Images, Einstellungen & Nichtteilnahmemotive AG 1: Warum kommen sie denn nicht?
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- Irmgard Armbruster
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1 Images, Einstellungen & Nichtteilnahmemotive AG 1: Warum kommen sie denn nicht? Vortrag im Rahmen der 47. Bundeskonferenz der regional arbeitenden Volkshochschulen Dr. Jutta Reich-Claassen, Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Nikolaus Schneider, aktuelles forum Ahaus
2 Überblick Einführung Systematisierung von Gründen der Nichtteilnahme: (organisationale & institutionelle) Schranken, subjektive Gründe, individuelle Hemmnisse Einstellungen und Images als Nichtteilnahmemotive? Bekanntheitsgrad und Image von Volkshochschulen Soziale Milieus als Einstellungsgruppen Ausblick: Fragestellungen der Arbeitsgruppe
3 Gründe der Nichtteilnahme
4 Faktoren, die zu Nichtteilnahme führen Mikro-Ebene Lernende Person Meso-Ebene Bildungseinrichtung Makro-Ebene Politische und transnationale Rahmenbedingungen
5 Gründe des Nicht-Lernens: Barrieren, Problemlage Hemmnisse, Gründe Schranken Erreichbarkeit Zeit Raum, Ambiente Angebotsform Inhalte Organisation Personal Programm Support Teilnehmer finanzieller Aufwand Gründe Biographie/Situiertheit Erfahrungen Einstellungen/Werthaltungen Abschlüsse/Zertifikate Verwendungsinteressen Verwertungsinteressen Lerninteressen/Themeninteressen Erwartungen Hemmnisse Herkunft Erwerbstätigkeit Familie Berufliche Stellung Betriebsgröße Alter Region Geschlecht Handlungsstrategie im Lernkontext
6 Schranken/ Gelegenheitsstrukturen Zeitfenster Angebotsform Gebühren/Kosten Transparenz Erreichbarkeit/Lage Teilnehmerschaft Inhalte Gründe (subjektive Deutung und Interpretation) Weiterbildungsinteressen Wahrnehmung und Bewertung von Hemmnissen u. Schranken Ansprüche an Weiterbildung Prägende Bildungserfahrungen Einstellungen zu Weiterbildung (Weiter-)Bildungsverständnis (affektive Ebene) Wissen um Weiterbildung (konative Ebene) Einstellungen zu Weiterbildungsverhalten (konative Ebene) Hemmnisse Bildungsabschluss (schulisch/berufl.) Soziale Herkunft/ Soziales Milieu Erwerbsstatus Beruflicher Status Familienstatus Alter Geschlecht Betriebsgröße Einkommen Region/Wohnort Weiterbildungsverhalten (Teilnahme / Nicht-Teilnahme)
7 Einstellungen und Images als Nichtteilnahmemotive?
8 Hypothesen der Weiterbildungsforschung Weiterbildungsverhalten hängt zusammen mit: Images von Einstellungsobjekten der Erwachsenenbildung (Produkte, Mittel und Medien, Institutionen, Rahmenbedingungen) Images von Einstellungsobjekten alternativer (Frei)Zeitverwendungen Einstellungen der Person zu sich und anderen (Selbstbild, Autostereotype, Heterostereotype) Einstellungen zu Verhalten und Verhaltenskonsequenzen (Bildungsverhalten, Verhaltenskonsequenzen, alternative Verhaltensweisen) (vgl. Haeberlin/Sarges 1980)
9 Bildungsvorstellungen, Weiterbildungseinstellung und Weiterbildungsbeteiligung Formaler Bildungsabschluss Schulerinnerungen Bildungsbegriff/ Vorstellungen von Bildung Einstellungen zur Erwachsenenbildung Bildungsbereitschaft Tatsächliches Weiterbildungsverhalten vgl. Schulenberg 1957; Strzelewicz/Raapke/Schulenberg 1966; Schulenberg u.a. 1978
10 Bekanntheitsgrad und Image von Volkshochschulen
11 Bekanntheitsgrad von Weiterbildungseinrichtungen (MUC) Volkshochschule Berufsverbände, Kammern, Arbeitgeberverbände Firmen, Betriebe 19,0 29,5 % 84,5 Sprachinstitut Universitäten, Fachhochschulen Kirchliche Institutionen Stadt, Kultusministerium Gewerkschaften Vereine, Verbände (o. Berufsverbände) 16,6 16,6 13,4 11,5 8,0 7,8 EDV-Schulen 3,6 Kliniken, Gesundheitszentren, 2,4 Krankenkassen N=855
12 Image der Volkshochschule milieuübergreifende Dimensionen 1996 (Freiburger Studie) Positive Ausprägung Dimension Negative Ausprägung Horizonterweiterung Breites Angebot Mangelnde Vertiefung Freier Zugang Bildung & Kultur für alle für Anspruchsvolle ungeeignet Angemessene Preise Preiswerte Kursgebühr Qualität hat seinen Preis Vergnügen Freizeitcharakter Fehlende Ernsthaftigkeit Erweiterung des Bekanntenkreises Geselligkeit Bildungsabsicht als reiner Vorwand Interesse wecken Schnuppercharakter Fehlender Tiefgang Sinnvoller Ausgleich Angebot für nicht berufstätige Frauen Hausfrauenschule Unverbindlichkeit Hohe Fluktuation Mangelnde Kontinuität Soziale Integration Heterogenität der Dr. Jutta Reich-Claassen Institut für Pädagogik Teilnehmer Über-/Unterforderung (Vgl. Barz 2000)
13 Antizipiertes Teilnehmerprofil der MVHS
14 Assoziationen zum typischen Teilnehmer der mvhs (Image) Soziodemographische Faktoren: Psychographische Faktoren: Schwerpunkt ab 40 Jahren; Gruppe der 50+ stark im Kommen Hauptsächlich Frauen (ca. zwei Drittel) überproportional viele Hausfrauen & Frührentner Einfachere Angestellte ( keine Fließbandarbeiter, keine Topmanager ) Angehörige der Mittelschicht: Reihenhaus, mittleres Einkommen Unauffälliges, durchschnittliches Aussehen, Allerdings teilw. biedern und spießig ( Strickrock und Haarnadeln ; Latzhosenträger ) Kleinbürgerliches Milieu: Reihenhaus im Umland, Urlaub in den Bergen, Eiche rustikal Angepasste Hobbies: Wandern, Kreatives, Kinder, Haushalt Offen, interessiert, kontaktfreudig passive, wenig motivierte und kaum leistungsorientiert ( Bildungskonsumenten )
15 Bekanntheitsgrad und Außenwirkung Ubiquitär bekannt Tatsächlicher Kursbesuch: Bürgerliche Mitte; Kursinteresse: Postmaterielle (kreativer Bereich); Kursverweigerung: moderne Performer Wertschätzung thematisch breit gefächerter, kontinuierlicher Angebote Anbieter ausschließlich Allgemeiner Weiterbildung Konzentration des Angebots auf den Freizeitbereich Doppelte Kompetenzeinbuße im Bereich Beruflicher Weiterbildung: Mangelnde Kompetenz der Dozenten Image bei Arbeitgebern: fehlende berufliche Verwertbarkeit niedriges Leistungsniveau & geringes Lerntempo
16 Soziale Milieus als Einstellungsgruppen
17 Soziale Milieus Soziale Milieus fassen Gruppen Gleichgesinnter zusammen, die gemeinsame Werthaltungen und Mentalitäten aufweisen und auch die Art gemeinsam haben, ihre Beziehungen zu Mitmenschen einzurichten und ihre Umwelt in ähnlicher Weise zu sehen und zu gestalten Die Sinus Milieus fassen Menschen zusammen, die sich in sozialer Lage (vertikale Differenzierung) und Werthaltungen, Lebensauffassungen und Lebensstil (horizontale Differenzierung) ähneln vgl. Flaig/Meyer/Ueltzhoeffer 1994
18 Milieubausteine Soziodemografische Schwerpunkte Familie/Partnerschaft Lebensstil Freizeit Arbeit und Leistung Alltagsästhetik Soziale Identität Sprache und Gestus Religiöse und kirchliche Orientierungen Weiterbildung
19 Das Positionierungsmodell
20 Milieustruktur der BRD Oberschicht/ Obere Mittelschicht Konservative 5% Etablierte 10% Postmaterielle 10% Moderne Performer 10% Mittlere Mittelschicht Untere Mittelschicht / Unterschicht Grundorientierung DDR- Nostalgische Traditionsverwurzelte 4% 14% Bürgerliche Mitte 15% Konsum-Materialisten 12% Experimentalisten 9% Hedonisten 11% Soziale Lage Traditionelle Werte Pflichterfüllung, Ordnung Modernisierung I Konsum-Hedonismus und Postmaterialismus Modernisierung II Patchworking, Virtualisierung
21 Milieus in Deutschland Update 9/2010
22 Migranten-Milieus in Deutschland 2008
23 Milieubaustein Weiterbildung Prägende Bildungserfahrungen in Kindheit und Jugend Bildungsbegriff/Bildungsvorstellungen Typische Weiterbildungsinteressen Typische Weiterbildungsbarrieren Ansprüche an Methode und Ambiente Weiterbildungsmarketing Gesundheitsbildung Persönlichkeitsentwicklung Kompetenzentwicklung Informelles Lernen Nutzung und Image verschiedener Anbieter
24 Fragestellungen der Arbeitsgruppe Selbstverständnis & Selbstbild: Mit welchem Auftrag, welchem Selbstverständnis und welchem Angebotsprofil wenden wir uns nach außen? Adressaten, Zielgruppen & Teilnehmende: Entsprechen die Teilnehmer unseren Zielgruppen? Welche Zielgrup-pen erreichten wir aktuell, welche möchten wir stärker/neu erreichen? Fremdbild und Teilnahme: Wie nehmen uns die Teilnehmenden, die erreichten und nicht erreichten Zielgruppen wahr? Welche Rolle spielen Images, Einstellungen und Wertorientierungen für die (Nicht-)Teilnahme? Teilnahmebarrieren, Gründe der Nichtteilnahme und Integration: Welche weiteren Gründe der Nichtteilnahme gibt es? Wie können wir Nichtteilnehmer integrieren?
25 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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