Große Anfrage. Deutscher Bundestag Drucksache 17/3727



Ähnliche Dokumente
Übergang vom Bachelorabschluss in den Berufseinstieg und in das Masterstudium

Ursachen und Perspektiven für 1,5 Millionen junge Menschen ohne Schuloder Berufsabschluss

RandproblemderdeutschenGesellschaftangesehenworden,dasnurwenige Menschenbetrifftundkeinenbesonderenbildungs-,sozial-undarbeitsmarktpolitischen

Investitionen in eine moderne Energieversorgung Intelligente Stromnetze und Forschungsförderung

BereitsimOktober2001hatsichdie62.KonferenzderDatenschutzbeauftragtendesBundesundderLänderfüreinegesetzlicheRegelungzumUmgang

Für einen breiten Qualitätspakt in der Reform der Lehrerbildung

Staatsangehörigkeitsrecht modernisieren Mehrfache bzw. doppelte Staatsbürgerschaft ermöglichen

Personaloffensive für den wissenschaftlichen Nachwuchs starten

Freier Zugang zu öffentlich finanzierten Forschungsergebnissen

Antrag. Deutscher Bundestag Drucksache 17/12485

Bologna-Reform Positive Entwicklungen stützen, Fehler korrigieren und Verbesserungen durchsetzen

Öffentlichen Zugang zu Informationen über klinische Studien umfassend sicherstellen

odermehrereunstrukturiertemaßnahmen,dienichtzueinemanerkanntenabschlussnachdemberufsbildungsgesetzbzw.derhandwerksordnungführen

MitdemBegriffderSynthetischenBiologiewirdeinForschungszweigbezeichnet,derdasZielverfolgt,biologischeSysteme

Genossenschaftsgründungen erleichtern, Wohnungsgenossenschaften stärken, bewährtes Prüfsystem erhalten

Gesundheitsforschung an den Bedarfen der Patientinnen und Patienten ausrichten Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung überarbeiten

Projekt Zukunft Deutschland 2020 Eine moderne Integrationspolitik für mehr Chancengleichheit

Sachstand zu Forschung und Forschungsförderung der Elektromobilität

Trennung von Geschäftsfeldern im Bankensektor Krisenprävention durch Einzäunung

Anlagen-undSicherheitstechniksowieProduktionsprozesseundArbeitsabläufe

Zukunft des Glücksspielwesens sowie Prävention und Bekämpfung von Glücksspielsucht

Vereinigungsfreiheit auch bei Tochterunternehmen deutscher Unternehmen sicherstellen

Leitlinien für Transparenz und Umweltverträglichkeit bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas

Innovationsnetzwerk für Europa Europäisches Technologieinstitut

Erfolge und Defizite des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung

Studienfinanzierung sozial gerecht gestalten Studiengebühren abschaffen und BAföG stärken

Das Menschenrecht auf inklusive Bildung in Deutschland endlich verwirklichen

Neuregelung der elterlichen Sorge bei nicht verheirateten Eltern

Sicherung einer gebührenfreien und zukunftsorientierten Pflegeausbildung

Stand der Stromsparinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

VorgängeundErkenntnissebezüglichderStiftungundderBGRsowiedieunterschiedlichenSichtweisenderFragestellerundderBundesregierungaufdie

Kulturelles Erbe 2.0 Digitalisierung von Kulturgütern beschleunigen

diesersystememüssenzieleinergesundheitsförderndenkinder-undjugendpolitik

WährenddieVerjährungsfristimFallevonVergewaltigungundsexuellerNötigung,auchzumSchadenvonErwachsenen,zwanzigJahrebeträgt,verjährtder

Meeresforschung stärken Potentiale ausschöpfen und Innovationen fördern

EinerseitsexistiertkeingeregeltesBerufsbild.AndererseitsfehltvielenVerbraucherndasBewusstsein,dassauchdieProvisionsberatungmiterheblichen

Datenschutz und Datensicherheit bei sogenannten intelligenten Stromzählern

Sicher durch den Straßenverkehr Für eine ambitionierte Verkehrssicherheitsarbeit

Nuklearer Katastrophenfall Internationales Haftungsrecht bei Atomkraftwerken

1.WievielelandwirtschaftlicheBetriebeinDeutschlandhabennachEinschätzung der Bundesregierung ein Hofnachfolge-Problem?

Umgang mit durch eine private Krankenversicherung entstandener Verschuldung von Arbeitslosengeld-II-Bezieherinnen und -Beziehern

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Petra Pau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 17/7343

ArbeitnehmernsowieLehrkräftenundErwachsenenallgemeinausallenBereichenderformalenundnichtformalenBildungunddieKooperationinnerhalb

Städtebauliche Qualität und energetischer Zustand der Bundesbauten in Berlin

gut oder sehrgut fürdieanlageberatungerreichen.sechsdervoninsgesamt21überprüftenbankenfielenbeiderkontrolle

imlebensverlauferfüllt.glücksspielsuchtkannfürbetroffeneundderenfamiliendramatischepsychischeundmateriellefolgenhaben,wieverschuldung,

Mehr Zeitsouveränität für Beschäftigte Teilzeitarbeit gestalten

e.v.unddieverbraucherzentralenordrhein-westfalene.v.fürdieeinführung eines einheitlichen, staatlich geprüften Ökostromsiegels ausgesprochen.

Übernahme von Zusatzbeiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung für. BezieherinnenundBeziehervonGrundsicherungnachdemZweitenBuch

Probleme und Risiken einer Versicherungspflicht für Selbständige mit Wahlfreiheit des Vorsorgeprodukts

Antrag. Deutscher Bundestag Drucksache 17/9564

Stand der Übertragung von Flächen des Bundes im Rahmen des Nationalen Naturerbes

Zur Ankündigung einer Kennzeichnung regionaler Lebensmittel

Beschlussempfehlung und Bericht

Vorbemerkung der Fragesteller Mitgliederdersogenanntenno-name-crewhabennacheigenenAngabennebendemzentralenServerfürdasObservationsprogramm

möglich, wenndieszumausgleichaufdemausbildungsmarktundzurförderungderberufsausbildungerforderlichist.dieträgeroderdrittemüssensich

Probleme und Risiken einer Versicherungspflicht für Selbständige mit Wahlfreiheit des Vorsorgeprodukts

Entwicklung des Förderprogramms für dezentrale Batteriespeichersysteme in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen

Erfahrungen mit der steuerlich geförderten Basis- oder Rürup-Rente

Umsetzung der den Bereich Medizin betreffenden Empfehlungen des Deutschen Ethikrats aus der Stellungnahme zur Intersexualität

Verbraucherinnen und Verbraucher stärken Marktwächter einführen

Ausbleibende Unterstützung für den Zug der Erinnerung durch die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG

bereits2009davorgewarnt,dasssichdenmarktteilnehmernaufdenbörsenmärktenfürelektrizitätvielfältigemöglichkeitenzurwohlfahrtsschädigenden

Berufshaftpflichtversicherung für ärztliche und nichtärztliche Gesundheitsberufe

Durchlässigkeit des Bildungssystems Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung im Deutschen Qualifikationsrahmen

Schnelles Internet für alle Flächendeckende Breitband-Grundversorgung sicherstellen und Impulse für eine dynamische Entwicklung setzen

Förderung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Elektromobilität

BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN

wirdgeradevonjungenundkleinenfirmenundsogenanntenstartupsgenutztundführtzudeutlichensteigerungsratenbeifirmengründungenin

Energieeffizienzfonds und Zuschüsse für stromintensive Unternehmen im Energie- und Klimafonds

einembußgeldvon40euroundeinempunktinderflensburgerverkehrssünderkarteigeahndetwerden.dieregelungenzudenumweltzonensollen

1.WievieleeingetrageneVereine,StiftungenodergemeinnützigeKapitalgesellschaften

Datenverlust im Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Groß, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD Drucksache 17/9941

Freiheit und Unabhängigkeit der Medien sichern Vielfalt der Medienlandschaft erhalten und Qualität im Journalismus stärken

NachAngabeneinesfrüherenManagerseinesSicherheitsdienstleistungsunternehmensbietetauchdieNPD

auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Lötzer, Hans-Kurt Hill, Dr. Barbara Höll und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/7713

Tätigkeit der Stellen zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen bei Krankenkassen- und (Zahn-)Ärzteorganisationen

siehabenkeinesicherheitüberihrestundenzahlunddamitüberihreeinkommenshöhe,

Das Bundesministerium der Verteidigung als Drittmittelgeber für Hochschulen

NachAnsichtbreiterTeilederÖffentlichkeitundderGewerkschaftver.dizahlenmitderSchleckerpleitemehrals25000BeschäftigteundihreFamilien

Mögliche Diskriminierung von Versicherten durch den Krankenkassen- Wettbewerb

Kreditfähigkeit der Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft und Finanzierungskreislauf Straße

Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2008 durch das Statistische Bundesamt und Planungen zur Bemessung der Regelsätze

InvielenGerichtsverfahren,besondersinProzessenbezüglichVerkehrsunfällen,ArzthaftungoderBerufsunfähigkeitsversicherungen,dientdasGutachten

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

30JahreunterderinIndustriestaatenliegt.JahrfürJahrsterbenMillionenMenschenanKrankheiten,dievermeidbaroderbehandelbarwären.

Entgelte für das Abheben an fremden Geldautomaten für Verbraucherinnen und Verbraucher

Aufklärung der haftungsrechtlichen Konsequenzen aus dem Datenskandal bei der Deutschen Bahn AG

eine neue Liste für die Verbesserung der Qualität der Beratungen ausreicht.

Delegationsreise der Drogenbeauftragten der Bundesregierung nach Südamerika

Bundesgarantie für einen ungebundenen Finanzkredit (UKF-Garantie) nach 3 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2a des Haushaltsgesetzes 2005 an GASPROM

Gefahren und Regulierungsmöglichkeiten des computergestützten Hochfrequenzhandels

Beziehungen der Investmentbank Morgan Stanley und ihres ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Dirk Notheis zur Bundesregierung

Projekte von GIZ und GIZ IS zur Verbesserung von Sozialstandards bei Zulieferbetrieben

Der Conterganskandal 40 Jahre nach Gründung der Conterganstiftung

Zur Kennzeichnung des Einsatzes von gentechnisch veränderten Organismen in der Lebensmittelproduktion

Kollateralschäden sichtbar.diebegründungdesgesetzentwurfsgibthierüberinsoweitaufschluss,dassanalogzumleistungsschutzrechtfürtonträgerhersteller

Entwurf eines Gesetzes zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden in der Krankenversicherung

Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 17/3727 17. Wahlperiode 10. 11. 2010 Große Anfrage der Abgeordneten René Röspel, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Dr. Hans-Peter Bartels, Klaus Barthel, Willi Brase, Ulla Burchardt, Petra Ernstberger, Michael Gerdes, Iris Gleicke, Klaus Hagemann, Gabriele Hiller-Ohm, Oliver Kaczmarek, Daniela Kolbe (Leipzig), Ute Kumpf, Thomas Oppermann, Florian Pronold, Sönke Rix, Marianne Schieder (Schwandorf), Swen Schulz (Spandau), Andrea Wicklein, Dagmar Ziegler, Dr. Frank-Walter Steinmeier und der Fraktion der SPD Rolle des Bundes bei der Rettung der Universitätslandschaft in Schleswig-Holstein und hierbei insbesondere der Universität Lübeck sowie Folgen für die Struktur der außeruniversitären Forschung in Deutschland Am25.Mai2010kündigtedieLandesregierungSchleswig-Holsteinzahlreiche Sparmaßnahmenan,umdenHaushaltdesLandeszusanieren.EinTeilder SparvorschlägebetrafdenAbbauvonStudienkapazitätenandenUniversitäten LübeckundFlensburg.Dieserschwarz-gelbeKürzungsplanhättenichtnur schwerwiegendefolgenfürdenhochschulstandortschleswig-holsteingehabt, sondernsignalwirkungweitdarüberhinaus.daslandschleswig-holsteinhat dievorgesehenenstreichungenimhochschulbereichdamitbegründet,dasses nichtinderlagesei,denstatusquoimhochschulbereichzuhaltenundsich zu viel Exzellenz nicht mehr leisten könne. DerrenommierteundindenRankingsimmerwiederführendeMedizinstudienganganderUniversitätLübecksollte aufgrundderbegrenztenressourcenbei derförderungexzellenterforschungundlehre nachkielverlagertwerden. DamitwäreninLübecketwa1500Studienplätzeweggefallen.OhneMedizinstudium,darinwarensichalleBeteiligteneinig,wäredieUniversitätLübeck jedochnichtüberlebensfähig,sodassdanninsgesamtweitere1100studienplätze gefährdet gewesen wären. MitdemvorgesehenenSparkonzeptsolltenzudemanderUniversitätFlensburg diewirtschaftswissenschaftlichenstudiengängezumwintersemester2011/2012 beendet werden. Damit fielen in Flensburg etwa 800 Studienplätze weg. ErstnachmassivenProtestenundEngagementvonengagiertenBürgerinnen undbürgernundvonstudierendenundlehrendenandenhochschulstand- orten,diezudemeinegroßeunterstützungweitüberdiegrenzenschleswig- Holsteinshinausbekommenhaben,verzichtetedieLandesregierungaufeine SchließungderMedizinerausbildunganderUniversitätLübeckundstelltedie Pläne für die Universität Flensburg zunächst zurück. DieSPD-BundestagsfraktionhatmehrfachandiegesamtstaatlicheVerantwortungderBundesregierungappelliertundsieaufgefordert,alleOptioneneiner RettungderUniversitätsstandorteLübeckundFlensburgimRahmenderrechtlichenundfinanziellenMöglichkeitenauszulotenunddieschleswig-holsteinischeLandesregierungvonihremVorhabenabzubringen.Dasentsprechende

Drucksache 17/3727 2 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode Rettungspaket desbundesfürdieuniversitätlübeckentstanduntermaßgeblicherbeteiligungdesbundesministeriumsfürbildungundforschung,das fürdiebundesebeneentsprechendefinanzierungszusagengegenüberdem LandSchleswig-Holsteinabgegebenhat.DieSPD-Bundestagsfraktionhat daherdiebemühungenderbundesregierungzurrettungdesuniversitätsstandorteslübeck ausdrücklich begrüßt. Diekonkreten Rettungspläne wurdenimrahmeneinerpressekonferenzam 8.Juli2010indenRäumlichkeitendesBundesministeriumsfürBildungund ForschungderÖffentlichkeitvorgestellt.DabeihattennochinzweiFragestundendesDeutschenBundestagesam1.und7.Juli2010zahlreicheAbgeordnete derbundesregierungkonkretefragenzudenplänendesbundesministeriums fürbildungundforschungzumerhaltderhochschullandschaftinschleswig- HolsteinimAllgemeinenundzurRettungderMedizinischenFakultätderUniversitätLübeckimBesonderngestellt,ohnesubstanzielleAntworteninder Sachezubekommen.DieAbgeordnetenhatteninsbesondereaufdiebundesweitenbildungs-undforschungspolitischenKonsequenzenderPläneder schleswig-holsteinischenlandesregierunghingewiesenundumantwortengebeten,obundinwieweitderbundeinenbeitragzurrettungderuniversitätzu Lübeck,aberauchderStudiengängeinFlensburgleistenkannundwird.Die AnfragenderAbgeordnetenwurdenjedochtrotzderimBundesministeriumfür BildungundForschungbereitsvorangeschrittenenPlanungsarbeitenlediglich mitsehrallgemeinenaussagenundunterverweisaufdieföderalistischekompetenzverteilung vom Vertreter der Bundesregierung abgehandelt. DiesesAntwortverhaltendesBundesministeriumsfürBildungundForschung wirdjedochnichtdemfragerechtdesdeutschenbundestagesgerecht.esist höchstproblematisch,dassdasparlamentinzweifragestundenimplenumdes DeutschenBundestageskeineAntwortenaufdrängendeFragenzurRolledes BundesbeiderRettungdesStandortesLübeckerhaltenhat.Zubedenkenisthierbeiauch,dassdienunmehrinGrundzügenbekanntenPlänedesBundesministeriumsfürBildungundForschungkonkreteBelastungenfürdenBundeshaushalt zurfolgehabenwerden.auchzeigendiereaktionen,dasssichdurchden PräzedenzfallSchleswig-HolsteingrundsätzlicheFragenhinsichtlichderStruktur der außeruniversitären Forschung in Deutschland ergeben. DasVerhaltenderBundesregierungkannmandahernuralseineMissachtung desparlamentarischenfragerechtssowiealsaffrontgegenüberdemdeutschen Bundestagbewerten.BisheutesindvieleFragenzurZukunftderUniversitätsstandorteinLübeckundFlensburgungeklärt,dieRolledesBundesbestenfalls ineckpunktenundzielbeschreibungenerkennbarunddielangfristigen (negativen)folgenfürdiestrukturderaußeruniversitärenforschungindeutschland nochnichtabsehbar.konkretlässtsichheutelediglichfesthalten,dassdasbundesministeriumfürbildungundforschungdurchseinefinanziellenzusagen dielandesregierungschleswig-holsteinauseinerhöchstproblematischenund diepolitischestabilitätderlandesregierunggefährdendennotlagebefreithat, inwelchesichdiehandelndenakteureinschleswig-holsteindurchihrewenig überzeugendensparpläne offenkundigunterverlusteinesbildungspolitischen Kompasses selbst gebracht hatten. Wir fragen die Bundesregierung: Situation an den Universitätsstandorten Lübeck und Flensburg 1.TeiltdieBundesregierungdieAuffassung,dassdurchdieSparpläneder LandesregierungSchleswig-Holsteindieauchbundespolitischrelevante StrukturderStudienangeboteundderwissenschaftlichenLeistungenanden Universitäten Kiel, Flensburg und Lübeck Schaden genommen hat?

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3 Drucksache 17/3727 2.WelcheMaßnahmenwurdenvonderBundesregierungmitderLandesregierungkonkretvereinbart,umdiefinanzielleBelastungdesLandes Schleswig-Holstein so abzumildern? 3.WelchenfinanziellenUmfanghabendieseMaßnahmen,undwohandeltes sichumdauerhaftefinanziellezusagen,undwo,undinwelcherformum einmalige finanzielle Mittel? 4.WannundwowerdendieseVereinbarungenbindendumgesetztundinden Haushalt des Bundes implementiert? 5.WelcheSchlussfolgerungenziehtdieBundesregierungausderEinschätzungderHochschulrektorenkonferenz,dassdieSchließungdesMedizinstudiengangseine Provokation sei (DERTAGESSPIEGEL,Lübeckals Modell,9.Juni2010)unddassdieseEntscheidungeinfalscherSchrittmit weitreichendenkonsequenzenundzwarnichtnurfürdieuniversität LübeckunddasLandSchleswig-Holstein,sondernfürdieBundesrepublik Deutschlandinsgesamtdarstellt,undwiegedenktdieBundesregierung,in vergleichbarenfällenaufdieschließungvonexzellentenstudiengängen und Universitäten zu reagieren? 6.WiewilldieBundesregierungdenlangfristigenErhaltderMedizinischen FakultätderUniversitätLübecksicherstellen,undwelcheVereinbarungen wurdenhierzugetroffen,umzuverhindern,dasssichdievonderbundesministerinfürbildungundforschung,dr.annetteschavan,verkündete Rettung der Universität Lübeck lediglich als Gnadenfrist herausstellt? 7.WannsolltederDeutscheBundestagüberdiekonkretenVereinbarungen desbundesministeriumsfürbildungundforschungmitdemlandschleswig-holstein in dieser Angelegenheit informiert werden? 8.WannhatdieBundesministerinfürBildungundForschung,Dr.Annette Schavan,Mitarbeiterinnenbzw.MitarbeiterdesBundesministeriumsangewiesen,PlänezurfinanziellenEntlastungdesLandesSchleswig-Holstein mitdemzielder Rettung dermedizinischenfakultätderuniversitätlübeck zu entwickeln und zu prüfen? 9.Istesrichtig,dassBundesministerinDr.AnnetteSchavandemschleswigholsteinischenMinisterfürWissenschaft,WirtschaftundVerkehrJostde Jagerbereitsvordem7.Juli2010konkreteHilfsangeboteunterbreitethat mitdemziel,denerhaltinsbesonderederuniversitätlübecksicherzustellen, und wann wurden diese Angebote unterbreitet? 10.SindMedienberichte (etwaimflensburgertageblattimvorfeldderpressekonferenzvom8.juli2010)korrekt,lautdenendiebundesministerin Dr.AnnetteSchavandiefinanziellenHilfendesBundesandenErhaltder Medizinischen Fakultät der Universität Lübeck gekoppelt hat? 11.AufwessenWunschhinfandam8.Juli2010diegemeinsamePressekonferenzvonBundesministerinDr.AnnetteSchavanundMinisterpräsident PeterHarryCarstensenindenRäumlichkeitendesBundesministeriumsfür BildungundForschungstatt,undwarumhatdasBundesministeriumfür BildungundForschungentgegendersonstüblichenPraxisundtrotzder erheblichenbedeutungderplänezurrettungdermedizinerausbildungan deruniversitätlübeckkeinepresseerklärungundauchkeinstatementder BundesministerinfürBildungundForschungaufderInternetseitedesBundesministeriums veröffentlicht? 12.HabendieBundeskanzlerinoderandereMitgliederderBundesregierung derlandesregierungschleswig-holsteinimrahmenderberatungendes Wachstumsbeschleunigungsgesetzeszugesagt,dassfüreineZustimmung Schleswig-HolsteinszumWachstumsbeschleunigungsgesetzimBundesrat zueinemspäterenzeitpunkthaushalterischwirksame (gegebenenfallsmittelbare) Hilfsleistungen des Bundes vereinbart werden könnten?

Drucksache 17/3727 4 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 13.WurdeindenBeratungenzwischendemLandSchleswig-Holsteinund dembundesministeriumfürbildungundforschungvoneinerderbeteiligtenpersonendiezustimmungdeslandesschleswig-holsteinzumwachstumsbeschleunigungsgesetz im Bundesrat thematisiert? 14.WaresindenBeratungenzwischendemLandSchleswig-Holsteinund dembundesministeriumfürbildungundforschungüberdierettungder UniversitätLübecketc.Verhandlungsgegenstand,dassdasLandSchleswig-HolsteindemWachstumsbeschleunigungsgesetzimBundesratzugestimmt hat? 15.WiebewertetdieBundesregierungMedienberichte,dasseinetatsächliche SchließungderUniversitätLübeckniegeplantgewesensei,sondernvielmehrderDruckaufdieBundesregierungerhöhtwerdensollte,umvonSeitendesBundesfinanzielleHilfenzuerhalten (sodiedarstellungdesfdp- FraktionsvorsitzendenWolfgangKubickigegenüberdenLübeckerNachrichten vom 1. August 2010 Die Uni stand nie auf der Kippe )? 16.WiebewertetdieBundesregierungAussagendes,andenVerhandlungenmit derbundesregierungunmittelbarbeteiligtenvorsitzendenderfdp-fraktion imkielerlandtagwolfgangkubicki,derbundhabeimfalleinerzustimmungschleswig-holsteinszumwachstumsbeschleunigungsgesetzimbundesrateinekompensationfürdieeinnahmeausfälleimzusammenhangmit diesemgesetzinhöhevon70mio.eurozugesagt (sodiedarstellungdes FDP-FraktionsvorsitzendenWolfgangKubickigegenüberdenLübecker Nachrichten vom 1. August 2010 Die Uni stand nie auf der Kippe )? 17.WelcheZusagenwurdenderLandesregierungSchleswig-Holsteinzur Erreichung des Kompensationsvolumens oder darüber hinaus gemacht? 18.LiegenderBundesregierungErkenntnissedahingehendvor,dassdieLandesregierungSchleswig-HolsteingezieltdiePlänezurSchließungder MedizinischenFakultätderUniversitätLübeckpräsentierthat,umden Bund zu finanziellen Zugeständnissen zu bewegen? 19.WieplantdieBundesregierungdauerhaftzuverhindern,dassindennächstenMonatenundJahrenauchandereBundesländeraufdieIdeekommen, zunächstmituniversitätsschließungenzudrohen,umsichdanneinenerhaltderuniverstätenbzw.fakultätendurchbundesmittel querfinanzieren zu lassen? 20.WelcheVertreterinnenbzw.VertreterdesBundesministeriumsfürBildung undforschungbzw.derbundesregierunghabenmitwelchenvertreterinnenundvertreterndeslandesschleswig-holsteinüberdiezukunftder UniversitätenFlensburgund/oderLübeckverhandelt,mitwelchemVerhandlungszieldesBundeswurdendieseGesprächegeführt,undvonwelcher Seite ging die Initiative für diese Gespräche aus? 21.BehältsichdieBundesregierungvor,auchindenkommendenMonaten undjahrendurcheinzelmaßnahmenzuverhindern,dassdurchsparmaßnahmeneinzelnerbundesländereinerheblicherschadenfürdieregionale undüberregionalebildungs-undforschungsstrukturentsteht,undanhand welcherkriterienwirddiebundesregierungentscheiden,ob,wannund wem Hilfsangebote unterbreitet werden? 22.SchließtdieBundesregierungaus,dasserneutBundeshilfenandasLand Schleswig-Holstein (mittelbar)fließenwerden,sollteministerpräsident PeterHarryCarstensenweitereSparpläneinderHochschulstrukturdesLandesankündigen,undwennja,mitwelchenGründenschließtdieBundesregierung eine erneute Hilfestellung aus?

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5 Drucksache 17/3727 23.WelcheAngebotemöchtedieBundesregierungdenBundesländerninden nächstenmonatenunterbreiten,damitverhindertwird,dasssichkonsolidierungsländerwieschleswig-holstein zuvielexzellenz nichtmehr leistenkönnen (sodieaussagedesschleswig-holsteinischeswissenschaftsministerslauteinerpressemitteilungdeswissenschaftlichenpersonalrats der Universität zu Lübeck vom 23. Juni 2010)? 24.HältesdieBundesregierungfürvertretbar,wennUniversitätenvonder TeilnahmeanderExzellenzinitiativedurchLandesregierungenabgehalten werden? 25.AuswelchenGründenhatdieBundesministerinfürBildungundForschungaufVereinbarungenzurZukunftderUniversitätFlensburgverzichtet,undisthierauszuschließen,dassdieBundesregierunglediglichden StandortLübeck,nichtjedochdenStandortFlensburgfürerhaltenswert erachtet? 26.WarumhatsichdieBundesministerinDr.AnnetteSchavanbisheröffentlichnichtzudenStreichungsplänendesLandesSchleswig-Holsteinander Universität Flensburg geäußert? 27.HabensichVertreterinnenoderVertreterderdänischenRegierungandie BundesregierunggewandtmitdemZiel,Lösungenzufinden,umdienegativenAuswirkungenderSparmaßnahmendesLandesSchleswig-Holstein fürdiebildungs-undforschungspolitischekooperationvondeutschland unddänemark (AbwicklungvonTeilenderUniversitätFlensburg)abzumildern oder zu verhindern? 28.WiehatdieBundesregierungaufdieBeschwerdenderdänischenRegierungüberdasVerhaltenunddieSparplänederCDU-geführtenLandesregierungSchleswig-Holsteinreagiert,oderhatdieBundesregierungauch aufdiebedenkendänemarkslediglichmitverweisenaufdiehaushaltszuständigkeit der Bundesländer reagiert? 29.Istesrichtig,dassdieBundesregierungderLandesregierungSchleswig- Holsteinsignalisierthat,dassmankeinenegativenAuswirkungenderSparplänederLandesregierungaufdasdeutsch-dänischeVerhältniswünscht (wie sinngemäß das Hamburger Abendblatt vom 13. Juli 2010 berichtet)? 30.IstdieBundesregierungtrotzderKritikderRegierungDänemarksweiterhinderAuffassung,dievomParlamentarischenStaatssekretärbeiderBundesministerinfürBildungundForschungThomasRachelinderFragestundevom7.Juli2010dargestelltwurde,dassnämlicheineReduzierung derangeboteanderuniversitätflensburgkeinekonsequenzenfürdas deutsch-dänischeverhältnisimhochschulbereichhabenwerde,undwenn ja, warum? 31.WiebewertetdieBundesregierungdieBedeutungderUniversitätFlensburgfürdiedeutsch-dänischeHochschulkooperationangesichtsderTatsache,dassessichhierbeiumgemeinsameStudiengängederUniversität Flensburg und Hochschulen der Region Sønderjylland handelt? IstderBundesregierungbewusst,dassderParlamentarischeStaatssekretär ThomasRachelsomitdieBedeutungderUniversitätFlensburgfürdas deutsch-dänischeverhältnisvollkommenfalschbewertethat,wennerdie BedeutungderUniversitätFlensburgmitden400Kooperationsabkommen zwischen deutschen und dänischen Hochschulen gleichsetzt? 32.WiebewertetdieBundesregierungvordemHintergrunddernachwievor drohendenschließungderstudiengängeinflensburgdietatsache,dasses sichdortumstudiengängehandelt,beidenendiestudierendennichtnur einauslandssemesterimjeweiligenanderenlandverbringen,sondern vom Beginn bis zum Schluss ihr Studium gemeinsam auf den beiden Campusbereichen der Hochschulen Flensburg und Sønderjylland durchführen?

Drucksache 17/3727 6 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 33.WiebewertetdieBundesregierungdasArgument,dassmandieRolleder UniversitätFlensburgfürdiedeutsch-dänischeHochschulzusammenarbeit nichtalleinunterverweisaufdiezahlderkooperationenlauthochschulkompassderhochschulrektorenkonferenzbewertenkann,sondernvielmehrauchdiebesonderequalitätderkooperationenimhochschulbereich imunmittelbarengrenzgebietineinefundiertebewertungderrolleder Universität Flensburg einfließen sollte? DieUmwandlungdesLeibniz-InstitutesfürMeereswissenschaftenanderUniversitätKiel (IFM-GEOMAR)ineinHelmholtz-InstitutunddieFolgenfürdie Struktur der außeruniversitären Forschung in Deutschland 34.Welcheswissenschafts-undforschungspolitischeKonzeptstehthinterder UmwandlungdesIFM-GEOMARineinInstitutderHelmholtz-Gemeinschaft? 35.WäreauchohnedieVorgeschichteumdieUniversitätLübeckeineUmwandlungdesIFM-GEOMARineinInstitutderHelmholtz-Gemeinschaft in Frage gekommen? 36.Aufgrundwelcherwissenschafts-undforschungspolitischerKriteriensoll zukünftigüberdieüberführungvonforschungseinrichtungenderleibniz- Gemeinschaft und in welchen Verfahrensschritten entschieden werden? 37.WiebewertetdieBundesregierungdieBefürchtung,dassdurchdenvonder BundesministerinDr.AnnetteSchavanvorangetriebenenPlanzurRettung dermedizinerausbildunganderuniversitätlübeck (insbesonderedurchdie ÜberführungdesIFM-GEOMARvonderLeibniz-Gemeinschaftindie Helmholtz-Gemeinschaft)anderUniversitätKieleinerheblicherSchaden eintretenkönnte,dasichetwadiechancendesifm-geomaraufeinwerbung von Drittmitteln verschlechtern dürften? 38.WelcheAngebotehatdieBundesregierungderLandesregierungSchleswig-HolsteininBezugaufdenErsatzdesForschungsschiffesPOSEIDON gemacht,welchekonkretenbauplanungenstehenhinterdiesemangebot, auswelchenwissenschaftspolitischenerwägungenheraushatderbund demlanddiesesangebotunterbreitet,undwiesahendiefinanzierungsplänezumersatzdesforschungsschiffesposeidonvordemneuen Angebot des Bundes aus? 39.BeziehtsichdasAngebotdesBundesaufdiebereitsimRahmendesKonjunkturpaketsIIgeförderteGrundüberholungundModernisierungdesForschungsschiffesPOSEIDONzumErhaltderseegängigenForschungsinfrastruktur, oder sind hier weitere Maßnahmen geplant? 40.WelcheAngebotehatdieBundesregierungderLandesregierungSchleswig- HolsteininBezugaufdenNeubaueinesGebäudesfürdasIFM-GEOMAR gemacht,welchekonkretenbauplanungenstehenhinterdiesemangebot, undauswelchenstruktur-undwissenschaftspolitischenerwägungenheraus hat der Bund dem Land dieses Angebot unterbreitet? 41.WirddieBundesregierungbzw.dasBundesministeriumfürBildungund ForschunginabsehbarerZeitauchanderenBundesländernFinanzhilfen zumneubauvongebäudenvonforschungseinrichtungenanbieten,umdie haushalterischen Probleme einzelner Bundesländer abzumildern? 42.WurdendiePlänezurÜberführungdesIFM-GEOMARvonderLeibniz- GemeinschaftindieHelmholtz-GemeinschaftmitVertreterinnenoderVertreternderHelmholtz-Gemeinschaftabgestimmtoderzumindestdiskutiert, und wenn ja, wann, und mit welchen Personen?

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 7 Drucksache 17/3727 43.WannwirddieArbeitsgruppezwischenBundundLandSchleswig-HolsteinzurEntwicklungdesgeplantenGesamtkonzeptes insbesonderezur ÜberführungdesIFM-GEOMAR ihrearbeitaufnehmen,weristmitglieddieserarbeitsgruppe,undwannwirddemdeutschenbundestagdas Ergebnis der Beratungen der Arbeitsgruppe vorgelegt? 44.WirdeseinenPrüfungsprozesszurÜberführungdesIFM-GEOMARvon derleibniz-gemeinschaftindiehelmholtz-gemeinschaftgeben,wiewird dieser strukturiert sein, und wird diese Prüfung ergebnisoffen verlaufen? 45.ZuwelchemZeitpunktwurdedieLeibniz-GemeinschaftvondenPlänen desbundesministeriumsfürbildungundforschungzurzukunftdesifm- GEOMARinformiert,undaufwelchemWegeunddurchwenwurdediese Information kommuniziert? 46.Istesrichtig,dassdiePlänezurÜberführungdesIFM-GEOMARvonder Leibniz-GemeinschaftindieHelmholtz-GemeinschaftohneAbstimmung und Rücksprache mit der Leibniz-Gemeinschaft entwickelt wurden? 47.WelcheKontaktefandenimJuniundJuli2010zwischenderLeibniz- GemeinschaftunddemBundesministeriumfürBildungundForschungmit demzielstatt,dieumwandlungdesifm-geomarineininstitutder Helmholtz-Gemeinschaft vorzubereiten? 48.WelcheSchlussfolgerungenziehtdieBundesregierungausderBewertung despräsidentenderleibniz-gemeinschaft,derfestgestellthat,dasseine VerschiebungvonFinanzströmenvoneinemöffentlichenHaushaltinden anderen keine überzeugendelösungvonhaushaltproblemendarstellt unddassdieumwandelungdesifm-geomarsichanden Bedürfnissen derwissenschaft orientierenmüsse (PressemitteilungderLeibniz-Gemeinschaft vom 8. Juli 2010)? 49.TeiltdieBundesregierungdieAuffassungdesPräsidentenderLeibniz- Gemeinschaft,dassdurchdieÜberführungdesIFM-GEOMARvonder Leibniz-GemeinschaftindieHelmholtz-Gemeinschaftvonder ehernen RegeldesdeutschenWissenschaftssystems dahingehendabgewichenwordenist,dassdasinstitutifm-geomarwegenseinesklarenthematischen ProfilsundseineVernetzungmiteinerUniversitätgrundsätzlichindie Leibniz-Gemeinschaftgehörenwürde (InterviewmitProf.Dr.KarlUlrich Mayer, Berliner Zeitung vom 14. Juli 2010)? 50.TeiltdieBundesregierungdieEinschätzungderLeibniz-Gemeinschaft,dass daskielerleibniz-institutfürmeereswissenschaften (IFM-GEOMAR) einganzherausragendesbeispielfür [ das]leibniz-spezifische Forschungsmodell und [ ]daherfürdieleibniz-gemeinschaftunverzichtbar ist,undwennnein,auswelchengründennicht (Interviewmit Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer, Berliner Zeitung vom 14. Juli 2010)? 51.TeiltdieBundesregierungdieAuffassungdesPräsidentenderLeibniz- Gemeinschaft,dassdurchdieÜberführungdesIFM-GEOMARvonder Leibniz-GemeinschaftindieHelmholtz-GemeinschaftdieLeibniz-Gemeinschaftbeschädigthat (InterviewmitProf.Dr.KarlUlrichMayer,Berliner Zeitung vom 14. Juli 2010), und wenn nein, warum nicht? 52.WelchePerspektivesiehtdieBundesregierunglangfristigfürdieTätigkeit derleibniz-gemeinschaftangesichtsdertatsache,dassimvorliegenden FalloffenkundigdasIFM-GEOMARaufgrundderFinanzierungsstruktur als Verhandlungsmasse indenberatungenmitdembundeslandschleswig-holsteingenutztwurdeundsomitzumindestwissenschaftspolitisch vonseitendesbundesministeriumsfürbildungundforschungineinem VerbleibdesIFM-GEOMARinderLeibniz-GemeinschaftkeineVorteile gesehen wurden?

Drucksache 17/3727 8 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 53.GibtesAngebotedesBundesministeriumsfürBildungundForschungan dieleibniz-gemeinschaft,umdenbeitragdesifm-geomarzumjahresbudget der Leibniz-Gemeinschaft zu kompensieren? 54.FürwelcheweiterenInstituteisteineÜberführungindieHelmholtz- GemeinschaftnachAuffassungderBundesregierungdenkbar,undwelche ÜberlegungenwerdenaktuelldiesbezüglichvonSeitendesBundesministeriums für Bildung und Forschung angestellt? 55.InwieweitsiehtdieBundesregierungindieserLegislaturperiodekonkret nochnotwendigkeitenzueinerneustrukturierungderforschungslandschaft, und ggf. in welchen Bereichen? 56.LiegenderBundesregierungderzeitkonkreteAnfragenbzw.Aufnahmewünsche vor, und gibt es hierzu konkrete Gespräche mit den Ländern? 57.WelchesVerfahrensollzukünftigbeimWechselvonInstitutenzwischen ForschungsorganisationenAnwendungfinden,undinwieweitsolldabei jeweilsderwissenschaftsratindiesebegutachtungundempfehlungeinbezogen werden? 58.WelcheVerfahrensabsicherungensindausSichtderBundesregierungfür eineüberführungvonforschungseinrichtungeninandereforschungsorganisationenunddieneugründungvonforschungseinrichtungenvonnationalem Interesse geboten? 59.PlantdieBundesregierungangesichtsderjüngstenEntwicklungenin Schleswig-HolsteinsowiederKritikanderAusgestaltungderGesundheitsforschungszentreneinegrundlegendestrukturelleReformderaußeruniversitären Forschung in Deutschland? 60.GibtesÜberlegungenoderbereitskonkretePlänevonSeitendesBundesministeriumsfürBildungundForschung,dieFinanzierungderaußeruniversitärenForschungeinheitlichaufeine70-prozentigeFinanzierung durchdenbundundeine30-prozentigefinanzierungdurchdassitzland umzustellen,undwennja,wannistmitdervorlageeineskonkretenkonzepts zu rechnen? 61.WiesollzukünftigangesichtsderfehlendenAusführungsbestimmungenfür diehelmholtz-gemeinschaftbeimverfahrendergemeinsamenwissenschaftskonferenzeinalleingangderbundesministerinfürbildungund ForschungvermiedenundeineangemesseneBeteiligungderLänderbeider Entscheidungsfindung sichergestellt werden? Umgang mit dem parlamentarischen Fragerecht 62.WelcherechtlicheInterpretationdesFragerechtsdesDeutschenBundestageshatdasBundesministeriumfürBildungundForschungzurAussage veranlasst,dassaussagenzurüberführungvoneinrichtungenderleibniz- GemeinschaftindieHelmholtz-Gemeinschaft inanbetrachtdesgeltendenföderalistischenkompetenzgefüges nichtangezeigtseien,obgleich derdeutschebundestageinrechtdaraufhat,überberatungenderbundesregierung in oben dargestellter Frage informiert zu werden? 63.WiepasstdieAussagedesParlamentarischenStaatssekretärsThomas RachelinderFragestundevom1.Juli2010aufdieMündlicheFrage14, dass AussagenderBundesregierungzuFinanzierungs-oderUmsetzungsszenarien,wieeinermöglichenIntegrationvonTeilbereichenderUniversitätLübeckindasForschungszentrumBorsteloderÜberführungenvon derleibniz-gemeinschaftindiehelmholtz-gemeinschaft,inanbetracht desgeltendenföderalistischenkompetenzgefügesunddesaktuellenverfahrensstandesnichtangezeigt seien,zuderam8.juli2010gemachten AnkündigungderBundesministerinDr.AnnetteSchavanzurÜberführung

Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 9 Drucksache 17/3727 desifm-geomarvonderleibniz-gemeinschaftindiehelmholtz- Gemeinschaft? 64.WarumhatderParlamentarischeStaatssekretärThomasRachelnochin derfragestundevom1.juli2010gegenüberdemabgeordnetensönke Rixschriftlichbehauptet,dassdie InitiierungkonkreterMaßnahmen zur RettungderUniversitätenLübeckundFlensburgdurchdieBundesregierungnichtgeplantsei,wodochoffenkundigbereitsGesprächemitder LandesregierungSchleswig-HolsteinmitgenaudiesemZielgeführtwurden,wiesichspäteranlässlichderPressekonferenzam8.Juli2010 zeigte? 65.IstdieBundesregierungbereit,demDeutschenBundestagdieGesprächsvermerkezwischenVertreterinnenundVertreterndesBundesministeriums fürbildungundforschungunddemlandschleswig-holstein (zursituationandenuniversitätenflensburgundlübecksowiezurüberführungdes IFM-GEOMARvonderLeibniz-GemeinschaftindieHelmholtz-Gemeinschaft)zurVerfügungzustellen,damitderDeutscheBundestagdieAussagendesParlamentarischenStaatssekretärsThomasRachelindenFragestunden vom 1. und 7. Juli 2010 überprüfen kann? 66.WiepasstdieAussagedesParlamentarischenStaatssekretärsThomas RachelinderFragestundevom1.Juli2010aufdieFragederAbgeordnetenDagmarZiegler,welche Maßnahmen zwischendembundunddem LandSchleswig-Holsteinbesprochenbzw.vereinbart [wurden],umder drohendenschließungvonspitzenuniversitätenwiederuniversität Lübeckentgegenzuwirken,unterVerweisaufdieföderalistischeKompetenzordnung,dasskonkreteMaßnahmennichtgeplantseien,zurPräsentationeines Rettungskonzepts fürdieuniversitätlübeckam8.juli2010 indenräumlichkeitendesbundesministeriumsfürbildungundforschung? 67.WiebewertetdieBundesregierungdenUmgangmiteinerFragedesAbgeordnetenWilliBraseinderFragestundevom1.Juli2010,inderenRahmen sichderabgeordnetenachdenüberlegungenzueinemmodell zur RettungderUniversitätLübeck,denenzufolgedasLeibniz-Institutfür MeereswissenschafteninKielunterdasDachderHelmholtz-Gemeinschaft verschobenwerdenunddaslandschleswig-holsteindurchdiehöhere BundesfinanzierungEinsparungeninMillionenhöheerzielensoll erkundigte,woraufhinderparlamentarischestaatssekretärthomasrachel aufdie originärezuständigkeit deslandesschleswig-holsteinverwies unddannnureinegutewochespätergenaudiesesmodellvonderbundesministerindr.annetteschavanineinerpressekonferenzimbundesministerium für Bildung und Forschung vorgestellt wurde? 68.WarumhatderParlamentarischeStaatssekretärThomasRachelinderFragestundevom7.Juli2010dieFragederAbgeordnetenGabrieleHiller-Ohm, obereinelösungfürdiehochschulpolitischesituationunterbeteiligung desbundesausschließenkönne,nurmiteinemverweisaufdiehaushaltsautonomiederländerbeantwortet,obwohleraufdielaufendenberatungen deslandesschleswig-holsteinunddesbundeszurüberführungdesifm- GEOMARvonderLeibniz-GemeinschaftindieHelmholtz-Gemeinschaft hättehinweisenmüssen,dieineinemdirektenundsachlichenzusammenhangzurlösungderkriseanderuniversitätlübeck (unterbeteiligungdes Bundes) standen?

Drucksache 17/3727 10 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 69.AuswelchenGründenhatderParlamentarischeStaatssekretärThomas RachelinderFragestundevom7.Juli2010aufdiekonkreteFragedes AbgeordnetenDr.ErnstDieterRossmann,oberausschließenkönne,dassin absehbarerzeitdiebundesministerindr.annetteschavaneinelösungzur RettungderMedizinerausbildunginLübeckunterBeteiligungdesBundes präsentierenwerde,nurausweichendgeantwortet,obgleichnurzweitage späterdie Rettung deruniversitätlübeckindenräumlichkeitendes BundesministeriumsfürBildungundForschungbekanntgegebenwurde unddievorarbeitenam7.juli2010entsprechendweitvorgeschritten waren,oderhattederparlamentarischestaatssekretärthomasrachelhiervon keine Kenntnis? Berlin, den 10. November 2010 Dr. Frank-Walter Steinmeier und Fraktion

Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83 91, 12103 Berlin, www.heenemann-druck.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbh, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de ISSN 0722-8333