Experimentalphysik E1
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- Albert Pfeiffer
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1 Experimentalphysik E1 Elastizitätslehre Alle Informationen zur Vorlesung unter : Jan. 2016
2 Elastizitätsgrenze und Plastizität Zugfestigkeit Versuch Biegung
3 Atomares Bild der plastischen Deformation Gitterfehler Versetzungen
4 Zugspannung und Dehnung σ D = F A Zugspannung (stress) ε = Δl l Dehnung (strain) E σ = ε D = F Δl A l Elastizitätsmodul (Young-Modulus) σ D = E ε & $ % N 2 m # = Pa! " Hooksches Gesetz
5 SW carbonnanotubes
6 Elastische Hysterese, Deformationsarbeit Unter Einwirkung der Zugspannung σ erfährt ein Körper die Elongation ε. Im ε-σ-diagramm wird dabei der Weg 0A zurückgelegt. Wird σ danach wieder auf 0 gesetzt, so verbleibt eine Elongation (Punkt B). elastische Hysterese Durch temporäres Ausüben des Druckes p = -σ auf den Körper gelangt dieser über Punkt C zu Punkt D.
7 Elastische Hysterese, Deformationsarbeit Beim Durchlaufen der (geschlossenen) Kurve ABCDA, genannt elastische Hysterese-Schleife, wird die Arbeit W verrichtet. Für einen Quader mit dem Querschnitt q ist die Arbeit W: W = ΔL F dl = q σ dl 0 ε ΔL = q σ L dε = V σ dε 0 0 ε 0 pro Volumeneinheit zu verrichtende Arbeit Im Geltungsbereich des Hooke schen Gesetzes gilt: σ = E ε => W elast = 1 2 E V ε 2 Außerhalb des Bereiches σ ~ ε gilt: σ dε 0 => Die pro Volumen in Wärme umgesetzte Arbeit entspricht der Fläche des Graphen.
8 Querkontraktion d - Δd µ = Δd d ΔL L Poisson-Zahl L L + ΔL d ΔV = ( d + Δd) 2 ( L + ΔL) dl 2 = d 2 ΔL + 2LdΔd + LΔd 2 + 2dΔdΔL + ΔLΔd 2 δ ΔV V ΔL L + 2 Δd d ΔV V = ΔL L ΔV V = p E # 2Δd & 1+ d % ΔL ( $ L ' = ε ( 1 2µ ) ( 1 2µ ) Allseitige Deformation: z.b. Druck δ = -p Bemerkung: µ < 0,5 ΔV > 0
9 Kompressibilität p 1 p 2 Δp = K ΔV V K : Kompressionsmodul V 1 V 2 ΔV V = κ Δp κ = 1 K Kompressibilität Festkörper und Flüssigkeiten sind inkompressibel (K ist groß)
10 Schubspannung und Scherung l γ Δl A F σ S γ = = Δl l F A : Schubspannung : Scherwinkel Δl l Definition Schubmodul, G: Einheit [τ,g]=pa σ S = G γ
11 Scherung und Torsionsmodul Scherkraft: Angriff tangential an einer Fläche Scherspannung: τ = F d 2 Resultat der Scherspannung: Verkippen der Kanten um den Winkel α: τ = G α mit dem Schub- / Scher- / Torsionsmodul G Die behandelten Kräfte sind alle auf atomare Kräfte zurück zu führen und damit miteinander verknüpft. Für isotrope Körper kann folgende Beziehung hergeleitet werden: E 2 G = 1 + µ mit κ = 1 => 2 G 3 K = 1 2 µ K = 3 ( E 1 2 µ ) 1 + µ
12
13 Torsion eines Kreiszylinders R ϕ r ϕ Δr ϕ r A = 2 π r Δr γ γ F γ = ϕ r l Torsion= Scherung F A = G γ M = F x R (Drehmoment) Seitenansicht einer Zelle M = G ϕ R4 2l π Richtmoment M = D * ϕ D * = G R4 2l π
14 Beispiel: Torsion eines Drahtes Der Draht wird aufgeteilt in Hohlzylinder mit Radius r und Dicke dr, außerdem in Segmente der Winkelbreite dφ. Um den Draht um den Winkel φ zu verdrillen ist die Scherspannung τ nötig: τ = G rϕ L = df da α rϕ L => df = G r ϕ L da = G rϕ L 2πr dr => dd = r df = 2πr 3 ϕ G dr L R 2πr 3 ϕ G D( ϕ) = dr = π R4 G L 2 L 0 ϕ = D r ϕ => D r = π R4 G 2 L Richtmoment
15 Biegung eines Balkens Ein Balken mit rechteckigem Querschnitt q = d b wird an einem Ende fest eingespannt und am anderen belastet. Lokal kann die Krümmung durch Kreisbogen mit Radius r beschrieben werden. Die Länge in der Mitte des Balkens bleibt unbeeinflusst (neutrale Faser). Eine Schicht in Höhe z des Balkens (z=0 entspricht der neutralen Faser) wird also verlängert um: Δl = z ϕ = z l r Für diese Längenänderung nötige Zugspannung: σ = E Δl l = E z r
16 Biegung eines Balkens Die auf eine rechteckige Schicht des Balkens mit der Breite b, der Höhe dz und dem Abstand z von der neutralen Faser, wirkende Kraft ist : b dz z z = 0 df = σ b dz = b E r z dz Dementsprechend wirkt das Drehmoment: dd = z df = b E z 2 dz r Über die gesamte Balkenhöhe ergibt sich: D = b E r d 2 d 2 z 2 dz = b E r d 3 12
17 Biegung eines Balkens Ursache der Biegung ist eine Kraft bei L, die an der Stelle x das Drehmoment D erzeugt: D = F 0 L x ( ) Der Balken biegt sich so lange, bis die beiden Drehmomente entgegengesetzt gleich groß sind: b E r d 3 12 = F 0 L x ( ) Die Krümmung am Ort x ist also: 1 r = 12 F 0 b E d 3 ( L x) Bei x=0 wird die Krümmung und damit die Zugspannung an der Oberseite (z=d/2)maximal. σ max = E d 2r = 6 F 0 L d 2 b => Einkerbung und nachfolgend Bruch des Balkens wenn σ max die Zerreissspannung des Materials überschreitet
18 Biegung eines Balkens Allgemein gilt für die Krümmung einer beliebigen Funktion z (x) ( Teubner): 1 r = z"" ( x) 3 ( 1+ z" ( x) 2 ) 2 z(x)=0 beschreibt die neutrale Faser des unbelasteten Balkens In der Näherung kleiner Durchbiegungen gilt: z" ( x) <<1 => z"" ( x) = 1 r = a ( L x ) a = 12 F 0 b E d 3 Zweimalige Integration mit den Randbedingungen z(0) = z (0) = 0 => z" ( x) = a L x 1 2 a x2 => z( x) = 1 2 a L x2 1 6 a x 3 Das Balkenende x=l biegt sich um s (Biegungspfeil) nach unten: s = z( L) = 1 3 a L3 = 4 F 0 b E L 3 d 3
19 Biegung eines Balkens Die Biegung eines Balkens mit beliebigem Querschnitt a lässt sich mit der Einführung des Biegemoments B (auch Flächenträgheitsmoment genannt) analog behandeln: x Längsachse des Balkens, Querschnittsfläche: Quader: Def. Biegemoment: B = d 2 b 2 A = B = dy dz z 2 dy dz z 2 dy dz = 1 12 d 3 b z= d 2 y= b 2 Der Biegungspfeil s ist dann allgemein gegeben durch: s = L3 3 E B F Andere Beispiele:
20 Biegung=Dehnung(Stauchung) L Δh Obere Hälfte wird gedehnt untere Hälfte gestaucht b a neutrale Faser s = 4L 3 E a 3 b F s = L3 3E B F B = z 2 dydx
21 Biegung eines Balkens Liegt der Balken auf beiden Enden und die Kraft F wirkt in der Mitte, so wird die maximale Durchbiegung s: s = L 3 4 E d 3 b F Die Kraft F verteilt sich je zur Hälfte auf beide Balkenhälften der Länge L/2 s wird um den Faktor 16 kleiner!
22 Beispiel: Torsion eines Drahtes Der Draht wird aufgeteilt in Hohlzylinder mit Radius r und Dicke dr, außerdem in Segmente der Winkelbreite dφ. Um den Draht um den Winkel φ zu verdrillen ist die Scherspannung τ nötig: τ = G rϕ L = df da α rϕ L => df = G r ϕ L da = G rϕ L 2πr dr => dd = r df = 2πr 3 ϕ G dr L R 2πr 3 ϕ G D( ϕ) = dr = π R4 G L 2 L 0 ϕ = D r ϕ => D r = π R4 G 2 L Richtmoment
23 Torsion Biegung => Federkonstants: k k = G r nR
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25 Rasterkraftmikroskop und Kraftspektroskopie
26 AFM experiments with single molecules custom-built instrument (M. Rief, H. Gaub et al., Science 275, 1295 (1997)): Deflection Piezopath intermolecular forces (binding interactions) intramolecular forces (polymer elasticity) Force [pn] Extension [nm]
27 Die Erde als deformierbarer Körper 3 Dichte / kg / m Druck / N / m Kruste ρ(r) p(r) Mantel r / km 6000 Tiefe / km flüssiger Kern Kern = ω Geoid 6000 fester Kern 1000 b= m F G F R F Z Abplattung ε = (a b) / a = 3, M a= m
28 Spannungstensor ik xx yx zx xy yy zy xz yz zz Hook sches Gesetz in Tensorschreibweise: C ijkl 1 j kl Spannungstensor Tensor 2. Stufe elastische Tensor Konstanten 4. Stufe Verzerrungstensor Tensor 2. Stufe
29 Verzerrungstensor r r u ' ik 1 u 2 x i k u x k i tensor, d.h. d.h. ein ein Tensor Tensor SS ik xx xy xz xy yy yz xz yz zz Hook sches Gesetz in Tensorschreibweise: C ijkl 1 j kl Spannungstensor Tensor 2. Stufe elastische Tensor Konstanten 4. Stufe Verzerrungstensor Tensor 2. Stufe
30 Die Härte eines Festkörpers Die Härte gibt den Widerstand eines Körpers beim Eindringen eines anderen an. Ritzverfahren: Der härtere Körper ritzt den anderen. Mohshärte Härteprüfung in der Technik: Brinellverfahren Die Eindrucktiefe h misst die Brinellhärte. Keine analytischen Beschreibungen mehr! - numerische Verfahren, - finite Elemente Rechnungen
31 Härteskalen Ritzverfahren nach Mohs Härteprüfung nach Brinell A: Eindruckfläche h : Eindrucktiefe A = 1 2 πd ( D D2 d 2 ) H B = F A Def.: Brinell-Härte
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