Deutscher Bundestag Drucksache 17/12444 17. Wahlperiode 22. 02. 2013 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Cornelia Behm, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 17/12288 Untersuchungen der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau- Verwaltungsgesellschaft mbh zur Eisenocker- und Sulfatbelastung der Spree Vorbemerkung der Fragesteller HauptzielderLausitzerundMitteldeutschenBergbau-VerwaltungsgesellschaftmbH (LMBV)alsProjektträgerinderBraunkohlesanierungistdie schnelleundwirtschaftlichesanierungderstillgelegtentagebaueundveredlungsbetriebederehemaligenddralseineentscheidendevoraussetzungzur NachnutzungdieserStandortefürdieAnsiedlungvonIndustrieundGewerbe, fürland-undforstwirtschaft,dennaturschutzsowiefürdietouristischenutzung.derbundistanteilseignerundstelltalssolchermehrereaufsichtsratsmitglieder,u.a.denaufsichtsratsvorsitzenden.diesanierungsaufgabenwerdenvorwiegendausdenmittelnvonbundundländernsowiederbundesanstaltfürarbeitfinanziert.dasentsprechende5.bund-länder-verwaltungsabkommenistimoktober2012vondenbundesministernderfinanzen, Dr.WolfgangSchäuble,undfürUmwelt,NaturschutzundReaktorsicherheit, PeterAltmaier,unterschriebenworden.InsgesamthatdasVerwaltungsabkommenzwischendenostdeutschenBraunkohleländernSachsen,Brandenburg, Sachsen-AnhaltundThüringeneinenUmfangvonrund1,23Mrd.Euro.Zu denaufgabenderlmbvgehörennebendereigentlichenbergbausanierung auchdasliegenschafts-sowiedaswassermanagement.nichtunwesentliche AnstrengungensindseitensderLMBVunternommenworden,umdasbergbaubedingtsaureWasserderTagebaurestlöcherzuneutralisieren.InsLichtder ÖffentlichkeitgerücktwurdenindenletztenMonatenjedochErscheinungen wiediesulfatbelastungderspreeundihrernebenflüssesowiediedeutlich sichtbare Verockerung. Vorbemerkung der Bundesregierung DieBewirtschaftungderFließgewässer1.Ordnung,zudenendieSpreeunddie KleineSpreegehören,obliegtinihrerhoheitlichenZuständigkeitdenLändern. DieaktuelleundzukünftigeBelastungderSpreehatvielschichtigeUrsachen. NebendemschonimmerimBodenvorhandenenEisen (sogenanntegeogene Grundbelastung)wirkenmehrals100JahreBraunkohleabbauinderLausitz. DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsderFinanzenvom20.Februar 2013 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.
Drucksache 17/12444 2 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode BeimBraunkohlebergbauistdabeizwischenderVerantwortungdesaktiven Bergbaus,desBergbausohneRechtsnachfolge (inzuständigkeitderländer) unddemsanierungsbergbauderbundeseigenenlausitzerundmitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbh (LMBV) zu unterscheiden. InKenntnisderkomplexenSituationimFlusseinzugsgebietmitderbergbaulichenBeeinflussungwurdebereitsimJahr2000dieländerübergreifendeArbeitsgruppeFlussgebietsbewirtschaftungSpree,SchwarzeElsterundLausitzer NeißeunterBeteiligungderLänderBerlin,Brandenburg,SachsenundSachsen- Anhaltgebildet,dieaushoheitlicherSichtdieGrundsätzefürdieFlussgebietsbewirtschaftungerarbeitetundinHandlungsempfehlungenfürdiejeweiligen Landesbehördenuntersetzt.IndieseArbeitsgruppeistauchdieLMBVaktiv eingebunden. DieLMBVistalsProjektträgerundUnternehmendesBundesfürdieSanierung derstillgelegtentagebaueundveredelungsanlageninderlausitzundinmitteldeutschlandverantwortlich.diefinanzierungderbraunkohlesanierungerfolgt imrahmenvonverwaltungsabkommenzwischendembundunddenostdeutschenbraunkohleländern (Brandenburg,Sachsen,Sachsen-AnhaltundThüringen).Zum1.Januar2013istdasVerwaltungsabkommenVBraunkohlesanierung (VAVBKS)inKraftgetreten.ÜberdieProjekte,dieimRahmender Braunkohlesanierungkonkretumzusetzensind,wirdimSteuerungs-undBudgetausschussfürdieBraunkohlesanierung (StuBA)entschieden.Mitgliederim StuBAsindsowohlVertreterdesBundesalsauchderostdeutschenBraunkohleländer. 1.WelchesindnachKenntnisderBundesregierungdieErgebnissederwissenschaftlichsehrumfangreichenStudie,diedieLMBVhatanfertigenlassenundinderesunteranderemumdieEisenhydroxid-undSulfatbelastung der Lausitzer Gewässer geht? DieLMBVhatimRahmenderwasserwirtschaftlichenMaßnahmenderBraunkohlesanierungseit2008eineReihevonUntersuchungenhinsichtlichderQuellen,derMengenbilanzenundderStrömungsprozesseimbergbaulichbeeinflusstenGrundwasserdurchgeführt,umbelastbareDatendarüberzubekommen,inwelchenGewässerabschnitten,mitwelchenKonzentrationenund FrachtrateneisenbelastetediffuseEinträgeindieVorfluterzuerwartensind.Als SchwerpunktefürdiestofflicheBelastungimEinzugsgebietderSpreewurden dersächsischebereichderspreeundderkleinenspreeimzuflussdertalsperrespremberg (SpreegebietSüdraum)sowiedieZuflüssezurSpreebzw. zum Spreewald in Brandenburg (Spreegebiet Nordraum) identifiziert. DurchdiemeteorologischeSituationderJahre2010und2011 (StarkniederschlagsereignisseundHochwasser)undderdamitimZusammenhangstehendenverstärktenGrundwasserneubildungfindetderZustromderbergbaulichbeeinflusstenGrundwässerzudenVorfluternmitdenheutesichtbarenBelastungen wesentlich früher statt, als ursprünglich prognostiziert. IndenJahren2009/2010wurdeaufbauendaufdievorgenanntenGrundlagenermittlungenfürdasSpreegebietSüdraumeineUntersuchungderhydrochemischenundökologischenAuswirkungenderExfiltrationvoneisenhaltigemund sauremgrundwasserindiekleinespreeundindiespreedurchgeführt (SpreegebietSüdraum,Studie1,Mai2010).DurchdenGrundwasserwiederanstieg kommteshierzueinemverstärktendiffuseneintrittvongrundwasserindie Fließgewässer.DarausresultierendverändertsichdieBeschaffenheitderFließgewässerundführtdamitzuerhöhtenEisenkonzentrationeninderSpreebiszur TalsperreSpremberg.IndiesererstenStudieerfolgteaufderGrundlagevorhandenerDateneineErstbewertungderSituationmitderAbleitungvonSchluss-
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3 Drucksache 17/12444 folgerungenfürdieweiterebearbeitung.indenjahren2011/2012erfolgten daraufaufbauendfürdasspreegebietsüdraumweiterführendeuntersuchungen zudenquellstärken,denstoffströmungenunddenübertrittsstellendeseisenbelastetengrundwassersindiespreeunddiekleinespreesowiedieableitung vongeeignetenmaßnahmenzurminderungdereisenfracht (SpreegebietSüdraum,Studie2,September2012).Dazuzähltu.a.dieWiederinbetriebnahmeder GrubenwasserreinigungsanlageBurgneudorf,dielokaleFassungundReini- gungvoneisenbelastetengrundwässernsowieeinfeldversuchzurin-situ- Eisen- und Sulfatreduktion. FürdasSpreegebietNordraumliegtebenfallseineStudiezudenAuswirkungen desgrundwasseranstiegsaufdiebeschaffenheitderoberflächengewässerin diesensanierungsgebietenvor (SpreegebietNordraum,Studie1,Dezember 2010).DieseidentifiziertvorallemdieimbergbaulichbeeinflusstenGebietder TagebaueSeese/SchlabendorfundGreifenhain/GräbendorfliegendenVorfluter alsbetroffenefließgewässermiterhöhteneisenkonzentrationen.dieweiterführendebearbeitungfürdiesenbereichmitvertiefendenuntersuchungenanalogzumspreegebietsüdraumzudenquellstärken,denstoffströmungenund einemmaßnahmekonzeptwirdbisendemärz2013vorliegen (Spreegebiet Nordraum, Studie 2). IndenvorliegendenStudienwurdeeineSystematisierungdermöglichenAbwehrmaßnahmenvorgenommen,dieprozessbezogenvondenQuellender Stoffbelastung,überdenTransportpfadbishinzumSchutzgutführt.Daraus abgeleitet wird ein zweistufiges Vorgehen empfohlen: SofortmaßnahmenzurkurzfristigenSenkungderGewässerbelastungderam stärkstenbetroffenengewässerabschnittedurchminderungdeseintragesin diegewässerundbehandlungdesschutzguteswiez.b.hydraulischeabfangmaßnahmenmitgräben,drainagenoderbrunneninverbindungmit einer Wasserreinigung und Sanierungsmaßnahmenzurmittel-bislangfristigenBehandlungderQuellen und zur Minderung des Austrages in die Gewässer. DieLMBVinformiertaufihrerHomepageumfassendüberdieseThematikund hat alle Studien veröffentlicht. 2.WiebewertetdieBundesregierungdasVorgehenderLMBV,entgegenerstenAnkündigungenbeieinerInformationsveranstaltunginVetschauam 16.Oktober2012keineDatendervondemWissenschaftlerDr.Wilfried UhlmannerarbeitetenStudieimInternetzuveröffentlichenundaucheine AusreichunganDrittenichtvorzunehmen (www.lr-online.de/nachrichten/ Tagesthemen-Umfangreiche-Studie-mit-neuen-Daten-zu-brauner-Spree; art1 065,4048206)? DieStudiewurdendurchdieLMBVdenjeweilszuständigenFachbehördendes LandesBrandenburgunddesFreistaatesSachsenvollständigübergeben.Auf derlmbv-homepagesindseitjanuar2013kurzfassungenderinderantwort zu Frage 1 erwähnten Studien mit allen wesentlichen Ergebnissen dargestellt. DieLMBVhatsichzudemfüreineVeröffentlichungdervollständigenStudien aufihrerhomepageentschieden,dasichinderöffentlichkeitzunehmendder falscheeindruckverbreitete,dassdielmbvwichtigeinhaltevorgenannter Ausarbeitungenverheimlichebzw.unterdrücke.MitdervollständigenVeröffentlichungam13.Februar2013wirdeinweitererBeitragderLMBVzurVersachlichungderDiskussionenüberdieBeeinträchtigungderWasserqualitätder SpreeundihrerZuflüsseundzurUmsetzungdererforderlichenAbwehrmaßnahmen durch die LMBV geleistet.
Drucksache 17/12444 4 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3.TeiltdieBundesregierungdieAuffassungvonDr.WilfriedUhlmannin seinerstudie,dassdiebelastungderspreeauchdienächsten100jahren andauernwird,undwennja,welchemaßnahmenwirdsiedagegenergreifen? AusdervorhandenenDatenlageistabzuleiten,dassdiebetroffenenGebiete großflächigundvoraussichtlichauflangesichtvondenprozessendeseisenaustragesbetroffenseinwerden,sofernkeinegegenmaßnahmenergriffenwerden.dievondr.uhlmanngetroffeneaussagezueinermöglichenbelastung derspreevonbiszu100jahrenbetrifftdasuntersuchtespreegebietsüdraum, welchesdurchdiebesonderegeologischesituationderspreewitzerrinnegeprägt ist. Die Zeitangabe stellt nach Dr. Uhlmann einen Maximalwert dar. DieBewirtschaftungderSpreealsGewässers1.OrdnungliegtinderZuständigkeitderLänder,zumöglichenMaßnahmenwirdaufdieAntwortzuFrage1 verwiesen. 4.WasistnachKenntnisderBundesregierungderGrunddafür,dassdie LMBVeinezweitewissenschaftlicheAusarbeitungfürdenMärz2013 ankündigt,inwelcheresumbelastungenfürdennordraumderlausitz gehensoll (www.lr-online.de/nachrichten/tagesthemen-umfangreiche- Studie-mit-neuen-Daten-zu-brauner-Spree;art1065,4048206)? DieindererstenStudiefürdasSpreegebietNordraumindenJahren2009/2010 ermitteltengrunddatensindunterbeachtungdessteigendengrundwasserstandesimrahmeneinerzweitenstudiedurchweitereerkundungenzurermittlung der Quellstärken und der Stoffströmungen fortzuschreiben. 5.WelcheZielstellunghatteeineinder LausitzerRundschau vom10.januar2013erwähnteersteumfangreichewissenschaftlicheausarbeitung, und wo ist die Ausarbeitung zu finden? Beidieser erstenumfangreichenwissenschaftlichenausarbeitung handeltes sichumdieinderantwortzufrage1erwähnteerstestudiezumspreegebiet Südraum.DarinerfolgteeineBewertungderSituationinderSpreeundder KleinenSpreeimZulaufzurTalsperreSprembergaufderBasisderzumZeitpunktderBearbeitung2009/10vorliegendenDaten.AnhanddieserDaten konntenabernochkeineeinheitlichentrendsaufwissenschaftlicherbasis abgeleitetwerden.ausdiesemgrundwurdediebearbeitungineinerzweiten Studie fortgeführt, die die Ergebnisse der ersten Studie beinhaltet. Auch diese erste Studie ist auf der LMBV-Homepage veröffentlicht. 6.WiebewertetdieBundesregierungdieTransparenzderLMBVinBezug aufdiesefragenangesichtsdesgroßenöffentlichesinteresseanderlösung der aufgetretenen Probleme? DieLMBVlegthohenWertaufTransparenzimProzessderBraunkohlesanierung.DiefachlichzuständigenGenehmigungsbehördenderLändersowiedie GremienderBraunkohlesanierungerhaltenvonderLMBValleerforderlichen Planungs-undGenehmigungsunterlagenfürdiejeweilsnotwendigenMaßnahmen.GleichzeitigarbeitetdieLMBVindenregionalenPlanungsgremiender BraunkohlesanierungmitundpflegteinenoffenenDialogmitallenBeteiligten indiesemprozess.regelmäßiginformiertdielmbvaufbürgerversammlungenundihrerhomepageüberaktuelleereignisseundergebnissederbraun-
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5 Drucksache 17/12444 kohlesanierung,wieauchjetztzumthemadergewässergütederspree.die Bundesregierung bewertet das Vorgehen der LMBV als transparent. 7.WelcheKenntnissehatdieBundesregierungüberdieQuellenderSulfatbelastungundVerockerungderFließgewässer,einschließlichGräbenim Einzugsgebiet der Spree? ZuständigfürdieBewirtschaftungderFließgewässer1.OrdnungsinddieLänder, siehe hierzu Vorbemerkung der Bundesregierung und Antwort zu Frage 1. 8.WelcheKenntnissehatdieBundesregierungübermöglicheAusbreitungswegederSulfatbelastungundVerockerungimFlusssystemElbe,wenn dieweitereneinträgeindiespreeunddiegewässerinihremeinzugsgebiet nicht zeitnah gestoppt werden? DerSchutzunddieBewirtschaftungderGewässergehörenzudenAufgaben derländer.diesumfasstauchdieuntersuchungendergewässerbeschaffenheit,dereintrags-undausbreitungswegestofflicherbelastungensowiedie BewertungdesGewässerzustands.DerBundesregierungliegenkeineDetailinformationenzurchemischenBelastungssituationeinzelnerFließgewässerim Einflussbereich von Braunkohlenabbaugebieten vor. Grundsätzlichistdavonauszugehen,dassSulfatalsgelösterStoffnahezuunverändertüberHavelundElbeindieNordseetransportiertwird.AufdemWege werdendiekonzentrationengeringer,dadienebenflüsseverdünnendwirken. DieWeltmeerehabenvielhöhereSulfatkonzentrationen.DieVerockerungentstehtdurchSedimentation,nachdemdasEisendurchdenKontaktmitSauerstoffoxidiertunddamitimWasserunlöslichwird.DiessindsoschnellablaufendeProzesse,dassdieVerockerungimmeraufdieFlussabschnittevonder EinleitstellebiszumnächstengrößerenstehendenGewässerbeschränktbleiben wird. 9.WelcheKenntnissehatdieBundesregierungüberSulfatbelastungund VerockerungvonFließgewässernimBereichvonBraunkohlebergbaugebieten in anderen Bundesländern, insbesondere in Nordrhein-Westfalen? HierzuwirdaufdieVorbemerkungderBundesregierungsowiedieAntwortzu Frage 8 verwiesen. 10.KönnenErfahrungenausderBraunkohlesanierunginanderenBundesländerninBezugaufSulfatbelastungundVerockerungauchfürdenBereich der LMBV genutzt werden, und wenn ja, welche? DieLMBVstehtüberdieFachgremienderBraunkohleindustrieinpermanentemErfahrungsaustauschmitdenBergbauunternehmenindenanderenBraunkohlerevieren.DieaktuelleSituationderEisen-undSulfatbelastungausder bergbaulichenbeeinflussunginderostdeutschenbraunkohlesanierungundinsbesondereinderlausitzistabernichtvergleichbarmitdersituationinanderen Braunkohlerevieren,daimGebietderOstdeutschenBraunkohlesanierungin einerbishereinmaligendimensionbraunkohlentagebauestillgelegtwurden undsichindiesemzusammenhangeingroßflächigergrundwasseranstiegmit den jetzt deutlich werdenden Auswirkungen vollzieht.
Drucksache 17/12444 6 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 11.WienimmtdieBundesregierungEinflussdarauf,dassausreichendfinanzielleMittelfürdieEindämmungderEisenockerbelastungvorgesehen werden? ImZuständigkeitsbereichderLMBVistdasVAVBKSdieFinanzierungsgrundlage.DieBasisfürdenimVAVBKSfestgelegtenFinanzrahmenbilden dieplanungsansätzederlmbv,dieimrahmenderverhandlungenzumverwaltungsabkommendurchdenbundunddiebraunkohleländerumfassendgeprüftunderörtertwurden.dieseplanungsansätzebeinhaltenauchmaßnahmen zurgefahrenabwehrausdereisen-undsulfatbelastungdesgrundwassersund derbeeinflussungderfließgewässer.derfinanzrahmenistzurbewältigung dieser Aufgaben nach aktuellem Kenntnisstand ausreichend bemessen. 12.WirdeseinsechstesVerwaltungsabkommenzurBraunkohlesanierung geben,undwennja,wirddiegewässersanierungdortstärkereberücksichtigung finden? DasVerwaltungsabkommenVBraunkohlesanierungistam1.Januar2013in KraftgetretenundhateineLaufzeitbiszum31.Dezember2017.Mitdiesem VerwaltungsabkommenVhabensichderBundunddieostdeutschenBraunkohleländerauchverständigt,dieVorgehensweiseüberdieFortführungder BraunkohlesanierungfürdenZeitraumnach2017abzustimmen.Basisfürdie zumgegebenenzeitpunktaufzunehmendenverhandlungenwirddererreichte StandindenSanierungsprojektensein.Dazuzählenauchdieerforderlichen Maßnahmen der Gewässersanierung. 13.UnterwelchenVoraussetzungenkanndieBundesregierungdasfünfte Verwaltungsabkommenfinanziellaufstockenoderkurzfristigzusätzliche Gelderbereitstellen,umdieBelastungderSpreeundihrerNebenflüsse einzudämmen? WieinderAntwortzuFrage11dargestellt,istnichterkennbar,dassfürerforderlicheMaßnahmennichtdienotwendigenMittelimRahmendesVAVBKS bereit stünden. 14.WelcheMaßnahmenhältdieBundesregierungfürerforderlich,umdie Sulfatbelastung,diezuetwa80ProzentausdenaktivenTagebauenvon Vattenfall (www.pnn.de/brandenburg-berlin/680211/)resultiert,zureduzieren? ZielnachderWasserrahmenrichtlinieistes,einengutenGewässerzustandzu erreichen.beioberflächengewässernbedeutetdieseinengutenchemischen undökologischenzustandsowieein (abgeschwächtes)gutesökologisches PotenzialfürkünstlicheunderheblichveränderteOberflächengewässer.Beim GrundwassersolldergutechemischeundmengenmäßigeZustandsowieeine TrendumkehrfüranthropogenverursachteSchadstoffkonzentrationenerreicht werden. EsistAufgabederLänder,entsprechendeMaßnahmenzurEinhaltungoder WiederherstellungdesgutenGewässerzustandssicherzustellen.DurchdieLandesbehördenvonSachsenundBrandenburgalshoheitlichZuständigefürdie FlussgebietsbewirtschaftungderSpreeerfolgtimZusammenwirkenmitVattenfallundLMBVeineÜberwachungderSulfatfrachtinderSpreemitderEinleitungvonnotwendigenMaßnahmen,wenndieImmissionszielwerteanfestgelegten Referenzpegeln überschritten werden.
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 7 Drucksache 17/12444 15.WiewirddieBundesregierungsichinZukunftdafüreinsetzen,dassTagebaufolgeschäden,wiezumBeispielaktuelldieSulfatbelastungderSpree undihrernebenflüsseunddiedeutlichsichtbareverockerungderspree, verhindert werden? DieFührungderbergrechtlichenBetriebsplanverfahrenbzw.derwasserrechtlichenGenehmigungsverfahrenzumBetriebderTagbebaueunterliegtwieauch die Flussgebietsbewirtschaftung der Hoheit der zuständigen Landesbehörden. 16.HältdieBundesregierungdenAufschlussneuerTagebaueinOstdeutschland vor dem Hintergrund dieser Verunreinigungen für verantwortbar? DerAbbauvonBraunkohleimTagebauführtzumassivenBeeinflussungenvon QualitätundMengederGewässerimEinflussbereich.DieLänderhabendie BelangedesGewässerschutzesbeientsprechendenEntscheidungenzuberücksichtigen. 17.WarumstelltdieLMBVerstfürdasJahr2014MaßnahmenzurBekämpfungderVerockerunginAussicht (www.niederlausitz-aktuell.de/artikel_ 297_26294.php), und nicht ab sofort? DieAussagederLMBVzurRealisierungvonMaßnahmenab2014beziehtsich aufeinzelneinderbürgerversammlungam8.januar2013insprembergvorgestelltekonkretemaßnahmenimspreegebietsüdraum,dieeinenentsprechendenplanungsvorlaufbenötigen.weiteremaßnahmenwerdenjetztdurchdie LMBVmitkonkretenPlanungenuntersetztunddenzuständigenFachbehörden derländerzurgenehmigungvorgelegt.dielmbvistinengerzusammenarbeitmitdenbehördenbemüht,diezeitabläufesokurzwiemöglichzubemessen.darüberhinauswerdennochimjahr2013einereihevonsofortmaßnahmenimbereichderkleinenspreeundderspreesowieimspreegebiet Nordraum umgesetzt. 18.TeiltdieBundesregierungdieEinschätzungdesPressesprechersder LMBVDr.UweSteinhuber,dass derspreewaldnichtakutvonverfärbungen betroffen sei (Berliner Zeitung vom 15. Januar 2013)? DieEisenbelastunghatdiesüdlichenRandbereichedesSpreewaldeserreicht. EineakuteBetroffenheitdesgesamtenSpreewaldesistjedochnichtzuverzeichnen. 19.WelcheMaßnahmenmüssenausSichtderBundesregierunggemeinsam mitdenlandesregierungeninberlinundbrandenburgeingeleitetwerden,undaufwelcheartundweisekommendieerforderlichenabstimmungen zustande? WieinderVorbemerkungderBundesregierungausgeführt,unterliegtdieBewirtschaftungderSpreealsGewässer1.OrdnungderLandeshoheit.Die LMBVwirdalsbergrechtlichverantwortlichesUnternehmen,wiebisherauch an diesem Prozess aktiv mitwirken.
Drucksache 17/12444 8 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 20.WiebewertetdieBundesregierungdenEinflussdesWasserregimesander Spree,insbesonderedurchdieRegulierungderSchleusen,umdenEintrag von Eisenocker und Sulfat nach Berlin zu verhindern? DieBewertungdesEinflussesdesWasserregimesanderSpreeistAufgabeder Länder.AusdenheutebetroffenenGebietenkönnenkeineerheblichenEisenockermengenbisnachBerlingelangen,dabeideFlüssedurchmehrereSeen undstauhaltungenfließen.imübrigenwirdaufdieantwortzufrage8verwiesen. Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83 91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbh, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333