Inhaltsverzeichnis. 2. Sieben gute Gründe warum Du alte Kräuter- und Gemüsesorten anbauen solltest

Transkript

1

2 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 2. Sieben gute Gründe warum Du alte Kräuter- und Gemüsesorten anbauen solltest 3. Sortenporträts mit Rezepten 3.1. Balkontomate 'Rotkäppchen' 3.2. Zuckererbse 'Zuckerarfe' 3.3. Möhre 'Ochsenherz' 4. Saatgut Bezugsadressen

3 Warum alte Sorten? Mit Sortenporträts, leckeren Rezepten und Bezugsadressen für Dich Einleitung Vor meiner Ausbildung zur Gemüsegärtnerin hatte ich keine Ahnung davon, dass es Sorten jenseits der bekannten Klassiker gibt. Wenn ich von blauen Tomaten hörte, hatte ich sofort Gentechnik im Kopf. Das das ein unreflektiertes Vorurteil meinerseits war, habe ich erst später entdeckt und verstanden. Dabei bin ich auf einem landwirtschaftlichen Hof aufgewachsen. Da war es normal, dass zur Erntezeit die ganze Familie auf dem Acker war und die Kartoffeln mit der Hand vom Feld gelesen wurden. Das war mühselig und abends haben jedem von uns die Knie weh getan. Aber dafür hatten wir auch immer viel Spaß dabei. Und weil jeder von uns wusste wie viel Arbeit in diesen Knollen steckt haben wir sie sehr geschätzt und genossen, wann immer sie auf den Tisch kamen. In diesem ebook stecken jede Menge nützlicher und hilfreicher Informationen für Dich. Viel Spaß beim Schmökern!

4 Sieben gute Gründe warum du alte Gemüsesorten anbauen solltest 1. Sie sind robust und daher besonders für Anfänger und Hobbygärtner geeignet Falls Du gedacht hast Du könntest nur als Gartenexperte alte Sorten anbauen, kann ich Dir sagen: Ganz im Gegenteil! Alte Sorten eignen sich besonders für Anfänger, wie Du vielleicht einer bist. Lass Dich nicht einschüchtern! Die alten Sorten haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind anpassungsfähig und hart im Nehmen. Und sie verzeihen Dir die Fehler die du am Anfang, wie jeder, machen wirst. 2. Sie sind samenfest und sortenrein Das klingt vielleicht kompliziert für Dich, ist es aber gar nicht. Eine kleine Erklärung: Samenfeste Sorten werden jahrelang auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchtet. Das können z.b. Farbe, Geschmack, Form und Resistenzen sein. Wenn Du diese Pflanzen nun über ihr eigenes Saatgut vermehrst, erhältst Du in den nächsten Generationen Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften. Und das nennt man samenfest und sortenrein. Eigentlich ziemlich einfach, oder? 3. Sie enthalten mehr Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe Sie enthalten mehr Nährstoffe, weil sie viel Zeit zum Wachsen haben und daher mehr Nährstoffe bilden können, als das Gemüse das nur auf Ertrag gezüchtet wird. Die sekundären Pflanzenstoffe haben viele Vorteile für das Gemüse wie z.b. der Schutz vor Fressfeinden. Außerdem sagt man den sekundären Pflanzenstoffen viele gesundheitsfördernde Wirkungen nach, wie eine positive Beeinflussung des Immunsystems. Es gibt Studien die belegen, dass sich sekundäre Pflanzenstoffe positiv auf den Zuckerstoffwechsel von Diabetikern auswirken.

5 4. Du sparst Geld Und zwar ganz einfach. Sobald Du samenfeste Sorten anbaust und die Pflanzensamen selbst gewinnst ist es nicht länger nötig jedes Jahr neues Saatgut nachzukaufen. Genial, oder? 5. Sie sind gentechnisch unverändert In Zeiten von riesigen Konzernen wie Monsanto ist die Verunsicherung groß. Bei alten Sorten von den richtigen Quellen (s. unten 'Bezugsadressen') kannst Du Dir sicher sein, dass sie gentechnisch unverändert sind. 6. Sie haben einen unverfälschten, intensiven Geschmack Alte Sorten haben mehr Zeit zu wachsen. Auch die Tatsache, dass sie wenig bis keinen Kunstdünger brauchen wirkt sich positiv auf ihren Geschmack aus. Sie haben keine langen Transportwege zurückzulegen und sind nicht, wie das meiste Gemüse, nur auf ein perfektes Aussehen gezüchtet. 7. Sie bereichern Deine Küche Es gibt so unglaublich viel zu entdecken, dass Dir in der Küche einfach nie wieder langweilig sein wird! Salat mit schwarzen, gelben oder grünen Tomaten? Brotaufstrich aus grünen Erbsen? Smoothies mit Erdbeerspinat? Mit den Urgewächsen gelingt Dir das ganz einfach.

6 Sortenporträts Balkontomate Rotkäppchen Die Sorte Rotkäppchen ist eine kompakt wachsende, ertragreiche Buschtomate, die aus Quedlinburg in Deutschland stammt. Sie ist sowohl für Deinen Balkon als auch Kübel sehr gut geeignet und braucht einen sonnigen sowie windgeschützten Platz. Das Ausgeizen ist aufgrund ihrer begrenzten Wuchshöhe (ca. 55 cm) nicht nötig. Außerdem gehört sie zu den frühen Sorten da ihre Reifezeit nur etwa Tage beträgt. Ihre Früchte wiegen etwa 40 g, sind rot, klein, rund und platzfest. Außerdem schmecken sie angenehm saftig und bieten sich wunderbar zum Naschen an.

7 Vegetarischer Tomaten-Paprika-Reis 500 g Reis (Sorte nach Wahl) 250 g Reife Tomaten 2 große Paprikaschoten, rot 1 Zwiebel 1 EL Öl 500 ml Wasser etwas Instant Gemüsebrühe 2 Becher Naturjoghurt oder Sojajoghurt Bereite zuerst den Reis, je nach Packungsanweisung, zu. Währenddessen ritze die Tomaten an der Oberseite kreuzförmig ein und gib sie kurz in eine Schüssel mit heißem Wasser. Danach kannst Du sie häuten. Entferne den Strunk und schneide die Tomaten in kleine Würfel. Entkerne anschließend die Paprika schneide sie ebenfalls in Würfel. Jetzt ziehe die Zwiebel ab und würfele sie. Mische das Wasser mit ausreichend Gemüsebrühe. Erhitze jetzt einen Esslöffel Olivenöl in einer hohen Pfanne oder einem großen Topf und brate die Zwiebelwürfel darin glasig. Gib die Tomatenwürfel dazu, verrühre das Ganze gut und sobald die Flüssigkeit knapp wird, gib etwas von der Gemüsebrühe dazu. Wenn der Reis gar ist, gib ihn und die Paprikawürfel zu den Tomaten und hebe sie unter. Serviere dazu den Natur- oder Sojajoghurt. Lass es Dir schmecken!

8 Zuckererbse Zuckerarfe Die Zuckererbse Zuckerarfe ist eine nicht winterharte, sehr schmackhafte Sorte die über 2 m hoch werden kann. Daher benötigt sie unbedingt eine Rankhilfe! Trotzdem ist sie auch gut für Deinen Balkon geeignet. Aussäen kannst Du sie von April bis Juni. Beachte dabei, dass diese Sorte ein Dunkelkeimer ist. Das heißt Du musst die Samen nach dem Aussäen mit Erde bedecken. Du kannst sie als Korn und als Schote verwenden. Auch roh ist sie genießbar und daher sehr gut zum Naschen! Achtung: Achte beim rohen Verzehr unbedingt darauf, dass die Erbsen maximal halb so groß wie die Schoten sind.

9 Zuckererbsen-Blumenkohl-Curry ½ Kopf Blumenkohl 150 g Zuckerschoten 150 g Sellerie (Knolle oder Staude) 1 Stange Lauch 3 Zehen Knoblauch etwas Pflanzenöl 1 EL Thai-Currypaste 1 EL Curry, mild 1 gestrichener TL Koriander, gemahlen 1 gestrichener TL Cayennepfeffer 1 Messerspitze Zimt etwas Salz und Pfeffer 400 ml Kokosmilch 200 g Naturjoghurt oder Sojajoghurt 1 gehäufter TL Gemüsebrühe Putze, wasche und teile den Blumenkohl in kleine Röschen. Danach spüle die Zuckererbsen ab, schäle den Sellerie und schneide ihn in Würfel. Anschließend putzt Du den Lauch und schneidest ihn in Ringe. Schäle den Knoblauch und hacke ihn sehr fein. Erhitze Öl in einer hohen Pfanne und brate das Gemüse darin an. Jetzt füge die Gewürze hinzu und röste das Ganze kurz an. Lösche es mit Kokosmilch und Joghurt ab. Rühre jetzt die Gemüsebrühe ein und lasse alles bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel etwa 15 Minuten köcheln bis es bissfest ist. Schmecke es danach ab und füge, je nachdem wie Du magst, noch Gewürze wie Ingwer, Kurkuma oder Nelken hinzu. Dazu kannst Du Basmatireis servieren. Lass es Dir schmecken!

10 Möhre Ochsenherz Die Karottensorte Ochsenherz kennt man auch unter den Namen Oxheart und Gúerande. Übrigens ist sie mindestens 133 Jahre alt, denn sie wurde 1884 in Frankreich als Sorte eingetragen und gilt als die Urform der heutzutage klassischen orangefarbenen Karotte. Sie ist ein helloranges Gemüse mit kräftigem, hohem Laub. Ihre Form ist eine ganz andere als Du sie von Karotten normal kennst. Sie ist rund bis herzförmig und eine einzelne Möhre kann bis zu 1 kg schwer werden. Unglaublich, oder? Noch dazu schmeckt sie hervorragend denn ihr Aroma ist saftig-süß und sehr aromatisch. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Besonders an ihr ist, dass sie sich auch für den Anbau in schweren Böden eignet. Sie blüht weiß von Mai bis Juli. Wichtig bei dieser Sorte ist, dass Du sie gleichmäßig feucht hältst und nicht zu dicht säst damit die dicken Rüben genug Platz zum Wachsen haben. Die Karotten dieser Sorte werden übrigens nicht holzig und sie möchte gerne kühl gelagert werden. Du kannst sie roh genießen, zum Entsaften nutzen oder in Deiner Küche verwenden.

11 Vegetarische Möhren Zwiebelpfanne 2 große Möhren 1 mittelgroße Zwiebel 1 gehäufter TL Petersilie, frisch gehackt 1 Knoblauchzehe 250 ml Gemüsebrühe Schneide die Zwiebel und die Knoblauchzehe in Würfel. Erhitze etwas Öl in einer großen Pfanne und gib die die gewürfelte Zwiebel und Knoblauchzehe mit der frisch gehackten Petersilie hinein. Brate das Ganze bei mittlerer Hitze etwa 2 Minuten an. Schneide die Möhren in Scheiben und halbiere diese. Gib diese mit in die Pfanne. Nach ca. 3 Minuten gib die Gemüsebrühe mit in die Pfanne zu den übrigen Zutaten und lasse alles etwa 15 Minuten köcheln, bis die Brühe komplett aufgesogen wurde. Lass es Dir schmecken!

12 Saatgut Bezugsadressen Bingenheimer Saatgut: Dreschflegel Online-Shop: Tomaten Saatgut: Samenfest: Grüner Tiger: Kräuterei