Arbeitsrecht und Z e i t s c h r i f t f ü r M i t a r b e i t e r v e r t r e t u n g e n

Transkript

1 Arbitsrcht und Z i t s c h r i f t f ü r M i t a r b i t r v r t r t u n g n Kirch Kirch Arbitsrcht und Foto: pixlio aus dm Inhalt Dr lang Wg zum Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Kin Utopi: allgminvrbindlichr Tarifvrtrag Altnpflg in Brmn! Sozial statt marktradikal Rufbritschaft (Til 1) Arbit in dr Frizit ISSN

2 Fortbildungn für Mitarbitrvrtrtrinnn und Mitarbitrvrtrtr 2015 Fortbildungn Eingruppirung licht gmacht Basics für di MAV / Spring Mitbstimmung in prsonlln und wirtschaftlichn Anglgnhitn (MVG 3) / Spring Dmografischr Wandl und btribl. Altrnsmanagmnt / Schmittn / Arnoldshain / Frankfurt Diakonisch ArbitnhmrInnn Initiativ.V Einführung in di Mitarbitrvrtrtungsrcht (MVG 1) / Schmittn/Frankfurt Einführung in di Mitarbitrvrtrtungsrcht (MVG 1) / Spring Handlungsmöglichkitn dr MAV bi Arbitszit und Dinstplangstaltung / Spring Gsundhitsschutz als Krnaufgab dr MAV / Spring Einführung in di Mitarbitrvrtrtungsrcht (MVG 1) / Walsrod Einführung in di Arbit dr Schwrbhindrtnsprchr / Walsrod Burnout Das Ausbrnnn im Bruf / Walsrod Wi rknn ich di wirtschaftlich (Not-)Lag minr Einrichtung? / Walsrod Einführung in di Mitarbitrvrtrtungsrcht (MVG 1) / Schmittn / Frankfurt Di Kunst, Rdsituationn zu gstaltn (Rhtorik 1) / Spring Tagsvranstaltungn: Di Übrlastungsanzig, Hannovr Schriftführr, Hannovr arbitsrchtundkirch@kllnrvrlag.d Abo Dirktbstllung P r F a x : Kostn Wochnsminar: 945, Euro inkl. Untrkunft und Übrnachtung Tagsvranstaltungn: 130, Euro Anmldungn und witr Informationn: Diakonisch ArbitnhmrInnn Initiativ.V. (dia.v.) Voglsang Hannovr Tl Fax vrwaltung@mav-sminar.d Abopris für 4 Ausgabn Wir ordrn hirmit Abo/s von Arbitsrcht und Kirch ab dr nächstn Ausgab odr rückwirknd ab Jahrsbginn AuK ist in rfordrlichs Sachmittl, das auf Bschluss dr MAV von dr Dinststll zur Vrfügung gstllt wird. Di MAV bschlißt und übrgibt di ausgfüllt Bstllung dm Arbitgbr mit dr Bitt um Knntnisnahm und Witrlitung an dn KllnrVrlag in Brmn. Das Dankschön 60, Euro pro Jahr inkl. monatlichm AuK-Schnlldinst: Rchtsprchung Lifrung fri Haus. Bi Einzlbstllung 15 Euro pro Exmplar. Das Abo vrlängrt sich jwils um in Jahr, sofrn nicht spätstns 4 Wochn vor dm Jahrs nd schriftlich gkündigt wurd. Bi jdm nun Abonnntn bdankt sich dr Vrlag mit inm Gschnk. Absndr: Datum/MAV-Untrschrift: Bitt auch in Druckbuchstabn Zur Knntnis gnommn: Arbitgbr: An dn KllnrVrlag St.-Pauli-Dich Brmn Hnning Lühr: Managmnt by satirisch Cartoons

3 I m p r s s u m Arbitsrcht und Kirch Zitschrift für Mitarbitrvrtrtungn Rdaktion: Brnhard Baumann- Czichon (vrantwortlich) Judith Ruthk-Mos (Rdaktionsassistnz) Hnrik Buss Dr. Hrbrt Dppisch Mira Gathmann Prof. Dr. Ulrich Hammr Michal Hinrich Klaus Kllnr KK Anntt Klausing Brno Schuckart-Witsch Erich Sczpanski Nora Wölfl Rdaktionsanschrift: Am Hulsbrg Brmn Tlfon: Tlfax: arbitsrcht@brmn.d Vrlagsanschrift und Anzignvrwaltung: KllnrVrlag, St.-Pauli-Dich Brmn Tlfon: Tlfax: arbitsrchtundkirch@ kllnrvrlag.d Hrstllung: Manul Dotzaur Grafisch Gstaltung: Dsignbüro Möhlnkamp, Brmn Marlis Schuldt, Jörg Möhlnkamp Bzugspris: Einzlhft Euro 15, Abonnmnt: pro Jahr Euro 60, inkl. AuK- Schnlldinst: SR-MAV Kündigungsmöglichkit: 4 Wochn vor Jahrsnd. Nachdruck nur mit Erlaubnis ds Vrlags. Di Vrwndung für Zwck inzlnr Mitarbitrvrtrtungn odr drn Zusammnschlüss (z. B. für Schulungn) ist bi Qullnangab gstattt. Bitt Blgxmplar an dn Vrlag sndn. Für unvrlangt ingsandt Manuskript kann kin Gwähr übrnommn wrdn. Editorial Lib Lsrin, libr Lsr, als dr Kirchngrichtshof dr EKD im Jahr 2006 dn diakonischn Einrichtungn Liharbit zum Zwck dr Tarifflucht untrsagt, mpört sich dr VdDD als Vrband dr diakonischn Arbitgbr, dass inr diakonischn Einrichtung nicht vrwhrt sin könn, was inm wltlichn Untrnhmn rlaubt si. Andrs siht das dr KGH: All Männr und Fraun, di dn kirchlichn Auftrag bruflich rfülln, ghörn zur Dinstgminschaft und dürfn nur zu dn kirchnrchtlich lgitimirtn Bdingungn bschäftigt wrdn. Pfiffig Arbitgbr wolltn disr Vrpflichtung dadurch auswichn, dass si Aufgabn auf Srvic- Gsllschaftn auslagrn. Ght auch nicht, sagt dr KGH. Jdnfalls dann, wnn s sich um inn drittbzognn Einsatz handlt, rfüllt auch di Srvic-Gsllschaft dn kirchlichn Auftrag und drn Mitarbitr zähln zur Dinstgminschaft. Drittbzogn ist in Einsatz dann, wnn di Srvic-Gsllschaft zum Bispil im Stationsdinst dirktn Umgang mit Patintn hat. Und all, di zur Dinstgminschaft ghörn, sind zu kirchnrchtlich lgitimirtn Bdingungn zu Inhalt bschäftign. Dnn so dr KGH schon in dr Entschidung zur Liharbit das Litbild dr Dinstgminschaft soll kin Einbahnstraß sin. Lsn Si dazu di Entschidung auf Sit 94 und dn Bitrag von Victoria Lübk auf Sit 89. Es ligt jtzt auch an dn Mitarbitrvrtrtungn, ob in Kranknhäusrn, Altnhimn usw. witrhin Arbitnhmr zwitr Klass bschäftigt wrdn, dnn auch wnn Aktull di Mitarbitr inr Srvic-Gsllschaft Rchtsprchung von dr Einrichtung nicht angstllt wrdn, so hat doch di MAV bi drn Einglidrung wi bi inr Einstllung mitzubstimmn. Fachbuchratgbr Mit dn bstn Grüßn, Ihr Brnhard Baumann-Czichon C h f r d a k t u r Brnhard Baumann-Czichon A u K Dr lang Wg zum Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Kin Utopi: allgminvrbindlichr Tarifvrtrag Altnpflg in Brmn! Im Gspräch: Johanns Frandsn Sozial statt marktradikal Rufbritschaft (Til 1) Arbit in dr Frizit Kin drittbzognr Prsonalinsatz durch sog. Srvickräft Liharbit ist und blibt vrbotn Trmin & Sminar

4 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Dr lang Wg zum Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn G o r g C r a v i l l o n Was lang als völlig ausgschlossn angshn wurd, nämlich Tarifvrträg für di Diakoni, ohn dass di Gwrkschaft auf ihr Strikrcht vrzichtt, ist nun sit Oktobr Wirklichkit gwordn. Sowohl di diakonischn Arbitgbr als auch di Gwrkschaft vr.di shn darin inn rstn Schritt auf dm Wg zu inm allgminvrbindlichn Tarifvrtrag Sozials. Dr Autor bschribt dn langn Wg zu dism Tarifvrtrag. D r A u t o r Gorg Cravillon Vorsitzndr dr gminsamn Mitarbitrvrtrtung dr Diakonischn Dinst Hannovr (DDH) und Mitglid dr Tarifkommission vr.di Nidrsachsn- Brmn; mav@ddh-grupp.d Wann igntlich ging s los auf dism Wg? War das Anfang dr 1980r-Jahr, als in dr ÖTV organisirt Bschäftigt in dn diakonischn Einrichtungn vrstärkt bgannn, sich übrbtriblich in dn kirchnrchtlich gprägtn Strukturn zu organisirn und zu vrntzn? Odr war das noch hr? Brits am 20. Juni 1973 gründt sich di Arbitsgminschaft von Mitarbitrvrtrtungn Diakonischr Einrichtungn in Nidrsachn und Brmn (ag mav). Auch andrswo wurdn ag mavn ggründt, di sich im Sptmbr 1993 zu inr Bundskonfrnz zusammnschlossn. Di ag mavn bildtn zunhmnd das Forum für in gwrkschaftlich orintirt Intrssnvrtrtung im diakonischn Brich. Hir soll jtzt kin vollständigr Rückblick auf di vilfältign Tätigkitn gwrkschaftlichr Arbit in dr diakoni, auf ihr Erfolg und Rückschläg rfolgn. Abr inig wichtig Anläss und Erigniss auf dm langn Wg zum Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn solln aufgzigt wrdn. Im Konflikt um di Mitbstimmung wrdn gwrkschaftlich Positionn rhobn Um inn Anfang zu findn, stign wir in di 1990r-Jahr in spitzt sich auf EKD-Ebn dr Konflikt um di Mitarbitrvrtrtungsrcht zu. Brits 1988 hatt dr Rat dr EKD in Harmonisirung und Fortntwicklung ds Mitarbitrvrtrtungsrchts ingfordrt. Di Nufassung zum Mitarbitrvrtrtungsgstz (MVG-EKD) soll in alln Glidkirchn und in dr Diakoni zur Anwndung kommn. Im Oktobr 1991 lgt di EKD dann dn Entwurf ds nun MVG-EKD vor. Di Nufassung sah Einschränkungn dr Mitbstimmungs- und Initiativrcht dr Mitarbitrvrtrtungn vor, rschwrt Dinstvrinbarungn, rduzirt Fristllungn und vrwigrt dn Gwrkschaf- tn di Zugangsrcht. Di ag mavn fordrtn di EKD auf, dn Entwurf zurückzunhmn und sich am Btribsvrfassungsgstz zu orintirn. Di ÖTV und di ag mavn vrsuchtn, in dn Anhörungn bim Rchtsausschuss dr EKD Einfluss auf di Nurglung zu nhmn vrgbns. Ggn all Protst bschloss am 5. Novmbr 1992 di in Suhl tagnd Synod dr EKD das nu MVG-EKD. Vor dr Synod btiligtn sich übr 700 Mitglidr von Mitarbitrvrtrtungn an dr ÖTV-Kundgbung ggn di Vrschlchtrung dr Mitbstimmungsrcht, inr dr rstn bundswitn Aktionn im kirchlich-diakonischn Brich. Infolg ds Synodnbschlusss plantn di Diakonischn Wrk di Abschaffung dr in dr Diakoni gltndn Mitarbitrvrtrtungsordnung (MVO), um di Mitbstimmungsrglungn künftig untr dm Dach dr jwilign Landskirch odr ds MVG-EKD zu bringn. Daggn mobilisirtn nurlich di ag mavn und di ÖTV. Ggn zahlrich Protst bschloss di Diakonisch Konfrnz am 19. Oktobr 1993 in Hall di Übrnahm ds MVG-EKD. Widr folgtn übr 700 Mitglidr von Mitarbitrvrtrtungn aus diakonischn Einrichtungn dm Aufruf dr ÖTV und dmonstrirtn in Hall. Di kirchlichn Sondrrcht kamn in di Kritik, di Fordrungn nach Anglichung an das öffntlich Arbitsrcht und für Tarifvrträg wurdn lautr. Dr Konflikt stzt sich auf Ebn dr Landskirchn fort. In Nidrsachsn gab s di Zusichrung dr Diakonischn Wrk (DW), bi dr rgionaln Übrnahm kin Vrschlchtrungn ggnübr dr bishr gültign MVO aufzunhmn. Umso hftigr skalirt dr Konflikt, als Anfang 1994 bkannt wurd, dass dr Vrwaltungsrat ds DW Braunschwig di Übrnahm dr EKD-Rglungn bschlossn hatt und das Präsidium ds DW Hannovr in inr Bschlussmpfhlung an di Mitglidrvrsammlung di Übrnahm ds Gstzs mpfahl. In inr Kampagn, bglitt von btriblichn Aktionn, Kundgbungn, Dmonstrationn und inr intrssirtn Öffntlichkit, glang s dn ag mavn und dr ÖTV, di Vorhabn in dr Landskirch Hannovr zu stoppn. Ein gminsamr politischr Prozss zur Novllirung dr Mitbstimmungsrcht wurd vrinbart. Vrtrtr dr Kirchn und dr Diakoni vrhandltn mit dr ÖTV und dn ag mavn di Novllirung ds nun Mitarbitrvrtrtungsgstzs dr Konfödration (MVG-K). In dm dann abgstimmtn Gstzstxt fandn sich kin Vrschlchtrungn, zntral Mitbstimmungsrcht wurdn gstärkt und di Mitbstimmung ausgbaut. Am 28. Oktobr 1995 bschloss di Synod dr Konfödration v. Kirchn in Nidrsachsn das nu MVG-K, wlchs zum 1. Juni 1996 für all DWs in Nidrsachsn in Kraft trat. 66 AuK 2014

5 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Dr rst Anlauf für inn Tarifvrtrag Jahrzhntlang xistirt so richtig kin Grund für inn Tarifvrtrag für di Diakoni, dnn s gab ja indirkt inn. Dr BAT war Litwährung und wurd in dr Diakoni, licht zitlich vrstzt, übrnommn. Di AVR-DW-EKD war di Abschrift ds BAT, jahrzhntlang braucht man sich nicht um das Tarifnivau zu stritn. Das ändrt sich Anfang dr 1990r-Jahr durch di, von dn Wohlfahrtsvrbändn und dn Kirchn kaum kritisirt, Aufkündigung ihrr Vorrangstllung in dr staatlichn Wohlfahrtspflg und dr damit inhrghndn Marktöffnung für privat. Mit dr Aufkündigung ds Slbstkostndckungsprinzips bi dr Finanzirung dr staatlichn Soziallistungn und dn nachfolgndn zahlrichn Gstzn zur Dcklung und Absnkung dr Sozialbudgts ntstandn auch in dr Diakoni groß Konflikt um Arbits- und Entlohnungsbdingungn dr diakonischn Bschäftigtn. Di diakonischn Einrichtungn wurdn zu Btribn und musstn marktwirtschaftlich gführt wrdn. In dr Arbitsrchtlichn Kommission ds Diakonischn Wrks dr EKD (ARK- DW-EKD) nahmn di Ausinandrstzungn zu. Di Dinstgbr fordrtn Einschränkungn und Vrschlchtrungn. Di Tarifschabschlüss im BAT wurdn als zu hoch bwrtt, di Übrnahmn hinausgzögrt. Di Witrntwicklung dr AVR-DW-EKD wurd auf di Tagsordnung gstzt. Für di diakonischn Arbitgbr war das Zil di Abkopplung vom BAT, für di ag mavn wurd das Zil in Tarifvrtrag. Ab 1995 wurdn dann Gspräch auf höchstr Ebn zwischn dr ÖTV und dr EKD übr Möglichkitn ins Tarifvrtrags in dr Diakoni gführt. Di EKD rhofft sich bi ihrn Übrlgungn zu inm Tarifvrtrag di Abkopplung vom BAT und Tarifabsnkungn. Di ÖTV wollt vrhindrn, dass di viln Bschäftigtn in dr frin Wohlfahrtspflg aus dm BAT-Tarifnivau hrausgbrochn wrdn. Das Projkt Tarifvrtrag Wohlfahrtspflg wurd anggangn. Sondirungn wurdn aufgnommn, auch mit andrn Wohlfahrtsvrbändn. Im Juni 1996 lgt in Arbitsgrupp, bstzt mit Vrtrtrn dr EKD, ds Diakonischn Wrks dr EKD und mit Vrtrtrn dr ÖTV inn Vrtragsntwurf für inn kirchngmäßn Tarifvrtrag vor. Di damit ausglöst Diskussion polarisirt dn Prozss übr dn zukünftign Wg dr Arbitsrchtsstzung in dr Diakoni. Di in dr Arbitsgminschaft diakonischr Untrnhmn in Dutschland zusammngschlossnn großn Untrnhmn positionirtn sich am 6. Juli 1995 in inr Kasslr Erklärung und fordrtn di Bibhaltung ins kirchnignn Arbitsrchts im Rahmn ds drittn Wgs, mhr Bwglichkit in dr Gstaltung dr Arbitsbdingungn und Elmnt inr listungsgrchtrn Bzahlung, in Abkhr vom BAT, da di bishrign Vrgütungsformn dm untrnhmrischn Gstaltungswilln widrsprchn, und in Nuordnung dr ARK, da dis in dr drzitign Zusammnstzung nicht in dr Lag sin wrd, dis Fordrungn umzustzn. Einig Landskirchn, daruntr auch di größt und influssrichst Landskirch Hannovr, lhntn inn Tarifvrtrag bnfalls ab. Das Nin von Kirch und Diakoni und dr Rausschmiss dr ag mavn aus dr ARK-DW-EKD Anfang Sptmbr 1996 dann das Aus. Dr Rat dr Evanglischn Kirch in Dutschland und di Kirchnkonfrnz sprachn sich ggn inn Tarifvrtrag zum jtzign Zitpunkt aus. Für di Bschäftigtn in Kirch und Diakoni soll s bim Drittn Wg blibn, dr sich bwährt hab. Auf Btribn tlichr Diakonischr Wrk und dr Arbitsgminschaft Diakonischr Untrnhmn lgt dr Rat dn Entwurf für in nu Ordnung dr Arbitsrchtlichn Kommission ds DW-EKD vor, di, um jglichn Widrstand zu vritln, brits Mitt Oktobr von dr Diakonischn Konfrnz bschlossn wrdn sollt. Dr Entwurf sah vor, di Anzahl dr Mitglidr von 48 auf 20 (j 10 Arbitgbr und 10 Arbitnhmr) zu rduzirn. Nur noch Vrbänd solltn ntsndn damit wärn di ag mavn von dr Arbitsrchtsrglung ausgschlossn gwsn. Für di Bschlussfassung (bishr 2/3) sollt zukünftig di infach Mhrhit richn, in Zwangsschlichtung war vorgshn. Fast Bschäftigt dr Diakoni folgtn dm Aufruf dr ÖTV und dmonstrirtn am 15. Oktobr 1996 in Frankfurt vor dr Diakonischn Konfrnz. Di Konfrnz bschloss ggn all Protst in nu Ordnung dr ARK-DW-EKD, in dr di ag mavn nur noch fünf dr zhn Arbitnhmrplätz bstzn dürfn. Di Parität wurd aufghobn, in Bschlussfassung war mit infachr Mhrhit Warnstrik Klfld 28. Sptmbr Arbitsrcht und Kirch 67

6 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Warnstrik Klfld 28. Sptmbr 2011 Wi witrmachn nach dm Schitrn auf Bundsbn? Ein, zum Til auch kontrovrs, Diskussion wurd dazu in dn Arbitsgminschaftn in Nidrsachsn gführt. Brits ab End 1996 sondirt di ag mav mit Vrtrtrn dr Diakonischn Wrk und dr Landskirchn di Bildung inr rgionaln Arbitsrchtlichn Kommission. Di Diakonischn Btrib in Nidrsachn warn AVR-DW-EKD- Anwndr, all Vrschlchtrungn würdn sich in Nidrsachsn voll auswirkn. Di Vrtrtr dr Konfödration v. Kirchn in Nidrsachn zigtn sich offn für in rgional Arbitsrchtsrglung. Am 14. Mai 1997 bschloss in Mitglidrvrsammlung dr nidrsächsischn ag mavn, di Vrhandlungn übr in rgional Arbitsrchtsrglung fortzustzn. Das Arbitsrchtsrglungsgstz dr Diakoni (ARRG-D) nahm Gstalt an. Di Kommission sollt mit jwils nun Vrtrtrn paritätisch bstzt wrdn. Es solltn das Sitnprinzip (Arbitgbrsit und Arbitnhmrsit), in sognannt Bankabstimmung und in zwistufigs Schlichtungsvrfahrn untr Btiligung ins gminsam bnanntn Schlichtrs vrinbart wrdn. Und s sollt rstmals in Vrbindlichkit zur Anwndung und Umstzung dr Bschlüss dr Arbitsrchtlichn Kommission auf di Einzlarbitsvrhältniss durch Bitritt ds Arbitgbrs und durch in Dinstvrinbarung grglt wrdn. Am 2. Oktobr 1997 positionirt sich di Mitglidrvrsammlung dr Nidrsächsischn ag mavn zu inr Arbitsrchtsrglung für di diakonischn Btrib. In ihrm Bschluss stllt si untr andrm fst: Dr bst Wg, Arbitsbdingungn zu rgln, ist in Tarifvrtrag In inm Tarifbrich wi dm unsrn, in dm dr Organisationsgrad in dn Einrichtungn und di Britschaft dr Arbitgbr, Tarifvrträg abzuschlißn, shr nidrig ist, ist dr Abschluss von Tarifvrträgn in nahr Zukunft unralistisch Sofrn das ARRG-D so ausgstattt wird, wi s sich am hutign Tag aufgrund dr Bratungn, Protokoll und Gstzsntwürf abzichnt, wrdn sich di ag mavn an disr Form dr Arbitsrchtsstzung btilign. Es soll witrhin Einfluss auf di Arbitsrchtsstzung gnommn wrdn. Zil ist, di Arbitsbdingungn auf inm möglichst hohn Stand, in inm möglichst großn Gbit, zu haltn Mit dm Bschluss wird das Zil Tarifvrtrag nicht aufggbn Dr Organisationsgrad muss dutlich rhöht wrdn, um di Arbitgbr zum Abschluss von Tarifvrträgn zu bwgn. Das ARRG-D wurd durch di Synod dr Konfödration zum Anfang 1998 in Kraft gstzt. Glichzitig tratn di AVR-K in Kraft, also di AVR-DW- EKD in dr Fassung vom 1. Juli Am 20. April 1998 konstituirt sich di Arbitsrchtlich Kommöglich, wnn zwi Drittl dr Mitglidr anwsnd sind. Di Konfrnz bndt di Amtszit dr gwähltn Kommissionsmitglidr vorzitig und ntzog ihnn das Mandat zum 31. Dzmbr Di Vrsuch ds Diakonischn Wrks dr EKD, auf dr Basis disr nun Ordnung in nu ARK-DW-EKD zu konstituirn, schitrtn. All ag mavn, auch di rgional vorhandnn Arbitsrchtlichn Kommissionn und di Gwrkschaftn ÖTV, DAG und GEW, lhntn in Btiligung ab. All fordrtn di Bndigung ds Drittn Wgs und inn Tarifvrtrag. Di Antwort von Kirch und Diakoni abr lautt: Ändrung dr nun Ordnung, bis in Kommission zustand kommt. Für dn 17. Juni 1997 wurd in Sondrsitzung dr Diakonischn Konfrnz in Fulda inbrufn, di di rst sit wnign Monatn gültig Ordnung ändrn sollt. Nurlich folgtn übr 800 Bschäftigt aus dr Diakoni inm Aufruf dr ÖTV und dmonstrirtn in Fulda für inn Tarifvrtrag. Di Diakonisch Konfrnz bsitigt di Blockadhaltungn, indm si di ag mavn von dr Arbitsrchtsrglung ausschloss. Dr Vrband kirchlichr Mitarbitr (VKM) bot sich als Erfüllungsghilf für di arbitgbrsitig gfordrtn massivn Absnkungn an. Ab Anfang 1998 tagt di nu Kommission dr AVR-DW-EKD ghim. Brits zum 1. April 1998 wurd di Anlag zur wirtschaftlichn Notlag bschlossn, wonach durch Dinstvrinbarung das Urlaubsgld, das 13. Monatsghalt odr sonstig Vrgütungsbstandtil gkürzt wrdn konntn. Anfang Juni wurdn das Urlaubsgld und das 13. Ghalt durch Ändrungn dr Brchnungsgrundlag abgsnkt. Für di Wirtschaftsbrich wurdn di W-Gruppn ingführt, di Absnkungn bis zu 500, DM monatlich binhalttn. Witr Vrschlchtrungn wurdn angkündigt. Ein nur Anlauf in Nidrsachsn das Arbitsrchtsrglungsgstz, di AVR-K 68 AuK 2014

7 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn mission. In dn nachfolgndn Entgltvrhandlungn wirktn sich di bginnndn Kürzungn auf EKD- Ebn brits aus und fandn auch Eingang in di Fordrungn dr nidrsächsischn Arbitgbr. Nach kontrovrsn Vrhandlungn bschloss di ARK am 22. Juli 1998 in rückwirknd Vrgütungsrhöhung von 1,5 Proznt sowi für di Monat Januar bis Mai 1999 in Einmalzahlung von 300, DM. Und s wurd ab dm 1. Januar 1999 in Altrstilzitrglung in di AVR-K aufgnommn. In dn nachfolgndn Tarifvrhandlungn glang s dr ag mav noch bis 2003, untrstützt durch btriblich und übrbtriblich Aktionn, Entgltabschlüss zu rziln, di dn Anschluss an di Tarifntwicklungn ds BAT noch hiltn. Aktiv Mittagspaus, Mittlfld 17. Oktobr 2012 und di AVR - Modrn Um dm massivn Druck dr Arbitgbr auf Lohnabsnkungn zu bggnn und ihn zu kanalisirn, vrinbartn am 14. Juli 1998 di ag mav und di zwi nidrsächsischn Arbitgbrvrinigungn agdl und IDEL, inn Prozss dr Modrnisirung dr AVR-K inzulitn. Im Rahmn dr Arbitsrchtlichn Kommission sollt ab Anfang 1999 das Projkt AVR-Modrn vrhandlt wrdn. Sowohl dr Mantl- als auch dr Entglttil standn in dr Vrhandlung. Dis Vrhandlungn gingn bis Mitt 2003, zum 1. Januar 2004 trat dann di novllirt Fassung dr AVR-K in Kraft. Im Mantltil gab s Vrändrungn. Es wurdn nu Arbitszitmodll aufgnommn, in Kindrzulag und zusätzlich fri Tag für Bschäftigt ab 55 Jahrn sowi in volls 13. Entglt vrinbart. Bi dr Wochnarbitszit und dn Rglungn zur Bndigung dr Arbitsvrhältniss blib alls bim Altn. Krnstück dr Novllirung abr war dr Vrgütungstil. Di Vrgütungsstrukturn wurdn auf völlig nu Grundlagn gstllt. Als zntralr und wichtigr Vrhandlungsgrundsatz wurd zuvor vrinbart, dass di nu Eingruppirungsstruktur di Einkommnsnutralität zu wahrn hatt. Di bishrig Struktur ds BAT mit Bwährungsaufstign und Strik-Fridriknstift, 25. April 2012 Altrsstufn wurd aufggbn. Di vorhandnn Tarifstrukturn nach A-, -KR- und H-Tarif wurdn zusammngführt und in virzhn Entgltgruppn abgbildt. Da di nun Vrgütungsgruppn linar vrlifn, wurd auf Basis dr BAT-Bund/Land-Tablln übr in Bschäftigungsdaur in fiktivs Lbnsinkommn gbildt, was auch im nun Systm rricht wurd. Dadurch rhiltn jüngr Bschäftigt zukünftig mhr und ältr Bschäftig wnigr. Da di vorhandnn Bschäftigtn kin Absnkungn rfahrn durftn, wurd mit inr komplxn Übrgangsrglung, di rst am 31. Mai 2010 auslif, vrsucht, di Prsonalkostnnutralität in dn Btribn zu gwährlistn. Dis Tarifsystmatik gab s mhr odr wnigr nun auch im TVöD und auch in dr AVR-EKD. Erstmals Einkommnsabsnkungn 2005 di gwrkschaftlich Organisirung muss sich vrbssrn Di novllirt AVR-K war für di nidrsächsisch Diakoni noch nicht mal in Kraft gtrtn, da zigtn di diakonischn Arbitgbr Anfang Sptmbr 2003 in inm Positionspapir an, dass si rasch und dutlich Absnkungn dr Prsonalkostn wolln. Di im Systmwchsl vrinbart Einkommnsnutralität und di mhrjährign Vrhandlungn hättn notwndig Anpassungn vrhindrt. Nun fordrtn si Absnkungn von bis zu 20 Proznt und stlltn vils in Frag. So das 13. Entglt, di Tarifhöhn insbsondr dr untrn Entgltgruppn, Arbitszitn, Zulagn, di Zusatzvrsorgung bis hin zu dn grad vrinbartn Bsitzständn zur Einführung dr nun AVR-K. Da di ltzt Entgltstigrung vom 1. März 2003 mit inr Laufzit bis zum 31. März 2005 vrinbart war, zichntn sich schwr Vrhandlungn ab. Di 2004 brits gführtn Sondirungn führtn zu kinr vrhandlbarn Struktur. Nach wi vor fordrtn di Arbitgbr zhnprozntig Absnkungn. Dr Konflikt wurd auch dadurch vrschärft, dass das hannovrsch Stphansstift, dssn Vorsthr auch Präsidnt ds Diakonischn Wrks Hannovr 2014 Arbitsrcht und Kirch 69

8 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn In dn Tarifkonfliktn 2007 und 2009 ntwicklt sich dr Widrstand di Bschäftigtn rkämpfn mhr Lohn Warnstrik Stintor 22. Juni 2012 war, aus dn AVR-K ausschid und mit inr hausignn AVR Absnkungn von bis zu 30 Proznt vornahm. Auch di Entwicklungn im Öffntlichn Dinst, di Auflösung ds BAT, di Kündigung dr Urlaubs- und Wihnachtsgldrglungn und dr Arbitszit im Brich dr Ländr und dr nu TVöD im Brich Bund/Kommunn wurdn von dn Arbitgbrn für ihr Absnkungsvorhabn hrangzogn. Das BAT-Nivau dr AVR-K stand massiv untr Druck. Anfang März 2005 brachtn di Arbitgbr ihrn Antrag auf umfassnd Absnkungn in di ARK in. Er siht vor, das 13. Entglt daurhaft dutlich abzusnkn, di 39-Stundn-Woch, in Btiligung an dr ZVK, inn Arbitszitkorridor bis 45 Stundn wöchntlich, in 20-prozntig Absnkung dr untrn Entgltgruppn und inn Entgltkorridor inzuführn, dr btriblich Absnkungn bis dri Proznt rmöglicht. Trotz inigr Protst und Aktionn glang s nicht, di Angriff dr Arbitgbr abzuwhrn. Erstmals rfolgtn in dr Diakoni in Nidrsachsn Lohnabsnkungn. Dr Abschluss von End Mai 2005 sah vor, dass di untrn Entgltgruppn E 1 bis E 4 übr zwi bis fünf Jahrsschritt zwischn 15 Proznt (E 1 ist nicht blgt) und zwi Proznt in E 4 abgsnkt wrdn. Di Entgltgruppn E 5 bis E 14 wurdn um 1,2 Proznt abgsnkt. Das 13. Entglt wurd sozial gstafflt rduzirt: auf 90 Proznt für di untrn, 80 Proznt für di mittlrn und 60 Proznt für di höhrn Entgltgruppn. Zitzuschläg für Samstag und Nachtarbit wurdn gstrichn odr rduzirt und rstmals in btriblich Öffnungsklausl aufgnommn, di untr bstimmtn Vorausstzungn mit Zustimmung dr AKR bfristt Absnkungn von 2,5 Proznt bzw. 3,8 Proznt in dr Altnhilf rmöglicht. Für 2005 und 2006 rhiltn di Bschäftigtn jwils in Einmalzahlung in Höh von 150, Euro. Im Glaubn, di Lohnsnkungn ungmindrt fortstzn zu könnn, stlltn di Diakonischn Arbitgbr am 13. Sptmbr 2006 nurlich inn Antrag in dr ARK, worin si ab dm 1. Januar 2007 witr massiv Lohnabsnkungn bantragtn. Si fordrtn di witghnd Abschaffung ds 13. Entglts, in Vrgütung von Euro bis Euro für Srvickräft, di Strichung dr Pflgzulag für Pflghlfr/innn, di 40-Stundn-Woch, in Eignbtiligung von zwi Proznt an dr ZVK, di witghnd Strichung dr Schichtzulag, dr Wgfall dr Sibn-Tag-Altrsfrizit und in btriblich Öffnungsklausl, wonach Absnkungn von fünf Proznt, in dr Altnhilf bis zu zhn Proznt, möglich sin solltn. Dismal organisirtn di ag mavn und vr.di frühzitig dn btriblichn Widrstand. Mobilisirnd wirktn sich auch di zuvor gtätigtn ÖD- Abschlüss von vr.di und dm Marburgr Bund aus, di dutlich Zuwächs vrinbarn konntn. Im Oktobr und Novmbr 2006 fandn in fast 100 Btribn Mitarbitrvrsammlungn statt, in dnn di Vorhabn dr Arbitgbr auf massiv Kritik und Ablhnung stißn. Am 25. Oktobr 2006 bschloss di Mitglidrvrsammlung dr ag mav ihr Tariffordrungn für di Entgltrund Di ag mav fordrt 3,8 Proznt mhr sowi di Glichstllung dr Ärzt analog dm Tarifabschluss Marburgr Bund. Untr dm Motto Sozial Arbit hat ihrn Wrt, unsr Arbit hat ihrn Pris wurdn landswit übr Untrschriftn für di Fordrungn dr ag mav gsammlt. Di Arbitgbr vrsuchtn, di btriblichn Aktionn zu bhindrn. Anfang 2007 organisirtn di ag mavn und vr.di rgional Dmonstrationn und Kundgbungn, an dnn sich fast Bschäftigt btiligtn. Di Aktionn führtn Mitt März zu inm vrbssrtn Angbot dr Arbitgbr. Nun wurdn 2,3 Proznt gbotn, dafür abr Kompnsationn und das 13. Entglt rgbnisabhängig sowi zusätzlich btriblich Öffnungsklausln mit Möglichkitn von bis zu minus schs Proznt. Anfang Mai 2007 rklärtn di Arbitgbr das Schitrn dr Vrhandlungn und gingn mit ihrn ursprünglichn Fordrungn nach massivn Lohnabsnkungn in di Schlichtung. In dn Btribn wurdn di Aktionn ausgwitt. Erstmals fandn aktiv Mittagspausn in dn Btribn statt. Das Anfang Juni in dr Schlichtung vrhandlt Tarifrgbnis wurd am 28. Juni 2007 durch di ARK vrbindlich bschlossn. Ab 1. Januar 2007 stign di Entglt, di Kindrzulag und di Ausbildungsvrgütungn um dri Proznt, für di rstn schs Monat gab s Einmalzahlungn. Aus dm 13. Entglt wurd in Jahrssondrzahlung (JSZ), di in ihrm Bstand 70 AuK 2014

9 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn rhaltn blib, abr nicht mhr ZVK-pflichtig war. Ab 2008 gab s in dr JSZ inn btribsrgbnisabhängign Til von 40 Proznt, dr abr nur gnutzt wrdn durft, wnn dr Btrib dm ARRG-D bigtrtn war und Liharbitnhmr nur zur kurzfristign Übrbrückung bschäftigt. Es gab in nu Entgltstruktur für Ärztinnn und Ärzt auf dm Nivau dr Abschlüss Marburgr Bund kommunal und s wurd in Anlag für Bschäftigt im Srvicbrich mit nidrign Vrgütungn aufgnommn, di nur zur Anwndung kommn durft, wnn dr Arbitgbr damit ausggründt Brich zurückholt odr auf Ausgründungn vrzichtt. Di Laufzit ndt am 31. Dzmbr Di Arbitgbr warn mit ihrn Lohnabsnkungn nicht durchgdrungn. Di ag mav-mitglidrvrsammlung stllt Anfang Dzmbr 2008 ihr Fordrungn für di Vrhandlungn für 2009 auf. Untr dr Losung Engl brauchn nicht mhr Lohn Wir schon! wurdn acht Proznt, mindstns 200 Euro mhr gfordrt. Di Fordrung war ingbttt in di Abschlüss ds TVöD von Anfang 2008, wo in Mindstbtrag von 50 Euro plus inr gstuftn Tarifstigrung von 5,9 Proznt rzilt wurd. Im Brich Ländr folgt zum 1. März 2009 dr Abschluss mit inm Mindstbtrag von 40 Euro plus gstuft 4,2 Proznt. Bis zur drittn Vrhandlung, Anfang Fbruar 2009, gab s kin Angbot dr Arbitgbr. Ab Anfang Fbruar bgannn di btriblichn und übrbtriblichn Aktionn. Es wurdn, gminsam mit vr.di, Mitarbitrvrsammlungn durchgführt, aktiv Mittagspausn fandn statt und in landswit Untrschriftnsammlung wurd durchgführt. Am 19. Fbruar 2009 lgtn di Arbitgbr ihr rsts Angbot vor: di rstn schs Monat nichts, ab 1. Juli 2009 zwi Proznt Stigrung. Dafür wolltn si di 40-Stundn-Woch und inn Anspruch auf di Jahrssondrzahlung rst, wnn in Umsatzrndit von vir Proznt rzilt wurd, bi inr Laufzit bis End Di Arbitgbr stztn ihr Lohnabsnkungsvorhabn witr fort. Anfang März vrwigrtn di Arbitgbr di Annahm dr innrhalb von zwi Wochn gsammltn übr Untrschriftn ggn Lohnabsnkungn für Entgltrhöhungn. Für Mitt März rifn vr.di und di ag mav zu rgionaln Dmonstrationn auf, so in Oldnburg und Hannovr, an dnn sich fast Bschäftigt btilign. Am 20. April 2009 schitrtn auch dis Vrhandlungn. Das ltzt Angbot dr Arbitgbr war mit minus bis 1,3 Proznt zu bwrtn. Di Schlichtung war für dn 13. Mai 2009 vorgshn. Am 30. April 2009 gab s dann doch inn Abschluss. Nach Sondirungn brachtn di Vrhandlungn in Ergbnis. Für di rstn zwi Monat inmalig 70 Euro, ab dm 1. März wurdn all Entgltgruppn um inn Socklbtrag von 23 Euro anghobn und anschlißnd gstuft um 4,2 Proznt rhöht. Di Entglt dr Ärzt wurdn in dr Struktur auf das Nivau ds Marburgr Bund VKA anghobn. Di Arbitszit blib bi 38,5 Stundn. Bi dr Jahrssondrzahlung konntn di Arbitgbr dn btribsrgbnisabhängign Til auf 60 Proznt ausdhnn, in Garantibtrag von 700 Euro blib. Di Laufzit ging bis zum 31. Dzmbr Dr Systmwchsl wird inglitt di ag mav fordrt inn Tarifvrtrag 1 In dn Auswrtungn dr Tarifkonflikt wurd immr dutlichr, dass di kirchlich Arbitsrchtrglung an ihr Grnzn stößt. Am 12. April 2010 bfasst sich di Vollvrsammlung dr ag mav in Nidrsachsn mit dr zukünftign Arbitsrchtsstzung. Mit inr Entschlißung wurd dr Systmwchsl inglitt. Di Entschlißung führt untr andrm aus: Unsr vorrangigs Zil sind fair Arbitsbdingungn und in angmssn Entlohnung für di Bschäftigtn in dr Diakoni Wir rtiln unsrm Vorstand dn Auftrag, sich in Gsprächn mit Vrtrtrn dr Arbitgbrsit für dn Übrgang zu Tarifvrträgn mit unsrr Gwrkschaft vr.di inzustzn. Wir bgründn unsrn Entschluss folgndrmaßn: Di Wttbwrbsbdingungn habn zu ggnsätzlichn Intrssn von Bschäftigtn und Arbitgbrsit gführt. Bi ggnsätzlichn Intrssn brauchn bid Sitn Machtmittl, wnn s nicht zum Diktat ds Mächtigrn kommn soll. Im altn Systm hat sich gzigt, dass di Arbitgbr inn mhrfachn Machtvortil habn In dn Vrhandlungsrundn dr ltztn Jahr hat di Arbitgbrsit gzigt, wi shr si brit ist, dis Macht zum Nachtil dr Bschäftigtn auszuspiln in Warnstrik Stintor 22. Juni Arbitsrcht und Kirch 71

10 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Strik Marinstraß Fbruar 2012 fairr Intrssnausglich ist nicht mhr möglich. Dn könnn wir nur rrichn, wnn wir für uns di Rcht infordrn, di all andrn Arbitnhmr in Dutschland gnißn. Das Urtil ds Kirchngrichtshofs vom 11. Januar 2010 für AVR-K-Anwndr, wonach Tarifpolitik nicht Aufgab dr Mitarbitrvrtrtungn si, bstärkt uns in unsrr Fordrung nach inm Tarifvrtrag Wir fordrn das Rcht auf di Vrtrtung durch unsr zuständig Gwrkschaft und damit das Rcht auf das Machtmittl ds Striks... Es ist dahr unsr rklärtr Will, das alt Systm ds drittn Wgs zu vrlassn und unsr lgitimn Intrssn in Zukunft durch unsr Gwrkschaft vr.di vrtrtn zu lassn. Um in rfolgrich Aufnahm von Vrhandlungn zum Abschluss von Tarifvrträgn nicht zu bhindrn, wird di Wahl dr Arbitnhmrvrtrtr für di ARK-Nds. zunächst ausgstzt. Wir fordrn all Bschäftigtn dr Diakoni auf, sich für ihr Intrssn inzustzn und sich gwrkschaftlich in vr.di zu organisirn. Mit dism Bschluss wurd di ARK- Nds. nur noch bis End April 2011 arbitnhmrsitig von dr ag mav bstzt. Abr nicht nur in Nidrsachsn stand dr Systmwchsl auf dr Tagsordnung. Di Mitt Juni 2010 von dr Diakonischn Konfrnz dr EKD bschlossn Nuordnung dr AVR-EKD, mit dr all kooprationsunwillign Vrbänd, di dn Drittn Wg ablhntn und Tarifvrträg fordrtn, ausgschlossn wurdn und in dr dr Zwang zur Einigung durch Zwangsschlichtung zum unvrzichtbarn Mittl ds Drittn Wg rhobn wurd, positionirt sich di EKD-Ebn ggn Tarifvrträg. Brits 2008 hatt vr.di dn VdDD, dn Vrband diakonischr Dinstgbr in Dutschland, zu Tarifvrhandlungn aufgfordrt. Ggn di 2009 von vr.di organisirtn Warnstriks in Diakonischn Btribn in Nordrhin- Wstfaln hattn di Arbitgbr vor dm Arbitsgricht Bilfld gklagt und Rcht bkommn, vr.di musst di Strikaufruf untrlassn. Das Landsarbitsgricht (LAG) Hamm hob dis Untrlassung am 13. Januar 2011 auf und bgründt sin Entschidung untr andrm damit, dass in Ausschluss ds Strikrchts in diakonischn Einrichtungn unvrhältnismäßig si und sich auch nicht mit dm Drittn Wg rchtfrtign liß. Di Arbitsrchtsrglung stll kin dr Rglung ds Grundgstzs glichwrtigs Systm dar, da di Gwrkschaftn kinn maßgblichn Einfluss ausübn könnn und di gwrkschaftlichn Intrssnvrtrtungn ingschränkt wrdn. Das LAG liß di Rvision zum Bundsarbitsgricht (BAG) zu. Di Rchtsprchung röffnt Gstaltungsräum im Kampf für inn Tarifvrtrag. Dr Ausstig aus dm Drittn Wg! Warnstrik Marinstraß 28. Sptmbr 2011 Im Dzmbr 2010 führtn vr.di und di ag mav in landswit Tarifbfragung zur Aufstllung dr Tariffordrung für 2011 durch Bschäftigt btiligtn sich. Abgfragt wurdn Positionn zur aufzustllndn Tariffordrung und für inn Tarifvrtrag Diakoni. Am 19. Januar 2011 konstituirt sich rstmals in vr.di-tarifkommission für di Diakoni Nidrsachsn, drn Mitglidr auf rgionaln Mitglidrvrsammlungn gwählt wurdn. Di Tarifkommission bschloss di Tariffordrungn für di Tarifvrhandlungn Am 20. Januar 2011 bschloss di ag mav-mitglidrvrsammlung ihr Tariffordrungn, di idntisch mit dn Tariffordrungn von vr.di warn. Gfordrt wurdn fünf Proznt mhr Lohn, in Aufnahm dr Altnpflgschülr/innn, Vrbssrungn bi Britschaftsdinstn und Nachtarbit sowi in Nurglung dr Altrstilzit sowi vrlässlich Dinstplangstaltungn. Am 9. Fbruar 2011 fandn di rstn Vrhandlungn in dr ARK statt. Di Arbitgbr vrwigrtn di Aufnahm dr Vrhandlungn, da si nicht übr inn Tarifvrtrag vrhandln wolltn, dr in dr ARK abr auch gar nicht auf dr Tagsordnung stand. In dr zwitn Vrhandlung am 3. März 2011 wisn di Arbitgbr di Fordrungn als völlig übrzogn zurück und lgtn ihr Zil offn. 72 AuK 2014

11 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Wi schon 2007 und 2009 wolltn si nurlich Absnkungn und Vrschlchtrungn. Si fordrtn di 40-Stundn-Woch, in 50-prozntig Btiligung an dr ZVK (aktull wärn das zwi Proznt), di Sprizung dr Entgltstrukturn (Vrdopplung dr Brufsanfängrabschläg von schs auf zwölf Jahr) und Spartnrglungn, in dnn insbsondr in dr Altnhilf dutlich bis 14 Proznt abgsnkt wrdn sollt. Ebnfalls am 3. März 2011 fandn landswit rst btriblich Aktionn statt. Für Anfang April wurdn Mitarbitrvrsammlungn anbraumt, auf dnn auch vr.di vrtrtn war, für Mitt April rifn vr.di, dr Marburgr Bund und di ag mav zu Dmonstrationn auf. Am 5. April vrbssrtn di Arbitgbr ihr Angbot, das nun untr andrm vorsah: fünf Monat nichts, dann in Proznt, in witrs Proznt am 1. Juni 2012, Erhöhung dr Wochnarbitszit (für Ältr filn di sibn Tag Altrsfrizit wg, si rhiltn in vrkürzt Wochnarbitszit), Btiligung an dr ZVK bis 1,41 Proznt, Brufsanfängrabschläg für di rstn nun Jahr, daurhaft Kürzung dr Jahrssondrzahlung in dr Altnhilf um 60 Proznt und in btriblich Öffnungsklausl ohn Zustimmungsvorausstzung durch di ARK, di bis zhn Proznt Absnkungn rmöglicht. Am 15. April 2011 wurdn di Vrhandlungn rgbnislos bndt. Das ltzt Angbot dr Arbitgbr sah in Einmalzahlung von 150 Euro sowi in gstuft Tarifstigrung von 2,6 Proznt übr zwi Jahr vor. Dafür wolltn si di 39-Stundn- Woch, 1,41 Proznt Btiligung an dr ZVK, di Kürzung dr Jahrssondrzahlung in dr Altnhilf um 60 Proznt und in btriblich Öffnungsklausl bis minus acht Proznt. Am 28. April 2011 stllt di ag mav Mitglidrvrsammlung fst: Dr Dritt Wg ist gschitrt. Di ag mav wird kin Mitglidr für di ARK dr Diakoni in Nidrsachsn bnnnn und ntsndn. Di Amtszit dr drzitign Mitglidr ndt am 30. April Für di Bschäftigtn in dr Diakoni müssn Tarifvrhandlungn aufgnommn wrdn. Di aktull Rchtlag nah dr LAG-Entschidung rlaubt s dn Gwrkschaftn, zu Striks aufzurufn. Dr Tarifvrtrag muss rkämpft wrdn! End April 2011 fordrt vr.di dn Vrband dr Diakonischn Dinstgbr Nidrsachsns (DDN) zu Tarifvrhandlungn auf, di disr mit dm Hinwis ablhnt, dass r nach sinr Satzung wdr dn Auftrag hab noch bfugt si, Tarifvrhandlungn aufzunhmn. Daraufhin fordrtn vr.di und dr Marburgr Bund (MB) Anfang August zahlrich diakonisch Btrib in Nidrsachsn zu Tarifvrhandlungn auf, um darauf hinzuwirkn, dass dr DDN durch Satzungsändrung tariffähig wird. Auch di jwilign Gschäftsführungn lhntn Tarifvrhandlungn ab. End Sptmbr bgannn di rstn Warnstriks in Nidrsachsn. Am 28. Sptmbr 2011 rifn di Gwrkschaftn vr.di und dr MB zu inm virstündign Warnstrik für inn Tarifvrtrag bi dn Diakonischn Dinstn Hannovr (DDH) auf, mit übr Bschäftigtn di größt diakonisch Einrichtung in Nidrsachsn, an dm sich 400 Bschäftigt aus dn Kranknhäusrn, dr Altn- und Bhindrtnhilf und dn Vrwaltungs- und Ausbildungsbrichn btiligtn. Im Evanglischn Kranknhaus in Oldnburg folgtn dm Aufruf von vr.di und dm MB zu inm Warnstrik am 29. Sptmbr bnfalls fast 400 Bschäftigt. Nach dm am 16. Novmbr durchgführtn zwitn Warnstrik und dr Ankündigung, di Striks fortzustzn und auszudhnn, gab dr Aufsichtsrat am 25. Novmbr dn Wg für Tarifvrhandlungn fri. Di von vr.di und dm MB gbildt Tarifkommission nahm di Vrhandlungn übr Tarifstigrungn und inn Haustarifvrtag für das Evanglisch Kranknhaus Oldnburg auf und bndt si rfolgrich mit dm Abschluss ins Haustarifvrtrags zum 1. März In Kirch und Diakoni blibn di Raktionn nicht aus. Bglitt von zahlrichn Protstn, von inr öffntlichn Diskussion, von Stllungnahmn aus Partin und Vrbändn, aufgrüttlt durch in Dmonstration und nach kontrovrsr Diskussion bschloss di Synod dr EKD am 9. Sptmbr 2011 in Magdburg das Arbitsrchtsrglungsgrundsätzgstz dr EKD. Das Gstz bschwört di Dinstgminschaft, vrankrt di Zwangsschlichtung als Mittl dr Konfliktlösung und schribt in Strikvrbot fst. Um di Striks zu schwächn, mpfahl di Diakoni in Nidrsachsn, dr Dachvrband dr Diakonischn Wrk, dn vanglischn Kranknhäusrn, insitig Einmalzahlungn an di Bschäftigtn vorzunhmn. Dm Evanglischn Kranknhaus Oldnburg wurd mit dm Ausschluss aus dm DW und dm Arbitgbrvrband DDN gdroht. Trotz ds EKD-Bschlusss wurdn di Warnstriks am 25. Januar und am 22. Fbruar 2012 fortgstzt und ausgdhnt. Bschäftigt dr DDH und aus dr Dachstiftung Diakoni (Stphansstift und Kästorf) btiligtn sich. Trotz dr angkündigtn Einmalzahlungn brach di Btiligung nicht in. Anlässlich dr Tagung dr Synod dr Konfödration vanglischr Warnstrik Marinstraß 28. Sptmbr 2011 Arbitsrcht und 2014 Kirch 73

12 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Striks Mittlfld Fbruar 2012 Kirchn in Nidrsachsn am 10. März 2012 wurd landswit von vr.di, dm MB und dr ag mav in Untrschriftnsammlung für inn Tarifvrtrag Diakoni durchgführt. Innrhalb von vir Wochn untrschribn Bschäftigt dis Fordrung, di dr Synod übrgbn wurd. An dr Dmonstration am 10. März vor dr Synod btiligtn sich übr Bschäftigt. Aus dr Synod gab s kin Signal, auf di Fordrung für inn Tarifvrtrag inzughn. Am 26. April wurdn di Warnstriks fortgstzt und ausgdhnt, mittlrwil warn si in dn Btribn spürbar. Am 2. Juli 2012 bschloss dr Rat dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn auf Antrag ds DDN und ds DW Hannovr pr Vrordnung mit Gstzskraft in Ändrung ds ARRG-D. Nun konnt auch in Nidrsachsn widr Arbitsrcht im Drittn Wg gstzt wrdn. Das ging dann so: Sollt sich di ag mav nicht an dr ARK btilign, konntn di Arbitgbr insitig durch Einlitung inr Zwangsschlichtung Entschidungn hrbiführn. Für dn 9. Juli 2012 rifn di Gwrkschaftn zu inm ganztägign Warnstrik in Hannovr in dn DDH, in dr Dachstiftung Diakoni und in Bückburg, im Kranknhaus Bthl, auf. Di Btiligung brach nicht in, trotz massivr Einflussnahm dr Gschäftsführungn. An dr Dmonstration in dr hannovrschn Innnstadt und an dr Kundgbung, auf dr auch Frank Bsirsk, Vorsitzndr dr Gwrkschaft vr.di, sprach, btiligtn sich übr 600 striknd Bschäftigt. Witr Aktionn fandn am 17. Sptmbr und 17. Oktobr 2012 statt. Das BAG ntschidt di Vrhandlungn für in Tarifvrtrag Diakoni bginnn! Am 20. Novmbr 2012 ntschid das Bundsarbitsgricht (BAG) und wis di Rvision dr klagndn DWs und Landskirchn ggn das LAG-Urtil zurück. Striks warn also zulässig und das BAG stllt fst, dass in Arbitskampf in Kirch und Diakoni nicht ausnahmslos rchtswidrig si. Das BAG führt aus, dass das Rcht dr Kirchn aus Art. 140 GG i. V. m. Art. 137 Abs 3 WRV, di ignn Anglgnhitn zu ordnn und zu vrwaltn mit dr durch Art. 9 Abs. 3 GG gschütztn Koalitionsfrihit inr Gwrkschaft kollidirt. Bi Grundrchtskollision müss in schonndr Ausglich nach dm Grundsatz praktischr Konkordanz vorgnommn wrdn. Das BAG-Urtil bfördrt di Gspräch übr in tarifvrtraglich Gstaltung zwischn vr.di und dm MB inrsits und dr Konfödration v. Kirchn in Nds. und dr Diakoni Nds. andrsits. Im Dzmbr 2012 bgannn offizill Vrhandlungn mit dm Zil, übr in Prozssvrinbarung zu inm Tarifvrtrag Diakoni zu kommn. Vor dm Hintrgrund dr BAG-Entschidung und dr von dn Gwrkschaftn Mitt April 2013 inglgtn Vrfassungsbschwrd schlossn di Btiligtn am 30. Mai 2013 in Prozssvrinbarung zur Nugstaltung dr Arbitsbdingungn, di bis Mitt 2014 zu inm Tarifvrtrag Diakoni führn sollt. Til dr Prozssvrinbarung warn auch Tarifrhöhungn 2013, di nicht mhr in dr ARK, sondrn zwischn vr.di, dm MB und dm DDN vrhandlt wurdn. vr.di und dr MB fordrtn 6,5 Pro- 74 AuK 2014

13 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn znt mhr sowi in Einmalzahlung und di Anglichung dr Ärztvrgütungn an dn MB-VKA-Tarif. Di Arbitgbr wolltn kin Erhöhung in dr Altnhilf, nidrig Stigrungn im Brich Kranknhäusr, wnigr Urlaub und kinn Ausglich für di Vrgangnhit. Di rstn Tarifvrhandlungn führtn nach mhrrn Vrhandlungn Mitt Mai zu inm Tarifabschluss. Di Bschäftigtn (ohn Ärzt und Altnhilf) rhiltn ab dm 1. März 2013 gstuft übr dri Schritt ( / ) insgsamt 5,5 Proznt mhr sowi in Einmalzahlung von 350 Euro, di mit arbitgbrsitig gzahltn Einmalbträgn in 2012 vrrchnt wrdn konnt. In dr Altnhilf filn di Stigrungn gringr aus. In zwi Stufn wurd um 2,5 Proznt rhöht. Für di Ärzt wurd in Anglichung an di Tabllnntglt ds TV MB VKA rricht. Ihr Entglt stign in dri Stufn um 6,9 Proznt. Anfang 2014 war di Vrinbarung inr Sozialn Partnrschaft zur Rglung dr Arbitsvrhältniss in dr Diakoni in Nidrsachsn zwischn dr Konfödration v. Kirchn in Nds. und dn Diakonischn Wrkn inrsits sowi dn Gwrkschaftn vr.di und MB andrrsits abschlißnd vrhandlt. Si wurd Anfang März untrzichnt und schrib für di Diakoni inn flächndckndn Tarifvrtrag Diakoni Nds. fst. Frnr rglt si, dass Stritigkitn durch in vrbindlich durchzuführnd Schlichtung biglgt wrdn solln. Di Schlichtungsvrinbarung rgln di Tarifpartin slbst. Di Synod dr Konfödration bschloss am 8. März 2014 das Kirchngstz zur Rglung dr Arbitsbdingungn in Einrichtungn dr Diakoni in Nidrsachsn (ARRG-D 2014) und schuf damit di kirchnrchtlichn Vorausstzungn für Tarifvrträg mit dn Gwrkschaftn. Im Juli vrinbart vr.di mit dm Diakonischn Dinstgbrvrband Nds. in Schlichtungsvrinbarung, wlch in offn zwistufig Schlichtung vorsah und in Ergbnis ggn dn Willn dr Arbitnhmrsit ausschloss. Dr Tarifvrtrag Diakoni Nidrsachsn ist da sind wir am Zil? Wann ist man am Zil? Und was ist das Zil? Ja, s ist gschafft. Nach Jahrn dr gwrkschaftlichn Ausinandrstzung, nach Kundgbungn und Dmonstrationn, nach viln btriblichn Aktionn, von dr aktivn Mittagspaus bis hin zu übr Monat laufndn Strikaktionn, habn wir dn Tarifvrtrag rkämpft. Binflusst durch das BAG-Urtil wurd nach zum Til schwirign, abr konsnsorintirtn Vrhandlungn zwischn dm Diakonischn Dinstgbrvrband Nidrsachsns (DDN) und dr Gwrkschaft vr.di dr Tarifvrtrag Diakoni Nidrsachsn (TV DN) am 19. Sptmbr 2014 ratifizirt und zum 1. Oktobr 2014 in Kraft gstzt. Damit hat di Gwrkschaft vr.di in Nidrsachsn rstmals inn Flächntarifvrtrag für di rund Bschäftigtn in dr Diakoni vrinbart. Dr Tarifvrtrag findt in alln Btribn dr Diakoni in Nidrsachsn Anwndung, di Mitglid in dn Diakonischn Wrkn sind. Ausnahmn (z. B. Haustarif, AVR-EKD Anwndr) untrlign dr Kontroll dr Tarifpartin. Dr Tarifvrtrag Diakoni (TV DN) löst di Arbitsvrtragsrichtlinin (AVR-K) ab. Dr Tarifvrtrag bdutt inn Systmwchsl. Dr Dritt Wg ist in Nidrsachsn bndt. Nun findt das Tarifvrtragssystm auf dr Basis ds Tarifvrtragsgstzs Anwndung. Jtzt vrhandln di Gwrkschaft vr.di und dr Diakonisch Dinstgbrvrband (DDN) übr di Arbits- und Entlohnungsbdingungn. Und s gibt kin Strikvrbot in Nidrsachsn (ggn das BAG-Urtil läuft ja noch di Bschwrd von vr.di und dm Marburgr Bund vor dm Bundsvrfassungsgricht). Dr TV DN muss sich jtzt bwährn. Bundswit schaun nun vil gnau hin. Aktull habn di Tarifpartnr Tarifvrhandlungn für di Diakoni- Bschäftigtn in Nidrsachsn aufgnommn. Di Frag, di s zu bantwortn gilt, ist: Taugt dr TV DN dafür, dass di Bschäftigtn in dn Diakonischn Btribn in Nidrsachsn nicht von dr allgminn Einkommnsntwicklung abgkopplt wrdn? Di Antwort hängt auch davon ab, wi stark sich di Bschäftigtn in Nidrsachsn für sich und ihrn Tarifvrtrag instzn und sich gwrkschaftlich organisirn und inbringn. Und auch davon, wi stark di Bschäftigtn dr Diakoni übr Nidrsachsn hinaus für inn Tarifvrtrag kämpfn. Das sind di notwndign Antwortn, um zu vrhindrn, dass dr TV DN schitrt. Sind wir also am Zil? Nin, das sind wir noch nicht! Dr lang Wg zum Tarifvrtrag mit uningschränktm Strikrcht ist noch nicht zu End! Auch nicht in Nidrsachsn. Es gilt, was wir auf dn Strikaktionn in Hannovr mit dm abgwandltn Lid von Ton, Stin, Schrbn gsungn habn: allin machn si dich in, lachn si dich aus, schmißn si dich raus zu zwit, zu dritt, zu virt wird auch nichts andrs passirn zu hundrt odr tausnd, da krign si langsam Ohrnsausn wnn wir uns in dr Diakoni inig sind, wht, glaub ich, in ganz andrr Wind dann wrdn si übr unsr Fordrungn nicht mhr lachn, sondrn dn Tarifvrtrag sofort mit uns machn und du wißt, das wird passirn, wnn wir uns gwrkschaftlich organisirn!!! 2014 Arbitsrcht und Kirch 75

14 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Auszug aus dm ARRG-D Kirchngstz dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn zur Rglung dr Arbitsbdingungn in Einrichtungn dr Diakoni (ARRG-D) Auszüg 2 Vrpflichtung zur Anwndung ins kirchlichn Arbitsrchts (1) Rchtsträgr dr Diakoni habn in alln auf dm Gbit dr an dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn btiligtn Kirchn glgnn Einrichtungn di kirchngmäßn Tarifvrträg nach 3 anzuwndn. Dis gilt auch für Rchtsträgr dr Diakoni nach Absatz 2 Satz 1 Buchstab b und Absatz 2 Satz 2, wnn si bis zum Inkrafttrtn diss Gstzs auf dm Gbit dr an dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn btiligt Kirchn inhitlich di Arbitsvrtragsrichtlinin dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn (AVR-K) angwndt habn. (2) Ein Rchtsträgr dr Diakoni hat abwichnd von Absatz 1 di Arbitsvrtragsrichtlinin dr Diakoni Dutschland (AVR-DD) anzuwndn, wnn dr Rchtsträgr a) dis bis zum Inkrafttrtn diss Gstzs inhitlich angwndt hat odr b) bhrrschts Untrnhmn im Sinn ds 17 Aktingstzs ins andrn Rchtsträgrs mit Sitz dr Gschäftslitung im Gbit inr nicht an dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn btiligtn Kirch ist. Dis gilt auch für di Einrichtungn auf dm Gbit dr Kirchn dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn ins Rchtsträgrs, dssn Sitz dr Gschäftslitung außrhalb ds Gbits dr Kirchn dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn ligt. (3) Rchtsträgr dr Diakoni dürfn auf dm Gbit dr Kirchn dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn in andrs kirchlichs Arbitsrcht als das nach Absatz 1 odr 2 bstimmt nur anwndn, wnn di schriftlich Zustimmung dr jwils zuständign Tarifvrtragspartin nach 3 diss Gstzs vorligt. Di Rchtsträgr dr Diakoni müssn dann diss kirchlich Arbitsrcht auf dm Gbit dr Kirchn dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn anwndn. 3 Tarifvrtragspartin (1) Rchtsträgr dr Diakoni, di nach 2 diss Gstzs kirchngmäß Tarifvrträg anzuwndn habn, sind im Diakonischn Dinstgbrvrband Nidrsachsn. V. (DDN) zu inm Arbitgbrvrband zusammngschlossn und an sin Satzung gbundn; das Rcht ds DDN zum satzungsgmäßn Ausschluss ins Mitglids blibt davon unbrührt. (2) Dr DDN schlißt Tarifvrträg nur für Einrichtungn dr Rchtsträgr dr Diakoni, di im Gbit dr an dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn glgn sind. Er darf Tarifvrträg nur mit dnjnign Gwrkschaftn abschlißn, di mit dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn in vrtraglich Vrinbarung zur Vrmidung von Arbitskämpfn abgschlossn habn. (3) Di tarifgbundnn Rchtsträgr dr Diakoni sind vrpflichtt, im Arbitsvrtrag mit alln Mitarbitrinnn und Mitarbitrn di vom DDN gschlossnn inschlägign Tarifvrträg in dr jwils gltndn Fassung zu vrinbarn. Dn brits vor dm Inkrafttrtn ins inschlägign Tarifvrtrags bschäftigtn nicht tarifgbundnn Mitarbitrinnn und Mitarbitr sind Arbitsvrträg nach Satz 1 anzubitn. Dr TV-DN ist zu findn untr: bzw. untr 76 AuK 2014

15 Tarifvrtrag Diakoni in Nidrsachsn Dr Sozialpartnrschaftsvrtrag Vrinbarung inr Sozialn Partnrschaft zur Rglung dr Arbitsvrhältniss in dr Diakoni in Nidrsachsn zwischn 1. dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn und 2. dm Diakonischn Wrk in Nidrsachsn. V. 3. dm Diakonischn Wrk Ev.-luth. Kirch in Oldnburg. V. inrsits und 4. dr Vrintn Dinstlistungsgwrkschaft (vr.di). vrtrtn durch dn Landsbzirk Nidrsachsn Brmn 5. und Marburgr Bund, Landsvrband Nidrsachsn andrrsits wird folgnd Vrinbarung auf dr Grundlag ds ARRG-D 2014 dr Konfödration gschlossn: 1 Sozial Partnrschaft 1. Di vrtragsschlißndn Partin wolln im Mitinandr dr vanglischn Kirchn in Nidrsachsn und dn Gwrkschaftn in nus Kapitl aufschlagn. Kirch und Gwrkschaftn shn sich bid in inr gsllschaftlichn Vrantwortung. In viln Fragn könnn gminsam Anlign formulirt wrdn. Bid Sitn habn in viln Fragn dr Sozialpolitik gminsam Übrzugungn (z.b. Sonntagsschutz, Vrinbarkit von Bruf und Famili, glich Entlohnung von Fraun und Männrn, diskriminirungsfri Arbitsvrhältniss u. a. m.). 2. Gminsams Zil dr Vrtragspartnr ist s, dass für all Bschäftigtn in nidrsächsischn Einrichtungn dr frin Wohlfahrtspflg künftig in»tarifvrtrag Sozials«di Arbitsvrtragsbdingungn vrbindlich rglt und so dr ruinös und sozialschädlich Wttbwrb in dr Sozialwirtschaft übr Prsonalkostn vrmidn wird. 3. Di vanglischn Kirchn in Nidrsachsn und di Gwrkschaftn shn abr auch di Zukunft dr Arbitsvrhältniss dr Bschäftigtn dr privatrchtlichn Diakoni in Nidrsachsn in inm kooprativn Vrhältnis von diakonischn Arbitgbrn und Gwrkschaftn mit dm Zil, grcht und angmssn Arbitsbdingungn zu sichrn. Si rwartn von dn Tarifpartnrn dahr, Intrssnggnsätz durch Konsnsvrfahrn zu lösn und offn Konflikt inzudämmn bzw. zu vrhindrn. In dr kontinuirlichn Zusammnarbit solln di Tarifpartnr zukünftig in diffrnzirts Instrumntarium zur Erfüllung dr gminsamn Aufgabn ntwickln. Di Kontakt und Vrhandlungn dr Tarifpartnr zur Rglung dr Arbitsbdingungn für di Bschäftigtn dr privatrchtlichn Diakoni solln von bidsitigr pragmatischr Intrssnvrtrtung und Transparnz gprägt sin. 4. Di Partin zu 1. bis 3. wirkn darauf hin, dass dn vrtragsschlißndn Gwrkschaftn in dn diakonischn Dinststlln und Einrichtungn in koalitionsmäßig Btätigung möglich ist. Di Partin sind sich darübr inig, dass dazu z. B. das Zutrittsrcht von hauptamtlichn Gwrkschaftsskrtärn/innn in dn diakonischn Btribn und im Einvrnhmn mit dr örtlichn MAV di Tilnahm an Mitarbitrvrtrtungssitzungn und an Mitarbitrvrsammlungn ghört. 2 Flächntarifvrtragsrglung für di Diakoni und Allgminvrbindlichkit 1. Di Vrtragspartnr stimmn darin übrin und wirkn in ihrm jwilign Einfluss- und Zuständigkitsbrich daraufhin, dass di Arbitsbdingungn flächndcknd für all Bschäftigtn dr privatrchtlichn Diakoni auf dm Gbit dr Konfödration vanglischr Kirchn in Nidrsachsn in inm Tarifvrtrag Diakoni Nidrsachsn gmäß 3 ARRG-D 2014 grglt wrdn. Si strbn darübr hinaus an, dass Til diss Tarifvrtrags Grundlag für in Allgminvrbindlichkitsrklärung i. S. v. 5 ds Tarifvrtragsgstzs für inn nidrsachsnwitn und all Wohlfahrtsvrbänd umfassndn Flächntarifvrtrag Sozials sin könnn. 2. Haustarifvrträg solln daggn nur im Einzlfall mit Zustimmung dr zuständign Tarifvrtragspartin zuglassn wrdn. 3 Bilgung von Stritigkitn durch Schlichtung Di vrtragsschlißndn Partin sind sich darübr inig, dass all Stritigkitn übr tarifvrtraglich rglbar Fordrungn inr Lösung in inm vrbindlich durchzuführndn Schlichtungsvrfahrn zugführt wrdn. Di konkrt Ausgstaltung ds Schlichtungsvrfahrns rgln di zuständign Tarifvrtragspartin. Dr Vrtrag ist disr Vrinbarung als Anlag bigfügt. Ändrungn diss gsondrtn Vrtrags bdürfn ds Einvrnhmns. 4 Laufzit 1. Dis Vrinbarung kann rstmalig mit inr Frist von 6 Monatn zum gkündigt wrdn. Falls si nicht gkündigt wird, gilt si jwils für 3 Jahr witr. Di Kündigungsfrist bträgt dann jwils schs Monat zum Quartalsnd. 2. Das Kündigungsrcht kann von jdr Vrtragsparti für sich ausgübt wrdn. 5 Rchtsfolgn bi Kündigung Im Fall inr Kündigung vrpflichtn sich di vrtragsschlißndn Partin, im Gist diss Vrtrags unvrzüglich in Vrhandlungn inzutrtn mit dm Zil, in nu Vrinbarung abzuschlißn. Hannovr, dn Untrschriftn 2014 Arbitsrcht und Kirch 77

16 Tarifvrtrag Altnpflg Kin Utopi: allgminvrbindlichr Tarifvrtrag Altnpflg in Brmn! U w S c h m i d Sit Einführung dr Pflgvrsichrung fordrn Gwrkschaftn auch dshalb Tarifvrträg, wil nur so dr Untrbitungskonkurrnz ntggngwirkt wrdn kann. In Brmn habn das sogar di Arbitgbr vrstandn. Anfang diss Jahrs hat di Landsarbitsgminschaft dr Wohlfahrtspflg (LAG) di Gwrkschaft vr.di aufgfordrt, übr inn Spartntarifvrtrag für di Altnhilf zu vrhandln. Dr Autor brichtt übr dn Stand dr Vrhandlungn. D r A u t o r Uw Schmid Gwrkschaftsskrtär bim vrdi-bzirk Nordnidrsachsn Brmn, FB 3 uw.schmid@vrdi.d Am 21. Januar 2014 bot di Landsarbitsgminschaft dr Frin Wohlfahrtspflg Brmn (LAG FW) dr Vrintn Dinstlistungsgwrkschaft (vr.di) Vrhandlungn übr inhitlich Tarifbdingungn in dr Altnpflg an. vr.di hat das Angbot angnommn. Si ist sich mit dr LAG darin inig, inhitlich, für all Anbitr glichrmaßn rchtlich vrbindlich Entgltbdingungn im Bundsland Brmn zu schaffn. Erricht wrdn soll dis durch inn nach dm Tarifvrtragsgstz als allgminvrbindlich rklärtn Tarifvrtrag. Durch Gstzsändrung vom 11. August 2014 sind di Vorausstzungn zur Allgminvrbindlichkitsrklärung ins Tarifvrtrags nach 5 Tarifvrtragsgstz vrändrt wordn. Di bishrig 50-Proznt-Quot dr untr dm Gltungsbrich ds Tarifvrtrags fallndn Arbitnhmr ist ntfalln. Nach dr Nurglung rschint in Allgminvrbindlichkitsrklärung im öffntlichn Intrss gbotn, wnn in Tarifvrtrag in sinm Gltungsbrich für di Gstaltung dr Arbitsbdingungn übrwignd Bdutung rlangt. LAG FW und vr.di ghn davon aus, dass diss Kritrium mit dm zu vrinbarndn Tarifvrtrag rfüllt wird. Di Gwrkschaft stzt sich brits sit längrr Zit für inhitlich Tarifbdingungn im Brich dr Altnpflg und im Sozialbrich in. Di Ablösung ds Slbstkostndckungsprinzips durch prospktiv Entgltvrinbarungn End dr 1990r-Jahr hatt zur Konsqunz, dass dr BAT als Ankr für di Arbitsbdingungn im Sozialbrich kaum noch Wirkung hat. Mittlrwil gibt s inn buntn Flickntppich aus Tarifvrträgn, btriblichn Anwndungsrglungn und inzlvrtraglichn Rglungn. End April fand das rst Sondirungsgspräch statt. Di Arbitgbrsit wird durch AWO Brmn, Caritas Brmn, DRK Krisvrband Brmn, Diakoni Brmn, Paritätischr Wohlfahrtsvrband Brmn und ihrm Vrhandlungsführr RA Gro Kttlr vrtrtn. vr.di hat in Tarif- und Vrhandlungskommission mit KollgInnn aus dn gnanntn Vrbändn gbildt. Vrhandlungsführr sind di Gwrkschaftsskrtär David Matrai und Uw Schmid. Nach vir Vrhandlungsrundn gibt s folgndn Zwischnstand: Dr Tarifvrtrag mit dm Arbitstitl TV Pflg in Brmn (TV PfliB) soll für di Bschäftigtn in dr ambulantn und stationärn Pflg nach DSGB XI gltn. Es solln nicht nur di Entglt für di Pflgkräft vrinbart wrdn, sondrn auch für Pflghilfskräft, Hauswirtschafts- und Vrwaltungskräft sowi Wohnbrichs- und Pflgdinstlitungn. Strittig ist, wlch Arbitsbdingungn darübr hinaus tarifirt wrdn. vr.di stzt sich dafür in, dass nbn dn Entgltn noch Erholungsurlaub, Zuschläg (z. B. für Nachtarbit und Sonntags-/Firtagsarbit), Höh dr Arbitszit und Jahrssondrzahlung grglt wrdn. Di Arbitgbrsit hat sich dazu bishr dahinghnd gäußrt, dass in Rglung disr Punkt in Abhängigkit zur Höh dr Entglt stht. Einigkit bstht darübr, dass in Entgltgrupp mhrr Stufn umfassn soll, di abhängig von dr Bschäftigungszit rricht wrdn. Ebnso gibt s inn Konsns, dass bi Nuinstllung in inm Btrib Brufsrfahrung bi dr Stufnzuordnung anrkannt wird. Di Anzahl dr Entgltstufn sowi dr Umfang dr anzurknnndn Brufsrfahrung sind noch offn. Mittlrwil hat di Arbitgbrsit inn rstn Vorschlag zu dn Entgltn mit dri Stufn j Entgltgrupp vorglgt. Matrill bwgt r sich nicht unrwartt zwischn dn tarifirtn und dn inzlvrtraglich vrinbartn Entglthöhn, jdoch dutlich untrhalb dr gwrkschaftlichn Vorstllungn. Ähnlich wi in Nidrsachsn konnt brits Übrinstimmung übr in tariflich Rglung dr Ausbildungsntglt in dr Altnpflg rricht wrdn. In inm ntsprchndn Tarifvrtrag, dr zum August 2015 gltn soll, solln di Ausbildungsvrgütungn ds Tarifvrtrags für Auszubildnd im Öffntlichn Dinst dr Kommunn für di Altnpflg in Brmn vrinbart wrdn. Am 10. Novmbr habn di bishr btiligtn Arbitgbr in Tarifgminschaft Pflg ggründt, di auch für witr Arbitgbr offn stht. Damit ist di Vorausstzung gschaffn, quasi inn Flächntarifvrtrag für di Altnpflg in Brmn zu vrinbarn. Di Vrhandlungn vrlaufn in inr konstruktivn Atmosphär. Di Bdutung und Tragwit ds Projkts ist alln Btiligtn bwusst. Aus Gwrkschaftssicht gibt s noch inig kritisch Punkt: Ein allgminvrbindlichr Tarifvrtrag Altnpflg in Brmn wird wgn dr drzit gringn Tarifbin- 78 AuK 2014

17 Tarifvrtrag Altnpflg dung das Entgltnivau für vil Bschäftigt in disr Branch, und zwar nicht nur bi dn Fachkräftn, anhbn. Glichwohl stllt sich di Frag, wi sich disr Tarifvrtrag auf bsthnd Tarifvrträg und Entgltnivaus, zum Bispil bim DRK odr dr Brmr Himstiftung, auswirkn wird. Es ist hr unralistisch, sofort das Entgltnivau bsthndr Tarifvrträg zu rrichn. vr.di plädirt dshalb für in prozsshafts Hranghn und di Vrinbarung von Anglichungsschrittn an dn Tarifvrtrag dr Ländr (TV-L) als Rfrnznivau. Glichzitig solln bsthnd Tarifvrträg witrntwicklt wrdn. Trotzdm ist zu bfürchtn, dass sich in TV Altnpflg dämpfnd auf das Entgltnivau bsthndr Tarifvrträg und Arbitsvrtragsrichtlinin auswirkn könnt. Allrdings muss man hir di Ralität in Brmn zur Knntnis nhmn. In Fridhorst und bi dr Innrn Mission sind di Entglt dr AVR Diakoni Dutschlands durch Notlagnvrinbarungn abg- snkt. Di Egstorff-GmbH, bnfalls diakonischr Dinstgbr, stht vor dr Insolvnz, dn Bschäftigtn solln nu Vrträg mit abgsnktn Entgltn angbotn wrdn. Di Altnpflghim dr Caritas Brmn sind nach dr Insolvnz 2013 in in nu Gsllschaft Gpflgt in Brmn ggmbh übrtragn wordn. Di Entglt für di hmals nach dn AVR Caritas vrgüttn Bschäftigtn sind rhblich abgsnkt wordn. Nu ingstllt Bschäftigt wrdn nach inm andrn Entgltsystm mit fstn Stundnlöhnn vrgütt. Mit inm allgminvrbindlichn Tarifvrtrag Altnpflg Brmn würd di Konkurrnz zwischn dn Wttbwrbrn damit zukünftig hr übr di Qualität und nicht übr Lohndumping ausgtragn. Di Kostnträgr wärn zur ntsprchndn Rfinanzirung vrpflichtt. Damit ntstht di Chanc, di Bzahlung in dr Pflg zukünftig flächndcknd zu ntwickln und di Tarif zu stigrn. Unsr nus Garantimodll mhr als 60Jahr SELBSTHILFE Zukunft sichrn Startn Si Ihr Altrsvorsorg jtzt! Höhr Rnt und jdrzitig Bitragsflxibilität sichrn Attraktivs Garantimodll mit Höchststand-Garanti für Ihr Altrsvorsorg nutzn Innovativ Tarif ohn Abschlussprovision und dadurch hoh Vrtragsguthabn ab dm rstn Bitrag Bild: fotolia_ / Giordano Aita Mhr Informationn: info@sh-rnt.d Tl.: Nur für Mitarbitr von Kirch und Caritas und drn Anghörig! 2014 Arbitsrcht und Kirch 79

18 Im Gspräch: Johanns Frandsn Im Gspräch: Johanns Frandsn B r n h a r d B a u m a n n - C z i c h o n Johanns Frandsn war bis 2013 Gschäftsführr dr Elb-Wsr Wrkstättn GmbH in Brmrhavn und ist Mitglid im Vrwaltungsrat ds Paritätischn im Land Brmn. AuK: Hrr Frandsn, hut, am 1. Oktobr 2014, tritt in Nidrsachsn dr rst Tarifvrtrag dr Diakoni in Kraft. Ein Grund zur Frud odr in Grund zur Traur? Frandsn: Ich würd sagn in Grund zur Frud. Obwohl ich glaub, dass disr Tarifvrtrag nur bzogn ist auf dn SGB-XI-Brich. Ich halt jdoch auch di Einbzihung dr witrn Aufgabnfldr für notwndig. AuK: Dr Tarifvrtrag Diakoni gilt für all Bschäftigtn dr nidrsächsischn Diakoni, also in alln Hilffldrn, Altnhilf, Jugndhilf, Bhindrtnhilf, Kranknhaus. Frandsn: Das find ich shr positiv. Auch im Land Brmn gibt s ntsprchnd Bstrbungn. Allrdings hat di Landsarbitsgminschaft dr Wohlfahrtsvrbänd zunächst inmal ntschidn, inn Tarifvrtrag nur für dn SGB-XI-Brich, abr für all Wohlfahrtsvrbänd, zu vrhandln. Vor dism Hintrgrund auch min Hinwis, dass mins Erachtns all Aufgabnfldr dr Sozialwirtschaft tarifvrtraglich grglt wrdn solltn. AuK: Kann dnn dr gplant Spartntarifvrtrag Altnhilf in Brmn in Einstig in inn rgionaln Tarifvrtrag Sozials sin? Frandsn: Das ist nach dm, was ich hör, zumindst di Planung dr LAG. Dr Vrbandsrat ds Paritätischn in Brmn, in dm ich Mitglid bin, vrfolgt abr gnau dis Zilstzung und vrstht di Bschränkung auf dn SGB-XI-Brich als rstn Schritt zur Errichung ins umfassndn Tarifvrtrags. AuK: Wi kommt s, dass jtzt z. B. dr Paritätisch in Brmn, di AWO Nidrsachsn, di Diakoni in Nidrsachsn, Tarifvrträg fordrn? Dis Fordrung ist nicht nu, allrdings kam si in dr Vrgangnhit von dr andrn Sit, nämlich dn Gwrkschaftn. Was hat jtzt auf Arbitgbrsit zu inm Umdnkn gführt? Frandsn: Ich hab in dn ltztn Jahrn immr widr kritisirt, dass im Brich dr Sozialwirtschaft di glichn Tndnzn wi in dr Privatwirtschaft zu bobachtn warn. In fast alln Brichn dr Wohlfahrtspflg wurd vrsucht, durch Rationalisirung dr Arbitsabläuf, Arbitsvrdichtung, Lohndumping durch Ausglidrung in z. B. Liharbitsfirmn, vrmhrtn Einsatz von gringfügig Bschäftigtn, Vrschlchtrung dr Arbitsbdingungn für nu ingstllt Mitarbitr/innn usw., insbsondr di Prsonalkostn zu rduzirn. Dis Entwicklung hat dann im Lauf dr Zit nicht nur zu inr zunhmndn Unzufridnhit dr Bschäftigtn, sondrn auch zu inr kaum noch zu vrantwortndn Vrschlchtrung dr Qualität dr Arbit gführt. Di zunhmnd gringr Bzahlung dr Bschäftigtn im sozialn Brich, im Vrglich zu andrn Branchn dr Privatwirtschaft, hatt unabhängig von dr dmografischn Entwicklung brits vor Jahrn zur Folg, dass immr wnigr jung Mnschn in Ausbildung in dism Brich anstrbtn. Di Bzahlungsbdingungn dr gminnützign Trägr im sozialn Brich klafftn immr witr ausinandr, so dass Trägr mit schlchtrn Bdingungn nicht mhr in dr Lag warn, ntsprchnds Prsonal, gschwig dnn qualifizirts Prsonal, zu rkrutirn. Di Kostnträgr habn vor dm Hintrgrund disr Entwicklung ihr Haushalt mit ntsprchnd gringn Stigrungsratn kalkulirt, so dass Entgltstigrungn dr Trägr zur Vrbssrung dr Bdingungn kaum noch durchzustzn warn. Dis dutlich rknnbar, nicht ndnd Ngativspiral hat mins Erachtns zunhmnd zur Erknntnis gführt, dass disr Wg ins Vrdrbn führt und in Umdnkn dringnd notwndig ist. AuK: Also untr andrm Konkurrnz dr Arbitgbr auf dm Arbitsmarkt bi dr Rkrutirung von Fachkräftn? Frandsn: Ja, auch di Konkurrnz hat, nach minr Minung, in wsntlich Roll gspilt. AuK: Si vrabschidn sich damit abr von inm Litbild, das in dr politischn Diskussion lang shr hoch ghaltn wurd, nämlich di Rgulirung sozialr Arbit übr dn Markt, di ja grad dazu bitragn sollt, di Kostn zu snkn. Wnn s nun zu inr Tarifirung kommt, führt das di inn sagn hoffntlich, di andrn sagn lidr zu inr Kostnstigrung. Frandsn: Das ist richtig. Abr vor dm Hintrgrund dr von mir bnanntn Auswirkungn disr Entwicklung ist rkannt wordn, dass in Witr so nicht zu vrantwortn ist und an inr Vrbssrung dr Bdingungn kin Wg vorbiführt und dahr auch zwangsläufig Kostnstigrungn intrtn wrdn. Es rift auch zunhmnd di Erknntnis, dass dr Markt allin nicht in dr Lag ist, di richtign Wichn für di Zukunft zu stlln. Das Ggntil ist dr Fall, wi uns z. B. durch di dmografisch Entwicklung vor Augn gführt wird. Di Btruung/Pflg von inr sttig stigndn Zahl ältrr Mnschn rfordrt dn Einsatz zusätzlichr Fachkräft. Di zurzit hrrschndn Bdingungn führn jdoch hr zu inr Vrringrung dr zur Vrfügung sthndn Fachkräft. 80 AuK 2014

19 Im Gspräch: Johanns Frandsn Di Zit, in dr Lohndumping trotz allgminr Kostnstigrung sogar zu inr Absnkung ds Lohnnivaus untrhalb dr Inflationsrat gführt hat, muss dr Vrgangnhit anghörn. Mit dr grad im sozialn Brich ntstandnn hohn Zahl an prkärn Bschäftigungsvrhältnissn kann man dn Hrausfordrungn dr Zukunft nicht grcht wrdn. Das ist, glaub ich, rkannt wordn. AuK: Si vrtrtn mit dm paritätischn Wohlfahrtsvrband Trägr sozialr Arbit, di in di Grupp dr frigminnützign Trägr falln. Nun sthn di frigminnützign und auch di kirchlichn Trägr in inm Wttbwrb mit privatn odr mit gwrbsmäßign Untrnhmn. Glaubn Si dnn, dass in Tarifirung sich auch auf disn Brich rstrckn lässt? Dnn immrhin ist das Zil von gwrblichn Untrnhmn wnigr sozial Arbit als das Vrdinn an sozialr Arbit? Frandsn: Auch dis Frag wird grad untr dn frigminnützign Trägrn intnsiv, zum Til auch kontrovrs diskutirt. Das, was ich bobacht, auch aus dn Gsprächn mit Privatn, ist, dass anschinnd auch hir di ngativn Auswirkungn dr Entwicklung rkannt wordn sind. Aus dr Brmr Szn wiß ich, dass auch Privat im Grund anstrbn, di Zilstzung dr Landsarbitsgminschaft dr Wohlfahrtsvrbänd zu untrstützn bzw. dm ntsthndn Arbitgbrvrband sogar bizutrtn. AuK: Was untrschidt dnn dann di Frigminnützign von dn Privatn? Frandsn: Da sind, glaub ich, zumindst in dr öffntlichn Minung di Grnzn kaum, manchmal gar nicht mhr zu rknnn. Obwohl s nach minr Minung inn shr gravirndn und nicht zu untrschätzndn Untrschid gibt. Dr ntschidnd Untrschid bstht mins Erachtns darin, dass Übrschüss, di gminnützig Trägr rziln, nicht dr Brichrung inzlnr Bgünstigtr dinn, sondrn zwingnd gminnützign Zwckn widr zugführt wrdn müssn. Im Ggnsatz zu gwrblichn Btribrn wrdn Übrschüss nicht als Gwinn privatisirt, sondrn müssn für dn sozialn/gminnützign Zwck rinvstirt wrdn. Dr Paritätisch Brmn und dis Position til ich vrtritt darübr hinaus di Auffassung, dass di Gminnützigkit drn Trägrn witr Vrpflichtungn aufrlgt, di durch bsondr Transparnz, Fairnss, Vrantwortung und zivilgsllschaftlichs Engagmnt gknnzichnt sind. Gminnützig Trägr sind aufgrufn, transparnt zu machn, wohr ihr Mittl stammn, wi si vrwndt wrdn, wr di Entschidungsträgr sind, wi di Bschäftigtn und di Gschäftslitung vrgütt wrdn, wi di Mitbstimmung von Bschäftigtn und Nutzrn sowi Qualitätsntwicklung organisirt wird, ob Männr und Fraun in Aufsichts- und Entschidungsgrmin vrtrtn sind tc. Ich will allrdings nicht vrhhln, dass dis Form dr Transparnz auch untr gminnützign Trägrn nicht unumstrittn ist. AuK: Nun falln Tarifvrträg nicht vom Himml, man muss si abschlißn. Was machn di Mitglidr, was macht dr Paritätisch, um jtzt zu Tarifabschlüssn zu kommn? Frandsn: Wi ich brits ausgführt hab, wird übr dn Zusammnschluss dr gminnützign Trägr in dr Landsarbitsgminschaft dr Wohlfahrtsvrbänd im Land Brmn, also untr Einschluss auch dr kirchlichn Trägr, in Arbitgbrvrband ggründt, dr dann zunächst für dn SGB-XI- Brich Vrhandlungn mit vr.di übr dn Abschluss ins Tarifvrtrags führt. Dis Vorghnswis ist nach minr Knntnis mit vr.di abgstimmt. AuK: Nun stlln wir ja fst, dass andrs als bi dr Einführung dr Pflgvrsichrung 1994 das Lohnnivau in dn inzlnn Hilffldrn, abr auch zwischn dn inzlnn Trägrn, stark ausinandrgdriftt ist. Altnpflgfachkräft vrdinn in dm inn Untrnhmn twa Euro und in dm andrn twa Euro. Auf wlchr Ebn könnn dnn jtzt Tarifvrträg abgschlossn wrdn? Frandsn: Grad dis Schiflag gilt s zu vrändrn. Ich glaub, dass di Grundlag für solch Vrhandlungn di brits bsthndn Tarifvrträg ds Öffntlichn Dinsts, also dr Tarifvrtrag dr Ländr und dr TVÖD, sin müssn, da sonst kin wsntlichn Vrbssrungn intrtn würdn bzw. untrhalb diss Nivaus in Akzptanz auch dr Bschäftigtn nicht zu rrichn wär. AuK: Das würd zu rhblichn Kostnstigrungn für di Trägr sozialr Arbit führn, also Kranknkassn, Pflgkassn, Sozialhilfträgr und andr. Rchnn Si dort mit rhblichr Ggnwhr? Frandsn: Ich sh schon, dass di Kostnträgr mit alln Mittln, insbsondr mit dr Bgründung Haushaltsnotlagland Brmn, vrsuchn wrdn, di Kostn im Griff zu bhaltn. Abr ich glaub, wnn dis Zilstzung von dn Wohlfahrtsvrbändn zusammn mit dn Gwrkschaftn rnsthaft und konsqunt vrfolgt wird, auch di Chanc bstht, das politisch durchzustzn. AuK: Nun habn wir bi Tarifvrträgn immr das Problm, dass wir Tarifaußnsitr habn, also Untrnhmn, di nicht tarifgbundn sind. Wi wolln Si als Paritätischr, wi wolln di andrn, di disn Wg mitghn wolln, dann mit inr Konkurrnz umghn, di sich dn Tarifvrträgn nicht anschlißt und dann möglichrwis für in Pflgfachkraft um bis zu Euro wnigr zahlt und Listungn ntsprchnd billigr anbitn kann? Frandsn: Dis Unglichhit in dr Vrgütung dr Bschäftigtn muss auf jdn Fall bsitigt und für 2014 Arbitsrcht und Kirch 81

20 Im Gspräch: Johanns Frandsn di Zukunft vrhindrt wrdn. Errichn lässt sich dis mins Erachtns jdoch nur, wnn von Anbginn di Zilstzung vrfolgt wird, zumindst mittlfristig zu inr Allgminvrbindlichkit dr Tarifvrträg zu kommn. Ansonstn wird s insbsondr bi dn gminnützign Trägrn zu Wttbwrbsnachtiln ggnübr dn gwrblichn Trägrn, ltztlich zu Lastn dr Bschäftigtn kommn. AuK: Nun würd in allgminvrbindlichr Tarifvrtrag, si s in Spartntarifvrtrag Altnhilf, wi r diskutirt wird, odr in Tarifvrtrag Sozials für all Hilffldr, nur di Mitarbitr rfassn, di dann in dn Einrichtungn slbst angstllt sind. Ist dnn in solch allgminvrbindlichr Tarifvrtrag odr auch nur in nichtallgminvrbindlichr Tarifvrtrag nicht gradzu di Auffordrung, Listungn auszuglidrn in Untrnhmn, di nicht tarifgbundn sind? Fördrt das nicht grad das Outsourcing? Frandsn: Ich hoff, dass di von dn Trägrn rkanntn ngativn Auswirkungn dr bishrign Entwicklung dazu bitragn, grad dis nicht zu tun. Wil jdoch lidr häufig nicht dr gsund Mnschnvrstand sigt, ist s notwndig, durch ntsprchnd Maßnahmn auch Outsourcing von Listungn zu vrhindrn. AuK: Also in Tarifvrtrag Sozials, dr glichzitig di Vrpflichtung binhaltt, bstimmt Listungn im Untrnhmn zu bhaltn? Frandsn: Ja, hirmit könnt dr Gfahr voraussichtlich am wirksamstn bggnt wrdn. AuK: Wann wird s in Brmn inn Tarifvrtrag Sozials gbn? Frandsn: Ich kann das natürlich nicht gnau vorhrsagn. Abr sowit ich informirt bin, wird zumindst di Zilstzung dr Tarifirung rnsthaft vrfolgt. Mit dr Gwrkschaft wird hirübr brits vrhandlt und ich halt s für inigrmaßn ralistisch, in inm Zitraum von ca. zwi Jahrn diss Vorhabn zu ralisirn. AuK: Hrr Frandsn, wir dankn für das Gspräch. Carstn Frrk Caritas und Diakoni in Dutschland Dr Dutsch Caritasvrband und das Diakonisch Wrk sind in dn vrgangnn Jahrzhntn zum wltwit größtn privatn Arbitgbrvrbund aufgstign. Dr Autor hat übr di bidn kirchlichn Sozialkonzrn umfangrich Zahln und Faktn zusammngtragn. Dtaillirt, und vranschaulicht durch zahlrich Tablln und Übrsichtn, stllt r Finanzirung und Tätigkitsfldr dar. In Exkursn wrdn brisant Fragn zum Drittn Wg rörtrt. 366 Sitn, Softcovr, Alibri-Vrlag statt 24,00 Euro nur 10,00 Euro stark rduzirt! R E S T P O S T E N Carstn Frrk Rchtswissnschaft Zitschrift für rchtswissnschaftlich Forschung mit lichtn Lagrschädn Di jährlichn Ausgabn dr Rchtswissnschaft stlln Bzüg zwischn dn inzlnn juristischn Fachgbitn in dn Mittlpunkt. Das Hft 1 vom Januar 2011 bildt damit inn Ggnpol zur zunhmndn Spzialisirung und vrschafft dn Lsrn inn Übrblick übr dn Stand dr rchtswissnschaftlichn Forschung. In disr Ausgab wird di Natur dr Rchtswissnschaft als Grchtigkitswissnschaft untrsucht. Witrhin wird di Frag nach dr bsondrn Schutzwürdigkit dr mnschlichn Psych durch das Strafgstzbuch rörtrt. Darübr hinaus ght s um in Thma mit großr Aktualität: Sollt s in Grundrcht auf Intrnt gbn? Das zultzt rwähnt Thma dürft bsondrs für all MAVn intrssant sin. 124 Sitn, NOMOS statt 30,00 Euro nur 10,00 Euro Dr BuchKllnr St.-Pauli-Dich 3, Brmn, Tlfon , Fax , buchkllnr@kllnrvrlag.d, 82 AuK 2014