Katastrophenschutzhalle Insel Sylt
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- Gerd Biermann
- vor 6 Jahren
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1 Grundlagen In der Halle 28 der ehemaligen Marinetechnikschule Sylt sind Fahrzeuge, Einsatzgeräte sowie Hilfsmittel für den Katastrophenschutz der Insel Sylt untergebracht. Weiterhin bestehen Räume und Einrichtungen für die Unterbringung von Personen bei einer Evakuierung. Die bisherige Planung sieht den Abbuch und die Renaturierung des Geländes vor. Durch das Kommunale Liegenschaft-Management der Insel Sylt wurde ein Raumprogramm und Konzept für den Neubau einer Katastrophenschutzhalle erstellt. Aufgabenstellung Aufgabenstellung war die Begehung der Halle mit augenscheinlicher Aufnahme des Bestandes und der ersichtlichen Schäden und Mängel und eine überschlägliche Abschätzung der Kosten von Sanierungsmaßnahmen, die eine langfristige Nutzung der Halle sicherstellt. Für das Konzept eines Neubaus der Katastrophenschutzhalle ist eine Kostenabschätzung anhand von Kostenvergleichswerten zu erstellen. Gebäudenutzung Das Gebäude mit der großen Halle und den 3-seitig angeordneten Nebenräumen ist grundsätzlich für die Nutzung als Katastrophenschutzhalle geeignet. Die Halle bietet ausreichend Platz für die Unterbringung von Fahrzeugen und Anhängern mit Einsatzgeräten und Booten sowie die Lagerung von umfangreicher Gerätschaft für den Einsatz zur Hochwasserabwehr. In einer Teilfläche wird trockener Sand für die Befüllung von Sandsäcken gelagert. Es stehen ausreichend Lagerräume für Betten, Möbel, Wäsche, Betreuung und Versorgung, Atemschutz und Gefahrlagerstoffe zur Verfügung. Weiterhin gibt es eine Küche mit Großgeräten für die Essensversorgung. Im Obergeschoss sind Schlafräume und sanitäre Einrichtung für die Not-Unterbringung von Personen vorhanden. Nach Räumung der Halle von den Fahrzeugen kann auch die Halle für das weitere Aufstellen von Zelten und Betten genutzt werden. Gebäudebestand Die Halle 28 wurde Mitte der 50er Jahre als stützenfreie Halle in Stahlkonstruktion mit Schiebetoranlage über die gesamte Hallenlänge errichtet. Seitlich der Halle sind Nebenräume 2-geschossig und im rückwärtigen Teil 1-geschossig angeordnet. Die Nebenräume sind massiv in Mauerwerk mit Stahlbetondecken. Die Dachkonstruktion aller Gebäudeteile besteht aus Betonplatten mit einer Abdichtung aus Bitumenbahnen. Architekturbüro Johannsen und Fuchs - Hafenstraße Husum Seite 1 von 6
2 Das Außenmauerwerk besteht aus einer Verblendschale mit Luftschicht vor einer Innenschale mit Ziegelmauerwerk aus Kalksandsteinen. Innenwände sind ebenfalls aus Kalksandstein. Die Oberfläche ist Putz mit Anstrich. In der Halle ist eine oberflächenfertige Stahlbetonsohle vorhanden, im Erdgeschoss der Nebengebäude überwiegend Bodenfliesen und im Obergeschoss sind in den Räumen Bodenbeläge aus PVC/Linoleum. Die Decken sind geputzt und gestrichen. Die Beheizung der Halle erfolgt über Warmwasser-Lufterhitzer mit einer Öl-Heizungsanlage. Die Stahl-Rippenheizkörper in den Nebengebäuden werden von 2 Gas- Brennwertthermen versorgt. Das Rohrnetz ist teilweise erneuert. Das Leitungsnetz der Kalt- und Warmwasserversorgung ist größtenteils als Vorwandinstallation erneuert worden. Die Elektroinstallation des Gebäudes ist in Teilbereichen ebenfalls erneuert worden. Die Versorgung des Gebäudes mit Strom, Wasser und Gas ist derzeit gegeben, jedoch kann die jetzige Leitungsführung wegen des Abbruchs der Nachbargebäude und der Renaturierung des Geländes nicht verbleiben. Über die Entwässerung des Gebäudes hinsichtlich Schmutz- und Regenwasser liegen derzeit keine Pläne über die Kanalführung vor. Die Entwässerung ist auch schon wegen des überdimensionierten und auch schadhaften Kanals nicht mehr dauerhaft gewährleistet. Gebäudezustand und Mängel und erforderliche Maßnahmen Konstruktive Mängel bzw. Schäden an der Tragkonstruktion der Halle und an den Wänden und Decken sind augenscheinlich nicht erkennbar. Es ist jedoch am äußeren Zustand des Gebäudes erkennbar, dass der notwendige Erhaltungsaufwand über viele Jahre unterlassen wurde. Die Verblendschale an der Nordseite des Westturmes ist bereits wegen korrodierter Luftschichtanker erneuert worden. Nach Angabe trifft dieser Mangel auch auf alle weiteren Verblendflächen zu. Durch Regenanschlag und undichte Dachrinnen / Fallrohre ist das Verblendmauerwerk in Teilbereichen bereits geschädigt, so dass eine Erneuerung der Verblendschale vorzusehen ist. Dieses sollte jedoch bei weiterer Planung untersucht werden. Durchfeuchtungen und Undichtigkeiten bestehen im Bereich der Stürze. Bei einer Erneuerung der Verblendschale sind die Fenster wahrscheinlich aus- und wieder einzubauen. In diesem Zusammenhang sind ein paar Türen und Fenster zu erneuern. Die Dacheindichtung ist auf dem gesamten Gebäude vor Jahren erneuert worden und stellt derzeit keinen akuten Handlungsbedarf dar. Undichtigkeiten sind derzeit nicht bekannt. Nach einem Sturmschaden ist eine Teilfläche des Hallendaches neu eingedichtet worden. Die Blitzschutzanlage ist in diesem Bereich nachzuarbeiten und insgesamt zu überprüfen. Für eine langfristige Sanierung ist jedoch eine Erneuerung aller Dachabdichtungen mit verstärkter Sogverankerung vorzusehen. Architekturbüro Johannsen und Fuchs - Hafenstraße Husum Seite 2 von 6
3 Schäden wurden festgestellt an den Dachrinnen und Fallrohren. Teilweise haben sich die Fallrohre von den Stutzen der Rinnen gelöst. Die Gesimse an den Dachüberständen sind zu überprüfen und wahrscheinlich zu erneuern. Bei der Industrieverglasung der Halle auf der Südseite sind Korrosionen festzustellen, die auch die Anschlussbleche schädigen. Eine Erneuerung ist langfristig vorzusehen. Die Falttoranlage der Halle zeigt Korrosionsschäden, die sich noch nicht auf die Tragfähigkeit auswirken, jedoch dringt Wasser in die Konstruktion ein und kann langfristig die Konstruktion schädigen. Bei der derzeitigen Nutzung ist ein Öffnen des Tores nur in geringer Breite erforderlich, so dass bei einer Erneuerung auch eine überwiegend feststehende Konstruktion gewählt werden könnte. Die Durchfeuchtungen im Sturzbereich der Fenster und durch die geschädigte Verblendschale zeigen sich überwiegend im Innenbereich der West-Außenwand und im Westturm. Hier ist der Putz durch ständige Durchfeuchtung zum Teil geschädigt und muss in diesen Bereichen erneuert werden. Die Außenwände des Gebäudes sind nicht gedämmt. Bei der derzeitigen Nutzung ist eine dauerhafte Beheizung des Gebäudes nicht erforderlich, jedoch ist eine Temperierung zur Frostfreiheit notwendig. Dennoch erscheint eine nachträgliche Dämmung der Außenwände mit Kalziumsilikatplatten sinnvoll um auch die Kondensatbildung an den kalten Außenwandflächen zu minimieren. Das Gebäude hat 2 abgeschlossene Treppenräume, die jeweils die Obergeschosse mit den Notunterkünften erschließen. Die Bauart und die Funktion von Türen zu Fluren und Zimmern ist zu überprüfen und entsprechend zu erneuern. Die Flure in den Obergeschossen haben derzeit einen 2. Notausgang, der über eine Luke mit Stahlleiter auf die Dachfläche des hinteren Nebengebäudes führt und von dort ebenfalls mit einer Stahlleiter auf das Gelände. Eine Sicherung des Weges gegen Absturz ist nicht vorhanden. Bei einer weiteren Planung sind die Anforderungen an den Brandschutz zu überprüfen. Bei einer Unterbringung von Personen in den oberen Geschossen ist eine frühzeitige Alarmierung und die Kennzeichnung und Beleuchtung der Rettungswege erforderlich. Die Installationen für Heizung, Sanitär und Elektro wurde teilweise erneuert. Bei dem Heizleitungen sind überwiegend Stahlrohre vorhanden. Grundsätzlich bestehen hinsichtlich der Korrosion keine Bedenken, jedoch ist hier eine Untersuchung fachlich erforderlich. Die bereits erneuerten Brauchwasserleitungen entsprechen als Vorwandinstallation nicht dem heutigen Ausbaustandard, sind aber für die temporäre Nutzung vollkommen ausreichend. Die Elektroinstallation wurde zum Teil ebenfalls erneuert. Auch hier ist eine fachliche Überprüfung zu empfehlen. Architekturbüro Johannsen und Fuchs - Hafenstraße Husum Seite 3 von 6
4 Kostenabschätzung - Gebäudesanierung Halle 28 Bei der Kostenermittlung handelt es sich um eine grobe Abschätzung von Maßnahmen, die für eine langfristige Nutzung des Gebäudes für den Katastrophenschutz erforderlich sind. Genauere Kosten sind erst nach weiteren Untersuchungen des Bestandes möglich. KG Herrichten und Erschließen 400 m Graben zur Versorgung mit Strom, Wasser und Gas brutto m Wasserleitung brutto m Gasleitung brutto m Drehstromleitung brutto m Druckrohrleitung Schmutzwasser brutto Verteiler / Übergabeschächte und Pumpstation brutto m Erschließungsstraße brutto Summe KG 300 Herrichten und Erschließen brutto KG Baukonstruktion qm Gebäudeeinrüstung brutto qm Dacheindichtungen erneuern brutto m Dachrinnen, Fallrohre, Einfassungen erneuern brutto qm Industrieverglasung erneuern brutto m Gesimse erneuern brutto qm Verblendfläche erneuern brutto Zulagen für Fenster und Türen einarbeiten brutto Fenster/Tür/Torerneuerung brutto qm Wand/Schiebetor brutto qm Wandverkleidung Kalziumsilikatplatten brutto qm Oberflächen Wand- und Deckenflächen brutto Summe KG Baukonstruktionen brutto KG Technische Anlagen Hausanschlüsse herstellen mit Nebenarbeiten brutto Brandmeldeanlage (nach Abstimmung Brandschutz) brutto Rettungswegekennzeichnung und Notbeleuchtung brutto Blitzschutzanlage erneuern brutto Installationen Sanitär/Heizung/Elektro brutto Summe KG Technische Anlagen brutto Architekturbüro Johannsen und Fuchs - Hafenstraße Husum Seite 4 von 6
5 KG Außenanlagen Versickerungssystem für Regenwasser brutto Anpassung Außenananlagen / Abbruch / Rampe / Wege brutto Summe KG Außenanlagen brutto Summe KG 200 bis 500 brutto KG Baunebenkosten ca. 18 % auf KG 200 bis 500 brutto Gesamtkosten 200 bis 700 brutto Architekturbüro Johannsen und Fuchs - Hafenstraße Husum Seite 5 von 6
6 Kostenabschätzung - Neubau Insulare Katastrophenschutzhalle Für die Kostenabschätzung sind Vergleichswerte als Statistische Kostenkennwerte dem BKI Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern GmbH 2013 entnommen. Diese Werte können mit einem Kostensteigerungsindex von ca. 6,5 % auf das Jahr 2016 (angenommener Zeitpunkt Vergabe) übertragen werden. Weiterhin ist ein regionaler Zuschlag von ca. 25 % für die Insel Sylt anzunehmen. Der Kostenansatz beträgt danach: /qm x 6,5 % Kostensteigerung x 25 % Inselzuschlag ca. brutto Für die Kostengruppen nach DIN 276 ergeben sich aus den Mittelwerten für Feuerwehrhäuser bezogen auf den Neubau einer Katastrophenschutzhalle: qm Bruttogrundrissfläche x / qm ca. brutto Dieser Wert wird der weiteren Kostenabschätzung zugrunde gelegt. Die Kostengruppe 100 Grundstück ist in dem Kostenvergleich nicht enthalten. Kostenabschätzung KG 200 Herrichten und Erschließen (ca. 3 %) brutto KG 300 Bauwerk Baukonstruktionen (ca. 75 %) brutto KG 400 Bauwerk Technische Anlagen (ca. 25 %) brutto KG 500 Außenanlagen (ca. 20 %) brutto KG 600 Ausstattung (ca. 5 %) brutto KG 700 Baunebenkosten (ca. 22 %) brutto Gesamtkosten brutto Husum, den Architekturbüro Johannsen und Fuchs - Hafenstraße Husum Seite 6 von 6
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