Erläuterungen zu den im Buch genannten Kosten 6

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1 INHALT Einführung 7 Erläuterungen zu den im Buch genannten Kosten 6 Strategien Kleiner bauen Mieter oder eigener Herr 9 / Wohnfläche verringern 10 / Auf Reserven verzichten 11 / Keller weglassen 14 / Gefangene Räume 15 / Doppelhäuser bauen 16 Einfacher bauen Der Spatz in der Hand / Einfacher Baukörper 19 / Einfache Heizung und Warmwasserbereitung 21 / Einfache Installationen 22 / Einsparpotenziale 23 In Abschnitten bauen Alles auf einmal oder 25 / Das Ausbauhaus 28 / Das nachrüstbare Haus 29 / Das wachsende Haus 30 Gemeinsam bauen Am einfachsten ist s beim Doppelhaus 32 / Grundstücke aufteilen 32 / Gemeinsam erschließen 33 / Und so können Sie es anpacken 36 Selbst bauen Die Grundsätze 37 / Versicherungen 38 / Selbsthilfe im Baubetrieb 38 /... und was können Sie alles selber machen? 40 Planung und Bauablauf Baukosten Was sind Baukosten? 41 / Kostengliederung nach DIN / Die Kostenspielräume 43 / Zu den Kostenangaben 44 Planungs- und Bauablauf Zum Grunderwerb 45 / Zur Architektenwahl 46 / Planung 47 / Zu Ausschreibung, Vergabe und Ausführung 48 Standortwahl Eine Geschichte 49 / Was man bei der Standortwahl beachten sollte 50 Grundstück Zur technischen Bebaubarkeit 51 / Zur topografischen Bebaubarkeit 52 / Zum Baurecht des Grundstücks 53 / Der Bebauungsplan 54 / Was darf das Grundstück kosten? 55 Bauweise und Gebäudeform Geschlossene Bauweise 57 / Wohin mit dem Auto? 59 Zweifamilienhaus 61 / Was sagt das Finanzamt? 62 Raumbedarf Ihre Erwartungen / Verringerung der Anzahl der Räume 64 / Räume kleiner machen 66 / Ihr Raumprogramm 68 Grundriss Grundriss und Konstruktion 69 / Einfache und komplizierte Grundrisse 70 / Vereinheitlichung der Raumgrößen 71 / Verringerung der Verkehrsflächen 72 / Aufwertung von Verkehrsflächen 73 Mehrgeschossigkeit Einfluss der Geschosszahl auf die Kosten 75 / Die Lage der Treppe 76

2 Bauteile und Bautechnik Bauart und Materialien Allgemeine Hinweise 77 Keller und Fundamente 78 / Kosten von Keller und Fundamenten 79 / Teilunterkellerung 80 / Keller selbst bauen 81 Außenwände Umfang der Außenwandfläche 83 / Einfluss der Außenwand auf die Baukosten 84 / Kosten der Außenwand 85 / Schwere Außenwände 86 / Leichte Außenwände 87 / Anforderungen der Energieeinsparverordnung 88 / Wärmeverlust der Außenwand 89 / Zur Materialwahl 90 Innenwände Haustrennwände und Wohnungstrennwände 92 / Einfluss der Innenwände auf die Wohnflächenkosten 93 / Tragende Innenwände 96 / Nicht tragende Innenwände Trennwände 97 Fenster Lage und Größe der Fenster 99 / Fensterbauarten 100 / Beschlagarten 101 / Rollläden ja, aber später 102 Geschossdecken Schichtenfolge 103 / Kosten der Geschossdecken 104 / Schwere Geschossdecken 105 / Leichte Decken 107 / So werden die Geschossdecken billiger 108 Treppen Platzbedarf der Treppe 109 / Bauarten von Treppen 110 / Treppengeländer 111 Fußböden Kosten der Zwischenschicht 112 / Was kostet die Nutzschicht? 113 Dach und Dachraum Umfang der Dachfläche 115 / Dachneigung und Dachausbau 116 / Kosten der Dachfläche 117 / Dachausbau und Wärmeschutz 120 / Selbst dämmen 121 / Kosten der Eindeckung 123 / Das geneigte Dach 124 / Das Flachdach 125 Oberflächen Wandoberflächen 126 / Deckenuntersichten 128 Bad und WC Wie viel Bad muss sein? 129 / Sparen ohne Verzicht die Sanitäreinrichtung 132 / Fliesen was sonst? 133 Heizung, Warmwasser Wärmeerzeugung mit 135 / Kosten der Wärmeerzeugung 137 / Betriebskosten der Heizung 138 / Zur Auslegung des Heizkessels 139 / Kosten der Verteilung 140 / Zur Warmwassererzeugung 141 Elektrische Installationen 143 / Antennenanlage 144 / Photovoltaikanlagen 145 Türen Haustüren 146 Küche, Stauraum Lassen Sie sich nicht verführen 148 / Kellerersatz 149 Außenanlagen Roh- und Feinplanie 152 / Carport statt Garage 153 / Gebäudebewuchs 154 / Pflanzen statt pflastern! 155 Architekten und Bildnachweis 158 Stichwortverzeichnis 160

3 Sparen beginnt im Kopf Beim Bauen preisbewusst und sparsam zu sein, hat sich schon immer ausgezahlt. Bauen war zu allen Zeiten teuer und hat Bauherren oft an die Grenze ihrer finanziellen Kräfte gebracht. Sparsames Bauen macht in dieser Lage Bauen leichter oder ermöglicht es überhaupt erst. Hohe Bau- und Bodenkosten führen zu Belastungen, die viele, die gerne bauen würden, nicht aufbringen können. Öffentliche Förderung durch Bund, Länder und Kommunen gibt es, wenn überhaupt, nur noch sehr eingeschränkt für besonders bedürftige Bevölkerungsgruppen. Die Familie mit ein bis zwei Kindern gehört da nicht dazu. Zinsverbilligte Darlehen, wie sie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau angeboten werden, können entlasten, reichen aber insbesondere bei generell niedrigem Zinsniveau nicht aus, um eine Entscheidung für das Bauen zu begründen. So kann es hauptsächlich von Ihrer Bereitschaft, die Kosten Ihres zukünftigen Hauses drastisch zu senken, abhängen, ob Sie bauen können oder nicht. In jedem Fall lohnt es sich, über Möglichkeiten der Kosteneinsparung beim Eigenheimbau nachzudenken, denn jede Kosteneinsparung senkt die späteren laufenden Belastungen. Lassen Sie sich von den derzeit niedrigen Zinsen nicht zu monatlichen Belastungen verleiten, die Sie bei Zinssteigerungen in Bedrängnis bringen. Die Niedrigzinsphase Ende der 1970er Jahre (damals mit ca. 7 bis 8 %) hat manchen Bauherrn Mitte der 1980er, als die Zinsen ein Hoch erreichten (über 12 %), das gerade ein paar Jahre bewohnte Haus gekostet. Bei den jetzt historisch niedrigen Zinsen ist das Risiko noch höher: Schon eine Steigerung um nur einen Prozentpunkt kann die monatliche Belastung um 20 bis 30 % erhöhen. Aber auch derjenige, der sich beim Bauen manches leisten kann, will sein Geld vielleicht lieber für anderes ausgeben. Sparsam Bauen verbessert den zukünftigen Lebensstandard, indem es langfristig die Reserven schont, nicht zuletzt für die Altersvorsorge. Eins aber gleich vorweg: Aus nichts wird nichts. Wenn hier Sparvorschläge gemacht werden, wird der Spareffekt oft in irgendeiner Weise erkauft. Wenn Sie also alles genau so machen wollen, wie man es schon immer gemacht hat, dann wird der Ratgeber auch nicht weiterhelfen. Eine gewisse Bereitschaft, von Gewohntem und eingefahrenen Wegen abzuweichen, müssen Sie aufbringen. Das kann einmal die Wahl des Materials oder die Art der Konstruktion betreffen, das gilt aber auch für die Anordnung der Räume, für deren Größe und Ausstattung oder für die Gebäudeform. Je mehr Sie unkonventionelle Lösungen akzeptieren können, umso leichter wird das Sparen. Dieses Buch wendet sich an den Bauherrn, der bereit ist, Verantwortung und Risiko zu tragen und selbst zu entscheiden, wofür er sein Geld ausgibt. Es wendet sich aber auch an Architekten und am Bau Beteiligte, die bereit sind, den mündigen Bauherrn zu akzeptieren. Der Ratgeber ist in drei Teile gegliedert: Strategien behandelt zusammenfassend die verschiedenen Wege, die beim kosten- und flächensparenden Bauen eingeschlagen werden können. Jede Strategie umfasst ein ganzes Bündel von Einzelmaßnahmen. Diese werden in den folgenden Teilen weiter behandelt. Planung und Bauablauf zeigt, wie der Bauherr in allen Phasen der Planung und Bauabwicklung Einfluss auf die Baukosten nehmen kann. Bauteile und Bautechnik geht auf die Planung und Ausführung der Bauteile und Komponenten des Hauses ein. Die einzelnen Kapitel beziehen sich jeweils auf Teile des Gebäudes und des Ausbaus. Ein Stichwortverzeichnis (Seite 160) hilft bei der gezielten Suche. Innerhalb der einzelnen Kapitel finden Sie Querverweise zu anderen Kapiteln: Diese Verweise sind mit gekennzeichnet. 8

4 Kleiner Bauen KLEINER BAUEN Mieter oder eigener Herr Der Schritt von der Mietwohnung zum eigenen Haus ist weit mehr als nur ein Wohnungswechsel: Sie werden Ihr eigener Herr und gewinnen neue Freiheiten im Wohnalltag. Das heißt, sich bewegen, wie man will, laut sein, wenn einem danach zumute ist. Das heißt aber auch verändern, ausbauen und verschönern, so wie es einem gefällt. Das ist die Hauptsache. Und das sollte wert sein, dafür auf das eine oder andere zu verzichten, was landläufig mit der Vorstellung vom neuen Haus verbunden wird? Klein, aber mein, umschreibt diese Einsicht. Man sollte sie sich zu eigen machen, wenn das Budget nicht üppig ist und man dennoch nicht weiter Mieter bleiben will. Kleine Häuser haben neben dem Kostenaspekt noch andere Vorteile: Das kleine Haus lässt Spielräume für Erweiterung und Veränderung, vorausgesetzt, man denkt bei der Planung daran. Das kleine Haus ist leichter zu versorgen als ein großes und deshalb auch noch im Alter bequem. Kleine Häuser sind ideal für kleine Familien und für die Zeit, in der die Kinder wieder aus dem Haus sind. Kleine Häuser sind Mangelware und deshalb gut verkäuflich. Leicht kann man später bei vielleicht veränderter Finanzlage auf ein größeres Haus umsteigen m Bauwerkskosten für Häuser von 70 bis 110 m2 Wohnfläche. Die Grafik zeigt, wie die Kosten pro m2 steigen, wenn das Haus kleiner wird. Was kostet Wohnfläche? Bauwerkskosten (EUR) Kosten pro m 2 Wohnfläche (EUR) 100 m 2 90 m 2 80 m 2 70 m 2 Die Kosten eines Grundstücks errechnen sich aus der Fläche und dem Preis, der für den Quadratmeter gefordert wird. Auch die Kosten eines Gebäudes lassen sich aus der gewünschten Fläche (Wohnfläche) und einem Quadratmeterpreis bestimmen, der sich nach den Qualitätsmerkmalen der Wohnfläche richtet. Gehen wir vereinfachend davon aus, dass dieser Preis unabhängig von der Gebäudegröße gleich bleibt, dann muss ein kleines Haus billiger sein als ein großes. In Wirklichkeit verringert sich der Einsparungseffekt dadurch, dass nicht alle Kostenpositionen eines Hauses gleichermaßen kleiner werden: Die Kosten für die Heizung, das Bad, die Treppe, um die Wichtigsten zu nennen, verringern sich überhaupt nicht oder nicht im gleichen Maße wie die Gesamtfläche. Deshalb ist ein kleines Haus bezogen auf die Wohnfläche teurer als ein großes. Das darf Sie nicht irritieren. Entscheidend sind für Sie immer die absoluten Kosten. Und die sind beim kleinen Haus in der Regel niedriger. Wichtig: Mit dem Hinweis auf die niedrigen Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche wird Bauherren oft erklärt, dass es sich lohnt, größer zu bauen. Das ist für Sie kein Argument, denn entscheidend ist nicht, ob es sich lohnt, sondern ob Sie sich das leisten können oder wollen. KLEINER BAUEN 9

5 Wohnfläche verringern Räume kleiner machen Im Eigenheimbau sind Wohnflächen von etwa 110 bis 160 m 2 üblich. Machen Sie sich klar, ob Sie diese Fläche wirklich benötigen. Bei geschickter Grundrissgestaltung können 90 m 2 für eine Familie mit zwei Kindern gut ausreichen. Bei Drei- oder Zweipersonenhaushalten können Wohnungen mit 80 bzw. 70 m 2 schon großzügig sein. Sie dürfen Ihre Wohnfläche dann allerdings nicht für eine Vielzahl von kleinen Räumen und Verkehrsflächen verschwenden. Wie Sie das vermeiden, erfahren Sie unter RAUMBEDARF ab Seite 63 GRUNDRISS ab Seite 69. Faustregel: Jeden Quadratmeter eingesparter Wohnfläche können Sie sich grob gerechnet mit 1350 EUR Ersparnis gutschreiben. Beim derzeitigen (sehr niedrigen) Zinsniveau verringert das ihre monatliche Belastung um ca. 6 EUR (Zins und Tilgung). Verringern Sie die Wohnfläche um insgesamt 20 m 2, so macht das rund 120 EUR im Monat. Es kann gute Gründe für ein Haus mit vielen Räumen geben: Sie haben eine große Familie, wollen einen pflegebedürftigen Angehörigen ins Haus nehmen oder benötigen zusätzlichen Platz für Ihren Beruf. In diesen Fällen verringern Sie die Wohnfläche, indem Sie die Räume kleiner machen als üblich. Durch pfiffige Möblierung gelingt es, kleine Räume größer zu machen, so dass es keine Beeinträchtigung im Wohnalltag geben muss. Wenn Sie sich vor Augen halten, was der Quadratmeter Wohnfläche kostet, dann wird es nicht schwerfallen, das eine oder das andere sperrige Möbel durch etwas Passenderes zu ersetzen. Für Zeiten, in denen die größere Raumanzahl nicht mehr erforderlich ist, sollten Sie die Räume so zuordnen, dass sie durch Entfernen von Trennwänden oder mit Durchbrüchen vereint werden können. Näheres hierzu finden Sie unter RAUMBEDARF ab Seite 63. Bei diesem Doppelhaus sind alle Räume auf 14 m2 verkleinert. Sie können mit benachbarten Räumen zusammengelegt und damit doppelt so groß werden (Bad und WC befinden sich im Untergeschoss). Beispiel Seite 16 Was kostet Wohnfläche? Die Grafik zeigt, um welchen Betrag abhängig vom Zinssatz Ihre monatliche Belastung sinkt, wenn Sie die Wohnfläche Ihres Hauses um 15 m2 verringern. Es ist klar, dass die Ersparnisse höher ausfallen, wenn Sie nicht nur die Raumflächen reduzieren, sondern auf einen ganzen Raum verzichten. Nicht berücksichtigt sind die Ersparnisse bei den Nebenkosten (vor allem Heizung). Beachten Sie vor allem, dass die derzeit historisch niedrigen Zinssätze von unter 3 % nicht von Dauer sein werden. Es ist nicht auszuschließen, dass der Zins bis zum Ablauf Ihrer Zinsfestschreibung um 3 oder 4 Prozentpunkte steigt. Monatliche Ersparnis (Zins und Tilgung) bei um 15 m 2 kleinerer Wohnfläche und... verringerter Raumanzahl unveränderter Raumanzahl ,5 % 4,0 % EUR 4,5 % 5,0 % 5,5 % 6,0 % KLEINER BAUEN

6 Auf Reserven verzichten Beim Bauen wird oft viel Geld für Dinge ausgegeben, die sich in der Zukunft auszahlen sollen. Das gilt ganz besonders für die Vorhaltung von Reserveflächen: Es wird nicht für den aktuellen Platzbedarf, sondern für einen denkbaren Maximalbedarf geplant. Das ist nur vernünftig, wenn es die Finanzierung problemlos gestattet. Anderenfalls sollten Sie zunächst nur so viel Wohnraum bauen, wie zur Zeit nötig ist, und Möglichkeiten für eine künftige Erweiterung bei der Gebäudeplanung berücksichtigen. Auch wenn der Anbau später etwas teurer kommt, lohnt es sich, auf die sofortige Erstellung zu verzichten, wenn Sie das Geld dafür derzeit anderweitig benötigen. Das gilt besonders auch für den Dachausbau. Da ein Dach ohnehin erforderlich ist, rechnet man schnell vor, wie günstig die zusätzliche nutzbare Fläche kommt. Das ist richtig: Die Mehrkosten belaufen sich im Vergleich zum nicht nutzbaren Dachraum auf 400 bis 530 EUR/m 2. Zusätzlich zur erforderlichen Wohnfläche erstellt, bedeutet das jedoch bei einem zweigeschossigen Gebäude Mehrkosten in Höhe von rund bis EUR. Anstatt einen ausbaubaren Dachraum zu bezahlen, sollten Sie je nach baurechtlich vorgeschriebener Dachneigung eines der folgenden Konzepte realisieren: Bei Dachneigungen, die einen nutzbaren Dachraum schaffen, bauen Sie diesen aus und beziehen ihn in Ihre Wohnfläche ein. Damit wird das gesamte Haus kleiner und billiger. Ist für Sie der Dachraum als Reserve unverzichtbar, so planen Sie nur solche Vorleistungen ein, die später nicht mehr oder nur mit unangemessenem Aufwand zu erbringen sind. Sind flache Dächer zulässig, verzichten Sie auf nutzbaren Dachraum. Das erlaubt besonders kostengünstige Dachkonstruktionen. DACH ab Seite 115 Dachraum so... oder so Wichtig: Fläche nur deshalb zu bauen, weil sie relativ billig ist, ist Unsinn. Auch das Argument, dass es später teurer wird, ist keines, wenn Sie die Fläche in den nächsten 10 Jahren nicht benötigen und Ihr Budget keinen großen Spielraum lässt. So erhalten Sie sich zukünftig Spielraum für das, was kommt. Arch.: baurmann.dürr (siehe Seite 122) Arch.: Becker + Schöne (siehe Seite 118) Die Dächer schließen die Räume nach oben ab. Es gibt keinen zusätzlichen, ungenutzten Raum. Eine geringe Dachneigung ist hierbei vorteilhaft. Die Schnittzeichnung gehört zum Beispiel rechts. Es gibt keinen Keller und keinen Sockel, das Haus sitzt direkt auf dem Gelände. Schnitt KLEINER BAUEN 11

7 Kleiner Bauen In landwirtschaftlich geprägter Umgebung ist anstelle des Betriebsgebäudes eines ehemaligen Bauernhofs das Wohnhaus für einen Alleinstehenden entstanden. Das Raumprogramm umfasst zwei Schlafzimmer, Wohn- und Essbereich, Küche mit Hauswirtschaft und Bad, alles auf einer Ebene, nicht unterkellert. Der Koch- und Essbereich ist nach Osten hin ausgerichtet, der Wohnbereich nach Süden und Westen. Ein offener Flur verbindet die beiden Bereiche, erhält aber (durch seine geometrische Anordnung) deren Wirkung als abgeschlossene Räume. Zugleich werden so zwei separate Einheiten geschaffen. Die nach Westen umfasst die Technik, den Wind- Für Gäste gibt es ein Zimmer mit Schrankraum, für den Fall, dass der Besucher länger bleibt. (Arch.: Michael Meyer) 1 Diele 2 Küche, Essen 3 Hauswirtschaft/ Technik 4 Wohnen 5 Gästezimmer 6 Schrankraum 7 Schlafzimmer 8 Bad, WC Neben dem Ein-Personen-Haushalt gibt es auch andere Lebensformen mit speziellen Anforderungen an ihr Haus. Denken wir an Alleinerziehende oder Paare ohne Kinder. Wer bauen will und dessen Lebensumstände nicht ins konventionelle Eigenheim passen, sollte sein Haus diesen Umständen entsprechend planen. Das eröffnet Möglichkeiten, die Familien mit vier oder mehr Personen nicht nutzen können. fang und das Badezimmer, die nach Osten enthält die beiden Schlafzimmer, jeweils mit begehbaren Kleiderschränken. Der Bungalow ist (weitgehend vorgefertigt) in Holzrahmenbauweise errichtet. Die Gegebenheiten des Grundrisses werden für eine effektive und kostensparende Gebäudestatik in Form eines Dreigelenkrahmens genutzt. So ermöglicht die Ausbildung dieser abgeschlossenen Raumeinheiten eine besonder Art der Dachkonstruktion: Die Dachsparren lagern zum First hin auskragend auf den zum Flur liegenden Wänden (siehe Isometrie). Die dunkle Hülle des Gebäudes lehnt sich an das Erscheinungsbild alter Feldscheunen an. Dies wird durch eine schwarz lasierte, sägeraue Lärchenschalung, schwarze Betondachsteine, Holz-Aluminiumfenster und pulverbeschichtete Aluminiumteile an Dach- und Sockelbereich erzielt. Im Gegensatz dazu ist das lnnere des Gebäudes in hellen Farben gehalten. Die Wände und Decken des Bereichs Wohnen, Essen und Kochen sind mit unbehandelten Birke-Sperrholzplatten beplankt. In den Nebenräumen sind die Wände mit weißem Kalkputz versehen. Anstelle eines Das Haus ist für einen Alleinstehenden entworfen. Ein nicht unterkellertes Geschoss mit rund 100 m2 Wohnfläche erfüllt alle Wohnwünsche. 12 KLEINER BAUEN

8 Die Wände sind mit unbehandelten Birke-Sperrholzplatten beplankt. Der Einbau der großformatigen Sperrholztafeln ist wirtschaftlich, erfordert aber sehr exakte handwerkliche Arbeit. Bodenbelags ist der Estrich in allen Räumen mit einer anthrazitfarbenen Industriebodenbeschichtung versehen. Das Haus wird durch Erdwärme mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe beheizt. Ein hoher Dämmstandard mit 3- fach-verglasung sichert einen energieeffizienten Gebäudebetrieb. Eine geschlossene Nordseite, nach Süden ausgerichtete Glasflächen, sowie die kompakte Bauform unterstützen dieses Konzept. Das Gebäude erfüllt den KfW-70-Standard. Arch.: Kampulz Meyer Architekten Projektdaten Bruttorauminhalt: 990 m3 Bruttogrundfläche: 127 m2 Nettogrundfläche: 100 m2 Kosten inkl. MwSt (umgerechnet für 2016) Bauwerkskosten (Kostengruppen 3 + 4): EUR Kostengruppen 2 7: EUR Die schräge Untersicht des Daches gibt den Räumen Höhe. Die Isometrie zeigt, wie die Entscheidung gegen einen Dachraum die Konstruktion des Hauses bestimmt. Die Dachsparren sind auskragend auf Innenwände aufgelegt. Es gibt keine Firstpfette. KLEINER BAUEN 13

9 Kleiner Bauen Keller weglassen Auf den Keller zu verzichten, fällt Bauherren besonders schwer. Dabei ist Nichtunterkellerung meist die wirksamste Maßnahme, das Haus kleiner zu machen. Dass es auch ohne Keller geht, steht außer Frage: In Gegenden mit hohem Grundwasserstand wird traditionell ohne Keller gebaut. Hier wäre er viel zu teuer und Wasserschäden wären vorprogrammiert. Dass die reichlichen Kellerflächen nicht benötigt werden, wird deutlich, wenn Nutzungen wie Hobbyraum und Kellerbar genannt werden. So wird der Anschein erweckt, dass man die Kellerräume gut gebrauchen kann. Tatsächlich aber stehen diese Räume später die meiste Zeit leer. Bei bestimmten Hauskonzepten (z.b. Hier lohnt der Verzicht! Mit dem Verzicht auf den Keller sparen Sie umso mehr, je weniger Geschosse Sie bauen: bei eingeschossigen Gebäuden ca EUR bei zweigeschossiger Bauweise ca EUR bei Hausgrößen um etwa 100 m 2 Wohnfläche. bei versetzten Halbgeschossen) kann eine teilweise Unterkellerung wirtschaftlich sein. Das muss aber genau nachgerechnet werden. Haben Sie die Möglichkeit, Nebenflächen anderweitig im Gebäude, in einem Anbau oder Nebengebäude unterzubringen, dann können Sie sich die Unterkellerung sparen. KELLER ab Seite 78 Verkehrsflächen aufwerten Flure und Dielen kosten nahezu genauso viel wie die übrige Wohnfläche. Bewohnen kann man sie nicht, weil sie zu klein und zu schmal sind. Es lohnt sich deshalb, Wohnungen so zu entwerfen, dass diese Verkehrsflächen entweder gar nicht notwendig oder aber so dimensioniert sind, dass man sie wie einen Raum nutzen kann. Die Erweiterung von Verkehrsflächen zu bewohnbaren Räumen wird in Form der Essdielen vor allem im Reihenhausbau häufig praktiziert. Noch mehr Fläche wird gewonnen, wenn die Essdiele als Wohndiele in den Wohnraum einbezogen wird. Bewährt hat sich auch die Erschließung der Obergeschosse über den Flächen im neuen Eigenheim Wohnfläche 110 m 2 Zuwachs ca. 40 % Wohnfläche 80 m 2 Nebenflächen 50 m 2 Zuwachs ca. 230 % Abstellraum Der Wechsel von der Mietwohnung ins eigene Heim ist zumeist mit einer beträchtlichen Vergrößerung der Wohnfläche verbunden. Von den zusätzlich verfügbaren Flächen sind in der Regel ca. 50 % Nebenflächen, hauptsächlich Kellerflächen. Hierbei sind Abstellflächen für das Auto nicht berücksichtigt. Wohnraum. Damit wird die Diele eingespart, zudem wird dadurch die starke Trennung des Hauses in die einzelnen Geschosse vermieden. Eine großzügige Spieldiele kann Kinder- und Schlafzimmer erschließen. Da können die Kinderzimmer selbst um einiges kleiner ausfallen. Ein großer Keller war nicht nötig, deshalb genügte die Unterkellerung der Garage, zugänglich über die Treppe in der Garage. (baurmann.dürr Architekten) Die Treppe zwischen Wohn- und Essbereich schafft eine sehr viel engere Verbindung zum Dachgeschoss, als das bei einer Treppe in einer Diele der Fall wäre. (Arch.: Walter Stolz) Obergeschoss Erdgeschoss 14 KLEINER BAUEN

10 Gefangene Räume Flure kann man auch vermeiden, indem man Räume direkt aneinanderhängt und sogenannte gefangene Räume schafft. Die gesparte Verkehrsfläche kann dem Raum zugeschlagen werden, über den der gefangene Raum zugänglich ist. Man gewinnt Bewegungsfreiheit, und weil Wände und Türen entfallen, spart man auch noch dabei. Berühmtes Beispiel ist Goethes Gartenhaus in Weimar. Doch ist die Sache nicht aus der Mode. Grundrisse, bei denen das Elternschlafzimmer direkt über den Wohnraum zugänglich ist, sind keine Seltenheit. Viele Bauherren schätzen die damit ermöglichte stärkere Trennung zum Schlafbereich der Kinder (Beispiele nebenstehend und auf Seite 19 unten). gefangene Räume Kellerersatz Auch beim Geheimrat in Weimar gab es gefangene Räume: Hier das Obergeschoss des berühmten Gartenhauses. Und so schaffen gefangene Räume in zeitgemäßen Häusern eine Wohnatmosphäre, wie wir sie aus amerikanischen Filmen schon lange kennen. Arch.: Udsen, Kopenhagen (DK) Eingang 2 Küche, Hauswirtschaft 3 Wohnen 4 Schlafzimmer 5 Kinderzimmer 6 Bad 6 Grundstück teilen Die Größe von Baugrundstücken ist meist nach einer bestimmten geplanten Bebauung bemessen. Dabei wird üblicherweise von einem Haus mit 115 bis 160 m 2 Wohnfläche ausgegangen. Der Preis eines Grundstücks wird vor allem durch seine Bebaubarkeit bestimmt: Je mehr Wohnfläche auf einem Grundstück erstellt werden darf, desto teurer ist es. Um die Grundstückskosten möglichst wirtschaftlich einzusetzen, wird im Allgemeinen so viel Wohnfläche wie möglich auf dem Grundstück geschaffen. Wenn Sie nur ein kleines Haus bauen wollen, dann sollte Sie auch ein größeres Grundstück nicht dazu verleiten, größer zu bauen. Unterm Strich bleibt das kleinere Haus auch hier die billigere Lösung. Sinnvoll ist es jedoch zu überprüfen, ob durch die Erstellung einer zweiten Wohnung das Baurecht des Grundstücks voll genutzt und dabei durch die zukünftigen Mieterträge eine vorteilhaftere Finanzierung erzielt werden kann. Ist das Grundstück groß genug, dann kommt eine Teilung in Frage. Lassen Sie am besten von einem Architekten prüfen, ob Baurecht sowie Lage und Zuschnitt des Grundstücks dafür geeignet sind. Wie das aussehen kann, zeigen die Skizzen auf dieser (nebenstehend) und auf der folgenden Seite. Mehr dazu GEMEINSAM BAUEN Seite 32 f. Ist das Grundstück teuer und für Ihre Bauwünsche eigentlich zu groß, dann sollten Sie prüfen, ob geteilt werden kann. Die Längsteilung ist nicht üblich, ermöglicht aber ein sehr wirtschaftliches Doppelhaus, so wie es auf der folgenden Seite zu sehen ist. Realteilung (jede Haushälfte hat ihr eigenes Grundstück) ist in der Regel möglich. KLEINER BAUEN 15

11 Doppelhäuser bauen Doppelhäuser sind die einfachste Art, ein zu großes Grundstück zu nutzen: Es werden zwei Häuser gebaut und damit die Grundstückskosten halbiert. Auch ist die Abstimmung mit nur einem Doppelhauspartner erheblich einfacher als die gemeinsame Erstellung von Hausgruppen. Doppelhäuser können zudem fast immer dort erstellt werden, wo freistehende Häuser zulässig sind. Im Wohnwert sind Doppelhäuser den freistehenden vergleichbar, vor allem deshalb, weil sie den direkten Zugang zum Garten ermöglichen. Die Grundstücksersparnis im Vergleich zum freistehenden Haus beträgt im Minimum 70 bis 120 m Giebelständige Doppelhäuser sind selten, obwohl sie die Vorteile des Aneinanderbauens viel besser nutzen als traufständige Häuser: Die Haustrennwand läuft über die lange Seite des Hauses und reicht bis zum First. Die Ebenen 2 und 3 schließen mit den Dach ab. Hier ermöglichen versetzte Halbgeschosse die enge Verbindung der Ebenen. Die unterste Ebene kann je nach Ausführung als Keller, aber auch für Wohnzwecke genutzt werden. Die einfache Gliederung in gleich große Raumeinheiten (4 auf 3,5 m) minimiert die Spannweiten und ermöglicht die wirtschaftliche Vorfertigung von Deckenund Wandelementen. Wohnfläche (ohne Nebenräume): 96 m2 Bauwerkskosten je m2 Wohnfläche: 1320 EUR (hochgerechnet für 2016) Arch.: Höfler und Kandel Reihen- oder Doppelhaus im Teileigentum Grundstücke für eine freistehende Bebauung sind nicht immer so teilbar, dass Doppelhäuser errichtet werden können. Ein Weg, dennoch zum kleinen Haus auf kleinem Grundstück zu kommen, besteht darin, das freistehende große Haus, das Sie baurechtlich erstellen dürfen, so zu teilen, dass zwei Häuser hintereinander daraus werden. Sie haben dann zwei Doppelhaushälften, die eine zur Straße, die andere zum Garten hin orientiert. Schnitt Bad, WC, Nebenräume 2 Küche, Essen, Wohnen, Zimmer 3 Wohndiele, Schlafzimmer, Zimmer Eine Realteilung in zwei Grundstücke wird hierfür nur schwer zu erwirken sein. Deshalb gelten die Häuser als Eigentumswohnungen. Das ändert aber nichts an ihrem Gebrauchswert. Da die Häuser hinsichtlich der Lage (Ausrichtung zur Sonne!) und der Nutzbarkeit der Freibereiche nicht gleichwertig sein können, wäre es günstiger, das Vorderhaus nicht zu verkaufen, sondern zu vermieten (soweit das finanzierbar ist) Ist das Grundstück zu schmal für ein längs angebautes Doppelhaus, dann kommt diese Lösung in Frage. Hierbei ist es allerdings schwierig, gleichwertige Freibereiche zu schaffen. Vorteilhaft wäre es, das Vorderhaus zur Vermietung zu planen. 16 KLEINER BAUEN

12 Sommerhaus am Wannsee Es gibt heute unzählige Ein-Personen- Haushalte. Warum sollte, wer alleine lebt, kein eigenes Haus bewohnen? Und warum kann das nicht so klein sein, dass tatsächlich nur einer darin leben kann? Wer dann rund EUR ausgibt, kann sich dafür luxuriös einrichten. Das hat der Erbauer dieses kleinen Hauses getan. Im Grundriss zeigt das Haus keine abgeschlossenen Räume. Die alltäglichen Prozesse werden miteinander verbunden: Wohnen und Schlafen, Essen und Spielen, Waschen und Saunen finden auf engem Raum statt. Die Schiebetür im Pavillion bewirkt keine wirkliche Trennung zwischen Wohnen und Schlafen. Beide Bereiche sind verbunden, nicht zuletzt durch ein langes Dachfenster. Und so führt der Blick hinauf in die imposante Krone einer Rotbuche, egal ob man im Bett oder auf dem Sofa weilt. Die edle wie exklusive Ausführung vieler Details prägt das feine Gesamtbild. Unter anderem ist in der Küche die Arbeitsplatte in Schiefer ausgeführt und ein Kaminofen in die Zeile integriert. Dass das Gebäude auf einen eindeutigen Zugang verzichtet, unterstreicht seine Privatheit. Besuch erhält man ja nur von Freunden und Bekannten. Wer kommt, gehört dazu Kochen 2 Wohnen 3 Schlafen 4 Bad 5 Terrasse Wohnfläche: 41 m m2 Terrassen Gesamtkosten ohne Grundstück: EUR je m2 Wohnfläche: 2900 EUR (umgerechnet für 2016) Arch.: Grollmitz Zappe KLEINER BAUEN 17

13 Einfacher Bauen EINFACHER BAUEN Der Spatz in der Hand... Die Kosten eines Gebäudes errechnen sich aus dem Produkt der Wohnfläche und deren Preis oder aus dem Produkt von Volumen und Preis pro Kubikmeter umbauten Raumes. Während beim Kleiner Bauen die Flächen oder das Bauvolumen verringert werden, zielt das Einfacher Bauen auf den Preis der Fläche oder des umbauten Raumes ab. Einfach bauen ermöglicht, bei gleichen Kosten größer zu bauen, wenn es das Grundstück zulässt. Das gestattet großzügigere Räume und damit oft auch einfachere geometrische Lösungen, z.b. bei den Treppen. Einfacher machen heißt den Arbeitsaufwand verringern und/oder kostengünstigere Materialien verwenden. Je mehr Sie bereit sind, auch weniger übliche Lösungen in Betracht zu ziehen, desto mehr können Sie sparen. Es muss nicht alles wie beim Nachbarn sein, wenn Sie damit gut leben können. Etwas weniger Komfort und möglicherweise geringere Haltbarkeit werden durch das damit Ersparte leicht aufgewogen. Wer das eigene Heim will und bei der Finanzierung auf Nummer sicher gehen muss, findet hier große Spielräume. Die möglichen Einsparungen sind beachtlich: Als Faustregel kann gelten, dass die Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche von 2400 EUR im oberen Ausstattungsbereich um bis zu 900 EUR auf ca EUR verringert werden können. Das schaffen Sie allerdings nur, wenn Sie bereit sind, auch unkonventionelle Lösungen zu akzeptieren. Die Materialentscheidung liegt beim Bauherrn, wobei ihm Konstruktionsund Gestaltungsprinzipien Grenzen setzen. Einfache Konstruktionen sind Sache der Fachleute, als Bauherr können Sie hierauf weniger Einfluss nehmen. Auch bei der Gestaltung hängt es in erster Linie von der Fähigkeit Ihres Architekten ab, eine ansprechende und dennoch kostengünstige Konzeption zu entwickeln. Der Bauherr sollte aber wissen, wie sich formale Entscheidungen auf die Baukosten auswirken, um die ihm von den Fachleuten vorgelegten Pläne beurteilen zu können. Die wichtigsten Ansätze zum einfachen Bauen werden im Folgenden vorgestellt, auf ausführlichere Informationen in den folgenden Kapiteln wird verwiesen. Einfache Hauskonzepte Darunter versteht man Grundrisse mit einem regelmäßigen System tragender Bauteile und einer klaren Raumaufteilung. Verwinkelte Flure und Wände lassen auch den Laien erkennen, wenn die Gebäudegeometrie den Wohnwünschen mit Gewalt angepasst wurde. Zum einfachen Hauskonzept gehört auch eine klare vertikale Gliederung. Versetzte Ebenen (Split-Level) führen in der Regel zu höheren Kosten. An Hanggrundstücken können Split-Level-Häuser aber von Vorteil sein. Für die Statik des Hauses ist es vorteilhaft, wenn die kleineren Räume wie Kinderzimmer, Küche, Bad im Erdgeschoss angeordnet werden und große Räume wie der Wohnraum im darüber liegenden Geschoss. Dann tragen die Raumtrennwände die Decke, was sich bei der Geschossdecke auszahlt. Das Erdgeschoss den Kindern zu überlassen, ist überdies recht vernünftig: Sie profitieren am meisten vom kurzen Weg nach draußen, was auch die Reinigung des Hauses erleichtert (siehe Seite 19 unten). Erdgeschoss Obergeschoss Dachgeschoss Wohnen Zimmer Zimmer Einfache Grundrisse waren früher eine bautechnische Notwendigkeit. So wurden die Raumabmessungen durch die Tragfähigkeit der Holzbalkendecken bestimmt. Diese dreigeschossigen Reihenhäuser aus den 1920er Jahren wurden in Berlin gebaut und werden heute noch von Architekten besucht. Küche Zimmer Dachraum 18 EINFACHER BAUEN

14 Einfacher Baukörper Einfache Baukörper zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei der Herstellung nicht mehr Aufwand erfordern als unbedingt nötig. Die Grundform sollte ein Quader sein. Einfache Baukörper haben möglichst große zusammenhängende, d.h. nicht unterbrochene Wandflächen, möglichst wenig Ecken, Wandvorsprünge, Nischen und ähnliche Unregelmäßigkeiten. Alle diese formalen Elemente kosten zusätzlich Geld: für die Arbeit des Maurers, des Dachdeckers, des Spenglers, der Putzfirma, um die Wichtigsten zu nennen. Da man sich den Aufwand nicht klar macht und dieser in den Rechnungen oft auch nicht extra benannt wird, wird er meistens unterschätzt. Zum einfachen Baukörper gehört auch eine einfache Fassade. Sie sollte mit kostenneutralen Mitteln gestaltet sein. Wandöffnungen sind rechteckig und möglichst einheitlich. Auskragende Balkone werden durch vor die Fassade gestellte, leichte Anbauten ersetzt. In den Baukörper eingeschnittene Loggien sind hinsichtlich Energieverbrauch und Kosten nachteilig. Was Abweichungen von der einfachsten Form kosten, zeigen die nebenstehenden Abbildungen. Einfaches Dach Einfache Baukörper ermöglichen einfache Dächer. Dazu gehören Sattelund Pultdächer sowie Flachdächer jeweils in ihrer Grundform. Zusätzliche Grate, Kehlen, Gauben und sonstige Aufbauten, auch Dachflächenfenster treiben die Kosten des Daches in die Höhe. Gauben und Dachfenster werden deshalb nur dann eingeplant, wenn damit Wohnfläche gewonnen wird oder wenn es die Belichtung von Dachräumen erfordert. Einfache Dachkonstruktionen zahlen sich auch hinsichtlich der Anforderungen an Wärmedämmung und luftdichte Ausführung aus. Handwerklicher Aufwand und Mängelrisiko nehmen bei komplizierten Dächern und Dachanschlüssen beträchtlich zu. Es gilt aber auch: Dachfläche ist meistens billiger als Außenwandfläche. Es lohnt dann, durch das Dach Außenwand einzusparen. So können z.b. Walmdächer die Giebel eines Hauses ersetzen. Was Abweichungen von der einfachen Form eines Baukörpers kosten, machen diese Beispiele deutlich. Zusätzlich steigen dadurch die Heizkosten. Werden solche Elemente geplant, sollte es schon überzeugende Argumente dafür geben. Auskragendes Obergeschoss Mehrkosten bei 6 m Hausbreite ca EUR Wandvorlage Mehrkosten bei Vorlage von 1,5 m und 2 Geschossen ca EUR Erker Mehrkosten bei Vorlage von 1 m und 2 m Breite ca EUR gliedernde Wandvorlage Mehrkosten bei 0,5 m Vorlage und 2 Geschossen ca EUR Balkon (5 m2) mit Fenstertüre Mehrkosten ca EUR Loggia (5 m2) mit Fenstertüre Mehrkosten ca EUR Erdgeschoss Obergeschoss 7 6 Dieses Haus meistert den Alltag der großen Familie: Kinder sowie Kochen und Essen im Erdgeschoss. Auch wenn es hier hoch hergeht, kann man im oberen Geschoss in Ruhe Musik hören. Arch.: Karl-Heinz Röpke Eingang, Garderobe, Bad, WC 2 Ess- und Spieldiele 3 Küche mit Speisekammer 4 Kinder- und Gästezimmer 5 Wohnraum 6 Elternschlafzimmer 7 Bad (Eltern) EINFACHER BAUEN 19

15 Die Ausrichtung des Gebäudes nach den Himmelsrichtungen nennt man Orientierung. Dabei sollen mit großen Fensterflächen in südliche Richtung und minimierten Öffnungen nach Norden einerseits Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung erzielt, andererseits Wärmeverluste minimiert werden. Man kann aber noch mehr tun, um die Wärmestrahlung der Sonne zur Verringerung der Heizkosten zu nutzen. Es gibt Räume, die nicht auf die gleiche Temperatur geheizt werden müssen wie Wohnräume. Dazu zählen der Windfang, abgeschlossene Flure und Dielen, das Gäste-WC, der Hauswirtschaftsraum, die Speisekammer und Abstellräume sowie Räume, die ausschließlich zum Schlafen genutzt werden. Bei diesen Räumen und bei solchen, die nur zeitweise genutzt werden, wie Arbeitsund Gästezimmer, sind Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung gar nicht oder nur zeitweise nutzbar. Eine Ausrichtung dieser Räume nach Süden ist also nicht erforderlich oder gar unerwünscht. Werden solche Räume so angeordnet, dass sie einen abtrennbaren Bereich bilden, so schafft man eine kühle Zone, die zur Nordseite liegen kann, während die Räume, die von Wärmegewinnen profitieren, die nach Süden ausgerichtete warme Zone bilden. Diese Aufteilung des Hauses in einen wärmeren und und einen kühleren Bereich nennt man Zonierung. Wände mit erhöhter Wärmedämmung zwischen den Zonen minimieren den Wärmeübergang von der warmen zur kalten Zone, was eine zusätzliche Energieeinsparung verspricht. Die Wände zwischen unbeheizten und beheizten Räumen müssen eine nach der Energieeinsparverordnung geforderte Mindest- Wärmedämmung aufweisen. Eine Zonierung bedingt geometrisch klare und durchdachte Grundrisse, wie sie beispielhaft bei dem hier vorgestellten Haus verwirklicht sind. Alle Kinderzimmer sind mit zweiflügeligen französischen Fenstern ausgestattet Grundrisse eines zonierten Hauses: Die geometrisch konsequent umgesetzte Trennung zwischen den Zonen ermöglicht die Ausbildung durchgehender Längswände in beiden Geschossen. (Arch.: Judarchitektur) 1 Eingang 2 Küche, Essen 3 Speisekammer 4 Wohnen 5 Arbeits-/Gästezimmer 6 Hauswirtschaft 7 Haustechnik/Heizung 8 Bad, Duschbad 9 Schlafzimmer 10 Kinderzimmer Die nach Süden orientierte (warme) Zone des Hauses öffnet sich mit großen, im Format weitgehend vereinheitlichten Fenstern und sorgt so für solare Wärmegewinne. Das asymmetrische Satteldach bildet die Breite der beiden Zonen ab. 20 EINFACHER BAUEN

16 Einfache Heizung und Warmwasserbereitung Einsparungen an der Heizungs- und Warmwasseranlage sind nur sinnvoll, wenn sie später nicht durch höhere Betriebskosten wieder aufgefressen werden. Muss gespart werden, rechtfertigt nicht jede Energieersparnis höhere Herstellungskosten. Machen Sie nur, was Sie sich leisten können. Der Heizraum im Keller ist teuer, kostet Fläche und verursacht vermeidbare Wärmeverluste. Diese treten bei Kessel und Verteilung auch bei guter Dämmung auf. Befindet sich die Heizanlage im Bad, in der Küche oder unter der Treppe, so kommt die Abwärme der Beheizung zugute. Die Leitungen können hierbei besonders kurz sein, was Kosten und Wärmeverluste verringert. Die Anlage lässt sich auch besser regeln, wenn sie weniger Wasser führt. Gasthermen sind bezüglich der Erstellungskosten besonders günstig: Heizraum und Brennstofflager entfallen. Ein Kamin ist nicht erforderlich, es genügt ein Abgasrohr. Die heute üblichen Fenster mit sehr guter Wärmedämmung erlauben es, Heizkörper an Innenwänden anzuordnen (wie ein zentraler Kachelofen). Im Idealfall reicht dann eine Steigleitung für die gesamte Heizung. Raumhohe Heizkörper lassen Platz für die Möbel. Keine Heizkörpernischen! Kurze Warmwasserleitungen (Küche und Bad neben- oder übereinander) verringern die Bereitstellungs- und Leitungsverluste. Bei sehr kurzen Leitungen können Sie auf die Zirkulation verzichten. Ist die Küche oder ein WC nur über lange Leitungswege zu versorgen, sind (auch energetisch) elektrische Einzelgeräte günstiger. HEIZUNG, WARMWASSER ab Seite 135 Eine Wandnische im Bad, verschlossen mit einer Lamellentür, genügt für eine Gastherme für Heizung und Warmwasser mit Regelung und Hauptverteilung. Einfache Fenster Die Ausführung der Fenster ist heute vorrangig durch die Wärmeschutzvorschriften bestimmt. In der Regel werden die Vorschriften mit Zweischeiben-Wärmeschutzverglasung erfüllt. Dreischeiben-Verglasungen sind erforderlich, wenn ein verbesserter Schallschutz nötig ist (z.b. an Hauptverkehrsstraßen) oder wenn man ein Niedrigenergiehaus bauen will. Dreischeibengläser sparen Energie, doch Sie dürfen nicht erwarten, dass sich diese Einsparungen finanziell rechnen. Wer sparen will, wird darauf verzichten. Berücksichtigen Sie industriell gefertigte Fenster, die in gängigen Größen ab Lager verkauft werden. Sie sind besonders preisgünstig. Statt großer beweglicher Flügel sind Kombinationen von Festverglasungen mit einem kleinen, beweglichen Flügel günstiger. Festverglasungen sind weitaus billiger als bewegliche Fensterflügel. Wenn Sie von außen reinigen können und das Fenster nicht zur Belüftung benötigen, können Sie so große Fensterflächen zu geringen Kosten schaffen. Viele Fensterflügel erfüllen ihre Funktion mit Drehbeschlag. Der Dreh-Kippbeschlag sollte nur dort verwendet werden, wo er tatsächlich benötigt wird. Zur Lüftung sind hochliegende Kippflügel (Oberlicht) erheblich praktischer und wirkungsvoller als die üblichen Kippfenster. FENSTER ab Seite 99 Raumhohes Fenster mit Festverglasung und nach außen angeschlagenem Drehflügel (Fenstertüre). Der nach außen versetzte Einbau erspart eine Sohlbank (siehe Beispiel Seite 33). EINFACHER BAUEN 21

17 Einfache Installationen Installationen sind nicht nur Rohre. Sie benötigen Platz, müssen in der Regel verdeckt und gegen Kälte und Geräusche gedämmt werden. Vermeiden Sie deshalb lange Leitung. Wenn der Grundriss es gestattet: keine Nassräume (Bad, Küche, WC) in Obergeschossen, das spart vertikale (Steig-)Leitungen Je näher die Nassräume am öffentlichen Kanal liegen, desto kürzer und billiger werden die Abwasserleitungen unter dem Haus (Grundleitungen). Wenn möglich und zulässig, leiten Sie das Regenwasser nicht ins Abwasser. Sammeln Sie es in der Regentonne für den Garten, den Rest lassen Sie versickern. Wasser wird immer teurer. Legen Sie Nassräume so zusammen, dass Steigleitungen nur an einer Stelle erforderlich sind. Führen Sie Leitungen nicht an Wänden von Schlaf- oder Ruheräumen. Dann stören etwaige Leitungsgeräusche nicht und der Aufwand für die Schalldämmung der Rohre kann reduziert werden (zumal der Erfolg dieser Maßnahmen nicht immer zufriedenstellend ist). Aber: Installationen versorgen Räume. Die Anordnung der Räume folgt Ihren Vorstellungen vom Wohnen und den Einschränkungen, die der Bau bedingt. Es ist aber nicht sinnvoll, das Haus wegen kurzer Leitungswege auf Dauer unbequem zu machen. Der gut zu Ihren Gewohnheiten passende Grundriss hat auch in diesem Fall Vorrang. Einfache Badeinrichtung Für die Einrichtung der Bäder wird auf deutschen Baustellen besonders viel Geld ausgegeben. Bäder repräsentieren den guten Geschmack der Bauherrschaft. Deshalb werden die Kosten der Sanitäreinrichtung weniger durch die Anzahl der eingebauten Objekte als durch deren ästhetische Qualität und die Marke bestimmt. Das Spektrum der Angebote für Waschbecken, Badewannen, Duschen usw. reicht von weißen Standardausführungen bis zu Designobjekten in exklusiven Sonderfarben. Die Preisspanne erreicht, vom billigsten Angebot aus betrachtet, leicht das Zehnfache. Die Ausstellungen der Sanitärindustrie sind verlockend. Halten Sie sich da etwas zurück. Ein Gäste-WC, ein zweites Waschbecken oder ein Bidet sind wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig. Waschbecken, Dusche, Badewanne und WC sind im Allgemeinen ausreichend. Bei mehr als drei Personen im Haushalt ist ein zweites Waschbecken sicher kein Luxus. Zusätzliches sollten Sie nur anschaffen, wenn das Geld dafür übrig ist. Sehen Sie Anschlüsse und etwas Platz vor, so können Sie später Ihr Bad mit vertretbarem Aufwand erweitern. Der Kostenspielraum bei den Armaturen ist ähnlich groß und hängt mehr von Bedienungskomfort und Exklusivität ab als von Unterschieden im Gebrauchswert und in der Lebensdauer. Grundsätzlich gilt: Je teurer die Armaturen, desto teurer sind auch Reparaturen oder das Erneuern. Nur ganz billige Ausführungen können, über die Jahre betrachtet, letztlich teurer werden. BAD UND WC ab Seite 129 Einfache Küche In der Küche spielt wie in den Bädern Repräsentation eine große Rolle. Da diese Einrichtungen anders als sonstige Möbel nicht einfach weggestellt werden können, lässt sich hier der höhere Aufwand leicht rechtfertigen. Dagegen ist nichts einzuwenden, soweit das Baubudget mitspielt. Anderenfalls bieten Möbelhäuser und Küchenhersteller Kücheneinrichtungen für jeden Geldbeutel. Sie haben die Wahl zwischen einfachen Küchenzeilen mit Herd, Kühlschrank, Spüle und einigen Schränken für unter 3000 EUR und kompletten Einbauküchen ab etwa 6000 EUR aufwärts, wobei es nach oben kaum Grenzen gibt. Vielleicht entscheiden Sie sich auch für eine Einrichtung mit Einzelgeräten und -möbeln, kombiniert mit dem geerbten Küchenbufett der Großmutter. Das macht es möglich, die Kosten für Anschaffungen über die Zeit zu verteilen: Man beginnt mit dem Nötigsten, der Rest kommt später. KÜCHE ab Seite 148 Beispiel Gäste-WC: Ein Gäste-WC an der Außenwand kostet (die Fläche nicht betrachtet): - Wände (gefliest) mit Türe 1400 EUR - Fenster, komplett 550 EUR - Bodenbelag, Fliesen 500 EUR - elektrische Installation 300 EUR - WC komplett 950 EUR - Handwaschbecken komplett 400 EUR zusammen 4100 EUR 22 EINFACHER BAUEN

18 Außenwände Kostenspielraum: 180 bis 400 EUR Einschalige Konstruktionen sind meistens kostengünstiger als mehrschalige Wenn der Platz reicht, dicke Konstruktionen aus einheitlichem Material wählen Sichtkonstruktionen können bei geringeren Ansprüchen an die Ausführung Geschossdecken Kostenspielraum: ca. 120 bis 270 EUR Je weniger Schichten umso billiger Deckenuntersicht und Konstruktion gemeinsam betrachten. Sichtqualität an der Unterseite kann billiger sein als Putz Holzdecken können preiswerter sein als Massivdecken günstiger sein: sorgfältige Ausführung anstelle von Sichtmauerwerk AUSSENWÄNDE ab Seite 83 OBERFLÄCHEN ab Seite 126 Innerhalb Ihres Hauses entscheiden Sie selbst über die Schallschutzqualitäten; niedrigere Anforderungen sparen viel GESCHOSSDECKEN ab Seite 103 OBERFLÄCHEN ab Seite 126 Dächer Kostenspielraum: ca. 160 bis 300 EUR Eindeckung von ca. 35 EUR für Betondachsteine bis über 110 EUR für Schieferplatten Wärmedämmung zwischen den Sparren ist billiger als darüber (Sichtkonstruktionen) Innenwände Kostenspielraum: ab 80 EUR für Ständerkonstruktionen, bis ca. 150 EUR für Sichtmauerwerk 11,5 cm Sorgfältig ausgeführtes Mauerwerk kann sichtbar bleiben, auf den Putz verzichten lohnt sich Deckenuntersichten Kostenspielraum: von 8 EUR für Anstrich über 35 EUR für Raufaser auf Putz bis zu Holzverschalung ab 85 EUR Deckenuntersicht kann sichtbar bleiben, wenn Konstruktion sorgfältig ausgeführt Nagelbinderkonstruktionen sind billig, bei nicht nutzbaren Dachräumen möglich, dann Wärmedämmung auf oberster Decke DACH ab Seite 115 INNENWÄNDE ab Seite 92 OBERFLÄCHEN ab Seite 126 GESCHOSSDECKEN ab Seite 103 OBERFLÄCHEN ab Seite 126 Wandoberflächen Kostenspielraum: innen: 7 EUR für Dispersionsanstrich, 27 EUR für Raufaser auf Putz, 80 EUR für Holzverschalung Sorgfältig ausgeführte Konstruktionen können sichtbar bleiben Im Bad: Wandfliesen ab ca. 70 EUR, Minimallösung: waschfester Anstrich 11 EUR, auch Holz hat sich, richtig verarbeitet, bewährt INNENWÄNDE ab Seite 92 Fußböden Kostenspielraum: Laminat, Kunststoff 20 bis 40 EUR, Linoleum um 55 EUR, Textilbeläge 20 bis über 80 EUR, Holzdielen und Parkett 45 bis 210 EUR, keramische Beläge 60 bis 135 EUR Im Bad, mit Zwischenschicht und Sockel: Kunststoff, verschweißt, ab ca. 55 EUR, keramische Fliesen ab ca. 95 EUR FUSSBÖDEN ab Seite 112 BAD UND WC ab Seite 129 Einsparpotenziale wesentlicher Bauteile: Kostenspannen zwischen einfachen und gehobenen oder üblichen Konstruktionen und Ausführungen (alle Kostenangaben jeweils pro m2 des betreffenden Bauteils) EINFACHER BAUEN 23

19 Obergeschoss Eingang 2 WC 3 Küche 4 Essen 5 Wohnen 6 Arbeiten 7 Bad 8 Zimmer 6 7 Erdgeschoss Für eine vierköpfige Familie ist dieses kleine zweigeschossige Haus in Witten konzipiert. Um eine einläufige Treppe, die beide Wohngeschosse miteinander verbindet, orientieren sich die dienenden Funktionsräume. Dieser Teil des Gebäudes hat eine kubische Form, während der Teil mit den bedienten Aufenthaltsräumen ein Satteldach aufweist. Das Gebäude erhält somit unverwechselbare Proportionen. Arch.: Marcus Patrias Bruttogrundfläche: 252 m2 Wohnfläche: 126 m2 Nutzfläche: 62 m2 Bruttorauminhalt: 675 m3 Bauwerkskosten: EUR je m2 Wohnfläche: 1890 EUR (umgerechnet für 2016) Schnitte 3 4 Die Treppe hat der Architekt zu einem eigenständigen Treppenhaus gemacht, das vor dem eigentlichen Haus sitzt. Die plastische Ausformung im Inneren wird in der Fassade abgebildet und zum bestimmenden Merkmal. 24 EINFACHER BAUEN

20 In Abschnitten Bauen IN ABSCHNITTEN BAUEN Alles auf einmal oder Man baut nur einmal im Leben und Wenn schon, denn schon sind gängige Redensarten. Das heißt in der Praxis, alles auf einmal bauen, im Zweifelsfall das bessere, teurere Material wählen, großzügig, ja oft zu groß planen und sich mit der gerade noch (oder schon nicht mehr) tragbaren Schuldenlast bepacken. Scheut man nicht die Last (vielleicht aber auch das Vergnügen) einer späteren Erweiterung oder eines Ausbaus, so wird Bauen wesentlich leichter finanzierbar. Der Grundgedanke ist, dass die Gesamtkosten zeitlich so verteilt werden, dass sie leichter verdaulich werden. Es bieten sich drei Wege an: das wachsende Haus, bei dem zunächst ein kleineres Gebäude erstellt und später durch Anbau oder ein zweites Gebäude erweitert wird; das Ausbauhaus wird in der gewünschten Größe erstellt, aber nur ein Teil davon fertig zur Wohnung ausgebaut, die restliche Fläche bleibt für den späteren Ausbau; das nachrüstbare Haus wird mit der gesamten Wohnfläche zunächst mit einfachstem Standard gebaut. Der erwünschte höherwertige Ausbaustandard wird später dann schrittweise verwirklicht. Die drei Verfahren können vielfältig miteinander kombiniert werden. Kosten strecken Diese Lösungswege sind nicht neu. Fertighausfirmen bieten z.b. Ausbauhäuser zum Selbstbau an, ebenso verfahren manche Bauträger. Auch als Starter-Häuser werden solche Konzepte angeboten. Alle Bauvorhaben, bei denen ein Teil der Investition in die Zukunft verschoben wird, müssen mit einem langfristigen Finanzplan abgestimmt werden. An-, Aus- oder Umbau also dann, wenn ein Darlehen abbezahlt ist oder wenn Sie aus irgendeinem Grund über mehr Geld verfügen (z.b. durch eine Erbschaft). Vorteilhaft ist das Bauen in Abschnitten vor allem, wenn das Baugeld teuer ist. Dann besteht die Chance, die aufgeschobenen Investitionen später unter günstigeren Bedingungen (niedriger Zins) realisieren zu können. Ist Baugeld wie zur Zeit billig, ist es wirtschaftlicher, die Bauwünsche gleich komplett zu verwirklichen. Da es günstigere Finanzierungsbedingungen nicht geben wird, ist es nur dann sinnvoll, eine Investition in die Zukunft zu verschieben, wenn sich bis dahin das Einkommen entsprechend verändert oder andere Gelder verfügbar werden. Ist das nicht zu erwarten, sollten Sie Ihre Bauwünsche auf das derzeit Finanzierbare beschränken ohne Wechsel auf die Zukunft. Verfahren Sie nach der Devise: Ich baue jetzt nur das, was ich mir langfristig leisten kann. Vorsicht: niedriger Zins Nie ist die Versuchung, über seine Verhältnisse zu bauen, größer als bei niedrigen Zinsen. Und dass das ins Auge gehen kann, haben in der Vergangenheit viele Bauherren leidvoll erfahren, als in der Zeit von 1970 bis Mitte der 1990er Jahre die Zinsen von 6 % auf bis zu 12 % stiegen. Mit der Folge, dass sich die monatlichen Belastungen für das in den 1970er Jahren gebaute Haus verdoppeln konnten. Derzeit gibt es Baugeld schon für einen Zinssatz von 1 bis 2 %. Traumhaft für die Bauherren. Doch hochriskant, wenn der niedrige Zins nicht für hohe Tilgungsraten genutzt wird. Steigt der Zins auch nur um 1 oder 2 %, verdoppelt bzw. verdreifacht sich die monatliche Zinsbelastung. Das kann (oder wird) passieren, wenn die Zinsbindung ausläuft. Deshalb sollte diese möglichst lange dauern (15 oder 20 Jahre); ein dafür etwas höherer Zins wiegt das Mehr an Sicherheit bei Weitem auf. Das mit Zinserhöhungen verbundene Risiko vermeiden Sie, wenn das aufgenommene Darlehen innerhalb der Zinsbindungsfrist (15 oder 20 Jahre) weitgehend oder vollständig getilgt wird. Das erfordert eine Anfangstilgung von mindestens 4 %, also eine jährliche Belastung von etwa 6 % der Darlehenssumme. Lassen Sie sich hierzu unabhängig von der Bank beraten. IN ABSCHNITTEN BAUEN 25

21 In Abschnitten Bauen Ein Haus auf Stützen (Stelzen) zu stellen widerspricht zunächst der Vorstellung, dass Häuser fest mit dem Boden verbunden sein müssen. Zwar leisten Stützen genau das, aber die optische Wirkung ist eine andere. Aber wie kommt man überhaupt auf diese Idee? Es gibt viele Situationen, in denen es große Nachteile mit sich bringt, in den Boden hinein oder direkt darauf zu bauen. Denken wir an Hochwassergefahr, an hohen Grundwasserstand oder steile Hänge, die zu bebauen erheblichen Gründungsaufwand und nicht nutzbares Bauvolumen bedingt. Vorbild sind die Pfahlbauten, die es ermöglichen, in Sumpfgebieten und auf dem Wasser zu bauen, und die schon aus der Frühgeschichte bekannt sind. Der Windfang ist als eigenständiges Raumelement ans Gebäude angehängt und wird über eine Stahltreppe von unten her erreicht. Das auf diesen Seiten vorgestellte Haus wurde am Steilhang auf Stützen erstellt. Damit konnte der aufwändige Bau eines Untergeschosses vermieden werden. Das scheinbar über dem Hang schwebende Haus weist noch eine weitere Besonderheit auf: Seine Wände und das Dach sind aus Stroh gebaut (siehe Kasten auf der nächsten Seite). Um dem Nebel im Tal zu entfliehen, wollte sich der Bauherr weit oben ein kleines Refugium mit ca. 30 m2 Fläche bauen. Doch die Lebensumstände können sich ändern: Ein Jahr später wurde daraus ein Windfang 4 Kochen 2 Garderobe 5 Wohnen 3 WC 6 Terrasse Charakteristisch für das Bauen mit Stroh sind die 1,25 m dicken Außenwände. Der Windfang ist als Kasten vor die Fassade montiert. Das Gebäude sitzt auf einer Stahlbetonplatte, die auf der Hangseite von einem Streifenfundament, auf der Talseite von Stützen mit Punktfundamenten getragen wird. 26 IN ABSCHNITTEN BAUEN

22 In der Luft zu hängen scheint dieses kleine Wohnhaus in Disentis (CH). Die Gründung wird so auf ein Minimum reduziert. Probleme mit Wasser gibt es nicht, und die unterseitige Wärmedämmung der Bodenplatte ist ein Kinderspiel. etwas größeres, nun zweigeschossiges und familientaugliches Projekt. Das Gebäude sitzt, der Hangsituation angepasst, auf einer Stahlbetonplatte, die hangseitig von einem Streifenfundament, talseitig von Stützen mit Punktfundamenten getragen wird. Das Haus erreicht Passivhaus-Standard allein durch die Wärmedämmung und eine konventionelle Heizung, ohne Lüftungsanlage und Wärmerückgewinnung. Arch.: Atelier Werner Schmidt Bauen mit Stroh wie geht das? Der Wandaufbau erfolgt mit Jumbo- Strohballen (2,40/1,25/0,70 m), jeder 320 kg schwer. Die Wanddicke von 1,25 m ist für den Abtrag der Schneelast erforderlich, die in der Bergregion bei 620 kg/m 2 liegt. Die im Verband geschichteten Strohballen werden mit Kunststoffbändern zur Bodenplatte hin verspannt und während einer vierwöchigen Ruheperiode ständig nachgespannt. Dadurch setzt sich die Konstruktion, schließlich um 30 cm. Die auf Zug gebrachten Spannbänder stabilisieren die Strohwände und verhindern eine Ausdehnung. Ein Ringbalken aus Dreischichtplatten schließt die Wände nach oben ab. Diese werden beidseitig mit Kalk-Zementputz verputzt. Der dringt bis zu 8 cm in das Stroh ein und bildet mit diesem eine statische Einheit, die auch die Horizontalkräfte aufnimmt Die Nutzung des Erdgeschosses ist ausgetüftelt: Diele, Küche sowie Wohn- und Essbereich bilden einen Raum. Über die Küchenschränke hinweg führt die Treppe ins obere Geschoss. 1 Zimmer 4 Wohnen 2 Treppe zum Windfang 5 Terrasse 3 Kochen Querschnitt IN ABSCHNITTEN BAUEN 27

23 In Abschnitten Bauen Das Ausbauhaus Mit Ausbauhaus sind nicht Häuser gemeint, bei denen zusätzlich zur kompletten Wohnfläche das Dachgeschoss oder der Keller zum späteren Ausbau vorgehalten werden. Beim Ausbauhaus wird nicht wie üblich die gesamte Wohnfläche fertiggestellt, sondern nur der für den Anfang unbedingt erforderliche Anteil. Das Haus wird in der erwünschten Größe (z.b. für 110 m 2 Wohnfläche) zunächst von außen betrachtet fertig gemacht. Ein Teil der Wohnfläche wird als Wohnung von etwa 60 bis 70 m 2 komplett ausgebaut. Die übrige Fläche, am besten ein ganzes Geschoss, bleibt im Rohbau zunächst ungenutzt. Dieser Teil wird später bei veränderter wirtschaftlicher Lage oder bei Vergrößerung der Familie ausgebaut. Dieses Vorgehen ermöglicht, einige Jahre früher ins Wohneigentum zu wechseln, in den Jahren, in denen noch keine Kinder da oder geplant sind. Ihre finanzielle Belastung verteilt sich ungefähr so, wie unten berechnet: Dann, wenn Ihre teuerste Finanzierung entfällt oder günstiger wird (z.b. durch Zinssenkung), bauen Sie aus. Beim Ausbauhaus wird die gesamte Hülle im Endzustand bereits zu Beginn gebaut. Damit fällt der Kosten verschiebende Effekt natürlich kleiner aus als beispielsweise beim Anbau. Dafür ist die Sache insgesamt wirtschaftlicher, weil nur noch bestimmte Gewerke betroffen sind. Das Ausbauhaus bietet sich auch an, wenn Sie selbst Hand anlegen wollen. Da Sie Ihr Haus bereits bewohnen, stehen Sie beim Weiterbauen nicht unter Zeitdruck ein nicht zu unterschätzender Vorteil. 1. Bauphase: Doppelhaushälfte mit zunächst 70 m2 Wohnfläche 2. Ausbauphase: Ausbau des Dachgeschosses mit 40 m2 Wohnfläche Bei diesem Ausbauhaus wird zunächst nur das Erdgeschoss als Wohnung ausgebaut. Die übrige Fläche (das Dachgeschoss) wird erst später bewohnbar gemacht, wenn das Geld dafür verfügbar ist. Fertighäuser zum Selbstausbau Auch die Fertighaushersteller bieten Häuser zum Selbstausbau an. Dabei können Sie den Grad des bereits fertigen Ausbaus in bestimmten Stufen wählen. Bei den im Fertighausbau vorherrschenden trockenen Bauweisen fällt wenig und weniger hartnäckiger Schmutz an. Sie sind deshalb besser für bewohnte Baustellen geeignet als Massivbauten. Beispielrechnung: Übliche Kompletterstellung: 110 m 2 Wohnfläche zu 1700 EUR/m EUR Erstellung als Ausbauhaus: 70 m 2 Wohnfläche zu 1700 EUR/m EUR 40 m 2 nicht ausgebaut zu 1050 EUR/m EUR (Treppe wird erst später gebaut) Gesamtkosten des Ausbauhauses EUR Ersparnis beim Ausbauhaus EUR 28 IN ABSCHNITTEN BAUEN

24 Das nachrüstbare Haus Und so lange sollte es halten Wenn der Maler aus dem Haus geht, beginnt der Verfall. Dieser alte Handwerkerspruch beschreibt drastisch, dass jedes Haus altert. Abhängig von Bauart, Gebrauch und Standort altern die Teile des Hauses unterschiedlich schnell. Regelmäßige oder unmittelbar bei Bedarf ausgeführte Unterhaltsleistungen erhalten den Wert des Hauses. Dabei sind Schönheitsreparaturen und Substanz erhaltende Maßnahmen zu unterscheiden. Als Schönheitsreparatur gilt beispielsweise das Erneuern der Badezimmerausstattung, während das Auswechseln von Fenstern oder die Neueindeckung des Daches Substanz erhaltende Maßnahmen sind. Die Unterhaltsleistungen fallen in bestimmten Zeitintervallen an; sie sind aus der Tabelle ersichtlich. Man kann sie gezielt dazu einsetzen, das Haus zunächst möglichst einfach und kostengünstig zu erstellen, um es dann nach der üblichen Lebensdauer der verwendeten Materialien mit besserem oder schönerem Material zu versehen. Besonders eignen sich hierzu Bodenbeläge Wandbekleidungen Sanitäreinrichtungen Sanitärarmaturen Kücheneinrichtungen Dacheindeckungen Innentüren Tür- und Fensterbeschläge Elektroinstallationen auf Putz. Möglich ist es aber auch bei Außentüren, Blumenfenstern, Wintergärten und Außenanlagen. Ja, selbst einen Balkon oder eine Dachterrasse kann man nachträglich erstellen. Gehen Sie nach der Regel vor, alles das sofort zu verwirklichen, was später nur noch schwer oder überhaupt Bauteile Jahre* Wände und Decken Standardausführungen 80 leichte Trennwände 50 Dachhaut Ziegel, Schiefer 50 Faserzement 40 Zinkblech 30 doppelte Pappe, Stahlblech 20 Dachstuhl (Stahl, Holz) 80 Dachrinne Kupferblech 40 Zinkblech 30 Stahl, verzinkt 20 Putz Deckenputz, Massivdecken 80 Deckenputz, Putzträger 50 Deckenputz in Nassräumen 30 Innenwandputz 50 Außenwandputz 30 Wärmedämmung außen 30 Fußböden in Mörtel (z.b. Keramik) 40 Hartholz 50 Weichholz 30 Kunststoff, Linoleum 30 Textilbeläge 10 Treppenstufen Hartholz, Stein 50 Weichholz 30 Fenster Hartholz 50 Weichholz 30 Kunststoff 30 Fensterbänke 30 Fensterläden 30 nicht zu machen ist. Das betrifft vor allem die Grundrissgestaltung, den Aufbau der Außenwand und die Fenster, die Heizungs- und Sanitärinstallationen sowie die Grundleitungen. Die Strategie, mit einfacher Ausstattung zu starten, hat zudem den Vorteil, Bauteile Jahre* Türen Innentüren 40 Außentüren, Hartholz 50 Außentüren, Weichholz 30 Tür- und Fensterbeschläge 20 Gitter und Geländer außen 40 Verschalungen Vertäfelungen 50 Brettverschalungen 30 Elektroinstallation Leitungen unter Putz 40 Leitungen auf Putz 30 Schalter und Dosen 20 Heißwasserbereiter, Koch- und Heizgeräte 10 Sanitäre Installation Wasserrohrleitungen Kupfer, Kunststoff 30 Stahl, verzinkt 30 Kunststoff 30 Stahlrohr, schwarz 30 Sanitäreinrichtungen 30 Armaturen 15 Heizung Heizkörper, Grauguss 30 Heizkörper, Stahl 20 Rohrleitungen, Kupfer Kunststoff 30 Stahlrohr 30 Ventile, Hähne 20 Heizkessel, Grauguss 30 Heizkessel, Stahl 20 Ölöfen 20 Gas- und Kohleherd 30 * sollten mindestens erreicht werden dass Sie nach einigen Jahren Bewohnererfahrung besser wissen, was Sie tatsächlich noch benötigen und was nicht. IN ABSCHNITTEN BAUEN 29

25 Das wachsende Haus Erdgeschoss Obergeschoss Das Konzept des wachsenden Hauses geht von einer kleinen, funktionsfähigen Wohneinheit aus, an die dann später nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten angebaut wird. Die Realisierung in Bauabschnitten ist bei großen Bauvorhaben gang und gäbe. Die Übertragung auf ein Einfamilienhaus ist möglich, setzt aber eine sorgfältige Planung des Ganzen und seiner Teile voraus. Die Ausarbeitung eines für Sie zugeschnittenen Stufen-Planes ist Sache des Architekten, wobei Sie allerdings kräftig mitwirken müssen. Das Grundrissbeispiel auf der folgenden Seite zeigt, wie das aussehen kann. Zunächst wird ein Haus mit einer Wohnfläche von 70 m 2 erstellt. Das reicht für eine offene Küche, Essund Wohnraum, zwei Zimmer und Bad. Später werden bei Bedarf zwei weitere Räume von je 15 m 2 Fläche angebaut werden. Durch einen Anbau wird die Wohnfläche eines Hauses von 65 auf 90 m2 erweitert. Das Haus wird auf Seite 67 vorgestellt. Arch.: Becher + Rottkamp Und so verteilen sich die Kosten: Das zunächst erstellte Haus kostet bei 1700 EUR/m 2 insgesamt EUR. Später sind dann für die Erweiterung um 30 m 2 etwa EUR fällig (Preisstand 2016). Wann Sie anbauen, bestimmen Sie selbst. Erweiterungen können sich schwierig gestalten, wenn sie beim ersten Bau nicht berücksichtigt wurden. Beim späteren An- oder Ausbau sollten möglichst wenige Vorleistungen zerstört werden. Durchbrüche, Installationsanschlüsse, Zugänge, Kanalanschluss, Schuttabfuhr usw. müssen eingeplant oder vorgerichtet sein. Auch die baurechtliche Absicherung des Anbaus muss vor Beginn des ersten Bauabschnitts gesichert werden. Eine bereits erteilte Baugenehmigung für das gesamte Projekt muss alle paar Jahre (je nach Landesbauordnung) verlängert werden. Wer in Zukunft erweitern will, sollte alle Möglichkeiten, die das Grundstück und der Bebauungsplan bieten, in die Planung einbeziehen. Der Vergleich der gegebenen Alternativen wird zeigen, was mit geringeren Vorleistungen relativ einfach zu machen ist und was nicht. Entscheiden Sie sich für die in Frage kommenden Lösungen. Es ist nicht sinnvoll, alles offen halten zu wollen, das schränkt ein und kostet Geld. 30 IN ABSCHNITTEN BAUEN

26 Hoch wärmedämmende Ziegel werden nach den Plänen maschinell zu Wandelementen vermauert, zur Baustelle transportiert und dort versetzt. Dieses Doppelhaus mit zwei Einheiten von je ca. 90 m2 Wohnfläche ist Teil einer mit dem LBS-Systemhaus errichteten Siedlung. Im Systembau werden Hauskonzepte für vielfältige Bauformen und unterschiedliche Grundstücksituationen nach einer modularen Ordnung entwickelt. Es gibt ein Grundmodul, ein Anbau- und ein Dachmodul. Damit entsteht so etwas wie ein Baukasten. Die einheitliche und einfache Grundgeometrie mit geringen Spannweiten ermöglicht es, den Bauprozess zu rationalisieren, ohne einheitliche Häuser in großer Stückzahl bauen zu müssen. So können individuelle Häuser oder Hausgruppen zu sehr günstigen Kosten erstellt werden. Zur Wahl stehen Ziegeloder Porenbetonelemente, Kalksandsteingroßformate und Holzständerkonstruktionen. Ein weiterer Vorteil des auf der Winkelform basierenden Baukastens besteht in der Vielfalt der Hausgrößen und in der Erweiterbarkeit, die praktisch Teil der Entwurfsidee ist. Arch.: G.A.S. Sahner Im Rahmen der Entwicklung eines Systemhauses der Landesbausparkassen ist dieser Entwurf für ein Haus mit nur 70 m2 Wohnfläche entstanden. Sollte der Platz später nicht mehr ausreichen, kann erweitert werden: Möglich sind ein oder zwei zusätzliche Zimmer im Obergeschoss oder ein Anbau ans Wohnzimmer im Erdgeschoss. Für den Einbau der notwendigen Türen werden Vorkehrungen getroffen, die später einen aufwändiger Abbruch vermeiden. Arch.: G.A.S. Sahner Eingang 2 Garderobe, WC 3 Anschlussraum (unter Treppe) 4 Kochen, Essen 5 Wohnen 6 Zimmer 7 Bad 8 Kellerersatz Erdgeschoss Obergeschoss IN ABSCHNITTEN BAUEN 31

27 GEMEINSAM BAUEN Gemeinsam Bauen Am einfachsten ist s beim Doppelhaus Haus im Teileigentum Doppelhäuser sind billiger als Einzelhäuser. Noch günstiger sind Reihenhäuser. Bedingt ist dies erstens durch den geringeren Bedarf an Grundstücksfläche, zweitens durch die technischen Vorteile des Aneinander-Bauens, insbesondere durch die Einsparung von Außenwänden. Wollen Sie die Kostenvorteile eines Doppel- oder Reihenhauses nutzen, brauchen Sie zunächst einen bzw. mehrere Partner. Die Suche nach Baupartnern ist bei Doppelhäusern durchaus üblich. Sie geschieht entweder durch Nachfragen im Bekanntenkreis oder durch Zeitungsinserate. Dabei ist immer ein Bauherr der Initiator, der bereits seine Entscheidung für den Bau eines Doppelhauses getroffen hat. Dieser Initiator können Sie selbst sein, wenn Sie sich nach Gelegenheiten umgesehen und einen geeigneten Bauplatz in Aussicht haben. Grundstücke, auf denen Doppel- oder Reihenhäuser erstellt werden dürfen, werden vorrangig von Wohnungsbaugesellschaften und Bauträgern erworben, da sie für den Einzelbauherrn in der Regel zu teuer sind. Als Bauherrengruppe sind Sie aber in der Lage, bei solchen Grundstücken mitzubieten. Das Doppelhaus ist die unkomplizierteste und deshalb häufigste Form des Gemeinsam-Bauens. Der Spareffekt ist allerdings abgesehen vom geringeren Grundstücksbedarf relativ bescheiden, es sei denn, man macht das Aneinander-Bauen zum wesentlichen Prinzip des Baukonzeptes. Für die Gebäudeform heißt das vor allem, die Anbaufläche möglichst groß zu machen, und beide Gebäudehälften mit einem ungegliederten, gemeinsamen Dach zu versehen. Die Verbindung der beiden Haushälften muss möglichst einfach, ohne komplizierte technische Anschlüsse gestaltet werden. Das Doppelhaus kann in vielen Fällen mit gemeinsamen Anschlüssen für Abwasser, Wasser, Strom und Gas versehen werden. Mit wem? Es mag nicht leicht sein, Partner zum Bauen zu finden. Es mag auch nicht einfach sein, sich für eine so wichtige Sache wie das Bauen zusammenzuraufen. Lohnend ist es allemal. Dabei müssen Sie nicht gleich an Gemeinschaft im Sinne von ein Herz und eine Seele denken. Sagen Sie Interessengemeinschaft! Denken Sie nicht an Wohn- oder Hausgemeinschaft. Für Ihr Ziel, ein Haus zu bauen, ist es nämlich nicht unbedingt von Vorteil, wenn Sie mit Partnern bauen, die Sie gut kennen. Die persönliche Beziehung kann die Durchsetzung Ihrer Wünsche eher behindern als bei fremden Partnern, die sachliche, durch Persönliches unbelastete Entscheidungen treffen. Wird hinterher, wenn die Häuser stehen, aus der Zweckgemeinschaft so etwas wie Freundschaft, so hat es sich vielleicht doppelt gelohnt. Voraussetzung zum gemeinsamen Bauen ist das aber nicht. Grundstücke für eine freistehende Bebauung sind nicht immer so teilbar, dass Doppelhäuser errichtet werden können. Ein Weg, dennoch zum kleinen Haus auf kleinem Grundstück zu kommen, besteht darin, das freistehende große Haus, das Sie baurechtlich erstellen dürfen, so zu teilen, dass zwei Häuser daraus werden. Sie haben dann zwei Doppelhaushälften, je nach Grundstückszuschnitt nebenoder hintereinander. Eine reale Aufteilung in zwei Grundstücke wird hierfür kaum zu erwirken sein. Deshalb gelten die Häuser als Eigentumswohnungen. Das ändert aber nichts an ihrem Gebrauchswert. Sind die Häuser hinsichtlich der Lage (Ausrichtung zur Sonne!) nicht gleichwertig, kann es günstiger sein, das weniger attraktive Haus nicht zu verkaufen, sondern zu vermieten. Zeichnungen Seite 15 und 16 Grundstücke aufteilen In welcher Form und wo kann man gemeinsam bauen? Von Doppelhäusern haben wir schon gesprochen. Baut man mehr als zwei Häuser zusammen, so sprechen wir von Hausgruppen. Das können Reihenhäuser sein, es sind aber auch andere Gruppierungen möglich. Die Einsparungseffekte stellen sich bereits bei Gruppen von drei oder vier Häusern ein und sie nehmen bei Erhöhung der Hausanzahl nur noch geringfügig zu. Es lohnt deshalb meistens nicht, die organisatorischen und zwischenmenschlichen Probleme größerer 32 GEMEINSAM BAUEN

28 Bauherrengruppen in Kauf zu nehmen: Wenn möglich, sollte bei fünf oder sechs Bauherren Schluss sein. Die Größe der Gruppe richtet sich auch nach den verfügbaren Grundstücken und deren Bebaubarkeit: Bei geschlossener Bauweise wird man um Zeilen mit weniger als fünf Häusern nicht herumkommen. Offene Bauweise dagegen erlaubt Doppelhäuser und Hausgruppen von bis zu fünf oder mehr Häusern. In der Regel ist die Länge der Hausgruppen auf 50 m begrenzt. Sind Doppelhäuser und Hausgruppen im Bebauungsplan nicht vorgesehen, so können Sie versuchen, beim Planungsamt eine Befreiung zu erwirken. Hausgruppen gibt es in vielen Spielarten. Das in Frage kommende Grundstück gibt die Bedingungen vor. Je weniger Sie sich am üblichen Einfamilienhaus orientieren, desto leichter ist es, in der Gruppe zu bauen. Die Idee, ein rechteckiges Grundstück so zu vierteln, dass vier über Eck angebaute Eigenheime mit je 70 m2 Wohnfläche entstehen, hatte ein Architekt schon vor 100 Jahren. Die kleinen Häuser sind heute saniert sehr begehrt. (Arch.: Eugen Haueisen, Ludwigshafen) Hinweis: Teilung und Zusammenlegung vongrundstücken sind unter Umständen genehmigungspflichtig (Antrag beim Bauamt/Gemeinde). Gemeinsam erschließen Einigen Sie sich mit den Nachbarn auf gemeinsame Anschlüsse für technische Ver- und Entsorgung. Wenn Sie sich damit bei den Behörden und den Versorgungsunternehmen durchsetzen, können Sie einige tausend Euro Anschlusskosten sparen. Sind die Grundstücke nicht zu groß oder bauen Sie dicht am Nachbarn, dann lohnen sich folgende Maßnahmen: Das Abwasser wird auf den Grundstücken zusammengeführt und mit nur einem Anschlussschacht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Für Gas und Wasser wird (wie bei Gebäuden mit Eigentumswohnungen) Blockanschluss beantragt; intern wird weiter verteilt. Prüfen Sie, ob eine gemeinsame Heizzentrale wirtschaftlich ist (Leitungslängen!). Solche Lösungen müssen mit Leitungsrechten im Grundbuch abgesichert werden. Außerdem müssen Sie vertragliche Vereinbarungen über die Abrechnung von Beiträgen und Gebühren treffen. Bedenken Sie, dass es im Falle späterer Unstimmigkeiten zwischen den Nachbarn Probleme geben kann. Aus 3 mach 4 Grundstücke sind oft größer als für Ihr Bauvorhaben nötig. Wenn Sie als Einzelbauherr kleiner als zulässig bauen, so sparen Sie zwar Bauwerkskosten, nicht aber am Grundstück. Gemeinsam bauen ermöglicht die wirtschaftliche Verwertung nicht benötigter Grundstücksteile. Und das kann so gehen (siehe Abbildung rechts): Bei Grundstücken von 400 m 2 und einer Geschossflächenzahl von 0,5 dürfen 0,5 x 400, also 200 m 2 Geschossfläche gebaut werden. Werden nur 150 m 2 Geschossfläche gebraucht, so können 100 m 2 des Grundstücks abgegeben werden. Legen drei Bauherren ihre jeweils 400 m 2 zusammen, so entstehen hieraus vier Grundstücke von je 300 m 2, die mit je 150 m 2 überbaut werden dürfen. GEMEINSAM BAUEN 33

29 Was der Einzelne nicht schafft, gemeinsam gelingt es, seinen eigenen Lebensraum (das Wohnumfeld) zu gestalten. Das hier vorgestellte Projekt beweist es. Den Anstoß für diese Baugruppe gaben Mutter und Tochter mit Familie, die auf die Architekten mit dem Wunsch zukamen, zwei Holzhäuser zu errichten. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück stieß man auf ein 3000 m2 großes Hanggrundstück in Berlin-Frohnau, für das sich bereits verschiedene Investoren vergeblich um eine sinnvolle Bebauung bemüht hatten. Die Architekten entwickelten ein Ensemble von fünf viergeschossigen Einfamilienhäusern und bewegten ihre Auftraggeber zur Gründung einer Baugruppe. Die weiteren Mitglieder wurden über Anzeigen und einen Pressebericht gefunden. Seit Fertigstellung sind die Parketthäuser, wie sie wegen der Bekleidung im Fischgrät-Muster genannt werden, zu einer Frohnauer Sehenswürdigkeit und zum Ausflugsziel geworden. Arch.: Nägeliarchitekten Schnitt Dachgeschoss 7 1 Windfang 2 Wohnen 3 Küche 4 Essen 5 Zimmer 6 Bad 7 Terrasse Obergeschoss Erdgeschoss Untergeschoss 34 GEMEINSAM BAUEN 5

30 Diese zwei Doppelhäuser entstanden in Bauherrengemeinschaft. Auf die umliegende heterogene Bebauung antworten die Architekten mit zwei einfachen, aber prägnanten kubischen Baukörpern im Spiel von Symmetrie, Reihung und Spiegelung. Jeweils zum Nachbarhaus versetzte Einschnitte bilden private Außenzimmer als Dachterrassen Obergeschoss Obergeschoss 6 6 Doppelhäuser am Weißensee (Berlin) Gesamtnutzfläche: 220 m2 Wohnfläche (WF nach II.BV): 160 m2 Nutzfläche Keller: 60 m2 Bruttogrundfläche (BGF): 311 m2 Bruttorauminhalt (BRI): 841 m3 Gesamtkosten ohne Grundstück pro Haus: EUR Bauwerkskosten: EUR Kosten Keller ca.: EUR Bauwerkskosten/m3 BRI: 340 EUR Bauwerkskosten/m2 BGF: 915 EUR Bauwerkskosten/m2 WF: 1780 EUR (umgerechnet für 2016) Gleich große Raumeinheiten (4 x 6 m) bilden im Erdgeschoss eine Raumabfolge, im Obergeschoss sind sie teilbar. So kann das Haus ohne konstruktiven Umbau 4, 5 oder 6 Zimmer plus Wohnküche bieten. Es passt sich den Bedürfnissen der Bewohner an. Die Lage des Wohnzimmers ist (wie bei Gründerzeitwohnungen) frei wählbar. Die Raumproportionen spiegeln sich in den Fassaden wider. Außen liegende Fenster unterstützen die Geschlossenheit der Kuben, innen wirken sie durch umlaufende, wandtiefe Zargen wie Bilder. Die dreiläufige Sichtbetontreppe wirkt wie eine Skulptur, ihr Auge verbindet die Geschosse und bringt Licht tief ins Haus Erdgeschoss Wohnbereich 5 Bad, WC 2 Essplatz 6 Zimmer 3 Küche 7 Terrasse 4 Eingang/WC 8 Abstellraum Arch.: Julia Dahlhaus, Michael Müller Außen liegende Fenster unterstützen die Geschlossenheit der Kuben, innen wirken sie durch umlaufende, wandtiefe Zargen wie Bilder. GEMEINSAM BAUEN 35

31 Und so können Sie es anpacken Es gibt mehrere Wege, mit anderen gemeinsam zum eigenen Heim zu gelangen. Der hier aufgezeigte hat gute Erfolgschancen, weil er darauf setzt, wichtige Entscheidungen bereits vor der Partnersuche zu treffen. Andererseits verlangt er vom Initiator nicht unerhebliches Engagement. Selbst Initiative ergreifen! Suchen Sie Grundstücke, die für den Bau von drei bis fünf Häusern ausreichen. Wählen Sie dabei den Ihnen gut erscheinenden Standort aus und sprechen Sie mit den Grundeigentümern. Erklären Sie, was Sie vorhaben, und dass Sie weitere Käufer beibringen werden und dazu noch Zeit brauchen. Es kann sich sogar lohnen, hierfür einen etwas höheren Kaufpreis in Aussicht zu stellen, der den Verkäufer für entgangenen Zins durch späteren Verkauf entschädigt. Damit geben Sie das Grundstück für die Bauherrenpartnerschaft vor. Architektenwahl Der Architekt Ihrer Wahl soll für die gesamte Bauherrengruppe arbeiten. Er muss deshalb bereit sein, die Koordinationsleistungen zur Abstimmung der Einzelbauvorhaben zu erbringen. Dieser Mehraufwand wird dadurch kompensiert, dass der Aufwand für Detailplanung, Ausschreibung und Bauüberwachung reduziert wird. Vom Architekten lassen Sie sich einen Bebauungsvorschlag für die gesamte Hausgruppe anfertigen. Wer mit Ihnen bauen will, unterzeichnet einen Vertrag mit dem Architekten, mit dem ihm die Bebauung des ausgewählten Grundstücks übertragen wird. Durch die Vorgabe des Architekten ersparen Sie sich eine langwierige und unter Umständen das Projekt gefährdende gemeinsame Architektensuche. Überzeugen Sie Ihre Partner davon, dass es billiger wird, wenn Sie ein und denseiben Architekten beauftragen. Partnersuche Wenn Sie Partner nicht im Freundesund Bekanntenkreis finden, schalten Sie eine Zeitungsanzeige. Die Auswahl kann schwerfallen. Lassen Sie sich nicht nur von Sympathien leiten. Wichtiger ist, dass die Beteiligten in etwa gleiche Vorstellungen haben und ein Zwang oder Wille zum sparsamen Bauen bei allen gleichermaßen vorhanden ist. Andererseits muss die Finanzierung solide sein, so dass nicht einer der Partner während des Bauens in Schwierigkeiten gerät und das Gesamtprojekt gefährdet. Grundstücke passend machen Die vorhandenen Grundstücke passen selten genau zu den Bauwünschen. Das kann man ändern. Nach den Skizzen der zukünftigen Bebauung wird das gesamte Grundstück neu parzelliert. Die Grundstücke werden den Wünschen der Bauherren angepasst und das Maß der baulichen Nutzung gerecht geregelt. Ohne Neuparzellierung ist das gemeinsame Bauvorhaben oft überhaupt nicht zu realisieren, oder es bleiben große Belastungen einzelner Bauherren, die, heute akzeptiert, in der Zukunft zu Missgunst verleiten können. Ein einfaches Beispiel betrifft die Eckgrundstücke von Hauszeilen (siehe Abbildung). Zum Verfahren: Der notarielle Kaufvertrag der Grundstücke wird mit der Zusammenlegung aller beteiligten Grundstücke und deren Teilung nach den Erfordernissen der geplanten Bebauung verbunden (Reihenfolge: Zusammenlegung Teilung Verkauf). Mit diesem Kaufvertrag werden alle Grunddienstbarkeiten, die zur Realisierung des Bauvorhabens erforderlich sind, festgelegt, insbesondere die Überbauung von Grenzabständen, die Übernahme von Abstandsflächen, die Duldung von Wege- und Leitungsrechten und die Stellplatzregelungen. Von diesem nicht ganz einfachen Verfahren darf man sich nicht abschrecken lassen. Es lohnt sich. und wie geht s weiter? Alles Weitere ist üblicher Planungsund Bauablauf. Wirken Sie darauf hin, dass wo immer möglich Details, Konstruktionen und Materialien vereinheitlicht werden. Das spart beträchtlich. Die Vereinigung und neue Teilung von Grundstücken kann helfen, Ihre Bauwünsche zu verwirklichen. Das Beispiel zeigt zwei Möglichkeiten zur Regelung der Bebauung von Eckgrundstücken. Welche in Frage kommt, hängt vom Einzelfall ab. 36 GEMEINSAM BAUEN

32 Selbst Bauen SELBST BAUEN Die Grundsätze So viel wird mit Selbsthilfe gespart Baumaßnahmen in Deutschland Einsparung 18 % bis EUR 33 % bis EUR 25 % bis EUR 11 % bis EUR 13 % > EUR Quelle: Bauherren-Schutzbund 2012 Sein Haus selbst zu bauen hat lange Tradition. Vor allem in ländlichen Gegenden ist es auch heute noch üblich, sein Haus mit möglichst geringer Fremdleistung zu errichten. Das liegt an den erschwinglichen Grundstückspreisen und an der hier besonders großen Bedeutung des eigenen Hauses für das Ansehen in der dörflichen Gemeinschaft: Es ist selbstverständlich, dass man sein Haus baut. Und das geht oft nur, wenn vieles selbst gemacht wird. Für die meisten Bauherren ist Selbsthilfe (wie die sogenannte Eigenleistung offiziell heißt) notwendiger Eigenkapitalersatz, um sich das Bauen überhaupt erst leisten zu können. Wer aber Spaß an der Sache hat, handwerkliches Geschick und die nötige Zeit, der kann sich durch Selbsthilfe das Eigenheim verschaffen, das er sich anders nicht leisten könnte. Er kann früher oder mit niedrigerem Einkommen bauen, oder größer und aufwändiger, als es sonst möglich wäre. Wie viel durch Selbsthilfe eingespart werden kann, hängt davon ab, welche Hausform, welche Bauart und welche Art von Ausbau gewählt werden. Wer viel selbst machen will, muss dafür geeignete Bauweisen wählen. Mehr als 20 % der Bauwerkskosten zu sparen ist bei üblichen Bauweisen kaum möglich. Mit für den Selbstbau entwickelten Bausatzhäusern können auch Eigenanteile von bis zu 40 % erreicht werden, doch dazu muss man besonders befähigt sein. Bei der Fertigkeit eines Heimwerkers und der Freizeit eines normal Berufstätigen sollten Sie den Selbsthilfeanteil nicht höher als 10 % der Bauwerkskosten ansetzen. In der Praxis reduziert sich das zumeist auf Malerarbeiten, Bodenbeläge, Fliesen, Baureinigung und Außenanlagen. Trauen Sie s sich zu? Wer um 10 % der Bauwerkskosten einsparen will, muss je nach handwerklichem Können 1000 bis 2500 Arbeitsstunden aufbringen (zur groben Ermittlung der Stunden siehe unten). Das kann unbezahlten Urlaub erfordern und bedeutet mit Sicherheit, über lange Zeit Wochenenden und Feierabende zu opfern. Sie brauchen: handwerkliches Geschick gute körperliche Verfassung gute Nerven für das Nebeneinander von Familie, Beruf, Baustelle. Schätzen Sie den Zeitaufwand realistisch ein. Rechnen Sie bei konventioneller Bauweise mit einer Bauzeit von einem Jahr, so werden bei hohem Selbsthilfeanteil daraus leicht zwei Jahre oder mehr. Die längere Bauzeit reduziert die Einsparungen durch längere Zwischenfinanzierung weiter laufende Miete für Ihre bisherige Wohnung Preiserhöhungen beim späteren Materialeinkauf sowie mögliche Teuerung bei später nötigen Fremdleistungen. Wie lange brauchen Sie? Bei einer Handwerkerleistung für 5000 EUR rechnen Sie mit einem Lohnanteil von 70 %. Die Handwerkerstunde rechnen Sie niedrig mit im Mittel 40 EUR. Das ergibt in diesem Beispiel rund 90 Handwerkerstunden. Für diese Leistung benötigen Sie mindestens doppelt so lange, also 180 Stunden. Machen Sie sich klar, was 1000 Stunden Selbsthilfe bedeuten! Sie arbeiten im Jahr ca Stunden. Dafür sind Sie von morgens bis abends aus dem Haus Arbeitsstunden zusätzlich bedeuten: 2 Jahre lang jede Woche zusätzlich 14 Std. oder 1 Jahr lang jede Woche zusätzlich 25 Std. oder anders betrachtet: jeden Arbeitstag 4 Std. ergeben 800 Std./Jahr jeden Samstag 10 Std. ergeben 400 Std./Jahr jedes Wochenende 16 Std. ergeben 640 Std./Jahr Rechnen Sie mit nicht mehr als 40 Wochen pro Jahr. SELBST BAUEN 37

33 Selbsthilfe im Baubetrieb Bauen in Selbsthilfe. Jeder kann nach seinen Möglichkeiten mitmachen. Auch kleine Beiträge sparen Zeit und Geld. Die Familie ist wichtig. Versicherungen Selbsthilfe birgt ein beträchtliches Unfallrisiko. Bei öffentlicher Förderung nach dem Wohnraumförderungsgesetz ist Selbsthilfe durch gesetzliche Regelungen beitragsfrei versichert. Das gilt für den Bauherrn selbst wie für die mithelfenden Freunde oder Verwandten. Bei nicht oder anderweitig geförderten Bauvorhaben müssen Helfer beitragspflichtig bei der Berufsgenossenschaft gegen Folgen von Arbeitsunfällen versichert werden. Dazu sind Sie gesetzlich verpflichtet. Schließen Sie eine Bauleistungsversicherung (heißt auch Bauwesenversicherung) ab. Sie deckt Schäden infolge von Diebstahl und Vandalismus an bereits fertigen Leistungen. Verwahren Sie Materialien in einem verschließbaren Raum. Falls es den noch nicht gibt, bauen Sie hierzu eine Bautüre ein, die Sie vom Rohbauunternehmen ausleihen können. Eigenleistungen, die Vorarbeiten für nachfolgende Handwerkerleistungen beinhalten, bergen Risiken: Werden Sie nicht fertig, gibt es Terminprobleme. Erhebliche Mehrkosten kommen auf Sie zu, wenn nachfolgende Handwerker warten müssen. Das gilt auch, wenn Ihre Vorarbeiten als nicht einwandfrei bemängelt und durch Fachfirmen nachgebessert werden. Sprechen Sie Ihre Eigenleistungen frühzeitig mit dem Architekten bzw. Bauleiter ab. Bei Eigenleistungen tragen Sie nicht nur das Mängelrisiko für die eigenen Arbeiten, Sie haben auch keinen Anspruch auf Gewährleistung, wenn bei Folgegewerken Schäden auftreten, die durch mangelhafte Vorleistungen des Bauherrn verursacht sind. Wenn Sie Eigenleistungen beim Kauf schlüsselfertiger Objekte erbringen wollen, achten Sie darauf, dass der Anbieter die ihm ersparten Arbeiten angemessen vergütet. Anderenfalls würden Sie für viel eigene Arbeit sehr schlecht entlohnt. Unter dem Strich würde dann wenig übrig bleiben, da Sie ja auch noch das Material kaufen müssen. Versicherung durch die Bauberufsgenossenschaft (BG BAU) Alle Personen, die der Bauherr als Hilfskräfte (auch gegen Entgelt) für Eigenleistungen heranzieht, sind gesetzlich gegen Arbeitsunfall versichert. Dazu gehören auch mithelfende Familienangehörige, Bekannte und Nachbarn. Bei Helfern, die im Rahmen einer kurzfristigen Gefälligkeit oder unternehmerähnlich tätig werden, kann der Versicherungsschutz ausgeschlossen sein. Entscheidend sind die tatsächlichen Umstände der Mithilfe. Ausgenommen von diesem Versicherungsschutz sind der Bauherr selbst und sein Ehegatte. Bei nach dem Wohnraumförderungsgesetz geförderten Bauvorhaben besteht für alle im Rahmen der Selbsthilfe unentgeltlich mithelfenden Personen (auch Bauherr und Ehegatte) beitragsfreier gesetzlicher Unfallversicherungsschutz. Die beitragsfreie Versicherung wird durch Vorlage des Bewilligungsbescheids bei der BG BAU geprüft und festgestellt. 38 SELBST BAUEN

34 Selbst zu mauern bietet die Chance für besondere Lösungen wie solche kostengünstigen und reizvollen Wandregale. Damit werden Raumtrennung und Möblierung eins. Arch.: Schulten Eine völlig andere Wohnvorstellung als beim Beispiel oben wird hier umgesetzt. Die Theke, die heute in vielen Küchen zu finden ist, wird in die Gesamtkonzeption des Raumes übernommen. Das Regalelement könnte auch in einer echten Bar zu finden sein. Es ist verbunden mit der dahinterliegenden Treppe ins Obergeschoss. Das Ensemble bildet freistehend einen Raum im Raum. Arch.: baurmann.dürr SELBST BAUEN 39

35 ... und was können Sie alles selber machen? Grundstück herrichten Mutterboden abtragen, lagern das kann (fast) jeder handwerklich Begabte Fachhandwerker Abnahme erforderlich Architekten hinzuziehen Aushub Baugrube Aushub Gräben Dränage verlegen Schalungs- und Betonierarbeiten tragende Wände mauern nichttragende Wände mauern Betondecken und -böden Ziegel- und Steindecken Wände im Erdreich isolieren Dachkonstruktion, Aufrichten Dachlattung aufbringen, Eindecken Dach, Blecharbeiten Dachrinnen, Fallrohre einbauen Dach, Wärmedämmung einbauen Fenster, Dachfenster einbauen Wärmedämmung Außenwände Außenputz Außenanstriche Schlitze in Wänden herstellen Sanitärleitungen verlegen Heizungsrohre verlegen, dämmen Elektroleitungen verlegen Verdrahten: Fachfirma Schlosserarbeiten Trittschalldämmung verlegen Estriche einbauen Innenputzarbeiten Boden- und Wandfliesen verlegen Trockenbau-Wände einbauen Holztreppen herstellen, einbauen Holzfußböden einbauen Innentüren einbauen Wand-, Deckenanstriche Tapezieren Holzanstriche, Fenster, Türen Freianlagen, Erdarbeiten, Pflanzen Wege, Terrassen befestigen Einfriedungen (Zäune, Mauern) trifft zu bedingt möglich (unter Anleitung) erhöhte Unfallgefahr 40 SELBST BAUEN

36 Baukosten BAUKOSTEN Was sind Baukosten? Baukosten nennt man in der Umgangssprache alle Kosten, die durch das Bauen verursacht werden. Fachleute unterscheiden jedoch genau, wofür Kosten beim Bauen anfallen. Das ist Voraussetzung für die Beurteilung der Preiswürdigkeit von Bauleistungen und für die Kostenplanung. Je nach Verursachung haben die Kosten auch unterschiedliche Bedeutung für Finanzierung, steuerliche Behandlung und Förderung. Will man Kosten verringern, so muss man wissen, durch welche Planungsentscheidungen Kosten in welcher Höhe verursacht werden und in welchem Umfang diese verringert werden können. Wer öffentliche Mittel für sein Bauvorhaben beansprucht, muss die Gesamtkosten nach der Systematik der II. Berechnungsverordnung nachweisen (siehe Tabelle). Neben den größten Posten, nämlich den Kosten für das Bauwerk und für das Grundstück, enthält die Kostenaufstellung eine Vielzahl kleiner Positionen, die man leicht übersieht, die aber insgesamt kräftig zu Buche schlagen. Hat man sie nicht einkalkuliert, können sie die Finanzierung gefährden. * In den Bundesländern Bayern und Sachsen 3,5 %, in Hamburg 4,5 %, in Berlin und Hessen 6 %, in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein 6,5 % Kostenaufstellung nach II. Berechnungsverordnung I. Kosten des Baugrundstücks 1. Wert des Grundstücks 2. Erwerbskosten 2.1 Vermessung 2.2 Gerichtskosten, Notar 2.3 Maklerprovision (3 6 % von 1.) 2.4 Grunderwerbsteuer (5 % von 1.) * 2.5 Wertgutachten 3. Erschließungskosten 3.1 Abfindungen etc. 3.2 Herrichten Baugrundstück 3.3 öffentliche Erschließung 3.4 nichtöffentliche Erschließung 3.5 sonstige Abgaben 3.6 Stellplatzablösung II. Baukosten 4. Kosten der Gebäude 4.1 Gebäude 4.2 Unterkellerung 4.3 Ausbau Untergeschoss 4.4 Dachausbau 4.5 Sonderausstattung 4.6 Garagen 5. Kosten der Außenanlagen 5.1 Ver- und Entsorgungsleitungen 5.2 Stellplätze 5.3 Wege, befestigte Flächen 5.4 Gartenanlage, Pflanzungen 5.5 Umfriedung 5.6 Zubehör, Sonstiges 6. Baunebenkosten 6.1 Architektenhonorar (12 % von 4.) 6.2 Honorar für Baustatik (4 % von 4.) 6.3 Fachingenieure (3 % von 4.) 6.4 Behördenleistungen 6.5 Geldbeschaffungskosten 6.6 Zwischenfinanzierung GESAMTKOSTEN BAUKOSTEN 41

37 Kostengliederung nach DIN 276 Die Gliederung und Benennung aller mit dem Bauen zusammenhängenden Kosten wird in der DIN Kosten im Bauwesen geregelt. Die nachstehende Tabelle ist danach gegliedert. Die HOAI (siehe Seite 46) bestimmt, dass Architekten und Ingenieure ihre Honorare auf der Grundlage von Kostenaufstellungen nach dieser Norm zu ermitteln haben. Sparen heißt Kosten beeinflussen Sparen heißt auf Kostenentscheidungen Einfluss nehmen. In welchem Umfang Sie das tun können, hängt davon ab, ob Sie kaufen, ein Fertighaus bestellen oder bauen: Kaufen Sie ein Haus, so haben Sie lediglich Einfluss auf bestimmte Ausstattungen und Einrichtungen, im Wesentlichen sind die Gesamtkosten fix. Beim Fertighaus haben Sie Einfluss auf die Kosten des Grundstücks und dessen, was dazu gehört, und Sie entscheiden für oder gegen einen Keller sowie über Grundriss- und Ausbauvarianten. Planen und bauen Sie Ihr Haus selbst (mit dem Architekten), können Sie auf alle Kostenpositionen einwirken und somit alle Register ziehen, um die Kosten niedrig zu halten. Umgekehrt verhält es sich mit der Preissicherheit: Kaufen Sie ein Haus, können Sie die Gesamtkosten bereits vor dem Kauf ermitteln. Beim Erwerb eines Fertighauses haben Sie diese Preisgarantie für den Umfang der gelieferten Leistungen und tragen das Bauherrnrisiko nur noch für die Bodenplatte oder den Keller, Kostengruppe Sie haben Einfluss auf die Kostengruppen bei Baugrundstück 2. Herrichten und Erschließung 3. Bauwerk Baukonstruktionen 4. Bauwerk Technische Anlagen 5. Außenanlagen 6. Ausstattung 7. Baunebenkosten umfasst hauptsächlich die Kosten für 1. Grundstück Grundstück und Erwerb (Makler, Notar, Grundbuch, Vermessung, Grunderwerbsteuer) 2. Herrichten und Erschließung 3. Bauwerk Baukonstruktionen 4. Bauwerk Technische Anlagen Anschlüsse an die Ver- und Entsorgungsnetze und ans Straßennetz Herstellen der Bebaubarkeit (Beseitigung Altlasten, Schutz Baumbestand, Abbruch) Herstellung des Bauwerks (untergliedert nach Bauteilen) Heizungs- und Lüftungsanlagen Sanitäranlagen, Elektroinstallationen 5. Außenanlagen Befestigung und Bepflanzung von Flächen Stellplätze, Einfriedungen 6. Ausstattung Möbel 7. Baunebenkosten Honorare für Architekt und Ingenieure Gebühren für Genehmigungen Finanzierung, Zinsen Zwischenfinanzierung Erwerb eines Hauses auf denen das Gebäude errichtet wird. Als Bauherr haben Sie in der Regel keine Preisgarantie. Da Sie aber selbst bestimmen, wie viel Geld Sie wofür ausgeben, haben Sie hierbei die größere Chance, zu einem besonders kostengünstigen Haus zu kommen. Erstellung eines Fertighauses konventionellem Hausbau nicht in geringem in vollem Umfang 42 BAUKOSTEN

38 Die Kostenspielräume Die wichtigsten Sparmaßnahmen beziehen sich auf die Kosten des Bauwerks. Man kann diese Kosten nach verschiedenen Gesichtspunkten untergliedern. Üblicherweise geschieht das nach der DIN (siehe vorherige Seite). Diese Gliederung wird vor allem dann verwendet, wenn Kosten einheitlich erfasst und verglichen werden sollen. In diesem Buch wird das Bauwerk nach Bauteilen gegliedert, die auch dem Laien verständlich sind. Nebenstehende Tabelle baut auf dieser Gliederung auf: Sie zeigt die Kostenspielräume, die Sie bei den verschiedenen Bauteilen haben, veranschaulicht also die Differenz zwischen den kostengünstigsten und den teuren Ausführungen. Hier ist zu sehen, wo viel und wo nur wenig gespart werden kann. Kostenspielräume (Einfamilienhaus, 100 m 2 Wohnfläche) in 1000 EUR beim Bauwerk Außenwände ( ab Seite 83) Geschossdecken ( ab Seite 103) Fußböden ( ab Seite 112) Dach ( ab Seite 115) Innenwände ( ab Seite 92) Wand-/Deckenoberflächen ( ab Seite 126) Fenster ( ab Seite 99) Treppen und Geländer ( ab Seite 109) Türen ( ab Seite 145) bei der Haustechnik Bad- und WC-Einrichtung ( ab Seite 129) Oberflächen Bad und WC ( Seite 133) Heizung ( ab Seite 135) Elektro-Ausstattung ( ab Seite 143) bei der Ausstattung Küche und Stauraum ( ab Seite 148) Die Tabelle veranschaulicht die Kostenspielräume, die der Bauherr für sich nutzen kann. Die markierte Kostenspanne zeigt, welcher Betrag gespart werden kann, wenn man jeweils die kostengünstigste anstelle üblicher kostspieligerer Ausführungen wählt. Das bedeutet nicht, bei allen Planungsentscheidungen die preiswerteste Lösung wählen zu müssen. Der Bauherr soll wissen, welches Verhältnis zwischen Komfort, Repräsentation und Kosten besteht. Vorhänge ( Seite 149) bei den Außenanlagen Stellplatz/Garage ( ab Seite 152) befestigte Flächen ( ab Seite 152) Bepflanzung ( Seite 155) Einfriedung ( Seite 155) BAUKOSTEN 43

39 Zu den Kostenangaben Kosten werden entweder auf das gesamte Gebäude oder auf den Quadratmeter Wohnfläche bezogen. Für bestimmte Zwecke werden Kosten auch für den Kubikmeter umbauten Raums ausgewiesen. Die auf Flächen- oder Raumeinheiten bezogenen Werte verwendet man vor allem für Vergleiche. Will man aber beurteilen, ob man sich ein Haus leisten kann oder nicht, muss man die Kosten der gesamten Wohnfläche heranziehen. Zur Ermittlung der Wohnfläche und des umbauten Raums gibt es Vorschriften und Normen. Das ist Sache Ihres Architekten. Bei Kostenvergleichen sollten Sie darauf achten, dass die Kosten auf die Wohnfläche bezogen und sonstige Flächen getrennt ausgewiesen sind. Zu den Preisangaben Es ist zwischen Kosten und Preisen zu unterscheiden. Vereinfacht sprechen wir von Preisen, wenn es um den Gegenwert angebotener Leistungen geht. Kosten entstehen dann, wenn der Preis zu bezahlen ist. Diese Unterscheidung wird hier nicht streng gehandhabt, da es zum Verständnis meistens unerheblich ist. Angesichts der regionalen Preisunterschiede im Bausektor sowie der Preisschwankungen in Abhängigkeit von der jahreszeitlichen Nachfrage und der Konjunktur, können hier nur grobe Kostenrahmen angegeben werden. Für überschlägige Berechnungen ist der Mittelwert der genannten Preisspannen einzusetzen. Die Preise gelten für das Bundesgebiet, Preisstand ist Mai Mit Hilfe des aktuellen Baupreisindex für Deutschland (nicht für die Länder!) können die Preise an jeden beliebigen Zeitpunkt angepasst werden. Der Index für die genannten Preise beträgt 114 (Basisjahr 2010 = 100). Der Baupreisindex wird in jedem Quartal vom Statistischen Bundesamt neu ermittelt und veröffentlicht ( Der Index drückt aus, dass die Baupreise seit 2010 (Basisjahr) um 14 % gestiegen sind. Hierbei ist die Mehrwertsteuer berücksichtigt. Wollen Sie die im Buch genannten Preise einem zukünftigen Index anpassen, so können Sie die Beträge mit Hilfe der folgenden Formel umrechnen: Preis neu = Preis alt Index neu Index alt 100 % Bauprogramm Vorentwurf Entwurf Ausführungsplanung Ausschreibung Bau- Ausführung 90 % 80 % 70 % 60 % Beeinflussung der Baukosten So in etwa nimmt mit fortschreitender Planung die mögliche Beeinflussung der Baukosten ab. Wer sparen will, muss das gleich zu Beginn tun. Später wird es immer schwieriger. 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 44 BAUKOSTEN

40 Planungs- und Bauablauf PLANUNGS- UND BAUABLAUF Planen und Bauen sind in die Zukunft gerichtete Tätigkeiten. Wie erfolgreich man war und was es gekostet hat, weiß man erst nach Fertigstellung. Der Bauherr trägt das Risiko. Dieses auszuschalten kostet zusätzliches Geld, denn niemand übernimmt Risiken umsonst. Kostengarantien haben deshalb ihren Preis. Das muss bedacht werden, wenn Ihnen ein Bauträger oder Generalunternehmen die Kosten garantiert. Wer sparen will, muss darauf hinwirken, das Kostenrisiko möglichst klein zu halten. Das ist durch Kostenplanung und Kostenkontrolle zu erreichen. Der Architekt sollte das können und der Bauherr muss ihn dabei unterstützen. Ergebnis ist eine gewisse Kostensicherheit, die das Risiko so gering hält, dass der Bauherr gut schlafen kann. Das wird gelingen, wenn der Bauherr seine Möglichkeiten, auf die Kosten einzuwirken, kennt, wenn er einiges über die Planung und die Bauausführung weiß und seine Rolle als Bauherr wirklich ernst nimmt. Denn hinsichtlich der Baukosten ist überspitzt ausgedrückt der Bauherr selbst das größte Risiko. Der Bauherr ist Chef seines Projektes Eigenheimbau. Viele wirken mit und der Architekt kann so etwas wie die rechte Hand des Bauherrn sein. Doch letzte Verantwortung liegt beim Bauherrn. Behalten Sie die Fäden in der Hand! * HLS: Heizung, Lüftung, Sanitär oder korrekt: Technische Gebäudeausstattung (TGA) Zum Grunderwerb Der Verkauf eines Grundstücks darf nicht an die Beauftragung eines bestimmten Architekten gebunden sein (Koppelungsverbot). Die Architektenkammern achten darauf, dass solche Geschäfte unterbleiben. Alle Fragen zur Bebaubarkeit des Grundstücks müssen vor dem Kauf geklärt sein, vor allem: Ist das Grundstück als Baugebiet ausgewiesen? Finger weg von Bauerwartungsland, sonst können Ihre Pläne in weite Ferne rücken! Falls es keinen Bebauungsplan gibt: Ist die Bebauung durch bindende Erklärung der zuständigen Makler Geometer Elektrik Architekt Bauherr Ausführende Firmen (Bauvertrag) Erdarbeiten Zimmerer Heizungsbau Fensterbau Fliesenleger Rollläden Notar Statik HLS* Maurer Klempner Elektroinstallation Sanitärinstallation Putzarbeiten Schlosser Maler PLANUNGS- UND BAUABLAUF 45 Behörde gesichert? (Stellen Sie eine Bauvoranfrage!) Welche Belastungen sind eingetragen, können sie gelöscht werden? (Ist die Löschung beantragt?) Hat die Gemeinde ein Vorkaufsrecht und will sie dies ausüben? Wie hoch sind die Erschließungsbeiträge? Schließen Sie keinen Vertrag ab, nach dem Zahlungen fällig sind, bevor die Auflassungsvormerkung im Grundbuch eingetragen ist. Zu den Terminen mit Maklern und gegenwärtigen Eigentümern sollten Sie einen Zeugen mitnehmen. Abdichtung Dachdecker Planungsbehörde Estrichleger Parkett Bodenleger Abstimmung mit Kreditinstitut Wasserversorgung Tiefbauamt Energieversorgung Telekommunikation Bauordnungsbehörde Versicherung Finanzamt

41 Zur Architektenwahl Grundleistungen nach HOAI 15 Honoraranteil Die Suche nach dem geeigneten Architekten braucht Zeit. Vielleicht gibt es Häuser, die Ihnen gefallen. Fragen Sie die Eigentümer nach dem Architekten. Wenn Sie anderweitig fündig werden, lassen Sie sich Referenzen geben und fragen Sie nach bereits gebauten Häusern. Die sollten Sie sich ansehen. Aber: Es gibt auch hervorragende und kostengünstige Erstlingswerke junger Architekten. Nicht ganz unwichtig ist auch, dass die Chemie stimmt. Sie haben schließlich lange miteinander zu arbeiten. Weisen Sie in Ihren Gesprächen gleich zu Beginn darauf hin, dass es um sparsames Bauen geht. Haben Sie sich für einen Architekten entschieden, schließen Sie einen schriftlichen Vertrag. Auch dann, wenn Sie sich gut kennen. Die Architektenkammern haben Vertragsmuster entwickelt, die Sie verwenden können. Sie sind ausgewogen und rechtlich sicher; der Bauherr wird dabei nicht übervorteilt. Einen Vertrag machen Sie auch dann, wenn der Architekt nur Teilleistungen, z.b. die Planung oder die Bauüberwachung übernehmen soll. Der gestellte Kostenrahmen wird im Vertrag genannt, auch sonstige Ihnen wichtige Vorgaben. Doch beachten Sie, dass mit dem üblichen Honorar nur bestimmte Leistungen abgegolten sind, besonderer Aufwand ist in der Regel zusätzlich zu vergüten. Lassen Sie sich das erläutern. Verlassen Sie sich nicht allein auf die Fachleute: Sie selbst sind es, der letztlich bezahlt. Deshalb müssen Sie selbst den Kostenrahmen setzen und dafür sorgen, dass Ihr Budget ausreicht. 1. Grundlagenermittlung 2 % 2. Vorplanung 7 % 3. Entwurfsplanung 15 % 4. Genehmigungsplanung 3 % 5. Ausführungsplanung 25 % 6. Vorbereitung der Vergabe 10 % 7. Mitwirkung bei der Vergabe 4 % 8. Objektüberwachung 32 % 9. Objektbetreuung und Dokumentation 2 % Gesamtpaket der Grundleistungen 100 % Planung kostet Geld Der Architekt wird nach der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) bezahlt. Sie führt die vom Architekten zu erbringenden Leistungen auf (siehe Tabelle) und sieht dafür Honorar-Mindest- und Höchstsätze vor. Ohne schriftliche Vereinbarung steht dem Architekten das Mindesthonorar zu. Nach HOAI steigt das Architektenhonorar mit den Baukosten. Der Architekt, der sich mit kostengünstiger Planung und der Wahl funktionstüchtiger, aber billiger Materialien um ein besonders kleines Baubudget bemüht, bestraft sich sozusagen selbst, da nun sein Honorar ebenfalls kleiner wird. Um das zu vermeiden, sieht die HOAI Regelungen vor, die sparsames Bauen belohnen. Folgende Möglichkeiten bestehen, sie müssen zu ihrer Wirksamkeit schriftlich vereinbart werden: Es kann ein höheres Honorar (bis zum Höchstsatz nach HOAI) gezahlt werden, wenn eine vorher festgelegte Baukostensumme unterschritten wird. Für erhebliche Kosteneinsparungen kann ein Erfolgshonorar vereinbart werden. Zu Bemühungen um Kosteneinsparungen im üblichen Rahmen ist der Architekt aufgrund seiner Pflicht zu wirtschaftlicher Planung ohnehin verpflichtet. Das Erfolgshonorar darf deshalb nur bei erheblichen Kosteneinsparungen gezahlt werden und kann als Prozentsatz der eingesparten Baukosten ausgehandelt werden. Der höhere Planungsaufwand für besonders kostengünstiges Bauen kann auch durch eine pauschale Honorierung abgegolten werden. Basis dafür ist eine maßvolle Schätzung auf der Basis üblicher Kostenansätze. Alle Einsparungserfolge haben dann keinen Einfluss auf das Honorar. Ein Pauschalhonorar entbindet vom Problem, den Einsparungserfolg bewerten zu müssen. Wichtig: Gibt es keinen schriftlichen Vertrag, so ist auch eine mündliche Beauftragung rechtswirksam. Ebenso kann eine Beauftragung zustande kommen, indem Sie vom Architekten Leistungen abrufen und entgegennehmen (durch schlüssige Handlung). 46 PLANUNGS- UND BAUABLAUF

42 Planung Mancher Fehler, der zu Beginn der Planung gemacht wird, kann später nicht mehr korrigiert werden. Einer dieser Kardinalfehler ist ein zu großes Bauprogramm. Die damit bedingten höheren Kosten können durch die Wahl einfacher Materialien oder den Verzicht auf bestimmte Ausstattungen zumeist nicht mehr wettgemacht werden. In diese Gefahr geraten Sie nicht, wenn Sie Folgendes beachten: DAS BAUBUDGET Legen Sie frühzeitig Ihren Baukostenrahmen fest. Sprechen Sie hierzu mit den Geldinstituten, die für Ihre Finanzierung in Frage kommen. Haben Sie einen Bausparvertrag, wäre hier der Anfang zu machen. Ergebnis dieser Gespräche ist ein Betrag, der als Obergrenze zu betrachten ist. Die daraus sich ergebende monatliche Belastung für Zinsen und Tilgung sollte Ihnen genügend finanziellen Spielraum lassen. Die Kreditbedingungen sollten möglichst langfristig festgeschrieben werden (mindestens 10 Jahre). Es muss auch geklärt sein, wie es nach Ablauf der Zinsbindung weitergeht. Höhere Zinsen dürfen dann nicht zum Problem werden. Von der ermittelten Obergrenze ziehen Sie 5 % ab. Das ist Ihre Reserve für den Notfall. Die verbleibenden 95 % sind Ihr Baubudget und nur dieses wird bei der Planung berücksichtigt. DAS BAUPROGRAMM Von Ihrem Baubudget ziehen Sie die Grundstückskosten ab. Das ergibt den Kostenrahmen für die Baumaßnahmen. Rechnen Sie davon 75 % für das Gebäude und halten Sie den Rest von 25 % für Baunebenkosten, Außenanlagen und Unvorhergesehenes zurück. Auf Seite 55 wird erläutert, wie Sie nun aus Ihrer Kostenobergrenze errechnen, wie viel Quadratmeter Wohnfläche Sie in welchem Ausstattungsstandard erstellen können. Stellen Sie danach gemeinsam mit dem Architekten das Bauprogramm auf. RAUMBEDARF ab Seite 63 Stimmen Sie das Bauprogramm immer wieder mit dem Kostenrahmen ab. Dieses schriftlich formulierte Bauprogramm ist Grundlage der Entwurfsarbeit des Architekten. DIE BAUBESCHREIBUNG Legen Sie mit dem Architekten gemeinsam eine Baubeschreibung verbindlich fest, aus der die wichtigsten Kosten verursachenden, technischen Einzelheiten hervorgehen. Daran ändern Sie nichts mehr, es sei denn, dass sich später noch preiswertere Alternativen ergeben, die sich problemlos in die bestehende Planung einarbeiten lassen. DIE KOSTENSCHÄTZUNG Mit dem Vorentwurf liefert der Architekt eine Kostenschätzung. Lassen Sie sich hier nicht mit pauschalen Kubikmeter- oder Quadratmeterkosten abspeisen. Fordern Sie bereits zu diesem Zeitpunkt eine detaillierte Gliederung der Kosten nach Gewerken oder Bauteilen, so wie sie für die spätere Kostenberechnung vorgegeben ist. Damit ist schon frühzeitig erkennbar, welche Kostenrahmen für die Lässt die detaillierte Kostenschätzung erkennen, dass die Überschreitung des Baubudgets nur schwer zu vermeiden ist, dann müssen Sie das Bauprogramm ändern oder Ihre Bauwünsche auf später verschieben. einzelnen Handwerker zur Verfügung stehen und ob diese realistisch sind. VORKLÄRUNGEN Beim Bauen ist Zeit Geld. Sie können Zeit sparen, wenn Sie frühzeitig alle Bedingungen Ihres Bauvorhabens abklären. Das heißt vor allem Abstimmung mit allen beteiligten Behörden, noch bevor der Architekt seinen Vorentwurf fertig hat. Damit verschaffen Sie sich den erforderlichen Kenntnisstand und Sie vermeiden Zeitverluste durch Überraschungen während der Planung. Eine schnelle Baugenehmigung setzt vollständige und einwandfreie Antragsunterlagen voraus. Und dazu kann manches gehören, woran vorher keiner gedacht hat. Hartnäckiges Fragen und Nachfragen ist notwendig und erlaubt, denn auch Amtsträger sind manchmal mit ihren Gedanken woanders. Hinweise dazu GRUNDSTÜCK ab Seite 51. KOSTENKONTROLLE Die Überwachung der geplanten und der tatsächlichen Kosten gehört zu den Aufgaben des Architekten. Doch ist es unabdingbar, dass der Bauherr selbst die Kontrolle behält. Dazu führen Sie eigene Aufzeichnungen, die Sie kontinuierlich fortschreiben. Vergleichen Sie regelmäßig die geplanten Kosten mit den geleisteten Zahlungen und den noch zu erteilenden Aufträgen. Bei Unklarheiten oder Differenzen zwischen Ist und Soll fragen Sie sofort beim Architekten nach. Es muss Ihnen jederzeit möglich sein, den aktuellen Stand der Gesamtkosten festzustellen. Nur so können Sie rechtzeitig Alarm schlagen, wenn Sie Sorge haben, das Budget zu überschreiten. PLANUNGS- UND BAUABLAUF 47

43 Zu Ausschreibung, Vergabe und Ausführung Die Bauausführung sollte so geplant werden, dass die Gewerke möglichst entflochten sind, damit die einzelnen Handwerker möglichst unabhängig voneinander arbeiten können. Terminplan für die Ausführung erarbeiten. Bleiben Sie im Gespräch mit dem Architekten (Bauleiter), er gibt die Anweisungen an die Ausführenden. Beachten Sie diese Rollenverteilung. Lassen Sie sich nicht gegen den Architekten ausspielen und pfuschen Sie ihm nicht mit Anweisungen auf der Baustelle ins Handwerk. Leistungen sind exakt zu beschreiben. Alle in Frage kommenden Material- und Ausführungsalternativen sollten angeführt sein und zumindest der Einheitspreis dafür angegeben werden. Rohbauarbeiten sollten im Winter vergeben, im Frühjahr begonnen und möglichst zum kommenden Winter fertiggestellt werden (Handwerkerferien berücksichtigen). Je nach Auslastung der Firmen gestalten sich die Preise: Herrscht Flaute (oft im Winter), sind die Preise niedrig. Sie werden sich wundern, wie groß die Preisspannen der Angebote sein können. Die Suche kostengünstiger Angebote braucht aber Zeit. Die sollte eingeplant werden. Es ist aber auch nicht ratsam, Bauleistungen lange vor Arbeitsbeginn auszuschreiben und zu vergeben. Es entgehen Ihnen dann die Firmen, die kurzfristig einen Auftrag benötigen und deshalb günstig anbieten. Bei den Vergaben klären, ob Lohnerhöhungen anstehen. Holen Sie immer mehrere Angebote ein und berücksichtigen Sie auch Unternehmen aus dem Umland, sie sind oft besonders preisgünstig. Sprechen Sie Firmen an, die gerade in der Nähe arbeiten. Feilschen ist verlockend, aber riskant. Es verleitet den Unternehmer zuzusehen, wie er seine Einbußen wieder wettmachen kann. Bei Firmen, die unbekannt sind: Lassen Sie sich Referenzen geben und holen Sie Bankauskünfte ein. Liegen eine exakte Leistungsbeschreibung mit genauer Massenermittlung sowie präzise Ausführungspläne vor, können Sie die Leistungen auch pauschal vergeben. Das erspart das Aufmessen nach Abschluss der Arbeiten. Diese Arbeitserleichterung können Sie sich durch einen Abschlag honorieren lassen. Firmen, die auffallend billig angeboten haben, müssen besonders überwacht werden. Das billigste Angebot nützt nichts, wenn die Firma während des Baues Pleite macht. Auch wenn das nach Abschluss Ihres Baues passiert, kann es teuer werden, wenn Sie auf unerledigten Mängeln sitzenbleiben. Nach der Vergabe nichts mehr ändern! Nachträge sind teuer. Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen Teil B (VOB/B) Die VOB/B ist ein umfassendes Regelwerk speziell für Bauleistungen. Dagegen sind die Bestimmungen des BGB allgemein und gehen nicht auf Besonderheiten des Bauens ein. Deshalb empfiehlt sich die Anwendung der VOB/B. Sie muss aber (weil sie kein Gesetz ist) ausdrücklich und als Ganzes vereinbart werden. Zulässig ist die Verlängerung der Gewährleistung von 4 auf 5 Jahre. Alles von Bedeutung sollte schriftlich festgehalten werden. Mündliche Vereinbarungen sollten Sie anschließend noch schriftlich bestätigen. Denken Sie an die bewährte Regel: Wer schreibt, der bleibt. Baumängel Nach VOB haften die Unternehmen 4 Jahre nach Abnahme oder Schlusszahlung. Oft übernehmen Firmen auch die 5-Jahre-Gewährleistung nach BGB. Diese Frist gilt auch für die Planungsleistungen des Architekten und der Fachingenieure. Baumängel immer sofort schriftlich geltend machen. Geht diese Mängelanzeige innerhalb der 4-Jahres-Frist ein, so verjähren die Ansprüche auf Mängelbeseitigung erst nach weiteren 2 Jahren. Weigert sich die Firma, Schwarzarbeit ist verboten Mit Schwarzarbeitern geschlossene Verträge sind nichtig. Der Ärger nimmt kein Ende, wenn die Leistungen mangelhaft sind. Sie haben keine Rechtsmittel, die Beseitigung der Mängel durchzusetzen. Kommt es zu Unfällen auf der Baustelle, haftet allein der Bauherr. die Mängel zu beseitigen, können Sie sich an die Handwerkskammer wenden. Erst wenn Ihnen auch dort nicht geholfen werden kann, gehen Sie zum Rechtsanwalt. Bedenken Sie aber: Bauprozesse enden in der Regel mit einem Vergleich, und Ihre Rechtsschutzversicherung tritt nur ein, wenn das besonders vereinbart ist. Wenn Sie wegen Mängeln eine Minderung der Rechnung akzeptieren, können Sie bei Folgeschäden keine Ansprüche mehr geltend machen. Lassen Sie das, wenn Sie nicht sicher sind, dass da nichts mehr kommt. 48 PLANUNGS- UND BAUABLAUF

44 Standortwahl STANDORTWAHL Eine Geschichte Familie Fuhrmann hat ein Häuschen vor der Stadt. Nicht gerade im Grünen, aber doch mit Garten und guter sagen wir leidlich guter Luft. Herr Fuhrmann arbeitet in der Stadt. Jeden Morgen um 7 Uhr verlässt er das Haus mit dem Auto. 45 Minuten später sitzt er am Schreibtisch. Bei schlechtem Wetter nimmt er Karin und Jan mit zur Schule. Er macht dann einen Umweg und braucht fast eine Stunde in die Firma. Sonst fahren die Kinder mit dem Bus zur Schule. Einkaufen gehen Fuhrmanns am Samstag oder am Freitag, wenn Herr Fuhrmann bereits um 15 Uhr Feierabend hat. Dann kommen Frau und Kinder mit dem Bus in die Stadt und fahren anschließend zusammen mit dem Auto nach Hause. Fuhrmanns haben sich an das Fahren gewöhnt. Frau Fuhrmann meint allerdings, sie wäre gerne öfter in der Stadt, auch mal im Kino oder nur so zum Bummeln. Deshalb wird sie im Frühjahr ein eigenes Auto haben, einen Kleinwagen. Dann wird sie Besorgungen und Besuche auch unter der Woche machen können. Natürlich kostet das wieder mehr, aber dafür kann sie dann auch ein paarmal vormittags, wenn die Kinder in der Schule sind, eine Stelle annehmen. Das wird schon gehen. Herr Stetter ist Kollege von Herrn Fuhrmann. Sie arbeiten schon jahrelang zusammen. Stetters wollen auch bauen und nun soll der Traum Wirklichkeit werden. Bisher wohnen sie in der Stadt zur Miete. Sie haben sich inzwischen umgesehen, Anzeigen studiert und Häuser angeguckt. Das, was sie besichtigt haben, hat nicht gefallen oder war zu teuer. Deshalb haben sie beschlossen, selbst zu bauen. Grundstücke in der Stadt sind rar und die Preise sind hoch. Weiter draußen, so eine Stunde außerhalb der Stadt, gibt es Grundstücke, auch nicht gerade billig, aber doch wesentlich günstiger als in Stadtnähe. Sie könnten sogar nahe bei Fuhrmanns etwas bekommen. Aber je länger sie Pläne schmieden, je näher die Entscheidung rückt, umso mehr schätzen sie die Lage ihrer jetzigen Wohnung, die Nähe zum Arbeitsplatz und zur Schule, das Einkaufen und Spazierengehen in der Stadt, das Kino, die Freunde. Wie wird das sein, wenn sie erst hinausgezogen sind? Herr Stetter denkt an seinen Weg zur Arbeit: Jetzt fährt er die 4 Kilometer mit dem Bus, bei schönem Wetter auch mal mit dem Rad. In Zukunft würde er das Auto benötigen. Man könnte eine Fahrgemeinschaft bilden, wegen der Kosten. Eines Abends setzen sich alle zusammen und schreiben auf, welche Wege sie jetzt haben, und wie das Wege in km (hin und zurück) Wie oft? (im Monat) beim neuen Wohnort wäre. Was dabei herausgekommen ist, zeigt die Tabelle unten. Ob Stetters aufs Land gezogen sind? Wie hätten Sie s gemacht? So wie die Familie Fuhrmann? Oder schätzen Sie mehr das Wohnen in der Stadt mit den vielfältigen Angeboten, den öffentlichen Verkehrsmitteln und all dem, was so damit zusammenhängt? Überlegen Sie sich das noch einmal. jetzt später zusammen zusammen Arbeit Schule kleiner Einkauf Großeinkauf Arzt, Zahnarzt Bahnhof Kino macht insgesamt STANDORTWAHL 49

45 Was man bei der Standortwahl beachten sollte Für 20 bis 30 km Entfernung zum Arbeitsplatz benötigen Sie zwischen 30 und 60 Minuten Fahrzeit. Die Fahrtkosten dafür bewegen sich bei Benutzung des eigenen Pkw je nach Fahrzeug zwischen 160 und 360 EUR im Monat. Schlechte Verkehrsverbindungen führen zur Isolierung der Familie oder zur Anschaffung eines Zweitwagens, das geht kaum unter 150 bis 200 EUR pro Monat ab. Die Familie hängt vom Auto ab, wenn man weit außerhalb wohnt. Auswirkungen von Energieverknappung und Preissteigerungen kann man nicht entgehen. Öffentliche Einrichtungen, Theater, Kinos, Museen, Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen sind weniger zugänglich, natürlich auch Restaurants und Kneipen. Der Freundes- und Bekanntenkreis beschränkt sich mit der Zeit auf den erreichbaren Umkreis, man fährt nicht mal schnell auf eine Stunde zu einem 30 km entfernt wohnenden Freund. Man gelangt vor allem am Wochenende leichter aus dem Kernbereich der Stadt in jede beliebige Richtung ins Umland, als von einem Wohnort, der selbst im Umland liegt. Wohnen in der Stadt heißt im Zentrum des Netzes der Verkehrswege sitzen. Im Umland ist man hier wieder auf das Auto angewiesen. Geld für Benzin oder für ein besseres Grundstück? Entfernung zum Arbeitsplatz kostet Geld. Mit dem Betrag, den Sie monatlich für eine größere Entfernung zum Arbeitsplatz ausgeben müssten, können Sie ebenso gut die Mehrkosten eines näher an der Stadt oder an einem öffentlichen Verkehrsmittel gelegenen Grundstückes finanzieren. Ihre Aufwendungen für Fahrten sind ein für allemal verloren, während der höhere Grundstückswert verbleibt. Rechnen Sie nach! Jeder Kilometer Entfernung zum Arbeitsplatz, den Sie mit dem Pkw zurückgelegen, kostet niedrig angesetzt zwischen 8 und 12 EUR je Monat (siehe Tabelle). Anhand Ihrer Finanzierungskonditionen können Sie feststellen, wie viel zusätzliche Grundstückskosten Sie sich dafür leisten könnten. Beispiel: Bei 30 km zusätzlicher Entfernung müssen Sie für einen Kleinwagen mit monatlichen Mehrkosten von 240 EUR rechnen. Bei einem mittleren Jahreszinssatz von 2,0 % und 4 % Anfangstilgung lässt sich mit diesem Betrag eine Hypothek von EUR finanzieren. Findet sich zu diesem Mehrpreis ein Grundstück, bei dem dieser Mehraufwand für Fahrt entfällt oder entsprechend niedriger ausfällt, dann lohnt es sich, das teurere Grundstück zu erwerben. Die steuerliche Bewertung der Fahrtkosten ist hier nicht berücksichtigt, doch gilt es hierbei zu bedenken: Entfernungspauschalen entlasten bei der Steuer, doch die Hauptlast (ca. 60 bis 80 %) tragen Sie selbst. Entfernung zusätzliche (km) monatliche Kosten bei einem Kleinwagen (EUR) Mittelklassewagen (EUR) Wie die Spinne im Netz wohnt man in der Stadt, am Knotenpunkt aller Verkehrsmittel, inmitten des Angebots der öffentlichen Einrichtungen. Alles ist nahe: Schulen, Theater, Museen, die Shopping-Meile, die Volkshochschule und das Krankenhaus. Und nicht zuletzt: ohne Auto in die Kneipe Entfernung kostet Geld. Das kann man auch für ein besser gelegenes Grundstück ausgeben. Beanspruchen Sie die steuerlichen Entfernungspauschalen, verringern sich die Beträge je nach Steuersatz. (Kosten ohne Fixkosten, halber Wertverlust.) 50 STANDORTWAHL

46 Grundstück GRUNDSTÜCK Bebaubare Grundstücke sind rar, zumal im Bereich der großen Städte, und entsprechend teuer. Der Preis wird durch Lage, Standortqualitäten sowie Art und Maß der zulässigen baulichen Nutzung bestimmt. Diese wird entweder durch einen Bebauungsplan festgesetzt oder durch die umliegende Bebauung bestimmt. Die meisten Grundstücke sind so bemessen, dass auf ihnen ein Haus mit rund 150 m 2 Wohnfläche oder mehr gebaut werden kann. Falls das für Sie zu groß ist und ein kleineres, für Sie besser geeignetes Grundstück nicht zu finden ist, sollten Sie prüfen, ob ein Haus mit Einliegerwohnung oder ein Zweifamilienhaus für Sie in Frage kommt. Vielleicht reicht das Grundstück auch für ein Doppelhaus. BAUWEISE, GEBÄUDEFORM ab Seite 57 IN ABSCHNITTEN BAUEN ab Seite 25 Lassen Sie sich keinesfalls dazu verleiten, entgegen Ihren finanziellen Möglichkeiten größer zu bauen, nur weil es baurechtlich zulässig ist. Wenn das Bauen durch bestimmte Eigenschaften des Grundstückes verteuert wird, muss dies dem Grundstückspreis zugerechnet werden. Bei Preisverhandlungen ist dies zu berücksichtigen. Es gibt eine Vielzahl möglicher Beeinträchtigungen, sie werden hier in drei Gruppen zusammengefasst: technische Bebaubarkeit topografische Bebaubarkeit baurechtliche Bebaubarkeit Zur technischen Bebaubarkeit GRUNDSTÜCKSZUSCHNITT Der Zuschnitt von Baugrundstücken im Bereich der alten Ortskerne (Baulücken) entspricht häufig nicht heute üblichen Bauwünschen. Hier müssen außergewöhnliche, z.b. sehr schmale Gebäude (mit hohem Außenwandteil) errichtet werden. Der Architekt wird auch hier eine gute Lösungen finden, doch sind dabei gewisse Mehrkosten kaum zu vermeiden. VORHANDENE BEBAUUNG stellt, wenn sie beseitigt werden muss, einen erheblichen Kostenfaktor dar. Auch muss mit unvorhergesehenem Aufwand gerechnet werden. Schließen Sie keinen Kaufvertrag ab, ehe Sie nicht wissen, welcher Aufwand für die Beseitigung des Bestandes erforderlich ist. Denken Sie dabei an gesundheitsschädigende Baustoffe wie Asbest, für deren Beseitigung besondere Vorschriften gelten. Hier müssen Spezialfirmen beauftragt werden. Besonders aufwändig ist die Beseitigung alter Keller (oder Bunker). Es lohnt sich zu prüfen, ob solcher Bestand bleiben und ins Bauvorhaben einbezogen werden kann. In Gebieten, die schon einmal bebaut waren, ist man vor Überraschungen im Boden nicht sicher. Versuchen Sie alte Pläne einzusehen und fragen Sie Ansässige nach der Vorgeschichte des Grundstücks. Im Zweifel muss der Baugrund näher untersucht werden. ALTLASTEN sind (meistens nicht erkennbare) Belastungen des Bodens durch frühere Nutzungen (Gewerbe, Militär, Entsorgung). Vorsicht ist geboten, wenn einzelne Grundstücke in Gebieten mit Vorgeschichte angeboten werden. Ehe Sie kaufen, müssen Sie die Vorgeschichte kennen. Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein als Bauland ausgewiesenes Gebiet nach der Bebauung als ehemaliges Deponiegelände erweist. Fragen Sie bei der zuständigen Gemeinde, welche Behörde für derartige Belange zuständig ist (z.b. Umweltamt). Falls Belastungen vermutet werden, müssen Proben genommen und untersucht werden. Vom Ergebnis hängt es dann ab, welche Maßnahmen erforderlich sind (z.b. Bodenabtrag oder -austausch). HERRICHTEN DES BAUGRUNDES nennt man die Arbeiten, die erforderlich sind, das Grundstück bebaubar zu machen. Hierzu gehört Roden, eventuell erforderliches Auffüllen, die Beseitigung von Einfriedungen und dergleichen. Unter Umständen können Sie das selbst machen. GRUNDSTÜCK 51

47 Zur topografischen Bebaubarkeit Wohnung 1 Wohnung 2 HANGLAGE, HÖHENLAGE Hänge sind technisch schwieriger zu bebauen als ebenes Land. Preisnachlässe bewirkt das allerdings kaum, da Hanglagen meist wegen unverbaubarer Aussicht und ihres landschaftlichen Reizes besonders geschätzt sind. Im Allgemeinen bieten Häuser am Hang zusätzliche Nutzflächen in den Untergeschossen und besondere Zugangsmöglichkeiten zu den oberen Geschossen. Diese Vorteile werden mit Mehrkosten erkauft. SCHLECHTE ZUGÄNGLICHKEIT kann die Anfahrt von Baumaschinen und die Anlieferung von Baumaterial, besonders von Fertigteilen, erheblich verteuern. Besonders wichtig ist es, die Erschwernisse der Zufahrt in den Ausschreibungen zu erwähnen. Dann können damit später keine Nachforderungen der betroffenen ausführenden Firmen begründet werden. Auch durch eine Verpflichtung, die Zufahrt zum Grundstück selbst herstellen und unterhalten zu müssen, können erhebliche Mehrkosten auf Sie zukommen. BODENTRAGFÄHIGKEIT Von ausreichender Tragfähigkeit des Baugrundes können Sie ausgehen, wenn Nachbarn in unmittelbarer Nähe ohne besondere Maßnahmen gebaut haben. Doch ist das keine Garantie. Vorsicht ist geboten, wenn man keinen gewachsenen Boden mehr vorfindet, wenn also schon gegraben und aufgeschüttet wurde. Reicht die Tragfähigkeit des Baugrundes für übliche oder üblich dimensionierte Fundamente nicht aus, entstehen Mehrkosten für zusätzliche Gründungsmaßnahmen, z.b. Fundamentverbreiterungen oder Fundamentplatten. Aber auch besonders tragfähiger Fels kann Mehrkosten (z.b. für Sprengungen) verursachen. Dann verzichtet man besser auf den Keller. Im Zweifelsfall muss ein Bodengutachten angefertigt werden. Beratung durch den Architekten oder den Statiker ist nötig. GRUNDWASSERSTAND Hoher Grundwasserstand kann eine sogenannte Wanne erfordern; damit ist ein gegen drückendes Wasser abgedichtetes Untergeschoss gemeint. Die Mehrkosten im Vergleich zu einem normalen Untergeschoss sind beträchtlich; für ein Kellergeschoss von 50 m 2 liegen sie bei ungefähr 8500 EUR. In einem solchen Fall verzichten Sie besser auf den Keller, zumal bei hohem Grundwasserstand höchstwahrscheinlich auch ein Hochwasserrisiko gegeben ist. Die Ausbildung eines wasserdichten Kellers ist teuer. Risiken bleiben. Deshalb hier besser ohne Untergeschoss bauen. Bei Verzicht auf Sanitäranlagen im UG kann die Hebeanlage entfallen! Hebeanlage Liegt der Entwässerungskanal zu hoch, dann muss das Abwasser in einem Schacht gesammelt und in den Kanal gepumpt werden (Hebeanlage). HÖHENLAGE DER KANALISATION Für die Grundstücksentwässerung ist die Höhenlage der Kanalisation entscheidend. Liegt der Kanal zu hoch, dann ist der Einbau einer Hebeanlage zur Entwässerung des Hauses erforderlich. Das ist eine Schachtanlage, in der das Abwasser gesammelt und in den höher gelegenen Kanal gepumpt wird. Oft kann eine Hebeanlage vermieden werden, wenn im Untergeschoss keine Sanitäreinrichtungen, Bodenabläufe und sonstigen Abwasser führenden Einrichtungen eingeplant sind. Die Kosten einer Hebeanlage erreichen eine Größenordnung von 2600 bis 4000 EUR. Besteht Rückstaugefahr, die durch die Höhe einer Rückstauebene gekennzeichnet wird, so müssen unter dieser Ebene liegende Anschlüsse an die Entwässerung durch den Einbau von Rückstauverschlüssen gesichert werden. Für diese müssen 800 EUR (mit manueller Bedienung) bis 1750 EUR (Automaten) je Stück veranschlagt werden. 52 GRUNDSTÜCK

48 Zum Baurecht des Grundstücks Bevor ein Grundstück erworben wird, muss genau überprüft werden, wie das Grundstück bebaut werden darf. Es ist riskant, sich blind auf die Auskünfte des Verkäufers zu verlassen. Das Bauordnungs- oder Baurechtsamt (bei der Stadtverwaltung oder beim Landratsamt) gibt Auskunft. Hier können auch die Bebauungspläne eingesehen werden. Gegebenenfalls sollten Sie eine Bauvoranfrage stellen und darauf bestehen, dass wesentliche Zusagen über die Bebaubarkeit des Grundstückes in den Kaufvertrag aufgenommen werden. Klären Sie folgende Fragen: Welche Art von Gebäude darf errichtet werden? Sind freistehende Häuser vorgeschrieben, darf oder muss angebaut werden? Wie sieht es mit Dachform und Dachneigung aus? Auch die Traufhöhe ist wichtig. Wie viel Grundstücksfläche darf überbaut werden? Das wird durch die Grundflächenzahl (GRZ, Erläuterung folgende Seite) und durch Baugrenzen und Baulinien geregelt. Welche Teile des Grundstücks dürfen nicht überbaut werden? Welche Abstände zu benachbarter Bebauung, zu den Grundstücksgrenzen und zur Straße sind einzuhalten? Wie viel Geschossfläche darf gebaut werden? Dies wird durch die Geschossflächenzahl (GFZ, Erläuterung folgende Seite) oder durch Festlegung einer überbaubaren Fläche und einer zulässigen Geschosszahl geregelt. Man ermittelt in diesem Fall die zulässige Geschossfläche, indem man die überbaubare Grundstücksfläche misst und mit der Geschosszahl multipliziert. Hinzu rechnet man die Geschossfläche, die im Dachgeschoss oder im Untergeschoss, z.b. am Hang, erstellt werden darf (siehe auch Kasten unten). Was ist mit den Stellplätzen? Beim Bauordnungsamt nachfragen, wie viele Stellplätze erforderlich sind, ob Garagen vorgeschrieben oder gedeckte oder offene Stellplätze zulässig sind. Gibt es Grunddienstbarkeiten oder Baulasten? Grunddienstbarkeiten sind im Grundbuch eingetragene Verpflichtungen oder Rechte. Daneben gibt es Baulasten, meistens sind das Beeinträchtigungen der Bebaubarkeit zugunsten Dritter. Sehen Sie das Grundbuch ein, im Zweifelsfall mit dem Notar. Über Baulasten, die nicht im Grundbuch eingetragen sind, gibt die Baurechtbehörde Auskunft. Fragen Sie nach Einträgen im Baulastenverzeichnis. Wie sieht die Zukunft aus? Gibt es Planungen (Flächennutzungsplan), die den Wert des angebotenen Grundstücks zukünftig beeinträchtigen (z.b. durch den Bau einer Straße oder die Ausweisung eines Gewerbegebietes)? Geschossfläche und Wohnfläche Geschossfläche ist nicht gleich Wohnfläche. Da sind Abzüge vorzunehmen, so vor allem die Grundflächen der Wände. Zur überschlägigen Ermittlung der für die gewünschte Wohnfläche benötigen Geschossfläche multiplizieren Sie die Wohnfläche mit folgenden Faktoren. Bei Gebäuden mit einem Geschoss: 1,25 zwei Geschossen: 1,35 drei Geschossen: 1,45 Übrigens: Sie sollten durchsetzen, dass ein Notar Ihrer Wahl mit der Abwicklung des Grundstücksverkaufs beauftragt wird (Sie bezahlen!). Ein Ladenhüter? Oder Ihr Grundstück! Es kann sich lohnen, speziell nach solchen Grundstücken Ausschau zu halten, die sozusagen einen Haken haben. Solche Grundstücke werden zum Teil erheblich billiger gehandelt (siehe Beispiel Seite 156 f). Man findet sie am Rande von Gewerbegebieten, an Bahnlinien, in der Nähe von Autobahnen oder heruntergekommenen Baugebieten. Manche dieser Grundstücke werden für Wohnungsbau tatsächlich ungeeignet sein. Bei anderen kommt es aber nur darauf an, die richtige Idee zu haben. Der Architekt kann mit seinem Entwurf gegen Störungen wie Lärm oder unansehnliche Nachbarschaft durchaus etwas ausrichten. Vielleicht kann der Baubehörde mit Hinweis auf die Nachteile des Grundstücks manches Zugeständnis abgehandelt werden. So kann ein Ladenhüter auf dem Grundstücksmarkt für Sie attraktiv werden. Die Sache ist allerdings nur zu empfehlen, wenn der günstige Grundstückspreis die zusätzlich erforderlichen Maßnahmen überwiegt, zumindest aber kompensiert. Prüfen Sie Ihre Bereitschaft, mit Grundstücksmängeln zurechtzukommen: Fragen Sie sich, wie viel Sie für eine gute Wohnlage zu bezahlen bereit sind. Ist Ihnen eine bessere Lage beispielsweise 100 EUR monatlich wert, dann muss das schlechter gelegene Grundstück mindestens um EUR günstiger sein. (Sie rechnen: 100 EUR x 12 Monate geteilt durch Zins und Tilgung, hier 0,06). GRUNDSTÜCK 53

49 Der Bebauungsplan Interessieren Sie sich für ein Grundstück, so fragen Sie im Stadtplanungsamt oder bei der Gemeinde nach, ob für dieses Grundstück ein Bebauungsplan gültig oder geplant ist. Der Bebauungsplan legt fest, ob und wie gebaut werden darf. Hier die wichtigsten Festsetzungen: Geschossflächenzahl (GFZ) Die GFZ gibt an, wie viel Quadratmeter Geschossfläche je Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind. GFZ 0,6 heißt, dass je Quadratmeter Grundstücksfläche 0,6 m 2 Geschossfläche gebaut werden dürfen. Grundflächenzahl (GRZ) Die GRZ gibt an, wie viele Quadratmeter Grundfläche je Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind. GRZ 0,4 bedeutet, dass 40 % der Grundstücksfläche überbaut werden dürfen. Zahl der Vollgeschosse wird dargestellt durch römische Ziffern; sind diese Ziffern in einen Kreis gesetzt, so ist die damit festgesetzte Zahl verbindlich. Die Bauweise wird mit o für offene und g für geschlossene Bauweise bezeichnet. Hiervon abweichende Bauweise wird im Bebauungsplan im Textteil (fragen Sie danach) erläutert. Die Art der zulässigen baulichen Nutzung wird nach der Baunutzungsverordnung mit zwei Großbuchstaben bezeichnet. Die für Wohngebiete wichtigsten sind WR Reines Wohngebiet und WA Allgemeines Wohngebiet. In der Baunutzungsverordnung ist festgelegt, welche Nutzungen neben dem Wohnen zulässig sind oder ausnahmsweise zugelassen werden können. Beispiel: Reines Wohngebiet (GRZ und GFZ 0,4) für ein Vollgeschoss bei besonderer Bauweise mit vorderer und rückwärtiger Baugrenze. Beispiel: Allgemeines Wohngebiet (GRZ 0,4 und GFZ 0,7) für geschlossene Bebauung mit zwei Vollgeschossen. Mögliche Umsetzung nebenstehender Planfestsetzungen. Die Bebauung folgt der vorgegebenen Firstrichtung. Die Garagen vor der Baugrenze sind zulässig. Mögliche Umsetzung nebenstehender Planfestsetzungen. Die Reihenhausbebauung muss zur Straße mit der Baulinie abschließen. BAUGRENZE bis hierher darf gebaut werden BAULINIE bis hierher muss gebaut werden STRASSEN-, WEGE- BEGRENZUNG FIRSTRICHTUNG und Richtung der Gebäudeaußenseiten GRUNDSTÜCKS- GRENZEN (unverbindlich) HÖHENLINIE mit HÖHENPUNKT (Angaben in Meter) Bebauungsplanausschnitt mit Festsetzungen für offene Bebauung mit vorgegebenen Firstrichtungen, Baugrenzen und Flächen für Garagen. 54 GRUNDSTÜCK

50 Was darf das Grundstück kosten? Baukostenermittlung überschlägig nach Quadratmetern Wohnfläche Es ist leichter, beim Bauen selbst als beim Erwerb des Grundstücks zu sparen. Erstens sind Grundstücke so gefragt, dass man bei guten Angeboten schnell zugreifen muss, zweitens kann man beim Bauen nachträglich erweitern und verbessern, während die Qualität des Grundstücks nicht verändert werden kann. Wer knapp kalkuliert, darf mit dem Grundstückskauf seine Finanzierung nicht gefährden. Er muss also feststellen, wie viel er äußerstenfalls für das Grundstück ausgeben kann. Hierzu können Sie das nebenstehende Schema benutzen. In diese Tabellen können Sie auch andere Kostenangaben für die Wohnfläche oder den umbauten Raum einsetzen, z.b. Werte, die Sie vom Architekten, vom FertighaushersteIler oder von einem Freund, der gerade gebaut hat, bekommen. Erbpacht Alternative zum Erwerb Wie groß muss das neue Haus mindestens sein? (Wohnfläche) (grob überschlagen oder unter RAUMBEDARF nachsehen!) Wählen Sie die Ihren Ausstattungsansprüchen entsprechende Zeile! mit Keller, einfache Ausstattung m 2 x 1600 EUR mit Keller, gehobene Ausstattung m 2 x 2100 EUR ohne Keller, einfache Ausstattung m 2 x 1400 EUR ohne Keller, gehobene Ausstattung m 2 x 1900 EUR oder nach Kubikmetern umbautem Raum Wie groß muss das neue Haus mindestens sein? (Wohnfläche) (grob überschlagen oder unter RAUMBEDARF nachsehen!) Wählen Sie die Ihren Ausstattungsansprüchen entsprechende Zeile! und was für s Grundstück bleibt: Erbpacht, genauer Erbbaurecht, ist eine Alternative zum Grunderwerb. In Erbpacht überlassene Grundstücke kann man bebauen und nutzen wie erworbene. Die Gemeinden geben Grundstücke in Erbpacht ab, wenn sie langfristig den Einfluss auf die Nutzung des Bodens behalten wollen. Erbbaurechte sind befristet, im Allgemeinen auf ca. 80 bis 100 Jahre. Sie werden durch monatlichen oder kapitalisierten (einmaligen) Erbbauzins erworben. In beiden Fällen bemisst sich der nach dem aktuellen Grundstückswert und nach den Zinsbedingungen (üblich sind 3 bis 5 % Jahreszins). Der monatliche Zins bringt anfangs eine geringere Belastung als der kapitalisierte Erbbauzins oder der Erwerb, bleibt aber über die gesamte Laufzeit bestehen. Können Sie zwischen Erwerb, monatlichem und kapitalisiertem Erbbauzins wählen, so lassen Sie sich für alle Alternativen den langfristigen Belastungsverlauf errechnen. EUR EUR EUR EUR mit Keller: x 1,6 = m 2 ohne Keller: x 1,4 = x 3 = m 3 einfache Ausstattung: x 330 EUR = m 3 gehobene Ausstattung: x 450 EUR = EUR Für das Bauvorhaben insgesamt verfügbar EUR Ungefähre Baukosten wie oben ermittelt * EUR So viel darf Ihr Grundstück kosten: = EUR * Gesamtkosten ohne Grundstück (mit Baunebenkosten und Außenanlagen) GRUNDSTÜCK 55

51 Bauweise und Gebäudeform Aufgabe: Ein Doppelhaus für zwei Familien mit unterschiedlichen Ansprüchen an Wohnkonzepte, Grundrissaufteilung und Ausbaumaterialien. Entstanden ist eine Gebäudeskulptur mit 5 Obergeschoss 5 einem dreigeschossigen Split-Level- Haus und eine zweigeschossige Doppelhaushälfte. Das kompakte Gebäudevolumen orientiert sich an der heterogenen Bebauung der Umgebung. Das Erdgeschoss der dreigeschossigen Doppelhaushälfte mit offener Küche, Schlaf- und Sanitärräumen auf halbgeschossig versetzten Ebenen gruppiert sich um einen zentralen Belichtungsschacht und erzielt trotz optimierter Grundflächen eine optische Großzügigkeit mit spannender Belichtungssituation. Dachterrassen und befestigte Flächen im anschließenden Garten erweitern das Wohnraumangebot im innerstädtischen Umfeld. Arch.: Thorsten Luka Erdgeschoss 4 1 Windfang 2 Küche 3 Essbereich 4 Wohnbereich 5 Zimmer 6 Bad Bruttorauminhalt: m 3 Bruttogrundfläche: m 2 Wohnfläche: m 2 56 BAUWEISE UND GEBÄUDEFORM

52 Bauweise und Gebäudeform BAUWEISE UND GEBÄUDEFORM Die Bauweise ist durch den Bebauungsplan oder die umgebende Bebauung festgelegt. Man unterscheidet offene und geschlossene Bauweise. Offene Bauweise fordert, dass jedes Haus oder jede Hausgruppe bestimmte Abstände zu den Grundstücksgrenzen und der benachbarten Bebauung einhält. Die Abstände legt die Landesbauordnung fest. Geschlossene Bauweise entspricht der üblichen Reihenhausbebauung. Außerdem gibt es noch Sonderformen, diese heißen besondere Bauweise und werden im Bebauungsplan genau beschrieben. Geschlossene Bauweise Grundstücke mit geschlossener Bauweise werden abgesehen von Baulücken innerorts selten angeboten. Wegen der Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, an die Nachbargebäude anzubauen, gehen solche Neubaugrundstücke am Stück an Bauträger. Dabei ist geschlossene Bauweise besonders vorteilhaft: Sie benötigt weniger Grundstücksfläche und spart Baukosten und Energie. Es lohnt sich also, ein Reihenhausgrundstück zu suchen. Dann müssen Sie aber auch Baupartner finden. Hierbei kann die Gemeinde helfen. Besser stehen die Chancen, ein Eckgrundstück einer Reihenhauszeile zu erwerben. Sie haben dann die Anbauprobleme nur an einer Seite. Eckhäuser sind wie Doppelhäuser deshalb für die Bauträger von Reihenhauszeilen Sonderfälle, die höheren Aufwand verursachen und wegen des höheren Preises schwerer abzusetzen sind. Gut möglich, dass Sie hier fündig werden. GEMEINSAM BAUEN Seite 32 Offene Bauweise Offene Bauweise zwingt nicht grundsätzlich dazu, ein Einzelhaus zu erstellen. Möglicherweise reicht das Grundstück für ein Doppelhaus. Wenn eine Teilung des Grundstücks nicht möglich ist, können Sie die Doppelhäuser in Form von Teileigentum errichten. Die beiden Doppelhaushälften stehen dann zwar auf einem Grundstück, auch hat man gewisse End-Grundstücke von Reihenhauszeilen bieten die gleichen baulichen Bedingungen wie Doppelhaus-Grundstücke. gegenseitige Verpflichtungen einzugehen, da aber beide Gebäudeteile so erstellt sind, als stünden sie auf separaten Grundstücken, wohnen Sie genau so wie in einem normalen Doppelhaus. GEMEINSAM BAUEN Seite 32 Mit besonderer Bauweise werden Formen der Bebauung vorgegeben, die vereinheitlichen und zugleich Wohnqualitäten sichern. Vorkriegssiedlungen bieten hierzu manche gute Anregung. Links das Zeppelindorf in Friedrichshafen, rechts Gartenstadt Kleefeld in Hannover. BAUWEISE UND GEBÄUDEFORM 57

53 FREISTEHENDES HAUS steht noch immer ganz oben auf der Wunschliste der Bauherren. Vorteilhaft ist die Unabhängigkeit von Partnern oder Nachbarn die Möglichkeit für den Bauherrn, alle Einflussfaktoren der Kosten wie Größe, Zuschnitt, Aussehen und Baumaterialien selbst zu bestimmen. Nachteilig ist der hohe Grundstücksverbrauch von 400 bis 600 m 2 der dadurch bedingte Zwang zu Standorten im Umland der Städte und der damit verbundene hohe Fahrtaufwand der höhere Aufwand mit Mehrkosten von etwa 5 % im Vergleich zum Doppelhaus und von ca. 15 % im Vergleich zum Reihenhaus ein Mehrverbrauch an Heizenergie, bedingt durch die größeren Außenwandflächen je m 2 Wohnfläche. Bauherren, die planerische Unabhängigkeit zugunsten ihres Baubudgets uneingeschränkt nutzen wollen, sind gut beraten, die freistehende Bebauung trotz der angeführten Nachteile zu wählen. DOPPELHAUS Das Doppelhaus ist ein guter Kompromiss zwischen freistehendem und Reihenhaus. Die Vor- und Nachteile: Der Einfluss des Bauherrn auf Größe und Aussehen des Gebäudes ist im Vergleich zum freistehenden Einfamilienhaus eingeschränkt. Man muss sich mit dem Doppelhauspartner abstimmen. Alles andere bleibt in der Entscheidung des einzelnen Bauherrn. Das betrifft insbesondere auch die Gestaltung der Baukosten sowie der Kosten von Betrieb und Unterhalt. Der Grundstücksverbrauch ist mit 300 bis 400 m 2 deutlich niedriger als beim freistehenden Haus. Stadtnahe Grundstücke sind rar. Die Baukosten sind geringer als beim freistehenden Haus. Wie viel eingespart wird, hängt vom Entwurf ab. Die üblichen Doppelhauskonzepte nützen die Sparpotenziale bei weitem nicht aus. Bedingt durch die kleinere Hüllfläche sind auch die Heizenergiekosten niedriger als beim freistehenden Einfamilienhaus. GEMEINSAM BAUEN Seite 32 Bietet sich die Chance, an ein vorhandenes Haus anzubauen, sollten Sie zugreifen und (mit dem Architekten) zusehen, mit den Auflagen zurechtzukommen (siehe Beispiel Seite 87). REIHENHAUS Reihenhäuser werden in der Regel durch Bauträger auf Vorrat oder auf Bestellung gebaut. Danach ist die Einflussnahme auf Planung und Ausführung in starkem Maße eingeschränkt. Dem Bauherrn bleibt meist nur die Auswahl zwischen unterschiedlichen Haustypen, die Festlegung der Oberflächen im Inneren und die Entscheidung über Ausstattungsdetails. Von Vorteil sind die stadtnahen Standorte, oft im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs der niedrige Grundstücksverbrauch von 200 m 2 und darunter der geringe Außenwandanteil und damit wesentlich niedrige Heizkosten als beim freistehenden oder beim Doppelhaus. Die Kostenvorteile des Reihenhauses werden zum Teil durch die Kosten der Bauträgerschaft (Verwaltung, Vertrieb, Gewinn) aufgezehrt. Wer die Vorteile voll ausschöpfen will, muss eine Bauherrengemeinschaft gründen oder sich nach Gruppen-Selbstbau-Projekten umsehen. Solche Projekte erfordern beträchtliches Engagement der Beteiligten und sind deshalb selten. Finanziell lohnt der Aufwand: Die Gesamtkosten können um 10 bis 15 % niedriger ausfallen als bei vergleichbaren Kaufobjekten. Vergleich der Bauweisen nach Kennwerten. Die Werte veranschaulichen die Tendenz bei üblichem Standard. Werden die für jeden Gebäudetyp spezifischen Möglichkeiten, Kosten einzusparen, voll genutzt, dann kann es auch gelingen, mit einem freistehenden Haus die Kosten des Reihenhauses zu unterschreiten. Bauweise (jeweils 2-geschossig) freistehendes Haus Doppelhaushälfte* Reihenmittelhaus* Grundstücksfläche (m 2 ) Bauwerkskosten** 100 % ca. 95 % ca. 85 % Außenwandfläche 100 % ca. 75 % ca. 50 % Heizenergieverbrauch** 100 % ca. 90 % ca. 80 % * traufständig (am Giebel angebaut) ** bei gleichem Bau- und Ausstattungsstandard 58 BAUWEISE UND GEBÄUDEFORM

54 Wohin mit dem Auto? Die Möglichkeiten für Garagen und Stellplätze sind eng mit der Bauweise verknüpft. Art und Zeitpunkt ihrer Erstellung sind ein lohnender Ansatzpunkt für Sparmaßnahmen. Zudem beeinträchtigt eine (noch) nicht erstellte Garage den Wohnwert Ihres Hauses kaum. Je dichter die Bebauung, desto strenger sind im Allgemeinen die Vorgaben. Bei geschlossener Bauweise besteht häufig überhaupt keine Wahlmöglichkeit. Wo und wie Stellplätze zu schaffen sind, regelt der Bebauungsplan. Sind Garagen vorgeschrieben, so ist es dennoch nicht ausgeschlossen, dass auch ein Carport genehmigt wird oder dass die Garage erst später erstellt werden kann. Sind Sammelgaragen vorgesehen, so wird es kaum Spielraum geben. Da die gemeinsame und abgestimmte Erstellung dieser Garagen städtebaulichen Vorstellungen folgen sollte, wäre eine individuelle Erstellung auch nicht wünschenswert. Versuchen Sie Einfluss auf die Art der Ausführung zu nehmen, wenn erkennbar ist, dass die geplante Lösung unschön oder zu teuer ist. Hanglagen bieten besondere Möglichkeiten, eine Garage in das Haus einzubeziehen. Ist z.b. das Kellergeschoss talseitig direkt zugänglich, kann ein Teil dieses Geschosses als Garage ausgebaut werden. Die verbleibende Fläche reicht in der Regel immer noch für die Kellerzwecke. Das ist eine preiswerte Alternative, wenn das Grundstück sehr knapp ist und dadurch die Fläche vor dem Haus frei gehalten werden kann (vielleicht auch für ein zweites Auto). Anderenfalls muss nachgerechnet werden, ob der offene oder gedeckte Stellplatz vor dem Haus nicht billiger kommt. Es gibt auch Situationen, in denen es sich lohnt, das Gebäude auf kellergeschosshohe Stützen zu stellen. Das kann Endzustand sein oder dem späteren Ausbau zum Keller mit Garage (in Eigenleistung) dienen. In jedem Fall hat man einen überdachten Stellplatz. Der Kostenvorteil im Vergleich zum Bau eines normalen Untergeschosses verringert sich dabei beträchtlich, wenn der Zugang zu diesem Luftgeschoss über eine Treppe innerhalb des Gebäudes erfolgen muss. Besser ist es, wenn man über eine außenliegende Treppe oder einen Weg ins Haus kommen kann. Wie das aussehen kann, zeigt das Beispiel auf der folgenden Seite. Dort ist die Treppe zwar überdacht und damit geschützt, dennoch aber außerhalb des Gebäudes. Damit entfällt der Aufwand für die Ausbildung eines Treppenhauses und dessen Einbindung in das Energiekonzept. Geschlossene Bauweise schränkt die Möglichkeiten, Stellplätze zu schaffen, stark ein. Macht man das Beste daraus, dann entstehen dabei reizvolle Räume vor dem Haus. Garagen und Carports dienen als Sicht- und Schallschutz und bilden intime Vorplätze. Freistehende Häuser und Doppelhäuser bieten genügend Abstandsflächen, auf denen Stellplätze erstellt werden können. Einschränkungen macht der Bebauungsplan. Bei Gartenhofbebauungen ermöglichen es die 12 bis 20 m breiten Grundstücke, die Garagen oder Stellplätze direkt von der Straße zugänglich ins Gebäude zu integrieren. BAUWEISE UND GEBÄUDEFORM 59

55 Zweifamilienhaus Das Waldhaus bildet den skulpturalen Abschluss einer zweizeiligen Bestandsbebauung. Treppen und Balkone führen räumliche Bezüge um die Ecke und erfüllen zugleich Auflagen des Brandschutzes nach Rettungswegen. Auf einer Grundfläche von 13 x8msind zwei übereinander liegende Maisonettewohnungen mit einem gemeinsamen Treppenhaus erschlossen. Die Grundrisse sind weitgehend frei von tragenden Bauteilen, die Versorgungsschächte so konzentriert, dass die Wohnungen individuell organisiert und ausgebaut werden konnten. Materialbezüge und Details sind von den historischen Gebäuden inspiriert. Der Außenputz ist nach handwerklicher Tradition hergestellt und sandgestrahlt, sämtliche Stahl- und Holzelemente heben sich durch den dunklen Anstrich kontrastreich ab und betonen Öffnungen und Brüstungen in Anlehnung an gründerzeitliche Traditionen. Im Inneren wird die rohe Materialsprache mit Sichtbetonböden, teilweise ungestrichenem Kalkputz und wieder verwendetem Eichenparkett fortgesetzt. Komplizierter Baugrund, beschränkte Transportmöglichkeiten durch die Tordurchfahrt im Vorderhaus und eingeschränkte Baufreiheit bei zeitgleicher Sanierung des Vorderhauses erforderten eine darauf eingehende Werkplanung, den Einsatz vorgefertigter Bauelemente und eine komplexe Koordination in der Errichtungsphase. Arch.: Thorsten Luka, Gunnar Volkmann 60 ZWEIFAMILIENHAUS

56 ZWEIFAMILIENHAUS Grundrisse zum Haus auf Seite 60 Dachgeschoss 2. Obergeschoss Die Entscheidung für das Zweifamilienhaus kann wirtschaftliche Gründe haben. Die zweite Wohnung kann vermietet werden und einen Beitrag zur Finanzierung des gesamten Hauses leisten. Daneben gibt es eine ganze Reihe familiärer oder persönlicher Gründe, das Zweifamilienhaus zu bevorzugen. Es klingt zwar zunächst paradox, aber das Zweifamilienhaus ist auch immer dann eine Überlegung wert, wenn man nur ein kleines Haus benötigt. So sind für Zweipersonenhaushalte bei üblichen Ansprüchen Wohnungen um 70 m 2 schon völlig ausreichend. Zwar ist es möglich, Häuser dieser Größe zu bauen, doch oft sind die Grundstücke dafür zu groß oder nach dem Baurecht schlecht geeignet. Auch sind kleine Häuser relativ (bezogen auf die Wohnfläche) teuer. Mit einer zweiten Wohnung ähnlicher Größe können diese Schwierigkeiten behoben werden. Eine zweite Wohnung wird man auch dann einplanen, wenn damit zu rechnen ist, dass ältere Familienangehörige später einmal ins Haus genommen werden sollen. Umgekehrt kann es Ihnen selbst wichtig sein, für den Fall, dass Sie einmal der Pflege oder Betreuung bedürfen, dafür eine Wohnung in Reserve zu haben. Werden die Kinder erwachsen, so kann eine zusätzliche kleine Wohnung im eigenen Haus als Übergangslösung während der Ausbildung oder eines Studiums das Problem der Wohnungssuche ersparen. Und denken Sie daran: So wie Ihre Kinder darauf angewiesen sein werden, irgendwo eine erste Wohnung zu finden, so sind es viele andere auch. Das gilt vor allem in Ballungsräumen und an Hochschulstandorten. Da herrscht immer Mangel. Es ist sinnvoll, Häuser so zu bauen, dass sie späteren Bedürfnissen angepasst werden können. Für vier und mehr Personen geplante Häuser sind für den kleinen Haushalt nach dem Auszug der Kinder oft erheblich zu groß. Viele ältere Menschen bekla- 1. Obergeschoss Schematischer Grundriss für ein Zweifamilienhaus mit separatem Zugang zu jeder Wohnung (Außentreppe). Zwei dieser Häuser können aneinandergebaut werden. Dann entfallen die Fenster in Bad und WC. Hier kann aneinandergebaut werden Erdgeschoss Erdgeschoss Obergeschoss ZWEIFAMILIENHAUS 61

57 gen dies, müssen es aber in Kauf nehmen, weil sie aus der angestammten Umgebung nicht ausziehen wollen. Ein Haus unterteilbar zu planen, hilft hier nur weiter, wenn die Teilung keinen großen Aufwand erfordert. Erfahrungsgemäß scheuen ältere Hauseigentümer den Umbau. Der kann vermieden werden, wenn die zweite, zunächst kleine Wohnung gleich beim Neubau mit erstellt wird. Später werden dieser Wohnung dann einige Räume der Hauptwohnung zugeschlagen. Wesentlich ist, dass alle aufwändigen Maßnahmen wie die Einrichtung von Bad, Küche und Zugang von Anfang an vorhanden sind. Was sagt das Finanzamt? Wenn Sie eine Wohnung vermieten wollen, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Haus vom Finanzamt als Zweifamilienhaus anerkannt wird. Das setzt voraus, dass die vermietete Wohnung eine baulich getrennte, in sich abgeschlossene Einheit bildet, einen eigenen, nicht durch andere Wohnbereiche führenden Zugang hat und mit Kochgelegenheit, Bad und Toilette ausgestattet ist. Für den selbstgenutzten Teil des Hauses gelten dann die gleichen steuerlichen Regelungen wie für das selbstgenutzte Eigenheim. Für den vermieteten Teil des Hauses (überwiegend nach dem Verhältnis der Wohnflächen ermittelt) können die steuerlichen Regelungen für vermietete Objekte angewendet werden. Neben der Absetzung der Werbungskosten (bei Aufwendungen, die das gesamte Haus betreffen, anteilig), vor allem der anteiligen Schuldzinsen, können die Herstellungs- oder Anschaffungskosten linear mit jährlich 2 % abgeschrieben werden Erdgeschoss Ein Haus zuerst für eine, später für zwei Familien. Ein veränderbarer Grundriss macht s möglich. Oben: Nutzung als Einfamilienhaus, die Treppe tritt um 90 gewendelt an. Mieteinnahmen sind steuerpflichtig, wobei zu beachten ist, dass die festgesetzte Miete mindestens 50 % der ortsüblichen Miete beträgt (wichtig bei Vermietung an Familienangehörige). Sonst können Aufwendungen nur im Verhältnis der ortsüblichen zur tatsächlichen Miete angesetzt werden. Das spricht fürs Zweifamilienhaus: Obergeschoss Einfamilienhaus Zweifamilienhaus 1 Wohnen 2 Küche 3 Bad, WC 4 Eingang 5 Abstellraum 6 Schlafzimmer 7 Kinderzimmer Unten: Der Zugang zum Obergeschoss erfolgt nun von außen. Das Schlafzimmer wird zur Wohnküche. Die Anschlüsse für Wasser und Abwasser sollten bereits vorhanden sein. Das Zweifamilienhaus hat normalerweise einen höheren Gebrauchswert als ein Haus mit nur einer Wohnung: Die zweite Wohnung im Haus bietet Platz für erwachsene Kinder oder für die Eltern, die man im Haus haben möchte. Mit dem Zweifamilienhaus ist man für Veränderungen in der Familie oder in den Lebensumständen gewappnet. So wird die zweite Wohnung auch von großem Vorteil sein, wenn ein Familienmitglied der Betreuung oder der Pflege bedarf. Nicht zuletzt kann die Miete für die zweite Wohnung die Finanzierung entlasten und eine zusätzliche Rente fürs Alter darstellen. 62 ZWEIFAMILIENHAUS

58 Raumbedarf RAUMBEDARF Ihre Erwartungen... Die Vorstellung vom eigenen Haus ist fast immer mit der Erwartung verbunden, dass im Vergleich zur gegenwärtigen Wohnung alles größer, schöner, besser sein wird. Das ist verständlich und soll so sein. Nur: Wer kann es sich leisten, sich alle Wünsche zu erfüllen, und seien sie noch so berechtigt? Da hilft nur eines: Wünsche sortieren und in eine Rangfolge bringen. Nebenstehend finden Sie einen kleinen Katalog derartiger Wünsche: Entscheiden Sie selbst, was für Sie verzichtbar ist und was nicht. Sie haben sich entschieden? Dann können Sie daran gehen, Ihren persönlichen Mindestplatzbedarf zu ermitteln. Dabei sollten Sie im Auge behalten, dass Kleiner-Machen die wirksamste Art des Sparens beim Bauen ist, später erweitert werden kann, wenn man es von vornherein einplant, sich der Platzbedarf einer Familie mit der Zeit verändert. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt Sie bauen, kommen Sie auf einen anderen Raumbedarf sowie auf andere Anforderungen an die Räume. (Siehe Tabelle auf der Folgeseite) Auch wenn es (noch) nicht üblich ist: Man kann Häuser speziell für zwei Personen oder auch für nur eine Person bauen. Es gehört Mut dazu, ein kleines Haus nach den persönlichen Lebensumständen zu bauen und nicht nach den üblichen Vorbildern. Vom neuen Haus erwarten wir kreuzen Sie in der jeweiligen Spalte an 1: unverzichtbar / 2: kann aufgeschoben werden / 3: verzichtbar viel mehr Platz als bisher für die ganze Familie mehr Platz für die Kinder mehr Platz für Arbeit und Hobby für jeden ein eigenes Zimmer von anderen unabhängig sein eine schönere, repräsentative Wohnung mehr Bequemlichkeit Mindestraumbedarf Zwischen dem, was man sich wünscht, und dem, was nötig ist, liegen oft Welten. Eine Vorstellung vom Nötigen vermitteln die beiden folgenden Zahlenbeispiele. Sie sollten, Beispiel A (noch) keine Kinder m 2 Küche mit Essplatz 12 Wohnraum eventuell mit Essplatz verbunden 20 Schlafraum 16 Bad und WC 6 Summe wenn Sie mit dem Minimum starten, Erweiterungsmaßnahmen für die Entwicklung Ihrer Familie einplanen. Näheres unter IN ABSCHNITTEN... Seite 25. Beispiel B zwei Kinder, 2 und 4 Jahre m 2 Küche mit Essplatz 14 Wohnraum 24 Schlafraum 16 Kinderzimmer (2 Kinder) 20 Bad und WC 6 Summe 80 RAUMBEDARF 63

59 Verringerung der Anzahl der Räume Die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche sind umso niedriger, je geringer der auf den Quadratmeter Wohnfläche entfallende Anteil für Trennwände ist. Es lohnt also, die Anzahl der Räume so weit wie möglich zu verringern. Die Aufgliederung der Wohnung in viele einzelne Räume mit speziellem Zweck folgt häufig Vorbildern (etwa aus der Werbung oder dem Kino), die mit Ihren tatsächlichen Lebensumständen und Gewohnheiten wenig oder nichts zu tun haben. Überlegen Sie zusammen mit Ihrer Familie, welche Zwecke Sie den einzelnen Räumen zuordnen und wie Sie diese tatsächlich benutzen wollen. Haben Sie dabei nicht zu viele Bedenken wegen etwaiger gegenseitiger Störungen. Mögliche Konflikte im Wohnalltag durch großzügige Flächen und große Raumanzahl lösen zu wollen, ist ein zu teurer Weg. Küche und Essplatz Die übliche Trennung von Küche und Essplatz kann zugunsten einer großen Wohnküche aufgegeben werden. Damit wird die Küche auch für die sonstige Hausarbeit tauglich, nicht zuletzt auch für das Spiel kleiner Kinder, die die Nähe der Mutter suchen. Also statt jeweils 8 m 2 Küche und Essplatz besser 16 m 2 Wohnküche. Ersparnis: ca bis 2000 EUR oder mehr, wenn dadurch einige Quadratmeter Flurfläche entfallen. Kochen und Essen dicht beieinander ist für viele selbstverständlich. Nicht nur deshalb, weil es dabei viel großzügiger zugeht, sondern auch um den Koch oder die Köchin nicht auszuschließen von der Esstischgeselligkeit. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude ENTWICKLUNGSPHASEN DER FAMILIE Noch keine Kinder Kinder bis 10 Jahre Kinder bis 18 Jahre Kinder über 18 Jahre Kinder aus dem Haus Kinderzimmer (noch) nicht erforderlich, können durch Ausbau oder Erweiterung erstellt werden. Gemeinsames großes Kinderzimmer, später unterteilbar, eventuell erforderliche zusätzliche Kinderzimmer können durch späteren Ausbau oder Erweiterung erstellt werden, Raumgrößen ab ca. 20 m 2, direkter Kontakt zum Freien erwünscht. Für jedes Kind ein Zimmer, zumindest einen abgetrennten Bereich, Raumgröße weniger wichtig als eigener Raum. Raumgrößen ab 10 m 2, direkter Kontakt ins Freie vorteilhaft. Für jedes Kind einen Raum, möglichst mit separatem Zugang, Größe weniger wichtig als Unabhängigkeit. Raumgrößen ab 10 m 2, besser mehr, direkter Kontakt ins Freie nicht erforderlich. Kinderzimmer können als Gästezimmer und für Angehörige verwendet werden, die im Haus aufgenommen werden sollen. Nicht mehr benötigte Räume sollten abtrennbar und vermietbar sein. 64 RAUMBEDARF

60 Wohnraum mit Küche Der Wohnraum kann, je nach Ihren Gewohnheiten, verschiedenen zusätzlichen Zwecken dienen. Er kann, wie häufig praktiziert, mit dem Essplatz zusammengelegt sein. In vielen Familien ist die Küche der Mittelpunkt des Wohnalltags. Sie finden nichts dabei, Küche, Essplatz und Wohnraum zu einem großen Raum zusammenzufassen. Das ist sicher nicht jedermanns Sache. Wer es liebt, bekommt Großzügigkeit und kann dabei kräftig sparen: 2600 bis 4500 EUR für Trennwände und Türen, die man nicht braucht. Wird dadurch auch Wohnfläche eingespart, schreiben Sie sich für jeden Quadratmeter zusätzlich mindestens 900 EUR gut. Wird dieser Raum nur von einer Seite her belichtet, so sind weitere Einsparungen für Außenwandanteile und Fenster zu erzielen. Der Wohnraum lässt sich, vielleicht auch nur für eine gewisse Zeit, zugleich als Schlafraum benutzen. Gewisse Unbequemlichkeiten, wie das vermehrte Aufräumen von Bettzeug, werden mit den Kosten eines kompletten Raumes von ca. 16 m 2 belohnt. Das sind, wenn man gänzlich auf diese Fläche verzichtet, mindestens 9000 bis EUR, wenn man sie nur unausgebaut erstellt, an die 4500 EUR Ersparnis. Kinderzimmer Viele Eltern meinen, Kinder sollten spätestens, wenn sie ins Vorschulalter kommen, ihr eigenes Zimmer haben. Doch bis etwa zum 10. Lebensjahr ist das eigene Zimmer für jedes Kind nicht notwendig. Es spricht in diesem Alter vielmehr einiges für das gemeinsame Kinderzimmer. Es ist deshalb sehr wohl möglich, in den jungen Jahren der Familie mit einem großen Kinderzimmer auszukommen. Anstelle von zwei oder drei Räumen mit je 10 m 2 gibt es einen Raum mit 20 m 2. Große Kinderzimmer kommen dem Bewegungsdrang und dem gemeinsamen Spiel der Kinder sehr entgegen. Der Raum sollte später dann durch Einbauten teilbar sein. Sie sparen damit mindestens 1800 bis 2300 EUR. Sind die Kinder älter, kann man zwischen dem gemeinsamen Spielbereich und dem Schlafbereich unterscheiden, den jedes Kind für sich haben sollte. Dazu genügt es aber, einen Teil des Raumes mit Möbeln oder Einbauten abzutrennen. Kinderzimmer können klein sein, wenn sie nur Rückzugsmöglichkeit bieten sollen. Spiel- und Bewegungsraum müssen dann aber anderweitig angeboten, z.b. durch eine Spieldiele, einen Dachraum oder einen ausgebauten, belichteten Kellerraum. 5,00 m 3,60 m Ein großes Kinderzimmer mit 18 m 2 ist auch für drei Kinder gut geeignet. Es kann später in zwei Räume aufgeteilt werden. Wichtig hierfür sind die Fenster und die Vorrichtung für die zusätzliche Türe. Alternative zu kleinen Kinderzimmern: gemeinsamer Spielbereich, kleine Schlafbereiche, die je nach Bedarf zum Raum geöffnet bleiben oder (wie hier) geschlossen werden. Übersicht der Mindestgrößen der Räume nach DIN Die in Klammern gesetzten Werte sind zu klein und deshalb nicht empfehlenswert. Grundsätzlich sollten Räume nicht kleiner als 10 m 2 sein, Balkone nicht unter 3 m 2. MINDESTRAUMGRÖSSEN bei Beachtung der früheren DIN Küche 9,8 m 2 Essplatz 5,9 m 2 Wohnraum 18,5 m 2 Eltern-Schlafzimmer 14,5 m 2 Kinderzimmer für 1 Kind (7,1) m 2 Kinderzimmer für 2 Kinder 14,6 m 2 Bad, WC 4,5 m 2 Balkon (Terrasse) (1,7) m 2 RAUMBEDARF 65

61 Räume kleiner machen Wer viele Räume benötigt, kann die Wohnfläche nur verringern, indem er die einzelnen Räume kleiner macht. Dabei gibt es Grenzen, die sich aus der notwendigen Möblierung ergeben (nach der sonst nicht mehr gültigen DIN 18011). Diese Mindestflächen müssen Sie beachten, wenn Sie öffentliche Förderung beanspruchen (siehe Tabelle Vorseite), sie dürfen nur mit Zustimmung der Förderungsbehörde unterschritten werden. Lassen Sie sich das schriftlich geben. Kleine Räume sollten so angelegt sein, dass sie später zu einem großen Raum vereinigt werden können. So können Sie zugunsten zusätzlicher Räume den Wohnraum und Ihr Schlafzimmer zunächst klein halten und später durch Ausbau von Wänden erweitern. Kleine Räume werden durch einfallsreiche Möblierung größer. Verbreitet sind in Kinderzimmern die Hochoder Stockbetten. Die Stellfläche eines Bettes wird damit gespart oder zur Spielfläche. Zudem lieben es die Kinder, sich aus diesen Betten Häuser und Höhlen zu bauen. Große Schränke machen kleine Räume noch kleiner. Das kann vermieden werden, wenn (zudem platzsparend) Wände eingebaut werden, die versetzt Schrank-Nischen für die beiden benachbarten Räume bilden (siehe Abb. oben). Auch die Wirkung der möblierten Räume wird durch die nun durchgehenden Wandoberflächen verbessert. Schranknischen bieten zudem die Möglichkeit, Schränke kostensparend durch Regale und Vorhänge oder Federrollos zu ersetzen. Bei hohen Räumen (um 3 m) können Hochbetten auf einer Zwischendecke eingerichtet werden. Das bringt 2 m 2 2,135 m 4,385 m 2,135 m Teilen und Zusammenlegen von Räumen am Beispiel Kinderzimmer. Die Raumbreite ist die Mindestbreite. Das untere Bild veranschaulicht die Vorteile versetzter Schranknischen. Auch beim Haus auf der nächsten Seite hat man dieses Prinzip konsequent und überzeugend umgesetzt. zusätzliche Wohnfläche. Bettenmachen wird dabei aber leicht zur Turnübung, was man in jungen Jahren vielleicht sportlich sieht. Zwischenpodeste sind vor allem in Geschossen möglich, die mit dem Dach abschließen, wo es größere Raumhöhen ohnehin gibt. Werden mehrere solcher Schlafpodeste benötigt, lohnt es sich, ein Geschoss mit einer lichten Höhe um 3 m auszuführen. Das erhöht beim freistehenden Haus (mit rund 100 m 2 Wohnfläche) die Außenwandfläche um ca. 10 % und kostet die höheren Innenwände eingerechnet etwa 4500 EUR mehr. Die eingesparte Wohnfläche von rund 10 m 2 würde das Doppelte kosten. Schlafgalerie: für Kinder ein besonderes Vergnügen und für das Raumprogramm eine Entlastung um mindestens 2 m 2 Wohnfläche. 66 RAUMBEDARF

62 Das Gebäude ist ein Würfel mit der Kantenlänge 6,50 m. Aufgrund der Ausrichtung des Grundstückes (die Gartenseite liegt im Norden) und der verschiedenen Blickbeziehungen zum See wurden die quadratischen Fenster an den Ecken des Baukörpers angeordnet. Die Fassade ist mit unbehandelter sibirischer Lärche verschalt und nimmt nach einigen Jahren einen silbrig-grauen Farbton an. Gezielte großzügige Öffnungen zwischen dem Wohnraum und der von den Architekten entworfenen Küche sowie geschlossene, weiß verputzte Wandscheiben in Verbindung mit dem auch im Obergeschoss verlegten Eichenparkett lassen eine unverwechselbare Raumkomposition entstehen. Das Erdgeschoss wurde mit einer lichten Raumhöhe von 2,75 m ausgeführt. Alle Räume sind mit Fußbodenheizung ausgestattet. Arch.: Becher + Rottkamp 5 1 Windfang 2 Wohnen, Essen 3 Küche 4 Bad, WC 5 Eltern 6 Kinder 7 Kellerersatz Das Grundstück in Wuthenow (bekannt durch Theodor Fontane) hat direkten Zugang zum Neuruppiner See. In unmittelbarer Umgebung befinden sich ein- bis zweigeschossige Einfamilienhäuser, überwiegend mit Satteldächern. Planungsrechtlich liegt das Grundstück im Außenbereich. Die Bauherren ein junges Ehepaar mit zwei Kindern entschlossen sich nach dem Erbe des Grundstückes für den Bau eines Einfamilienhauses mit einer Größe von 65 m 2 Wohnfläche. Zu einem späteren Zeitpunkt soll mit einem Anbau erweitert werden, so dass dann rund 90 m 2 Wohnfläche entstehen (siehe Abb. Seite 30 oben). Im Obergeschoss sind die Innenwände auf das Parkett gestellt und können nach Fertigstellung des Anbaus umgesetzt werden. 4 6 Dass auch in einem kleinen Haus großzügige Räume entstehen können, beweist der Blick auf den Essplatz. Großflächige Festverglasungen öffnen den Raum ins Grüne. Obergeschoss Erdgeschoss 7 RAUMBEDARF 67

63 Ihr Raumprogramm Die Tabelle kann helfen, Ihr Raumund Flächenprogramm zu ersteilen. Wenn Sie sich bisher noch nicht mit Ihrem Flächenbedarf befasst haben, sollten Sie sich zunächst die vorhergehenden Seiten durchsehen. Füllen Sie dann den ersten Block der Tabelle aus. Legen Sie für jeden Raum eine Mindest- und eine Maximalgröße fest, wobei auch die Maximalwerte keine Fantasiewerte sein sollten. Bleiben Sie realistisch, wählen Sie in einem Rahmen, der Ihren wirtschaftlichen Perspektiven in etwa entspricht. Die Werte der Verkehrsflächen können Sie erst ermitteln, wenn die Entscheidung über die Gebäudeform und die Geschosszahl gefallen ist, wenn Sie also einen Grundriss zeichnen können. Sie können das auch für unterschiedliche Gebäudeformen tun, wenn Sie sich noch nicht entschieden haben. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie ein wirtschaftlicher Grundriss aussehen sollte. Sie können anhand dieser Vorschläge weitere Flächen einsparen. Dann verändert sich Ihr Raumprogramm vielleicht noch einmal. Tragen Sie die neuen Werte in den zweiten Block der Tabelle ein. Mal sehen, ob sich die Sache gelohnt hat! ART DER RÄUME Küche, eventuell mit Essplatz Essplatz oder Esszimmer Wohnraum, eventuell mit Essplatz Zimmer für Zimmer für Zimmer für Zimmer für UMFANG DER FLÄCHEN minimal maximal UMFANG DER FLÄCHEN minimal maximal Bad, mit oder ohne WC Separates WC Zweites Bad oder Dusche Windfang, Vorplatz Diele Flure, sonstige Verkehrsflächen Das macht zusammen: 68 RAUMBEDARF

64 Grundriss GRUNDRISS Grundriss und Konstruktion Regelmäßige Grundrisse ermöglichen eine einheitliche konstruktive Ausführung der Decken. Bei der Planung des Grundrisses sollten vor allem die folgenden Punkte beachtet werden: Die Spannrichtung der Decken sollte einheitlich sein, ein Wechsel vermieden werden. Das erfordert u.a., dass die Längsseiten der großen Räume parallel liegen. Einheitliche Spannweiten der Decken möglichen durchgängig gleiche Bewehrungsanteile. Die Längsseiten von Öffnungen für Treppen oder Schächte liegen in Spannrichtung der Decken, damit wird hoher zusätzlicher Bewehrungsaufwand vermieden. Werden Öffnungen für Türen und Fenster in Wänden vorgesehen, die parallel zur Spannrichtung der darüber befindlichen Decke liegen, kann auf Stürze verzichtet werden; die Öffnungen reichen dann bis zur Unterkante der Decken. Geringe Spannweiten ermöglichen wirtschaftliche Konstruktionen, die mit dem minimalen zulässigen Querschnitt auskommen. Spannweiten über 5 m (bei Holzbalkendecken 4 m) sollten vermieden werden. Sind Zwischenwände vorhanden und ein späterer Ausbau ausgeschlossen, sollten sie tragend ausgebildet werden, wenn dadurch größere Spannweiten vermieden werden. Dies lohnt vor allem auch bei Holzbalkendecken. GESCHOSSDECKEN Seite 103 Treppen in Spannrichtung der Decken erfordern erheblich geringeren Aufwand zur Herstellung der Decköffnungen (kurze Wechsel). Wie werden Grundrisse einfach? einfache Gebäudegeometrie Verringerung der Raumanzahl Vereinheitlichung der Raumgrößen und -zuschnitte einheitliche Ausrichtung der großen Räume (Längsseiten) Verzicht auf reine Verkehrsflächen Ersatz von Trennwänden durch späteren Einbau von Möbeln. Ein Grundriss mit kurzen Spannweiten und einheitlicher Spannrichtung ermöglicht wirtschaftliche Deckenkonstruktionen. Die Decken müssen nur in eine Richtung gegen Durchbiegung bewehrt werden. Das spart Stahl. Spannen die Decken nur parallel zur Außenwand, können dort die Stürze für die Fenster- und Türöffnungen entfallen. Das gilt auch für Innentüröffnungen in Deckenspannrichtung. unwirtschaftlich! wirtschaftlich! GRUNDRISS 69

65 Einfache und komplizierte Grundrisse Die Ausbildung des Grundrisses, also Größe, Zuschnitt, Zuordnung und Verbindung der Räume, bestimmt den Umfang der erforderlichen Wände, Fenster und Innentüren, wobei wir hier Treppen ausklammern wollen. Es gibt einfache und komplizierte Grundrisse. Den Unterschied erkennen Sie selbst, wenn Sie beispielsweise die Grundrisse auf dieser Seite miteinander vergleichen. Denn einfach heißt in jedem Fall auch einfache Geometrie, und das sieht auch der Nicht-Fachmann. Die grundsätzlichen geometrischen Randbedingungen für die Grundriss-Entwicklung wird mit der Entscheidung für einen bestimmten Haustyp und die äußere Gebäudeform festgelegt. Innerhalb dieses Rahmens gibt es jedoch noch großen Spielraum. Im Allgemeinen sind einfache Grundrisse kostengünstiger als komplizierte. Das kommt daher, dass einfache Grundrisse weniger Wände erfordern eine einfachere Statik haben einfachere Konstruktionen ermöglichen weniger Anschlüsse aufweisen. Einfache Grundrisse sind Voraussetzung für rationelle Vorfertigung. Wer Wand-, Decken- und Dachelemente einsetzen will, muss hierauf besonders achten. Jedes Sondermaß, jeder Ausschnitt muss extra bezahlt werden. Selbst beim Verlegen der Bodenbeläge wirkt sich das in der Rechnung aus. Trennwandanteil Die Wohnfläche wird umso billiger, je geringer der auf den Quadratmeter entfallende Trennwandanteil ist. Um die Größenordnung zu ermitteln: 1 m 2 Trennwand pro Quadratmeter Wohnfläche kann als normal angesehen werden. Das macht zwischen 100 und 170 EUR/m 2 Wohnfläche. Hoher Trennwandanteil hängt meistens mit der Erschließung der Räume über kleine Dielen und Flure zusammen. Die wirksamste Maßnahme zur Verringerung des Trennwandanteils ist deshalb, diese Verkehrsflächen in Räume einzubeziehen. So ist es durchaus möglich, den Trennwandanteil auf ca. 0,7 m 2 pro Quadratmeter Wohnfläche zu verringern. Bei 100 m 2 Wohnfläche bewirkt das einen Kostenvorteil von rund 3300 bis 5300 EUR. Das könnte dann ungefähr so aussehen wie in der Abbildung unten. Obergeschoss Erdgeschoss Einfache Grundrisse haben eine leicht eingängige Geometrie. Man kann sehen, wie das Haus organisiert ist. Vergleichen Sie die beiden auf dieser Seite abgebildeten Häuser. Sie werden verstehen, was gemeint ist. Hier sind die Kinder im unteren Geschoss, der Wohnbereich und die Räume der Eltern darüber. Häuser in den USA haben schon früher gezeigt, dass es auch ohne Flure und Dielen geht. Entsprechend niedrig ist der Trennwandanteil je m 2 Wohnfläche: ca. 0,7 m 2. Arch.: Kim, Hartford (USA) Souterrain 7 7 Erdgeschoss Wohnen 2 Essen 3 Küche 4 Eingang 5 Bad, WC 6 Schlafzimmer, Ankleide 7 Kinderzimmer 8 Spieldiele 9 Nebenraum GRUNDRISS

66 Vereinheitlichung der Raumgrößen Die Größe eines jeden Raumes nach seiner Nutzung individuell festzulegen, ist heute im Wohnungsbau die Regel. Die Räume werden so groß gemacht, dass die dem Zweck des Raumes entsprechenden Möbel gerade unterzubringen sind. Der Wohnraum wird dafür reichlich bemessen. Ihm werden praktisch die Flächen zugeschlagen, die bei den anderen Räumen eingespart werden. Die Festlegung der Zwecke der Räume über ihre Größe führt zu starren, nur in der einmal gewählten Art benutzbaren Wohnungen. Eine Anpassung an die Veränderungen, die eine Familie erfährt, ist vom Ansatz her ausgeschlossen. Die Grundrisse sind wie man sagt unflexibel. Wer der Zukunft vorbauen will, muss hier bewusst gegensteuern. Und wenn man wie das üblich ist die zukünftigen Anforderungen nicht kennt, dann kann man sich nur bemühen, den Grundriss unspezifisch flexibler zu machen. Anpassungsfähige Wohnungen müssen Räume haben, die von Größe, Zuschnitt und Raumqualität annähernd gleichwertig sind. Dann kann jeder Raum in vielfacher Weise genutzt werden. Solche Räume sind größer als übliche Schlaf- und Kinderzimmer, aber deutlich kleiner als die heute häufig anzutreffenden repräsentativen Wohnräume. Im Altbau der Vorkriegsjahre sind Wohnungen nach diesem Prinzip sehr häufig. Mit nahezu gleich großen Räumen zwischen 16 und 24 m 2, gleichem Zuschnitt (oft gleichen Maßen) und gleichen Fenstergrößen sind diese Wohnungen für nahezu jede Wohnform zu gebrauchen und deshalb auch sehr beliebt. Raumgrößen um 20 m 2 sind immer noch zu empfehlen. Sie sind für jeden Zweck geeignet und sie sind teilbar in zwei noch akzeptable Räume von knapp 10 m 2. Verzichtet man auf teilbare Räume, so kann man auf ein Einheitsmaß von etwa 16 m 2 gehen, wenn die Möglichkeit besteht, Räume zu vereinen. Dass die Vereinheitlichung der Raumgrößen nicht zwangsläufig zu größeren Wohnungen führt, zeigen die Zahlenbeispiele (Kasten). Kein Umbau erforderlich! Einheitliche, vielseitig nutzbare Raumgrößen machen Umbau-Maßnahmen in der Zukunft unnötig. Daher können die Trennwände tragend ausgeführt werden, was die Rohbaukonstruktion senkt. Sollen später zwei Räume zusammengefasst werden, so kann bei tragenden Wänden vorsorglich ein Sturz, ein Träger oder ein Unterzug für die spätere Wandöffnung eingebaut werden. Bei nichttragenden Wänden sind keine Vorkehrungen nötig. Zimmer Küche Zimmer Diele Zimmer Zimmer Im Altbau noch anzutreffen: Wohnungen mit einheitlich großen Räumen, die Veränderungen der Nutzung zulassen. Split-Level-Doppelhaushälfte mit sechs gleich großen Räumen (Treppen nicht dargestellt). Wände können mit geringem Aufwand ausgebaut werden. Mit vereinheitlichten Räumen muss die Wohnung nicht größer werden. Es erfordert aber Ideenreichtum bei der Grundrissentwicklung. Die Beispiele verdeutlichen das Prinzip. RAUMART übliche einheitliche Raumgröße Bemessung groß mittel Wohnraum 36 m 2 20 m 2 16 m 2 Essplatz/Essdiele 9 m 2 16 m 2 Küche 9 m 2 16 m 2 16 m 2 Eltern-Schlafzimmer 16 m 2 20 m 2 16 m 2 Kinderzimmer für 1 Kind 10 m 2 20 m 2 16 m 2 Kinderzimmer für 2 Kinder 16 m 2 20 m 2 16 m 2 zusammen 96 m 2 96 m 2 96 m 2 GRUNDRISS 71

67 Verringerung der Verkehrsflächen Verkehrsflächen sind Dielen, Flure, Vorplätze, Räume also, die üblicherweise nur dazu dienen, von einem Zimmer in das andere zu gelangen. Diese Verkehrsflächen erreichen in manchen Eigenheimen 20 % der gesamten Wohnfläche, wobei Essdielen und dergleichen sowie Treppen nicht mitgerechnet sind. Verkehrsflächen kosten aber im Grunde genauso viel wie die Flächen der Räume. Sie werden (mit Ausnahme der Treppen) zur Wohnfläche hinzugerechnet, doch tragen sie zur Wohnqualität kaum bei. Das muss nicht sein. Es gibt viele gute Beispiele dafür, wie durch eine geschickte Anordnung der Räume reine Verkehrsflächen kaum mehr erforderlich sind. Das wird erreicht, indem man die Funktion der Verkehrsflächen durch die Räume selbst oder anderweitig erfüllt. Zwei Wege bieten sich an: die Erschließung von Räumen über andere Räume ( gefangene Räume) und die Aufwertung von Verkehrsflächen so, dass sie neben der Erschließung auch anderen Zwecken dienen können. 1 Eingang mit Gäste-WC 2 Ess-Küche 3 Hauswirtschaftsraum 4 Flur/Schrankraum 5 Bad 6 Zimmer 7 Wohnbereich 8 Schlafzimmer Gefangene Räume Grundsätzlich können alle Individualräume gefangene Räume sein. Der Zugang darf aber nicht über Individualräume, sondern nur über Gemeinschaftsräume erfolgen. Ansonsten sind gefangene Räume nur eine Frage der persönlichen Wohnvorstellungen und der Bereitschaft der Bewohner, sich nötigenfalls zu arrangieren. Möglich sind insbesondere folgende Raumkombinationen: Elternschlafraum über Wohnraum Kinderzimmer über Küche Kinderzimmer auch über Wohndiele Küche über Wohnraum (bei heutigen Eigentumswohnungen sehr häufig praktiziert) Arbeitsräume über Wohnraum Dieser Grundriss eines dänischen Fertighausherstellers nutzt Wohnraum und Essdiele zugleich als Verkehrsfläche. Das funktioniert natürlich auch ohne den Höhenversatz der Ebenen (Treppe). Arch.: Hosby Haus GmbH Diese Art eines gefangenen Schlafraumes ist sicher nur für Leute, die bereit sind, für einige Jahre zu improvisieren, z.b. bis jemand auszieht oder der Anbau bzw. der Ausbau kommt. Unter Wohnungsexperten nennt man dies das Moltke-Zimmer. Eine Wohnung mit 104 m 2 Wohnfläche. Davon sind rund 20 m 2 reine Verkehrsflächen (ca. 20 %). Wer mit offeneren Verhältnissen zurechtkommt, kann unter Einbeziehung der Flurflächen eine erheblich großzügigere Wohnung gestalten. Noch mehr erreicht man, wenn das Elternschlafzimmer über den Wohnraum erschlossen wird. 72 GRUNDRISS

68 Aufwertung von Verkehrsflächen Verkehrsflächen können so ausgebildet werden, dass sie als Räume genutzt werden und so Anzahl und Größe der Räume selbst verringern helfen. Wie viel Verkehrsfläche oder Wohnfläche Sie dabei einsparen, hängt von Ihrem Wohnungsgrundriss und Ihrer Bereitschaft zu weniger üblichen Lösungen ab. TREPPEN IM WOHNRAUM Der Wohnraum ist für alle da. Er kann deshalb besonders gut als Verkehrsfläche genutzt werden. Die Wohndiele ist so eine Möglichkeit. Ebenso kann der Wohnraum die Treppe eines Einfamilienhauses aufnehmen, wenn er groß genug ist und wenn an eine spätere horizontale Teilung des Hauses in zwei übereinander liegende Wohnungen nicht gedacht ist. Soll ein Haus vertikal, also nach dem Prinzip eines Doppel- oder Reihenhauses unterteilt werden, so kann eine Treppe im Wohnraum von Vorteil sein; es kann dann eine zweite Treppe an anderer günstiger Stelle eingebaut oder angefügt werden. SPIELDIELE Den Kinderzimmern vorgelagerte Flurflächen können zu Spieldielen erweitert werden, was kleinere Kinderzimmer akzeptabel machen kann. Dabei sollten die Türen zu den Kinderzimmern so liegen, dass sie, geöffnet oder auch durch Verglasung, zur Belichtung der Diele beitragen. In all diesen Fällen muss ein Minimum an Belichtung oder zumindest an Aussicht gewährleistet sein. Dabei muss man jedoch die Anforderungen der Landesbauordnungen an Aufenthaltsräume nicht erfüllen, wenn man diese Flächen nicht als Aufenthaltsräume bezeichnet. Also Bezeichnungen wie Essdiele, Wohndiele oder Spieldiele unbedingt beibehalten! Diese Räume dürfen dann auch im Hinblick auf die Förderung nicht als Wohnräume bezeichnet sein. Da hohe Verkehrsflächenanteile üblich sind, werden Sie keine Formulierungsprobleme haben, solche Flächen als Verkehrsflächen unterzubringen. Die Treppe führt um den Essplatz zu einer großzügigen Diele, die durch Einbau einer Wand zu einem zusätzlichen Raum werden kann. Erdgeschoss und Obergeschoss werden durch den Luftraum über dem Essplatz und die Sichtverbindung nach oben zur räumlichen Einheit. Arch.: Köpke, Kulka, Töpper Wohnen 2 Essdiele 3 Küche 4 Windfang 5 Bad, WC Schlafzimmer 7 Kinderzimmer 8 Spieldiele 9 Freisitz 0 Luftraum ESSDIELE Essdielen sind im Reihenhaus weit verbreitet. Dort sind sie oft notwendig, um bei größeren Haustiefen dunkle Innenzonen zu vermeiden. Indem die Verkehrsfläche von Flur oder Diele dem Essbereich zugeschlagen wird, erhält man ohne Erhöhung der Wohnfläche erheblich großzügigere Raumverhältnisse (Beispiel Seite 32). Häufig wird an diesen Essbereich der Wohnraum offen angehängt. Das ermöglicht eine Verringerung der Wohnfläche insgesamt und spart Wandflächen und Türen. Beispiele hierfür finden sich unter anderem auf den Seiten 60 und 91. Wie eingestellte Möblierung wirken Treppe und WC im sonst ungeteilten Erdgeschoss. Durch die Anordnung dieser Elemente werden der Raum gegliedert und die Bewegungen darin geführt. Es gibt nur das Notwendige. Während sich das EG zur Gemeinsamkeit öffnet, verschließt sich das Obergeschoss der Gemeinsamkeit zugunsten vier gleich großer Individualräume. Auch hier gibt es nichts, was man weglassen könnte. Arch.: Michael Alder Obergeschoss Erdgeschoss 1 Wohnen 2 Essdiele 3 Küche Eingang 5 Bad/WC 6 Zimmer GRUNDRISS 73

69 Mehrgeschossigkeit Auf ein langes, handtuchartiges Grundstück zwischen Straße und Bächlein haben die Architekten ein Wohnhaus für eine dreiköpfige Familie wie eine passgenaue Intarsie in die Landschaft gesetzt. Die außergewöhnliche topografische Situation mit 7 m Höhendifferenz auf der Länge des Grundstücks und der malerische Ausblick auf das Landschaftsschutzgebiet im Norden waren die besonderen Herausforderungen für Konzeption und Bau dieses Hauses. Auf einem definierten Territorium haben wir die Topografie abstrahiert und versteinert. Eine übergroße Sichtbetontreppe legt unterschiedliche horizontale Stufen im Gelände an, auf denen die silbergrau lasierte hölzerne Hauskubatur präzise abgestellt wird. Damit werden die Bereiche vertiefter Südgarten, offene, abgetreppte Wohnlandschaft und Nordterrasse gebildet. Ein zweites Geschoss nimmt die Bibliothek und drei Individualräume auf. Für Licht sowie für Sicht- und Raumbeziehungen zwischen Innen und Außen sorgen vier hauslange, geschosshohe Glasöffnungen. Dadurch wirkt das relativ kleine Haus extrem großzügig, alle Raumgrenzen werden fließend; die Räume scheinen sich nach außen fortzusetzen. Die Intarsie wirkt wie eine kultivierte Oase auf dem naturbelassenen Grundstück, schon beim Betreten des Hauses im Süden lässt man Straße und Stadt ganz hinter sich und taucht unmittelbar ein in das landschaftsräumliche Erlebnis im Norden. (Nach einem Text der Architektin) Materialien: Holz (silbergrau lasiert), Glas, Sichtbeton Nutzfläche innen: 172,0 m 2 Nutzfläche außen: 67,0 m 2 Wohnfläche: 206,5 m 2 Bauwerkskosten: ca EUR je m 2 Wohnfläche: 2180 EUR (umgerechnet für 2016) Arch.: Kirsten Schemel 1 Wohnen 2 Essen 3 Kochen 4 Eingang 5 Gäste-WC 6 Terrasse 7 Bad 8 Zimmer Obergeschoss Erdgeschoss MEHRGESCHOSSIGKEIT

70 MEHRGESCHOSSIGKEIT Einfluss der Geschosszahl auf die Kosten Unabhängig davon, ob Sie ein freistehendes Einfamilienhaus, ein Doppelhaus oder ein Reihenhaus bauen, die Zahl der Geschosse beeinflusst die Kosten Ihres Hauses erheblich. Die Tabelle zeigt diesen Einfluss, wobei allen Fällen gleicher Baustandard zugrunde gelegt ist. Der große Kostenvorteil zweigeschossiger, vollunterkellerter Gebäude im Vergleich zu eingeschossigen erklärt sich aus der wesentlich kleineren Kellerfläche (siehe nebenstehendes Diagramm). Aber auch nicht unterkellerte Gebäude sind eingeschossig um rund 20 % teurer als mehrgeschossige. Ob dann zwei- oder dreigeschossig gebaut wird, ist nicht mehr so entscheidend: d.h., wenn Sie zweigeschossig bauen, haben Sie den von der Geschosszahl abhängigen Spareffekt im Wesentlichen schon ausgenutzt. Maßgeblich für die Kosten ist die Veränderung der Grundfläche des Gebäudes. Mit der Grundfläche ist der Aufwand für Fundamente, Dränage, Bodenplatte und Dach bestimmt. KELLER Seite 78 Übrigens: Bei der heute geforderten guten Wärmedämmung der Gebäudehülle werden die Heizkosten bei vergleichbarer Ausführung der Gebäudehülle durch die Geschosszahl nur unwesentlich beeinflusst. 120 Bauwerkskosten in % 128 voll unterkellert nicht unterkellert Geschosse Bauwerkskosten in Abhängigkeit von der Geschosszahl in Prozent. Die Kosten der zweigeschossigen Bauweise bilden die Basis des Vergleiches (100 %). 125 (180) Grundfläche in m 2 bei 100 m 2 Wohnfläche 70 (100) 50 (70) 40 (60) Nimmt man zweigeschossige Bauweise als das Übliche (= 100 %), dann kann durch das dritte Geschoss die Grundfläche nochmals um 30 % verringert werden. Geschosszahl und Grundstück Obwohl sich die benötigte Grundstücksfläche mit zunehmender Geschosszahl verringert, sinken die Grundstückskosten nicht im gleichen Maß, da die mögliche bauliche Ausnutzung im Grundstückspreis berücksichtigt ist. Unter Umständen werden Sie trotz mehrgeschossiger Bebauung gar keine Grundstückskosten sparen. Das gilt vor allem in stadtnahen Gegenden, wo auch Grundstücke für verdichtete Bauformen knapp sind. In jedem Fall spricht jedoch für mehrgeschossiges Bauen das Argument, dass sich die Zahl der in Frage kommenden Grundstücke vergrößert und die Chance für einen stadtnahen Standort wächst. MEHRGESCHOSSIGKEIT 75

71 Die Lage der Treppe Die Lage der Treppe im Grundriss entscheidet, ob ein Haus gut teilbar ist oder nicht. Besonders günstig ist es, wenn die Treppe unmittelbar an der Fassade oder gar vor dem Gebäude liegt. Das nebenstehend abgebildete Gebäudekonzept nutzt dieses Prinzip beispielhaft. Hier können ohne weiteres zwei Wohnungen mit separatem Zugang gebildet werden. Solche Lösungen haben den Nachteil, dass die Entfernungen zwischen der Treppe und den Räumen groß sind, weshalb mehr Verkehrsfläche erforderlich wird. Zudem werden die Wohnebenen stärker getrennt (auch durch den Temperaturwechsel). Ist eine Teilung nicht beabsichtigt, kann die Treppe in Gebäudemitte so angeordnet werden, dass nur ein Minimum an Fläche benötigt wird. Zimmer Zimmer Verwendet man einläufige, ungewendelte Treppen, so liegen Antritt und Auftritt der Treppe nicht beieinander, sondern erfordern Rundlauf zum nächsten Treppenantritt über eine Verkehrsfläche oder einen Raum. Zweifamilienhaus Eine weit verbreitete Bauform war früher (z.b. im Schwäbischen ) das zweigeschossige Einfamilienhaus mit Keller und ca. 70 m 2 Wohnfläche pro Geschoss. Ein solches Haus konnte, wenn die Kinder erwachsen waren, so geteilt werden, dass zwei in sich abgeschlossene Wohnungen entstanden, die ohne gegenseitige Störung genutzt werden konnten. Die nebenstehende Skizze zeigt einen dafür typischen Grundriss. Wie im Abschnitt KELLER UND FUNDAMENTE (ab Seite 78) näher ausgeführt, werden bei mehrgeschossigen Häusern Dach und Keller kleiner und damit absolut billiger. Die damit anfallenden Kellerflächen verringern sich auf ein Maß, das dem tatsächlichen Bedarf nahe kommt. Das Treppenhaus liegt vor dem Gebäude und bleibt unbeheizt. Neben den Vorteilen der guten Teilbarkeit werden mit dem Treppenhaus als Klimapuffer die Heizkosten verringert (Grundrisse siehe unten). Arch.: Baufrösche 1 Eingang 2 Gäste-WC 3 Abstellraum 4 Ess-Küche 5 Wohnraum Obergeschoss Erdgeschoss Zimmer 7 Bad 8 Kellerersatzraum 9 Freisitz Diele 9 Küche Zimmer Dieser Grundriss gestattet es, das Haus als Ein- oder als Zweifamilienhaus zu nutzen. Das Prinzip kann auch heutigen Wohnvorstellungen angepasst werden MEHRGESCHOSSIGKEIT

72 Bauart und Materialien BAUART UND MATERIALIEN Allgemeine Hinweise Dem Bauherrn bieten sich bei jeder Entscheidung viele Wahlmöglichkeiten. Hier werden nur diejenigen behandelt, die größere Einsparungseffekte erwarten lassen. In den folgenden Abschnitten wird eine Auswahl preiswerter Materialien und Bauarten aufgeführt, die nicht nur die Investitionen verringern, sondern die auch unter dem Aspekt der Nutzungskosten günstig sind. Regionale Eigenheiten und Abweichungen können hierbei allerdings nicht berücksichtigt werden. Es kann also im Einzelfall besser sein, ortsübliche Materialien zu verwenden, die den Gewohnheiten der Handwerker entsprechen und die vielleicht in größerer Vielfalt angeboten werden. Bei den Materialentscheidungen sollten Sie sich als Bauherr immer fragen: Welche Ansprüche stelle ich an Oberfläche, Farbgebung, repräsentative Wirkung und Haltbarkeit? Kann ich mich mit den Eigenschaften preiswerter Materialien anfreunden? Vielleicht finden Sie die Farbabweichungen bei Materialien zweiter Wahl sogar schön? Gefallen Ihnen Naturfarben, sind sichtbare Verarbeitungsspuren nachteilig oder sind andere durch die Art der Herstellung bedingte Abweichungen hässlich? Bei der Bemessung von Materialdicken und -mengen dürfen Sie nicht nach der Devise verfahren Viel hilft viel. Normen und Ausführungsvorschriften enthalten bereits ausreichende Sicherheitszuschläge. Sie haben überhaupt nichts davon, wenn z.b. die Geschossdecken dicker als statisch notwendig werden, wenn der Putz stärker aufgetragen wird als erforderlich, oder der Heizkessel mit mehr Leistung ausgestattet wird als Sie brauchen, um Ihr Haus warm zu bekommen. Es ist schade um jeden Euro, der zu viel in der Konstruktion steckt, denn sein Gegenwert ist nicht realisierbar. Das Argument Ökologie Rücksichtnahme auf die Umwelt ist vor allem bei Entscheidungen um den Bau unverzichtbar. Ein Haus ist eine gewaltige Ansammlung an Material und woraus diese Materialien bestehen, wie sie gewonnen oder hergestellt werden, muss uns beim Planen ebenso interessieren wie die Frage der späteren Entsorgung. Nun gibt es Konstruktionen, die umweltfreundlich und kostengünstig sind. Das betrifft z.b. das Bauen mit Holz. Doch wer hart sparen muss, kommt dennoch häufig in Konflikt mit seinem Budget. Was immer gesagt und geschrieben wird: Umweltfreundliche Materialien und Konstruktionen sind in vielen Fällen teurer als die preisgünstigsten, aber weniger umweltfreundlichen Alternativen. Um sich die ökologisch wünschenswerten Materialien leisten zu können, muss an anderer Stelle gespart werden: durch einfachere Konstruktionen und durch Verzicht auf Ausstattungen oder Fläche. Wer auch damit nicht zurechtkommt, der muss den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Wer sich nur dann das Bauen leisten kann, wenn er Materialentscheidungen auch gegen seine Überzeugungen trifft, der sollte das tun. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bauherrschaft der Mietwohnung, in der Sie leben oder in die Sie einziehen, sich weit weniger Gedanken um die ökologischen Konsequenzen seiner Baumaßnahme macht, als Sie das tun. Zu den angegebenen Preisen: Alle angegebenen Preise sind mit dem aktuellen Baupreisindex hochgerechnet (siehe Seite 44) in dieser Größenordnung erzielbar. Die Mehrwertsteuer (19 %) und die üblichen Nebenleistungen sind darin enthalten. Abweichungen nach oben oder unten ergeben sich durch regionale Einflüsse (Arbeitsmarkt, traditionelle Baustoffe) Aufwand für Transport besondere Bedingungen des Bauvorhabens oder des Bauortes (z.b. Zugänglichkeit). BAUART UND MATERIALIEN 77

73 KELLER UND FUNDAMENTE Keller und Fundamente Es ist landläufige Meinung, dass mit dem Keller preisgünstig Nebenflächen geschaffen werden können. Es wird argumentiert, dass Fundamente und Bodenplatte ohnehin erforderlich seien und es deshalb unwirtschaftlich wäre, das bisschen Mehraufwand einsparen zu wollen. Für den Laien hört sich das an, als wenn es nur darum ginge, den Raum zwischen den Streifenfundamenten zu nutzen. Das ist nicht richtig: Die Fundamente sitzen unter dem Kellerboden, die Wände und die Kellerdecke werden zusätzlich benötigt. Hinzu kommen die Treppe, Fenster, Wärmedämmung, Isolierung, Installationen usw. Verzichten Sie auf den Keller, so spart das rund 50 % der Kellerkosten. In welcher Größenordnung sich die Mehrkosten für die Unterkellerung bewegen, ist nachstehender Tabelle zu entnehmen. Die Beträge sind nicht unerheblich. Preisgünstig ist deshalb die Nebenfläche im Keller nur dann, wenn diese Flächen auch tatsächlich benötigt werden. Wie nebenstehende Abbildung veranschaulicht, verringert sich die Kellerfläche sowie die Grundfläche des Gebäudes mit zunehmender Geschosszahl. Bereits bei zweigeschossiger Bauweise erreicht sie nur noch ca. 60 % im Vergleich zu eingeschossiger Bauweise, bei dreigeschossigen Häusern nur noch 40 %. Welche Kosten dafür aufzubringen sind, können Sie aus dem Diagramm der folgenden Seite ablesen. In Abhängigkeit von der Geschosszahl sind dort Erstellungskosten zwischen 600 und 730 EUR/m 2 unausgebauter Kellerfläche zugrunde gelegt. Wer sich das nicht leisten will, findet Alternativen im Abschnitt Kellerersatz Seite 149. Veranschaulichung der Größe des Kellers bei unterschiedlicher Geschosszahl (gleiche Wohnfläche). 100 % 60 % 40 % Mehrkosten der Vollunterkellerung Wohnfläche Anzahl der Wohngeschosse* m m m m m m m m m * einschließlich in die Wohnfläche eingerechneter Dachgeschosse Vollunterkellerung geht ins Geld. Falls Sie Ersatz für den Keller zu deutlich niedrigeren als den hier genannten Kosten erstellen können, tun Sie es. Entscheiden Sie nach der Höhe der Ersparnis. Beachten Sie aber, dass diese Werte nur die Größenordnung vermitteln können. Es ist sicher nicht zu empfehlen, wegen einer Ersparnis von 1000 EUR auf den Keller zu verzichten. Die Mehrkosten können erheblich höher ausfallen, wenn eine besonders kostengünstige Gründung (Bodenplatte) gewählt werden kann. 78 KELLER UND FUNDAMENTE

74 Wohnfläche (m 2 ) Geschosszahl Beispiel KOSTEN VON KELLER* UND FUNDAMENTEN mit Unterkellerung ohne Unterkellerung Kosten (EUR x 1000) * Die Kosten beziehen sich auf den rohen Keller, ohne Oberflächen und Einbauten Nomogramm zur überschlägigen Ermittlung der Kosten der Unterkellerung bzw. der Fundamente. Legen Sie ein Lineal durch Ihre Wohnfläche. Verfolgen Sie den Schnittpunkt mit der Kennlinie Ihres Haustyps senkrecht nach unten und lesen Sie den Kostenwert ab. Im eingetragenen Beispiel ergeben sich bei 125 m 2 Wohnfläche und zweigeschossiger Bauweise Kellerkosten von EUR bzw. Fundamentkosten von EUR. Wichtig: Die Kosten beinhalten alle erforderlichen Gründungsmaßnahmen wie Erdaushub und Verfüllungen sowie den Unterbau für die Bodenplatte und bei Unterkellerung die Decke unter dem Erdgeschoss. Nicht enthalten ist in jedem Fall die Bodenplatte selbst. Diese wird bei den Geschossdecken berücksichtigt. GESCHOSSDECKEN Seite 103 KELLER UND FUNDAMENTE 79

75 Teilunterkellerung Die Teilunterkellerung ist unter bestimmten Umständen eine kostensparende Alternative zum Vollkeller. Bei Split-Level-Häusern z.b. kommt eine Vollunterkellerung nur in Frage, wenn zusätzliche Nutzungen vorgesehen sind wie eine Garage oder ein Arbeitsraum. Sonst ist hier der Teilkeller die Standardlösung. Die Gründung mit Teilunterkellerung bringt statische Probleme mit sich. Bei Teilunterkellerung muss der Gefahr entgegengewirkt werden, dass sich einzelne Gebäudeteile unterschiedlich setzen und dadurch Risse im Bau auftreten. Dieses Problem kann zwar gelöst werden, das geht aber nicht ohne zusätzliche Maßnahmen ab, die natürlich Geld kosten. Abhängig von Grundriss und Bodenverhältnissen können die für die Fundamentarbeiten notwendigen Arbeitsräume (siehe Abb. unten rechts) und Abböschungen so umfangreich sein, dass sich die Teilunterkellerung nicht mehr lohnt. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann die Entscheidung dann nur Vollunterkellerung oder kein Keller lauten. Der Teilkeller ist, bezogen auf den Quadratmeter Kellerfläche, teurer als der Vollkeller. Bei günstigen Bedingungen kann unterm Strich dennoch eine stattliche Ersparnis herausspringen. Das muss genau nachgerechnet werden. Wenn Keller, dann... Vor der Entscheidung für oder gegen einen Keller steht die Beurteilung des Baugrundes. Fragen Sie bei Nachbarn und bei den Behörden. Im Zweifel muss ein Gutachter zugezogen werden. Bei schwer lösbaren Böden (Fels) und hohem Grundwasserstand sollte der Keller kein Thema sein. Haben Sie sich (bei günstigen Baugrundverhältnissen) für einen Keller entschieden, dann sollten Sie Folgendes beachten: Die frühzeitige Planung des Erdmassenausgleichs soll sicherstellen, dass möglichst wenig Erde abtransportiert werden muss. Fatal, wenn die Erde am Ende nicht ausreicht und dann (teuer) wieder angefahren wird. Denken Sie dabei an den Garten und stellen Sie den Mutterboden sicher. Boden- und Grundwasserverhältnisse müssen in der Ausschreibung der Erdarbeiten genannt werden. Das vermeidet Angstzuschläge bei der Kalkulation der anbietenden Unternehmen. Eine Dränage (siehe Abb. unten rechts) ist immer erforderlich bei bindigen Böden und Hanglagen. Sie schützt aber nur gegen kurzzeitiges Stauwasser. Nach Möglichkeit soll die Dränage über einen Sickerschacht entwässert werden; das ist meistens günstiger als der Anschluss an den Kanal. An der Abdichtung gegen Feuchtigkeit (auch Isolierung genannt) darf nicht gespart werden. Die fertige Abdichtung muss gegen Witterungseinflüsse (UV) und mechanische Beschädigung geschützt werden (z.b. durch Bitumenwellplatten). Deshalb möglichst frühzeitig wieder verfüllen (keinesfalls mit Bauschutt!). Bei gemauerten Kellerwänden ist ein Putz als Untergrund für die Isolierung erforderlich. Bei gemauerten Kellerinnenwänden Steine wählen, die unverputzt bleiben können. Möglichst alle Kellerwände tragfähig ausbilden, dann wird die Kellerdecke billiger. Auf Oberflächenbehandlung von Wänden, Decke und Boden im Keller verzichten; kann später nachgeholt werden. Kellerfenster und Lichtschächte aus dem Angebot handelsüblicher Fertigteile auswählen. Die Einsparungen dürfen aber nicht zu Lasten ausreichender Belüftung gehen, sonst bauen Sie Feuchtigkeit mit all deren schädlichen Folgen ein. Arbeitsraum 4 3 Bei diesem Doppelhaus gehört die Teilunterkellerung zur Entwurfsidee. Das ist für Split-Level-Häuser charakteristisch. Das Haus kann damit an das Gelände angepasst und der Gründungsaufwand beträchtlich vermindert werden. 80 KELLER UND FUNDAMENTE 2 1

76 Eine unzureichende Belüftung ist übrigens die häufigste Ursache für feuchte Keller. Der Einbau von Türen kann zurückgestellt werden (Ausnahme: Feuerschutztüren). Beschränken Sie die Kellergeschosshöhe auf das Nötige. 10 cm Raumhöhe kosten etwa 2 bis 3 % der Kellerkosten. Wird im Keller auf Installationen verzichtet, können alle Abwasserleitungen unter der Kellerdecke geführt und Grundleitungen (unter dem Kellerboden) eingespart werden. Und die Leitungen bleiben zugänglich (einfache Revision). Keller selbst bauen Wer den Keller selbst bauen will, dem bieten sich die hierfür speziell entwickelten Bausatz-Keller an. Es geht aber auch konventionell. Der Arbeitsund Zeitaufwand ist beträchtlich. Beim Keller ist der Lohnanteil an den Gesamtkosten höher als beim sonstigen Gebäude. Das betrifft vor allem den Aushub von Fundamenten und Leitungsgräben, den Einbau der Dränage, die Abdichtungsarbeiten und das Mauern und Betonieren. Wenn Sie nur einen Teil dieser Arbeiten selbst ausführen wollen, konzentrieren Sie sich auf die Leistungen, die besondere Sorgfalt erfordern (wie Abdichtung, Dränage, Einbau von Filtern und Verfüllen), und Arbeiten, zu denen kein schweres Gerät gebraucht wird. Zugang zum Keller Wer mal schnell eine Flasche Wein aus dem Keller holen will, wird den bequemen Weg über die Treppe in der Diele (oder in einem anderen Raum der Wohnung) schätzen. Anders sieht es aus, wenn Gartengeräte oder die Fahrräder in den Keller zu bringen sind. Dann wünscht man sich einen Kellerzugang von außen. Doch der ist nicht billig. Treppe, Geländer, Kellertür, Entwässerung und Nebenleistungen schlagen zusammen mit etwa 5300 EUR zu Buche. Es lohnt sich also, auf Bequemlichkeit zu verzichten. Es gibt aber noch eine andere Lösung. Keller sind in der Regel unbeheizt. Um die Wärmeverluste zu minimieren ist es notwendig, die beheizten Teile des Gebäudes gegen die unbeheizten zu dämmen. Das ist aufwändig, wenn der Keller von einem beheizten Raum aus zugänglich ist (z.b. von einer beheizten Diele). Etwas einfacher ist es, wenn die Kellertreppe in einen unbeheizten Windfang führt, der dann seinerseits gegen die beheizten Räume gedämmt wird. Sie umgehen das ganze Problem, wenn Sie den Keller nur von außen zugänglich machen. Damit bleibt die Kellerdecke zum beheizten Erdgeschoss geschlossen, was die Dämmung erheblich einfacher und billiger macht (Beispiele unten). Aber nichts ist umsonst! Das merkt man, wenn die nächste Flasche Wein aus dem Keller zu holen ist. Betonschalungssteine sind besonders geeignet, wenn man den Keller selbst bauen will. Materialkosten für Wände mit 30 oder 36,5 cm Dicke etwa 35 bis 50 EUR/m 2 (ohne Beton). Dränage bei Unterkellerung. Das Dränagerohr liegt in einer Filterschicht (1), die mit einem Vlies (2) gegen Versumpfung durch Schmutz aus der Verfüllung (4) geschützt ist. Die vertikale Filterschicht (3) kann durch Filterplatten oder -steine ersetzt werden (Kostenvergleich!). Beim Verfüllen darf die Abdichtung nicht beschädigt werden. Links: Hier wird der Treppenraum zum Keller durch die Treppe vom Erdgeschoss zum Obergeschoss abgetrennt. Die Treppe muss unterseitig gedämmt werden. Die Außenwand des Treppenraumes wird oberhalb der Kellerdecke gedämmt. Rechts: Bei schmalen Häusern kann ein im Erdgeschoss vorgesetzter Treppenraum die kostengünstigste Lösung sein. Die Decke zum Obergeschoss wird gedämmt. Die Außenwand des Treppenraumes wird bis zur Decke über dem Erdgeschoss ungedämmt ausgeführt. KELLER UND FUNDAMENTE 81

77 Aussenwände Mit der Bauart und den Materialien der Außenwände wird das Bild des Hauses geprägt. Auch mit Rücksicht auf die umgebende Bebauung und die Landschaft bleiben viele Möglichkeiten, zumal wenn eingefärbte Materialien und Anstriche ins Spiel kommen. Während Farben sozusagen stabile Verhältnisse schaffen, verändern sich die Oberflächen unbehandelter Holzfassaden über die Jahre. Das ist reizvoll, soweit es die Haltbarkeit nicht beeinträchtigt. Die Beispiele dieser Seite zeigen die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Holz. Eine im Fischgrätmuster angebrachte Holzbekleidung hat diesen Häusern (siehe Beispiel Seite 34) den Namen Parketthäuser eingebracht. Diese etwas aufwändigere Schalungsart wirkt auch exklusiv und edel. Arch.: Nägeliarchitekten Im Gegensatz zum Beispiel oben wirkt diese Fassade eher rustikal, betont das Einfache, Zweckmäßige. Das Material wird nach seiner Form und nach seinen Eigenschaften so verarbeitet, dass es keines besonderen Aufwands bedarf. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude Schichtholztafeln aus Lärche bekleiden die Fassade. Das große Format wird durch die Art der Fensteröffnungen und die Schiebeläden (hier geschlossen) betont, die ebenfalls ungegliedert aus den Fassadentafeln gefertigt sind. Arch.: Hanspeter Müller Holzbekleidung nach gleicher Technik wie im Bild links außen. Der deckende Farbanstrich schafft aber ein ganz anderes Erscheinungsbild. Dabei entscheidet die Farbwahl, ob ein elegantes, ein verspieltes oder ein extravagantes Haus daraus wird. Arch.: Reinhard Singer 82 AUSSENWÄNDE

78 AUSSENWÄNDE Wer es versteht, dem sagen die Außenwände sehr viel über den Bauherrn oder den Architekten. Links eine farbig mit Gesims abgesetzte Putzfassade, rechts Sichtmauerwerk aus Kalksandstein, das vorzugsweise als Vorsatzschale verwendet wird. Außenwände haben eine Vielzahl von Aufgaben: Sie tragen in der Regel die Geschossdecken und das Dach und schützen den Innenraum vor Feuchtigkeit, Wärme, Kälte und Lärm, im Notfall auch vor Feuer. Darüber hinaus bestimmen die Außenwände in großem Maß das Erscheinungsbild Ihres Hauses. Die gewählten Materialien und ihre Verarbeitung im Detail machen den Gestaltungswillen des Architekten und des Bauherrn sichtbar. Nicht zuletzt hier (aber im Zusammenwirken mit den anderen Bauteilen) entscheidet es sich, ob Sie später ein schönes Haus bewohnen werden. Dach- und Außenwandflächen der Haustypen sind in eine Ebene geklappt, wie bei einem Ausschneidebogen. Der Baukörper ist immer derselbe, auch das Dach ist in allen drei Fällen gleich. Dies dient nur der Vergleichbarkeit. In Wirklichkeit würde man jeweils dem Haustyp gemäß unterschiedlich (bei gleicher Wohnfläche) bauen. AUSSENWÄNDE 83 Umfang der Außenwandfläche Wenn die Wohnfläche festgelegt ist, hängt der Umfang der Außenwand hauptsächlich davon ab, welcher Gebäudetyp und welcher Grundriss gewählt werden. Hierbei wird vorausgesetzt, dass die Geschosshöhe außer Acht gelassen werden kann, weil sie nach den Landesbauordnungen nahezu einheitlich vorgeschrieben ist. Reihenhäuser Vergleicht man die verschiedenen Haustypen bei gleicher Wohnfläche, so weisen Reihenhäuser üblicher Breite die geringste Außenwandfläche auf. Da hier nur die Breite der Häuser für die Außenwandfläche maßgeblich ist, kann durch größere Haustiefe Außenwandfläche gespart werden. Für überschlägige Rechnungen können wir bei einem zweigeschossigen Reihenhaus von ca. 0,75 m 2 Außenwandfläche pro Quadratmeter Wohnfläche ausgehen. Dies ist ein Mittelwert, der z.b. für ein typisches Haus mit 100 m 2 Wohnfläche und 10 m Tiefe zutrifft. Doppelhäuser Bei Doppelhäusern wächst der Anteil der Außenwände erheblich. Hier gilt die bei Reihenhäusern erwähnte Regel nicht. Die geringste Außenwandfläche wird hier erzielt, wenn sich der Grundriss beide Haushälften zusammen betrachtet an das Quadrat (bzw. der Baukörper an den Würfel) annähert. Für die einzelne Hälfte be-

79 deutet das: Die Länge der Anbauseite ist die doppelte Hausbreite. Für überschlägige Rechnungen kann ein Wert von ca. 1,25 m 2 Außenwandfläche pro Quadratmeter Wohnfläche gerechnet werden, wieder bezogen auf 100 m 2 Wohnfläche bei zwei Geschossen. Freistehende Gebäude Der Außenwandanteil je Wohnfläche ist selbstverständlich bei freistehenden Gebäuden am größten. Er beträgt (wieder überschlägig) 1,75 m 2 pro Quadratmeter Wohnfläche. Hier gilt deshalb die Empfehlung kompakter Baukörper (Quadrat und Würfel) besonders. Dies darf aber nicht als verbindliche Regel aufgefasst werden: Wohnungsgrundrisse lassen sich nicht beliebig nach dieser Vorgabe organisieren. Zudem dienen alle relativen, das heißt auf den Quadratmeter Wohnfläche bezogenen Werte nur der Orientierung und dem Vergleich. Entscheidend sind die absoluten Werte unterm Strich. Oder anders: Es lohnt nicht, Gebäude breiter oder höher als notwendig zu machen, nur um dem Ideal des Würfels nahezukommen. Und noch eines: Die Würfelform schließt das Dach mit ein, es sei denn, der Dachraum bleibt unbeheizt (siehe nebenstehende Abb.). Einfluss der Außenwand auf die Baukosten Für überschlägige Rechnungen können die Kosten der Außenwandfläche je Quadratmeter Wohnfläche mit Hilfe des umseitigen Nomogramms ermittelt werden. Die berücksichtigte Kostenspanne von 130 bis 460 EUR pro Quadratmeter Außenwandfläche zeigt, wie groß das Spektrum der möglichen Ausführungsarten ist (siehe Tabellen Seite 86 und 88). Das Nomogramm macht auch deutlich, wie wichtig es ist, sorgsam zu entscheiden, wie viel Geld man für die Außenwand ausgeben möchte. Eine Außenwandkonstruktion mit Kosten von beispielsweise 225 EUR/m 2 schlägt bei einem Reihenhaus mit ca. 170 EUR/m 2 Wohnfläche zu Buche. Beim Doppelhaus belastet diese Außenwand die Kosten des Quadratmeters Wohnfläche bereits mit ca. 280 EUR und beim freistehenden Haus wächst dieser Betrag auf knapp 400 EUR an. Und das wohlgemerkt immer bei gleicher Art der Außenwand. Bei gedämmten Dächern und bei gleichem Grundriss ist das dem Quadrat eingeschriebene Haus die günstigere der beiden Varianten. B A Der Vergleich des Körpers B mit dem einfachen Würfel A veranschaulicht, wie die Außenwandfläche wächst und dabei der Rauminhalt abnimmt. Verzichten Sie deshalb auf Vor- und Rücksprünge in der Fassade (siehe Seite 19). Entsprechend aufwändiger wird auch das Dach; es erfordert zusätzliche Grate, Kehlen und Abwinklungen an First und Traufe. Bei stark gegliederten Baukörpern nimmt zwar der Umfang der Innenwände entsprechend ab, doch deren erheblich geringere Kosten machen die Rechnung nur wenig günstiger. Zusammenfassend: Freistehende Häuser haben bei gleicher Wohnfläche mindestens doppelt so viel Außenwandfläche wie Reihenmittelhäuser. Für Doppelhäuser liegen die Werte etwa mittig zwischen den Werten von Reihenhaus und freistehendem Haus. Durch Vor- und Rücksprünge der Fassade kann sich die Außenwandfläche erheblich vergrößern. 84 AUSSENWÄNDE

80 Außenwandfläche (m 2 ) pro Quadratmeter Wohnfläche ,4 2,0 Außenwandkosten in EUR/m FEH 1,8 1, ,4 DH 1,2 1,0 RH 0,8 0,6 0,4 0,2 0 KOSTEN DER AUSSENWAND pro m 2 Wohnfläche FEH: freistehendes Einfamilienhaus DH: Doppelhaushälfte RH: Reihenmittelhaus Kosten (EUR) Nomogramm zur Ermittlung der Außenwandkosten je m 2 Wohnfläche. Die eingetragenen Beispiele zeigen, wie Sie vorgehen: Legen Sie ein Lineal horizontal durch den Wert Außenwand je m 2 Wohnfläche. Haben Sie keinen anderen Wert, verwenden Sie die Markierungen für Ihren Haustyp. Der Schnittpunkt des Lineals mit der gewählten Kostengeraden wird senkrecht nach unten verfolgt und der Kostenwert abgelesen. Die Kosten je m 2 Außenwand wählen Sie nach den Ausführungsbeispielen der Tabellen auf Seite 86 und 87. Beachten Sie, dass diese Kostenangaben alle Schichten der Wand beinhalten, also z.b. auch Außen- und Innenputz sowie Anstriche. AUSSENWÄNDE 85

81 AUFBAU SCHWERER AUSSENWÄNDE Wahlmöglichkeiten bei massiver Konstruktion Bauart einschalig zweischalig unbelüftet Tragschicht Dämmung Mineralfaser Witterungsschutz Oberfläche innen identisch Tragschicht Betonelemente zweischalig belüftet Anstrich Porenbeton Hartschaum Zellulose Schüttung Vormauersteine Sichtmauerwerk Spachtelputz Außenputz Holz Faserzementplatten Innenputz Profilholz Leichtbetonsteine/Bims Kalksandstein Hochlochziegel Wärmedämmziegel Leichtputz 2 cm Leichtbeton- Blocksteine (0,55) 36,5 cm Gipsputz 1,5 cm U ~ 0,20 W/m 2 K ca. 185 EUR/m 2 Armierter Putz EPS-Hartschaum 12 cm (032) Kalksandstein (1,6) 17,5 cm (Kleinformat), Anstrich U ~ 0,24 W/m 2 K ca. 200 EUR/m 2 Außenputz 1,5 cm Porenbeton-Planblock (0,55) 30 cm Innenputz 0,8 cm U ~ 0,22 W/m 2 K ca. 220 EUR/m 2 Holzschalung hinterlüftet mineralische Dämmung (035) 14 cm Ziegel HLZ (0,9) 17,5 cm, Putz U ~ 0,23 W/m 2 K ca. 270 EUR/m 2 Leichtputz 2 cm Hochloch-Wärmedämmziegel (0,6) 36,5 cm Kalkgips 1,5 cm U ~ 0,20 W/m 2 K ca. 230 EUR/m 2 Kalksandstein (KS) 11,5 cm, verputzt 14 cm Dämmung (Schüttung oder Platten) (035) KS 17,5 cm, Putz U ~ 0,30 W/m 2 K ca. 300 EUR/m 2 Außenputz Hochlochziegel gefüllt (0,55) 49 cm Kalkgips 1,5 cm U ~ 0,15 W/m 2 K ca. 300 EUR/m 2 Vormauerziegel 11,5 cm, hinterlüftet, Dämmung (035) 14 cm Hochlochziegel 17,5 cm, Putz U ~ 0,27 W/m 2 K ca. 320 EUR/m 2 Für die verschiedenen Aufgaben der Außenwand können unterschiedliche Konstruktionen und Materialien eingesetzt werden. Jede dieser Entscheidungen ist kostenwirksam. Wählen Sie in jeder Zeile eine der vorgeschlagenen Alternativen, so erhalten Sie eine Kurzbeschreibung für einen Außenwandaufbau. Nicht alle möglichen Kombinationen sind sinnvoll. Die Beispiele sind so gewählt, dass sie den im Eigenheimbau üblichen Anforderungen der Statik und des Wärmeschutzes genügen. In den genannten Kosten sind Zusatzleistungen im üblichen Umfang berücksichtigt, also z.b. Deckenrandstein, Stürze, Sonderformate. Die Kosten basieren auf aktuellen Marktpreisen. Die Wahl der Materialien ist beispielhaft. Fast immer sind Materialalternativen möglich. Je nach Hersteller und Bezugsmöglichkeiten können die Preise vergleichbarer Produkte erheblich schwanken. Die Gesamtdicke der Konstruktionen ergibt sich aus der Summe der Einzelschichten. Für Hinterlüftung sind 5 cm anzusetzen. Werte in Klammern: bei Mauersteinen: Rohdichte, bei Dämmstoffen: Wärmeleitfähigkeitsstufe. Schwere Außenwände Mit Wänden schwerer Bauart werden zur Unterscheidung zu leichter Bauart gemauerte oder betonierte Wände bezeichnet. Man spricht hier auch von massiven Wänden. Das ist die vorherrschende Bauart im Eigenheimbau. Massive Außenwände sind zumeist auch tragende Wände, d.h. sie dienen der Auflagerung der Geschossdecken und der Dachkonstruktion. Die Dicke der tragenden Schicht bestimmt die Statik, bei dämmenden Materialien zusätzlich die Wärmeschutzanforderungen. Mit der zunehmenden Verbesserung der Wärmedämmung der Steine sind diese immer leichter geworden (die Rohdichte wurde verringert), so dass die Masse kein klares Unterscheidungsmerkmal mehr ist. Eine geringe Rohdichte bedeutet in der Regel geringere Festigkeit. Das wirkt sich im Eigenheimbau meist nicht aus, da hier nur geringe Lasten auftreten. Es ist dennoch möglich, dass aufgrund der statischen Verhältnisse Steine einer höheren Druckfestigkeit erforderlich sind. Dann können bestimmte hoch wärmedämmende Steine nicht verwendet werden. 86 AUSSENWÄNDE

82 AUFBAU LEICHTER AUSSENWÄNDE Wahlmöglichkeiten Bauart Tragwerk nichttragende Konstruktion Dämmung Hartschaum* Faserzementplatten Putzträger Innenputz Witterungsschutz Oberfläche innen identisch Tragschicht Dämmung/ Putzträger Außenputz Lasur, Anstrich Trockenputz Tapete Holzrahmen beplankt Holzskelett Holzmassiv Blockbau Stahlskelett entfällt Holz Stahl Porenbetonelemente Mineralwolle* Holztafeln, -schalung Zellulose* Vormauerung (Sichtausführung Profilholzbekleidung Schüttung* Profilblech Außenputz 10 mm Holzfaser 6 cm Holzrahmen 18/6 cm Dämmung 18 cm Zellulose (040)*, 15 mm OSB, Gipskartonplatte U ~ 0,21 W/m 2 K ca. 185 EUR/m 2 Holzschalung, Lattung Holzrahmen 16/6 cm Mineralwolle (040) 16 cm Gipsfaserplatte 10 mm Lattung, Dämmung 4 cm Gipskarton 12,5 mm U ~ 0,22 W/m 2 K ca. 225 EUR/m 2 Holzschalung, hinterlüftet, 4 cm, Holzfaserplatte 6 cm (045), Holzstile 14/8 Gefachdämmung Holzfaser 14 cm (040), Sperrholz 10 mm* auf Lattung U ~ 0,22 W/m 2 K ca. 250 EUR/m 2 Wählen Sie in jeder Zeile eine der vorgeschlagenen Alternativen, so erhalten Sie eine Kurzbeschreibung für einen Außenwandaufbau. Es sind nicht alle möglichen Kombinationen auch sinnvoll. Die Kosten beinhalten Zusatzleistungen im üblichen Umfang, also z.b. Wechsel, Eckverbindungen, Anschlüsse. Die Kosten basieren auf aktuellen Marktpreisen. Sie bilden keine Rangfolge der eingesetzten Bauarten ab. Je nach Anbieter schwanken die Preise vergleichbarer Bauarten erheblich. * mit innenseitiger Dampfsperre Leichte Außenwände Von leichten Wänden sprechen wir, wenn es sich um nicht gemauerte oder betonierte Wände handelt. Im Eigenheimbau sind das fast ausschließlich Holzkonstruktionen. Dabei sind folgende Bauweisen zu unterscheiden: Holzrahmen-, Holztafelbauweise haben einen hohen Rationalisierungsgrad erreicht und gelten deshalb als besonders wirtschaftliche Konstruktionen. Holztafelbau kann als industrielle Variante des Rahmenbaus gesehen werden. Tragwerk, Wärmedämmung und aussteifende Beplankung bilden eine Einheit. Holzskelettbauweise ist die moderne Variante des Fachwerkbaus (der für den Eigenheimbau kaum noch eingesetzt wird). Tragwerk und raumbildende Funktion sind getrennt, hierzu werden nichttragende Wandelemente vor oder hinter das Tragwerk gesetzt. Oft wird das Tragwerk auch in die Wand eingebunden. Sehr flexibel, besonders geeignet für den individuellen Hausbau. Holzmassivbau verwendet vorgefertigte flächige Elemente, die auch nach individueller Planung hergestellt werden. In der Verwendung sind Holzmassivwände ähnlich den gemauerten Wänden. Blockbauweise ist eine Urform des Holzbaus, die (den heutigen Anforderungen angepasst) vor allem traditionelle Wohnvorstellungen bedient. Die Bekleidungen auf der Außen- und Innenseite werden nach technischen Anforderungen, Aussehen und Preis ausgewählt. Wärmeverluste Körper, deren Temperatur höher ist als die ihrer Umgebung, kühlen über die Zeit so weit ab, bis sie sich der Umgebungstemperatur angeglichen haben. Diesen Vorgang zu bremsen ist Zweck der Wärmedämmung. Die Wärmemenge, die ein Gebäude an die Umgebung abgibt (man nennt das Transmission), hängt von der Beschaffenheit und vom Umfang der Gebäudehülle ab. Bei gleicher Dämmung ist die abgegebene Wärmemenge proportional zur Fläche. Die Dämmwirkung der Bauteile wird mit dem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gemessen. Er gibt an, wie viel Wärme (in Watt) pro Quadratmeter und pro Grad Kelvin Temperaturdifferenz übertragen wird. Je kleiner der Wert ist, umso besser für die Heizkosten und für die Umwelt. AUSSENWÄNDE 87

83 Anforderungen der Energieeinsparverordnung Die Forderungen der Energieeinsparverordnung begrenzen den Jahresprimärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust je Quadratmeter Wohnfläche. Der Jahresprimärenergiebedarf ist die Menge an Primärenergie (Kohle, Öl, Gas), die für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung des Gebäudes aufgewendet werden muss. Die Höhe des Transmissionswärmeverlusts wird zu großem Anteil durch die Außenwände bestimmt. Im Allgemeinen werden die Anforderungen der Verordnung erfüllt, wenn die Außenwände U-Werte von weniger als 0,28 W/m 2 K aufweisen. Die Tabelle (siehe oben) veranschaulicht am Beispiel einiger Materialien, mit welchen Wanddicken geplant werden muss, wenn diese U-Werte erzielt werden sollen. Die Verordnung bietet die Möglichkeit, in einem gewissen Rahmen eine weniger gute Dämmung z.b. der Außenwände durch entsprechend verbesserte Dämmung anderer Bauteile oder durch besonders energiesparende haustechnische Anlagen auszugleichen. Es muss genau nachgerechnet werden, mit welchen Bauteilen der notwendige Wärmeschutz am kostengünstigsten erreicht wird. Zur Wärmedämmung Es gibt mehrere Arten der Außenwanddämmung: Die einschichtige (homogene) Wand wird aus hoch wärmedämmenden Steinen wie porosierten Ziegeln, Porenbeton oder Leichtbeton hergestellt. Die tragfähigen Steine sind zugleich Dämmstoff. Außenwandkonstruktion Hochloch-Dämmziegel = 0,07 oder = 0,08 Leichtbeton-Blockstein = 0,09 Bei der mehrschichtigen Wand werden Tragschicht und Dämmschicht getrennt. Die Tragschicht wird aus Hochlochziegeln, Kalksandsteinen, Betonsteinen etc. gemauert oder betoniert, die Dämmung z.b. aus Mineralfaser, Hartschaum, Naturfasern oder Kork als gesonderte Schicht auf die Tragschicht aufgebracht. Geschützt wird die Dämmschicht durch armierten Putz (als Wärmedämm- Verbundsystem) oder durch eine Vorsatzschale z.b. aus frostfesten Mauersteinen, Zementplatten oder Holz. Wärmespeicherung Wanddicken (ohne Putz) in cm für U (W/m 2 K) 0,28 0,25 0,20 0,15 24,0 30,0 30,0 30,0 30,0 36,5 36,5 36,5 42,5 42,5 49,0 Kalksandstein, 17,5 cm mit WDVS (035) 29,5 31,5 33,5 37,5 Porenbeton Planblock, = 0,09 = 0,07 30,0 36,5 30,0 42,5 36,5 42,5 Holzrahmenwand, Dämmstoff (040) 20,0 24,0 32,0 : Wärmeleitfähigkeit Je nach Material können Bauteile Wärme speichern und diese Wärme bei Abkühlung der Umgebung wieder an diese abgeben. Die Wärmespeicherfähigkeit bewirkt ein ausgeglichenes Raumklima und verhindert schnelles Auskühlen. Darüber hinaus können Bauteile mit direkter Sonneneinstrahlung (über verglaste Flächen) mit dieser Wärmeenergie zur Raumheizung beitragen. Dies ist vor allem in der Übergangszeit (Herbst und Frühling) von Bedeutung. Schwere Baustoffe (d.h. Mauersteine, Beton) sind gute Wärmespeicher. Dämmstoffe haben eine sehr geringe Masse und damit kein Speichervermögen. Eine Außenwand mit Außendämmung kann deshalb nur Heizenergie speichern, nicht aber die außen einstrahlende Sonnenenergie. Massive (homogene) Wände speichern sowohl Heizenergie als auch Sonnenenergie. Da die hierfür verwendeten Materialien im Vergleich zu nicht dämmenden Steinen nur etwa die halbe Masse aufweisen, ist ihre Speicherfähigkeit stark beschränkt. Deshalb wird die Wärmespeicherung besser von massiven Betondecken und Innenwänden übernommen. Die Wahl der Außenwandbauart ist deshalb mit den Innenwänden, Fußböden und Decken abzustimmen. Folgende Regeln fördern ein ausgeglichenes Raumklima: Bei Außenwänden mit geringer Speicherfähigkeit werden Innenwände und Decken schwer und ohne wärmedämmende Bekleidungen ausgeführt. Bei Außenwänden mit guter Speicherfähigkeit können Innenwände und Decken leicht und mit dämmender Bekleidung ausgeführt werden. Zur Speicherung von Sonnenenergie müssen die durch (große) Fenster direkt beschienenen Flächen (hauptsächlich Fußboden) schwer und ungedämmt sein. 88 AUSSENWÄNDE

84 Außenwandfläche (m 2 ) pro Quadratmeter Wohnfläche 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 2,2 2,0 Wärmedurchgangskoeffizient U [W/m 2 K] 0,40 0,45 1,8 FEH 1,6 1,4 DH 1,2 1,0 RH 0,8 0,6 0,4 0,2 WÄRMEVERLUST [kwh/jahr] UND ENERGIEKOSTEN [EUR] DER AUSSENWAND je m 2 Wohnfläche FEH: freistehendes Einfamilienhaus DH: Doppelhaushälfte RH: Reihenmittelhaus kwh 0 0,4 0,8 1,2 1,6 2,0 2,4 2,8 3,2 3,6 4,0 4,4 EUR Wärmeverlust und Energiekosten pro m 2 und Jahr Nomogramm zur Ermittlung der durch die Außenwand verursachten Heizenergiekosten. Ausgehend vom ungefähren Außenwandanteil je m 2 Wohnfläche und dem mittleren U-Wert der Außenwände können der jährliche Energiebedarf und die dafür anfallenden Energiekosten abgelesen werden. Die Energie, die durch Dach, Fenster und Lüftung verloren geht, ist hier nicht berücksichtigt. Es ist erkennbar, wie wichtig eine gute Wärmedämmung für die Minimierung des Energieverbrauchs ist und dass es sich lohnt, viel für die Wärmedämmung der Wände zu tun, besonders dann, wenn man ein Gebäude mit großem Außenwandanteil bauen will. Legen wir den ungefähren Außenwandanteil und eine gleichartige Wärmedämmung zugrunde, so verliert ein Doppelhaus ca. 65 %, ein freistehendes Haus ca. 110 % mehr Wärmeenergie über die Außenwand als ein Reihenhaus gleicher Wohnfläche. Die Kostenangaben basieren auf dem um 30 % erhöhten derzeitigen Heizölpreis (Stand November 2016). Die Energieverluste sind Mittelwerte für Deutschland und gelten bei Beheizung ab 10 C Außentemperatur auf eine Raumtemperatur von 19 C. AUSSENWÄNDE 89

85 Zur Materialwahl Bei der Wahl der Außenwand sollte neben Wärmedämmvermögen, Wärmespeicherfähigkeit und den regionalen Bedingungen Folgendes berücksichtigt werden: Eine Außenwand ist in der Regel umso teurer, aus je mehr unterschiedlichen Schichten oder Schalen sie aufgebaut ist. Anders ausgedrückt: Einschalige Wände sind meist am kostengünstigsten. Die Hersteller von Mauersteinen haben deshalb Produkte entwickelt, die ein so großes Dämmvermögen haben, dass einschalige Wände üblicher Dicke (30 bis 36,5 cm) ohne zusätzliche Dämmschichten auskommen. Die landläufige Meinung, dass eine Wand je dicker desto besser sei, sollten Sie nicht einfach übernehmen. Sie verlieren Nutzfläche, wenn die Außenabmessungen Ihres Hauses (z.b. durch das Grundstück) festgelegt sind und Sie die Wände dicker als wärmetechnisch und statisch nötig machen. Zudem sind diese Wände bei gleichem Material teurer. Die Wanddicke hat bei gleichem Dämmwert im Allgemeinen nur geringen Einfluss auf die Energiekosten; das Speichervermögen der Wand trägt aber zu einem ausgeglichenen Raumklima bei. Die dünnsten Wände sind bei leichter (Holz-)Bauart zu realisieren. Hier kann die Dicke der Wand auf die erforderliche Dämmstoffdicke abgestellt werden. Soll z.b. ein U-Wert von 0,2 W/m 2 K erreicht werden, dann sind hierfür etwa 18 cm Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeitsstufe 035 erforderlich. Hinzu kommen die äußere und innere Schale mit einer Gesamtdicke von ca. 10 cm. Bei massiver Bauart ist dafür eine Wanddicke ab 36,5 cm nötig. Wände aus Mauerwerk Wenn Sie Wände aus Mauerwerk wählen, sind folgende Punkte von Bedeutung: Großformatmauerwerk ist in der Regel billiger als kleinformatiges. Bauzeit und Kosten sinken, wenn Geschosshöhen, Raumbreiten, Fensteröffnungen, Türöffnungen und Pfeiler auf die Steinmaße abgestimmt sind. Darauf ist in der Ausschreibung hinzuweisen, am besten mit einem Verlegeplan, der genau festlegt, wo welches Steinformat verwendet wird. Die Lagerfugen (horizontale Mörtelfugen) müssen über die gesamte Wand laufen. Der stellenweise Ersatz von Steinen normaler Höhe durch zwei Lagen Steine halber Höhe ist nicht akzeptabel. Kein buntes Mauerwerk! So nennt man Mauerwerk, bei dem sowohl rote (gebrannte) als auch weiße (gepresste oder getrocknete) Steine verwendet werden. Das Wandmaterial muss einheitlich sein. Unterschiedliche Festigkeit und unterschiedliche Verformung unter Belastung können Risse und Folgeschäden verursachen. Wird Mauerwerk verputzt, bietet einheitlicher Untergrund die beste Voraussetzung für die Haltbarkeit des Putzes. Achten Sie darauf, dass bei unterschiedlichem Putzuntergrund (z.b. Mauerwerk und Dämmstreifen am Deckenrand) Putzbewehrungen (Gewebematten) eingebaut werden. Prüfen Sie, ob sichtbares Mauerwerk bezüglich der Innenflächen der Außenwände preisgünstiger ist und ob dies Ihren ästhetischen Anforderungen genügt. Denken Sie dabei an sichtbare Leitungen. Es ist heute üblich, Fensteröffnungen ohne Anschlag auszuführen. Besser ist es jedoch, Anschlagsteine zu verwenden, soweit diese im Sortiment des Steinherstellers noch vorkommen. Verlegen Sie soweit möglich keine Installationen in den Außenwänden. Das gilt vor allem für Heizungsrohre. Jede Schwächung der Außenwände ist eine potenzielle Wärmebrücke, die mit besonderem Aufwand beseitigt werden muss. Wer selbst Leitungen verlegen und hierzu Schlitze fräsen will, muss den Architekten fragen, ob und wie das zulässig ist. Bei sparsam bemessenem Mauerwerk (bei 17,5 und 11,5 cm Dicke) kann vor allem durch horizontale Schlitze die Standfestigkeit der Wand gefährdet sein. Die Preise von Mauersteinen gleichen Materials steigen mit dem Dämmvermögen. Es ist deshalb möglich wenn Platz dafür ist, mit einer dickeren Wand aus einem billigeren Stein gleiche Dämmwerte günstiger zu bekommen. Wärmedämmende Mauersteine Hoch wärmedämmende Mauersteine sind wie Hochlochziegel geformt. Sehr dünne Stege bilden große Hohlräume, die mit Dämmstoff ausgefüllt sind. Es bedarf besonderer Vorkehrungen, wenn an solche Steine Lasten angehängt werden sollen (z.b. Küchenoberschränke). Sprechen Sie das gegebenenfalls frühzeitig an (nicht erst, wenn schon gebaut wird). 90 AUSSENWÄNDE

86 Ein Haus mit bewegter Fassade! Auf die geometrisch einfachste Form zurückgeführt, entwickelt dieses Haus seine Raffinesse im Detail. Holz ist der bestimmende Baustoff. Nach außen zeigt das die horizontale, unbehandelte Brettschalung (Douglasie), innen prägen Holzdecken und Parkettboden den Raum. Zur Bautechnik: Holzrahmenbauweise auf massivem Untergeschoss, Wand-, Decken-, Dachelemente (einschließlich Installationen) vorgefertigt. Dachkonstruktion als Dreieckbinder, Eindeckung mit Aluminium-Welle. Dachheizzentrale mit Gas-Brennwerttechnik. Wohnfläche ca. 150 m 2. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude Das Erdgeschoss bildet nahezu ungegliedert einen großen Raum. Die Stahltreppe ist offen eingestellt und bindet das Obergeschoss ein. 9 9 Obergeschoss Die Giebelfassaden sind bis auf den Eingang geschlossen. Einheitliche, geschosshohe Fenster öffnen nach Osten und Westen. Schiebeläden schützen vor der Sommersonne und vor unliebsamen Blicken und schaffen Räume mit sehr reizvollem Licht und besonderer Geborgenheit. Zur Gartenseite tritt man vor das Haus: im Obergeschoss auf einem Gitterrost, im Erdgeschoss auf Holz. Der Gitterrost schützt vor der hohen Sommersonne. Schnitt Erdgeschoss 1 Windfang 2 WC 3 Küche, Essen 4 Hauswirtschaft 5 Wohnraum 6 Diele 7 Bad 8 Schlafzimmer 9 Kinderzimmer AUSSENWÄNDE 91

87 Innenwände INNENWÄNDE Innenwände werden benötigt, um Räume voneinander zu trennen und die Schallausbreitung zwischen diesen Räumen zu behindern. Darüber hinaus können den Innenwänden weitere Aufgaben zukommen, wie Wärme zu dämmen (z.b. gegen unbeheizte Räume), Feuchtigkeit und Wärme zu speichern und wieder abzugeben, im Brandfall die Ausbreitung von Feuer zu behindern und nicht zuletzt Lasten aus der Decke oder dem Dach abzutragen. Danach unterscheiden wir zwischen tragenden und nicht tragenden Innenwänden. Besondere Anforderungen gelten für Haustrennwände in Doppel- und Reihenhäusern. Haustrennwände und Wohnungstrennwände Haustrennwände werden in der Regel zweischalig ausgeführt, wobei die Grundstücksgrenze zwischen den beiden Schalen verläuft. Haustrennwände bieten sich als tragende Wände an, sie können aber bei entsprechendem Grundriss auch nichttragend sein. Die wichtigste Eigenschaft von Haustrennwänden ist der Schallschutz zum Nachbarhaus. Die zweischalige Ausführung mit einem Zwischenraum, in den spezielle Dämmplatten eingestellt werden können, ist hier unverzichtbar. Die Zweischaligkeit funktioniert aber nur dann, wenn zwischen den beiden Schalen keine harte Zweischalige Haustrennwände mit einem bewertetem Schalldämm- Maß von R w > 65 db (die Kosten werden mit dem Nachbar geteilt) Schallschutzanforderungen an Innenwände nach DIN 4109 Haustrennwände zwischen Doppel- und Reihenhäusern unterstes Geschoss Hochlochziegel 2 x 17,5 cm Rohdichte 1,4 Kalkgipsputz 15 mm Zwischenraum 3 cm (leer) R w =67dB ca. 215 EUR/m 2 92 INNENWÄNDE Verbindung besteht. Ein Mörtelbrocken, der beim Bau in den Zwischenraum gelangt, kann die Schalldämmwirkung der Wand zerstören. Hier ist besondere Sorgfalt und Kontrolle erforderlich. Die Zweischaligkeit ist für den Schallschutz wichtiger als die Dicke der einzelnen Schalen. Im Allgemeinen reichen 17,5 cm Dicke für jede Schale aus. Schwerere Steine lohnen fast immer, vor allem, wenn sich die Steinrohdichte (vereinfachend: das Gewicht) nicht oder nur geringfügig auf den Preis auswirkt. Wenn Gebäude nicht real, sondern nach dem Wohnungseigentumsgesetz geteilt sind, gelten die Schallschutzanforderungen für Wohnungstrennwände (53 db). Es kann dann auf zweischalige Wände verzichtet werden. Ausreichend ist dann eine 24 cm dicke Wand mit Steinen der Rohdichteklasse 1,6 und beidseitig 15 mm Kalkgips- oder Gipsputz (53 db). Besser nimmt man Steine der Rohdichteklasse 2,0; dann erzielt man 55 db. Diese Anforderung gilt auch für Wohnungstrennwände in Zweifamilienhäusern. Wenn möglich, sollte aber auch hier die zweischalige Ausführung gewählt werden. Guter Schallschutz ist Wohnqualität. Mindestanforderung * R w 62 db erhöhte Anforderung R w 67 db 59 db 67 db Wohnungstrennwände 53 db 55 db Wände zwischen lauten und leisen Räumen innerhalb der Wohnung** 47 db * Die Mindestanforderungen entsprechen nach häufiger Rechtsprechung nicht dem Stand der Technik. Sprechen Sie den Architekten darauf an. ** Gilt nicht für Türen in diesen Wänden Kalksandstein 2x11,5cm Rohdichte 2,0 Kalkgipsputz 15 mm Zwischenraum 3 cm mit Mineralfaserplatten R w = 66 db / ca. 205 EUR/m 2

88 Einfluss der Innenwände auf die Wohnflächenkosten Den Umfang der Innenwände bestimmen Sie mit dem Raumprogramm und dem Haustyp. Dabei schlagen kleine und schmale Räume wie ein WC, ein Abstellraum oder ein Flur kräftig zu Buche. Als Faustregel kann gelten, dass bei zweigeschossiger Bauweise ein Quadratmeter Wohnfläche von etwa einem Quadratmeter lnnenwandfläche belastet wird (wie Beispiel Seite 76 rechts und Seite 87). Mehr- oder Minderkosten bei den Innenwänden gehen hier in etwa eins zu eins in die Kosten der Wohnfläche ein. Verteuert sich die Innenwand von 90 auf 120 EUR/m 2, so erhöht das die Kosten der Wohnfläche um 30 EUR/m 2. Dabei nimmt die Innenwandfläche in dem Maße ab, in dem die Außenwände wachsen. Bei eingeschossiger Bauweise ist der Innenwandanteil um ca. 30 % höher, bei dreigeschossiger Bauweise um ca. 30 % niedriger als beim vergleichbaren zweigeschossigen Haus. Innenwandfläche (m 2 ) pro Quadratmeter Wohnfläche ,4 Innenwandkosten [EUR/m 2 ] , ,2 1,1 2 1,0 0,9 0,8 3 0,7 0,6 0,5 0,4 KOSTEN DER INNENWAND pro m 2 Wohnfläche eingeschossig 1 zweigeschossig 2 dreigeschossig 3 0, Kosten (EUR) INNENWÄNDE 93

89 Innenwände Das Haus folgt in der äußeren Form, in der Anzahl der Geschosse und in der Erschließung den Vorgaben des Bebauungsplans. Die Lage des Baukörpers im Grundstück maximiert die Gartenfläche. Das Einfamilienhaus befindet sich im Norden der Stadt Mindelheim. Ein präziser Bebauungsplan bestimmt die äußere Form, die Anzahl der Geschosse und die Erschließung. Der Bau ist so in das Grundstück eingesetzt, dass möglichst großzügige Gartenflächen nach Süden und Westen verbleiben. Das Haus wurde für die Lebensgewohnheiten einer vierköpfigen Familie entworfen. Das Schlafzimmer und die Kinderzimmer befinden sich im Obergeschoss, das Erdgeschoss ist dem Wohnen gewidmet. Das sich über die zwei Geschosse erstreckende Esszimmer verbindet beide Ebenen und schafft als Herz des Hauses Weite und Großzügigkeit. An das Wohnzimmer schließt ein Raum für Gäste und die Bibliothek an, der aber auch als Erweiterung des Wohnraums genutzt werden kann. Die Stauflächen, Kücheneinrichtungen wie Backofen und Kühlschrank sowie der Kamin sind in die Wände integriert. Damit bleibt den betroffenen Räumen die klare, ungestörte geometrische Grundform erhalten. Die Fensteröffnungen sind so gesetzt, dass sie je nach der Raumnutzung Privatheit oder den Ausblick in die Umgebung bieten. Dabei wird ein und das selbe Fensterformat nach den Erfordernissen des jeweiligen Innenraums in Position und Höhe variiert. Das Haus ist nicht unterkellert. Es wurde als Holzrahmenbau in hohem Maße vorgefertigt erstellt. Diese Bauweise ermöglichte es, den Bau innerhalb von drei Tagen aufzurichten. Die Oberflächen im Inneren entsprechen der Konstruktion: Sichtbalkendecken in allen Räumen, Bodendielen aus Massivholz und gestrichene Wandverkleidungen aus Gipsfaserplatten. Auch die Fassade folgt in Material und Verarbeitung der Konstruktion: Unbehandelte, sägeraue Lärchenbretter, die dank dem überstandslosen Dach gleichmäßig altern und so dem Haus zu jeder Himmelsrichtung einen anderen Charakter verleihen. Boden, Decke, Wand bilden den Raum. Jedes Bauteil in einer für seine Funktion typischen Ausprägung. Zusammen wirken sie überzeugend als Einheit. 94 INNENWÄNDE

90 Der Essplatz öffnet sich durch große Verglasungen zum Garten. Dagegen bleibt die Wand der Küchenzeile in der Erdgeschoss-Ebene geschlossen. Ein hochliegendes Fenster in der zweiten Ebene des Raums sorgt dafür, dass sich der Luftraum nicht im Schatten verliert. Projektdaten Bereich Wohnhaus / Garage + Technik Bruttorauminhalt 671m 3 / 96 m 3 Bruttogrundfläche 163 m 2 / 27 m 2 Nettogrundfläche 128 m 2 / 24 m 2 Baukosten EUR inkl. MwSt mit Küche, Einbauschränken, Außengestaltung und Honoraren (umgerechnet für 2016) So wurde gebaut: Baukonstruktion: Holzrahmenbauweise vorgefertgt, KfW-70-Standard Wärmeerzeugung: Grundwasser-Wärmepumpe (Verteilung: Fußbodenheizung) Stromerzeugung: Photovoltaikpaneele 8 kw mit Akku Dach: Faserzement-Wellplatten Fassade: Lärche unbehandelt, sägerau 25 mm, offene Fugen (20 mm) Fenster: Holz-Alu-Fenster eloxiert EV1 Sonnenschutz: Textilscreen eloxiert Decken: Holzbalken sichtbar, gekalkt Wände: Gipsfaserplatten gestrichen Parkett: Massivholzdielen Eiche 20 mm geklebt Türen: Schreinertüren, Blockzargen, Türblatt flächenbündig Küche, Schränke: Schreinerarbeiten, Schränke raumhoch 2,50 m Arch.: fesselet krampulz architectes mit michael meyer, freier architekt 1 Eingang, Diele 2 WC, Dusche 3 Hauswirtschaft 4 Küche, Essen 5 Wohnraum 6 Gästezimmer, Bibliothek 7 Bad 8 Schlafzimmer 9 Kinderzimmer 10 Haustechnik Grundriss Erdgeschoss Grundriss Obergeschoss Terrasse INNENWÄNDE 95

91 Innenwände Tragende Innenwände Innenwände sollten zur Lastabtragung herangezogen werden. Das ermöglicht Einsparungen bei den Geschossdecken. Anders, wenn Veränderungen geplant sind: Tragende Wände können nur mit großem Aufwand wieder ausgebaut werden. Deshalb müssen Wände, die nicht auf Dauer bleiben sollen, als nichttragende Wände eingeplant werden. Oder man ersetzt tragende Wände durch Unterzüge oder Stützen. Dann sollte die zukünftige Öffnung mit durchgehenden vertikalen Fugen vorgerichtet werden. Das kostet jetzt rund 200 EUR mehr, erspart Ihnen später aber unter Umständen 1600 bis 2600 EUR. Die Bauart der Innenwände muss auf den gesamten Bau abgestimmt sein, also zu Außenwänden, Geschossdecken und Dach passen. Tragende Innenwände werden idealerweise aus den gleichen Materialien wie die tragenden Außenwände erstellt. Damit wird der möglichen Rissbildung infolge unterschiedlicher Materialeigenschaften vorgebeugt. Wird daran gedacht, Teile des Hauses im Winter nicht oder nur zeitweise zu beheizen (z.b. Schlafräume), dann kann sich empfehlen, dämmende Wandbaustoffe auch für die Innenwände zu verwenden. Tragende Wände können im Eigenheimbau fast immer in 17,5 cm Dicke ausgeführt werden. Auch 11,5 cm dicke Wände kommen als Tragwände in Frage. In diese Wände darf nicht geschlitzt oder gefräst werden. Die Elektroinstallationen werden dann auf dem Mauerwerk verlegt (Stegleitungen). Gegebenenfalls erfordert das 5 mm dickeren Putz. Wegen der hier bestehenden Rissgefahr ist Gipsputz zu empfehlen. Hochlochziegel 17,5 cm Rohdichte 1,4 beidseitig Kalkgipsputz 15 mm R w =48dB ca. 105 EUR/m 2 Porenbeton-Wandplatten 15 cm, Rohdichte 0,7 beidseitig Spachtelputz 2 mm R w =41dB ca. 100 EUR/m 2 Tragende Innenwände Konstruktionsbeispiele Mangelhafte Schalldämmung kann auch mindestens 47 db. Für Haustrennwände gelten spezielle Anforderungen, innerhalb der Familie zur Belastung werden. Wände innerhalb der eigenen Wohnung sollten deshalb ein Schalldämm- nung bei Zweifamilienhäusern (siehe ebenso für Wände zur fremden Woh- Maß von mindestens 40 db aufweisen. Text und Tabelle Seite 92). Wer geräuschempfindlich ist, braucht Sichtausführung Sichtbare Konstruktionen ersparen teure Oberflächenbehandlung, lohnen aber nur, wenn der Mehrpreis für die Sichtausführung entsprechend niedrig ist. Das kann erreicht werden, wenn nicht Sichtmauerwerk ausgeschrieben wird, sondern lediglich vollfugig vermauert in sorgfältiger Ausführung (mit Hinweis auf die Art der Oberflächenbehandlung, z.b. für Anstrich) gefordert wird. Kalksandstein 11,5 cm Rohdichte 2,0 beidseitig Kalkgipsputz 15 mm R w =47dB ca. 95 EUR/m 2 Metallständer 75 mm, beidseitig Gipskartonplatten 12,5 mm, Mineralfaser (40 mm) eingestellt R w =38dB ca. 95 EUR/m 2 Stahlbeton 15 cm Rohdichte 2,3 beidseitig Spachtelputz 2 mm R w =51dB ca. 125 EUR/m 2 96 INNENWÄNDE

92 Nicht tragende Innenwände Trennwände Zur Wahl stehen hauptsächlich folgende Bauarten: gemauerte Wände (Ziegel, Kalksandstein, Bims etc.) geklebte Wände aus Wandbauplatten (Gips, Porenbeton etc.) Ständerkonstruktionen aus Holz oder Blechprofilen mit Beplankung aus Gipskarton, Holz oder Holzwerkstoffen. Zur Beurteilung der Kosten dieser Innenwände muss die Oberflächenbehandlung mit eingerechnet werden. Verglichen wird die fertige oder eine tapezier- oder anstrichfertige Wand. Um Platz und Kosten zu sparen, werden nichttragende Wände in einer Dicke um 10 cm (oder darunter) ausgeführt. Dabei bieten Metallständerwände sowie Mauerwerkswände mit schweren Steinen (Rohdichte 1,8 oder 2,0) die beste Schalldämmung. Das höhere Wandgewicht der Mauerwerkswände kann die Geschossdecken verteuern. Porenbeton- oder Bimswände sowie Wände mit weniger als 10 cm Dicke sind schalltechnisch deutlich schlechter. Nichttragende Mauerwerkswände werden so an die Geschossdecke angeschlossen, dass eine lastübertragende Verbindung vermieden wird. Diese Wände sollte der Rohbauunternehmer ausführen. Das kommt zumeist billiger, als wenn ein spezielles Unternehmen zur Erstellung der Trennwände beauftragt wird. Es empfiehlt sich in jedem Fall, Preise für alternative Ausführungen einzuholen. Höhere Anforderungen an die Schalldämmung der Wände verteuern diese erheblich (Mehrdicke, Doppelständer, schwerere Steine etc.). Nichttragende Wände können gut in Eigenleistung erstellt werden. 6,00 m Kalksandstein 11,5 cm Rohdichte 2,0 beidseitig Kalkgipsputz 15 mm R w =47dB ca. 105 EUR/m 2 Gips-Wandbauplatten 10 cm Rohdichte 1,2 beidseitig Spachtelputz 2 mm R w =44dB ca. 80 EUR/m 2 Porenbeton- Wandbauplatten 10 cm Rohdichte 0,7 beidseitig Spachtelputz 2 mm R w =41dB ca. 80 EUR/m 2 Die Preisvorteile nichttragender Wände können nur dann ausgeschöpft werden, wenn durch sie keine höheren Tragwerkskosten (z.b. für die Decken) entstehen. Beim nebenstehenden Beispiel ist die tragende Ausführung der Trennwand billiger, weil dadurch die Spannweite der Decke reduziert wird. Ausgewählte Beispiele nichttragender Innenwandkonstruktionen. Die Kosten schließen übliche zusätzliche Leistungen wie Herstellen von Anschlüssen und Öffnungen ein. Hochlochziegel 11,5 cm Rohdichte 1,6 beidseitig Kalkgipsputz 15 mm R w =45dB ca. 95 EUR/m 2 C-Profile 50 mm beidseitig Gipskartonplatten 1 x 12,5 mm Mineralfaserplatten mit 40 mm Dicke eingestellt R w =45dB ca. 80 EUR/m 2 wie vorstehend, jedoch beidseitig 2 x 12,5 mm Gipskarton R w =49dB ca. 100 EUR/m 2 Holzstiele 6 cm beidseitig Gipskartonplatten 1 x 12,5 mm Mineralfaserplatten mit 40 mm Dicke eingestellt R w =38dB ca. 70 EUR/m 2 wie vorstehend, jedoch beidseitig 2 x 12,5 mm Gipskarton R w =46dB ca. 90 EUR/m 2 INNENWÄNDE 97

93 fenster Nach außen zu öffnende Fenster sind traditionell dort verbreitet, wo häufig Starkwind herrscht, z.b. an der Nordseeküste oder in Dänemark. Das hat den Vorteil, dass der auf die Fenster treffende Wind diese anpresst und damit besser abdichtet. Solche Fenster finden sich heute zunehmend auch in anderen Gegenden, teils aus diesem Grund, teils aus architektonischen Gründen. Der außen bündige Einbau der Fenster kann auch hinsichtlich der Wärmedämmung von Vorteil sein. Das ist immer dann der Fall, wenn die Außenwände mit einer äußeren Dämmschicht versehen sind. Dann sollten die Fenster in der Dämmebene eingebaut werden. Anders bei einschaligen Wänden (Mauerwerk): hier werden die Fenster am besten in Wandmitte eingesetzt. Arch.: Becker + Schöne, Seite 118 Nach Süden und nach Südwesten sind große Glasflächen ein Energiespender. Die gute Dämmwirkung moderner Verglasungen lässt dies zu. Weil die für die Dämmung kritische Stelle der Randverbund der Scheiben ist, sind große, ungeteilte Fensterflächen vorteilhaft. Hier ist der Randanteil bezüglich der Fläche am kleinsten. Häufig sind Fensterausbildungen wie in diesen Beispielen: raumhohe, die Wand ersetzende Glasflächen, kombiniert mit einem ebenfalls wandhohen Schiebeelement. Drehflügel kommen bei diesen Dimensionen nicht in Frage. Arch.: baurmann.dürr, Seite 122

94 FENSTER Fenster müssen Licht ins Gebäude lassen. Gleichzeitig aber soll weder zu viel Wärme abfließen, noch Lärm eindringen. Fenster sollen leicht zu bedienen sein, dabei müssen sie dicht schließen, um Schlagregen und Sturm abzuhalten. Auch sollten sie leicht zu reinigen und zu pflegen sein. Schließlich gestalten Fenster das Gesicht des Hauses. Sie sind, wie ein Architekt einmal sagte, die Augen des Hauses. Lage und Größe der Fenster Die Landesbauordnungen schreiben vor, dass jeder Raum, der zum dauernden Aufenthalt von Menschen geeignet ist, Fenster haben muss. Die Fensterfläche darf je nach Bauordnung ein Zehntel bis ein Achtel der Grundfläche des Raumes nicht unterschreiten. Maßgebend ist die Rohbauöffnung. Damit ergeben sich grob betrachtet für ein Haus mit 100 m 2 Wohnfläche mindestens 12,5 m 2 Fensterfläche, verteilt auf etwa 6 bis 8 Fenster. Küche und Bad können innen liegen, d.h. ohne Fenster sein. Meistens überschreitet die Fensterfläche das vorgeschriebene Minimum erheblich und kann durchaus 30 % der Außenwandfläche betragen. Lage, Anzahl und Größe der Fenster müssen wohl überlegt sein. Dabei muss man wissen: Einerseits dämmen Verglasungen die Wärme deutlich schlechter als Wände, andererseits lassen sie solare Wärmestrahlung ins Haus dringen. Bei günstiger Orientierung wird mehr Wärme gewonnen als abgegeben. Man spricht von einer positiven Energiebilanz. Generell gilt: Ein großes Fenster ist billiger als zwei halb so große. Große Fenster sind sinnvoll, wo durch Sonneneinstrahlung in der Heizperiode Wärme gewonnen wird, also nach Südosten bis Südwesten. Das setzt voraus, dass Bauteile vorhanden sind, die Wärme speichern können. Fenster mit anderer Orientierung, speziell nach Norden, werden auf das Mindestmaß beschränkt, besser noch verzichtet man hier auf Fenster. Lage und Größe der Fenster können nur optimiert werden, wenn der Grundriss darauf Rücksicht nimmt (Beispiele dafür finden sich unter anderem auf den Seiten 26, 35, und 122). Außenwand ist billiger als Fensterfläche. Doch wenn ein Fenster nötig ist, dann werden die Mehrkosten für eine größere Fensterfläche niedriger sein als die Wandkosten. Das gilt nur für großzügige und wenig unterteilte Verglasungen. Das ist auch vorteilhaft, Französische Fenster nennt man diese Fenstertüren. Mehrere davon machen den Raum zur Loggia. Arch.: Meck, Püls weil moderne Verglasungen viel besser dämmen als die Rahmen. Denken Sie auch daran, dass man gegen Süden und Westen Sonnenschutz braucht. Und bei leicht zugänglichen Fenstern wird man auf Sicherheitseinrichtungen wie Rollläden oder Klappläden nicht verzichten wollen. So kommen Sie leicht auf Gesamtkosten von 1300 EUR pro Quadratmeter Fensterfläche. Große Fensterflächen können mit einem Fassadensystem kostengünstig verglast werden. In die Festverglasung werden, wo erforderlich, Lüftungsflügel als Fensterkonstruktion eingesetzt. Arch.: Singer FENSTER 99

95 Fensterbauarten Zu unterscheiden sind im Wesentlichen folgende Fensterbauarten: Einfachfenster bestehen aus einem Blendrahmen und einem Flügel mit 2- oder 3-Scheiben-Isolierglas. Diese Fenster werden aus Holz, Kunststoff, Aluminium oder Kombinationen dieser Materialien hergestellt. Verbund- oder Doppelfenster sind Fenster mit zwei aufeinander sitzenden Flügeln, jeweils mit normalem Bauglas oder mit Isolierglas (jede Scheibe hat einen eigenen Flügel). Beide Flügel sind durch Beschläge miteinander verbunden, zur Reinigung lassen sie sich öffnen. Kastenfenster Der Abstand zwischen den beiden Flügeln ist hier erheblich größer als beim Verbundfenster, die Flügel sind nicht miteinander verbunden und haben jeweils einen eigenen Rahmen. Standard ist das Einfachfenster. Verbund- und Kastenfenster werden eingesetzt, wenn spezielle formale (schlanke Profile) oder technische Anforderungen (z.b. Schallschutz) gestellt werden. Rahmenmaterialien Einfachfenster mit 2-Scheiben-Wärmeschutzglas U-Wert Verglasung 1,1 W/m 2 K ab ca. 600 EUR/Fenster 2-flügelig, ca. 1,5 m 2 in Standardmaßen (in Kunststoff ca. 400 EUR) Einfachfenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzglas U-Wert Verglasung 0,7 W/m 2 K ab ca. 700 EUR/Fenster 2-flügelig, ca. 1,5 m 2 in Standardmaßen (in Kunststoff ca. 450 EUR) Holzfenster (Kiefer), eingebaut in monolithischer Wand. Preise ohne Einbau. Für den Eigenheimbau kommen folgende Rahmenmaterialien in Frage: Heimische oder nordische Hölzer Verwendet werden Kiefer, Fichte, Tanne, Lärche, Eiche, Hemlock und Oregon Pine. Die Hölzer werden meist deckend gestrichen oder mit Dickschichtlasuren versehen, vor allem nach regionalen Gepflogenheiten auch offenporig behandelt (Lasuren). Bei direkter Bewitterung (helle Lasuren ungeeignet!) muss alle 5 bis 8 Jahre nachbehandelt oder neu gestrichen werden, bei Lasuren und in ausgesetzter Lage auch früher. Tropische Edelhölzer Diese stark öligen Hölzer (z.b. Meranti oder Sipo Mahagoni) sind äußerst widerstandsfähig und bedürfen kaum einer Pflege. Wegen der dramatischen Abholzung der tropischen Regenwälder sollten solche Hölzer wenn überhaupt nur verwendet werden, wenn sie aus nachweislich kontrollierter Waldbewirtschaftung kommen. Kunststoff Diese Fenster werden unter Verwendung standardisierter Kunststoffprofile hergestellt. Ihre Stabilität erhalten sie durch Einlagen aus Metallprofilen. Kunststofffenster werden weiß oder eingefärbt geliefert und müssen nicht gestrichen, wohl aber nach Herstellervorschrift gepflegt werden. Holz-Aluminium Holz und Aluminium werden so miteinander verbunden, dass das Aluminium der Witterung ausgesetzt ist, während raumseitig die Holzoberfläche sichtbar ist. Das Aluminium ist eloxiert oder pulverbeschichtet und bedarf (außer der Reinigung) keiner Nachbehandlung. Diese Fenster sind deutlich teurer als Kunststoff- oder Holzfenster. Holz oder Kunststoff? Aus Kostengründen werden vorzugsweise Fenster aus Holz oder Kunststoff eingebaut, wobei Kunststofffenster etwa 30 % billiger sind als die günstigsten Holzfenster (Kiefer oder Meranti). Bei großen Fenstern müssen die Kunststoffrahmen mit Sonderprofilen verstärkt werden, was den Preisvorteil verringern kann. Das Hauptargument für Kunststoff sind der Preis und der geringere Unterhaltungsaufwand. Nachteilig ist, dass kaum repariert und nachgerüstet werden kann. Auch gelten Kunststofffenster als weniger haltbar als Holzfenster. Wem es schwerfällt, sich zu entscheiden, der sollte zu einem Fensterbaubetrieb gehen und Rahmenmuster beider Fensterarten in die Hand nehmen. 100 FENSTER

96 Beschlagarten Beim Eigenheimbau werden hauptsächlich Dreh- und Kippflügel, seltener Schiebeflügel verwendet. Standard heutiger Fenster ist der Drehkippbeschlag, der verdeckt eingebaut wird. Die Kippfunktion der Flügel dient dabei ausschließlich der Raumlüftung. Die Kombination von Kippflügel und Heizkörper mit Thermostatventil kann bei Dauerlüftung durch Kippstellung den Energieverbrauch erheblich erhöhen. Die kalte Außenluft strömt am Thermostatventil vorbei, öffnet dieses und überheizt den Heizkörper. Sie merken davon kaum etwas, weil die Wärme sofort durchs geöffnete Fenster entweicht. Besser ist die Stoßlüftung: Das Fenster wird kurzzeitig (fünf Minuten) weit geöffnet. Es wird empfohlen, hierbei das Thermostatventil zu schließen, doch entsteht kaum ein Nachteil, wenn man das nicht tut, denn in der kurzen Öffnungszeit verändert der Heizkörper seinen Betriebszustand nur unwesentlich. Die Fenster können billiger werden, wenn Sie die Kippfunktion nur dort vorsehen, wo sie auch tatsächlich benötigt wird. Bei großen Fenstern kann es sich lohnen, den größeren Teil als Festverglasung und nur einen kleinen Lüftungsflügel auszuführen. In manchen Gegenden gehören aufliegende Beschläge auch heute noch zum traditionellen Fensterbau. Falls Ihnen das zusagt, lassen Sie sich aufliegende Beschläge alternativ anbieten. Sie sehen dann, was billiger kommt. Verglasungen Folgende Verglasungsarten sind zu unterscheiden (siehe Tabelle): Art der Verglasung Einscheibenglas (Bauglas) für Verbund- und Kastenfenster sowie dort, wo Wärmedämmung keine Rolle spielt. Kosten je nach Dicke ca EUR/m 2. 2-Scheiben-Isolierglas Zwischenraum mit Luft gefüllt, Scheibenabstand möglichst mm, Kosten um ca. 80 EUR/m 2. 2-Scheiben-Wärmeschutzglas ist ein 2-Scheiben-Isolierglas, bei dem die Dämmung durch einen Aluminium-Randverbund und Edelmetallbeschichtungen erheblich verbessert ist. Beschichtung, Scheibenabstand (8 bis 20 mm) und Füllstoff des Zwischenraumes bestimmen die Eigenschaften der Verglasung. Mit Luftfüllung werden U-Werte bis 1,6 W/m 2 Kerreicht, mit Edelgasfüllung (z.b. Argon, Krypton) U-Werte bis 1,1 W/m 2 K, mit Xenon bis 0,9 W/m 2 K. Preise ab etwa 80 EUR/m 2. U-Wert W/m 2 K Innenoberflächentemperatur bei -10 C außen und 20 C innen Einscheibenglas 5,6 1,0 C 2-Scheiben-Isolierglas 3,1 2,9 ~ 8,5 C 3-Scheiben-Isolierglas 2,1 ~ 12 C 2-Scheiben-Wärmeschutz- Isolierglas 3-Scheiben-Wärmeschutz- Isolierglas 1,6 1,1 ~ C 0,8 0,4 ~ 17 17,5 C 3-Scheiben-Wärmeschutzglas für eine 3fach-Verglasung mit einem U-Wert 0,7 W/m 2 K ist mit 110 EUR/m 2 zu rechnen. Bei großen Verglasungen kann das hohe Gewicht verstärkte Rahmen mit entsprechenden Mehrkosten erfordern. Schallschutzverglasung als 2- oder 3-Scheiben-Isolierglas mit unterschiedlicher Glasdicke, auch als Wärmeschutzglas, Mehrkosten bei 37 bis 39 db 20 bis 30 EUR/m 2. Sicherheitsgläser bieten Bruch- und Splittersicherheit. Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) zerfällt bei Bruch in würfelförmige Teile, bei Verbund-Sicherheitsglas (VSG) hält eine Folienzwischenlage nach einem Bruch die Splitter zusammen. FENSTER 101 Die drei hauptsächlichen Anschlagarten der Fensterflügel. Setzen Sie die Anschlagart nach den tatsächlichen Erfordernissen ein.

97 Rollläden ja, aber später Rollläden bekommen Sie ab etwa 150 EUR pro Fenster (ca. 1,5 m 2 groß). Für das ganze Haus macht das mindestens 1500 EUR aus. Sie können entweder ganz darauf verzichten, sie nur im Erdgeschoss vorsehen oder den späteren Einbau planen. Hierfür eignen sich vor allem außenliegende Kästen, die wärmetechnisch besser Klappläden Spartipps Öffnungen sturzlos ausführen, zusätzlicher Vorteil: hoher Lichteinfall. Keine Heizkörpernischen. Wo möglich Festverglasung, lohnend vor allem bei großen Fenstern. Französische Fenster sind rund 30 % teurer als normale, zwei bis drei davon machen den Raum zur Loggia. (aber auch teurer) sind als Sturzkästen. Die Vorleistungen kosten fast nichts, wenn Sie die Fenster oberseitig mit aufgedoppeltem Blendrahmen ausführen (erforderliche Höhe 17 bis 20 cm). Später wird der Kasten vorgesetzt (nicht eingeputzt!) und der Antrieb durch den Fensterrahmen geführt. schützen Fenster besonders gut vor Wind, Regen und Kälte. Erheblich dicker als Rollläden bieten sie dicht schließend und mit innenliegenden Beschlägen hohe Sicherheit. Sie sind ohne Vorleistung auch noch nachträglich anzubringen. Roll- und Klappläden wirken in geschlossenem Zustand in der Heizperiode und nachts als zusätzlicher Wärmeschutz, vor allem dadurch, dass sie Wind abhalten. In gedämmter Ausführung kann diese Wirkung noch verbessert werden. Voraussetzung ist der exakte Einbau. Ein kostengünstiger (und attraktiver) Schutz gegen Einbruch, Wind und Sonne sind Schiebeläden (Beispiele Seite 45, 60 und 91). Sie dicht schließend einzubauen ist allerdings nicht einfach, dies ist für die genannten Funktionen auch nicht erforderlich. Eine weitere Möglichkeit, den Wärmeschutz an den Fenstern zu verbessern, sind innenliegende Holzklappläden, die sich so falten lassen, dass sie in den Fensterlaibungen Platz haben. Eine sehr reizvolle nächtliche Ansicht bieten diese Schiebeläden. Sie geben Geborgenheit und schotten dennoch nicht ab. Hier geht es nicht um perfekten Schutz, sondern um Lebensart und Ästhetik. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude Schiebeläden sind ein preiswerter Schutz vor Wind, Kälte und ungebetenen Gästen. Sie müssen als Gestaltungselement in die Fassadenplanung einbezogen werden. Arch.: Luka Blendrahmen aufgedoppelt (mit Beistoß B) zur späteren Montage eines vorgesetzten Rollladens. Immer noch gut Sicherheit schaffen preisgünstig eingemörtelte (nicht gedübelte) Stahlgitter. Das Fenster kann offen bleiben! 102 FENSTER

98 Geschossdecken GESCHOSSDECKEN Als Geschossdecken werden die Decken zwischen Wohngeschossen und zwischen Wohn- und Kellergeschossen bezeichnet. Nicht zu den Geschossdecken gehören die Decken gegen nicht nutzbare Dachräume und die Bodenplatte. Diese Unterscheidung ist wegen der unterschiedlichen Anforderungen zweckmäßig. Die Geschossdecken müssen begehbare Flächen schaffen Räume voneinander trennen Schall dämmen vor Brandübertragung schützen manchmal auch vor Feuchtigkeit oder Kälte schützen Räume gestalten und Atmosphäre schaffen. Besondere Beachtung kommt den Fußböden und den Deckenuntersichten zu. Sie beeinflussen das Wohlbefinden der Bewohner und dienen der Repräsentation. Mit kostbaren Fußbodenbelägen und verzierten Deckenuntersichten haben Bauherren aller Zeiten Eindruck gemacht. Schichtenfolge Die an die Geschossdecken gestellten Anforderungen werden in der Regel durch das Zusammenwirken mehrerer Schichten erfüllt. Von oben nach unten betrachtet sind das: Die Nutzschicht (Fußbodenbelag) wird nach dem Zweck des Raumes und den Wünschen des Bauherrn hinsichtlich der Gebrauchseigenschaften und der Ästhetik gewählt. Die Zwischenschicht dient der Verbesserung der Wärmeund Schalldämmung sowie dem Ausgleich von Unebenheiten der Rohdecke. Dazu können wieder mehrere Schichten erforderlich sein. Zum belastbaren Unterboden (z.b. Estrich) kommen dann noch Dämm- und Ausgleichsschichten (z.b. bei Fußbodenheizung). Die Tragschicht übernimmt die statischen Anforderungen, ausreichende Dicke verhindert zu große Durchbiegung. Massive Tragschichten dienen auch der Luftschalldämmung und dem Brandschutz. Die Untersicht gestaltet die Räume, kann aber auch, bei entsprechender Ausführung, den Schall- und den Brandschutz der Decke verbessern. Umfang der Geschossdecken Der Umfang der erforderlichen Geschossdecken hängt ab vom gewählten Gebäudetyp und von der Wohnfläche. Jeder Raum braucht eine Decke und einen Boden. Das oberste Geschoss wird mit dem Dach oder der Zwischendecke zu einem nicht nutzbaren Dachraum, das unterste Geschoss durch die Bodenplatte abgeschlossen. Mit zunehmender Geschosszahl werden (bei gleicher Wohnfläche) Bodenplatte und Dach kleiner und der Umfang der Geschossdecken entsprechend größer. Mit wie viel Geschossdecke Sie rechnen müssen, können Sie mit Hilfe von Nomogramm und Tabelle auf der folgenden Seite ermitteln. Schichtenfolge mit schwimmendem Estrich. Wichtig ist der Dämmstreifen zwischen Estrich und Putz. Bei schmalen Sockelleisten wird der Wandputz nur bis Oberkante Dämmstreifen aufgebracht. Das ist üblich, aber schalltechnisch schlechter, da die Luftschalldämmwerte von Mauerwerk nur für beidseitig verputzte Wände gelten. Mit zunehmender Geschosszahl werden Bodenplatte (oder Kellerdecke) und Dach immer kleiner. Entsprechend wächst die Geschossdecke. GESCHOSSDECKEN 103

99 Geschossdecke/Bodenplatte pro Quadratmeter Wohnfläche (m 2 ) 2, ,4 2,2 Geschossdecke 2,0 Kosten EUR/m ,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 Bodenplatte 0,6 0,4 KOSTEN DER GESCHOSSDECKEN UND DER BODENPLATTE pro m 2 Wohnfläche 0, Kosten (EUR) Nomogramm zur Ermittlung der Kosten der Geschossdecken und der Bodenplatte je Quadratmeter Wohnfläche. Legen Sie ein Lineal horizontal durch den Wert Geschossdecke je Quadratmeter Wohnfläche. Der Schnittpunkt des Lineals mit der gewählten Kostengeraden wird senkrecht nach unten verfolgt und der Kostenwert abgelesen. Das Beispiel gilt für ein zweigeschossiges Haus mit ausbaubarem Dach. Wichtig: Für den Flächenanteil der Bodenplatte werden die Kosten der Tragschicht nicht angesetzt. Diese werden bei Keller und Fundamente berücksichtigt). Bauweise Geschossdecke je m 2 Wohnfläche mit Dachraum nicht nutzbar ausbaubar 1 ausgebaut 2 eingeschossig 1,25 davon Bodenplatte 3 1,25 zweigeschossig 1,35 davon Bodenplatte 3 0,68 dreigeschossig 1,45 davon Bodenplatte 3 0,48 viergeschossig 1,50 davon Bodenplatte 3 0,37 2,50 1,25 2,05 0,68 1,95 0,48 2,00 0,37 1,60 0,80 1,65 0,55 1,70 0,42 1 zusätzlich zur Wohnfläche / 2 als Teil der Wohnfläche / 3 bei Unterkellerung sind die Kosten der Kellerdecke in den Kosten des Kellers enthalten 104 GESCHOSSDECKEN

100 Schwere (massive) Geschossdecken Schwere oder massive Decken werden in der Regel aus Stahlbeton entweder komplett auf der Baustelle (Ortbeton) oder unter Verwendung von angelieferten Fertigteilen, zum Teil auch mit leichteren Füllkörpern, hergestellt. Schwere Decken haben den Vorteil, dass Brandschutz und Luftschalldämmung quasi umsonst mitgeliefert werden, während das bei leichten Decken besonderer Maßnahmen bedarf. Neben den mit Transportbeton gegossenen Ortbetondecken bieten sich im Eigenheimbau eine Vielzahl von Deckensystemen an, viele sind Produkte einzelner Hersteller. Verbreitet und kostengünstig sind bei darauf abgestelltem Entwurf die sogenannten Elementdecken, oft auch als Filigran-Decken bezeichnet, bei denen die Unterseite der Decke vorgefertigt angeliefert und verlegt wird. Eine aufgegossene Ortbetonschicht verbindet die Fertigteile. Da die Einschalung der Decke entfällt und die Austrocknungszeit kürzer ist, verringert sich die Bauzeit. Man nennt diese Decken auch Halbfertigteil-Decken. Als Fertig- oder Fertigteildecken werden komplett vorgefertigte Deckensysteme bezeichnet. Sie gibt es u.a. als Leichtbeton- oder Porenbetonplatten oder als Hohldecken (auch aus Spannbeton). Die Deckenelemente werden verlegt und vergossen. Die Austrocknung entfällt vollständig: ein Hauptargument für den Einsatz solcher Decken. Die Verwendung von Fertigteilen oder Halbfertigteilen ist zudem vorteilhaft, wenn die Untersicht der Decke keine oder nur geringe Nachbehandlung erfordert oder wenn der Estrich eingespart werden kann. Die Gruppe der Hohlkörper- oder Steindecken ist besonders für den Bauherrn interessant, der den Rohbau selbst herstellen will. Ihre Tragschicht besteht aus Stahlbeton- oder Stahlträgern und eingelegten Deckensteinen. Auch bei minimierter Baustelleneinrichtung kommen diese Decken in Frage. Wer nur bestimmte Baustoffe verwenden und eventuell Beton vermeiden will, muss ebenfalls auf diese Systeme zurückgreifen (z.b. Ziegeldecken). Die Entscheidung für eine bestimmte Deckenbauart muss auf den gesamten Bau und den Bauablauf abgestimmt sein. Massive Decken setzen in der Regel massive Tragwände oder -stützen voraus. Elementdecken werden auch in Verbindung mit Stahltragwerken verwendet. Holztragwerke werden fast immer mit Holzdecken ausgeführt, möglich ist aber auch die Verwendung von z.b. Porenbeton- Elementdecken. Welche Deckenbauart gewählt wird, hängt von den Spannweiten, den Anforderungen an die Schalldämmung und eventuell auch die Wärmedämmung (bei Decken gegen unbeheizte Räume) ab sowie vom Nachbearbeitungsaufwand der Untersichten. Für alle vorgefertigten Systeme ist die maximale Spannweite der Standardausführung zu beachten,wird diese überschritten, wird es (oft erheblich) teurer. Besonders kostengünstig ist der Bereich um 4 m. Eine große Rolle spielen bei der Entscheidung über die Deckenbauart auch die Auswirkungen auf den Baubetrieb. Austrocknungszeiten, Anforderungen an die Baustelleneinrichtung (schweres Gerät, Kran), Anfahrund Lagermöglichkeiten auf der Baustelle sind wichtige Auswahlkriterien. Denken Sie bei Fertigteildecken an die Deckenauslässe für die Leuchten. Auslassdosen und bei Elementdecken auch Leerrohre müssen bei der Fertigung eingelegt werden. Es sei denn, Sie verzichten auf Installationen in den Decken. GESCHOSSDECKEN 105

101 AUFBAU SCHWERER GESCHOSSDECKEN Wahlmöglichkeiten (Auswahl) Unterboden ohne Zementestrich Abdichtung 1 (Küche, Bad) ohne ohne Abdichtung nach Norm Mineralfaser Typ T Wärmedämmung ohne Mineralfaser 3 (Platten) Tragschicht Untersicht Schaumglas Stahlbeton- Vollplatte (Ortbeton) Element- (Filigran-) decke keine Nachbehandlung Teilspachtelung, Raufasertapete Flüssigfolie Fließestrich Gussasphalt Trockenestrich Trittschalldämmung Polystyrol- Hartschaum Polystyrol- Hartschaum Stahlbeton- Fertigteile Deckenputz Perlite- Schüttung Lattung, Trockenputz Korkschrotplatten PE-Schaumplatten 2 Porenbetonelemente Hohlkörperdecke (Bimsbeton) Lattung, Profilholz- Bretter 1 siehe Seite 132 / 2 2x5mm(spart 1 2 cm Höhe) / 3 nur bei Decken gegen unbeheizte Geschosse Stahlsteindecke (Ziegel) Die Tabelle enthält eine Auswahl gängiger Ausführungsvarianten für den Aufbau schwerer Geschossdecken. Bodenbeläge werden hier ausgespart, sind aber bei der Wahl der Konstruktion zu berücksichtigen, wenn sie die Funktionen des Unterbodens übernehmen sollen (trittschalldämmende Beläge). Die genannten Kostenbeispiele sollen die Größenordnung vermitteln, mit der bei sparsamer Planung zu rechnen ist. Dabei sind übliche Leistungen wie Randausbildungen und Anschlüsse eingerechnet. ohne Unterboden Elementdecke mit Aufbeton 18 cm Sichtausführung Anstrich ca. 165 EUR/m 2 Zementestrich Mineralfaser T 25 mm Stahlbetonplatte 16 cm, Spachtelung, Raufaser ca. 190 EUR/m 2 Trockenestrich Mineralfaser TK 20 mm Porenbetonplatten 20 cm, Spachtelung, Anstrich ca. 210 EUR/m 2 Fließestrich auf PE-Schaum 2 x 5 mm Ziegeldecke 21 cm Deckenputz ca. 200 EUR/m 2 Die Kombinationstabelle berücksichtigt eine Auswahl verbreiteter Konstruktionen und Materialien. Es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten, vor allem was das Tragsystem betrifft. Neben den Standardsystemen bieten Fertigteilhersteller auch eigene Deckensysteme an, die (auch preislich) für Ihr Vorhaben in Frage kommen können. Nutzen Sie den Wettbewerb am Ort und vergleichen Sie Decken in Ortbeton mit den regional angebotenen Deckensystemen aus Fertig- und Halbfertigteilen. Wurde der Einsatz von Deckensystemen bei der Grundrissentwicklung berücksichtigt, können Sie günstige Angebote erwarten. Werden Decken gegen unbeheizte Räume oder gegen den Erdboden ausgeführt (Bodenplatte), so muss eine ausreichende Wärmedämmung eingebaut werden. Diese kann sowohl unter der Tragschicht als auch über der Tragschicht angeordnet sein. Wird die Dämmung unter der Bodenplatte eingebaut, spricht man von Perimeterdämmung. Dafür geeignete Dämmstoffe gibt es auch in belastbarer Ausführung für den Einbau z.b. unter Fundamentplatten. Damit ist es möglich, ein Haus rundum mit Dämmstoff einzupacken. Regel: Bei unbeheiztem Keller Dämmung auf die Kellerdecke, bei beheiztem Keller Dämmung unter die Bodenplatte. 106 GESCHOSSDECKEN

102 AUFBAU LEICHTER GESCHOSSDECKEN Wahlmöglichkeiten bei Holzkonstruktionen Abdichtung 1 (Küche, Bad) ohne ohne Abdichtung nach Norm Mineralfaser Typ T Flüssigfolie Trockenestrich Trittschalldämmung Polystyrol- Hartschaum Unterboden ohne Zementestrich Span-/Holzfaserplatten Wärmedämmung ohne Mineralfaser Hartschaum Schüttung 3 Tragschicht Untersicht Holzbalkenkonstruktion offen keine Nachbehandlung Holzbalkenkonstruktion geschlossen Lasuren, Anstriche Putzträger, Deckenputz Holzrahmenelement Massivholzelemente Lattung, Trockenputz Gussasphalt Korkschrotplatten PE-Schaumplatten 2 Lattung, Profilholz 1 siehe Seite 132 / 2 2x5mm(spart 1 2 cm Höhe) / 3 nur bei Decken gegen unbeheizte Geschosse Spanplatte/OSB 30 mm auf Dämmstreifen Holzbalkenkonstruktion sichtbar, unbehandelt ca. 90 EUR/m 2 Spanplatte 25 mm auf Mineralfaser TK 20 mm Sperrholz 19 mm Holzbalken, Untersicht unbehandelt ca. 170 EUR/m 2 Spanplatte 25 mm auf Mineralfaser Spanplatte 22 mm Holzbalken, Hohlraum mit Mineralfaser 10 cm, Putz auf Putzträger ca. 205 EUR/m 2 Spanplatte 25 mm auf Mineralfaser Betonplatten 6 cm in Kaltbitumen Profilholz 28 mm Holzbalken, Untersicht unbehandelt ca. 245 EUR/m 2 Die Tabelle enthält eine Auswahl gängiger Ausführungsvarianten für den Aufbau leichter Geschossdecken. Bodenbeläge werden hier ausgespart, sind aber bei der Wahl der Konstruktion zu berücksichtigen, wenn sie die Funktionen des Unterbodens übernehmen sollen (trittschalldämmende Beläge). Die genannten Kostenbeispiele sollen die Größenordnung vermitteln, mit der bei sparsamer Planung zu rechnen ist. Dabei sind übliche Leistungen wie Randausbildungen und Anschlüsse eingerechnet. Leichte Decken Leichte Decken werden in der Regel aus Holzbalken oder Stahlträgern in Kombination mit mehr oder minder leichten Deckenplatten hergestellt (z.b. Spanplatten, Holzdielen oder Porenbetonplatten). Zu unterscheiden sind Konstruktionen mit sichtbaren Tragelementen und nach unten geschlossene Decken. Nach unten offene Decken sind handwerklich einfacher herzustellen und deshalb meist billiger als mit geschlossener Untersicht. Nachteilig ist der höhere Deckenaufbau, wenn bestimmte Wärme- und Schallschutzanforderungen erfüllt werden sollen. Holzbalkendecken sind kostengünstig, wenn die Anforderungen an den Luft- und Trittschallschutz nicht hoch angesetzt werden. Wer hier Kompromisse eingehen kann, spart viel. Eine interessante Alternative zu herkömmlichen Holzbalkendecken sind Massivholzdecken aus Brettstapelelementen. Diese Decken werden unterseitig in Sichtqualität vorgefertigt und mit dem Kran des anliefernden Lkw versetzt. Spannweiten um 5 m sind wirtschaftlich, bis etwa 8 m möglich. Die Dicke der Decke ist stets geringer als die einer vergleichbaren Holzbalken- oder Stahlbetondecke. Die Baubehörde kann Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes machen. Das kann sowohl die Art der Konstruktion als auch die Materialien betreffen. Maßgeblich ist die Landesbauordnung, deren Auslegung oft auch Ermessenssache der zuständigen Behörde ist. Im Allgemeinen werden Ein- und Zweifamilienhäuser von vielen Regelungen ausgenommen. Holzbalkendecken sind für den Selbstbau besonders gut geeignet. Und man kann sie stufenweise verbessern. Das Beispiel auf der folgenden Seite zeigt, wie damit die Kosten über die Zeit verteilt werden. Je nach Gebäudetyp kann das Baubudget zunächst um bis zu 120 EUR/m 2 Wohnfläche entlastet werden. GESCHOSSDECKEN 107

103 Stufe 1 (noch nicht genutzt) So werden die Geschossdecken billiger 6,5 m 3,2 Holzbalkendecke Spanplatte/OSB/ Dreischichtplatte 30 mm auf Dämmstreifen ca. 90 EUR/m 2 Stufe 2 Beginn der Nutzung Aufbringen eines Belages z.b. Textilbelag auf Schaum ca. 40 EUR/m 2 Stufe 3 Verbesserung Schallschutz Einbau von Dämmmatten, unterseitige Profilbrettschalung auf Federstreifen, ca. 80 EUR/m 2 Stufe 3 Variante Einbau eines Blindbodens mit Ziegeleinlage (oder Gehwegplatten) ca. 120 EUR/m 2 Schrittweise Verbesserung von Holzbalkendecken: Sofern die Schallübertragung in angebaute Gebäude ausgeschlossen ist, entscheidet der Bauherr über den Schallschutz der Decken. Zulässig ist dann, was der Bauherr akzeptiert. Sind noch keine Kinder im Haus, so kann man mit der hier gezeigten Stufe 2 bereits zurechtkommen. Später dann wird die Decke wie dargestellt verbessert. Die Variante der Stufe 3 muss bei der Statik berücksichtigt werden. Beschränken Sie die Spannweiten auf 5 m, bei Holzbalkendecken auf 4 m. Können Sie die Spannweiten durch tragende Wände verringern (wie im nebenstehend abgebildeten Beispiel), machen Sie davon Gebrauch. Sie ermöglichen damit billigere Deckenkonstruktionen. Achten Sie auf regelmäßige Grundrisse. Komplizierte Winkel sollten ebenso vermieden werden wie wechselnde Spannweiten innerhalb eines Raumes. Bei Ortbetondecken kann es sich lohnen, mehr als zwei Wände zur Lastabtragung zu verwenden (allseitige Lastabtragung). Sehen Sie ausreichend Konstruktionshöhe vor. Fehlt am Ende ein Zentimeter, so ist das im Allgemeinen wesentlich teurer, als von vornherein einige zusätzliche Zentimeter einzuplanen. Stimmen Sie den Entwurf im Hinblick auf Wände und Öffnungen auf die gewählte Deckenbauweise ab. Ein Wechsel der Spannrichtung kann einige hundert Euro einsparen. Die Skizze der Schichtenfolge auf Seite 103 zeigt, wo Einsparungen in erster Linie möglich sind. Die Kosten für Nutz- und Zwischenschicht sind in der Regel fast so hoch wie die Kosten der Tragschicht. Die Kosten sinken, wenn einzelne Schichten entfallen können oder so ausgebildet werden, dass sie die Aufgaben einer anderen Schicht mit übernehmen. Beispiele dazu sind: bei Halbfertigteil-Decken in unterseitiger Sichtausführung kann ein Anstrich genügen. Bilden Sie tragende Innenwände aus, wo immer es der Grundriss gestattet. Die Verringerung der Spannweite von 6 auf 5 m spart mindestens 3 cm Deckendicke, die Verringerung auf 4 m weitere 3 cm. Beim dargestellten Beispiel wird eine Spannweite von 6,5 m durch die Zwischenwand auf 3,2 m reduziert. Fertigteildecken (massive oder Holzkonstruktionen) mit planer Oberfläche gestatten es, Beläge ohne Estrich aufzubringen. Weich federnde Bodenbeläge (Textilbeläge, Linoleum und Kunststoffverbundbeläge mit weichem Rücken, z.b. Schaum) mit einem Trittschallverbesserungsmaß von bis zu 28 db dämpfen den Trittschall beträchtlich. Sie können bei nicht hohen Anforderungen eine schwimmende Estrichkonstruktion ersetzen. Das Trittschallverbesserungsmaß muss auf dem Produkt genannt sein. FUSSBÖDEN Seite 112 Das sollten Sie sich merken: In der Regel gilt für Geschossdecken: Je weniger Schichten, desto billiger! 108 GESCHOSSDECKEN

104 Treppen TREPPEN Platzbedarf der Treppe Die gerade, einläufige Treppe ist die kostengünstigste Form. Sie benötigt aber insgesamt am meisten Platz, da Antritt und Austritt weit auseinander liegen. Dadurch ergibt sich eine lange zusätzliche Verkehrsfläche. Dies ist kein Nachteil, wenn diese Fläche Teil eines Raumes ist und nicht nur als Flur dient (z.b. Abb. Seite 14). Geht es enger zu, müssen gewendelte Treppen eingeplant werden. Die nachstehenden Skizzen zeigen, welche Fläche für die verschiedenen Treppenformen nötig ist. Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass abhängig vom Grundriss ein Teil dieser Flächen für die Erschließung von Räumen gebraucht wird. Alternative Treppenlösungen müssen deshalb immer anhand des gesamten Gebäudes beurteilt und verglichen werden. Für überschlägige Vergleiche kann der Quadratmeter Verkehrsfläche mit rund 1050 EUR verrechnet werden. Die Treppe selbst kostet dann einschließlich Geländer noch einmal 3000 bis 5500 EUR pro Geschoss. Tritt für Tritt Das Steigungsverhältnis (Verhältnis zwischen Höhe und Auftrittstiefe einer Treppenstufe) entscheidet darüber, ob eine Treppe bequem oder beschwerlich zu begehen ist. Ein bequemes Steigungsverhältnis erhält man mit 17 cm Steigung und 29 cm Auftritt; das erfordert bei üblichen Geschosshöhen (2,75 m) 16 Steigungen und ergibt eine Treppenlauflänge von mindestens 4,35 m. Die Maße der Treppen sind oft entscheidend für die Tiefe und die Breite des Gebäudes. Wer nicht größer als nötig bauen will, wird deshalb etwas weniger bequeme Treppen in Kauf nehmen. Das ist nicht problematisch: Steilere Treppen sind auch im Geschosswohnungsbau üblich, warum sollten Sie in den eigenen vier Wänden nicht auch damit zurechtkommen: Beim Steigungsverhältnis 18,3 zu 27 werden 15 Steigungen benötigt, der Treppenlauf ist dann nur noch 3,78 lang. In Ein und Zweifamilienhäuser sowie innerhalb von Wohnungen darf die Steigung nach geltender Norm 20 cm nicht überschreiten. Bei Mehrfamilienhäusern beträgt die maximale Steigung 19 cm. Mancherorts, wie z.b. In Holland sind steilere Treppen, als wir sie gewohnt sind, üblich. Sicher auch eine Frage der Gewöhnung! Treppenstufen Ausführungsart Kosten EUR/St Holzstufen ab ca. 65 Betonfertigstufen ab ca. 75 Kunststeinstufen ca. 85 belegte Stufen, je nach Belag ab ca. 85 ca. 9,0 m % ca. 8,4 m % ca. 6,5 m % ca. 5,2 m % ca. 7,2 m % Platzbedarf der verschiedenen Treppenarten: Bei einer Geschosshöhe von 2,75 m werden 15 Steigungen mit 27 cm Auftrittstiefe (gerade Stufen) benötigt. Eine Mindestbreite von 80 cm ist durch die Landesbauordnungen vorgeschrieben. Diese Breite gilt auch für Podeste. Der Flächenbedarf ist in Prozent angegeben. Basis ist die Treppe mit dem geringsten Flächenbedarf. TREPPEN 109

105 Wie das Rückgrat des Hauses wirkt diese Treppe. Sie ist, wie der Fußboden des Wohnbereichs, mit Schieferplatten belegt. Wer sparen will: Sichtbeton wäre auch eine gute Wahl. Das Haus wird auf den Seiten 118 und 119 vorgestellt. Arch.: Becker + Schöne Wenn fast alles fertig ist, kommt diese Treppe. Stahlwangen und Holztrittstufen werden mit fertigen Oberflächen angeliefert und eingebaut. Für die Bauzeit des Hauses wird eine Bautreppe benötigt. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude Sehr filigran wirkt diese Stahlwangentreppe, bei der die Wangen dem Verlauf der Steigungen folgen. Das Geländer bilden an Stahlpfosten fixierte Flachstähle. Die Trittstufen sind aus Massivholz. Die Treppe gehört zum Beispiel von Seite 95. Arch.: Freiraum Architekten Treppe im Rohbau Massive Treppen werden mit dem Rohbau erstellt. Nur noch selten werden die Treppen vor Ort betoniert. Die rohe Treppe dient dann als Bautreppe, der Belag wird erst bei Fertigstellung des Gebäudes aufgebracht. Diese Lösung ist bei einfachen Treppenformen akzeptabel, hat jedoch den Nachteil, dass in der Regel mindestens fünf verschiedene Handwerker daran tätig sind, und zwar Betonbauer, Estrichleger, Fußbodenleger, Schlosser und Maler. Kostensparend sind Fertigteilstufen oder -treppenläufe in Sichtausführung, auf die nur noch ein Belag aufgebracht wird. Diese müssen für die Bauzeit eingepackt und mit Brettern abgedeckt werden. Anderenfalls werden die Sichtoberflächen verdorben. Treppe als Möbel Die Treppe (zumeist aus Holz und/oder Stahl) wird vorgefertigt und kurz vor Fertigstellung des Gebäudes wie ein Möbel angeliefert und komplett mit Geländer eingebaut. Dabei hat der Bauherr die Wahl zwischen dem vielfältigen Angebot an Fertigtreppen oder einer individuell geplanten und von Handwerkern gefertigten Treppe. Für die Bauzeit wird eine Bautreppe benötigt. Möglich ist auch die Montage der Wangen mit einfachen Trittstufen für die Bauzeit. Wer möglichst viel Fläche sparen will, für den kommen Raumspartreppen in Frage. Sie ermöglichen mit wechselseitig ausgeschnittenen Stufen sehr steile Treppen. Dafür reichen bereits Deckenöffnungen um 0,6 auf 1,3 m (siehe Abb. Folgeseite). Industrietreppen Im großen Sortiment der Industrietreppen finden sich auch solche, die für das Eigenheim zu gebrauchen sind. Die bei diesen Treppen als Trittstufen gebräuchlichen Gitterroste oder Bleche können mit schalldämmenden Belägen (z.b. aus Gummi) veredelt werden. Die Treppen lassen sich auch als Bautreppe verwenden. Hierzu werden bei Fertigstellung des Rohbaus nur die stählernen Treppenwangen montiert und für die Zeit des Baubetriebs mit rohen Holzbrettern belegt. Ganz zum Schluss der Bauarbeiten werden diese durch die Stufen ersetzt. Maßgebend für die Treppenkosten sind dabei die Kosten des Stufenmaterials (siehe Kostentabelle der vorangehenden Seite). 110 TREPPEN

106 Eine Stahlbeton-Fertigteiltreppe im Naturzustand. Zum Schmuckstück gemacht mit einer einfachen, aber raffinierten Idee: Eine Treppenbrüstung aus dünnen Platten, dem Stufenverlauf exakt angepasst, macht aus der Treppe eine leichte Skulptur, die wie gefaltet wirkt. Stabil wird die Konstruktion durch Verklebung. Auch dies eine Technik, die man von Gebilden aus Papier oder Karton kennt. Arch.: Julia Dahlhaus, Michael Müller Treppengeländer Treppengeländer können handwerklich oder industriell hergestellt werden. Für ein einfaches Geländer können Sie pro Geschoss mit rund 650 EUR rechnen, hochwertige Ausführungen kosten ein Mehrfaches. Eine Alternative zu üblichen Brüstungen zeigt das Beispiel oben. Eine besonders kostengünstige Abwandlung besteht darin, eine Multiplexplatte seitlich an den Treppenlauf zu dübeln (siehe Abbildung rechts). Keller-Außentreppen Haben Sie eine Vorstellung davon, was eine Außentreppe in den Keller kostet? Mit allem Drum und Dran werden Sie gut und gerne 5000 EUR los. Ist Ihnen der zusätzliche Kellerzugang so viel wert? Raumspartreppen sind Treppen, die von Stufe zu Stufe wechselnd nur jeweils auf einer Seite einen ausreichenden Auftritt bieten. Sie sind nicht leicht zu begehen, man nennt sie deshalb Samba-Treppen. Mehr Sicherheit und Komfort bietet die von einem Treppenhersteller entwickelte 1m 2 -Treppe. Der Trick, mit dem das gelingt, ist die als Spirale geformte Tragsäule. TREPPEN 111

107 FUSSBÖDEN Fussböden Fußböden sollen dauerhaft und leicht zu säubern sein, die Raumwahrnehmung beeinflussen und nicht zuletzt verschönern und repräsentieren. Bei der Auswahl von Fußbodenbelägen muss auf die darunter liegende Decke Rücksicht genommen werden, denn der Fußbodenbelag muss unter Umständen Eigenschaften erbringen, die die Geschossdecke nicht hat. Das betrifft meistens die Dämpfung des Trittschalls. In der Regel besteht der Fußbodenaufbau aus der Oberschicht (Belag) und der Zwischenschicht, häufig als Unterboden bezeichnet. Die darunter befindliche Geschossdecke wird auf den Seiten 103 bis 108 behandelt. Kosten der Zwischenschicht Für die überschlägige Rechnung können Sie von den in der Tabelle angegebenen Werten ausgehen. Fließestriche (überwiegend Gipsestriche) werden wegen der kurzen Trocknungszeit (begehbar nach einem Tag) bevorzugt eingebaut. Bei sorgfältiger Ausführung können Vorbehandlungen (wie Spachtelung) Zwischenschicht Kosten Ausführungsart EUR/m 2 Verbundzementestrich ca. 20 Zementestrich auf Trittschalldämmung ca. 35 Fließestrich auf Trittschalldämmung ca. 35 Gussasphaltestrich ca. 40 Trockenestrich auf Trittschalldämmung ca. 55 beim Bodenbelag entfallen, dann ist er etwa preisgleich mit dem Zementestrich. Für Bäder und Küchen sind Zementestriche zu empfehlen, sie sind wasserunempfindlich und wasserdicht. Gussasphalt und Trockenestrich kommen bei besonderer Anforderung in Frage (z.b. Verkürzung der Bauzeit, sofortige Belastung, keine Baufeuchte). Wird bei schwimmenden Estrichen eine Trittschalldämmung eingebaut, sollte man zur Sicherheit eine Dicke von 20 mm nicht unterschreiten. Man kann sich aber, wenn weich federnde Beläge aufgebracht werden, auf einen Verbundestrich beschränken (siehe Seite 108). Der Estrich kann entfallen, wenn Fertigdecken mit planen Oberflächen verwendet werden. Ist gute Trittschalldämmung erwünscht oder gefordert, kommt man um eine schwimmende (harte auf weicher Schicht!) Konstruktion nicht herum. Je nach Aufbau wird damit ein Trittschallverbesserungsmaß von 20 bis 30 db sicher erreicht. Man kann dann auch harte Beläge (z.b. Parkett) aufbringen, ohne durch Gehgeräusche belästigt zu werden (siehe Kasten). Bei Decken über unbeheizten Kellern sollte zur Vermeidung von Wärmebrücken die Dämmschicht oberhalb der Decke angeordnet werden. Obergeschoss Erdgeschoss Den Kostenspielraum bei den Bodenbelägen zeigt das Beispiel eines Reihenhauses (95 m 2 Wohnfläche). (Preise/m 2 ). Variante 1 einfacher Standard: a) Wohnraum (25 m 2 ): Teppichboden 40 EUR 1000 EUR b) sonstige Räume, Flure (46 m 2 ): Nadelfilz 30 EUR 1380 EUR c) Küche, Essen, Bad, WC (24 m 2 ): Kunststoff 40 EUR 960 EUR zusammen: 3340 EUR Variante 2 üblicher Standard: a) Fertigparkett 60 EUR 1500 EUR b) Fertigparkett 60 EUR 2760 EUR c) Keramik 70 EUR 1680 EUR zusammen: 5940 EUR Mehrkosten Variante 2: 2600 EUR Zum Schutz fremder Aufenthaltsräume fordert die DIN 4109 einen bewerteten Norm-Trittschallpegel (je kleiner der Wert, desto besser) von mindestens 41 db für Einfamilien-Reihen- und -Doppelhäuser 50 db für Zweifamilienhäuser. Eine 16 cm dicke Stahlbetonplatte bringt 75 db. Was fehlt, muss mit schwimmenden Unterböden oder Belägen erbracht werden. Damit hat man aber noch keinen guten Schallschutz. 112 FUSSBÖDEN

108 Was kostet die Nutzschicht? Die Kosten der Nutzschicht schwanken am stärksten, abhängig von den Ansprüchen an Behaglichkeit, Schönheit, Hygiene, Dauerhaftigkeit und Exklusivität. An folgenden Größenordnungen können Sie sich orientieren (jeweils verlegt): Zwischenschicht Kosten Ausführungsart EUR/m 2 Linoleumbelag ab ca. 50 Kunststoffbelag ab ca. 35 Gummibelag ca Teppichboden ca Keramik ca Laminat ca Fertigparkett ca Mosaikparkett ca Stabparkett ab ca. 110 Naturstein ca Fußböden selbst verlegen Fußböden selbst zu verlegen ist für viele Bauherren selbstverständlich. Viele Beläge sind hierfür geeignet. Die Einsparungen liegen, abhängig vom Material und der Verlegeart, bei 15 bis 30 EUR/m 2. Insbesondere lohnt es sich, Sockelleisten selbst zu verlegen. Dann sollten Sie auf geklebte Leisten verzichten und teurere Produkte (z.b. geschraubte oder mit Clip befestigte Holzsockelleisten) verwenden. Bei Austausch des Belages oder beim Erneuern der Wandoberflächen zahlt sich das aus. Zwar spart man mit dem Selbstverlegen vor allem bei lohnintensiven Belägen. Doch stellen diese Böden auch höhere Anforderungen an das handwerkliche Können. Ist das nicht im erforderlichen Maße vorhanden, dann nützt auch das beste und schönste Material nichts. Hier sollten Sie nur dann auf die Handwerkerleistung verzichten, wenn mit der Eigenleistung ein gleich gutes (oder möglicherweise noch besseres) Ergebnis erzielt werden kann. Generell wird die Lebensdauer billiger Beläge unterschätzt. Die Praxis zeigt, dass Verschmutzung, Beschädigung oder modische Veränderungen eher zu einer Erneuerung veranlassen als der Verschleiß. Deshalb können wenn keine besonderen Ansprüche an das Material gestellt werden bedenkenlos preiswerte Böden aus Sonderangeboten eingebaut werden. Man sollte allerdings nicht gerade den billigsten Belag an die Stellen mit der größten Beanspruchung, z.b. auf Treppenpodeste oder Flure legen. In jedem Fall empfiehlt es sich, Belagreste für Ausbesserungen aufzubewahren. Zur Wahl der Beläge Holzdielen sind ein preiswerter und schöner Bodenbelag. Sie bieten sich vor allem bei Holzbalkendecken an. Die früher üblichen Probleme mit den Fugen (Schmutz, Späne) gibt es bei den heutigen Produkten nicht mehr. An den Bodenbelag in Küche, Bad und WC besondere Anforderungen zu stellen, ist vernünftig. Doch wird hier des Guten oft zu viel getan. Mit etwas weniger hohen Ansprüchen als üblich kann hier viel gespart werden. Üblich sind Fliesenbeläge mit umlaufendem Sockel und zusätzlicher Abdichtung durch eine Dichtungsbahn unter dem Estrich. Damit wird verhindert, dass bei Überschwemmungen im Bad das Wasser in und durch die Decke dringt. Das wird auch mit einem Kunststoffbelag erreicht, der an den umlaufenden Wänden 15 cm hochgezogen und verschweißt ist. (Diese Ausführung entspricht nicht der Norm.) Die Einsparung bei insgesamt 20 m 2 Fläche beträgt mindestens 600 EUR. Bei Kunststoff sollten Sie auf PVC-freie Materialien (Polyolefin) achten. Auch Linoleum- und Gummibeläge sind für Bäder und Küchen geeignet. Auch diese Beläge werden verschweißt. Bei Linoleum muss die Oberfläche gewachst werden, da das Material offenporig ist. Die umlaufenden Fugen sollten dauerelastisch verfüllt sein, um das Eindringen von Wasser unter den Belag zu verhindern. Dies ist auch bei verfliesten Wänden möglich. Sockel, die an der Wand befestigt werden, sollten bei Böden mit dicken Dämmschichten erst nachträglich eingebaut werden, weil sich der Boden im Lauf der Zeit (unter Nutzung) etwas setzen kann. Bei keramischen Belägen gibt es große Preisspannen. Oft findet sich unter Restposten und Ware zweiter Wahl das, was Ihren Wünschen nahe kommt. Es kann übrigens günstiger sein, Fliesen im Mörtelbett zu verlegen, statt diese auf den zuvor eingebauten Estrich zu kleben: Zeitersparnis bei Termindruck! Übrigens: Haben Sie eine Vorstellung, welche Menge Sockelleisten benötigt wird? Bei dem auf der Vorseite abgebildeten Grundriss kommen alle Räume, nicht aber die Treppe eingerechnet rund 130 lfm zusammen. Davon gehen noch die Türen, die Fenstertüren und geflieste Räume ab. Mit der Faustformel 1 lfm je Quadratmeter Wohnfläche liegen Sie nicht falsch. FUSSBÖDEN 113

109 Mit einfachen Mitteln wird ein großzügiger Raum mit unaufdringlicher Eleganz geschaffen. Den Wänden ist die unbehandelte Oberfläche eines durchgefärbten Feinputzes belassen. Die Untersichten der Betondecken sind gespachtelt und weiß gestrichen. Als Bodenbelag dient ein geschliffener und farbig beschichteter Estrich. Dazu passen die dunklen Rahmen der Fenster und Verglasungen. Arch.: Thorsten Luka, Gunnar Volkmann Ein Riemenparkettboden gibt diesem Raum seine Grenzen und trotz aller Offenheit seine Behaglichkeit. Alle anderen, sonst raumbildenden Bauteile sind hier aufgelöst in Linien, die nur noch andeuten, wo eine Wand sein könnte und dass die Decken und das Dach getragen werden müssen. Glaswände, nur dort unterteilt, wo es eine Funktion erfordert, verbinden mit der weiten Landschaft, verstärkt durch die Gitterrost-Terrasse. Ein ungewöhnlicher Raum mit ungewöhnlichen Mitteln geschaffen: Unbehandelte Holzpaneele als Deckenuntersicht, ebenso unbehandelt das konstruktive Holz. Rahmenlose Festverglasungen mit schmal gefassten Glasflügeln. Die Gitterroste vermeiden alle Probleme üblicher Terrassen- oder Balkonanschlüsse, eine Stufe oder Schwelle ist nicht nötig. (Küche und Bad dieses Hauses sind auf den Seiten 131 und 151 abgebildet.) Arch.: Helmut Hagmüller 114 FUSSBÖDEN

110 Dach und Dachraum DACH UND DACHRAUM Dächer schützen das Haus vor Regen, Schnee und Kälte, im Sommer auch vor der Wärme. Dächer schützen vor Lärm und Feuer. Darüber hinaus sollen Dächer schön sein. Sie sollen weder das Ortsbild noch die Landschaft stören. Deshalb werden die Dachform und die Farbe der Eindeckung (manchmal auch das Material) oft durch Bauvorschriften vorgegeben. Dann nimmt der Bebauungsplan dem Bauherrn diese Entscheidungen ab. Doch gibt es auch viele Baugebiete, in denen Wahlmöglichkeiten bestehen. Unter bestimmten Umständen können Ausnahmen von Vorgaben durchgesetzt werden. Satteldach Pultdach Umfang der Dachfläche Die Größe der Dachfläche hängt ab von der Grundfläche des Gebäudes, von der Dachneigung und den Dachüberständen. Die Dachüberstände werden bei der überschlägigen Berechnung leicht vergessen, können aber vor allem wenn traditionelle vorgeschrieben sind beträchtlich zu Buche schlagen. Unabhängig von der Dachform sind für überschlägige Berechnungen folgende Werte brauchbar: Bei eingeschossigen Häusern liegt die Dachfläche pro Quadratmeter Wohnfläche zwischen 1,5 m 2 beim Flachdach und etwa 1,9 m 2 bei 45 Dachneigung. Bei zweigeschossigen Häusern verringert sich die Dachfläche pro Quadratmeter Wohnfläche auf ca. 0,8 m 2 beim Flachdach und etwa 1,0 m 2 bei 45 Dachneigung. Bei dreigeschossigen Häusern verringert sich die Dachfläche pro Wohnfläche weiter auf ca. 0,5 m 2 beim Flachdach und 0,7 m 2 bei 45 Dachneigung. Die genannten Werte berücksichtigen jeweils einen umlaufenden Dachüberstand von ca. 50 cm. Wird ohne Dachüberstand gebaut, verringert sich die Dachfläche in oben angeführten Fällen um überschlägig 0,1 m 2 je Quadratmeter Wohnfläche. Es ist klar, dass es sich besonders bei eingeschossigen Bauten lohnt, kostengünstige Dachkonstruktionen zu wählen. Bei zwei- und dreigeschossigen Bauweisen verringert sich der Einfluss der Dachkosten auf die Gesamtkosten des Hauses beträchtlich. Mansarddach Satteldach einfach, kostengünstig. Pultdach äußerst günstig, wenn das Hauskonzept darauf abgestellt ist. Mansarddach beste Raumausnutzung, insofern preiswert. Die Dachfläche ist beim Flachdach am kleinsten und wächst mit der Dachneigung. Bei 60 erreicht sie den doppelten Wert. DACH UND DACHRAUM 115

111 Sparrendach wirtschaftlichste Lösung bei geringen Spannweiten (bis ca. 8 m) Kehlbalkendach günstig für große, frei gespannte Dächer (Räume) einfach stehendes Dach nur in Ausnahmen lohnend Zur Wirtschaftlichkeit der Dachkonstruktion zweifach stehendes Dach auch bei größeren Hausbreiten sehr wirtschaftlich dreifach stehendes Dach nur bei sehr großen Hausbreiten In der guten alten Zeit waren Dächer steil und wurden als Dachböden genutzt. Diese waren gut belüftet und sorgten für einen Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich zwischen innen und außen. Heute sind Dächer oft flach geneigt und meist ausgebaut. Damit wachsen die Aufgaben, die an das Dach gestellt werden: Der Dachaufbau ist komplizierter und damit auch teurer als der über einem nicht bewohnten Dachraum. Durch die Einsparungen an Außenwänden und Geschossdecken ist von Dachflächen begrenzter Wohnraum dennoch kostengünstiger zu erstellen als normale Wohnfläche. Dachneigung und Dachausbau Bei geneigten Dächern, besonders bei flach geneigten, kann es sich lohnen, die Räume im obersten Geschoss mit der Dachschräge abzuschließen. Die Alternative ist ein nicht genutzter Dachraum, am besten mit einer Dachkonstruktion aus Bindern, die es ermöglichen, ein Pfettendach zu realisieren. Was günstiger ist, muss anhand konkreter Preise überprüft werden. Steilere Dächer sind nur wirtschaftlich, wenn sie sofort oder später ausgebaut werden. Teuer sind dagegen Dächer, die zu flach sind für eine Nutzung, aber zu steil, um auf die Geschossdecke verzichten zu können. Sollte die Entscheidung über die Dachform noch frei sein, lohnt es sich, hierzu den Rat eines Architekten einzuholen. Sollte ein Bebauungsplan Dachneigungen vorsehen, die weder Fisch noch Fleisch sind, z.b. 25, dann sollten Sie versuchen, per Ausnahmeregelung davon wegzukommen. Ihr Architekt weiß dazu mehr. Dachneigungen unter 15 schränken die Materialwahl für die Eindeckung beträchtlich ein. Sie müssen dann mit besonderen Eindeckungen wie z.b. Blecheindeckungen rechnen, die erheblich teurer werden können. Wenn zulässig und gestalterisch möglich, ist das Pultdach die günstigste Variante des geneigten Daches: Es entfallen der First und die Dachentwässerung einer Seite. Bei sehr geringer Neigung kann das Pult auch über die lange Seite des Gebäudes gehen. Dann verringert sich der Aufwand für die Dachentwässerung noch weiter. Dachneigung und Dachausbau: Die Landesbauordnungen schreiben für Dachgeschosse eine Mindestraumhöhe vor. Ab 2 m Höhe sind die Flächen voll, bis 1 m Höhe nur eingeschränkt nutzbar. Nach der Wohnflächenverordnung werden Flächen von 2 bis 1 m Höhe zur Hälfte, Flächen unter 1 m Höhe nicht angerechnet. Wenn der Dachraum nicht genutzt wird, kommen auch die sehr wirtschaftlichen Binderkonstruktionen (z.b. Nagelbinder) in Frage DACH UND DACHRAUM

112 Dachfläche (m 2 ) pro Quadratmeter Wohnfläche 2, ,2 2,0 Kosten der Dachfläche EUR/m , ,6 Beispiel 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 KOSTEN DER DACHFLÄCHE pro m 2 Wohnfläche 0, Kosten (EUR) Bauweise Dachfläche je m 2 Wohnfläche Dachneigung Flachdach 30 Grad* 45 Grad** eingeschossig 1,50 1,70 1,40 zweigeschossig 0,85 0,95 0,95 dreigeschossig 0,60 0,70 0,75 viergeschossig 0,50 0,55 umlaufender Dachüberstand von 0,5 m eingerechnet * Dachraum zusätzlich ausbaubar ** Dachraum als Teil der Gesamtwohnfläche ausgebaut Nomogramm zur Ermittlung der Kosten der Dachfläche je Quadratmeter Wohnfläche. Das eingetragene Beispiel zeigt, wie Sie vorgehen: Legen Sie ein Lineal horizontal durch den Wert Dachfläche je Quadratmeter Wohnfläche. Liegt Ihnen kein für Ihre Planung berechneter Wert vor, verwenden Sie den am besten zutreffenden Werte der nebenstehenden Tabelle. Der Schnittpunkt des Lineals mit der gewählten Kostengeraden wird senkrecht nach unten verfolgt und der Kostenwert abgelesen. DACH UND DACHRAUM 117

113 Auf einem schmalen Grundstück in Schweighofen (Südpfalz) entstand ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Kellerersatzraum. Das Haus orientiert sich an der archetypischen Formensprache der gegenüberliegenden Tabakscheune. Dieser zweigeschossige rechteckige Baukörper mit einem auf das Notwendige reduzierten Satteldach wirkt durch die Selbstverständlichkeit der Hausgeometrie. Diese Form ist zeitlos und begegnet uns immer wieder. Nur die Länge des Hauses ist ungewöhnlich. Das Bauvolumen ist auf das Notwendige beschränkt: Es gibt keinen Keller und die Räume des Obergeschosses schließen mit dem Dach ab (siehe Bild unten rechts). Und so wurde gebaut: Die monolithischen Außenwände (Bimsbetonsteine), 36,5 cm dick, sind verputzt, in Teilflächen mit Holz verschalt (Trapezschalung). Die Innenwände wurden im Trockenbau erstellt. Das Dach ist zwischen den Sparren gedämmt. Die nach außen zu öffnenden Fenster mit Aluminiumrahmen stammen aus dänischer Produktion. Sie sind außen bündig mit der Wand eingebaut, damit entfallen die Fensterbänke. Als Sonnenschutz dienen außenliegende Markisen. 118 DACH UND DACHRAUM

114 Die einfache Dachgeometrie, möglichst ohne Durchdringungen der Dachfläche, ist Voraussetzung für günstige Kosten. Der Dachüberstand schützt das Putzgesims und die Markisen vor Niederschlag. Die an der Außenwand über dem breiten Fenster sichtbaren Halterungen dienen dem späteren Einbau eines Schiebeladens und einer Pergola. Beheizt wird das Haus mit einer Wärmepumpe, die die Wärme von Erdkollektoren (Sonden) bezieht. Hierzu waren vier Bohrungen mit 35 m Tiefe erforderlich, da die zulässige Bohrtiefe durch die geologischen Gegebenheiten beschränkt ist. Zur Wärmepumpe passend ist eine Fußbodenheizung eingebaut, die im Sommer auch zur Kühlung genutzt werden kann. Wohn- und Nutzfläche: 189 m 2 Grundstücksfläche: 539 m 2 Grundfäche Wohnhaus: 7,00 x 15,00 m Baukosten Kostengruppen 2 bis 4,7: EUR Baukosten je m 2 Wohnund Nutzfläche: 1980 EUR (umgerechnet für 2016) Arch.: Becker + Schöne 1 Eingang 2 Küche und Essen 3 Bad und WC 4 Zimmer 5 Wohnen 6 Arbeiten 7 Schlafzimmer 8 Terrasse Schnitte Erdgeschoss Obergeschoss DACH UND DACHRAUM 119

115 Dachausbau und Wärmeschutz Dämmstoffdicke Da der Wärmedurchgang durch die Außenbauteile mit der Temperaturdifferenz der Innenraumluft zur Außenluft steigt, müssen beheizte Dachräume besonders gut gedämmt werden. Das liegt daran, dass warme Luft aufsteigt und sich sozusagen unter dem Dach staut. Die Wärmeverluste werden von der Dicke und der Anordnung der Dämmmaterialien bestimmt. Wo gedämmt wird, hängt davon ab, ob und wann ein Dachausbau geplant ist (siehe nachstehende Skizzen). Decken und Wände zu nicht beheizten Räumen müssen gedämmt werden. Bei einem unbeheizten Dachraum muss entweder das Dach oder die Geschossdecke zum Wohngeschoss darunter gedämmt werden. Vorgeschrieben ist mit der Energieeinsparverordnung ein U-Wert um A B C 0,20 W/m 2 K. Dieser Wert wird mit einer Dämmschicht von etwa 16 cm (bei Dämmstoff WLS 035) erreicht. Soll der Dachraum später bewohnt werden, wird das Dach gedämmt. Andernfalls ist es günstiger, die Decke zu dämmen. Dazu wird bei Holzbalkendecken die Dämmung zwischen die Balken eingelegt oder geschüttet. Bei Massivdecken wird die Dämmung auf die Decke aufgelegt und falls nötig mit einer begehbaren Auflage (Spanplatte) versehen. In diesem Fall muss die Dämmung ausreichend druckfest sein. Die Kosten dafür belaufen sich auf insgesamt etwa 100 EUR/m 2 beim Dach und 70 EUR/m 2 bei der Decke. Dabei wirkt sich zudem die geringere Fläche der Decke aus. Ist ein Dachausbau nicht oder erst für die weitere Zukunft geplant, ist die Lösung die wirtschaftlichste, bei der die Wärmedämmung in oder über der Decke zum Wohngeschoss liegt (A). Dann ist das beheizte, wärmeabgebende Volumen am kleinsten. Die Lösungen B und C kommen in Frage, wenn Sie das Dach sofort oder in absehbarer Zeit ausbauen wollen. Dabei ist zu beachten: Im Fall A werden Dämmmatten oder -platten auf die Decke aufgelegt. Platten sind leichter zu verlegen, der dichte Stoß ist besser kontrollierbar. Zudem können auch bei geringer Druckfestigkeit der Platten begehbare Flächen leicht durch Auflage von z.b. Spanplatten hergestellt werden. Die Dämmplatten können unter Umständen bei einem späteren Dachausbau wiederverwendet werden. In den Fällen B und C muss der Dachraum auch im nichtausgebauten Zustand beheizt werden, da andernfalls die Decke zum Dach zusätzlich gedämmt werden müsste. Dächer müssen, um den Wärmeschutzbestimmungen zu genügen, einen U-Wert um 0,20 W/m 2 K aufweisen. Dies wird fast ausschließlich durch Dämmschichten erreicht. Die dazu erforderliche Dämmstoffdicke hängt von der Wärmeleitfähigkeit des Materials ab. Die gebräuchlichsten Dämmstoffe haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,02 bis 0,065 W/mK. Werden keine besonderen Materialanforderungen gestellt, kann man die kostengünstigen Dämmstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 bis 0,045 W/mK einsetzen. Dabei kann man kaum materialspezifische Preise feststellen. Entscheidend ist, wie die Produkte für die jeweilige Anwendung optimiert sind. Unter der Voraussetzung, dass durch eine dickere Dämmschicht die Konstruktion des Daches nicht teurer wird, kostet jeder zusätzliche Zentimeter Dämmung etwa 1 bis 2 EUR/m 2 (Preisklasse Mineralfaser). Wärmeleitfähigkeit W/mK Materialbeispiel Dicke in cm 0,030 PUR-Schaum 14 0,035 PS-Schaum Mineralfaser 0,040 Mineralfaser PS-Schaum 0,045 Zellulose, Holzfaser ,050 Korkplatten 23 0,065 Holzwolle 30 Beispiele für Dämmstoffdicken, mit denen U-Werte um 0,20 W/m 2 K erreicht werden. Das Material für eine solche Zwischensparrendämmung kostet als mineralischer Klemmfilz ca. 14 EUR/m 2, als PS-Platten etwa 18 EUR/m DACH UND DACHRAUM

116 Selbst dämmen Wenn Sie vorhaben, das Dach selbst zu dämmen, sollten Sie eine Dachkonstruktion wählen, bei der die Wärmedämmschicht nachträglich vom Dachraum aus angebracht werden kann. Dann muss kein Folgehandwerker auf die Fertigstellung Ihrer Leistungen warten. Sorgfältige Verarbeitung ist Voraussetzung für den Erfolg. Die Wärmedämmung muss lückenlos eingebaut sein. Dies gelingt am einfachsten mit flexiblen Platten (Klemmfilz), die zwischen die Sparren eingedrückt werden können. Schwierig wird es mit Platten (z.b. Hartschaum), die exakt geschnitten werden müssen. Die Dämmstoffindustrie bietet Dämmsysteme an, die für den Selbstbau besonders geeignet sind. Es lohnt sich, bei der Materialwahl nicht nur auf den Preis zu sehen, sondern die Art der Verarbeitung mit zu berücksichtigen. Schutzschicht (Kies) Abdichtung 2 3-lagig Wärmedämmung und Ausgleichsschicht Tragschicht Untersicht (Putz) Belüftet oder unbelüftet Die Konstruktion der Dachfläche kann als belüftetes oder unbelüftetes Dach ausgeführt werden. Beim belüfteten Dach wird die Dacheindeckung bzw. die Abdichtung beim Flachdach durch einen belüfteten Zwischenraum von der Dämmschicht abgelöst. Dadurch kann mit der warmen Luft transportierter Wasserdampf oberhalb der Dämmschicht entweichen. Man spricht hier von Kaltdächern. Beim unbelüfteten Dach (Warmdach) gibt es keinen Luftzwischenraum. Es muss deshalb dafür gesorgt werden, dass Wasserdampf erst gar nicht in die Wärmedämmung eindringen kann. Hierzu muss eine Dampfsperre eingebaut werden. Da der für die Belüftung erforderliche Konstruktionsaufwand entfällt, sind Warmdächer in der Regel billiger als Kaltdächer. Das wirkt sich vor allem günstig aus, wenn die Wärmedämmung über die gesamte Sparren- oder Pfettenhöhe eingebaut werden soll. Das belüftete Dach gilt als die bauphysikalisch bessere und bautechnisch sicherere Lösung. Beim Warmdach besteht bei nicht sachgerechter Ausführung das Risiko, dass die Wärmedämmung durchfeuchtet. Das muss durch penible Bauüberwachung und sorgfältige Handwerker vermieden werden. Denn Dichtheit ist ohnehin gefordert (siehe Kasten). In der Regel wird bei Flachdächern und Dächern mit sehr geringer Neigung ein unbelüftetes, bei geneigten Dächern ein belüftetes Dach gewählt. Aufbau der unbelüfteten Flachdachkonstruktion. Bei Verwendung geeigneter Materialien kann die Wärmedämmung auch auf der Abdichtung liegen Witterungsschutz (Eindeckung) auf Lattung 2 Konterlattung (Hinterlüftungsebene der Eindeckung) 3 Unterspannbahn 4 Sparren (im oberen Bereich Belüftung = belüftetes Dach) 5 Wärmedämmung (zwischen Sparren) 6 Untersicht 7 Dampfsperre Aufbau der belüfteten und der unbelüfteten Dachkonstruktion (geneigtes Dach). Über- oder Untersparrendämmung ist wärmetechnisch günstig, aber teuer. Mit hohen, schmalen Sparrenquerschnitten ca. 22 cm) schaffen Sie Platz für die reine Zwischensparrendämmung (16 18 cm). Bei unbelüfteter Konstruktion kann die Sparrenhöhe komplett ausgefüllt werden. Dann reicht eine Sparrenhöhe von 18 cm. Der nachteilige Einfluss der Sparren kann durch die Wahl eines Dämmstoffes mit um 10 % geringerer Wärmeleitfähigkeit (z.b. WLS 032 anstelle von WSL 035) in etwa kompensiert werden. Die Energieeinsparverordnung fordert luftdichte Gebäude. Dazu trägt die Dachkonstruktion erheblich bei. Lassen Sie Ihr Haus auf Dichtheit prüfen (Fachingenieure oder Handwerksbetriebe, z.b. Zimmerei). Das kostet ca. 600 EUR, dafür kann der Lüftungswärmebedarf für Luftwechsel 0,6 statt mit 0,7 [h -1 ] angesetzt und die Wärmedämmung entsprechend reduziert werden DACH UND DACHRAUM 121

117 Ein einfacher, rechteckiger Baukörper, geschlossen nach Norden, offen nach Süden. Ein minimiertes Dach steigert den kubischen Eindruck. Trotz seiner einfachen Grundform setzt sich das Haus von seiner dörflichen Umgebung ab. Es ist für jedermann sichtbar ein zeitgemäßes Gehäuse für eine junge Familie Erdgeschoss Obergeschoss 1 Windfang 2 Küche 3 Hauswirtschaft 4 Bad, WC 5 Essbereich 6 Wohnbereich 7 Arbeiten 8 Schlafzimmer 9 Kinderzimmer Keine Innenwand berührt die Außenwände, man umrundet das Zentrum des Hauses, den Essplatz, auf verschiedenen Wegen. Klare Fluchten wechseln mit überraschenden Ausblicken, an jedem Punkt des Hauses ist seine volle Größe spürbar. Der Putz spannt sich wie eine Haut um den kargen Baukörper, nur die Gartenfront erlaubt sich ein bewegteres Bild. Kochen Essen Wohnen Arbeiten als Raumfolge im Erdgeschoss. Die Treppe stellt sich quer dem Raumfluss entgegen. Kinder Eltern Ankleide Bad unter dem Dach. Eingebaute Schränke ersetzen den Keller. Das Haus hat Fußbodenheizung (mit Wärmepumpe) und kontrollierte Lüftung. Einschaliges Ziegelmauerwerk garantiert ein gutes Raumklima zu günstigem Preis. Die großformatigen Lärchenholzfenster sind teils lackiert, teils naturbelassen. Das mit glatten Tonziegeln gedeckte Pfettendach wird verdeckt entwässert. Arch.: baurmann.dürr Der Eingang, der örtlichen Typologie folgend auf einen Hofraum orientiert, unterstützt durch seine Lage am Giebel das Konzept der langen Fluchten. 122 DACH UND DACHRAUM

118 Kosten der Eindeckung Dacheindeckung Ausführungsart Kosten EUR/m 2 Welltafeln auf Lattung ab 35 Bitumenschindeln auf Schalung ab 40 Faserzementschindeln auf Schalung ab 55 Betondachsteine auf Lattung mit Unterspannbahn ab 45 Falzziegel auf Lattung mit Unterspannbahn ab 60 Biberschwanzziegel auf Lattung mit Unterspannbahn ab 80 Schieferdeckung auf Pappe und Schalung ab 130 Blechverwahrung des Kamins, ca. 90 EUR/lfm First-, Gratausbildung ca. 45 EUR/lfm Dachfenster ab ca. 680 EUR Kaminkopf komplett ca EUR Verblechung der Kehle ca. 85 EUR/lfm Ortgangausbildung ca. 80 EUR/lfm Was das Dach teuer macht, zeigt diese Abbildung. Wer sparen will, muss das Dach geometrisch so einfach wie möglich machen und Durchdringungen der Dachfläche vermeiden. Traufausbildung ohne Dachrinne ca. 45 EUR/lfm Gaube, komplett bekleidet mit Zementplatten, mit Blech verwahrt und eingedeckt, ca EUR Kostengünstige Alternativen Neben den traditionellen Konstruktionen für geneigte Dächer, bei denen Sparren und Pfetten aus Holz benutzt werden, gibt es eine Reihe von vorgefertigten Konstruktionen, bei denen Holz äußerst sparsam verwendet wird. Hierzu gehören vor allem die Binderkonstruktionen (z.b. Nagelbinder) und Holzrahmen-Elemente. Die wirtschaftlichen Vorteile von Bindern kommen besonders bei geometrisch einfachen Dachformen und geringen Dachneigungen zum Tragen. Bei kleinen Dächern, z.b. bei zweigeschossigen Reihenhäusern und schmalen Doppelhaushälften sowie bei dafür konzipierten Grundrissen, sind Pfettendächer eine kostengünstige Alternative. Anstelle der Sparren werden (waagrecht in der Dachfläche liegende) Pfetten von Wand zu Wand verlegt. Zwischen die Pfetten kommt die Wärmedämmung. Darüber eine Konterlattung und die Unterspannbahn. Bei Welltafeln kann die zusätzliche Lattung entfallen, wenn die Belüftung durch den Profilquerschnitt gewährleistet ist. Eine kostengünstige und attraktive Eindeckung sind Aluminium-Welltafeln (55 mm Welle), die mit unterschiedlichen Oberflächen angeboten werden. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude DACH UND DACHRAUM 123

119 AUFBAU GENEIGTER DÄCHER Wahlmöglichkeiten (Auswahl) Konstruktionsart und Lage der Dämmung Eindeckung * mit Lattung Konterlattung Wärmedämmung Tragschicht ohne belüftet zwischen Tragschicht Zink-/Kupferblech Belüftungsschicht belüftet unter Tragschicht Tonziegel* Schalung auf Lattung ohne Mineralfaser Polystyrol- Hartschaum unbelüftet über Tragschicht Welltafeln, Wellplatten Korkplatten Holzbinder unbelüftet zwischen Tragschicht Alu-Welle Perliteschüttung Porenbetondachplatten Holzsparrenkonstruktion Holzpfettenkonstruktion Holzrahmenelemente unbelüftet unter Tragschicht belüftet über Tragschicht Betondachsteine* Zementplatten* Zelluloseflocken Untersicht ohne Teilspachtelung mit Anstrich Teilspachtelung, Raufasertapete Lattung, Trockenbauplatten Lattung, Profilholz- Bretter Welltafeln auf Pfetten, PE-Folie Nagelbinderkonstruktion Mineralfaser (035) 16 cm, eingelegt Dampfbremse Spanplatte 28 mm ca. 155 EUR/m 2 Betondachsteine Lattung/Konterlattung, PE-Folie Sparren 8/22 cm Steinwolle (040) 18 cm Gipsbauplatten auf Lattung ca. 170 EUR/m 2 Das geneigte Dach Je steiler das Dach ist, desto sicherer werden Wasser und Schnee abgeführt. Damit wird die Zahl der geeigneten Materialien größer, es können auch billigere Eindeckungen gewählt werden. Allerdings nimmt die Dachfläche mit der Neigung zu. Soll oder muss das Dach gedämmt werden, so ist zu entscheiden, wo die Dämmung eingebaut werden soll. Da die Holzsparren viel schlechter dämmen als die Dämmstoffe, ist die durchgehende Dämmschicht über oder unter der Holzkonstruktion wirksamer als die Dämmung zwischen Welltafeln auf Pfetten, Lattung Unterspannbahn Holzfaserplatte Sparren 8/20 cm Zelluloseflocken (045) 20 cm Dampfbremse GK-Platten ca. 195 EUR/m 2 Tonziegel, Lattung/ Konterlattung Aufsparren-Dämmung (035) 16 cm Dampfsperre Holzschalung Sparren 10/16 cm Untersicht unbehandelt ca. 215 EUR/m 2 der Konstruktion. Nachteilig sind der Platzbedarf, zumeist die Kosten und das höhere Risiko der Beschädigung der Dämmschichten bei Reparaturen der Dacheindeckung. Übliche Sparrenhöhen von 16 bis 18 cm reichen für 4 cm Luftschicht und 16 bis 20 cm Dämmung nicht aus. Die Ausführung der Dämmung in zwei Schichten (zwischen und unter den Sparren) ist teuer. Günstiger ist es, die Sparren mit höherem Querschnitt (z.b. 10 x 22 cm) auszuführen. Dann können bis zu 18 cm Dämmung eingebaut werden. Beim unbelüfteten Dach dagegen kann die gesamte Sparrenhöhe für Die Tabelle enthält eine Auswahl gängiger Ausführungsvarianten für den Aufbau geneigter Dächer. Die genannten Kostenbeispiele sollen die Größenordnung vermitteln, mit der bei sparsamer Planung zu rechnen ist. Dabei sind übliche zusätzliche Leistungen wie Randausbildungen, Herstellen von Anschlüssen und Durchdringungen eingerechnet. Der U-Wert der Beispiele liegt bei 0,20 W/m 2 K. die Dämmung genutzt werden (unterseitig Dampfsperre erforderlich, nach oben diffusionsoffen). Häufig wird darauf verwiesen, dass die Zwischensparrendämmung wärmetechnisch schlecht sei. Dabei werden die Kosten und andere Aspekte außer Acht gelassen. Für den Bauherrn gilt: Das System, mit dem bei vorgegebenem Kostenrahmen die bessere Dämmung realisiert werden kann, ist das richtige. Man kann sich auch für Zwischensparrendämmung entscheiden, weil man die Sparren nicht sehen will. 124 DACH UND DACHRAUM

120 AUFBAU FLACHDÄCHER Wahlmöglichkeiten (Auswahl) Konstruktionsart unbelüftet unbelüftet Umkehrdach belüftet Schutzschicht Teil der Abdichtung Kiesschüttung Gehwegplatten extensive Begrünung intensive Begrünung Abdichtung Kunststoffbahn 1-lagig Kunststoffbahn 2-lagig Bitumenbahn 2-lagig Bitumenbahn 3-lagig Wärmedämmung ohne Mineralfaser Polystyrol- Hartschaum Korksteinplatten Schaumglas Tragschicht Stahlbeton (Ortbeton) Stahlbeton- Fertigteile Porenbeton- Platten Holzbalkenkonstruktion Holzbinder Trapezblech Untersicht ohne Behandlung Teilspachtelung, Anstrich Teilspachtelung, Raufasertapete Deckenputz Lattung, Trockenputz Lattung, Profilholz- Bretter Kiesschicht 5 cm Abdichtung 2-lagig Hartschaum (035) 16 cm Dampfsperre Spanplatte Sparren 10/16 cm Untersicht unbehandelt ca. 170 EUR/m 2 Kiesschicht 5 cm Hartschaum (040) 18 cm über Abdichtung 2-lagig Stahlbetonplatte 14 cm, Untersicht tapezierfähig Raufasertapete ca. 210 EUR/m 2 Kiesschicht 5 cm Abdichtung 2-lagig Spanplatte 28 mm auf Lagerholz Mineralfaser (035) 16 cm eingelegt Stahlbetonplatte 14 cm, Spachtelung, Anstrich ca. 230 EUR/m 2 Abdichtung beschiefert auf Holzschalung 24 mm, belüftet Sparren/Pfetten Mineralfaser (035) 16 cm auf Ziegeldecke Deckenputz ca. 270 EUR/m 2 Die Tabelle enthält eine Auswahl gängiger Ausführungsvarianten für den Aufbau von Flachdächern. Die genannten Kostenbeispiele sollen die Größenordnung vermitteln, mit der bei sparsamer Planung zu rechnen ist. Dabei sind übliche zusätzliche Leistungen wie Randausbildungen, Herstellen von Anschlüssen und Durchdringungen eingerechnet. Der U-Wert der Beispiele liegt bei 0,20 W/m 2 K. Beim ersten und zweiten Beispiel handelt es sich um Warmdachkonstruktionen (unbelüftet). Das Flachdach Schwere und leichte Dachkonstruktionen verhalten sich im Sommer unterschiedlich. Das leichte Dach heizt den darunter befindlichen Raum schneller auf. Das schwere Dach speichert die Wärme über einen längeren Zeitraum, gibt sie aber auch langsamer wieder ab. Das gilt verstärkt für das unbelüftete Dach. Der Dachrand mit den Anschlüssen der Abdichtung ist beim Flachdach der größte Kostenfaktor. Überzogene Attikaausbildungen treiben diese Kosten unnötig hoch. Hier zahlt sich die einfache Gebäudeform aus: Während bei Rechteckgrundrissen mit ca. 0,5 lfm Dachrand pro m 2 zu rechnen ist, bringen es stark gegliederte Baukörper auf 1 lfm pro m 2 Dachfläche. Je nach Ausführung kostet der Dachrand zwischen 40 EUR pro Meter für ein unbelüftetes und ca. 90 EUR pro Meter für ein belüftetes Dach (erfordert höheren Dachrand). Legt man die Kosten des Dachrandes auf die Dachfläche um, so erhöhen sich die Gesamtkosten pro Quadratmeter Dachfläche um 25 bis 95 EUR. Hinsichtlich der Kosten ist es zu empfehlen, Flachdächer als flache Pultdächer nach den Konstruktionsprinzipien des geneigten Daches auszuführen. Dann entfällt die Wannenausbildung der Abdichtung. Bei großen Flachdächern über eingeschossigen Gebäuden empfiehlt sich die teurere Lösung mit einer Wärmedämmung über der Feuchtigkeitsisolierung (Umkehrdach). Dadurch verringert sich das Risiko, dass die Dachhaut durch Wärmespannungen beschädigt wird. Die hierfür nötigen wasserfesten Dämmstoffe sind etwa 20 % teurer als normale Dämmstoffe. Auch ein Flachdach braucht Gefälle. 3 % sind das Minimum für sicheren Wasserabfluss. Das Gefälle kann mit Estrich, Schüttungen oder keilförmigen Dämmschichten hergestellt werden. Dieser Aufwand wird eingespart, wenn die Tragschicht bereits im Gefälle liegt. DACH UND DACHRAUM 125

121 OBERFLÄCHEN Oberflächen In den vergangenen Jahren haben Architekten und Bauherren die Putzfläche als attraktive Wandoberfläche wiederentdeckt. Bevorzugt werden feine, glatte Putzarten, vorwiegend in Weiß. Mit Lasur oder Farbanstrich versehene Teilflächen kommen damit am besten zur Geltung. Lasuren sind allerdings nicht billig, deshalb wird man sich das nur an ausgesuchten Flächen leisten. Wandoberflächen Auf jeden Quadratmeter Wohnfläche kommen zwischen 2 und 3 Quadratmeter Wandoberfläche. Meist wird dabei eine Standardlösung gewählt, bei der die rohe Wand in mehreren Arbeitsgängen mit folgenden Schichten versehen wird: Putz mit einem Aufwand von ca. 20 EUR/m 2 Wandfläche Tapete mit mindestens 10 EUR/m 2 Wandfläche Anstrich (bei Raufasertapete) mindestens 7 EUR/m 2 Wandfläche. Das macht zusammen mindestens 37 EUR/m 2 Wandoberfläche. So erhöht die Oberflächenbehandlung der Wände die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche um 50 bis 80 EUR. Hier kann viel sparen, wer gemauerte oder geklebte Wände in Sichtausführung für akzeptabel hält. Meistens ist der Zuschlag für eine Sichtausführung geringer als die Kosten für Putz, Tapete und Anstrich. Noch günstiger wird es, wenn anstelle von regelrechtem Sichtmauerwerk sorgfältig vollfugige Vermauerung für Dispersionsanstrich ausgeschrieben wird. Bei Wänden in Sichtausführung muss an die Konsequenzen für die Elektro- und Heizungsinstallation mit dann ebenfalls sichtbaren Leitungen gedacht werden. Hierfür kann höherer Aufwand für Planung und Ausführung entstehen. Auch müssen Sie sich darüber im Klaren sein, ob Ihnen sichtbare Leitungen gefallen oder nicht. Die Leitungen können z.t. in Installationskanälen geführt oder z.b. durch Holzprofile verdeckt werden (siehe Abb. auf Seite 143). Arch.: baurmann.dürr Mauerwerk sichtbar belassen: Hier wurde Hochlochziegeln zu Glanz verholfen. Herausgekommen ist eine besondere Wandoberfläche. Der Ziegel wird nicht mehr als Mauerstein wahrgenommen, wirkt eher wie eine Art Tapete oder eine Wandbekleidung. Geringer Aufwand, große Wirkung. Arch.: Thorsten Luka 126 OBERFLÄCHEN

122 Holzbalkendecken mit offener Untersicht werden oft als Wesensmerkmal gemütlicher Räume verstanden. Davon ist hier nichts zu spüren. Helle, lichtdurchflutete und sympathische Sachlichkeit macht den Charme dieses Wohngeschosses aus. Dazu trägt der helle Parkettboden ebenso bei wie die weißen Wände, die naturbelassenen Fenster und die Zurückhaltung bei der farblichen Gestaltung der Treppe. Arch.: Schlude Ströhle, Martina Schlude OBERFLÄCHEN 127 Betonsteine als Sichtoberfläche: Die großformatigen Steine ermöglichen günstige Herstellungskosten, zugleich zeichnen sie eine ruhige, unaufdringliche Musterung. Ein Anstrich ist möglich, aber nur dann notwendig, wenn der Raum zu dunkel wirkt. Unbehandelte Spanplatten über sichtbaren Sparren ergeben eine warme, angenehme Deckenuntersicht. Wenn man das nicht mehr mag, kann man die Flächen anstreichen. Auch einer späteren Verkleidung steht nichts im Wege. Arch.: Oswald

123 Denkbar ist auch Sichtmauerwerk auf Zeit, das heißt so lange, bis Sie Zeit und Geld genug haben, die Wände mit einer Holzverschalung zu versehen. So kann ein Teil der Investitionen in die Zukunft verschoben werden. Die Planung der Fensterbretter, Heizkörperanordnung und Fensterlaibungen muss jedoch von vornherein darauf abgestimmt sein. Sonst wird der spätere Einbau der Holzbekleidung Flickwerk. Übrigens: Holzbekleidungen sparen Heizkosten, vor allem in nur stundenweise beheizten Räumen. Dabei ist weniger die Verbesserung des U-Wertes der Wände ausschlaggebend, sondern die geringere Wärmeleitfähigkeit des Holzes, die bewirkt, dass die Raumluft schneller behagliche Temperaturen erreicht. Es können dabei aber bauphysikalische Probleme auftreten, wenn die Holzschalung nicht einwandfrei hinterlüftet ist. Achten Sie darauf, dass die Unterkonstruktion (Befestigungshölzer) vertikal verläuft. Deckenuntersichten Die Deckenfläche ist mindestens so groß wie die Wohnfläche, soweit nicht Dachuntersichten die Räume abschließen. Das heißt, die Kosten für die Behandlung der Decke gehen linear in die Kosten pro Quadratmeter Wohnfläche ein. Ein üblicher Aufbau und seine Kosten: Deckenputz 20 EUR/m 2 Raufasertapete 10 EUR/m 2 Anstrich 7 EUR/m 2 Das bedeutet, dass die Oberflächenbehandlung der Decken jeden Quadratmeter Wohnfläche mit ca. 35 bis 40 EUR belastet. Der Deckenputz kann eingespart werden, wenn die Decke in Sichtausführung oder mit streichfähiger Untersicht hergestellt wird. Hierzu reicht zumeist eine saubere Schalung ohne die spezielle Forderung nach Sichtbeton. Bei der hierfür vorteilhafteren Verwendung von Halbfertigteildecken muss die Verspachtelung der Fugen und die Lieferung einer für Anstrich oder Tapeten geeigneten Untersicht in der Ausschreibung gefordert werden. Ob das wirtschaftlich ist, hängt davon ab, wie hoch der Zuschlag für die zusätzlichen Anforderungen ausfällt. Für eine Teilspachtelung der Deckenfugen undeinen Dispersionsanstrich werden Sie zwischen 12 und 15 EUR/m 2 bezahlen müssen. Wenn Sie Leistungen in die Zukunft verschieben wollen, können Sie bei schweren Decken eine zunächst roh belassene Untersicht nachträglich verbessern. Hierzu eignen sich z.b. Gipskartonplatten oder Holzverschalungen. Bei Holzbalkendecken sind sichtbare Traghölzer sehr beliebt. Freiliegende Balken können unbehandelt bleiben, ein Holzschutz ist nicht erforderlich. Wem die auch im Innenraum langfristig eintretende Verfärbung des Holzes nicht gefällt, der muss Lasuren oder Anstriche mit Pigment ausführen. Lassen Sie auch dann, wenn eine Oberflächenbehandlung nicht vorgesehen ist, grundsätzlich nur Holz mit gehobelten Sichtflächen einbauen. Dachuntersichten Dachuntersichten sind nichts anderes als schräge Deckenuntersichten. Alle Materialien und Techniken, mit denen die Untersichten von Decken behandelt werden, können hier auch eingesetzt werden. 128 OBERFLÄCHEN

124 Bad und WC BAD UND WC Wie viel Bad muss sein? Die Sanitärräume sind in der Regel neben den Küchen die teuersten Räume eines Hauses. Sie kosten drei- bis fünfmal so viel wie normale Wohnfläche. Bei der Auswahl und Gestaltung der Sanitärräume gibt es sehr großen Spielraum. Die Anzahl der Räume, ihre Größe und Ausstattung mit Sanitärobjekten ist ebenso beliebig wie die Wahl der Armaturen und der Gestaltung der Oberflächen der Wände, Böden und Decken. Wie viele Bäder und WCs benötigt werden, hängt von der Familiengröße ab, viel mehr aber von den Ansprüchen an Komfort und Ästhetik. Oder sind Sie bereit, mit weniger großzügigen und attraktiven Einrichtungen zurechtzukommen? Für eine vierköpfige Familie können ein WC, ein Waschbecken und eine Badewanne in einem Raum durchaus genügen; wahrscheinlich sieht das in Ihrer jetzigen Mietwohnung auch nicht anders aus. Diese Einrichtung kostet Sie ca EUR. Dabei sind nach einer groben Faustregel pro Sanitärobjekt 1300 EUR einschließlich aller Anschlüsse zugrunde gelegt. Die Raumkosten selbst sind nicht eingerechnet, ebensowenig die Wandoberflächen und der Fußboden. Richten Sie sich nach dem üblichen Standard ein, so benötigen Sie zusätzlich eine Dusche, ein zweites Waschbecken und ein separates WC. Lässt man wieder die Raumkosten außer Acht, so ist man bereits bei ca EUR Einrichtungskosten angelangt. Dabei geht es nicht um Luxus, sondern lediglich um ordentliche Qualität. Von den genannten zusätzlichen Einrichtungen ist das zweite Waschbecken empfehlenswert, wenn es das Budget erlaubt. Das hilft den morgendlichen Andrang im Bad erheblich leichter zu bewältigen. Es geht aber auch mit nur einem Waschbecken, wenn ernsthaft gespart werden soll. Dann sollte aber Platz gelassen und Vorkehrungen (Leitungen und Anschlüsse) getroffen werden für den späteren Einbau, auch für andere zunächst zurückgestellte Wunschobjekte. Sehen Sie auch Platz und Anschlüsse für die Waschmaschine vor, wenn Sie die nicht anderweitig unterbringen wollen. Flächen für Behinderte Wer jung baut, denkt nicht ans Alter. Sollte man aber. Mit wenig Mehraufwand kann Vorsorge getroffen werden für Situationen und Zeiten, in denen manches beschwerlich ist, was einem heute keinen Gedanken wert ist. Das gilt vor allem für die Sanitärräume. Bereits ein verstauchter Knöchel lässt erleben, wie gefährlich das Duschen wird, wenn es keinen sicheren Halt gibt. Also überlegen Sie, wo Haltegriffe angebracht werden können. Am wichtigsten aber ist ausreichende Fläche. Dann kann die Einrichtung neuen Erfordernissen angepasst werden Dusche 120x < ab 2,0 m > später später Dusche 2. Waschbecken < ab 3,2 m > Menschen mit Behinderung benötigen größere Bewegungsflächen, besonders in Bad, WC und Küche. Dieser Bewegungsraum ermöglicht ein Minimum an häuslicher Pflege und erhält ein Stück Selbstständigkeit. Ein Bad mit ca. 6 m 2 Fläche lässt genügend Raum für spätere zusätzliche Einrichtungen. Auch wenn Bad und WC getrennt sind, sollte das Bad nicht wesentlich kleiner sein. Aber: Sind die Kinder noch klein, dann ist die Toilette im Bad sehr praktisch x Wanne BAD UND WC 129

125 Lageplan Schnitt Früher zog der Altbauer, hatte er den Hof an die Jungen übergeben, ins Altenteil, ein hierfür bestimmtes kleines Haus auf dem Hof. Hier wurde dieses Thema umgekehrt: Die jungen Leute bauten sich ein kleines Haus in der zweiten Zeile hinter dem Altbau. Der damit gebildete Innenhof verbindet als gemeinsamer Lebensraum. So eingebunden in das Alte schafft sich der neue Bau Eigenständigkeit durch eine anspruchsvolle Interpretation einfachen Bauens und einen überzeugenden Einsatz der Materialien Holz, Stahl und Glas. In die geschossweise als Quadrat angelegten Wohnflächen ist eine Verkehrsachse eingeschoben, die mit minimierter Fläche alle Verbindungen herstellt. Und so wurde gebaut: Gründung: Betonplatte, kein Keller Tragwerk: Dickholzelemente (Außenwände 8 cm, Innenwände 12,5 cm, Decke über EG 14, über OG 11,5 cm Witterungsschutz: offene Holzschalung (Lärche, unbehandelt) Treppenlauf: Stahlblech, gekantet Dach: Holzpfetten, Neigung 3, Titanzink (Doppelstehfalztechnik) Innentüren: Holzkonstruktion, außenseitige Stahlzargen, Deckblatt MDF Böden: Zementestrich, eingefärbt (EG) und Linoleum (OG) Wohnfläche: 106 m 2, Baukosten, Kostengruppen 2 bis 4, 7 : 2650 EUR/m 2 (umgerechnet für 2016) Arch.: Reinhard Singer Mattierte Verglasungen spenden Licht und verhindern den Einblick. Bauteile (soweit möglich) mit natürlichen Oberflächen gestalten die Räume. Möblierung wird nicht vermisst! 130 BAD UND WC

126 8 9 Obergeschoss 7 8 Die natürlichen Farben der Materialien und ein schwarz eingefärbter Estrichboden verleihen diesem kleinen Bad Eleganz und Wärme, der wandbreite und bis zur Decke reichende Spiegel Weite. Oder haben Sie nicht auch gedacht, da wären zwei Fenster? Erdgeschoss Eingang 2 Garderobe 3 WC 4 Küche 5 Abstellraum 6 Wohnen, Essen 7 Eltern 8 Kinder 9 Bad Der Beton als Wand- und Deckenbaustoff wird sichtbar belassen, teils unbehandelt wo es gefällt, wird er angestrichen. Die Holzpaneele, mit denen die Objekte eingefasst sind, nehmen die Farbe der Wand auf. Mit dem Radiator an der Decke wird die Stellfläche an den Wänden frei gehalten. Als Bodenbelag wird strukturiertes Stahlblech verwendet. Dabei wirkt das Bad warm und sympathisch. Arch.: Helmut Hagmüller Waschtisch in der ursprünglichen Bedeutung des Namens. Holz und weiße Putzflächen, im Spritzbereich wasserfest beschichtet, machen das Bad hell und wohnlich. Arch.: baurmann.dürr BAD UND WC 131

127 Sparen ohne Verzicht die Sanitäreinrichtung Einbau-Badewanne 170 x 75 cm Mischbatterie mit Brause Stahl ab ca. 180 EUR farbig ca. 60 % Aufpreis Acryl ab ca. 570 EUR Stahl ab ca. 100 EUR farbig ca. 50 % Aufpreis Acryl ab ca. 400 EUR Einbau-Duschwanne 80 x 80 cm Waschbecken ca. 60 x 50 cm ab ca. 70 EUR farbig ca. 40 % Aufpreis Doppelwaschtisch ab ca. 450 EUR Klosett Tief- oder Flachspüler ab ca. 70 EUR farbig ca. 40 % Aufpreis wandhängend ab ca. 120 EUR Die Sanitärausstattung (Objekte und Armaturen) kann in einfachem Standard gewählt werden. Verwenden Sie preiswerte Sanitärobjekte in Standardfarben. Sonderfarben (oft auch Weiß) und Designobjekte sind meistens erheblich teurer. Eine Vorstellung von den Kostenspielräumen gibt die nebenstehende Übersicht. Die Lebensdauer auch einfacher Ausführungen ist nicht generell niedriger als die teurer Produkte und erreicht fast durchweg 15 bis 20 Jahre. Auch bei den Armaturen kann man sparen. Einfache Ausführungen sind meist technisch ausgereift und unkompliziert. Mehr als die Steuerkartusche (bei Einhebelmischern) und die Dichtungen kann kaum kaputtgehen. Seien Sie deshalb wegen der Folgekosten unbesorgt. Um ggf. Ersatzteile zu bekommen, sind Markenfabrikate zu empfehlen. Mit einer Lebensdauer von 15 Jahren können Sie allemal rechnen. Wenn eine Vorwandinstallation vorgesehen ist, kann der Einbau von Spülkasten und Spiegelschrank Platz sparen. Freistehende Badewannen, wie sie früher üblich waren, sind wieder sehr beliebt. Die Mehrkosten dafür sind aber stattlich. Das gilt sowohl für die Wannen selbst als auch für Installationen. Eingebaute Objekte sind kostengünstiger, erfordern weniger Reinigungsaufwand und benötigen eine deutlich geringere Stellfläche. Denn um eine freistehende Wanne muss man herumgehen können, allein schon zur Reinigung. Ein Bodenablauf erfordert einen höheren Fußbodenaufbau mit Gefälle, zudem eine DIN-gerechte Abdichtung des Bodens. Das kommt erheblich teurer als eine eingebaute Brausetasse. Ein Duschvorhang ist erheblich billiger als eine Duschabtrennung und genügt fürs Erste. ab ca. 100 EUR als Hebelmischer ab ca. 180 EUR mit Thermostat ab ca. 450 EUR Brausebatterie mit Handbrause und Wandrohr ab ca. 90 EUR als Hebelmischer ab ca. 180 EUR mit Thermostat ab ca. 400 EUR Waschtisch-Batterie ab ca. 70 EUR (mit Kette) als Hebelmischer ab ca. 100 EUR mit Thermostat ab ca. 350 EUR Spülkasten hängend ab ca. 80 EUR Einbaukasten ab ca. 120 EUR Preisübersicht Sanitäreinrichtungen. Die Angaben sind reine Materialpreise einschließlich Mehrwertsteuer. Hinzu kommen Fracht, Montage und Zubehör. Hände weg von Schnäppchen! Hüten Sie sich davor, Sanitäreinrichtungen und Armaturen einzukaufen, noch ehe die Planung fertig ist. Auch dann, wenn Ihnen Ihr Traumbad mit 50 % Rabatt angeboten wird. Mit Baumarktpreisen können Sie nur dann rechnen, wenn Sie den Einbau selbst vornehmen oder wenn das so ausgeschrieben (Material bauseits) oder mit dem Handwerker abgestimmt ist. 132 BAD UND WC

128 Fliesen was sonst? Die Nutzbarkeit eines Bades oder eines WCs wird kaum beeinträchtigt, wenn Sie an den Oberflächen von Wänden, Fußböden und Decken sparen. Und der Spareffekt kann beträchtlich sein. Sie können zunächst die preiswerteste Ausstattung vorsehen, aber Vorkehrungen treffen, um später nachrüsten zu können. Wenn Sie eine glatte Putzoberfläche mit einem waschfesten Dispersionsanstrich vorsehen, können Sie später immer noch Fliesen einbauen. Das ist Ihr Handlungsspielraum: Üblicherweise fallen ca. 25 m 2 Wandfliesen in einem Einfamilienhaus an. Bei einfachen Fliesen werden Sie ca. 80 EUR/m 2, also 2000 EUR anlegen müssen. Bei ausgefallenen Materialien kann sich die Summe verdoppeln. Die untere Kostengrenze stellt ein waschfester Dispersionsanstrich für etwa 12 EUR/m 2, also insgesamt 300 EUR dar. Wenn Sie Fliesen selbst verlegen, können Sie mit Sonderangeboten aus dem Baumarkt mit 400 bis 800 EUR für das ganze Bad auskommen. Die Klebetechnik ermöglicht das zwar auch dem handwerklich weniger Begabten, doch ob das Ergebnis zufriedenstellend sein wird, ist eher fraglich. Also Finger weg davon, wenn Sie nicht sicher sind. Kostengünstig sind auch wasserfest überstrichene Glasfasertapeten. Diese werden in verschiedenen Texturen in Rollen angeboten. Sie werden aufgeklebt und mit Dispersionsfarbe oder Lack überstrichen. Das kostet Sie ab 15 EUR/m 2. Eine weitere preiswerte Lösung für den Fußbodenaufbau: Die technische Maximallösung sieht über der Trittschalldämmung eine zusätzliche Abdichtungsebene vor, auf der ein Estrich mit Fliesen aufgebracht wird. Billiger wird es mit einer sogenannten Flüssigfolie, einem abdichtenden Anstrich auf dem Estrich. Wenn Sie die Fliesen sparen wollen, ist auch ein verschweißter Kunststoff- oder Gummibelag direkt auf dem Estrich ausreichend. Das erfüllt nicht die Norm, aber seinen Zweck. Sie dürfen nur vom Handwerker dafür keine Gewährleistung für die Abdichtung erwarten. Etwas Besonderes im Bad sind Wandbekleidungen aus Holz. Mehr dazu auf Seite 134. Zu den Leitungen Günstig ist es wenn es der Grundriss gestattet die Installationen in nur einer Installationswand zwischen Küche und Bad und nicht durch Wohn- und Schlafräume zu führen. Die Schallübertragung durch die Leitungen ist dann weniger problematisch, weil weniger störend. Das senkt die Material- und Montagekosten. Um Steigleitungen zu sparen, sollten Sanitärräume neben- und untereinander angeordnet sein. Es ist aber nicht sinnvoll, dies mit Gewalt erreichen zu wollen. Die Ersparnis ist teuer erkauft, wenn sich dadurch die sonstigen Raumzuordnungen erheblich verschlechtern. Falls ein späterer Einbau von Sanitärräumen im Dach- oder Untergeschoss vorgesehen ist, muss das auch bei der Planung der Sanitärleitungen eingeplant werden. Es sollten dann die erforderlichen Abzweige eingebaut und die Leitungen bis in die betroffenen Geschosse geführt werden. Denken Sie dabei an Wünsche für die Zukunft wie z.b. die Sauna. Aus Kostengründen wird nur Rohrmaterial aus PE (Polyethylen) in Frage kommen, als Verbundrohr mit Alu- Einlage. Die Rohrverbindungen werden mit sogenannten Fittings hergestellt und mit Spezialwerkzeug verpresst. Kupfer- oder Edelstahlrohre gelten als besonders haltbar, sind aber erheblich teurer. Auch diese Rohre werden verpresst. Hartlötverbindungen sind zu vermeiden, da sie verspröden und damit undicht werden können. Selbstbau für Könner! Die Sanitärausstattung ist nur eingeschränkt für den Selbstbau geeignet. Es bestehen Risiken einerseits und gesetzliche Vorschriften andererseits. Die Sparmöglichkeiten durch Selbstbau beschränken sich im Wesentlichen auf die Beschaffung der Objekte aus den Sonderangeboten der Baumärkte und deren Montage sowie die Beschaffung und Montage von Zubehörartikeln. Wenn Sie die Einrichtungen selbst beschaffen, muss in der Ausschreibung der Sanitärinstallationsarbeiten hierauf deutlich verwiesen werden ( Lieferung bauseits ). BAD UND WC 133

129 Die Zeiten des Bades als reiner Funktionsraum, in dem die Einrichtungen möglichst platzsparend dicht nebeneinander eingebaut wurden, sind vorbei. Bäder werden heute als Wohnraum verstanden und entsprechend geplant, eingerichtet und ausgestaltet. Großzügige Räume, sorgfältig platzierte Badobjekte, gute Belichtung, möglichst mit attraktivem Ausblick und Oberflächen, wie sie im Wohnbereich verwendet werden. Holzböden, Waschtische (siehe Abbildung Seite 131 unten rechts), die diesen Namen verdienen, die freistehende Badewanne, ungeflieste Wände sind die häufigsten Merkmale solcher Bäder. Dafür wird in der Regel auch deutlich mehr Geld ausgegeben als früher. Die beabsichtigte Wirkung ist aber nicht von Designobjekten und teuren Belägen abhängig. Das Entscheidende ist der Raum und die Anordnung der Einrichtung. Die Oberflächen können dabei erheblich kostengünstiger sein als die früher übliche Ausstattung der Wände und Böden mit keramischen Fliesen. Arch.: baurmann.dürr Eine preiswerte Alternative vor allem für den, der es selbst macht sind Wandbekleidungen in Profilholz oder Schichtholzplatten. Dabei ist auf Hinterlüftung zu achten. Sie können hier auch den Wandputz weglassen. Die Leitungen können ohne Vormauerung offen hinter der Schalung liegen. Für spätere Änderungen und Reparaturen ist das ideal. Regelmäßige Nachbehandlung (Öl, Wachs, Lasur, deckender Anstrich) ist nötig, wenn man Spritzflecken und natürliche Verfärbungen nicht mag. Das Material kostet 30 bis 50 EUR/m 2 (abhängig von der Holzart). Bei Ausführung dieser Arbeit durch Handwerker werden Sie etwa 90 EUR/m 2 bezahlen müssen. Wer ein Holzbad erlebt hat, möchte es nicht mehr missen. Es ist immer angenehm warm und die Wände schwitzen nicht. 134 BAD UND WC

130 Heizung, Warmwasser HEIZUNG, WARMWASSER Mit der Energieeinsparverordnung sind die Anforderungen an Heizungsund Brauchwassererwärmungsanlagen und die Anforderungen an den baulichen Wärmeschutz aufeinander abgestimmt. Die Planung der Heizungsanlage und die der Wärmedämmung und der Lüftung des Gebäudes müssen Hand in Hand gehen. Generell gilt: Der Einbau energiesparender Anlagen kann Anforderungen an die Wärmedämmung kompensieren. Es lohnt sich deshalb, mehrere Varianten durchzurechnen, um die günstigste Kombination von Maßnahmen zu finden. Energiesparen ist wichtig und das Notwendige ist durch die Vorschriften gesichert. Was darüber hinausgeht, entscheidet Ihr Baubudget. Wärmeerzeugung mit... Die Investitionen für die Wärmeerzeugungsanlage (ohne Verteilung und Regelung) setzen sich zusammen aus Kosten des Wärmeerzeugers Kosten der Energiebevorratung (Öl- oder Flüssiggastank) Kosten für bauliche Anlagen (Heizraum, Kamin, Brennstofflagerung) Kosten für den Anschluss an das Versorgungsnetz bei Erdgas, Strom und Fernwärme. Die Heizungsanlage verursacht dreifach Kosten, und zwar für die Investition, ausgedrückt durch Zins und Abschreibung den Betrieb (Heizenergie, Anlagenverbräuche (Strom), Wartung) den Unterhalt (Instandhaltung). Wer sparen will, darf Energieeinsparung nicht um jeden Preis betreiben. Die Maßnahmen hierfür müssen bezahlbar und wirtschaftlich sein. Für die zentrale Wärmeerzeugung als heute üblicher Standard bieten sich folgende Alternativen an: Erdgas (auch Flüssiggas), Bio-Gas Heizöl, flüssige Biomasse (Bio-Öl) feste Brennstoffe wie Holz, Pellets oder u.u. auch Kohle Elektrizität (auch aus Photovoltaik) Fernwärme.... Gas Für Gasbetrieb gibt es sogenannte Thermen, die nach dem Prinzip Durchlauferhitzer arbeiten. Ihre Abmessungen entsprechen der Küchennorm (Stellfläche 60 x 60 cm). Sie können in der Küche oder im Bad aufgestellt oder als Wandgeräte aufgehängt werden. Sie verursachen kaum zusätzliche Gebäudekosten, denn in der Regel benötigen sie keinen Kamin, es genügt ein Zuluft- und ein Abgasrohr durch die Außenwand oder durchs Dach. Häufig werden sie deshalb im Dachraum aufgestellt. Entscheiden Sie sich für einen Gaskessel, so benötigen Sie zusätzliche Stellfläche sowie einen Kamin. Optimale Energieverwertung bietet die Brennwerttechnik, bei der die Kondensationswärme der Abgase genutzt wird. Brennwertgeräte sind heute Standard und kaum teurer als normale Kessel. Etwaige Mehrkosten werden durch die für niedrige Temperaturen ausgelegte, einfachere Abgasleitung kompensiert. Die Anschlussgebühr der örtlichen Versorgungsunternehmen liegt zwischen 950 und 2600 EUR. Gibt es keine Erdgasversorgung, kommt Flüssiggas in Frage. Anstatt der Anschlusskosten muss ein Tank bezahlt werden (oberirdisch mit Fundament ab etwa 2000 EUR). Es gibt auch Tanks zur Miete (ab ca. 60 EUR pro Jahr), das ist vor allem dann interessant, wenn die Erdgasversorgung in Zukunft zu erwarten ist.... Heizöl Auch Ölkessel gibt es mit Niedertemperatur- oder mit Brennwerttechnik. Die im Vergleich zu Gas niedrigeren Wirkungsgrade sind irreführend (weil auf den Heizwert bezogen). Tatsächlich ist die Energieverwertung ebenso gut wie bei Gas. Zusatzkosten fallen an für den Aufstellraum, den Schornstein und die Öllagerung im Haus oder im Erdtank. Die Aufstellung von (zweischaligen) Tanks im Heizraum ist möglich. Erd- HEIZUNG, WARMWASSER 135

131 lagerung ist kostengünstiger, wenn sie den Bau des Tankraums erspart, muss aber alle 5 Jahre durch den TÜV geprüft werden (Gebühren!). Den Kosten der Lagerung steht eine höhere Versorgungssicherheit gegenüber, vor allem dann, wenn der Vorrat für mehr als eine Heizperiode reicht.... Fern-/Nahwärme Ist die Entfernung zum Wärmeerzeuger gering (z.b. bei Blockheizkraftwerken), dann spricht man von Nahwärme. Bei Fern- und Nahwärme fallen Investitionen nur für die Übergabestation an. Es gibt direkte und indirekte Anschlüsse, bei Letzteren ist ein Wärmetauscher erforderlich. Hinzu kommen, abhängig von der örtlichen Situation, die Gebühren für den Anschluss an das Fernwärmenetz. Diese liegen für eine Anschlussleistung bis 30 kw bei 2500 EUR (bis Grundstücksgrenze), eventuell auch darüber. Häufig besteht Anschlusszwang. Falls nicht, muss nachgerechnet werden, ob die Sache lohnt. Nachteilig ist das Versorgungsrisiko, auf das Sie keinen Einfluss haben.... Kohle (Feststoffe) Beim zentralen Feststoffkessel fallen im Prinzip die gleichen Kosten an wie bei einer Ölheizung. Das Brennstofflager (Kohle, Holz) fällt allerdings deutlich größer aus als der Tankraum. Hinzu kommen Kosten für die Aschebeseitigung und ggf. für die Beschickung des Kessels. Auch ist die Anlieferung schwieriger, unter Umständen müssen Sie eine Zufahrt bis an das Haus erstellen. Auf eine automatische Beschickung sollten Sie nicht verzichten. Besonders interessant sind Kessel, in denen auch Pellets verheizt werden können. Für kleine, gut gedämmte Häuser sind Nennleistungen bis etwa 15 kw erforderlich.... Holz (Pellets) Pellets sind gepresstes Holz in Pillenform. In dieser Form kann Holz wie Flüssigkeiten transportiert werden und fließen. Das ermöglicht den vollautomatischen Betrieb einer Beheizung mit Holz. Pellets-Heizanlagen sind der Kohleheizung vergleichbar, auch hinsichtlich der Bevorratung, wobei die Anlieferung sowie die Beschickung einfacher und die Lagerung sauberer ist als bei Kohle.... Elektrizität Elektroheizungen gibt es als Einzelspeichergeräte für jeden Raum und als Zentralspeicheranlagen (mit Heizkörpern). Elektroheizungen sind wegen der niedrigen Anschaffungskosten interessant. Geladen wird vorrangig in Schwachlastzeiten zu Sondertarif (Zweitzähler). Die meist hohen Verbrauchskosten fressen die Einsparungen aber schnell wieder auf. Anders sieht es aus, wenn Strom aus regenerativen Quellen vor Ort bezogen wird. Zunehmend an Bedeutung gewinnt die Heizung mit elektrischen Wärmepumpen (WP). Diese nutzen die in der Umgebung (Luft, Wasser, Erde) bei niedriger Temperatur enthaltene Energie, indem sie diese in nutzbare Energie höherer Temperatur (Wärme) umwandeln. Die Wirksamkeit (und Wirtschaftlichkeit) der WP beschreibt die Jahresarbeitszahl (JAZ), die sich als Verhältnis der nutzbaren Wärmemenge und der zugeführten elektrischen Energie (jeweils in kwh/a) errechnet. Bei Elektro-Wärmepumpen muss die Jahresarbeitszahl größer als 3,0 sein, um als energieeffizient, und größer als 3,5 sein, um als nennenswert energieeffizient zu gelten. 136 HEIZUNG, WARMWASSER

132 Kosten der Wärmeerzeugung (Einfamilienhaus mit 100 m 2 Wohnfläche, ohne Wärmeverteilung) Wichtig: Je nach Energiequelle sind zusätzliche Investitionen für den Einsatz erneuerbarer Energie erforderlich! Näheres hierzu im Kasten Seite 138 unten. Wärmeerzeugung mit Warmwasserbereitung Wärmeleistung 14 kw Fernwärme-Anschluss mit Wärmetauscher mit Direktanschluss Gas-Brennwert-Therme Außenwandbetrieb Kaminanschluss EG Gas-Brennwert-Kessel Heizraum im EG Heizraum im UG Öl-NT-Kessel mit Brenner Heizraum im EG Heizraum im UG (Vorrat 3000 Liter) Feststoff-Kessel, Brenner Heizraum und Brennstoff- Vorrat im UG (mit automat. Beschickung) Pellets-Kessel, Brenner, Heizraum, bis zu 9 m 3 Vorrat im UG mit Förderschnecke mit Saugsystem Anlage mit Montage Erdtank: 5200 Kellertank: 2000 Investitionen EUR baubezogen Stellfläche ** Fläche 2 m Fläche 0,5 m Heizraum 4 m Heizraum 4 m Tankraum 6 m Heizraum 6 m Lagerraum 10 m Elektro-Zentralspeicher im EG Feststoff-Speicher 6400 Heizraum 6 m Pelletslager 10 m baubezogen Sonstiges Abgasleitung 700 Kamin 2200 Kamin Kamin Anschlusskosten * EUR Summe EUR Kamin Kamin Fläche 4 m Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Erdkollektoren 200 m 2 mit Erdsonden Heizraum 4 m * können erheblich variieren, abhängig auch von Grundstückssituation, hier einschließlich 5 m Zuleitung auf Grundstück ** angesetzt werden: 1800 EUR/m 2 für Flächen im Wohnbereich, 1300 EUR/m 2 für Heizraum im EG, 700 EUR/m 2 für Flächen im UG (Keller), 800 EUR/m 2 für Tankraumflächen Für Eigenheime kommen vor allem Luft/Wasser- und Sole/Wasser-WP in Frage. Die kostengünstigere Luft/ Wasser-WP hat den Nachteil, dass die Luft dann den geringsten Energiegehalt (die niedrigste Temperatur) hat, wenn am meisten Wärme benötigt wird. Das bedingt hohen Stromeinsatz und damit eine niedrige JAZ. Sole/Wasser-WP nutzen die im Erdreich unterhalb der Frostgrenze gespeicherte Energie. Hierzu werden flächig ausgelegte Erdkollektoren (Bedarf ca. doppelte Wohnfläche) oder in Bohrlöcher (bis zu 90 m Tiefe) eingebrachte Erdsonden (Leistung je nach Boden 30 bis 100 W pro Bohrmeter) verwendet. Da hier die Temperatur bei Frost sehr viel höher liegt als die der Außenluft, ist das Energieangebot deutlich größer und gleichmäßiger, die JAZ entsprechend höher. Bei der Beurteilung der energetischen Effizienz ist zu beachten, dass bei dem derzeitigen Energiemix zur Stromerzeugung pro Kilowattstunde Strom ca. 2,0 kwh Primärenergie eingesetzt werden. Kostenvergleich Beim Vergleich der Kosten (Tabelle oben) ist zu beachten, dass bei Gebäuden ohne Keller die Kosten von Stellflächen in Wohngeschossen die Kellerersparnisse schmälern. Die Entscheidung für ein bestimmtes System muss die Betriebskosten berücksichtigen. Es sei denn, höhere Betriebskosten werden in Kauf genommen, um das Baubudget zu halten. HEIZUNG, WARMWASSER 137

133 Die Energieeinsparverordnung entscheidet mit: Die Verordnung begrenzt den Jahresprimärenergiebedarf eines Gebäudes abhängig von der Art der Heizungsanlage und vom verwendeten Energieträger. Die Heizungsanlage wird mit der Anlagenaufwandszahl bewertet, die nach Normen zu ermitteln oder Tabellen zu entnehmen ist. Günstig bewertet werden Auslegung der Heizung auf Vor-/Rücklauf 55/45 C Einsatz der Brennwerttechnik Heizungsanlage und Wärmeverteilung im beheizten Bereich. Mit dem Primärenergiefaktor wird der effektiven Primärenergieeinsatz berücksichtigt Der Faktor beträgt für Heizöl, Erdgas, Steinkohle 1,1 Braunkohle 1,2 Strom (verschiedene Quellen) 1,8 Für Fern-/Nahwärme wird der Wert je nach Wärmeerzeugung bestimmt. Werte deutlich unter 1,0 (z.b. 0,5) wirken sich günstig auf die geforderte Wärmedämmung aus. Das gilt auch für Holz-/Pelletskessel und beim Einsatz sonstiger regenerativer Energien. Hier sind Werte gegen 0 möglich. Mit einem großen Ofen mitten im Haus kann in der Übergangszeit die Heizung abgeschaltet werden. Bei sehr guter Wärmedämmung und entsprechender Planung ist eine zusätzliche Heizanlage nicht erforderlich. Arch.: baurmann.dürr Betriebskosten der Heizung Gleicher Wärmebedarf vorausgesetzt, ergibt sich bei den derzeitigen Energiepreisen etwa folgende Rangfolge: Kohle ist im Allgemeinen etwas billiger (ca. 10 %) als Heizöl. Der Heizölpreis lag im Jahr 2016 recht niedrig bei etwa 6 Cent/kWh. Starke Schwankungen sind möglich; ein kräftiger Preisanstieg ist wahrscheinlich. Der Erdgaspreis lag in der Vergangenheit zumeist deutlich über dem Heizölpreis, 2016 etwa gleichauf mit diesem, teilweise sogar darunter (5 Cent/kWh). Für Flüssiggas werden Sie mindestens 10 % mehr bezahlen als für Erdgas. Wer den Tank mietet, ist an einen bestimmten Lieferanten gebunden. Der Preis von Pellets (in Big Packs oder lose angeliefert) liegt etwa bei 80 % des Heizölpreises (2016: ca. 5 Cent/kWh). Lose Anlieferung ist billiger als gepackte Ware. Fernwärme ist meistens teurer als die eigene Wärmeerzeugung. Wärmeverluste der Leitungen sowie Installation und Unterhalt des Leitungsnetzes werden auf den Preis umgelegt. Elektrizität ist in der Regel am teuersten, wenn es auch mancherorts noch günstige Nachtstromoder Schwachlasttarife gibt. Aktuelle Preisunterschiede sollten Sie bei der Wahl des Brennstoffs nicht überbewerten. Haben Sie schon einmal daran gedacht, auf eine Zentralheizung im Erneuerbare Energie ist Pflicht Seit 2009 ist das Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich (Erneuerbare-Energien- Wärmegesetz) in Kraft. Es verpflichtet, beim Neubau von Wohngebäuden erneuerbare Energie für die Wärmeerzeugung einzusetzen. Der geforderte Anteil ist abhängig von der Art des eingesetzten Energieträgers. Für solare Strahlungsenergie sind das 15 % des Energiebedarfs. Für Biomasse und herkömmlichen Sinn zu verzichten? Es ist sowohl hinsichtlich des Energieverbrauchs als auch der Erstellungskosten lohnend, ein gut wärmegedämmtes Haus durch einen zentral aufgestellten Ofen (Prinzip Kachelofen) zu beheizen. Unterhaltskosten der Heizung Bei Wärmeerzeugung mit Brennern fallen jährlich Kosten für Immissionsschutzmessung, Schornstein- und Kesselreinigung sowie Wartung an. Öltanks erfordern in bestimmten Abständen eine Reinigung, Stahltanks zusätzlich Korrosionsschutz. Bei Erdlagerung sollten Sie eine Gewässer- Erdwärme gelten andere Prozentsätze. Bei Wohngebäuden mit höchstens zwei Wohnungen gilt die Anforderung als erfüllt, wenn Solarkollektoren mit einer Fläche von mindestens 0,04 m 2 Aperturfläche je Quadratmeter Nutzfläche eingebaut werden. Es kann aber vorteilhafter sein, den gesamten Wärmebedarf beispielsweise durch eine Pelletsheizung oder eine Wärmepumpe bereitzustellen. 138 HEIZUNG, WARMWASSER

134 schutzversicherung abschließen. Erdtanks müssen auch alle fünf Jahre, in Wasserschutzgebieten alle zweieinhalb Jahre, einer Inspektion durch den TÜV unterzogen werden. Außerdem müssen Sie mit gelegentlichen Wartungskosten für die Sicherungseinrichtung (Leckanzeige) rechnen. Zur Auslegung des Heizkessels Während Niedertemperaturkessel (NT-Kessel) eine Mindesttemperatur halten müssen, können Tieftemperaturkessel (TT-Kessel) abgeschaltet werden, ohne Schaden zu nehmen. Frühere Heizkessel erreichten ihren höchsten Wirkungsgrad im Volllastbetrieb. Das machte knappe Dimensionierung notwendig. Niedertemperatur- und Brennwertkessel arbeiten auch im Teillastbetrieb wirtschaftlich, Überdimensionierung ist deshalb hier kein Nachteil, für eine schnelle Trinkwassererwärmung eher vorteilhaft. Als Faustformel gilt, dass für die Heizung eines Einfamilienhauses eine Kesselleistung von 7 bis 9 kw erforderlich ist, bei Bemessung für die Trinkwassererwärmung etwa das Doppelte, also 14 bis 18 kw. Die Bemessung des Heizkessels erfolgt nach dem Wärmebedarf und der Auslegung der Heizflächen in Abhängigkeit von den gewählten Vor- und Rücklauftemperaturen. Je niedriger die Vorlauftemperatur, desto sparsamer arbeitet die Heizung. Damit verbessert sich auch die Raumluftqualität (geringere Austrocknung, geringere Staubverwirbelung). Mit der größeren Heizfläche erhöht sich auch der Anteil der Strahlungswärme. NT-Kessel sind heute Standard. Auslegungstemperaturen für Vor- und Rücklauf (man nennt das die Spreizung) von 70/55 C sind die Obergrenze, 55/45 C sind Standard. Diese niedrigeren Werte bedingen größere und damit teurere Heizflächen. Also nachrechnen und Varianten vergleichen. Die Mehrkosten der niedrigeren Temperaturen werden durch die Energieeinsparung in wenigen Jahren wettgemacht. Wer an sehr kalten Tagen (etwa ab 10 C) Volllastbetrieb vermeiden will, kann Folgendes tun: Die Feuerstelle als Mittelpunkt des Hauses. So konsequent und überzeugend wird das heute selten realisiert. Über der Feuerstelle der Alkoven, die beheizte Schlafstelle, die verbreitet war, als der Kachelofen zum Haus gehörte. Der Schlafplatz ist in die über zwei Geschosse gehende und mit dem Dach abschließende Wohnhalle eingestellt. Verbunden sind die beiden Ebenen über eine quer hinter der Feuerstelle befindliche Treppe. Das Haus wird auf Seite 142 vorgestellt. Arch.: 3PO > Bopst Melan die Raumtemperaturen auf 19 oder 20 C beschränken bestimmte Räume nicht oder nicht voll beheizen Brauchwasser in der Zeit der Nachtabsenkung erwärmen. Um den Heizwärmebedarf noch weiter zu reduzieren, können Fenster mit gedämmten Klapp- oder Rollläden ausgestattet werden. Bei großer Kälte bleiben diese Läden in nicht benutzten Räumen geschlossen. HEIZUNG, WARMWASSER 139

135 Kosten der Verteilung Zur Verteilung der Wärme wird hauptsächlich Wasser, in weitaus geringerem Umfang Luft verwendet. Heizflächen unterschiedlicher Art geben die Wärme an den Raum ab. Die kostengünstigsten Heizflächen sind Stahl- Radiatoren. Für solche Heizkörper sind einschließlich Rohrnetz ca. 35 bis 55 EUR/m 2 Wohnfläche anzusetzen. Für Fußbodenheizung müssen Sie mit dem Doppelten rechnen. Deshalb scheidet eine Fußbodenheizung gemeinhin aus, wenn das Budget knapp ist. Die Rechnung für Fußbodenheizung wird günstiger, wenn das Haus so gut gedämmt ist, dass andere Heizflächen nicht benötigt werden. Zu Heizflächen, Montage und Installation Planen Sie die Wärmeverteilung mit Radiatoren, dann ist Folgendes zu überlegen: Wenn Sie die Heizflächen für Niedertemperaturbetrieb mit 55/45 C Vor-/Rücklauftemperatur auslegen, können Sie später auf Systeme wie Wärmepumpen oder Solaranlagen umsteigen, die niedrigere Vorlauftemperaturen liefern. Bei guter Wärmedämmung der Außenhülle ist es möglich, Heizkörper an den Gebäudeinnenwänden anzubringen. Damit können die Leitungslängen erheblich reduziert werden. Die Behaglichkeit wird dabei kaum beeinträchtigt. Sie haben etwa dieselben Bedingungen wie z.b. bei der Beheizung mit einem zentralen Kachelofen. Bauen Sie fertig lackierte Heizkörper ein. Es entfällt dann das für die Malerarbeiten notwendige zusätzliche Ab- und Anmontieren sowie Entleeren und Füllen. Heizleitungen möglichst nicht in Außenwänden verlegen (Frostgefahr, Kältebrücken). Heizleitungen vor den Wänden sparen das Herstellen von Schlitzen und die Dämmung der Rohre und tragen zur Raumheizung bei. Die Dämmung von warmwasserführenden Rohren ist vorgeschrieben. Nicht erforderlich ist die Dämmung von Rohren, die in bewohnten Räumen vor der Wand verlegt sind, wenn der betreffende Strang abgesperrt werden kann. Die Dämmung kostet bei üblichen Heizungs- und Warmwasserrohren um 10 EUR je lfm. Für das gesamte Haus kommen damit je nach Installation 700 bis 1300 EUR zusammen. Sorgfalt ist hier besonders wichtig, deshalb lohnt es sich, die Sache selbst zu machen, vorausgesetzt, man hat das handwerkliche Geschick dazu (Materialkosten etwa 50%). Heizungsregelung Mit Regelungstechnik wird erreicht, dass immer nur so viel Wärme wie nötig erzeugt und den Räumen zugeführt wird. Hierzu wird mit der Energieeinsparverordnung die folgende Mindestausstattung vorgeschrieben: Heizkörpernischen sind entweder teuer oder sie schwächen die Außenhülle. Besser, es gibt sie nicht. Rücklauf Mischventil Außentemperaturfühler Vorlauf Temperaturwähler regelt Vorlauftemperatur Witterungsgeführte Regelung der Vorlauftemperatur und raumweise selbsttätig wirkende Temperaturvorwahl. Thermostatventile an allen Heizkörpern zur raumweisen Wahl der Raumtemperatur Regelung der Vorlauftemperatur nach der Außentemperatur zusätzlich zeitabhängige Steuerung der Vorlauftemperaturen u.a. zur Absenkung oder Abschaltung nachts oder dann, wenn niemand im Haus ist. Für diese Regelung ist bei einem Einfamilienhaus von 100 m 2 mit 1300 bis 2000 EUR zu rechnen. Ob zusätzliche Regelung, z.b. durch programmierbare Thermostatventile, Ihren Energieverbrauch verringern können, müssen Sie mit dem Fachmann klären. Heizungsrohre (aber auch andere) gehören nicht in die Außenwände. Die billigste und wärmetechnisch sinnvollste Lösung: Heizungsrohre vor die Wand! 140 HEIZUNG, WARMWASSER

136 Zur Warmwassererzeugung Üblich ist die zentrale Brauchwassererzeugung in Verbindung mit dem Heizkessel (Mehrpreis etwa 650 bis 1300 EUR). Bei Aufstellung der Heizungsanlage innerhalb eines Wohngeschosses kann der Installationsaufwand (Leitungslängen) gering gehalten werden (z.b. Gastherme im Bad oder in der Küche). Ist die Heizung in einem Heizraum oder im UG untergebracht, werden die Entfernungen zu den Warmwasser-Zapfstellen oft sehr lang. Dann sind sowohl die Leitungskosten als auch die Wärmeverluste groß. Aus Komfortgründen und um Wasser zu sparen wird dann eine Zirkulation eingebaut, die dafür sorgt, dass das warme Wasser durch die Leitungen fließt und sofort entnommen werden kann. Jetzt spart man Wasser, vergeudet aber Energie. Deshalb müssen zur Verringerung der Wärmeverluste Zirkulationspumpen zeitgesteuert abschaltbar sein (z.b. für die Nacht oder Zeiten, in denen Sie nicht zu Hause sind). Zur Verringerung der Wärmeverluste und der Kosten bieten sich folgende Maßnahmen an: Kleinverbrauchsstellen mit langer Zuleitung wie häufig im Gäste-WC oder in der Küche werden nicht zentral versorgt. Elektrische Kleinspeicher (WC 5 l, Küche 10 l) oder Durchlauferhitzer sind hier sowohl bei der Einrichtung als auch im Betrieb günstiger. Der Verzicht auf die Zirkulation stellt eine Optimierung im Sinne der Energieeinsparverordnung dar und trägt zu einer günstigeren Bewertung der Dämmung der Gebäudehülle bei. Sie sparen damit an mehreren Stellen zugleich. Anstelle der zentralen Versorgung wird ein Warmwasserspeicher oder ein Durchlauferhitzer im Bad oder in der anliegenden Küche (oder einem nahen Abstellraum) eingebaut. Zentrale und dezentrale Warmwasserversorgung müssen mit allen sich bietenden Alternativen durchgerechnet werden. Im Allgemeinen sind die Kosten einer zentralen Warmwasserinstallation mindestens ebenso hoch wie dezentrale Einzelgeräte. Für das Bad sind Gasgeräte elektrischen aus energetischen und Kostengründen immer vorzuziehen. Dennoch kann die Warmwasserbereitung mit Strom aus Kraftwerken trotz der schlechten Primärenergienutzung energetisch günstiger sein als die zentrale Warmwasserbereitung mit der Heizungsanlage im sonst unbeheizten Keller. Und Solarenergie? Brauchwassererwärmung mit Kollektoren spart Energie. Anlagen für die Versorgung von 4 Personen sind inklusive Speicher ab etwa 4000 EUR zu bekommen. Öffentliche Förderung ist möglich (um 500 EUR). Die Kosten der Anlage amortisieren sich je nach Entwicklung der Energiepreise in 16 bis 20 Jahren. Doch ist das unerheblich, wenn Sie mit einer Anlage dieser Größe der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energie nachkommen. Neben diesen solar-thermischen Anlagen sind auch photovoltaische Anlagen zur Stromgewinnung ein Thema. Hier sichert die öffentliche Förderung und der Eigenverbrauch langfristige Wirtschaftlichkeit. Näheres hierzu finden Sie auf Seite 145. Heizung Bad Zirkulationsleitung Warmwasserspeicher Küche Warmwasserbereitung zentral mit Gas-Kombi-Therme im Bad Kostenanteil Warmwasser ca. 900 EUR Warmwasserbereitung mit Elektro-Durchlauferhitzer* ca. 800 EUR Gas-Durchlauferhitzer ab ca EUR Bad Bad WC Küche Küche Warmwasserbereitung Bad: Elektro-Speicher ca. 500 EUR Küche: Elektro-Kleinspeicher oder Elektro-Durchlauferhitzer* ca. 250 EUR WC: Durchlauferhitzer* ca. 250 EUR Alternativen zur zentralen Warmwasser- und Heizungsanlage im Heizraum. Ziel ist die Minimierung der Kosten, der Energieverluste und der Leitungslängen der Warmwasserversorgung. * hoher Anschlusswert, muss beim Hausanschluss berücksichtigt werden. Schematische Darstellung der Zirkulationsleitung einer Warmwasserversorgung. Wenn möglich, weglassen! hier wird ständig Warmwasser vorbeigepumpt, es kann sofort gezapft werden Zirkulationspumpe HEIZUNG, WARMWASSER 141

137 Das zweigeschossige Wohnhaus befindet sich in einem Dorf südlich von Berlin. Die benachbarte Bebauung aus traufständigen Wohnhäusern im Wechsel mit landwirtschaftlich genutzten Nebengebäuden gruppiert sich um einen Dorfanger mit Kirche. Der Neubau orientiert sich in Form und Größe an den giebelständigen Nebengebäuden. Mit kompakter Form und einfachen Konstruktionen entstand ein kostengünstiges Haus mit hoher räumlicher Qualität. Die Besonderheit des Innenraums besteht in der zweigeschossigen, nach Süden ausgerichteten Wohnhalle, in die eine gemauerte Koch- und Feuerstelle mit darüber liegendem, hölzernen Schlafalkoven eingestellt wurde. Um den Einblick vom Dorfanger aus zu erschweren, wurde das große Giebelfenster in die obere Wandhälfte gelegt. Die Südfenster können durch Schiebeläden aus Holz geschlossen werden. Die Fensteröffnungen sind mit sägerauen Kanthölzern eingefasst und rahmen die Ausblicke in Dorf und Garten. Die Außenwände sind aus Poroton (36,5 cm) gemauert und beidseitig mit Kalk verputzt. Das innen sichtbar mit sägerauem Holz verschalte Dach ist kostengünstig mit Eternit-Wellzementplatten eingedeckt. Das Gebäude wird mit Kiefernholz aus dem Wald des Bauherrn beheizt. Solches Holz wurde auch für den Dielenboden im Obergeschoss verwendet. Schnitt 1 Wohnhalle 2 Feuerstelle 3 Erker 4 Küche 5 Holzlager 6 Heizung 7 Bad 8 WC 9 Luftraum 10 Alkoven (siehe Seite 139) 11 Wohnraum 12 Arbeitszimmer 13 Kinderzimmer Das große Fenster der Halle wird mit Holzschiebeläden geschlossen. Wohnfläche: 150 m 2 Bruttogeschossfläche: 260 m 2 Bauwerkskosten je m 2 Wohnfläche: ca EUR (umgerechnet für 2016) Arch.: 3PO > Bopst Melan Der Hauseingang ist als Holzkonstruktion wie ein Erker angefügt Erdgeschoss Obergeschoss 142 HEIZUNG, WARMWASSER

138 Elektrische Installationen ELEKTRISCHE INSTALLATIONEN Deckenauslässe sitzen selten an der richtigen Stelle. Beleuchtung richtet sich nach der Möblierung und diese verändert sich über die Jahre. Geschaltete Steckdosen unter der Decke können die Deckenauslässe ersetzen. Gut auch für 12-Volt-Spannsysteme. Stromleitungen können bei Vorwandinstallation in Sockelprofilen und Kehlbrettern geführt werden. Das lohnt vor allem, wenn Sie Fußleisten und sonstige Bekleidungen selbst montieren. Die Kosten der elektrotechnischen Ausstattung sind durch Sie als Bauherr nur in geringem Maße beeinflussbar. Zu dicht ist das Netz der technischen Anschlussbedingungen der Energieversorgungsunternehmen und der Vorschriften. Für unser 100-m 2 -Haus erreichen die Kosten für die elektrotechnische Ausstattung etwa eine Größenordnung von 6000 EUR. Davon können Sie etwa 15 % durch Ihre Entscheidungen beeinflussen. Eine kostengünstige Elektroinstallation erhalten Sie, wenn Sie sich folgendermaßen beschränken: Verringern Sie die Anzahl der separaten Stromkreise. Es muss nicht jeder Raum einen eigenen Stromkreis haben. Bilden Sie Gruppen, wie das wahrscheinlich in Ihrer bisherigen Wohnung auch der Fall ist. Nur Räume mit vorhersehbarem hohen Strombedarf sollten separat abgesichert sein; das gilt zumeist nur für die Küche. Nicht alle Wände müssen Steckdosen aufweisen. Durch geschickte Anordnung können Sie die Anzahl erheblich reduzieren. Doppeloder Dreifachsteckdosen sind vorteilhaft, sie kosten nur wenig mehr als Einfachsteckdosen. Getrennte Stromkreise für Licht und Steckdosen sind nicht nötig. Ist die Lage von Deckenleuchten unsicher, kann auf Deckenauslässe verzichtet werden. Stattdessen wird oberhalb der Lichtschalter unter der Decke eine schaltbare Steckdose gesetzt, in die das Kabel der Deckenleuchte eingesteckt werden kann (siehe Skizze). Bei Schaltern und Steckdosen gibt es erhebliche Preisunterschiede. Entscheiden Sie selbst, was Ihnen Farbe und Design hier wert ist. In der Funktionstüchtigkeit gibt es nur geringe Unterschiede. Eine Stockwerksverteilung ist im Einfamilienhaus meistens überflüssig. Es geht auch ohne. Häufig wird bei der Elektroinstallation Vorsorge für Eventualfälle getroffen. Sicherheitshalber werden zusätzliche Steckdosen und Stromkreise empfohlen. Doch geht das allgemeine Bemühen eher in die andere Richtung: Stromverbrauch und Anschlussleistungen sollen gesenkt werden. Und die Steckerleiste hat wohl noch in keinem Haushalt völlig ausgedient. Wohin die Leitungen? Am einfachsten ist die Installation bei Trockenbauwänden, hier werden die Leitungen nur eingelegt. Werden die Wände verputzt, ist Verlegen unter Putz die kostengünstigste Lösung, soweit in den Wänden geschlitzt werden darf. Ansonsten müssen Stegleitungen auf der Wand verlegt werden, was Mehrdicke beim Putz erfordert. Leitungen auf der Geschossdecke sollte man vermeiden. Die Höhe der Kabel oder Rohre muss dem Fußbodenaufbau zugeschlagen werden und durch eine entsprechend dicke Schicht ausgeglichen werden. Das kostet. Bei Sichtbeton oder sichtbarem Mauerwerk ist eine saubere Sichtinstallation die kostengünstigste Lösung. Übrigens: Schlitze dürfen nur gefräst, nicht gestemmt werden. ELEKTRISCHE INSTALLATIONEN 143

139 Antennenanlage Ob Kabelanschluss oder Satellitenschüssel, das müssen Sie selbst entscheiden. Was Sie in jedem Fall benötigen, ist das Verteilungsnetz. Welche Kosten dabei auf Sie zukommen, erfahren Sie in jedem Fachgeschäft. Wollen Sie abwarten, sollten Sie lediglich Leerrohre und Anschlussdosen vorsehen. Schüsseln auf dem Balkon oder vor dem Fenster verunstalten Ihr Haus und das Ortsbild. Mit der Beratung eines Fachmanns ist es sicher möglich, einen Aufstellort zu finden, der nicht oder nur wenig stört. Antennenanlagen Sprechanlage Kosten EUR/St Antennendose ca. 35 EUR/lfm Kabel ca. 5 Rohr ca. 8 Sprechanlage Kosten EUR/St Türstation ab ca. 280 Wohnungsstation ab ca. 140 Gleichrichter ca. 160 Türöffner ca. 110 EUR/lfm Kabel ca. 4 Sprechanlagen gibt es mit und ohne Türöffner sowie als Wechsel- oder Gegensprechanlage. Die komplette Anlage kostet zwischen 600 und 900 EUR (siehe nachstehende Tabelle). Sie können auf die Anlage verzichten, wenn Sie durch ein günstig liegendes Fenster oder durch einen Spion sehen können, wer vor der Türe steht. Hierfür ist eine Außenbeleuchtung erforderlich (über oder neben der Türe!). Auch wenn Sie zunächst auf die Sprechanlage verzichten, sollten Sie Vorkehrungen für den späteren Einbau treffen: Leerrohre und eventuell eine Klingelplatte, die dann gegen eine Gegensprechstation ausgetauscht werden kann. Für die Klingelanlage und die Leerrohre müssen Sie ca. 110 EUR veranschlagen. Es gibt viele Möglichkeiten, eine Sprechanlage in andere Kommunikationssysteme, wie z.b. die Telefonanlage einzubinden. Das ist nicht unbedingt eine Kostenfrage. Lassen Sie sich beraten. Blitzschutz Blitzschutzanlagen sind für Einfamilienhäuser nicht zwingend vorgeschrieben, sie sind aber notwendig in ausgesetzten Lagen, z.b. bei freistehenden Gebäuden im sonst unbebauten Außenbereich oder bei Gebäuden auf Bergkuppen. Der Einbau einer Blitzschutzanlage kann auch durch die Landesbauordnungen gefordert oder von der Bauaufsichtsbehörde mit der Baugenehmigung zur Auflage gemacht werden. Falls es kein Muss ist, sollten Sie prüfen, wie die Nachbarschaft ausgerüstet ist und sich im Zweifelsfall für den konkreten Standort beraten lassen. Fundamenterder müssen grundsätzlich eingebaut werden. Dies ist eine Forderung der Versorgungsunternehmen und dient der Sicherheit der Elektro-, Gas- und Wasserinstallation. Lassen Sie den Fundamenterder mit Anschlussfahnen so einbauen, dass er für den späteren Anschluss einer Blitzschutzanlage geeignet ist. Aber: Der Blitzableiter des Nachbarn schützt Ihr Haus nicht! Hausanschlussraum Ein Hausanschlussraum ist bei Einfamilienhäusern nicht gefordert. Der Elektroanschlusskasten vor dem Haus (in Wandnischen oder freistehend) ist im Notfall (Kurzschluss) durch Dritte zugänglich. Wasser und gegebenenfalls Gas können in einem am besten an der Außenwand liegenden Raum untergebracht werden. Gibt es keinen Keller, können die Anschlusseinrichtungen unter der Treppe eingebaut werden. Kostengünstig ist auch eine Nische im Windfang, die oben Elektroanschluss, Sicherungskasten und Zähler, unten Gas- und Wasseranschlüsse mit den dazugehörenden Zählern aufnimmt. Praktisch ist ein von außen (im Notfall auch durch Dritte) zugänglicher kleiner Raum. Das ist aber nicht die billigste Lösung (siehe Abb.). Selbstbau: Hände weg vom Starkstrom Die Elektroinstallationen sind Sache des Fachmanns. Falls Sie hier Handwerkerleistung sparen wollen, beschränkt sich Ihre Mitwirkung auf die Vorarbeiten. Sie können u.a. Leerrohre verlegen, die Schlitze dafür fräsen, die Dosen setzen. Sprechen Sie das mit dem Elektriker ab. 144 ELEKTRISCHE INSTALLATIONEN

140 Ein Kraftwerk auf dem Dach: Hier hat der Bauherr die Chancen, Solarenergie zu gewinnen, voll ausgeschöpft. Eine thermische Solaranlage sorgt für die Erwärmung von Brauchwasser. Die verbleibende Dachfläche des Hauses und die der Garage wird zur Stromerzeugung mit einer Photovoltaikanlage genutzt. Die Module sind auf den Dächern befestigt. Dies ist erheblich kostengünstiger als der Einbau sogenannter Indach-Systeme, bei denen die Module die Dacheindeckung ersetzen. Eine Zwischenlösung bieten Anlagen, die bündig mit der Dachfläche über einer wasserführenden Eindeckung montiert werden. Arch.: Hans Kneidl Photovoltaikanlagen Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen. Die Prozess setzt keinerlei Partikel oder Treibhausgase frei. Die Technik ist ausgereift, wartungsarm, langlebig und bei günstigen Gestehungskosten und öffentlicher Förderung auch wirtschaftlich. Der erzeugte Strom sollte (bei hohen Versorgerpreisen) vorrangig selbst verbraucht und nur der überschüssige Anteil ins Stromnetz eingespeist werden. Durch die Anbindung ans öffentliche Stromnetz besteht Versorgungssicherheit, wenn die eigene Stromerzeugung nicht ausreicht oder ausfällt. Bei sinkenden Preisen können auch Speicherbatterien interessant werden. Anlagen, die im Zusammenhang mit Eigenheimen errichtet werden, müssen entweder auf dem Dach oder in die Fassade eingebaut werden. Der erzielbare mittlere Jahresertrag liegt in hierzulande bei 900 kwh pro installierter Leistung (in kw). Dafür wird eine Modulfläche von 7 bis 13 m 2 benötigt. Der tatsächliche Ertrag einer Anlage richtet sich nach der Intensität der Globalstrahlung am Ort (Daten im Internet). Die zu findenden Daten sind als Anhaltswerte zu verstehen: Kleinklimatische oder topografische Gegebenheiten (häufiger Nebel, Höhenlage) können den Wert verändern. Erfahrungen aus der Nachbarschaft sind nützlich. Wichtig ist hierbei die Ausrichtung der Anlage; ideal ist Südrichtung bei einer Neigung der Module von 28. Der ins öffentliche Netz eingespeiste Strom wird vergütet (Anfang 2017 ca. 10 Cent/kWh). Der Betrag wird für den Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage festgelegt und gilt in dieser Höhe für 20 Jahre. Die Anlagen amortisieren sich etwa in 7 bis 10 Jahren. Die Modulpreise liegen derzeit zwischen 0,70 und 2,00 EUR/W; die Preise für komplette, montierte Anlagen bei 2,50 bis 3,00 EUR je W. ELEKTRISCHE INSTALLATIONEN 145

141 Türen TÜREN Haustüren Die Haustüre ist die Visitenkarte Ihres Hauses. So werden Sie sich bemühen, dem Hauseingang ein persönliches und ansprechendes Erscheinungsbild zu verleihen. Teure Materialien und aufwändige Verarbeitung sind dabei nur eine und sicher nicht immer die vorteilhafteste Art, dem zu entsprechen. Mit der richtigen Idee, Farbe, Pflanzen und ausgesuchtem Zubehör ist oft viel mehr zu erreichen. Es muss also nicht das großzügige Eingangselement mit Seitenverglasung sein. Haustüren gibt es zwischen 700 und 2500 EUR, für besondere Ansprüche natürlich auch darüber. Für eine Kombination aus Seitenverglasung und Haustüre müssen Sie mit dem Doppelten rechnen. Wenn die Haustüre eine Verglasung braucht, damit Licht in die Diele kommt, so lassen Sie sich eine Türe auch von der Firma anbieten, die die Fenster herstellt. Sie macht Ihnen vielleicht ein günstiges Angebot. Eine Haustürbreite von 1 m ist ausreichend. Der Vorteil einer breiteren Haustüre endet an der nächsten normalen Innentüre. Sehen zu können, wer vor der Türe steht, dient der Sicherheit. Dazu gehört die Beleuchtung des Eingangs. Die Leuchte muss so angebracht sein, dass der Besucher im Licht steht. Wichtig ist, dass die Beleuchtung auch von innen zu schalten ist, eventuell auch in Verbindung mit einem Bewegungsmelder. Falls es der Grundriss zulässt: Ein kleines Fenster neben die Haustür kann billiger sein als das Verglasen der Haustür; besonders wenn Sicherheitsglas benötigt wird. Das Eingangsfenster, kostengünstig als Festverglasung ausgeführt, trägt zudem zu erhöhter Sicherheit bei (Abb. Seite 147 oben). Ein Vordach muss nicht sein, bietet aber Annehmlichkeiten. Auch schützt es den Eingang selbst vor Schnee und Schlagregen, was sowohl die Lebensdauer der Oberflächen und Anschlüsse verlängert, als auch den Reinigungsaufwand klein hält. Ist das Vordach jetzt nicht drin, planen Sie es dennoch ein. Mit einigen Vorkehrungen kann der spätere Anbau erheblich einfacher werden. Für ein einfaches Vordach in Glas müssen Sie 1300 bis 2000 EUR veranschlagen. Innentüren Für Türen gilt das Gleiche wie für Fenster: Öffnungen sind teurer als die Wandflächen. Innentüren sind heute in der Regel Industrieprodukte, die auftragsunabhängig gefertigt werden. Türen in Standardmaßen sind deshalb erheblich günstiger als Sondermaße. Standardbreiten sind 88,5 und 75 cm (Rohbauöffnung). Es gibt große Qualitätsunterschiede, die mit der Bauart, den Materialien und der Art und dem Sitz der Beschläge zusammenhängen. Glasausschnitte verteuern Türen beträchtlich. Die Dicke des Türblatts, sein Gewicht, die Anzahl der Fälze und die Verwendung von Dichtungsprofilen bestimmen den Schallschutz der Türe. Innerhalb der Wohnung spielt das im Normalfall keine Rolle. Robuste Ausführungen sind aber zu empfehlen, wenn temperamentvolle Kinder im Haus sind. Das sind in etwa die Preise (jeweils mit Zarge, ohne Einbau, ohne Griffe): Glatte Türen in Röhrenspansteg-Konstruktion mit Laminatoberfläche oder in Weißlack sind ab ca. 250 EUR zu bekommen. Der Mehrpreis für Echtholzfurnier liegt zwischen 30 % für Buche, Eiche oder Birke und 300 % für europäische Kirsche. Profilierte Türen mit Füllungen in Standardqualität kosten weiß lackiert ab 350 EUR, Vollholztüren mit Füllungen in Schleiflack weiß ca EUR. Folgende Punkte sind zu beachten: Handelsübliche Normzargen und Normtüren sowie Türbeschläge aus Standardprogrammen sind die günstigste Wahl. Stahlzargen sind in der Regel billiger als Holzzargen, müssen aber bereits beim Rohbau berücksichtigt werden. Sturzlose Öffnungen für die Türen können Kostenvorteile bieten. Es werden dann geschosshohe Zargen benötigt und Blenden, die zwischen Türblatt und Decke abschließen. Ob sich das lohnt, muss unter Beachtung aller beteiligten Gewerke nachgerechnet werden. Bei Sichtmauerwerk werden geschosshohe Türelemente (mit Blockzargen) aus ästhetischen Gründen bevorzugt. Türöffnungen sind nachträglich nur mit großem Aufwand herzustellen. Zargen (ausgenommen Stahlzargen) und Türen aber kann man leicht auch später einbauen. Jede Türe, die jetzt nicht eingebaut wird, spart etwa 350 EUR. 146 TÜREN

142 Die Elemente eines Hauseingangs: Türe, seitliches Fenster zur Sicherheit, Briefkasten, Beleuchtung, Podest. Das alles mit einfachen Mitteln gemacht wirkt überzeugend und selbstbewusst. (Arch.: Thomas Jocher) Am billigsten sind folienkaschierte und kunststoffbeschichtete Türen. Das ist nicht jedermanns Sache, vor allem dann, wenn damit echtes Holz vorgetäuscht wird. Die Oberflächen sind bei Beschädigungen kaum zu reparieren. Es muss dann überstrichen werden. Beschichtungen und Folien, die dafür nicht geeignet sind, sollten Sie ablehnen. Wollen Sie später nachbessern: Wählen Sie Türen in der jeweils einfachsten, unbehandelten Furnierausführung (häufig Limba). Sie können jetzt lasiert eingebaut und später mit deckenden Anstrichen aufgewertet werden. Wie beim nebenstehenden Beispiel sind auch hier die Elemente des Hauseingangs klar differenziert. Eine elegant wirkende Übereckverglasung sorgt für die Belichtung der Diele. (Arch:. baurmann.dürr) Auch hier seitliche Festverglasung und geschlossene Türe, anders interpretiert in Material und Farbe. Die Lamellenläden reduzieren den Hauseingang auf die Türe. Ein großer Gitterrost markiert den Eingangsbereich und schont das Parkett. Arch.: Schlude Ströhle Martina Schlude TÜREN 147

143 KÜCHE, STAURAUM Küche, Stauraum Lassen Sie sich nicht verführen Die Kosten für die Kücheneinrichtung fallen an, wenn das veranschlagte Baubudget größtenteils verbraucht ist. Ist nicht alles nach Plan gelaufen, so kann es nun mit der Finanzierung recht knapp werden. Haben Sie schon frühzeitig Einrichtungen bestellt, kann das eine teure Nachfinanzierung erfordern. Vielleicht aber sind Sie vorsichtig gewesen mit Bestellungen, um sicher zu sein, nicht in Bedrängnis zu geraten. Dann können Sie Ihre Entscheidungen nach dem noch verblieben Rest des Budgets treffen. Wer damit auskommen will oder muss, findet Wege dazu. Die Planung der Küche folgt in den meisten Fällen weniger dem, was benötigt wird, als dem, was sich an Vorstellungen und Wünschen festgesetzt hat. Wer nicht sparen muss, der findet ein breites und hochwertiges Angebot für jeden Geschmack. Wer aber sparen will, für den bieten sich Alternativen, mit minimalen Investitionen ebenfalls zu einer praktischen und ansehnlichen Küche zu kommen. Vorteilhaft ist dabei, dass es einen Trend weg von der Komplett-Einbauküche gibt. Es werden Küchenkomponenten in allen Größen zur freien Kombination angeboten. Es ist also nicht schwer, sich auf das Nötige zu beschränken. Bei der Suche nach Ihrem Sparprogramm können die folgenden Punkte helfen: Freistehende Geräte sind billiger als eingebaute. Und wenn vorhandene Geräte weiter genutzt werden können, umso besser. Sogenannte Kompaktküchen, oft als freistehende Einheiten mit Herd, Spüle und Kühlschrank, werden schon unter 1400 EUR angeboten. Ergänzt wird mit dem, was man hat, und mit dem, was erschwinglich ist und gefällt. Komplette Küchenzeilen mit den üblichen Geräten, mit Spüle, Unterund Oberschränken, bei denen kaum individuelle Gestaltungsmöglichkeiten bestehen (häufig 270 cm breit und 60 cm tief), sind ab ca EUR zu bekommen. Kostengünstig ist es auch, anstelle von Einbaugeräten handelsübliche Standgeräte oder Halbeinbaugeräte zu wählen, die unter die Arbeitsplatte geschoben werden. Dazu wird die Arbeitsplatte etwas höher eingebaut (90 statt 85 cm). Ob das stört, muss man sich vorher ansehen. Sie sparen dann nicht nur die Aufpreise für Einbaugeräte, auch die Erneuerung defekter Geräte wird so erheblich billiger. Die Einschubnische unter der Arbeitsplatte sollte ein Vielfaches von 60 cm breit sein. Es entsteht dann zwischen den eingeschobenen Geräten kein Zwischenraum, den Sie mit einer Sonderkonstruktion ausfüllen müssen. Für individuelle Einbauküchen mit eingebauten Geräten liegt der Einstiegspreis bei ca EUR, bei höheren Ansprüchen werden bis EUR schnell erreicht und auch überschritten. Wird die Küche mit dem Esszimmer kombiniert oder ist sie in den Wohnbereich integriert, dann erweitern sich die Möglichkeiten der Möblierung auch zugunsten niedrigerer Kosten. Küche ist dann nicht mehr das Leitbild für die gesamte Einrichtung des Raums, sondern beschränkt sich auf die Kernfunktionen (Beispiel: Abb. Seite 64). Bleiben Sie stark! Unterwerfen Sie sich nicht der Erwartung von Freunden und Bekannten, mit dem neuen Haus müsse auch die komplette Neueinrichtung kommen. Der Bau des Hauses ist der wirtschaftlich schlechteste Zeitpunkt für die Neuanschaffung von Möbeln und Kücheneinrichtung. Manches ist nicht aufzuschieben, vieles aber kann warten, wenn es Ihr Budget verlangt. 148 KÜCHE, STAURAUM

144 Kellerersatz Wenn ohne Keller und ohne Dachraum gebaut wird, dann muss überlegt werden, wo und wie ausreichend Abstellfläche geschaffen werden kann. Folgende Möglichkeiten bieten sich an: Abstellraum in der Wohnung Abstellfläche in Normalgeschossen zu erstellen (6 m 2 werden reichen) ist auch bei Kosten von etwa 1350 EUR pro Quadratmeter wirtschaftlich, wenn die Kosten eines Kellers oder Dachraums dagegengerechnet werden. Abstellraum im Erdgeschoss, von außen zugänglich Hier kann auf Ausbau verzichtet werden. Dann ist in den oben genannten Kosten die Außentüre inbegriffen. Dieser Raum kann auch für die Hausanschlüsse genutzt werden (Abb. Seite 144). Dann wird die Lage des Raumes mit der Lage der Hausinstallationen abgestimmt. Kellerersatzhäuser Das sind kleine Häuschen, meist aus Holz, die bei den Freianlagen eingeplant werden. Sie bieten die Möglichkeit, kleine, der nachbarlichen Sicht entzogene Höfe zu bilden. Wichtig ist, dass sie gut zugänglich sind, so dass die Skiausrüstung nicht durchs Wohnzimmer transportiert werden muss. Es gibt ein reichhaltiges Angebot an fertigen Häuschen. Erweiterung von Garagen und Carports Ersatzraum kann auch in Verbindung mit der Planung einer Garage oder eines Carports geschaffen werden (Beispiel Seite 15). Es wird dann etwas größer geplant oder ein nutzbares Dach oder eine Unterkellerung ausgebildet. Sonstiger Stauraum Hängeböden in Fluren oder anderen schmalen Räumen sind geeignet für viele selten gebrauchte Gegenstände wie z.b. Koffer. Sie sind billig (ab ca. 80 EUR/m 2 ) und benötigen keine Wohnfläche. Wer es raffinierter (und praktischer) möchte, kann Schienensysteme mit Rollen einbauen, die es ermöglichen, die aufliegenden Böden zu verschieben. In bestimmten Fällen, z.b. bei Dachschrägen, kann ein Einbauschrank die günstigste Lösung sein. Sie erhalten sich damit Bewegungs- und Stellfläche im Raum, zudem können Sie die nutzbare Schranktiefe erheblich vergrößern. Solche Einbauschränke sind, handwerklich erstellt, nicht billig. Rechnen Sie mit 400 EUR/lfm bei Abseiten, bis 800 EUR/lfm für raumhohe Einbauten. Billiger wird es, wenn Wandnischen vorgesehen werden (Beispiel Grundriss Seite 48), die mit handelsüblichen Regalen oder mit Fachböden, die an der Wand befestigt werden, zum Schrank ausgebaut werden. Zum Abschluss kann ein Rollo, eine leichte Lamellentüre oder ein Vorhang verwendet werden. Später kann das auch durch richtige Einbauschränke ersetzt werden. Stauraum Kosten EUR Hängeböden ab 80/m 2 Hängeböden als Schiebeelemente ab 130/m 2 begehbare Schrankräume, Industrieregale ab 350/lfm Einbauschränke ab 800/lfm Ersparnis für entfallende Wand ca. 210/m 2 An sich teure Schrankwände können sich bezahlt machen. Auf Seite 66 ist dies anhand zweier Varianten eines Kinderzimmers dargestellt. Hier verursacht der Einbau von Schrankwänden zwar Mehrkosten von etwa 1350 EUR, verbessert aber die Nutzbarkeit beider Räume beträchtlich und spart somit Wohnfläche. Die Kosten für zwei Schränke müssen ebenfalls noch gegengerechnet werden. Keine Vorhänge Wer kann sich das leisten? Man muss keine Vorhänge an den Fenstern haben. Und wer sie nicht braucht, spart nicht wenig. Doch wer darauf nicht verzichten will, darf sie bei der Kalkulation nicht vergessen. Es ist kein kleiner Posten. Bezugsgröße ist die Fensterfläche. Ist diese noch nicht bekannt, kann mit einer Vorhangfläche von etwa 15 % der Wohnfläche gerechnet werden, bei überwiegend raumhohen Vorhängen mit 20 %. Rechnen Sie mit 40 bis 80 EUR je Quadratmeter Vorhangfläche einfacher bis mittlerer Qualität. Dazu kommen die Vorhangschienen. Nimmt man einfache Produkte, wird man mit 35 EUR je Fenster auskommen, für anspruchsvollere Systeme müssen 140 EUR je Fenster und mehr veranschlagt werden (ohne Montage). Alles in allem ist man schnell bei 1000 bis 2000 EUR. Billiger kommt man mit Rollos weg, die in verschiedensten Materialien (Nessel, Bambus, beschichtete Gewebe) in Standardmaßen angeboten werden. Auch Jalousien aus Holz, Aluminium oder auch Papier kommen als preisgünstige Alternativen in Frage, vielleicht auch nur für die ersten Jahre. KÜCHE, STAURAUM 149

145 Das kompakte Haus (die Idee des Wohnturms steht dahinter) befindet sich am höchsten Punkt eines Neubaugebiets mit Blick über die Ausläufer des Schwarzwalds. Um neben den großen Häusern der Nachbarschaft zu bestehen, wurde das an sich kleine Raumprogramm u.a. durch Raumhöhe und Lufträume mit Volumen versehen. Gewohnt wird auf drei Etagen; das mittlere Geschoss, über das das Haus betreten wird, ist als Split-Level ausgebildet, was dem Wohnraum hallenartigen Charakter verleiht. Das Untergeschoss ist direkt an den Garten angebunden und den Gästen sowie dem Arbeiten vorbehalten. Die Schlafebene im Dachgeschoss verfügt über zwei Loggien, die den Blick in die Landschaft fassen. Alle Geschosse sind über Lufträume miteinander verbunden, der kompakte Grundriss wird zum vielfach verwobenen Raum. Ein doppelter Flur verleiht dem obersten Geschoss den Charakter einer Galerie. Arch.: baurmann.dürr Küche und Esszimmer bilden eine Einheit. Mittelpunkt ist die große Kochinsel mit Dunstabzug. Die Brüstung hinter dem Essplatz begrenzt den Treppenraum zum Untergeschoss. Der Verzicht auf eine geschlossene Wand erhält dem Koch- und Essbereich den Rundumblick. Die Treppe führt geradlinig weiter ins Obergeschoss. 150 KÜCHE, STAURAUM

146 Während der Wohnbereich durch die sichtbaren Holzkonstruktionen geprägt wird, sind die installierten Räume, also das Bad und die hier gezeigte Küche, in Stahlbetonanbauten untergebracht, die wie Container vor der Fassade sitzen. Farbige, wandähnliche Schiebeelemente trennen die Küche vom Wohnbereich. In der Küche bleibt der Beton sichtbar: Decke und Wände sind unbehandelt, der Boden mit Riffelblech belegt. Der Heizkörper hängt unter der Decke, braucht also keine Stellfläche und kann Wärme ungehindert abstrahlen. Die Einrichtungen sind als Einzelgeräte eingestellt und sichtbar angeschlossen. Das alles ist keine Improvisation. Im Gegenteil: Es ist wohl überlegter Umgang mit Materialien und Produkten, der nicht gewohnten Mustern folgt, sondern Notwendigkeiten und Funktionen und einer Ästhetik, die nicht ängstlich nach links und rechts schielt. Arch.: Helmut Hagmüller Grundrisse zum Haus auf Seite Eingang 2 Kochen 3 Essen 4 Wohnen 5 Bad 6 WC 7 Ankleiden 8 Schlafen 9 Loggia 10 Terrasse KÜCHE, STAURAUM 151

147 AUSSENANLAGEN Aussenanlagen Bei der Erstellung der Außenanlagen ist das Baubudget des Bauherrn im Allgemeinen schon erschöpft. Oft haben unvorhergesehene Leistungen beim Bauwerk die für die Außenanlagen bereitgestellten Mittel aufgebraucht. Es ist naheliegend, das Herrichten der Außenanlagen zurückzustellen oder in Eigenleistung auszuführen. Vor allem dann, wenn eine Nachfinanzierung vermieden werden soll. Wichtig ist dabei allerdings, dass die zur Funktion des Gebäudes erforderlichen Leistungen im Außenbereich vor Bezug erbracht werden. Hierzu gehören vor allem ein befestigter Weg zur Haustür, ein Stück Terrasse und eventuell auch ein Autoabstellplatz. Alles andere kann schrittweise, auch unter Mithilfe der ganzen Familie erfolgen. Durch überlegte Planung ist es möglich, Investitionen zu strecken und mit geringem Aufwand Übergangslösungen zu schaffen, die bereits als Vorleistungen für den späteren endgültigen Ausbau brauchbar sind. Werden für Anlagen im Freibereich Fundamente benötigt, dann sollten diese (soweit es die Baustelle ermöglicht) im Zuge der Rohbauarbeiten am Haus ausgeführt werden. Später wird das erheblich teurer. Das gilt auch für die Rohbauarbeiten an Garagen oder anderen Nebenanlagen. Roh- und Feinplanie Hierunter versteht man das Einebnen und Anpassen des Baugrundstückes nach Gebäudefertigstellung. Sparen fängt hier mit der frühzeitigen Planung der Außenanlagen an. Wenn der Baubetrieb mit dem Erdaushub beginnt, muss klar sein, an welcher Stelle wie viel Erde zur Formung des Geländes benötigt wird. Beachten Sie folgende Regeln: Erdmassenausgleich frühzeitig so planen, dass nicht beim Aushub Erde abgefahren wird, die später wieder benötigt wird. Denken Sie daran, dass Erde beim Einbauen verdichtet werden muss. Erdreich, welches wieder verwendet werden soll, wird so auf dem Gelände gelagert, dass möglichst wenig Erde bewegt werden muss. Das grobe Einebnen des Geländes (Rohplanie) lassen Sie vom Rohbauunternehmer mit Maschinen durchführen. Die lohnintensive feinere Bearbeitung (Feinplanie) können Sie selbst vornehmen. Sorgen Sie dafür, dass das Anlegen aller Leitungsgräben räumlich und terminlich koordiniert erfolgt. Stufengräben, in denen mehrere Leitungen in der Höhe und seitlich versetzt verlaufen, sparen Aushub- und Verfüllarbeiten. Die gesamten Grabarbeiten (Leitungen, Zaun- und Mauerfundamente etc.) müssen vor Beginn der gärtnerischen Arbeiten abgeschlossen sein. Für diese Leistungen sollten mindestens 8 EUR je Quadratmeter Grundstücksfläche angesetzt werden. Stellplätze für Autos Das weitaus größte Einsparungspotenzial im Bereich der Außenanlagen bietet sich bei der Herstellung von Stellplätzen für Autos. Der finanzielle Spielraum bewegt sich in folgenden Größenordnungen: Für zwei Fahrspuren (ca. 5 m) aus Gehwegplatten (mit Unterbau) sind rund 800 EUR anzusetzen. Ein befestigter Stellplatz 3 x 5 m mit Betonpflaster ist für 1000 bis 1400 EUR zu bekommen, hinzu kommt die Fläche der Zufahrt. Einen überdachten, sonst offenen Stellplatz (Carport), einschließlich der befestigten Stellfläche gibt es ab etwa 4500 EUR. Für individuell geplante und konventionell erstellte Garagen müssen je nach Ausführung ca bis EUR veranschlagt werden. Abstellplatz statt Garage Falls Garagen baurechtlich nicht zwingend vorgeschrieben sind, sind diese erste Streichposition in Ihrer Kalkulation. Zumal die nachträgliche Erstellung fast immer unproblematisch ist. Ein Stellplatz ist fürs Erste mit minimalem Aufwand herzustellen. Soll der Verzicht auf die Garage nicht als Mangel erscheinen, so kann ein Teil des Gesparten (falls vorhanden) in einen attraktiven Belag der befestigten Fläche gesteckt werden. So können Sie sich für zusätzliche 700 EUR ein Natursteinpflaster leisten. Es kommen auch gebrauchte Baustoffe in Frage. Doch achten Sie auf die Preise, Neuware ist manchmal billiger. 152 AUSSENANLAGEN

148 Denken Sie bei der Kalkulation an die nötige Zufahrtsfläche, durch die sich die zu befestigende Fläche in den meisten Fällen verdoppelt. Carport statt Garage Ein Abstellplatz kann nachträglich mit einem Schutzdach ergänzt werden. Hierzu bieten sich Konstruktionen aus druckimprägnierten Hölzern oder aus Stahlprofilen an. Wenn man es vorher einplant, kann so ein Carport später mit einer Schutzwand (z.b. auf der Wetterseite) versehen oder zur geschlossenen Garage ausgebaut werden (siehe Abb. unten). Eine Bepflanzung des Carports mit Kletter- oder Rankgewächsen (Knöterich, wilder Wein, Waldrebe usw.) sorgt für Schatten und Sichtschutz und kann auch sehr einfache Lösungen aufwerten. Ein Beispiel für in den Gebäudeentwurf integrierte Carports ist auf Seite 16 oben abgebildet. Fertiggarage Fertiggaragen sind preiswerte Serienprodukte, zumeist aus Beton, aber auch aus Stahl, Stahlblech oder in Holzkonstruktion. Sie werden entweder auf ein vorbereitetes Fundament gesetzt, einfachere Ausführungen werden mit Erdnägeln befestigt. Es gibt auch Selbstbausätze. Trotz vielfältiger Modelle und Ausstattungsvarianten sind sie nicht ohne weiteres in spezifische Architekturvorstellungen zu integrieren. Die Einstiegspreise liegen (jeweils ohne befestigte Stellfläche und Zufahrt) für einen gedeckten Carport bei 2700 EUR für Fertiggaragen bei ca EUR. Mit Rücksicht auf Bauvorschriften und die Ästhetik muss aber eher mit dem Doppelten gerechnet werden. Auch hier kann eine intensive (möglichst immergrüne) Bepflanzung eingegangene gestalterische Kompromisse zumindest teilweise kompensieren. KeIlergarage Kellergaragen sind bei Reihenhausanlagen nicht selten. Sie rentieren sich, wenn das Grundstück knapp und teuer ist. Es ist eine Aufgabe des Architekten, im Einzelfall zu prüfen, ob eine solche Lösung technisch und wirtschaftlich in Frage kommt. Voraussetzung ist eine geeignete Höhenlage von Gebäude und Straße. Rampen sind teuer und müssen im Winter bei Eis und Schnee geräumt und gestreut werden. Eine Variante der Kellergarage ist die Ausbildung eines Luftgeschosses anstelle eines Erdgeschosses. Auch diese Lösung wird nur bei Hanglagen in Frage kommen. Garage später bauen Wollen Sie den Garagenbau zurückstellen, sollten Sie ihn genehmigen lassen (soweit eine Genehmigung nach der jeweiligen Landesbauordnung erforderlich ist). Eine erteilte Baugenehmigung ist befristet (z.b. auf 3 Jahre) und muss per Antrag verlängert werden. Wenn Sie eine Garage bauen, dann sollten Sie genügend Platz für Winterreifen, Fahrräder, Werkzeug und Gartengeräte schaffen, soweit diese Dinge nicht an anderer Stelle unterzubringen sind. Da Garagen streng genommen nicht als Abstellraum genutzt werden dürfen, sollte die hierfür vorgesehene Fläche durch eine Wand abzutrennen sein. Hierzu können im Rahmen der Bebauungsvorschriften Länge, Breite und Höhe der Garage Ihren Erfordernissen angepasst werden. Auch bei Fertiggaragen gibt es hier Spielraum. Wenn Sie den schrittweisen Ausbau eines Stellplatzes zur Garage beabsichtigen, dann müssen Fundamente, Bodenbefestigung u.ä. Vorkehrungen gleich bei der ersten Baumaßnahme so hergestellt werden, dass später keine Vorleistungen zerstört werden müssen. Beschränken Sie sich aber auf das, was nachträglich nur mit höherem Aufwand erstellt werden kann. AUSSENANLAGEN 153

149 Gebäudebewuchs Bewachsene Fassaden sind schön. Zudem schützt der Bewuchs im Sommer vor Sonne und Durchfeuchtung, im Winter falls immergrün vor Kälte, besonders Wind. Die meisten in Frage kommenden Pflanzen brauchen eine Kletter- oder Rankhilfe, einige (z.b. Efeu, Geißblatt, bestimmte Sorten des wilden Weins) kommen ohne diese Hilfe aus. Übrigens schaden direkt auf der Fassade wachsende Pflanzen einem intakten Putz nicht. Die Wahl der Pflanze muss Boden, Windverhältnisse und Besonnung berücksichtigen. Beratung ist zu empfehlen. Denken Sie dabei auch an Spalierobst an der Fassade. Ein geeignetes Rankgerüst ist leicht selbst herzustellen. Die Kosten für das Material liegen zwischen 7 und 14 EUR je Quadratmeter Fassadenfläche. Die Befestigung in der Fassade muss robust sein. Das Gewicht einer nassen oder mit Schnee versetzten Blätterwand ist beträchtlich. HoIz im Außenbereich Holzroste sind ein kostengünstiger und sehr beliebter Belag für Freisitze und Terrassen. Man unterscheidet aufliegende und aufgeständerte Konstruktionen. Einfacher, aber meist auch weniger haltbar ist der auf einem wasserdurchlässigen Unterbau aus Kies (etwa 25 cm) und Sand (etwa 15 cm) aufliegende Rost. Es können handelsübliche oder individuell gefertigte Holzroste verwendet werden. Die Bretter sollten nicht breiter als 12 cm und mindestens 25 mm dick sein. Aufgeständerte Roste liegen auf einem Balkenrost, der mit Abstand zum Erdboden von Stahlstützen in Betonfundamenten getragen wird. Die aufwändigere Konstruktion kann durch eine Blech- oder Folienabdeckung der tragenden Balken gegen Nässe geschützt und damit die Lebensdauer erhöht werden. Geeignete (heimische) Hölzer sind Eiche, Douglasie, Fichte, Kiefer und Lärche. Für weniger dauerhafte Hölzer ist chemischer Holzschutz vorgesehen, das ist aber Ihre Entscheidung. Nach den selben konstruktiven Prinzipien können im Außenbereich auch Holztreppen hergestellt werden. Sie halten zwar nicht ewig, aber lange genug, um im Vergleich mit anderen Materialien wirtschaftlich zu sein. Ein Vorteil von Holztreppen: Sie trocknen schnell und tauen schnell ab. Befestigte Flächen Kosten Ausführungsart EUR/m 2 Wassergebundene Beläge aus mineralischen Schichten (nach Unterbau und Kante) Asphalt- und Betonbeläge (nach Unterbau und Kantenausbildung) Gehwegplatten und Betonverbundsteine mit Unterbau und Kante Ziegelpflaster mit Unterbau und Kante Natursteinpflaster mit Unterbau und Kante ab 130 Holz ist im Freibereich eine kostengünstige und attraktive Alternative zu festen Belägen. Die Bearbeitung des Bodens (Unterbau) entfällt. Weitere Vorteile: Die Flächen bilden keine Pfützen, erwärmen schnell und trocknen gut ab. 154 AUSSENANLAGEN

150 Pflanzen statt pflastern! Die kostengünstigste Form der Gestaltung der Außenanlagen ist die Bepflanzung, deshalb sollten befestigte Flächen möglichst klein gehalten werden. Wegen des notwendigen Unterbaues gilt dies besonders für befahrbare Flächen. Doch wo befestigte Flächen nötig sind, sollen sie so ausgeführt werden, dass möglichst viel Niederschlag in den Boden gelangt. Deshalb sollen Beläge nicht dicht, sondern mit großen Fugen verlegt werden. Das ist gut für den Boden und entlastet die Kanalisation. Die Kosten befestigter Flächen erreichen leicht Beträge von 45 bis 60 EUR/m 2, bei ausgesuchten Materialien das Doppelte. Wer selbst Hand anlegt, kann etwa die Hälfte der Kosten einsparen. Halten Sie nach gebrauchten Materialien Ausschau. Böschungen können preiswert mit Systemsteinen (z.b. L- oder U-Steine) oder aber mit Palisaden aus imprägnierten Hölzern hergestellt werden. Beide Ausführungen sollten intensiv bepflanzt werden. Zur Überwindung kleiner Geländeunterschiede eignen sich Trittsteine oder Treppen aus Holzbalken mit Hinterfüllung aus Kies, Erde oder Rinde. Pflanzungen Kosten Ausführungsart EUR/m 2 Anlegen einer Wiese Anlegen von Pflanzflächen, nach Pflanzdichte und Auswahl EUR/lfm Hecken, je nach Höhe ab 45 Hecke aus Feldahorn, selbst gepflanzt ca. 11 Allgemein gilt für die Bepflanzung: Wer Geduld hat, zahlt weniger. Die Preise für Sträucher und Bäume steigen mit der Größe der Pflanzen beträchtlich. Heimische Pflanzen sind billiger als exotische, zudem weniger anfällig gegen Schädlinge aller Art und schließlich bieten sie der heimischen Vogelwelt Nahrung. Und: Gehen Sie zum Nachbarn und bitten Sie ihn um Ableger von seinen Stauden. Die wachsen garantiert! Außerdem ist das eine gute Gelegenheit, sich etwas zu beschnuppern. Einfriedungen Es lohnt sich bei Einfriedungen, nach ihren wichtigsten Funktionen zu differenzieren. Wenn Sie den Freisitz zum Nachbarn akustisch abschirmen wollen, so ist eine Mauer die beste, aber auch mit Abstand teuerste Lösung. Vielleicht genügt auch ein dichter Bretterzaun. An anderer Stelle kann es genügen, die Grundstücksgrenze nur durch einen gespannten Draht zu markieren und im Laufe der Zeit eine Hecke heranwachsen zu lassen. Der psychologische Effekt einer Abgrenzung zur Straße wird im Allgemeinen bereits mit einfachen und niedrigen Einfriedungen erreicht. Einfriedungen Kosten Ausführungsart EUR/m 2 Maschendrahtzäune, kniehoch, ab ca. 40 Maschendrahtzäune, mannshoch, ab ca. 75 Lattenzäune, ca. 160 cm hoch, ab ca. 95 Bretterzäune ab ca. 185 Mauern ab ca. 210 Warum muss eigentlich jeder Weg im Garten befestigt sein? Der Aufwand für die Bepflanzung kann reduziert werden, wenn vor Baubeginn die für die Bauabwicklung nicht unbedingt erforderlichen Flächen durch eine Abtrennung geschützt werden. Zur Absicherung sind dann entsprechende Passagen in den Verträgen mit den ausführenden Unternehmern vorzusehen. AUSSENANLAGEN 155

151 Aussenanlagen Auf einem für unbebaubar erklärten Grundstück in Melle steht dieses einfache Wohnhaus für eine dreiköpfige Familie. Die Architektin erklärt: Das Haus konstituiert sich aus ineinander geschachtelten Teilen, um differenzierte räumliche Beziehungen zwischen innen und außen, Intro- und Extroversion zu artikulieren: massiver Kern mit dienenden Räumen im Innersten des Hauses aufgeständerte Holzschachtel mit allen bedienten Wohnräumen schwebende Holzterrassen als Extension des Innenraumes im Sommer eigener Garten und malerische Nachbargärten als geborgter Landschaftsraum für die Gesamtkomposition. Neben der atmosphärischen Verschachtelung von Raum liegt eine besondere technische Intelligenz des Hauses in seiner räumlichen Konfiguration als passives Niedrigenergiehaus: der Kern als Speicherelement (Trombe-Effekt), die sonnenexponierten Wände als durchlässige, durch Sonnensegel und Holzjalousien steuerbare Membrane. Strategisch operiert dieses Bauvorhaben mit drei Kostenvorteilen: geringe Grundstückskosten für eine scheinbar unattraktive Liegenschaft geringe Baukosten durch Holzbauweise und einfache Materialien extrem niedrige Betriebskosten durch passive Niedrigenergie-Bauweise. Materialien: sibirisches Lärchenholz, Glas, Sichtbeton, verzinkter Stahl, Edelstahllochbleche und -seile Nutzfläche innen: 219,5 m 2 Nutzfläche außen: 87,5 m 2 Wohnfläche: 263,25 m 2 Bauwerkskosten EUR je m 2 Nutzfläche innen: 1600 EUR (umgerechnet für 2016) Arch.: Kirsten Schemel 156 AUSSENANLAGEN

152 Obergeschoss Erdgeschoss Eingang 2 WC 3 Küche 4 Essen 5 Wohnen 6 Arbeiten 7 Zimmer 8 Bad 9 Ankleide 10 Zugangssteg (Abb. links) 11 Garage AUSSENANLAGEN 157

153 Architekten und Bildnachweis ARCHITEKTEN UND BILDNACHWEIS A: Architekt / F: Fotograf ohne Angabe: Fotos vom Architekten Einbandvorderseite (links > rechts): A: Becher + Rottkamp (siehe 67) A: R S T Richard Stihler A: Schroetter-Lenzi 2 A: H2M Architekten Kulmbach (09221) F: Johannes Kottjé, 11 links A: baurmann.dürr (siehe 122) 11 rechts A: Becker + Schöne (siehe 118) 12, 13 A: krampulz meyer architekten Stuttgart Tel.: (0711) A: Walter Stolz Rosenheim Tel.: (08031) A: Udsen, Kopenhagen (DK) 16 A: Höfler und Kandel, Siegen/Berlin F: Autor 17 A: Grollmitz Zappe Architekten Berlin Tel.: (030) F: Kirsti Kriegel / 19 A: Röpke Architekten GmbH München Tel.: (089) A: JUDARCHITEKTUR Stuttgart Tel.: (0711) F: Rafael Krötz, 21 unten A: dmsw Dahlhaus, Müller (siehe 35) 24 A: Marcus Patrias Architekten Dortmund Tel.: (0231) , 27 A: Atelier Werner Schmidt CH-7166 Trun Tel.: +41 (81) oben A: Becher + Rottkamp (siehe 67) 31 A: G.A.S. Sahner Architekten Stuttgart Tel.: (0711) F: Peter Bonfig, München 34 A: Nägeliarchitekten Berlin Tel.: (030) F: Johannes Marburg 35 A: dmsw Dahlhaus, Müller Berlin Tel.: (030) oben A: Schulten, Aachen F: Zeitschrift Zuhause 39 unten A: baurmann.dürr (siehe 122) 56 A: luka architekten leipzig Leipzig Tel.: (0341) F: Autor 60 A: Thorsten Luka (siehe 56) mit Gunnar Volkmann Leipzig Tel.: (0341) LBS-Broschüre Bauen mit Zukunft Stuttgart, 2002, S A: Martina Schlude (siehe 91) 67 A: Becher + Rottkamp Berlin Tel.: (030) unten A: Kim, Hartford (USA) 72 oben A: Hosby Haus GmbH, Wahlstedt 73 oben A: Köpke, Kulka, Töpper, Architekten Bielefeld 73 unten A: Michael Alder, Basel 74 A: Kirsten Schemel Architekten Berlin Tel.: (030) oben A: Baufrösche Architekten Kassel Tel.: (0561) oben A: Nägeliarchitekten (siehe 34) 82 unten links A: Martina Schlude (siehe 91) 82 unten mittig A: Hanspeter Müller, Basel 82 unten rechts A: Reinhard Singer büro x (siehe 130) 83 oben links A: Achim Dreischmeier Koserow F: Autor 83 oben rechts aus Neues Bauen mit Kalksandstein F: Kinold, München 158 ARCHITEKTEN UND BILDNACHWEIS

154 91 A: Schlude Ströhle, Martina Schlude Stuttgart Tel.: (0711) , 95 A: fesselet krampulz architectes CH-1800 Vevey Tel.: +41 (21) mit Michael Meyer, Freier Architekt Stuttgart (siehe 12) 98 oben A: Becker + Schöne (siehe 118) 98 mittig A: baurmann.dürr (siehe 122) 98 unten A: Reinhard Singer büro x (siehe 130) 99 oben A: Andreas Meck und Brigitte Püls München Tel.: (089) F: Michael Heinrich / 99 unten A: Reinhard Singer büro x (siehe 130) 102 obere Reihe A: Martina Schlude (siehe 91) 102 unten A: Thorsten Luka (siehe 56) 110 links A: Becker + Schöne (siehe 118) 110 mittig A: Martina Schlude (siehe 91) 110 rechts A: Freiraum Architekten Konstanz Tel.: (07531) F: René Lamb / oben A: dmsw Dahlhaus, Müller (siehe 35) 111 unten F: Kenngott-Treppen, Sinsheim Tel.: (07261) oben A: Luka, Volkmann (siehe 60) 114 unten A: Helmut Hagmüller Schaudt Architekten Konstanz Tel.: (07531) F: René Lamb / 118, 119 A: Becker + Schöne Architekten Neustadt/Weinstraße Tel.: (06321) A: baurmann.dürr Architekten Karlsruhe Tel.: (0721) F: Stephan Baumann unten A: Martina Schlude (siehe 91) 126 oben A: baurmann.dürr (siehe 122) 126 unten A: Thorsten Luka (siehe 56) 127 oben A: Martina Schlude (siehe 91) 127 unten A: Franz Oswald, Bern (CH) F: Baumann, Hünibach-Thun (CH) 130, 131 oben A: Reinhard Singer büro x Würzburg singer.buerox@t-online.de Tel.: (09366) F: Stephan Baumann unten links A: Helmut Hagmüller (siehe 114) 131 unten rechts A: baurmann.dürr (siehe 122) 134 A: baurmann.dürr (siehe 122) 138 A: baurmann.dürr (siehe 122) 139 A: 3PO > Bopst Melan (siehe 142) 142 A: 3PO > Bopst Melan Potsdam Tel.: (0331) A: Hans Kneidl, Architekten Weiden (0961) F: Johannes Kottjé (siehe 2) 147 oben links A: Fink + Jocher, München (089) oben rechts, mitte rechts A: baurmann.dürr (siehe 122) 147 mitte links, unten A: Martina Schlude (siehe 91) 150 A: baurmann.dürr (siehe 122) 151 oben A: Helmut Hagmüller (siehe 114) 154 unten links A: baurmann.dürr (siehe 122) 154 unten rechts, 155 oben F: Bühler, Tomelilla (S) 156, 157 A: Kirsten Schemel (siehe 74) F: Carsten Cramer / Impressum Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen. Verlagsgruppe Random House FSC N Deutsche Verlags-Anstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, München 8., vollständig aktualisierte und überarbeitete Ausgabe DVA 2003, 2005, 2006, 2008, 2011, 2012, 2013 Covergestaltung und Herstellung: Susanne Hermann/DVA Lithografie: Helio Repro, München Druck und Bindung: Alföldi Nyomda Zrt., Debrecen Printed in Hungary ISBN ARCHITEKTEN UND BILDNACHWEIS 159

155 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Achim Linhardt Attraktiv bauen mit kleinem Budget Mit systematischer Planung zu niedrigen Kosten Gebundenes Buch, Pappband, 160 Seiten, 17,0 x 24,0 cm ISBN: DVA Bildband Erscheinungstermin: Mai 2017 Mit fünf Strategien zu niedrigen Baukosten Vollständig aktualisierte Neuausgabe: Der Top-Seller für alle Bauherren. Kosten entstehen nicht, sondern sie werden gemacht: Es sind Hunderte von Entscheidungen, die ein Haus in seinen Eigenheiten bestimmen und jede davon ist eine Kostenentscheidung. Je mehr der Bauherr darüber weiß, desto besser wird er sein Budget einhalten können. Dieser Ratgeber zeigt Strategien zur Kostenersparnis, erläutert die Grundlagen von Planung und Bauablauf und macht so jeden Bauwilligen zum kompetenten Partner am Bau.

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