoßen,sindMDCK-Zellentumorinduzierend.Allerdingswerdendiese Zellen während der Produktion vollständig und zuverlässig entfernt. 20.HältdieBundesregierungesfürmöglich,dassdieserH1N1-Impfstoffin denkommendenmonatenineinembeschleunigtenverfahrenaufnationalerebenevonpaul-ehrlich-institutzugelassenwird,undwennja,auf welcher wissenschaftlichen Grundlage? EineZulassungdesImpfstoffsgegenNeueInfluenzaA(H1N1)durchdasPEI wirdaufnationalerebeneerfolgen,wenndernachweisderqualität,wirksamkeitundunbedenklichkeiterbrachtist.einzeitlichbeschleunigteszulassungsverfahrenistmöglich.esgeltendiegleichenwissenschaftlichenanforderungenbeieinernationalenzulassungpandemischerimpfstoffegegenneue InfluenzaA(H1N1)wiesieindeneuropäischenLeitfädenfürdieZulassung pandemischermusterimpfstoffefestgelegtsind (siehedazuauchfrage11). GrundlagefürdieZulassungsindDatenzurkonsistentenHerstellungdesImpfstoffs,DatenauspräklinischenUntersuchungenzurImmunogenitätundToxikologiesowieDatenausklinischenStudienmitdenMF59-adjuvantierten ImpfstoffengegenNeueInfluenzaA(H1N1)anErwachsenenundKindern,die derzeitdurchgeführtwerden.weiteredaten,diefürdiebewertungdesnutzen- Risiko-Verhältnisherangezogenwerden,sindStudienmitzellbasiertenH5N1- ImpfstoffensowiedieErfahrungenmitMF59-adjuvantiertenGrippeimpfstoffen und des nichtadjuvantierten zellbasierten Grippeimpfstoffs Optaflu.

Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83 91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbh, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Telefax (02 21) 97 66 83 44 ISSN 0722-8333