Gefährdung des Obstanbaus durch den Feuerbranderreger in Deutschland

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auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Jan Korte, Ulla Jelpke, Petra Pau, Sevim Dag delen und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/4259

Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 16/9929 16. Wahlperiode 08. 07. 2008 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Birgit Homburger, Hans-Michael Goldmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP Drucksache 16/9660 Gefährdung des Obstanbaus durch den Feuerbranderreger in Deutschland Vorbemerkung der Fragesteller DerFeuerbrandistfürdenObstanbaudiegefährlichstePflanzenkrankheit.Sie wirddurchdasbakteriumerwiniaamylovoraverursacht.siebefälltrosengewächsewiez.b.diekernobstgehölze:apfel,birne,quitteundkannsich seuchenartigschnellausbreiten.fürdiegesundheitdesmenschenstelltder FeuerbranderregerkeineGefahrdar.IndensüdlichenObstanbaugebieten DeutschlandsistdieExistenzderBetriebedurchdenmassivenFeuerbrandbefall inzwischen ernsthaft bedroht. DerFeuerbrandwurdevoretwa200JahrenzumerstenMalinAmerikabeobachtet.1957erreichtediePflanzenkrankheitEuropa,wosiesichvonSüdenglandausüberdengesamteneuropäischenKontinentverbreitete.Bis2006 hatsichderfeuerbrand,meistalsfolgedestransportesvoninfiziertenpflanzen,aufganzösterreich,einengroßteildeutschlandssowiedieschweizund Norditalienausgebreitet.DerFeuerbrandbefälltinsbesondereApfelbäume. ÄpfelgehörenzudeminDeutschlandbeliebtestenObst.MehralsdieHälfte derbeiunsverzehrtenäpfelwerdenimportiert.jährlichwerdenetwa1mio. TonnenÄpfelmiteinemMarktwertvonfast350Mio.Europroduziert.Die wichtigstenapfelanbaugebiete (Erwerbsanbau)inDeutschlandsinddasAlte LandbeiHamburg,dasHavellandsüdlichvonBerlin,Sachsen,Sachsen-Anhalt unddiebodenseeregion.2007wareninderbodenseeregionetwa600hektar AnbauflächevomFeuerbrandbefallen.BeischweremBefallmüssendieObstbaumplantagengerodetwerden,sodieBundesregierunginderAntwortauf diekleineanfragederfraktionderfdp (Bundestagsdrucksache15/2079). RodungeinschließlichVerbrennenderbefallenenBäumeundNeuanpflanzung eineshektarsobstanbauflächekostenetwa50000euro (entsprichtdenpflanzkostenohnehagelnetz;kostenfürdiepflanzungmithagelnetzliegenbei 60 000 Euro pro Hektar). DieKrankheitistleichtzuerkennen.DiePflanzesiehtwieverbranntaus (daher dername Feuerbrand ).DieTriebspitzenkrümmensichaufgrunddesWasserverlusteshakenförmignachunten.OhneintensiveBekämpfungdesFeuerbrandessterbenbefalleneBäumeab.BefalleneÄstemüssensorgfältigab- DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsfürErnährung,Landwirtschaftund Verbraucherschutz vom 4. Juli 2008 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 16/9929 2 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode geschnittenundverbranntwerden.einestarkevermehrungdesfeuerbranderregerserfolgtbesondersinfeuchtwarmensommern.dieinfektionenerfolgen durchinsektenhauptsächlichwährendderblüteoderspäterindervegetationsperiodedurchoffenewunden,welchebeispielsweisedurchhagelschlagoder Windbruch verursacht werden können. ZurVorbeugunggegendieFeuerbranderkrankungwirdinmehrerenEU-LänderndasAntibiotikumStreptomycinverwendet.StreptomycinisteinAntibiotikum,dasbeimMenschenfrühererfolgreichgegenTuberkuloseeingesetzt wurde.esistimmernocheinreserveantibiotikum,fallsdieneuerentherapien nichtzumerfolgführen.dereinsatzvonstreptomycinimobstbauzurbekämpfungdesfeuerbrandsistumstritten.eswurdenindervergangenheit Streptomycin-RückständeimHoniggefunden;esbestehtdieMöglichkeitder AusbildungvonKreuzresistenzen.Streptomycin(SM)-resistenteStämme könntenvondenpflanzenüberdienahrungsketteindenmenschlichenkörper gelangen.stämme,beidenendiesm-resistenzdurchmobilegen-sequenzen determiniertist,könntendieresistenzaufdiekörpereigenemikrofloratransferieren.dieentwicklungresistenterstämmeaufdiesemwegbeispielsweise durchkoselektionistwenigwahrscheinlich,kannabernichtausgeschlossen werden. InDeutschlanderfolgtdieStreptomycinbehandlunggegendenFeuerbrand ausschließlichimrahmender StrategiezurBekämpfungdesFeuerbrandesim ObstbauohneAntibiotika,dieimJahr2003eingeführtwurde.StreptomycinbehandlungendürfenhiernachnurimAnschlussaufkonkreteWarnmeldungen durchdenamtlichenpflanzenschutzdiensterfolgen.betriebe,diestreptomycin einsetzen,werdengrundsätzlichdurchdenpflanzenschutzdienstkontrolliert. EsbestehteineAufzeichnungspflichtfürdenAnwender.DieAufzeichnungen werdenvompflanzenschutzdienstausgewertetundimjährlichenberichtüber diefeuerbrandsituationvombundesministeriumfürernährung,landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) dokumentiert. StreptomycinwurdeinderVergangenheitmehrfachimdeutschenBienenhonig nachgewiesen.dasantibiotikumwirdindernaturvergleichsweiseschnellabgebaut,imhonighingegenbleibtesnahezuunbegrenztstabil.rückständevon StreptomycininHonigenwerdenseitmehrerenJahrengründlichuntersucht, beiüberschreitenderhöchstmengendarfdieserhonignichtindenhandelgelangen.diegrenzwerteliegenderzeitnochbei0,02mg/kghonig,mitdeminkrafttretendereg-vo396/2005überhöchstgehalteanpestizidrückständen wird der Wert auf 0,01 abgesenkt. SeitJahrenwirdintensivnachAlternativenzuStreptomycinalsMittelgegen diefeuerbranderkrankunggesucht.allepotenziellinfragekommendenwirkstoffeerbringenbislangnichtdieerforderlichewirksamkeitundverursachen beidenfürdenmarktwichtigensortenpflanzenschäden.diezwischendem Julius-Kühn-Institut (JKI)sowiedenObstbau-,Imker-undUmweltverbänden ausgearbeitete StrategiezurBekämpfungdesFeuerbranderregersimObstbau ohneantibiotika,istzwischenzeitlichaufdenzeitraum2008bis2012verlängertworden.imrahmendieserbekämpfungsstrategiezustreptomycin beimfeuerbrandwurdenverschiedenealternativepflanzenschutzmittelentwickelt. DerEinsatzgentechnischerMethodenbesondersinderApfelzüchtungkönnte beimkampfgegendenfeuerbrandfortschrittebringen.diefraktionderfdp hattebereitsinderletztenlegislaturperiodeeinenantragzurdurchführung vonfreilandversuchenmitgentechnischveränderten,feuerbrandresistenten ApfelsorteninPillnitzundQuedlinburggestellt (AntragderFraktionderFDP, Bundestagsdrucksache15/2352),derdurchdiedamaligerot-grüneKoalition abgelehntwurde.jüngsteforschungserfolgedesjki,durchgentechnischeverfahrennatürlichvorkommenderesistenzgeneausapfelwildarteninkultursortenzuübertragen,scheinenbeimkampfgegendiefeuerbranderkrankung sehrerfolgversprechendzusein.iminteressedesobstanbausinsüddeutschlandisteswichtigdiederzeitigegefährdungdurchdenfeuerbranderregerzu erkennenunddieimmernochbestehendeblockadedererforschunggentechnischer Methoden in diesem Bereich aufzuheben.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 3 Drucksache 16/9929 1.WiehatsichdieAusbreitungdesFeuerbrandesindenletztenfünfJahrenin deneuropäischenobstanbaugebietenentwickeltundwofindensichderzeit die am stärksten betroffenen Befallsgebiete in Deutschland? MitAusnahmevonFinnlandundPortugaltrittFeuerbrandinalleneuropäischen Ländernauf.DieBedeutungimKernobstundananderenempfindlichenWirtspflanzenistallerdingsstarkvondenvorherrschendenWitterungsbedingungen währendderblüteabhängig.inhöherenlagenösterreichs,norditaliensund derschweizwarindenvergangenenjahreneineausweitungdesinfektionsgebieteszubeobachten.indeutschlandistderfeuerbrandimgesamtenbundesgebietverbreitet.besondersstarkbetroffensindklimatischbedingtdiesüdlichen Anbaugebiete wie die Bodenseeregion. 2.WelchewirtschaftlichenEinbußenimObstanbauverursachtderFeuerbranderreger in Deutschland derzeit jährlich (aufgelistet nach Bundesländern)? BeiBefallmitFeuerbrandsindRückschnittebefallenerTriebebisweitindasgesundeHolzhineinnotwendig.BeistarkemBefallsinddieBäumezuroden.Dies kannauchganzeobstanlagenbetreffen.befalleneflächenverursachenfürdie ObstbauernimDurchschnittbiszu150Akh/ha,vornehmlichdurchwiederholt erforderlicheschnittmaßnahmen.esistjedochauchineinzelfällenzueinem Aufwandbiszu300Akh/hagekommen.Vondenca.40000haKernobst (Niederstammanlagen)inDeutschlandsindderzeitklimatischbedingtdieAnbauregionendersüdlichenBundesländerammeistengefährdet.BesondersbetroffenistBaden-Württembergmitca.11000haApfel-undBirnenanlagen,davon alleinimbodenseegebietca.7200ha.1993mussteninbaden-württemberg 200haApfelanlagengerodetwerden.DiesentsprachKostenvon18500Euroje HektarfürdieRodungsaktionunddiedanacherforderlicheNeuanpflanzung.Es dauertca.3jahre,bisdieneuanlagewiedervollimertragist.indieserzeitgehendemobstbauerca.12000euroumsatzimjahrverloren.2007richteteder FeuerbrandalleininBaden-WürttembergeinenSchadenvongeschätzten3Mio. Euroan.EinberechnetsinddabeidieArbeitskostenderKontrollen,dermehrfachenSchnittdurchgängeunddieRodungenvonca.50haeinschließlichdes Ertragsausfalls.WeiterebesondersgefährdeteAnbauregionenbefindensichin Bayern,Rheinland-Pfalz,Hessen,Thüringen,SachsenundSachsen-Anhalt.BesondersgefährdetistauchdieSammlungobstgenetischerRessourcendesInstitutsfürZüchtungsforschungangartenbaulichenKulturenundObstdesJKI, BundesforschungsinstitutfürKulturpflanzen,amStandortDresden-Pillnitz.Die VeränderungderLandschaftdurchRodungenvonbefallenenStreuobstbäumen lässt sich monetär nicht bewerten. 3.WelchenEinflussbesitztnachEinschätzungderBundesregierungdieglobaleKlimaerwärmungaufdieAusbreitungderFeuerbranderkrankung,und istnacheinschätzungderbundesregierungeineweitereausbreitungder Krankheit in Mitteleuropa zu erwarten? DasAusmaßdesBefallsvonKernobstmitderFeuerbrandkrankheithängtinersterLinievondenWitterungsbedingungenwährendderBlüteab.IndieserVegetationsphasebestehtdieHauptgefahrfürInfektionen.DieerwarteteKlimaerwärmungwirddenFeuerbranderregeralswärmeliebendesBakteriumgenerell begünstigen.obdiegefährlichenblüteninfektionenauftreten,wirdvomblühzeitpunktderkernobstanlagenundvondemdanngeradeherrschendenwetter abhängen.

Drucksache 16/9929 4 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 4.WiebeabsichtigtdieBundesregierunggegendie drastischeverminderung derderzeitzurverfügungstehendeninsektizidenwirkstoffebzw.wirkstoffgruppen,insbesondereingartenbaulichenkulturen (Zitat:Antwortaufdie KleineAnfragederFraktionderFDP,Bundestagsdrucksache16/9239, Frage12)vorzugehen,um derausgesprochengroßengefahrvonresistenzbildungen bei Schadorganismen zu begegnen? GartenbaulicheKulturengehörenfastallezudensogenanntenkleinenKulturen,dieentsprechendenAnwendungsgebietefürPflanzenschutzmittelgehören oftzudenlückenindikationen.indiesenkulturensindderabsatzvonpflanzenschutzmittelnbegrenztunddashaftungsrisikogroß,sodasskeingrundsätzlicheswirtschaftlichesinteressefürdiechemischeindustriebesteht,zulassungenfürsolcheanwendungsgebieteanzustreben.zusätzlicheanreizewieeine VerlängerungdesDatenschutzesoderdieRegelungvonHaftungsfragen,dieim ZusammenhangmitdemVorschlagfüreineVerordnungdesEuropäischenParlamentsunddesRatesüberdasInverkehrbringenvonPflanzenschutzmitteln diskutiertwerden,könnenmittelfristighelfen.auchdieverpflichtendegegenseitigeanerkennungderzulassungvonpflanzenschutzmitteln,dievomratder EuropäischenUnionundderEuropäischenKommissiongefordertwird (Zonenmodell),wirdzumSchließenvonLückenimPflanzenschutzbeitragen.Die BundesregierungsetztsichindenVerhandlungenfürdieAufnahmesolcherElemente in das EU-Recht ein. InDeutschlandwirdvornehmlichdasrechtlicheInstrumentderGenehmigungen zurerweiterungderanwendungsgebietebeizugelassenenpflanzenschutzmittelngenutzt.zurschaffungdervoraussetzungenfürsolchegenehmigungen (ErarbeitungvonRückstands-undWirksamkeitsdaten,AustauschvonDaten, Datenbankenetc.)existierennationaleundinternationaleArbeitsgruppen,die sichumdiesenbereichkümmern,wiezumbeispielderarbeitskreislückenindikationenderländer (AK-LÜCK)oderdieEU-SteeringGrouponMinor Uses bei der Europäischen Kommission. NeuePflanzenschutzmittelwirkstoffe,diedieVoraussetzungenfüreineAufnahmeindieEU-PositivlisteerfüllenunddamitinPflanzenschutzmittelnenthaltenseindürfen,sindvonderWirtschaftbereitzustellen.ImHinblickauf ResistenzvermeidungsstrategienistdasJKIbeauftragt,gemeinsammitallen betroffenenkreisenmaßnahmenzumresistenzmanagementauszuarbeiten.es führtdarüberhinausumfangreicheforschungenzualternativenbekämpfungsverfahren durch. 5.WiebewertetdieBundesregierungdenbisherigenErfolgdervomBMELV entwickelten StrategiezurBekämpfungdesFeuerbranderregersohneAntibiotika? EinwesentlicherErfolgder StrategiezurBekämpfungdesFeuerbranderregers imobstbauohneantibiotika isteineintensivekommunikationundkoordinationzwischenobstbauern,imkernundanderenbetroffenenkreisenundbehördendesbundesundderländer.zudemwurdenersteerfolgversprechendeansätzefüralternativenzuantibiotikahaltigenpflanzenschutzmittelnerarbeitet. DieseAlternativenausdenBereichenbakterielleAntagonisten,antagonistische HefensowieverschiedeneResistenzinduktorenreichenfürdenkonventionellen Erwerbsobstbaujedochbisheroftnichtaus,umeinehinreichendeSicherheitzu gewährleisten.besondersimstarkenbefallsjahr2007zeigtesichindeutschland,derschweizundösterreichdeutlich,dasseinverzichtaufsteptomycinhaltigepflanzenschutzmittelzugroßenschäden,einschließlichderrodung ganzerkernobstanlagen,führenkann.dererfolgderstrategieliegtauchdarin, dassdieanwendungsteptomycinhaltigerpflanzenschutzmittelaufdasunbedingtnotwendigeminimumbegrenztwird.daszielistweiterhin,auchohne

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 5 Drucksache 16/9929 diesemittelauszukommen.jährlicheberichtestellendiejeweiligelageund den Arbeitsfortschritt transparent dar. DieStrategiewirdbegleitetdurchzusätzlicheAnstrengungeninderForschung ausmittelndesbundes,u.a.ineinemverbundvorhabenmitverschiedenenuniversitären Einrichtungen. 6.WieentwickeltesichunterAnwendungderStrategiederBefallvonObstplantagenmitFeuerbrand,inwelchemUmfangistStreptomycinangewendetworden,undinwelchemUmfangmusstenFlächengerodetwerden (aufgelistet nach Bundesländern und Jahren)? EinBefallmitFeuerbrandwurdeinnahezudemgesamtenBundesgebietwährendderbisherigenAnwendungderStrategieindenJahren2003bis2008beobachtet.ImjeweiligenJahrwarderUmfangderInfektionenundderSchädigungdesObstbausabhängigvondenjeweiligenWitterungsbedingungen.So wurde2007befallmitfeuerbrandinnahezudemgesamtenbundesgebiet beobachtet.nachgeringerembefallindenviervorjahrentratdiekrankheitvor alleminsüddeutschlandmassivauf.durchsekundärinfektionenvontrieben undverletzungendurchhageltrateninfektionenimsommerbisindenherbst hinein auf. Auch das Streuobst war teilweise massiv befallen. BekämpftwurdedieKrankheitmitsteptomycinhaltigenPflanzenschutzmitteln indenländern,dieallgemeinverfügungenfürdenerwerbunddieanwendung despflanzenschutzmittelserlassenhatten,alsvoraussetzungfürdiegenehmigungdurchdasbundesamtfürverbraucherschutzundlebensmittelsicherheit (BVL)nach 11Abs.2Satz1Nr.2desPflanzenschutzgesetzes ( beigefahr imverzuge ).HierzugehörtenBaden-Württemberg,Bayern,Brandenburg, Hessen,Rheinland-Pfalz,Sachsen,Sachsen-AnhaltundThüringen.DerGesamtumfangderAnwendungenerfolgteaufca.3650ha.EineexakteAufstellungin tabellarischerformwurdeindenjährlichenberichtenzurstrategievorgenommen,dieiminternetveröffentlichtsind.2007standenalleininbaden-württemberg ca. 100 ha Befallsfläche zur Rodung an. 7.SindfürdieBekämpfungderFeuerbranderkrankungimObstbaunachwie vor 15 bis 20 Pflanzenschutzmittelspritzungen im Jahr notwendig? WelcheMittelwerdenhierbeiverwendetundwiebeurteiltdieBundesregierungdieWirksamkeitunddieUmweltverträglichkeitdereingesetzten Pflanzenschutzmittel? ZurBekämpfungdesFeuerbranderregerssindinderBlütezeitmaximaldrei AnwendungenmitstreptomycinhaltigenPflanzenschutzmittelnerforderlich.Zu späterenterminenkönnenvereinzeltspritzungennotwendigwerden,wenn beispielsweisenachhagelschlagvieleoffenewundeneineinfektionmitdem Feuerbranderregerwahrscheinlichwerdenlassen.IndenletztenJahrenerfolgten meist weniger als drei Streptomycinbehandlungen im Jahr. DieWirksamkeitderPflanzenschutzmittelmitdemWirkstoffStreptomycin wurdeinversuchenderländerunddesjkibelegt.sieentsprichtauchdem internationalpubliziertenstanddeswissens.beirestriktiverundsachgemäßer AnwendungvonStreptomycinzurFeuerbrandbekämpfungimObstbauistder WirkstoffnachvorliegendenErkenntnissenalsökotoxikologischnichtbedenklich einzustufen. AnwendungenmitalternativenPräparatenmüssenmeisthäufigererfolgen,um einenschutzderkulturpflanzevorfeuerbrandzugewährleisten.eineabschließendebeantwortungderfrageistderzeitnochnichtmöglich,dadiealternativen Mittel und Bekämpfungsmaßnahmen noch in der Erprobung sind.

Drucksache 16/9929 6 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 8.InwievielenFällenwurdeindenletztenfünfJahreninDeutschlandder EinsatzdesAntibiotikumsStreptomycinbeantragtundinwievielenFällen wurde er genehmigt? IndenletztenfünfJahrenwurdenjährlichAnträgenach 11Abs.2Satz1Nr.2 des Pflanzenschutzgesetzes ( bei Gefahr im Verzuge ) gestellt und genehmigt. 9.WelcheAngabenüberFeuerbrandfälleinDeutschlandfür2008liegen derbundesregierungbereitsvorundwerdendiebehördenebensowiein ÖsterreichundderSchweizdieAnwendungvonStreptomycinzulassen? AufgrundderüberwiegendkühlenWitterungwährendderObstblüte2008traten InfektionenmitdemFeuerbranderregerimKernobstnachbisherigemKenntnisstandingeringeremUmfangaufalsimVorjahr.DiegenauenAngabenwerden imherbstgemäßstrategiezusammengetragenundimjahresbericht2008veröffentlicht. ImHinblickaufdieAnwendungvonStreptomycinwirdaufdieAntwortzu Frage 8 verwiesen. 10.InwelcherMengesindindenvergangenenfünfJahrenantibiotikahaltige PflanzenschutzmittelzurBekämpfungdesFeuerbranderregerseingesetzt worden,undinwelchemumfangmussteninwelchenbundesländernaufgrund des starken Befalls Obstbaumplantagen gerodet werden? Es wird auf die Antwort zu Frage 6 verwiesen. 11.ErhaltenObstbauern,derenFlächenwegenFeuerbrandbefallgerodetwerdeneinefinanzielleUnterstützungundwennja,inwelchemUmfang,und wer zahlt die Entschädigung? FinanzielleUnterstützungenderObstbauernnacherforderlicherRodungvon KernobstnachFeuerbrandbefallsindnichtinderStrategievorgesehenundwurden bislang auch nicht gewährt. 12.WiebewertetdieBundesregierungdasRisiko,dasssichdurchdenfortgesetztenEinsatzstreptomycinhaltigerPflanzenschutzmittelimObstbau eineresistenzdesfeuerbranderregersgegendiesesantibiotikumbildet? ResistenzuntersuchungenimRahmeneinesMonitoringswurdenindenletzten Jahrenregelmäßigdurchgeführt.BisherhabensichkeineResistenzenaufgebaut.DadieAnwendungenaufdasunbedingteMinimumbegrenztwerden, istnachansichtvonexpertendiegefahrderentstehungeinerstreptomycin- Resistenz des Feuerbranderregers als gering einzustufen. 13.IstindenvergangenenfünfJahreninheimischemHonigStreptomycin ausderfeuerbrandbekämpfunggefundenwordenundwennja,wiegroß warderanteilderproben,indenenstreptomycingefundenwurde,bei welchemanteilwurdedieerlaubterückstandsmengeüberschritten,und aus welchen Regionen stammte der Honig? IndenletztenfünfJahrenwurdenstetsHonigprobenaufStreptomycin-RückständeimUmkreisvonstreptomycinbehandeltenObstanlagenuntersucht. HöchstmengenüberschreitungenwurdennurindenJahren2003und2007in

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 7 Drucksache 16/9929 Baden-Württembergfestgestellt.DabeibetrugdieAnzahlderProben,beidenen Höchstmengenüberschreitungenfestgestelltwurden,sechsimJahr2003und achtimjahr2007.diesentsprachimverhältniszurgesamtprobenzahlimgesamtenbundesgebieteinerratevonetwa5prozent,nuraufbaden-württembergbezogeneinerratevon10prozent (2003)oder7Prozent (2007).Inden weitaushäufigstenfällen (80Prozentbis90Prozent)wurdenkeineStreptomycin-Rückständegefunden.HonigemitRückständen,dieüberderRückstandshöchstmenge lagen, sind nicht in den Verkehr gelangt. 14.WurdenandereRückständeausderFeuerbrandbekämpfunggefunden, und wenn ja, welche? DerBundesregierungliegenkeineErkenntnisseüberandereRückständeausder Feuerbrandbekämpfung vor. 15.WiewirkungsvollistnachEinschätzungderBundesregierungderEinsatz vonkupferpräparatenzurbekämpfungdesfeuerbrandes,undwiehoch schätztdiebundesregierungdasrisikoderanreicherungmitschwermetallenimbodenvonobstplantagenein,aufdeneneinelängereanwendung mit Kupferpräparaten durchgeführt wurde? KupferhaltigePflanzenschutzmittelhabeneineWirkunggegendenFeuerbranderreger.DieWirkungkannabernichtalshinreichendbezeichnetwerden.Auch fürdenökologischenlandbaureichtdiewirkungnichtaus,obwohldieanforderungen an die Wirksamkeit dort geringer sind. DaKupferbiologischnichtabbaubarist,erfolgteineAnreicherungdesSchwermetallsimBodenbeilangjähriger,wiederholterAnwendungvonkupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln.DieseKupferanreicherungbirgtlangfristigdasRisiko schädlicherauswirkungenaufdasbodenlebenunddiebodenfruchtbarkeit. SowohldasAusmaßalsauchderZeitpunktdesEintrittsmöglicherSchäden sindabhängigvondenlokalenrandbedingungen (Kupfer-Ausgangsbelastung, Bodeneigenschaften,HäufigkeitundAufwandmengenderKupferpräparate, Anbautechniken) und können daher nicht generell vorhergesagt werden. 16.WiebeurteiltdieBundesregierungdieWirksamkeitderfolgendenMittel zumschutzvonobstgehölzengegendiefeuerbranderkrankung (bitte einzeln beurteilen): a) Streptomycin ( Plantomycin, Strepto, Firewall 17 WP ), b) Blossom-Protect (Pilzpräparat, Aureobasidium pullans), c) Candida Sake (Pilzpräparat, Candida), d) Mycosin (Tonerdepräparat), e) Bipro und Serenade WPO (Bakterienpräparate, Bacillus subtilis), f)löschkalk (Calciumhydroxid, CaOH 2 ), g)neuesfeuerbrandbekämpfungsmittelauspantoea-agglomerans-bakterienstämme (indenusabereitserfolgreichgetestetundzugelassen)? DieWirksamkeitvonStreptomycinisthinreichend,umdenSchutzderKulturpflanzenzugewährleisten.AlleanderenPräparatereichennichtodernicht regelmäßig an diese Wirkungsgrade heran. DasPflanzenschutzmittelSerenadeistzugelassen,allerdingsunterdemZusatz, dassesnurderbefallsreduktiondient.dieserhinweissolldemanwenderauch

Drucksache 16/9929 8 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode alswarnhinweisdienen,dasseinehinreichendewirksamkeitmitdiesemproduktvorallembeistarkembefallsdrucknichtzuerzielenist,sondernlediglich eine Befallsminderung. 17.DurchwelchelandesbehördlichenMaßnahmenwerdendieObstbauernin denverschiedenenbundesländernaufeinekünftigbevorstehendestärkere Verbreitung des Feuerbranderregers vorbereitet? DieMaßnahmenderLänder,dieüberdengesetzlichenAuftragnach 34des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG)hinausgehen,sindinderStrategiezurBekämpfung des Feuerbranderregers ohne Antibiotika aufgeführt. Dazugehört,dasssiedieObstbauerninformierenundberaten,insbesondere durchsämtlichemaßnahmenderöffentlichkeitsarbeit,einschließlichderinformationenüberdietelefonischenauskunftsgeberundfaxdienste,dieüberdie aktuelleinfektionsgefahrinformierenundbekämpfungshinweisegeben.die PflanzenschutzdiensteerstellenallgemeineBroschürenzumThemaFeuerbrand sowiemerkblätterzuspeziellenundaktuellenthemen,wiezuraktuellenzulassungssituation,zumobjektschutzundzursortenwahlfürdenstreuobstbau. DieInformationenwerdenregelmäßigaktualisiert.FachzeitschriftenveröffentlichenregelmäßigFachbeiträgedesPflanzenschutzdienstes,zuaktuellenBefallssituationensowiezuprognostiziertenEntwicklungen.AufAnfragewerden auchdieallgemeinepresse,rundfunk-undfernsehanstaltenmitinterviewsund zusätzlichenauskünftenbedient.darüberhinausistfeuerbrandregelmäßigein ThemaindenWinterveranstaltungenderLändersowieinderGruppen-undEinzelberatung.InbesondersbetroffenenGemeindenwerdenspezielleKursefürso genannte Feuerbrandbeauftragte abgehalten. 18.WelcheunterschiedlichenResistenzwertegegendenFeuerbranderreger haben die verschiedenen deutschen Apfelsorten? DieResistenzvonApfelsortengegenüberdemErregerderFeuerbrandkrankheit,wirddurcheinekünstlicheTriebinokulationvonHandveredelungenim Gewächshausbestimmt.JenachBefalldesNeuaustriebswirddieResistenzin einerskalavon9 (resistent)bis1 (anfällig)bestimmt.dieseartdertestung wirdindeutschlandimjki,institutfürresistenzundstresstoleranzinquedlinburg, durchgeführt. BeidendeutschenApfelsortenmussunterschiedenwerdenzwischendenSorten,dieausderpraktischenApfelzüchtunginDeutschlandinAhrensburg,MünchebergundDresdenentstandensind,unddenalteninDeutschlandheimischen Apfelsorten.ImWesentlichenwurdenbisherdieinDresden-Pillnitzgezüchteten ApfelsortenaufihreWiderstandsfähigkeitgegenüberFeuerbrandgetestet.Als besonderswiderstandsfähiggegenüberfeuerbranderwiesensichdabeidiesorten Reanda (8,1), Rene (8,0), Resi (8,0), Rewena (7,8), Retina (7.5) und Remo (7.4).EineBoniturnotevon8entsprichtdabeieinerNekrosedes Neutriebsvon1Prozentbis16Prozent.AlssehranfälligerwiesensichdieApfelsorten Pia (1,5), Piflora (1,7)und Rekarda (2,4).DieBoniturnote1entspricht einem Befall von 85 Prozent bis 100 Prozent. VielealtedeutscheSortensindBestandteilderApfelsortensammlungderDeutschenGenbankObstdesJKI.EinigedieserSortenwurdenebenfallsinQuedlinburgaufihreWiderstandsfähigkeitgegenüberFeuerbrandgetestet.Alsbeste altedeutschesorteschnittbislangder AltländerPfannkuchenapfel (7,0)ab. AlleanderengetestetenaltendeutschenSortenweisendurchweghöhereAnfälligkeiten gegenüber Feuerbrand auf.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 9 Drucksache 16/9929 19.WiebeurteiltdieBundesregierungdieResistenzderApfelsorten Retina, Reglindis, Reka oder Relinda gegendenfeuerbranderreger,und welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Anbau dieser Sorten? 20.InwelchemMaßetragenWild-undZierpflanzenzurAusbreitungdes Feuerbrandes bei und welche Arten sind dies? DieResistenzderSorte Retina gegenüberfeuerbrandwirdalsgutbewertet. Reglindis und Relinda werdenalsmittelanfälligbeschrieben.diesorte Reka istbislangnichtimfeuerbrandtestbewertetworden.daherkanndiewiderstandsfähigkeitnurindirektbewertetwerden. Reka zähltezudenpillnitzer Re-Sorten,dieimJahr2003,alsdieKernobstanlagendesVersuchsfeldesmassiv befallen waren, am wenigsten von Infektionen betroffen waren. ImErwerbstafelobstanbauspielendieobengenanntenSortenkeinegrößere Rolle,dadieFruchtqualitätsparameternichtdenMarkterfordernissenentsprechen. DasWirtspflanzenspektrumdesFeuerbrandbakteriumsistaufdiePflanzenfamiliederRosaceaebeschränkt.InsbesondereKernobst (Apfel,Birne,Quitte)und verschiedeneziergehölzgattungenkönnenbefallenwerden.alszierpflanzen sindinsbesonderezunennen:cotoneaster (Steinmispel),Pyracantha (Feuerdorn),Photinia (Stranvaesia),Chaenomeles (Scheinquitte),EriobotryaundMispel.ZudenempfindlichenWildpflanzenzählenWeißdorn,Mehlbeereunddie Vogelbeere (Eberesche).DieArtensindunterschiedlichanfällig.Zudemisteine InfektionvorallemvomBlühzeitpunktunddenWitterungsbedingungenwährend der Blüte abhängig. 21.HältdieBundesregierungdieRichtlinie2000/29/EGdesRatesaufeuropäischerEbenelangfristigfürausreichend,umdenüberregionalenSchaderreger Erwinia amylovora wirksam zu bekämpfen? DieRichtlinie2000/29/EGregeltMaßnahmenzurVerhinderungderEinschleppungundAusbreitungvonSchadorganismenderPflanzenundPflanzenerzeugnisse.Diesesiehtvor,dassbestimmeWirtspflanzennurinnergemeinschaftlich verbrachtwerdendürfen,wenndiepflanzenausgebietenstammen,diealsfrei vonfeuerbrandanerkanntwordensind,oderdiepflanzen,dieaufderanbauflächeundihrerunmittelbarenumgebunganzeichendesfeuerbrandesaufgewiesenhaben,gerodetwurden.überdiesichausderrichtlinie2000/29/eg desratesaufeuropäischerebeneableitendenmaßnahmenhinaussetztdie BundesregierungimRahmenderStrategieaufeinBündelvonAspekten.Hierzu gehörtzunächstdereinsatzallerverfügbarenvorbeugendenmaßnahmenund Verfahren, sowie Kombinationen verschiedener Pflanzenschutzmittel und -verfahren, AntagonistenmitförderndenSubstanzenoderverbessertenFormulierungen PrüfungvonSubstanzendiesichindernationalenundinternationalenForschungalswirksamherausgestellthaben (z.b.auchnebenwirkungenvon zugelassenen Fungiziden), VerfeinerungundOptimierungvonPrognosemodellenfürdenFeuerbrand, unter Einbezug epidemiologischer Fragen, EntwicklungvonSchnellmethodenzurErmittlungderBesiedlungderBlüte mit Feuerbrandbakterien (Bestimmung des lokalen Infektionspotenzials),

Drucksache 16/9929 10 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode GenomischeUntersuchungenvonzellulärerRegulationundFunktionenfür Hemmstoffsynthesen,PathogenitätsfaktorenundWirt-Pathogen-Interaktionen, Identifizierung von Resistenzmarkern. 22.WelcheForschungsinstituteinDeutschlandarbeitenderzeitanMaßnahmenzurBekämpfungdesFeuerbrandsimObstbauundwelchenAnsatz verfolgen diese Institute hierbei im Einzelnen? EineÜbersichtüberlaufendeForschungsprojektebeiBundundLändernzum FeuerbrandundderdarinverfolgtenAnsätzewurdefürdie StrategiezurBekämpfungdesFeuerbranderregersimObstbauohneAntibiotika,2008bis2012, imjahr2008erstelltundveröffentlicht.siesindindernachfolgendentabelle nochmals aufgeführt. ProjektProjektleitungfördernde Stelle Züchtung feuerbrandresistenter Apfelsorten, Erhaltung und Evaluierung genetischer Ressourcen bei Malus Resistenzprüfungen bei Sorten, Unterlagen und Züchtungsmaterial; Virulenzanalysen von Erwinia amylovora VirulenzanalyseundSelektionvonGenotypen des Obstes mit Resistenz gegen Bakterien Entwicklung von Apfelsorten mit hoher Resistenz gegen Venturia inaequalis, Podosphaera leucotricha, Erwinia amylovora, Pseudomonas syringae und Panonychus ulmi inkombinationmithoherproduktqualitätund hoher Verträglichkeit für abiotische Schadfaktoren Erstellung transgener Pflanzen bei ausgewählten Apfelsorten und - unterlagen unter Nutzung von Genkonstrukten zur Induktion von Resistenz gegenüber Phytopathogenen, vorrangig Feuerbrand Untersuchungen zur Stabilität der Merkmalsausprägung in gentechnisch veränderten Apfelgenotypen und zur Verhinderung des vertikalen Gentransfers Alternativen zum Pflanzenschutzmittel Plantomycin, Erregerbiologie, Wirt-Pathogen-Interaktionen Entwicklung von Strategien zur Feuerbrandbekämpfung im ökologischen Obstbau Schnelldiagnose von Erwinia amylovora, dem Erreger des Feuerbrandes, zur Optimierung von Bekämpfungsstrategien im Kernobstbau Julius Kühn-InstitutBMELV, Ressortforschung Julius Kühn-InstitutBMELV, Ressortforschung Julius Kühn-InstitutBMELV, Ressortforschung Julius Kühn-InstitutBMELV, Ressortforschung Julius Kühn-InstitutBMELV, Ressortforschung Julius Kühn-InstitutFreistaat Sachsen Julius Kühn-InstitutBMELV, Ressortforschung Universität Konstanz, Fachbereich Biologie Universität Konstanz Fachbereich Biologie BMELV, Bundesprogramm ökologischer Landbau BMELV

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 11 Drucksache 16/9929 ProjektProjektleitungfördernde Stelle Verbundvorhaben zur Bekämpfung des Feuerbranderregers im Obstbau ohne Antibiotika Teilprojekt Verbesserung und Verfeinerung von bestehenden computergestützten Prognosemodellen für den Feuerbrand unter Berücksichtigung verschiedener Bekämpfungsverfahren und -mittel, unterschiedlich anfälliger Sorten und Anbauverfahren (integriert, ökologisch, Streuobstwiesen) unterstützt durch Untersuchungen zur Epidemiologie und Pathogenese des Feuerbranderregers Teilprojekt Autoinduktoren in der PathogenesevonErwiniaamylovoraundderen Rolle für die Bekämpfung des Feuerbrandes Teilprojekt Wirkungsweise von Bakterien und Hefen als Antagonisten gegen Erwinia amylovora und deren Epidemiologie Teilprojekt Identifizierung von Feuerbrand-inhibierenden Komponenten aus mikrobiellen Antagonisten Teilprojekt Bekämpfung des Feuerbranderregers im Obstanbau ohne Antibiotika Bekämpfungsmöglichkeiten auf der Basis von Antagonismus, Resistenzinduktion und Pflanzenextrakten Erhöhung der Resistenz von Sorten und Unterlagen des Apfels gegen Feuerbrand durch biotechnologische Methoden Koordination: Julius Kühn-Institut Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg und Universität Konstanz, Lehrstuhl für Phytopathologie Jacobs University Bremen Universität Heidelberg, Heidelberger Institut für Pflanzenwissenschaften Universität Hannover, Institut für Botanik Uni Hamburg, Biozentrum Klein-Flottbek BMELV Julius Kühn-InstitutDeutsche Forschungsgemeinschaft Universität Hohenheim, Julius Kühn-Institut MLR Baden-Württemberg 23.WelcheErgebnissehabendiebereits1997begonnenenForschungenan transgenenapfelbäumenderbundesanstaltfürzüchtungsforschungan Kulturpflanzen (BAZ,heuteJulius-Kühn-Institut)erbracht,welcheAufwendungensindbiszumheutigenZeitpunktindiesesProjektgeflossen undwelcheweiterenmaßnahmenindiesembereichsindfürdiezukunft geplant? Seit1997wurdenimRahmenverschiedenerProjekteimInstitutfürZüchtungsforschungangartenbaulichenKulturenundObstdesJKIinDresdentransgene PflanzenzurErhöhungderFeuerbrandresistenzerstellt.AmAnfangdieserForschungenwurdenvorwiegendGeneübertragen,diefürantimikrobielleProteine (Attacine,Lysozyme)kodieren (PflanzendererstenGeneration).Dieseweisen vielfacheinebakterizidewirkunggegengramnegativeundgrampositivebakterienauf.späterwurdedanninzusammenarbeitmitdeminstitutfürpflanzenschutzinobst-undweinbauanstrategiengearbeitet (z.b.expressioneiner EPS-Depolymerase),durchwelchediebakteriellePathogenitätinhibiertwerden sollte (PflanzenderzweitenGeneration).ImErgebnisdieserArbeitenkanngesagtwerden,dassdieErhöhungderResistenzbeidenPflanzendererstenund zweitengenerationmeistnurpartiellwar.ineinigenfällen (z.b.antimikro- bielleproteine)sindnegativeauswirkungenaufnichtzielorganismennichtaus-

Drucksache 16/9929 12 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode zuschließen.darüberhinausistdiezuerwartendeakzeptanzbeimverbraucher ausheutigersichteheralsgeringeinzuschätzen,dadieverwendetengeneinder Regel aus nichtpflanzlichen Systemen stammen. AusdiesemGrundwurdeindenletztenJahrenvorwiegendanderÜbertragung vonapfeleigenengenengearbeitet (z.b.mbr4ausmalusbaccata).dasgrößte Problemdabeiist,dassbislangnurGeneausderallgemeinenPathogenabwehr desapfelsbekanntsind.mitderidentifizierung,kartierungundisolierungvon Feuerbrandresistenzgenenwurdeerstkürzlichbegonnen.Bislangkonntejedoch nochkeinfeuerbrandresistenzgenisoliertwerden.zurerstellungtransgener LinienmüssenbeimApfelzudemTransformationssystemeentwickeltwerden, mitdenenmantransgenebzw.cisgenepflanzenohneselektionsmarkererstellen kann. An solchen Rekombionasesystemen wird im JKI gearbeitet. EinandererAnsatzpunktwirdinderBrechungderjuvenilenPhasemitHilfeder Gentechnikgesehen.DadurchkönnenZuchtwegeverkürztwerden,sodasseine EinkreuzungvonResistenzgenenausWildartenineinemüberschaubarenZeitrahmenmöglicherscheint.AmEndeeinesZuchtprozesseskanndasTransgen, dasdiefrüheblüteinduziert,wiederausgekreuztwerden.damitentstehteine neuesorte,diekeinetransgen-dnamehrenthält.einsolchessystemwurde imjkientwickeltundwirdderzeitgetestet.umdiesessystemzurpraxisreife zu führen, ist noch erheblicher Forschungsaufwand notwendig. 24.HatdieBundesregierunginzwischendiein2003getroffeneEntscheidung desdamaligenbmvel,diebeantragtefreisetzungvontransgenen,gegen denfeuerbrandresistentenapfelsortenentgegenderempfehlungder ZKBS (ZentraleKommissionfürdieBiologischeSicherheit)aufgehoben und wenn nein, warum nicht? DievonderehemaligenBAZgeplanteFreisetzungtransgenerApfelgehölze wurdenachderentscheidung,denantragruhenzulassen,vominstitutnicht weiterverfolgt.gründehierfürwaren,dassderantragangegebenespflanzenmaterialgebundenwar,dasspäternichtmehrdemaktuellenstandderwissenschaftentsprach.mittlerweilewirdangentechnischenmethodenzurerzeugung effektiverer feuerbrandresistenter Sorten gearbeitet. 25.WiebeurteiltdieBundesregierungersteVersuchsergebnissedesJKI, durchgentechnischeverfahrennatürlichvorkommenderesistenzgene ausapfelwildarteninkultursortenzuübertragen,umsodieresistenz gegen den Feuerbrand zu erhöhen? Diese Verfahren sind grundsätzlich positiv zu bewerten. 26.TeiltdieBundesregierungdieAuffassungvonBiotechnologen,dassdiein ZusammenarbeitmitdemJKIerzeugtentransgenenLinienderApfelsorte HolsteinerCox (GenexpressiondesLc(Leafcolor)-GensausMais)eine ErhöhungderFeuerbrandresistenzbewirkt,undwennja,wiehochfällt diese Resistenzerhöhung aus? DietransgenenLc-PflanzenderSorte HolsteinerCox wurdenbislangeinmal hinsichtlichihrerresistenzgegenüberfeuerbrandgetestet.dabeiwarendie Pflanzenwesentlichresistenter (etwa70prozentwenigerbefall)alsdiesorte HolsteinerCox.EinzweiterTestwirdmomentanamJKIdurchgeführt.Dabei sollgeprüftwerden,obdieergebnissedesvorjahresbestätigtwerdenkönnen. DarüberhinausistweitereForschungsarbeitzurVerminderungvon durchdie konstitutiveexpressiondeslc-gensbedingten Wachstumsstörungen (verringerterwuchs,hängendezweige,starkeverholzung)beimapfelnotwendig.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 13 Drucksache 16/9929 27.WieistderStandderZüchtungvonfeuerbrandresistentenApfelsorten undwelcheinnovativenmöglichkeiten,z.b.markergestützteselektion, werden eingesetzt, um den Zuchtprozess zu beschleunigen? DieZüchtungfeuerbrandresistenterApfelsortenbasiertaufunterschiedlichen Strategien.ZumeinenwerdenResistenzengenutzt,dieimApfelvorhanden sind.hierbeiwirdanderverbesserungderqualitätsparametergearbeitet,dadie widerstandsfähigensorten,diederzeitverfügbarsind,nichtdengeforderten Qualitätsparametern entsprechen. EinanderesZielistdieIntrogressionvonResistenzgenenausWildarten,umdie WiderstandsfähigkeitgegenüberFeuerbrandaufeinebreiteregenetischeGrundlagezustellenundunterschiedlicheResistenzenkombinierenzukönnen.Neben dernutzungfürdiepraktischeapfelzüchtungwerdensolchepopulationenbenutzt,ummolekularemarkerfürdiemarkergestützteselektionzuentwickeln und so den Zuchtprozess zu beschleunigen. DernächsteSchrittistdieUmsetzungderErgebnisseunddieAnwendungder bereits entwickelten Marker in der praktischen Züchtung. AlsinnovativeMethodezurBeschleunigungdesZuchtprozesseswirddieNutzungvonfrühblühenden,transgenenApfelliniengesehen.DazuwirdamJKI einschemaentwickelt,andessenendenicht-transgene,resistenteapfelklone stehen. 28.InwelchemMaßefördertdieBundesregierungdieGenomforschungbeim ApfelmitdemZiel,Feuerbrandresistenzgeneaufzufindenundzuisolieren, undwelcheentsprechendenförderprogrammegibtesfürdiesenbereich derzeit in anderen europäischen Ländern? DasJKIistmitdieserAufgabebetraut.DarüberhinausgehendeFörderprogramme bestehen nicht. In Italien wird an der Sequenzierung des Apfelgenoms gearbeitet.

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