Verbleib von Akten ehemaliger DDR-Institutionen über die Gabe von Dopingpräparaten an Leistungssportlerinnen und -sportler

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1 Deutscher Bundestag Drucksache 17/ Wahlperiode Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Viola von Cramon-Taubadel, Winfried Hermann, Wolfgang Wieland, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drucksache 17/4995 Verbleib von Akten ehemaliger DDR-Institutionen über die Gabe von Dopingpräparaten an Leistungssportlerinnen und -sportler Vorbemerkung der Fragesteller InderehemaligenDDRkamesinerheblichemMaßezuFällendesDopings undzwangsdopingsimleistungssport.dieseaufdemstaatsplanthema14.25 basierendepraxiswurdestaatlichgesteuertundsystematischdokumentiert. VielederSportlerinnenundSportler,diedamals oftohneihrwissen leistungssteigerndemitteleinnahmen,leidenheuteuntermedizinischenlangzeitfolgen.fürihrebehandlungisteinumfassendeswissenüberartunddosis derdamalsverabreichtenpräparatevongrößterwichtigkeit.häufigberichten Dopingopferjedoch,dasssiekeinenZugangzuderartigenUnterlagenerhalten. ZudenInstitutioneninderehemaligenDDR,dienachweislichodermutmaßlichmitdemstaatlichgesteuertenZwangsdopingbefasstwaren,gehörenunter anderemdiesportmedizinischendiensteabteilungleistungssportii,das LeipzigerForschungsinstitutfürKörperkulturundSport,dieMilitärmedizinischeAkademiederNationalenVolksarmee,dasZentralinstitutfürMikrobiologieundexperimentelleTherapieinJena,derVEBJenapharm,dasArzneimittelwerkDresdenunddasZentraleDopingkontroll-LabordesSportmedizinischen Dienstes der DDR. Inden1990er-JahrenwurdeningroßemUmfangAktenbeständedieserInstitutionenvonderZentralenErmittlungsgruppefürRegierungs-undVereinigungskriminalität (ZERV) beschlagnahmt. EbensoindenUnterlagendesMinisteriumsfürStaatssicherheitfindensich teilweise Informationen im Zusammenhang mit dem Zwangsdoping. DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsdesInnernvom23.März2011 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

2 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 1.WelcheBehördenundandereInstitutionendokumentiertennachKenntnis derbundesregierunginderehemaligenddrdieverabreichungvon Dopingpräparaten an Sportlerinnen und Sportler? DasehemaligezentraleDopingkontrolllaborinKreischabesaßAktenmitkodiertenAnalyseergebnissenvonSportlernderehemaligenDDRausdenJahren 1978/1979 und 1985 bis AuchdasLeipzigerForschungsinstitutfürKörperkulturundSport (FKS)an derehemaligendeutschenhochschulefürkörperkulturinleipzig (DHfK) verfügte über Akten in Zusammenhang mit dem DDR-Staatsdoping. Ergänzendwirddaraufhingewiesen,dassdasBundesinstitutfürSportwissenschaft (BISp)imRahmenverschiedenervonihmbeauftragterForschungsvorhabenzurAufarbeitungdesDopingsinderehemaligenDDReineVeröffentlichungmitdemTitel DopinginderDDR EinhistorischerÜberblickzueiner konspirativenpraxis (WissenschaftlicheMaterialienundBerichte1998/3) herausgegeben hat. Esistnichtauszuschließen,dassdieMilitärmedizinischeAkademieBadSaarow alsausbildungs-undforschungseinrichtungderehemaligennationalenvolksarmeeindasdopingsystemderddrinvolviertwar.konkreteerkenntnisse hierüberliegendembundesministeriumderverteidigungnichtvor (vgl.auch Antwort zu Frage 2). HinsichtlichderbeimBundesarchivvorhandenenUnterlagenderhiergenanntenundweitererEinrichtungenwirdaufdieAufstellunginderAntwortzu Frage 2 verwiesen. 2.BeiwelchenBehörden,ArchivenoderInstitutionenbefindensichdiebetreffendenAktenbeständeheute,undworumhandeltessichdabei (Umfang, Herkunft, Art der Aufzeichnungen)? ImBundesarchivwerdenfolgendefürdieFragestellungeinschlägigenBestände verwahrt: a) Sportmedizinischer Dienst DasBundesarchivverwahrtinseinerBerlinerDienststelle (AbteilungDDR)im BestandDR506ca.7lfmSchriftgutderzentralenLeitungdesSportmedizinischenDienstesundderSportärztlichenHauptberatungsstellenBerlinundLeipzig,worüberseit2001ineinemOnlinefindbuch ( informiertwird.dieunterlagenwurdendembundesarchiv1991vondersportärztlichenhauptberatungsstelleleipzigundvomlandesarchivberlinübergeben.eshandeltsichgrößtenteilsumplanungsschriftgut,u.a.umsportmedizinischeverbandsprogramme.alspersonenbezogeneunterlagensindlediglich zwölf Akten mit Gutachten zur Erkrankung von Sportlern nachgewiesen. DerSportmedizinischeDienstwarzunächstregionalorganisiert.AufGrund einesbeschlussesdesministerratesderddrvom10.september1990wurde erdemkommunalengesundheitswesenzugeordnet,sodassdiesemdiesicherung patientenbezogener Unterlagen oblag. Soweitermitteltwerdenkonnte,liegenbeimBerlinerLandesamtfürGesundheitundSozialesim Versorgungsarchiv ingrößeremumfangaktendes SportmedizinischenDiensteszuSportlerndesSportvereinsDynamovor.Das ThüringischeStaatsarchivRudolstadtverwaltet0,5lfmpersonenbezogene Akten der Sportärztlichen Hauptberatungsstelle Gera.

3 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 3 Drucksache 17/5294 DieAktendeszentralenDopingkontrolllaborsinKreischawurdenlautÜbergabeprotokollvom12.Juli1994andasBundesarchiv,AußenstellePotsdam, übergeben. b) Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport (FKS), Leipzig NachBemühungendesBundesarchivsumdieSicherungderÜberlieferungdes FKShatdasInstitutfürAngewandteTrainingswissenschaft (IAT)Leipzig,das andessentätigkeitanknüpft,imjahr2001ca.72lfmunterlagendesfksan dasarchivderuniversitätleipzigabgegeben.dasbundesarchivhat2002mit demuniversitätsarchiveinendeposital-vertragabgeschlossen,derdieanwendungdesbundesarchivgesetzesvorsieht.zudenunterlagenliegteinverzeichnisvor.esweistvorrangigschriftgutaus,dasderplanungundabrechnung vonforschungendiente.nurdreiaktenlassendasvorliegenvonärztlichen Gesundheitsbögen oder EKG-Befunden erkennen. Esistnichtauszuschließen,dasseinzelneAktenausdemBestanddesFKS auchandenbstugelangtsind.nähereeinzelheitenhierzukonnteninder KürzederfürdieBeantwortungderkleinenAnfragezurVerfügungstehenden Zeit nicht ermittelt werden. c) Militärmedizinische Akademie der Nationalen Volksarmee 25lfmUnterlagendieserInstitutionwerdeninderFreiburgerDienststelledes Bundesarchivs (AbteilungMilitärarchiv)imBestandDVW2-1verwaltet. AuchhierhandeltessichumVerwaltungsschriftgut.Personenbezogenes SchriftgutbetrifftausschließlichdieObduktionverstorbenerArmeeangehöriger. Ein Verzeichnis der Unterlagen ist vorhanden. DieärztlichenUnterlagenüberdieBehandlungundBegutachtungvonSoldatinnenundSoldatenderBundeswehrwerdenimInstitutfürWehrmedizinalstatistikundBerichtswesenderBw (WehrMedStatInstBw),Andernach,archiviert.UnterlagennochaktiverSoldatenbefindensichinderRegelbeidenzuständigen Sanitätseinrichtungen. ImWehrMedStatInstBwwerdenauchbeiderÜbernahmederLiegenschaften derehem.nvaübergebenegesundheitsunterlagenvonsoldatenderehemaligennvaundpatientendergesundheitseinrichtungenderehem.nvaaufbewahrt. Diese stehen den Betroffenen bei Nachfragen zur Verfügung. Derzeitwerdenca.31000GesundheitsunterlagenausdemBestandderehemaligenMilitärmedizinischenAkademieBadSaarowindasWehrMedStatInstBw verlagert.dieverlagerungwirdbiszum31.märz2011abgeschlossensein.ab diesem Zeitpunkt ist auch insoweit eine Auskunftsfähigkeit gegeben. MitWirkungvom1.April1991erfolgtedieÜbergabederLiegenschaftinBad SaarowaneinenzivilenTräger (jetzt:heliosklinikumbadsaarowgmbh). BeieinerBegehunghatderjetzigeBetreiberdieGesundheitsunterlagenin einemverschlossenenkellerraumgefunden.eshandeltsichdabeiumaufzeichnungen aus den Jahren 1971 bis 1991, die alphabetisch geordnet sind. AlleUnterlagenstehenausschließlichzurAuskunftserteilungimRahmenindividuellerpatientenbezogenerNachfragenzurVerfügung.Einesystematische Auswertungerfolgtnicht.EineallgemeineAussageüberdenInhaltdieserGesundheitsunterlagen ist deshalb nicht möglich. DarüberhinausistdemBundesarchivohneAnspruchaufVollständigkeitbekannt,dasseinschlägigeUnterlageninfolgendenArchiveinrichtungenverwahrt werden:

4 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode d) Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie, Jena 54lfmAktendiesesInstituts,dasderAkademiederWissenschaftenderDDR unterstelltwar,hatdasthüringischestaatsarchivrudolstadt1998miteiner AbgabelistevonderBeutenbergBetriebsgesellschafte.V.Jenaübernommen. SiewerdenunterderBestandssignatur inderOnlinebeständeübersichtdesArchivs ( AusVeröffentlichungengehthervor,dassbeiderÜbernahmekeineUnterlagen, die ehemals als Vertrauliche Verschlusssachen eingestuft waren, vorlagen. e) VEB Jenapharm DasThüringischeStaatsarchivRudolstadthatVerwaltungsschriftgutdesVEB JenapharmimUmfangvon71lfmmiteinerFindkarteiübernommen.Eswird unterderbestandssignatur geführtundebenfallsinderonlinebeständeübersichtdesarchivsangezeigt.obbzw.inwelchemumfangnochrelevanteunterlagenbeiderjenapharmgmbh &Co.KGvorliegen,istnichtbekannt. f) Arzneimittelwerk Dresden 123lfmUnterlagendesArzneimittelwerkesDresdenundseinerRechtsvorgängerund-nachfolgerbefindensichimSächsischenWirtschaftsarchivLeipzige.V. ( nachgewiesen werden. DerVollständigkeithalberseidaraufhingewiesen,dassdasBundesarchiv nebenderüberlieferungvoninstitutionen,dieinderkleinenanfrageausdrücklichgenanntsind,archivalienweitererinstitutionenundorganisationen derddrverwahrt,diebeidererforschungdesleistungssportesnachwievor herangezogen werden können. Genannt seien hier v. a. folgende Bestände: Staatlicher Bereich StaatssekretariatfürKörperkulturundSport (BestandDR5),102lfm,Onlinefindbuch, Sportvereinigung Dynamo (Bestand DO 101), 133 lfm, Onlinefindbuch, MinisteriumsfürchemischeIndustrie (BestandDG11),200lfm,Abgabeverzeichnisse, MinisteriumfürWissenschaftundTechnik (BestandDF4),680lfm,Onlinefindbücher, NationalesOlympischesKomiteederDDR (BestandDK510),55lfm,Onlinefindbuch. Parteien und Massenorganisationen DeutscherTurn-undSportbundBestand (BestandDY12),245lfm,Onlinefindbuch, SED (BestandDY30),insbesondereAbteilungSportdesZKderSED, 7lfm,Onlinefindbuch;AbteilungPlanungundFinanzendesZKderSED, 47lfm,Onlinefindbuch;BüroEgonKrenzimZKderSED,7,5lfm,Onlinefindbuch;BüroGünterMittagimZKderSED,65lfm,Onlinefindbuch; Büro Paul Verner im ZK der SED, 3,3 lfm, Onlinefindbuch, FDGB Bundesvorstand (Bestand DY 34), 1400 lfm, Onlinefindbuch, GewerkschaftfürGesundheitswesen (BestandDY41),26lfm,Onlinefindbuch.

5 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5 Drucksache 17/5294 Militärischer Bereich MinisteriumfürNationaleVerteidigung,VerwaltungMedizinischerDienst (Bestand DVW 1), 22 lfm, Findkartei, KomiteederArmeesportgemeinschaft Vorwärts (BestandDVP3-13), 3,5lfm, Findkartei, Armeesportklub Vorwärts (Bestand DVP 3-14), 1lfm, Findkartei. 3.WannwurdenAktenbeständeaufwelcherRechtsgrundlagevernichtet,und worumhandelteessichdabei (Umfang,Herkunft,ArtderAufzeichnungen)? Aufzeichnungen,diedieHerstellungoderdieGabevonDopingpräparaten betrafen,wurdeninderddrmeistensals VertraulicheVerschlusssachen behandelt,wodurchihreverwaltungvomministeriumfürstaatssicherheit (MfS)gelenktwurde.DiesesMinisteriumhatallenIndizienzufolgeinderZeit derpolitischenwendeumfassendevernichtungenderinsonderregistraturen verwahrtenunterlagenveranlasst.fallspersonenbezogeneunterlagendiesen VernichtungsaktionennichtzumOpferfielen,kannauchderUmbauderVerwaltungenimZugederdeutschenEinigungzuvereinzeltenVerlustengeführt haben. AusdenUnterlagen,dieindieobeninderAntwortzuFrage2genanntenArchivegelangtsind,wurdenwegenderbekanntenÜberlieferungslückenbisher lediglich3lfmkassenein-undkassenausgabebelegedessportmedizinischen DienstesderDDRaufGrundlagedesBundesarchivgesetzeszurVernichtung ausgesondert. 4.WanngingenAktenbeständeunterwelchenUmständenausanderenGründenverloren,undworumhandelteessichdabei (Umfang,Herkunft,Art der Aufzeichnungen)? a)wurdennachforschungenangestellt,umfürdenverlustverantwortliche Personen festzustellen? Wenn ja, mit welchen Ergebnissen? Wenn nein, warum nicht? b)wurdenanstrengungenunternommen,umdieaktenbeständewieder zu erlangen, aufzufinden oder wiederherzustellen? Wenn ja, welcher Art? Wenn nein, warum nicht? ÜberanderweitigeVerlustevonAktenbeständenliegenderBundesregierung keine Erkenntnisse vor.

6 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 5.InwelchenFällenwurdenAktenbeständewelcherHerkunftvonwelchen Institutionen an Staatsanwaltschaften übergeben? a)verbliebendabeioriginaleoderkopienderdokumentebeiderursprünglichen Institution oder an anderer Stelle? Wenn nein, weshalb nicht? b)wannundwowurdenübergebenedokumentevonstaatsanwaltschaftenfristgerechtvernichtet,dienichtmehralsoriginaloderkopiean anderer Stelle vorhanden waren? Aufgrund 24Absatz2desGesetzesüberdieUnterlagendesStaatssicherheitsdienstesderehemaligenDeutschenDemokratischenRepublik (StUG) wurdenvombstuunterlagenanstrafverfolgungsbehördeninca.20fällenin Form von Kopien herausgegeben. Die Originale verblieben beim BStU. 6.WelchemPersonenkreisoderwelchenInstitutionenistesaufwelchem Wegemöglich,EinsichtindienochvorhandenenAktenbeständezuerhalten? DieinderAntwortzuFrage2aufgeführtenUnterlagenimBundesarchivkönnen nachdenbestimmungendesbundesarchivgesetzes,unterlagenindenlandesarchivennachdenbetreffendenlandesgesetzenaufdergrundlageeinesbenutzungsantrageseingesehenwerden.etwabestehendeschutzfristenkönnenfür Betroffene und für wissenschaftliche Forschungen verkürzt werden. MitderArchivierunggesundheitlicherUnterlagengibtdieBundeswehrSoldatinnenundSoldatendieMöglichkeit,ihreberechtigtenRechtsansprücheingesundheitlichenFragestellungenauchnachBeendigungihresDienstesinden Streitkräftengeltendzumachen.DiesgiltauchfürfrühereAngehörigeder ehem. NVA. DiegesundheitlichenUnterlagensindpersonenbezogenarchiviert.BeiAngabe desvor-undnachnamensinverbindungmitdemgeburtsdatumprüftdas WehrMedStatInstBw,obesüberGesundheitsunterlagendes/deranfragenden ehemaligenpatienten/patientinverfügt.istdasderfall,werdensiediesem/dieser unentgeltlich zur Verfügung gestellt. FürdieZugangsregelungennachdemStUGwirdaufdieAntwortzuFrage10 verwiesen. 7.WiebeurteiltdieBundesregierungdenWunschvielerDopingopfer,Einsicht in ihre Akten zu erhalten? DieBundesregierungkannauchmehrals20JahrenachdemEndedesstaatlichenZwangsdopinginderDDRdasInteressederDopingopferaneiner Akteneinsicht gut nachvollziehen. a)istsiebereit,antragsmöglichkeiteniminteressederdopingopfersozu verändern,dasseineoptimalemedizinischebehandlungbegünstigt wird? HinsichtlichderMöglichkeitenderAkteneinsichtwirdaufdieAntwortenzu denfragen6und10verwiesen.diesewerdenseitensderbundesregierungals ausreichend erachtet.

7 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 7 Drucksache 17/5294 b)erhaltenantragstellerinnenundantragstellerimfalleeinerablehnungderakteneinsichtauskunftüberdiegründederablehnung,das Vorhandensein, den Verbleib und den Umfang der Dokumente? Wenn nein, warum nicht? AblehnendeBescheidezuBenutzungsanträgenwerdenimBundesarchivund beim BStU begründet und sind verwaltungsgerichtlich überprüfbar. 8.UnterwelchenUmständenübernahmenBehörden vordemhintergrund,dassdopingopferberichten,dassvonihnenandiezervübergebenepersönlicheaktenbeständeheutenichtmehrzugänglichseienoder alsnichtauffindbargelten UnterlagenvonBetroffenen,wasgeschah mitdiesen,und,fallszutreffend,warumsinddieseheutenichtmehrzugänglich? DieZentraleErmittlungsgruppefürRegierungs-undVereinigungskriminalität (ZERV)wurdeam1.September1991alskriminalpolizeilicheDienststelle beimberlinerpolizeipräsidiumgebildetundam31.dezember2000aufgelöst. DasLandesarchivBerlinhatimJahre199935lfmErmittlungsaktenderZERV übernommen.aufdiesekannanhandvonaktenzeichenzurückgegriffen werden.darüberhinauskämedieauswertungvonstrafakten (insgesamt 2300lfm)inFrage,diedasLandesarchivvonderStaatsanwaltschaftBerlinerhaltenundzurdauerhaftenAufbewahrungvorgesehenhat.Überdenweiteren VerbleibvonAktenderZERValseinerEinrichtungdesLandesBerlinkanndie Bundesregierung keine Auskunft geben. AuchdarüberhinaussindderBundesregierungkonkretkeineUmständebekannt,unterdenenandere (Bundes-)BehördenUnterlagenvonBetroffenen übernommen hätten. 9.IstderBundesregierungbekannt,dassu.a.derDoping-Opfer-Hilfee.V. einarchivunterhält,umdopingopferndauerhaftzugangzuaktenzuermöglichen,dienachaussagedesvereinsansonstenverlorengegangen wären,und aufwelcheweisekooperierendiebundesregierungunddieinstitutionen,welcheüberdiegenanntenaktenbeständeverfügen,mitdiesem Archiv? DerBundesregierungistdieExistenzeinessolchenArchivsbeimDoping- Opfer-Hilfe-Vereinbislangnichtbekannt.BisherhatesauchkeineAnzeichen dafürgegeben,dassdervereinunterstützungbeiderdauerhaftensicherung vonunterlagenbenötigenwürde.dervereinhatsichdiesbezüglichnichtan das Bundesarchiv gewandt. 10.IstesOpferndesDDR-Zwangsdopingsmöglich,EinsichtinUnterlagen beiderbundesbeauftragtenfürdieunterlagendesstaatssicherheitsdienstesderehemaligendeutschendemokratischenrepublikzuerhalten,die sichnichtdirektaufihrepersonbeziehen,jedochdazugeeignetsind, Aufschluss über ihren Dopingfall zu geben? Wenn ja, in welcher Weise? Wenn nein, warum nicht? DerBStUunterstütztseitJahrendieBemühungenderOpferdesDDR-Zwangsdopings,ihreFälleaufzuklären.ImJahr2003wurdeinderBehördedesBStU einansprechpartnerbenannt,derzurverfügungsteht,umvonzwangsdoping

8 Drucksache 17/ Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode BetroffenebeiderAntragstellungaufEinsichtinUnterlagendesehemaligen MfS zu beraten und zu unterstützen. Nach 13StUGhatjedePersondasRecht,alleInformationen,diedasMfSzu ihrgesammelthat,zurkenntniszuerhalten.dabeiistesunerheblich,obdiese InformationensichinUnterlagenbefinden,diedirektzuderbetreffenden Personangelegtwurden,oderobsieinUnterlagenzuanderenPersonenoder weiteren vom MfS angelegten Vorgängen aufgefunden werden. Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83 91, Berlin, Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbh, Postfach , Köln, Telefon (02 21) , Fax (02 21) , ISSN