Investition und Finanzierung
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- Katrin Straub
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 - Zusatzfolien zur Portfoliotheorie und CAPM-
2 Portfoliotheorie Die Portfoliotheorie geht auf Harry Markowitz zurück. Sie gibt Anlegern Empfehlungen, wie sie ihr Vermögen auf verschiedenen Anlagemöglichkeiten aufteilen sollen. Es werden folgende Annahmen getroffen: Anleger sind risikoscheu, ihr Planungshorizont ist eine Periode, sie haben Präferenzen, die durch Erwartungswert und Varianz beschrieben werden können. Alle Anlageobjekte sind beliebig teilbar
3 Rendite und Risiko bei Kombination zweier Anlagen (1) Es stehen zwei riskante Anlagen zur Auswahl. Annahmegemäß ist die für den Investor relevante Information in Erwartungswert und Varianz enthalten. Die relevanten Anlagecharakteristika lassen sich also wie folgt darstellen: μ 12% Anlage 1 10% Anlage 2 8% 10% 20% 30% σ - 3 -
4 Rendite und Risiko bei Kombination zweier Anlagen (2) Was passiert, wenn wir aus den beiden Anlagen ein Portfolio bilden, in dem die beiden Anlagen unterschiedlich gewichtet sind? Die erwartete Rendite des Portfolios ergibt sich wie folgt: Die Portfoliostandardabweichung ergibt sich wie folgt: Wir sehen, dass für die Darstellung der Portfoliovarianz auch die Korrelation zwischen den Anlagen beachtet werden muss
5 Rendite und Risiko bei Kombination zweier Anlagen (3) μ Korrelation = 100% Korrelation = 0% μ 12% Anlage 1 12% Anlage 1 10% Anlage 2 10% Anlage 2 8% 8% 10% 20% 30% σ 10% 20% 30% σ μ Korrelation = -100% Korrelation = 25% μ 12% Anlage 1 12% Anlage 1 10% Anlage 2 10% Anlage 2 8% 8% 10% 20% 30% σ 10% 20% 30% σ
6 Rendite und Risiko bei Kombination zweier Anlagen (4) Sind die Anlagen perfekt korreliert (Korrelation = 100%), liegen alle möglichen Portfolios auf einer Geraden, die die beiden Anlagen verbindet. Ist die Korrelation perfekt negativ (Korrelation= -100%), bilden die möglichen Portfolios eine Keil, dessen Spitze gerade auf der y-achse liegt. Wir können also aus zwei riskanten Anlagen ein Portfolio ohne Risiko formen (Paradebeispiel für den sog. Diversifikationseffekt). Sind die Anlagen nicht (Korrelation = 0) oder positiv (Korrelation = 25%) korreliert, liegen die erreichbaren Portfolios auf einer Parabel. Die Scheitelpunkte weisen jeweils ein geringeres Risiko auf, als die Anlage mit dem kleinsten Risiko (Anlage 2). Wir können somit durch Portfoliobildung auch dann Risiko vernichten bzw. diversifizieren, wenn die Anlagen positiv korreliert sind
7 Der effiziente Rand und optimale Portfolios bei vielen Anlagen In der Praxis stehen Anlagern eine Vielzahl an Anlagen zur Verfügung Wie sehen also die Portfolios aus, die sich daraus formen lassen? Wie eben gesehen (2-Anlagen-Fall) kann man zwischen zwei Anlagen Kombinationen formen. All diese Kombinationen aus den beiden Anlagen kann man wiederum als neue mögliche Anlagen betrachten, die sich wieder untereinander beliebig kombinieren lassen: μ Effizienter Rand σ
8 Effizienter Rand und Auswahl effizienter Portfolios Auf dem effizienten Rand liegen alle effizienten Portfolios. Ein Portfolio ist effizient, wenn es keine anderen Portfolios mit derselben erwarteten Rendite, aber niedrigerer Varianz, oder mit derselben Varianz, aber höherer erwarteter Rendite gibt. Die Auswahl effizienter Portfolios nennt man Portfolioselektion. Hat man effiziente Lösungen identifiziert, ist jedoch nicht klar, welche man wählen soll. Um ein optimales Portfolio zu identifizieren, müssen die Präferenzen genau spezifiziert werden
9 Das optimale Portfolio eines Investors Das optimale Portfolio eines Investors maximiert seinen Nutzen, d.h. die Indifferenzkurve tangiert den effizienten Rand: μ Optimales Portfolio ineffiziente Portfolios σ - 9 -
10 Bestimmung effizienter Portfolios mit risikoloser Anlage - bei einer riskanten Anlage
11 Das optimale Portfolio eines Investors mit risikoloser Anlage Die risikolose Anlage schafft neue Anlagemöglichkeiten (---). Diese werden am besten genutzt, wenn die risikolose Anlage mit demjenigen Portfolio kombiniert wird, bei dem die neue Anlagegerade die Effizienzlinie (ohne risikolose Anlage) tangiert. Tangentialportfolio μ Indifferenzkurven Effizienzlinie mit risikoloser Anlage Tangentialportfolio σ
12 Aus der Analyse folgt Tobin-Separation Die Auswahl von Anlagemöglichkeiten (Portfolio-Selektion) kann in zwei unabhängige Teilschritte zerlegt werden: 1. Schritt: Ermittlung des Tangentialportfolios Analog zur bisherigen Vorgehensweise Unabhängig von der Risikoaversion des Entscheiders 2. Schritt: Auswahl des individuellen optimalen Portfolios, bestehend aus Risikofreier Geldanlage (oder aufnahme) Riskantem Tangentialportfolio (Mischung gemäß der Risikoeinstellung des Entscheiders)
13 Optimale Aktienportfolios bei Separation (a= Anteil im Tangentialportfolio) μ Tangentialportfolio Optimale Portfolios für die einzelnen Entscheider σ
14 Zusammenfassung Anleger halten bezüglich Ertrag und Risiko effiziente Portfolios. Risiko = Standardabweichung bzw. Varianz, Ertrag = erwartete Rendite. Ohne risikolose Anlage: Die Effizienzlinie ist für risikoscheue Investoren konkav; die optimale Mischung riskanter Anlagen ergibt sich aus den Präferenzen des Anlegers. Mit risikoloser Anlage: Die Effizienzlinie wird zur Geraden. Optimale Mischung riskanter Anlagen unabhängig von den Präferenzen (=Tangentialportfolio). Mischung zwischen Tangentialportfolio und risikoloser Anlage abhängig von den Präferenzen. Probleme in der Praxis: Schätzfehler (historische Daten), Ermittlung der Anlegerpräferenzen, Einbeziehung nicht liquider Vermögensbestandteile
15 Überblick Kapitalmarkttheorie (1) Kapitalmarkttheorie Erklärende Gleichgewichtstheorie Gestaltende Kapitalkostentheorie Interpretation als Sekundärmarkt- oder Tauschmodell Ableitung von Gleichgewichtskursen und Gleichgewichtsrenditen bei Unsicherheit Interpretation als Primärmarkt- oder Finanzierungsmodell Ableitung von Kapitalkostensätzen und Kalkulationszinsfüßen bei Unsicherheit
16 Überblick Kapitalmarkttheorie (2) Die moderne Kapitalmarkttheorie befasst sich mit der Analyse der Preisbildung auf Kapitalmärkten unter Berücksichtigung von unsicheren Erwartungen der Anleger und ist erklärende Theorie. versucht Aussagen über die Kapitalkosten und den richtigen Kalkulationszinsfuß bei Unsicherheit abzuleiten. Während bei sicheren Erwartungen der Kalkulationszinsfuß gleich dem risikolosen Zinssatz ist, ergeben sich bei Unsicherheit, je nach dem Risiko, das der Kapitalanlage innewohnt, unterschiedliche Kalkulationszinsfüße. Insoweit die Kapitalmarkttheorie Empfehlungen bzgl. der anzusetzenden Kapitalkosten bei Unsicherheit gibt, ist sie gestaltende bzw. normative Theorie
17 Kapitalmarkttheorie - Fragestellungen Unsere Fragestellungen: Welche Beziehung stellt sich im Gleichgewicht zwischen dem zu erwarteten Ertrag und dem Risiko einzelner Anlagen ein? Was folgt daraus für Kapitalkosten und Kapitalstruktur?
18 Kapitalmarkttheorie Annahmen (1)
19 Kapitalmarkttheorie - Überlegungen Gilt diese Annahmekonstellation für jeden Investor auf dem Kapitalmarkt, so zeichnen alle Anleger dieselbe Effizienzlinie. Damit ist auch das optimale riskante Portfolio (Tangentialportfolio) in seiner Struktur (Verhältnis der Marktwerte untereinander) identisch. Wenn alle Investoren dasselbe Portfolio halten wollen, kann dies im Gleichgewicht nur das Portfolio sein, das alle vorhandenen Anlagemöglichkeiten umfasst. Dieses Portfolio wird Marktportfolio genannt. Auswahl des individuell optimalen Portfolios: wie bisher gemäß Tobin- Separation
20 Die Kapitalmarktlinie (1) Die Kapitalmarktlinie beschreibt die effizienten Anlagemöglichkeiten: Marktportfolio B B Effizienzgerade = Kapitalmarktlinie A A M Effizienzkurve riskanter Portfolios
21 Die Kapitalmarktlinie (2) μ Kapitalmarktlinie M σ
22 Die Kapitalmarktlinie (3)
23 Die Wertpapierlinie (1) Während die Kapitalmarktlinie dazu dient, die Kapitalkosten unter Unsicherheit abzuleiten, versucht das Modell der Wertpapierlinie (Security Market Line), das auch als CAPM bezeichnet wird, den Preis (Marktwert bzw. Kurswert) einzelner Wertpapiere (risikobehafteter Kapitalanlagen) im Marktportfolio zu bestimmen. Dies ist möglich, da jedes einzelne Wertpapier i Bestandteil des Marktportfolios ist und der Wert eines jeden Wertpapiers daher in Relation zum Marktportfolio ausgedrückt werden kann
24 Die Wertpapierlinie (2)
25 Die Wertpapierlinie (3)
26 Die Wertpapierlinie (4)
27 Die Wertpapierlinie (5)
28 Die Wertpapierlinie (6)
29 Die Wertpapierlinie (7)
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