... Wohnbausprecherin und Landtagsabgeordnete der Vorarlberger Grünen. Wohnbausprecher und Landtagsvizepräsident der Tiroler Grünen ...

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1 ... VON Nina Tomaselli Wohnbausprecherin und Landtagsabgeordnete der Vorarlberger Grünen Hermann Weratschnig Wohnbausprecher und Landtagsvizepräsident der Tiroler Grünen... Her mit LowBudget-Wohnungen!... Baukosten senken und Mieten wieder erschwinglich machen was Vorarlberg von Best-Practice-Beispielen aus Österreich lernen kann...

2 Raus aus dem Wohnnotstand! Wohnen in Vorarlberg ist für viele zu teuer. Wir Grüne wollen raus aus diesem Wohnnotstand. Wohnen darf nicht zum Luxusgut werden. Beginnen muss man bereits bei den Baukosten. Wir Grüne schlagen ein Bauprogramm für Low-Budget- Wohnungen vor. Ziel ist es, funktionale, hochwertige und erschwingliche Wohnungen zu schaffen. 500 LowBudget-Wohnungen bis 2019 Wir Grüne wollen bis Low-Budget-Wohnungen schaffen. Diese orientieren sich preislich an dem Maximalsatz für die Wohnbeihilfen. Derzeit werden höchstens 6,80 Euro inkl. BK pro Quadratmeter an BezieherInnen ausbezahlt. Erreicht werden kann dies, indem man die Baukosten senkt mit einfacher Ausstattung, schlichter und kompakter Architektur, und dem Verzicht auf alles, was nicht notwendig ist (z.b. Balkon oder Terrasse). Projekte aus Tirol, Niederösterreich und Wien zeigen vor, wie das geht! Vorarlberg Das Wohnhochpreisland Die Nachfrage nach leistbarem Wohnraum in Vorarlberg ist so hoch wie noch nie. Das Angebot ist begrenzt. Das schlägt sich in den Preisen von Wohnungen nieder, die Jahr um Jahr Rekordwerte erreichen. Vorarlberg ist für solche Marktsituationen besonders anfällig, denn nur 12 Prozent sind gemeinnützige Wohnungen und damit langfristig der Spekulation entzogen (Österreich im Durchschnitt 24 Prozent). Viel zu lange hat man zu viel auf Einfamilienhäuser und zu wenig auf gemeinnützige Wohnungen gesetzt. Die MieterInnen bezahlen heute gewissermaßen die Zeche für die Wohnbaupolitik der letzten 40 Jahre! Zahlen und Fakten Die Nettomietkosten sind in Vorarlberg laut Statistik Austria im Österreichvergleich die höchsten und liegen im Median 27,5 Prozent über dem Durchschnitt. Bei der Neuvermietung liegen wir laut dem Immobilienpreisspiegel bei etwa netto EUR 9 ohne BK pro Quadratmeter. è Wir haben aber noch keine Antwort für wirklich günstiges, funktionales und damit leistbares Wohnen gefunden! 2

3 Den Blick über den Arlberg wagen Im Moment werden mit jährlich 550 gemeinnützigen Wohnungen so viele gemeinnützige Wohnungen gebaut wie noch nie zuvor. Die politischen Bemühungen in den letzten Jahren sind anzuerkennen, aber noch nicht ausreichend. Die Baukosten sind die höchsten, die Grundstückspreise sind unbezahlbar, und damit steigen die Preise der Mieten und Eigentumswohnungen ungehindert an. Hohe Wohnkosten heißt hoher Anreiz für Spekulation! Das Spekulationskarussell dreht sich immer mehr, und so steigen insbesondere die Mieten und Wiederverkaufspreise von älteren Immobilien. Der Wohnungsmarkt hat noch nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Menschen reagiert! Die gemeinnützigen Wohnungen in Vorarlberg sind zwar günstiger, aber für viele ohne zusätzliche Beihilfe trotzdem nicht leistbar! Umdenken und eingreifen, anstatt verharren!!3 Best Practice Beispiele, die sehenswert sind! 5-Euro-Wohnen in Tirol Die schwarz-grüne Landesregierung in Tirol hat in Zusammenarbeit mit Neuer Heimat Tirol und der Stadt Schwaz ein Projekt initiiert, das hochwertiges und erschwingliches Wohnen garantiert. 1 Die Bauweise der Wohnungen wird einfach und simpel gehalten: Der Grundriss, die Grundausstattung, die Materialien und die Außenanlage. Auf Keller und Tiefgarage wird verzichtet. Bereits ab EUR 350 inklusive Betriebskosten steht eine 70 qm Wohnung zur Verfügung. Die 18 Wohnungen verfügen über jeweils einen Balkon. Insgesamt sind 12 überdachte Autoabstellplätze im Erdgeschoss errichtet. Somit konnte die Errichtung einer Tiefgarage als Kostentreiber vermieden werden. Eine gute Anbindung an das örtliche Citybusnetz und die notwendigen Nahversorger in der Nähe sind Voraussetzung für das Gelingen. Die Stadtgemeinde Schwaz zählt Einwohner. Ca. 780 WohnungswerberInnen stehen auf der städtischen Liste. Weitere Projekte, die sich raum- und ortsverträglich der Bebauungsstruktur anpassen, sind geplant. Finanziell ermöglicht wurde das Projekt auch, weil die Stadt Schwaz als Grundeigentümer einen 50% reduzierten Baurechtszins dem Partner Neue Heimat Tirol angeboten hat. 1 Weitere Informationen unter: df 3

4 Wiener Passivhausstudentenheim als PopUP Dorm GreenFlexStudio zum Minitarif Das Wiener Studentenheim ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Wohnkomfort und energieeffizienter Passivhausstandard keine Kostentreiber sind. Mit kluger industrieller Hallenfertigung und minimaler Baustellenlogistik hat die Stadt ein hochwertiges, ökologisch einwandfreies Projekt in Modulbauweise in der Seestadt Aspern geschafften. Die Baukosten sind mit EUR pro qm unschlagbar niedrig. Für eine Wohneinheit zahlen die MieterInnen EUR 350 pro Monat inkl. aller Betriebskosten und das ohne Wohnbauförderung.2 2 Alle Informationen unter 4

5 Wohn.Chance.NÖ 3-Zimmerwohnungen für unter EUR 400 Mit einfacher Ausstattung, kompakter Architektur und dem Verzicht auf alles, was nicht unbedingt notwendig ist, haben das Land Niederösterreich und die Gemeinden ein einfaches und schlüssiges Projekt gestartet. Die Gemeinden stellen die Baugrundstücke zu einem niedrigen Preis zur Verfügung. Einkommensschwache Personen können die Wohnungen für einen günstigen Tarif beziehen. Auch die Baukosten sind mit EUR pro qm überzeugend. Damit ist keine besondere Abstützung durch die Wohnbauförderung notwendig. 3 Wohn.Chance.NÖ. Perspektive Flachdach Vorarlberger LowBudget-Wohnung weniger ist oft mehr und trotzdem körig! Auch Vorarlberg kann diesen Weg gehen und mutige Projekte starten, um erschwingliches aber hochwertiges Wohnen zu ermöglichen. Die oben vorgestellten Projekte zeigen, dass es vielerlei Möglichkeiten gibt, um Baukosten zu sparen und Mietkosten zu senken. Kleinere Wohnformen! Eine Zweizimmerwohnung von 42 qm mit gut geplantem Grundriss kann den Wohnbedürfnissen besser entsprechen als eine Wohnung mit der Größe von 50 qm. Neue Wohnformen! Mehr Einpersonenhaushalte fragen mehr kleine Wohnformen von Einzimmerappartements nach. Gemeinsames Wohnen in Wohngemeinschaften spart immens Geld! Schlichte und funktionale Wohnungen! Die Summe der Ersparnis bei Bodenbelag, Balkon, Kellerabteil, Sanitärausstattung, ergibt günstigere Mietwohnungen. 3 Weitere Informationen unter: 5

6 Forderungen: Gemeinden, Städte und gemeinnützige Wohnbauträger sind aufgerufen, günstige Grundstücke für gemeinnützige Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Im Volkswirtschaftlichen Ausschuss soll noch im Herbst ein Fachgespräche mit dem Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol sowie den Wohnbauförderungsstellen von NÖ und Wien stattfinden. Dort soll erörtert werden, was die wesentlichen Punkte für die Umsetzung derer Projekte sind. Das Land soll unter wissenschaftlicher Begleitung (z.b. TU Wien) einen Kriterienkatalog für funktionelle aber hochwertige und erschwingliche LowBudget-Wohnungen entwickeln. Die Zielmiete von höchstens EUR 6,80 pro Quadratmeter darf keinesfalls überschritten werden. Politische Einigung beim Wohnen: Was muss und was kann! Die neue LowBudget-Linie soll auch für private Wohnbauträger geöffnet werden. Wer mehr spart, bekommt mehr Förderung! Die Wohnbauförderungsrichtlinien an die LowBudget-Maßnahmen anpassen. Die hohen Baukosten in Vorarlberg nicht einfach hinnehmen! Ein neues Wohnbauforschungsprojekt soll ins Leben gerufen werden. Geklärt werden soll die Frage, warum gerade in Vorarlberg die Baukosten so hoch sind. Fazit: Wir müssen den Blick über Vorarlberg hinaus wagen und ein Konzept für hochwertiges und erschwingliches Wohnen entwickeln. Kern ist es, die Baukosten zu senken. Best-Practice-Beispiele in Österreich zeigen uns, dass wir die derzeitigen Mietpreise für gemeinnützige Wohnungen um ein Viertel senken können. Wir Grüne wollen diese Erfahrungen nutzen und bis erschwingliche aber hochwertige Wohnungen schaffen. 6