Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, den 13. September 2017 K A 3 Wt Telefon: 9(0)

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1 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin, den 13. September 2017 K A 3 Wt Telefon: 9(0) finn.weuthen@kultur.berlin.de An die Vorsitzende des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten über den Vorsitzenden des Hauptausschusses über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei G Sen Kapitel Senatsverwaltung für Kultur und Europa - Kultur Titel Zuschuss an die Stiftung Stadtmuseum für Investitionen Drucksache Nr. 18/0500 Rote Nummer: 0500 Kult: 0060 Vorgang: 9. Sitzung des Ausschusses für Kulturelle Angelegenheiten vom Ansätze (tabellarisch) zu allen thematisierten Titeln, und zwar für das abgelaufene Haushaltsjahr: laufende Haushaltsjahr: kommende Haushaltsjahr (geplant): Ist des abgelaufenen Haushaltsjahres: Verfügungsbeschränkungen: aktuelles Ist: Gesamtkosten: Der Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten hat in seiner oben bezeichneten Sitzung Folgendes beschlossen: Bericht: Wie ist der aktuelle Stand für das Marinehaus - zu Herrichtung - Zeitplanung - Konzeption? Ich bitte, den Beschluss damit als erledigt anzusehen. Seite 1 von 5

2 Hierzu wird berichtet: 1. Sachverhalt Der Stand der Planungen des Museums- und Kreativquartiers am Köllnischen Park mit der Herrichtung des Marinehauses und der Sanierung des Märkischen Museums wurde dem Hauptausschuss zuletzt mit dem Bericht Rote Nummer 1980 C vom erläutert. Die Herrichtung des Marinehauses ist im Kontext mit der Sanierung des Märkischen Museums zu betrachten. 1.1 Ausgangssituation Das Märkische Museum und das Marinehaus bedürfen einer umfassenden baulichen Ertüchtigung und Modernisierung. Die Gebäudesubstanz des Märkischen Museums ist grundlegend sanierungsbedürftig, die technische Infrastruktur genügt nicht den aktuellen Anforderungen und Servicefunktionen müssen verbessert werden. Das seit den achtziger Jahren leerstehende Marinehaus ist marode und in seiner Substanz gefährdet. Geplant ist, unter der Ägide der Stiftung Stadtmuseum Berlin das Märkische Museum grundlegend zu sanieren und modernisieren. Zugleich soll der stadthistorisch bedeutsame Museumsstandort durch eine flexibel zu nutzende Präsentations- und Produktionsfläche im Marinehaus ergänzt werden, in dem die aktuelle kreative Dynamik der Hauptstadt, für die das Labor Berlin als international bedeutsamer Kunstproduktionsort weltweit steht, erlebbar ist. 1.2 Investitionsziel Ziel des Gesamtprojektes ist die Stärkung und Aktivierung des Kulturstandortes am Köllnischen Park als Museums- und Kreativquartier in der Berliner Mitte Investitionsziel Märkisches Museum Das herausragende kulturelle Erbe muss in seinem Bestand gesichert und erhalten bleiben. Um den Anforderungen an ein modernes Ausstellungshaus zukünftig gerecht werden zu können, ist eine bauliche Sanierung und Modernisierung des Märkischen Museums erforderlich. Folgende Aspekte stehen dabei im Fokus: a. Bauwerkssanierung und -modernisierung für einen nachhaltigen Substanzerhalt des kulturellen Erbes b. Modernisierung der technischen Infrastruktur für zeitgemäße Präsentationsformate (Vermittlung) c. Verbesserung der Raumorganisation für niedrigschwellige Nutzerorientierung (Teilhabe) d. Aktivierung von Flächenressourcen zur Attraktivitätssteigerung des Museumsbesuchs (Audience Development) Seite 2 von 5

3 1.2.2 Investitionsziel Marinehaus Das Marinehaus soll als Präsentations- und Produktionszentrum hergerichtet werden. a. Herstellung von Präsentationsflächen, d. h. Flächen, die in unterschiedlichen Bespielungsvarianten einen zeitgemäßen Ausstellungsbetrieb ermöglichen. b. Schaffung von Flächen für die Vermittlungsarbeit des Stadtmuseums c. Herstellung von Produktionsflächen, d. h. Flächen für Projekträume, Co-Working, Arbeitsräume / Ateliers etc. 1.3 Investitionsbedarf Der Gesamtfinanzierungsbedarf für die Umsetzung der Maßnahmen liegt bei 65 Mio. und ergibt sich wie folgt: Sanierung und Modernisierung Märkisches Museum: 38 Mio.. Herrichtung Marinehaus: 27 Mio Finanzierung Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) hat sich dazu bereit erklärt, 50 % der Gesamtkosten als Festbetrag im Rahmen einer Zuwendung an die Stiftung Stadtmuseum Berlin zu übernehmen. Da von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB-Stiftung) eine Zusage zur Finanzierung von weiteren 10,3 Mio. an die Stiftung Stadtmuseum vorliegt, sind aus dem Berliner Landeshaushalt 22,2 Mio. aufzubringen. Landesseitig werden diese Mittel als zweckgebundener investiver Zuschuss an die Stiftung Stadtmuseum Berlin zur Bewirtschaftung nach 34 Landeshaushaltsordnung (LHO) ausgereicht. 2. Konzeption Marinehaus Während die Flächen im Märkischen Museum saniert und modernisiert werden, wird mit dem Marinehaus ein Standort entstehen, an dem sich die inhaltliche Arbeit der Stiftung ungewöhnlichen Formaten, Kontexten und Kooperationen öffnet. Als Teil eines Kreativquartiers wird das Marinehaus neuen Formen der Vermittlungs- und Veranstaltungsarbeit der Stiftung Stadtmuseum Berlin ebenso Raum bieten wie der Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern. Entstehen soll so ein Begegnungsraum für Künstlerinnen und Künstler, stadttheoretische Vordenker, allgemein Stadtinteressierte und natürlich das klassische Publikum des Stadtmuseums. Durch die breite Vernetzung eines kulturhistorischen Museums mit Künstlerinnen und Künstlern und weiteren Akteurinnen und Akteuren entsteht ein deutlich belebender Neuzusammenhang für den Standort am Köllnischen Park. Das Märkische Museum mit seiner historisierenden Architektur zielt dabei auf eine historische, an Sammlungsobjekten orientierte Museumsarbeit und verspricht hier in den nächsten Jahren sein großes Potential neu auszuspielen. Dieses Potential liegt vor allem in der Präsentation historischer Ausstellungen und einer Auseinandersetzung mit der Geschichte Berlins. Das Marinehaus bietet demgegenüber künftig die Seite 3 von 5

4 Möglichkeit, auf ganz neu gestalteten Flächen eine gegenwartsorientierte und kreative Museumsarbeit des 21. Jahrhunderts zu entwickeln, die weniger die klassischen Ausstellungsbetrachterinnen und Ausstellungsbetrachter anspricht, sondern künftige Mitgestalter und Nutzer. Die Stiftung Stadtmuseum Berlin positioniert sich also im Marinehaus mit neuen, den aktuellen Fachdebatten über Rolle und Funktion von Stadtmuseen entsprechenden Formen der Museumsarbeit, es geht nicht nur um die Geschichte der Stadt, sondern auch um Gegenwart und Zukunft. Mit diesem Pilotprojekt behauptet die Stiftung Stadtmuseum Berlin ihre Bedeutung als eines der wichtigsten und größten europäischen Stadtmuseen. Am 18. Juli 2016 hat der Direktor der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Paul Spies dem Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten und der breiten Öffentlichkeit die konzeptionellen Leitlinien für die Zukunft des Stadtmuseums Berlin (u.a. Marinehaus) vorgestellt. Die Pläne wurden vom Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Stiftungsrat der Stiftung Stadtmuseum Berlin wurde ebenfalls beteiligt. 3. Stand der Planungen 3.1 Erstellung Bedarfsprogramme Im Rahmen einer Arbeitsgruppe AG Bedarfsplanung wurden seit Januar 2016 unter Federführung der damaligen Senatskanzlei - Kulturelle Angelegenheiten als Bedarfsträger und Zuschussgeber die Bedarfsermittlungen durchgeführt. Folgende weitere Beteiligte waren in dieses Verfahren eingebunden: Stiftung Stadtmuseum Berlin: Nutzer Gesellschaft für Stadtentwicklung ggmbh: Projektentwickler Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM): Geschäftsbesorgerin SILB und Baudienststelle Folgende Beteiligte wurden sukzessive in den Prozess eingebunden. DKLB-Stiftung: Zuwendungsgeber Bund, bzw. Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) als Zuwendungsgeber, Bundesministerium für Umwelt und Bauen (BMUB) sowie Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) als Technische Prüfinstanz gemäß Richtlinien für die Durchführung von Zuwendungsbaumaßnahmen (RZBau) Bundesministerium für Finanzen (BMF) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen: technische Prüfinstanz gemäß Allgemeiner Anweisung für die Vorbereitung und Durchführung von Bauaufgaben Berlins (ABau). Am wurden die Bedarfsprogramme beider Teilprojekte bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zur Prüfung eingereicht. Seite 4 von 5

5 3.2 Baufachliche Prüfung und Genehmigung Mit Prüfvermerken vom und liegen für beide Teilprojekte die baufachlichen Genehmigungen vor. Das Ziel, bis Ende 2016 geprüfte Bedarfsprogramm für das Gesamtprojekt als Grundlage für die Anmeldung, bzw. Fortschreibung der Finanzplanung des Landes Berlin vorzulegen, wurde somit erreicht. 4. Kofinanzierung durch den Bund 4.1 Formales Verfahren Es handelt sich um eine Landesbaumaßnahme, die auf der Grundlage der ABau Berlin geplant und durchgeführt werden soll. Die Richtlinien für die Durchführung von Zuwendungsbaumaßnahmen des Bundes (RZBau) werden daneben soweit möglich und sinnvoll angewendet. Mit Schreiben der BKM vom an die Stiftung Stadtmuseum Berlin liegt die haushaltsmäßige Anerkennung des Bundes auf Grundlage der Bedarfsprogramme vor. Auf Veranlassung des Bundes wurde zwischen dem Bund, der DKLB-Stiftung und für das Land Berlin von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa eine Finanzierungsvereinbarung über die Finanzierung und Durchführung des Projektes verhandelt. Der Unterzeichnungstermin ist für den im Märkischen Museum vorgesehen. 5. Nächste Planungsschritte und Terminplanung Auf Grundlage der baufachlichen Genehmigung der Bedarfsprogramme durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und der haushaltsmäßigen Anerkennung des Bundes werden die nächsten Planungsschritte (Erstellung der Vorplanungsunterlagen - VPU) veranlasst. Entsprechende Ausschreibungs- und Vergabeverfahren für die erforderlichen Planungsleistungen werden derzeit von der BIM vorbereitet und durchgeführt. Der Baubeginn des Gesamtprojektes ist laut geprüftem Bedarfsprogramm ab dem Jahre 2020 zu erwarten. Inwieweit diese Rahmenterminplanung aufgrund der komplexen Beteiligungs- und Prüfverfahren mit dem Bund anzupassen ist, wird im Zuge der Erstellung der Vorplanungsunterlagen geprüft und sukzessive aktualisiert werden. In Vertretung Dr. Torsten Wöhlert Senatsverwaltung für Kultur und Europa Seite 5 von 5