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Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 16/4782 16. Wahlperiode 22. 03. 2007 Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Dagmar Enkelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. Drucksache 16/3069 Nachhaltiger Schutz der Meeresumwelt Vorbemerkung der Fragesteller InderThematischenStrategiezumSchutzundErhaltderMeeresumwelt [Meeresumweltstrategie KOM(2005)504]stelltdieEuropäischeKommissionfest,dassdieMeeresumweltEuropaszunehmendenernstenGefahrenausgesetztist.DieHauptbedrohungenfürdieMeeresökosystemewarenbereits dreijahrezuvorineinermitteilungausdemjahr2002beschriebenworden [KOM(2002)539].LautMeeresumweltstrategiehäufensichseitdemdieHinweiseaufeineVerschlechterungdesZustandsunsererMeereundOzeane.Die biologischevielfaltdereuropäischenmeerenehmeabundunterliegeeinem ständigenwechsel.meereslebensräumewürdenzerstört,verschlechtertund gestört, so die Kommission. VormehralszehnJahrenhatdiedamaligeBundesregierunginderAntwortauf einegroßeanfragederfraktionderspd (Bundestagsdrucksache13/2582)die dramatischenfolgenderüberfischungderweltmeeredargestellt.seitdem scheintsichdiesituationfürdiemeistenfischpopulationenundvielemeeressäugernichtverbessert,sonderndeutlichverschlechtertzuhaben (SRU2004; EEAC2004).ZudenHauptfaktorenfürdieSchädigungderMeeresumwelt zählennebenderüberfischungunddendamitverbundenenbeifängenderanthropogenetreibhauseffekt (sieheauchwbgu,gutachten07/2006).dassich wandelndeklimabelastetdiemeeresökosysteme,deransteigendeco 2 -Gehalt deratmosphäreführtzurversauerungdermeere,waskalkbildendeorganismen,wiekorallenundschalentiereschwerschädigt.bereitsseitjahrzehnten kommtesüberflüsse,diedurchintensivelandwirtschaftbelastetetsind,zur Nährstoffanreicherung (Eutrophierung)unddadurchbedingteAlgenblütenim Meer.DiemikrobiologischeundchemischeVerschmutzungderFlüsseunddamitderOzeanesowiedasEinbringenvonAbfällensindzwarinvielenIndustrieländernreduziertworden.AllerdingsnehmendieseFrachtenindensich rasantentwickelndenländernasienszu.nachwievorschädigenölverschmutzungendiemeeresumwelt.sieentsteheninfolgevonunfällenbzw. durcheinleitungenausdemseeverkehrundausleckagenderoffshore-ölundgasförderung.indenletztenjahrenwirdauchdieschädigungdurchdie zunehmendeverlärmunginsbesonderefürmeeressäugererkannt.danebenbe- DieAntwortwurdenamensderBundesregierungmitSchreibendesBundesministeriumsfürErnährung,Landwirtschaftund Verbraucherschutz vom 21. März 2007 übermittelt. Die Drucksache enthält zusätzlich in kleinerer Schrifttype den Fragetext.

Drucksache 16/4782 2 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode drohenexotischeartendiebiologischevielfaltderjeweilsheimischenmeeresumwelt,hauptsächlichdurchdaseinleitenvonschiffs-ballastwasser.auch die Einleitung von Radionukliden schädigt das Meeresökosystem. DieEuropäischeKommissionhatimOktober2005einenRichtlinienvorschlagvorgelegt,dereinenOrdnungsrahmenfürMaßnahmenderGemeinschaftimBereichderMeeresumweltschaffensoll [Meeresstrategie-Richtlinie, KOM(2005)505].AlsZielistdortdasErreicheneinesgutenUmweltzustandes indeneuropäischenmeerenbis2021formuliert.dersachverständigenratfür Umweltfragen (SRU)hatdieseZielsetzungbegrüßt,übtabergleichzeitig scharfekritikammeeresstrategie-richtlinienvorschlaginderbestehenden Form (SRU,KommentarzurUmweltpolitikNr.5,2006).SostelltderSRU fest,dieeuropäischemeeresschutzstrategieerschöpfesichineinemrichtlinienvorschlag,mitdemdieverantwortungfürdielösungderkomplexenmeeresumweltproblemeweitgehendrenationalisiert,alsoindieverantwortungder einzelnenmitgliedsländergelegtwerde.einhergehendmitdieserrenationalisierungseienwesentlichepolitikfelderausgeklammert,indenendieeuüber diezentralenkompetenzenverfüge.beispielsweiseinderlandwirtschaftsundfischereipolitiksowieinderseeschifffahrt.außerdemfehlteneinkonzeptfürdieweiterentwicklungdesdenmeeresschutzbetreffendeneuropäischenumweltrechtssowievorgabenfürdieverknüpfungdereuropäischen HandlungsebenenmitdeninternationalenKonventionenzumSchutzderMeere.NationaleMeeresschutzstrategienkönntenzwarTeileinesGesamtkonzeptesfüreineeuropäischeMeeresschutzstrategiesein.DieEuropäischeKommissionseiaberinsbesondereindenSektorenFischerei,Landwirtschaftund Seeschifffahrtselbstgefordert,einSchutzkonzeptzuentwickelnundklare ZielvorgabenundMaßnahmenprogrammeinklusiveeinesambitioniertenund verbindlichenzeitplansvorzuschlagen.dergrundlegendeansatzdereu-strategielasse ineklatantemwiderspruchzumeigenenanspruch einenintegralen,alleverursacherumfassendenansatzvermissenundseisomitnicht zielführend.ganzimgegenteilhinterlassedieeuropäischekommissionmit demhinweisaufihrermeinungnachausreichendereformenindenausgeklammertenpolitikfeldern wiebeispielsweisedergemeinsamenfischereipolitik deneindruck,alswolltesiesichausderverantwortungziehen,soder Sachverständigenrat. DadieMeeresstrategie-RichtliniekünftigdaszentraleInstrumentderEuropäischenUnionzumSchutzderMeeresumweltseinwird,istdieHaltungder BundesregierungvongroßemInteresse,diedieseinderweiterenDiskussionzu diesem Thema auf europäischer Ebene einnehmen wird. 1.WelcheKenntnissebesitztdieBundesregierungüberdieEntwicklungder nachfolgendaufgeführtenfischbeständeinihrenhauptfanggebieteninden vergangenen 30 Jahren: a)scholle, b)flunder, c)seezunge, d)nordseekabeljau, e)ostseedorsch, f)schellfisch, g)rotbarsch, h)heilbutt, i)seelachs, j)hering, k)makrele?

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 3 Drucksache 16/4782 Einleitung: Begriffsdefinitionen zur Beurteilung von Fischbeständen DerNordostatlantikundseineRandmeeresindLebensraumfüreineVielzahl vonfischarten.zuunterscheidensindsolche,diekommerziellgenutztwerden (z.b.kabeljau,seelachs,sandaal,hering)undsolcheohneodermitsehrgeringerwirtschaftlicherbedeutung (wiezwergzunge,knurrhahn,drachenkopf). LetzterekönnenfürdieFunktiondesÖkosystemsvonerheblicherBedeutung sein;meistensliegenabersehrwenigdatenvor,sodasseinebewertungdeszustandes dieser Arten kaum möglich ist. DieReproduktionseinheiteinerFischartwirdalsBestandbezeichnet.Eine FischartkannineinemgrößerenGebietdurchausmehrereBeständeaufweisen, diesichauchunterschiedlichentwickelnkönnen.andererseitskanneinweit verbreiteterbestandinmehrerenmanagementgebietenvorkommen.diewissenschaftlichebegutachtungbeziehtsichinderregelaufdiebiologischeeinheit Bestand, seltener auf einzelne Komponenten eines Bestandes. DerZustandeinesFischbestandeskannnichtdurchdirekteZählungermittelt werden.zurbeschreibungistdiewissenschaftdaheraufindirektemethoden angewiesen.dieerforderlicheneingangsdatenfürdiemathematischenmodelle, aufdenendiebestandsberechnungenberuhen,stammenausderkommerziellen Fischerei (Aufwand,AnlandungenoderGesamtfang,alters-oderlängenstratifizierteFänge,Rückwürfe,ggf.Geschlechts-undReifeverteilungenausderwissenschaftlichenBeprobungaufSeeoderaufdenFischmärkten)und/oderaus wissenschaftlichenforschungsreisen (Surveys).MengeundQualitätdieserDaten sind entscheidend für die Güte der Bestandsberechnung. DieBestandberechnungenfürdieFischbeständedesNordostatlantiksundseiner NebenmeerewerdeninderRegeljährlichindenArbeitsgruppendesInternationalenRatesfürMeeresforschung (ICES)erarbeitet.MitgliederdieserGruppen sindvorallemwissenschaftlerdernationalenfischereiforschungsinstitute,die diedatenihrerflottenundergebnisseihrersurveysbeitragen.fürdeutschland istdiebundesforschungsanstaltfürfischerei,hamburgundrostock (BFAFi), eine nachgeordnete Einrichtung des BMELV, federführend. ErgebniseineranalytischenBestandsberechnungsindinderRegelAngaben überdiederzeitigeundhistorischebestandsstärke (Laicherbiomasse,SSB),die Nachwuchsproduktion (Rekrutierung)unddiefischereilicheEntnahme (F).Aus diesenparameternlassensichdurchprojektionendiezukünftigmöglichenfängeableiten.sinddieeingangsdatenunzureichend,z.b.wegenunpräziseranlandedaten,unbekanntermengenvonrückwürfen,mangelhafterbeprobung oderfehlenderfischereiunabhängigerdatenserien,könnenhäufignurtrends derbestandsentwicklungangegebenwerden.ineinigenfällenmüssendiefür diebestandsberechnungverwendetenmodelleangepasstwerden,wennneue Informationenvorliegen.DieskannzuteilweiseerheblichenÄnderungender Wahrnehmung der Situation eines Bestandes führen, auch rückwirkend. FüreinigederhierbehandeltenBeständesinddieDatenserien,dieeinehinreichendpräziseBestandsberechnungerlauben,nochkeine30Jahrelang.Indiesen FällenkönnennurAussagenüberdieEntwicklungineinemkürzerenZeitraum gemachtwerden.andererseitsistfürvieleschonlanggenutztebeständedie Entwicklungerstdannsinnvolleinzuordnen,wennsieineinenhistorischen Kontexteingebettetwird,derauch30Jahreüberschreitenkann wiebeim Nordseehering,dessenBestandvor30Jahrenzusammenbrachundsoeineunrealistische Ausgangsposition einnähme. ZurBeschreibungdesBestandszustandesverwendetderICESeineReihevon Standardformulierungen.SiegebendiederzeitigeLaicherbiomasse (SSB,das GesamtgewichtallererwachsenenTiere)undfischereilicheSterblichkeit (F,ein MaßfürdieEntnahmedurchdieFischerei)inRelationzudenReferenzwerten

Drucksache 16/4782 4 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode nachdemvorsorgeansatzan.fürbeideparametersindinderregeljeweilszwei Referenzpunkte definiert: einlimit-referenzpunkt (BlimfürdieBiomasseundFlimfürdiefischereilicheSterblichkeit),derinkeinemFallunter- (B)bzw.überschritten (F)werdensollte,damitderBestandnichtseineReproduktionskapazitätverliertund einvorsorgeansatz-referenzpunkt (Bpabzw.Fpa),dereine Pufferzone zumlimit-referenzpunkteinschließt.diesepufferzonesollsicherstellen, dassbeiallerstatistischerunsicherheitderberechnungen (unddernachwuchsproduktion)nichtdochdiebiomasseunterdenlimit-referenzwert sinkt (bzw.diefischereilichesterblichkeitüberflimsteigt).jegrößerdie UnsicherheitderBestandsberechnung,destogrößermussauchdiePufferzone sein und desto geringer werden die Fangmöglichkeiten ausfallen. DieReferenzpunktesolltensichaufdieNachwuchsproduktioneinesBestandes beziehen;siemüssendaherfürjedenbestandindividuellfestgelegtwerdenund werdenbeivorliegenneuererkenntnisseangepasst.sinktdielaicherbiomasse unterbpa,sobestehtdasrisikoeiner reduziertenreproduktionskapazität ; sinktsieunterblim,hatsie keineausreichendereproduktionskapazität mehr. EsmussbeidieserGelegenheitbetontwerden,dassdieausfischereilicher (ökonomischer)sichtals kritisch definiertennutzfischbeständenachbiologischen KriterienimSinnederArterhaltunginallerRegelnichtgefährdetsind.Selbst wenndiebeständedergenutztenmassenfischezumteilfüreinelohnende FischereizugeringeBiomassenund keineausreichendereproduktionskapazität mehraufweisen,sindsienichtvonderausrottungbedroht.diesbeschreibtlediglichdenzustandeinerwirtschaftlichunteroptimalenbestandsundertragssituation,nichtjedocheinebedrohungimsinnedercites-kriterien oder der Roten Listen. GenerellhabensichdiemeistenpelagischenSchwarmfischbeständeindenletzten10Jahrenpositiventwickelt.InsbesonderediewichtigenHeringsbestände vornorwegen ( atlanto-skandischerhering )undindernordseehabensich nachderenzusammenbruchvorüber25jahrenfastvollständigerholt.während deratlanto-skandischeheringsbestandweiterwächst,reduziertsichdiebiomassedesnordseeheringswegeneinerreiheschwachernachwuchsjahrgänge derzeit allerdings schnell. FürdiemeistenBodenfischarten,insbesonderedieingemischtenFischereien gefischten,istderfischereidruckzurzeitzuhoch.unterden südlichen Kabeljaubeständen (südlich62 N)gibtesnurnocheinenBestand,fürdenderICES keineschließungderfischereiempfiehlt:dendorschbestandderwestlichen Ostsee.AuchdieBeständeausdergemischtenPlattfischfischereiderNordsee, ScholleundSeezunge,liefernwegeneinerzuintensivenNutzungderzeitnicht annähernddenoptimalenertrag.andererseitshabensichanderewirtschaftlich wichtigebestände,wiediemeistenseelachsbestände,dernördlicheseehecht oderdernordseeschellfisch,indenletztenjahrenzunehmenderholtbzw.sehr positiv entwickelt und werden nachhaltig bewirtschaftet. ZustandausgewählterkommerziellgenutzterBeständeinihrenHauptfanggebieten: a) Scholle Nordsee-Scholle (Pleuronectesplatessa)wirdgemeinsammitanderenPlattfischenvorallemindergemischtenBaumkurrenfischereigefangen.Indieser FischereitretennachneuerenInformationenerheblicheDiscardsauf:Mehrals 80ProzentdergefangenenFische (Anzahl)werdenverworfen.DerSchollenbestandistdadurchtrotzabnehmenderAnlandungeninderletztenDekadestark reduziertworden;diefischereilichesterblichkeithatseitden1950erjahrenfast kontinuierlichzugenommen.auchdersehrstarke2001erjahrganghatdiere-

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 5 Drucksache 16/4782 duzierungderbiomassenichtdeutlichaufhaltenkönnen.seit2004wirdderbestandnachhaltigabernichtoptimalbewirtschaftet;erweistabernochimmer einereduziertereproduktionskapazitätauf.dieoffiziellenanlandungenbetrugen2005fast56000t,diegeschätztegesamtentnahmedagegenüber100000t. b) Flunder DieFlunderinderzentralenOstsee (Platichthysflesus)kannwegenUnsicherheitenderEingangsdaten (insbesondereüberdiebestandsdefinitionen)und nichtdefinierterreferenzpunktenichtindieüblichenkategorieneingeteiltwerden.auchdieentwicklungderbestandsparameterliegtnichtvor.diefischerei istderzeitnichtreglementiert,diegesamtanlandungenbetrugen2005rund 12000t.EsgibtkeinealarmierendenAnzeichenfüreineÜberfischungder Ressource. c) Seezunge DerBestandderNordseeseezunge (Soleasolea)befindetsichineinemähnlich reduziertenzustandwiediescholle:dielaicherbiomassehatindenletzten 30JahrendieBiomasse-Referenzwerteimmerwiederunterschrittenundliegt nunknappunterdemvorsorge-referenzwert;derbestandhatdamiteineeingeschränktereproduktionskapazität.derfischereidruckistüberjahrzehntegestiegenundkonnteerst2004drastischgesenktwerden.fliegtnunaberwieder knappüberdemvorsorgeansatz-referenzpunkt.dieserbestandweisteinesehr variablenachwuchsproduktionauf.diefischereimüsstesichdenvariablen Bedingungenentwederschnellanpassenodergeringere,aberstabilereDauererträgeinKaufnehmen.Derzeitwerdenrund16000tSeezungeoffiziellangelandet. d) Nordseekabeljau DerKabeljaubestand (Gadusmorhua)inderNordsee (ICES-GebieteIV,VIId undiiia)befindetsichderzeitinschlechtemzustand.diewissenschaftliche EmpfehlunglautetseitvielenJahrenauf SchließungderFischereiundaller Fischereien,indenenKabeljaualsBeifanggefangenwird,umeineErholung zuermöglichen.derbestandhateinedeutlichreduziertereproduktionskapazitätundwirdnichtnachhaltigbewirtschaftet.seitanfangder1970erjahre,als aufgrundeinerphasemitstarkernachwuchsproduktionderkabeljauartigen ( gadoidoutburst )einemaximalelaicherbiomassevonüber250000terreicht wurde,hatderbestandmitkleinerenschwankungenaufheuteunter50000t kontinuierlichabgenommen.dielaicherbiomassebefindetsichtrotzdersenkungderhöchstanlandemengen (aufrund35000t)undderimplementierung einesmanagementplansdamitaufdemniedrigstenstandderzeitserie.sämtlichenachwuchsjahrgängederletztenjahresindunterdurchschnittlich,die fischereilichesterblichkeitnahmbisvorwenigenjahrenstetigzu.diegesamtentnahmeerreichte1980über590000tundsankseitheraufrund50000t, davon waren 29 000 t gemeldete Anlandungen. WesentlichesProblemderBewirtschaftungdieserFischartistderFangineiner gemischtenfischerei.diesheißt,dassnebenkabeljauauchschellfischund WittlingimgleichenNetzgefangenwerden.IstdieQuotefüreineFischartausgeschöpft,mussdiesenachgeltendemEU-Rechtverworfen (discarded)werden, umweiternachdenanderenartenfischenzukönnen.außerdemisteineerheblicheanzahlnichtanlandefähigerfischegefangenworden.dieshatindenletztenjahrenzueinergroßenmengevonrückwürfengeführt,diezeitweisedie Größenordnung der Anlandungen in Stückzahlen erreichte. DerNordseekabeljau-BestandhätteingutemZustandeinNutzungspotenzial vonüber100000tprojahr.beiderderzeitigenhohennutzungsrate,dergeringenrekrutierungundmiteinemverkleinertenverbreitungsgebietindernördlichennordseezeigterjedochdeutlicheanzeicheneinerreduktionaufeinöko-

Drucksache 16/4782 6 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode logischundökonomischunbedeutendesniveau,alsoeinerkommerziellen Erschöpfung. e) Ostseedorsch GadusmorhuainderOstseewirdgewöhnlichalsOstseedorschbezeichnet.Die ErtragsmöglichkeitenderbeidenOstseebeständesindinhohemMaßevomAuftretenstarkerNachwuchsjahrgängeabhängig,diewiederummaßgeblichvonbestimmtenhydrografischenBedingungenbeeinflusstwerden.DerhierfürerforderlicheEinstromsalzhaltigenundsauerstoffreichenWassersausderNordsee istindenletzten25jahrenimmerseltenergeworden.dadiefüreinestarke NachwuchsproduktionförderlichenUmweltbedingungenvomMenschennicht beeinflusstwerdenkönnen,istfürdiesebeständeeinnochvorsichtigeres Management notwendig. DerDorschbestandderwestlichenOstseehatteAnfangder1990erJahreein historischesminimumerreicht,vondemersichbis1996wiederrelativgut erholte.seitdemschwanktdiebestandsstärkeumdenvorsorge-referenzwert. DiederzeitigeBestandsstärkevon23300tlaichreiferTiereliegtknappoberhalbdesReferenzwertes;derBestandhatdamitdievolleReproduktionskapazität.DieFischereientnimmtmitca.22000tGesamtfang (2005,Nachwuchs undadulte)einennochimmerzugroßenanteildiesesbestandes.dieskannnur durchbeständighervorragendenachwuchsproduktionausgeglichenwerden. DienachwachsendenJahrgängederletztenJahrewarenallerdings bisauf einenetwasstärkerausgefallenen2003erjahrgang nurunterdurchschnittlich. EinederartigeBewirtschaftungistdahersehrriskantundkannbeiweiterem AusbleibenstarkerNachwuchsjahrgängeschnellzumZusammenbruchführen. DieBestandsberechnungdesDorschbestandesderzentralenOstseeistrelativ unsicher,dainsbesonderedieanlandestatistikenalsfragwürdigangesehenwerden.trotzdieserunsicherheitenwirddeutlich,dasssichderbestandderzeitauf demhistorischentiefststandbefindet (SSB<Blim)unddieBefischungsintensitätzuhochist (F>Flim).SomitistseineReproduktionskapazitätnichtausreichend,underwirdnichtnachhaltigbewirtschaftet.DieserBestandwuchsbis Mitteder1980erJahreaufeineLaicherbiomassevonfast700000t,diebis heuteaufwenigerals100000treduziertwurde.eineumfassendeschonungdes Bestandeserscheintgeboten,insbesonderedieKontrollederManagementmaßnahmen müsste deutlich verbessert werden. f) Schellfisch DerSchellfisch (Melanogrammusaeglefinus)inderNordsee (ICES-GebietIV) undimskagerrak (ICES-GebietIIIa)bringtgelegentlichsehrstarkeJahrgänge hervor,diedannüberjahredenwesentlichenanteilderlaicherbiomasseausmachenkönnen.derletztestarkejahrgangist1999aufgetreten;indenfolgendenjahrenhatsichdielaicherbiomassefastvervierfacht.dierückwürfe,die wiediebeifängeinderindustriefischereischonseitjahrenfürdiebestandsberechnungberücksichtigtwerden,habenineinigenjahreneinmehrfachesder offiziellenanlandungenbetragen.diegesamtentnahmebetrug2001fast 170000t (bei41000toffiziellenanlandungenfürdenmenschlichenkonsum) undhatsichseitherdeutlichreduziert (aufknapp60000t2005),vorallem durchdiebeschränkungdergemischtenfischereizumschutzdesnordseekabeljaus.seit2002wirdderbestandnachhaltigbewirtschaftetundweistdie volle Reproduktionskapazität auf. Dernordost-arktischeSchellfischbestandzeigteineähnlichvariableRekrutierungwiederNordseebestand.InderFolgeschwanktauchdieLaicherbiomasse stark,indenletzten30jahrenzwischenungefähr50000und270000t.2005 lagdielaicherbiomasseamoberenendediesesbereiches;derbestandistdamit inbesseremzustandalsindenrund50jahrenzuvor.dieanlandungenstiegen

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 7 Drucksache 16/4782 inderletztendekadeaufrund150000tjährlichundliegendamitdeutlichüber den wissenschaftlichen Empfehlungen. g) Rotbarsch Rotbarsche (SebastesmarinusundS.mentella)bildenimNordatlantikeine GruppesehrnahverwandterArtenundBestände,dieinihremErscheinungsbild schwerzutrennensind.dieseunsicherheitinderzuordnungderfängesowie nochgeringekenntnisseüberbiologie,produktivitätundgliederungineinzelnebeständeerschwereneinesicherebewirtschaftung.aufgrunddeslangsamen Wachstums,späterGeschlechtsreife (imaltervonetwa15jahren)unddergeringenreproduktionsratenallerrotbarschartenbestehteinbesonderesüberfischungsrisiko.zudemsinddieeingangsdatensounzureichend,dasskeinegesicherte Bestandberechnung durchgeführt werden kann. DerpelagischeRotbarschS.mentellainderIrmingerseeundangrenzendenGewässernliefertseitvielenJahrendengrößtenTeilderRotbarschanlandungen. EineanalytischeBestandsberechnungfehltebensowieReferenzpunkte;eine diesbezüglicheklassifizierungistdahernichtmöglich.diefischereikonzentriertesichabdenfrühen1980erjahrenzunächstaufdieoberflächennahekomponenteinderoffenenirmingersee.10jahrespäterwurdeesdurchdentechnischenfortschrittderfangtechnik,größerenetzeundstärkereschiffsantriebe möglich,auchdiekomponenteunterhalb500mzubefischen.dielegalengesamterträgebetrugenzudieserzeitrund120000t.nachkurzerzunahmeder EinheitsfängereduziertensichdieseschonnachwenigenJahren.Trendsin Akustik-Survey-undkommerziellenEinheitsfang-Datenunddieseit2004stark abnehmendenfängeweisenindenletztenjahrenaufeinenrapidenbestandsrückganghin.trotzderindenletztenbeidenjahrenreduziertenhöchstfangmengenwirddiebefischungsintensitätalszuhocheingeschätzt diewissenschaftlichefangempfehlunglagjeweilsdeutlichniedriger.zusätzlichwerden erheblichemengendiesesbestandesininternationalengewässerndurchfahrzeuge,diederillegalen,unreguliertenundungemeldetenfischerei (IUU- Fischerei)nachgehen,gefangen.InderFolgelautetdieEmpfehlungfürdasJahr 2007,dassdieFischereigeschlossenunderstbeieinersichtbarenVerbesserung der Bestandssituation wieder geöffnet werden sollte. DieSituationfürdiebeidenbodenlebendenRotbarschartenbzw.-beständeauf denschelfenundschelfhängenzwischenostgrönlandunddenfäröern (ICES- GebieteV,VIundXIV)istdagegenerfreulicher:DerdemersaleRotbarsch S.marinusscheintsichindenletztenJahrenvonseinemTiefststandAnfangdiesesJahrhundertserholtzuhaben.DieBefischungsintensitäthatseitden1990er Jahrenabgenommen.AndersalsindensüdlichenGebietenistdieKomponente vorostgrönlandweiterhinnahezuvölligerschöpft.survey-datenweisendort aberseit2001aufeineleichteverbesserunginderbestandssituationhin.die zweiteart,s.mentella,kommtimgleichengebiet,abermeistetwastiefer,vor. Siewirdbereitsseitden1940erJahreninkommerziellemMaßstabbefischt.Da aberüberdiefrühefischereikeinegenauenfang-odereffizienzdatenvorliegen,kanndieursprünglichegrößedesbestandesnichtabgeschätztwerden. KommerzielleEinheitsfang-DatenweisenaufeineBestandsabnahmeinden späten1980erbisanfangder1990erjahrehin.seitdemistdiebestandssituationrelativstabil.survey-datenvomislandschelfdeutenaufeineweitereabnahmeseit2001hin;aufdemgrönlandschelfbelegendeutschesurvey-ergebnisse dagegen eine eher positive Entwicklung. h) Heilbutt DerSchwarzeHeilbutt (Reinhardtiushippoglossoides)indenICES-GebietenV, XIIundXIVisteinekleine,aberwertvolleRessource,dieauchvonderdeutschenFernfischereigenutztwird.AufgrundfehlenderBestandsberechnungen bzw.referenzpunkteistkeineeinordnungmöglich.diebestandsgrößeistnur

Drucksache 16/4782 8 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode sehrschwerzubeurteilen,dadieermittlungwissenschaftlicherdatenüberden Heilbuttaußerordentlichaufwendigist.VerglichenmitderhohenBestandsstär- kemitteder1980erjahreweiseneinheitsfängeundsurvey-datenimices- GebietVa (Island)aufeinegeringeBestandsstärkehin.Hierfindetauchdas GrosderFischereistatt,undkommerzielleEinheitsfängeimICES-GebietVb (Färöer)ergebeneinvergleichbaresBild.DagegendeutendieEinheitsfängeund Survey-DatenimICES-GebietXIVb (Ostgrönlandschelf)indenletztenJahren aufeineeherstabilestärkehin.indiesemgebietoperierthauptsächlichdie deutscheflotte.indenices-gebietenvaundvbisteineerheblichereduzierung des Fischereidrucks notwendig. i) Seelachs DerSeelachsbestand (Pollachiusvirens)inderNordseeundwestlichSchottlands (ICES-GebieteIIIa,IVundVIa)befindetsichderzeitingutemZustand: ErweistdievolleReproduktionskapazitätaufundwirdseitfast10Jahrennachhaltigbewirtschaftet.DiefischereilicheSterblichkeitistseitEndeder1980er Jahre,alssieeinenMaximalwerterreichte,fastkontinuierlichgesunkenund nähertsichnunsogardembereichderzielreferenzpunkte,dieeinenmaximalen Dauerertragsichernsollen.LaicherbiomasseundFängestiegenAnfangder 1970erJahreschnell,erreichtenMitteder1970ereinenMaximalwert (mitüber 550000tSSBundüber340000tAnlandungen)undnahmendannebenso schnellab.anfangder1990erjahreerreichtedielaicherbiomasseeinminimumunterhalbdeslimit-referenzpunktes;seithersinddieanlandungenstabil aufniedrigemniveau (indergrößenordnungvonjährlich100000bis120000t). DieLaicherbiomassenimmtweiterzuunddürfte2005ca.290000tbetragen haben.problematischistlediglichdasfehlenfischereiunabhängigerdaten;eine BeurteilungderNachwuchsproduktionkanndaherersterfolgen,wenndiese JahrgängeinderFischereiauftreten.DaderSeelachsfastausschließlichineiner gezieltenfischereiohnebedeutendebeifängeunddiscardserbeutetwird,istein Management durch Höchstfangmengen in diesem Fall adäquat. Auchdernordost-arktischeSeelachswirdderzeitignachhaltigbewirtschaftet undweistdievollereproduktionskapazitätauf.nacheinemanwachsender LaicherbiomassebisAnfangder1970erJahreaufüber600000twurdedieseinnerhalbwenigerJahrereduziertundbetrugzwischenEndeder1970erundMitte der1990erjahre100000bis200000t.indieserzeitlagsiediemeistezeit unterhalbdesvorsorgeansatz-referenzwertes.nachdereinführungweiterer MaßnahmenzurRegulierungderFischerei (u.a.erhöhungdermindestanlandelänge,discardverbotinnorwegischengewässern,sortiergitterinderschleppnetzfischerei)unddurcheinigegutenachwuchsjahrgängeerholtesichderbestandschnell;heuteistermehralsdoppeltsogroßwiedernordseebestandund liefert Erträge von 130 000 bis 180 000 t. j) Hering DerherbstlaichendeNordseehering (Clupeaharengus)istinderNordsee,im EnglischenKanalundzumTeilimSkagerrak (ICES-GebieteIV,Div.VIIdund IIIa)verbreitet.Derschonseitweitüber100JahrenintensivgenutzteBestand wiesnochzubeginder1960erjahreeinelaicherbiomassevonüber2mio.t auf.vorallemdieeinführungneuerfang-undlagertechnikeninderfischerei führtenendeder1960erjahrezueinerschnellenreduzierungdeselternbestandesundschließlichzumzusammenbruchmitteder1970erjahre.eineschließungderfischereiermöglichtezusammenmiteinergutennachwuchsproduktiondiewiedereröffnungderfischereinachvierjahren.nachdemderbestand sichvomzusammenbruchbis1989fasterholthatte,unterschrittdielaicherbiomasseab1992denlimit-referenzwerterneutunderreichte1996mitwenigerals500000teinenminimalwert.daraufhinwurdevondereuundnorwegenzunächsteinnotfallplan,danneinmanagementplanimplementiert. NebeneinerHalbierungderfischereilichenSterblichkeitfürAdultesehendiese

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 9 Drucksache 16/4782 Plänevor,dassdieFängeundBeifängevonJungfischenfürindustrielleZwecke (FischmehlundFischöl)starkeingeschränktwerden.DerBestandanElterntieren soll zuverlässig über 1,3 Mio. t betragen. SeitderEinführungdesManagementplansistderFangvonJungheringenstark zurückgegangen,undderzeitwerdenmit10000bis20000tnuretwahalbso vielejungfischegefangenwieerlaubt.etlicheausgezeichnetenachwuchsjahrgängehabenzurerholungdesbestandesbeigetragen,obwohldiefischereiliche EntnahmedererwachsenenHeringeüberJahrezuhochblieb.ErstimJahr2002 überstiegdielaicherbiomassedenvorsorge-referenzwertundentwickeltesich bis zum Herbst 2004 auf über 1,8 Mio. t. DieHöchstfangmengen (TACs)konntenfür2003und2005wegendergutenBestandsentwicklungverdoppeltwerden (auf535000t).dievomicesberechnetengesamtfänge,diefehlberichtete,illegaleanlandungenundrückwürfeeinschließen,lagenfür2005bei639000t (nurnordsee)undüberschrittendie zulässigenhöchstfangmengendamitdeutlich.nochgravierenderwardiedifferenzzwischenfängenundhöchstfangmengenindersüdlichennordseeundim östlichenkanal:hierwurdeeinseparatertaceingerichtet,umdiedortlaichendedowns-komponentezuschützen.diesertacwurdeinvielenjahrenumbis zu 100 Prozent überschritten. Währendder1998erundder2000erJahrgangalsaußergewöhnlichstarkberechnetwerden,sindseit2001nurnochsehrschwacheJahrgängeaufgetreten.Ein solcherausfallderrekrutierunginvieraufeinanderfolgendenjahrenistfür diesenbestandbislangnochnichtverzeichnetworden.dieursachenhierfür sindbishernichtausreichendaufgeklärt;siesindjedochmitgroßerwahrscheinlichkeitumweltbedingt:offensichtlichfindendienachwievorsehrzahlreichen HeringslarvennichtausreichendNahrung,sodassnurwenigeJungtiereüberleben.WegendiesesnatürlichenPhänomensisteinestarkeReduzierungderTACs indennächstenjahrenunausweichlich,wenndiebiomassenichtindenkritischenbereichreduziertwerdensoll.diefür2007vereinbartenhöchstfangmengenliegendeutlichüberderwissenschaftlichenempfehlung.dienachhaltige BewirtschaftungistschonseitJahrengefährdet;nunwirdmithoherWahrscheinlichkeitabHerbst2006auchdieReproduktionskapazitäteingeschränkt sein. DerfrühjahrslaichendeHeringinderwestlichenOstsee ( RügenscherFrühjahrshering )istvonderarkonaseebisindasskagerrakverbreitet.eristaus deutschersichtderbedeutendsteheringsbestandderostsee.dashauptlaichgebietliegtimgreifswalderbodden.nachdemlaichenwanderterimfrühjahr zurnahrungsaufnahmedurchdaskattegatbisindienordöstlichenordsee.im frühen Herbst zieht er zurück in Richtung der Ostsee. SeitAnfangder1990erJahrehatsichdieLaicherbiomassevonüber300000tbis 1998aufunter117000treduziert,umbis2002wiederauf186000tzuzunehmen.SeitdemistdieBestandssituationmiteinerStärke150000tbis170000t relativstabil.diegesamtanlandungengingenkontinuierlichvonüber190000t aufderzeitigca.80000bis90000tzurück.wegendervergleichsweisekurzen DatenseriesindVorsorge-ReferenzpunktefürdiesenBestand wiefürviele andere nichtdefiniert,eineklassifizierungistdaherderzeitnichtmöglich. DieLaicherbiomassedesHeringsinderzentralenOstsee (ohnerigaermeerbusen)nahmseitmitteder1970erjahrebis2001kontinuierlichab.ursache hierfürwarvorallemeineabnahmederindividualgewichte,dieaufeinennahrungsmangelhindeutet,derbeiheringenvermutlichnatürlicheursachenhat.in denletztenjahrenistallerdingseineleichtezunahmederbiomassefeststellbar, dieauchhierwiedermiteinerzunahmederindividualgewichtekorreliert.der Bestandwirdzurzeit,nachkontinuierlicherAbnahmederFängeindenletzten

Drucksache 16/4782 10 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 30Jahrenaufnunrund90000t,erstmalignachhaltigbewirtschaftet (F 2005 <F pa ). Referenzpunkte für die Laicherbiomasse sind nicht definiert. EinerderweltweitgrößtenHeringsbeständefindetsichimNordatlantik:der atlanto-skandischehering.dieserheringskomplexgliedertsichinzweibestände,denrelativkleinenisländischensommerlaicherundeinenwesentlichgrößerenbestand,dennorwegischenfrühjahrslaicher.derbestandwirdvondernördlichennordseebiszurpolarfrontnördlichislandsgefischt.beidekomponenten haben,ähnlichdemnordseehering,indenletzten40jahreneinewechselvolle Geschichtehintersich.DernorwegischeFrühjahrslaicherhatteindenfrühen 1950erJahreneineLaicherbiomassevonrund12bis14Mio.terreicht.Diese Biomassenahmindenfolgenden20Jahren,bedingtdurchnatürlicheFluktuationeninderNachwuchsproduktionundeinezuintensiveFischerei,dramatischab. Endeder1960erJahrebrachderBestandzusammen;dieLaicherbiomassewurde aufnurnocheinige10000tgeschätzt.trotzderimplementierungvonschutzmaßnahmendauerteesrund15jahre,bisderbestandsichlangsamwiedererholte.1987hatteerdie1-mio.-t-grenzewiederüberschrittenund1997einebiomassevonfast8mio.terreicht.dierekrutierungdiesesbestandesvariiert weitererheblich;diebiomasseistdahernurinweitengrenzenstabil.dieaktuellenfänge indergrößenordnung700000bis800000t sindausbiologischer Sichtnachhaltig,unddieFischereihältsichsehrgenauandievorgegebenen Fangmengen,diesichinderRegelausdeminternationalenManagement-AbkommenfürdiesenBestandableiten.DieserManagement-PlanstehtimEinklangmitdemVorsorgeansatz,derdienachhaltigeundschonendeBewirtschaftungderRessourcengewährleistensoll.EinweiteresAnwachsendesBestandes undinderfolgesteigendefangmöglichkeitensindfürdienahezukunftabsehbar. k) Makrele Dienordost-atlantischeMakrele (Scomberscombrus)bestehtausdreiKomponenten.DergrößteTeil (85Prozent)gehörtderwestlichenKomponentean,die westlichderbritischeninselnundinderbiskayalaicht,aberzueinemerheblichenteilindernördlichennordseegefangenwird.diewestliche,südlicheund dienordsee-komponentewerdengemeinsamberechnet,dasiesichzumindest übereinengroßenzeitraumvermischenundinderfischereinichtklartrennen lassen.fischereiunabhängigedatenliegenfürdengesamtbestanderstseit1992 informeinessehraufwendigeneiersurveysvor,dernuralledreijahredurchgeführtwerdenkann.esbestehenerheblicheunsicherheitenüberdietatsächlichenanlandemengen,diezumindestindenletztenjahrenmindestens 40ProzentüberdenoffiziellenAnlandungenliegendürften.Nachheutiger WahrnehmungnahmdieLaicherbiomassebisEndeder1970erJahreabund bliebdannübermehrals20jahrestabil.durchzuhohenfischereidruckundden Ausfalldes2000erJahrgangssanksieab2002unterdenVorsorge-Referenzpunkt.DurchzweiunmittelbarfolgendestärkereJahrgängeunddieImplementierungbessererKontrollenscheintderBestandnunwiedereineausreichende Reproduktionskapazitätzuhaben;erwirdabernochimmernichtnachhaltigbewirtschaftet.DieAnlandungenbetrugen2005rund540000t,derniedrigste Wert der letzten 30 Jahre. DieinderwestlichenNordseelaichendeNordseekomponentebeträgtseitBeginnder1980erJahrenurnochwenigerals100000t.Eswirdangenommen, dassmitteder1960erjahreknapp3mio.tmakrelenindernordseelebten.bis indie1990erjahrehineinwurdendiesefischealseigenerbestandbetrachtet undbewirtschaftet.derniedergangdernordseemakrelengingeinhermitder EntwicklungunddemEinsatzdersehreffizientenRingwadennetze,mitderganzeSchwärmevonFischeneingekreistundanBordgenommenwerdenkönnen. Eswirddavonausgegangen,dassderZusammenbruchdesBestandseineklare FolgederübereffizientenFischereiwar,diegenaudortstattfand,woauchheute

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 11 Drucksache 16/4782 wiedergroßemengen (nunwestlicher)makrelegefangenwerden.derbestand zeigttrotzeinesumfangreichenschutzesübermehralszweidekadennochimmerkeinezeichenvonerholung.dieskönntebiologischeursachenhaben:die indernordseegeborenenerstlaicherkönntensichindennahrungsgebietenden vielzahlreicherenwestlichenmakrelenanschließenundsodenwegzurück verpassen.solltesichdiesetheoriebestätigen,wäreeineerholungdernordseekomponente auch langfristig sehr unwahrscheinlich. 2.WelchenTrendsiehtdieBundesregierungindenletzten30JahrenhinsichtlichdermittlerenLängenderinFrage1aufgeführtenFischbeständesowie imhinblickaufdiesicherungihrergenerativenfolge,undwiebeurteiltdie BundesregierungunterdiesenGesichtspunktendenErfolgtechnischer MaßnahmenindiesemZeitraum,wieneueFangtechnikenodergrößere Netzmaschen? BeidenallermeistenFormenderBefischungwerdenselektivdiegrößerenIndividuenentnommen,sodassdiemittlereGrößeimBestandzunächstzurückgeht, wodurchgleichzeitigdieproduktivitätdesbestandeserhöhtwird (großefische habenkaumnochgewichtszuwachs).einbeständigernegativertrendbeientwickelterfischereisolltedagegeneinewarnungsein,sagtaberalleinnoch nichts über die Nachhaltigkeit der Fischerei aus. DieimFolgendenangeführtenAngabenzudeneinzelnenBeständenstammen überwiegendausdenberichtendermitdenbestandsabschätzungenbefassten internationalenarbeitsgruppendesinternationalenratsfürmeeresforschung (ICES),beruhendaufzusammengefasstenDatenausdeninternationalenAnlandungen.DadieseQuelleninderRegelkeinemittlerenLängenangeben,werden hierstattdessendiemittlerengewichteverwendet,dievondertendenzherdieselben Aussagen liefern sollten. DerinderAnfragegeforderte30-Jahres-Zeitraumkonntenichtstrengeingehalten werden, da die verfügbaren Zeitreihen unterschiedlich lang sind. NebenderselektivenfischereilichenSterblichkeitwirkenimmerdiemengenmäßigstarkschwankendenNachwuchsjahrgängeaufdiemittlerenGrößenein (mehrjüngerefischereduzierendiemittleregröße).besondersinderostsee zeigensichaucheinflüssedesnahrungsangebotsaufdiegrößen.besondersin denarktischenbreitenumgrönlandhatdiewassertemperatureinendominanteneinflussaufdaswachstumundsomitaufdiegrößenstrukturderbestände. Fischereibedingte Entwicklungen können dadurch verdeckt werden. NegativeTrendskönnenhieramehestenfürSeezungeundvielleichtHeilbutt, einpositivertrendbeimseelachsausgemachtwerden.dernachweisdereffekteeinzelnertechnischermaßnahmenwiemaschengrößeoderschließungsgebieteaufdiefischgrößenistwegendernatürlichbedingtenwachstumsveränderungen erschwert. DerBestandanElterntieren,gemesseninBiomasse,isteinentscheidendesKriteriuminderBestandsbewertung.BeidenhierbetrachtetenBeständenistbisher nichtnachgewiesen,dassdasgrößenspektrumkritischfürdiereproduktionsfähigkeitist.derdirektezusammenhangzwischendemrekrutierungserfolg unddergrößenzusammensetzungdeslaicherbestandesistnurineinzelfällen nachgewiesen worden. DieAuswirkungenaufdieBestandsstrukturbzw.-entwicklungdurchdieEinführungneuertechnischerMaßnahmen,wiediedesBACOMA-Netzesinder DorschfischereiimJahr2001bzw.dieErhöhungderDorsch-Mindestanlandelängevon35auf38cmimJahr2003,konntebisheraufgrundnochunzureichender Datengrundlage nicht evaluiert werden.

Drucksache 16/4782 12 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode a) Scholle Nordsee EszeigtsichkeindurchgehenderTrendindenletzten30Jahren.Dasmittlere GewichtwarMitteder1980erJahredankstarkerNachwuchsjahrgängeundwiederinden1990erJahrenwegeneinesschlechterenWachstumsniedrig.Aktuell sind die Werte niedrig bei höchstens durchschnittlichem Nachwuchs. b) Flunder Ostsee Es gibt keinen Trend bei der Flunder in der südlichen Ostsee. c) Seezunge Nordsee DerTrendindenletzten30Jahrenistabnehmend,u.a.wegenVerringerungdes Wachstums,mitleichtenAuswirkungenguterNachwuchsjahrgängeinden 1980er Jahren und 1996. Die aktuellen Werte sind stabil. d) Kabeljau Nordsee DerKabeljauinderNordseeweistzweiunterschiedlicheTrendlinienfürdie mittlerengewichteauf.bisendeder1980erjahreistdiesertrendrückläufig; diemittlerengewichtenehmendeutlichab,undzwarvonannähernd2000gzu BeginnderZeitserieauffast1000ggegenEndeder1980erJahre.DieseJahre verdeutlichendiestarkezunahmedesbestandesindernordsee.seitdem schwankendiegewichtezwischendiesemwertumetwa1500g.überden Zeitraumseit1990gesehendeutetsicheinleichterTrendzuhöherenGewichten an,wobeivorallemdieletztenzweijahreauffallen.hierfindetwahrscheinlich der geringe Nachwuchs der letzten 10 Jahre seinen Niederschlag. e) Dorsch Ostsee BeibeidenDorschbeständenderOstseelässtsicheineZunahmedermittleren Gewichtefeststellen,teilserklärbardurchdasAusbleibenvonstarkenNachwuchsjahrgängen.DieniedrigstenmittlerenGewichtewurdenbeibeiden DorschbeständenbeigrößterBestandsstärkeundstarkenNachwuchsjahrgängen amanfangderzeitserieinden1970erjahrenbestimmt.daherkommtalsweitereursachefürdieseentwicklungauchdieinabhängigkeitvonderbestandsstärke veränderte Nahrungskonkurrenz in Betracht. f) Schellfisch Nordsee DerSchellfischinderNordseezeigtbezüglichdermittlerenGewichteeinerecht einheitlichebandbreitebismitteder1980erjahre.diemittlerengewichte schwankenhauptsächlichzwischen150und250g.diegewichtederfische währendderzweitenhälfteder1980erjahreliegtzumeistüberdiesenwerten, fallendannaberwiederaufdasgewohntemaßzurück.indenletztenvierjahren steigtdertrendaberdeutlichanunderreichtzuvornichtgekanntemittleregewichte.daszeigtdiedominanzdesstarkenjahrgangs1999beianschließend nur noch schwachem Nachwuchs. g) Rotbarsch Nordatlantik DiemittlerenLängenderBankrotbarscheundTiefseerotbarscheaufdenKontinentalgebietenumIslandundGrönlandhabenindenletzten3Jahrzehntenleicht abgenommen.diesertrendistzumteilaufeineselektiveentnahmegroßer TieredurchdieFischerei,aberauchaufdasvermehrte (unregelmäßige)auftretenvonjungtierenzurückzuführen.umdiefäröer-inselnkommenfastausschließlichgrößererotbarschevor,dieindenletzten10jahrenkeinetrendsin denmittlerenlängenzeigten.vornorwegenhabendiemittlerenlängender Rotbarscheindenletzten20Jahrenleichtzugenommen,danureinigewenige starkejahrgängezuverzeichnenwarenundindenletzten10jahreneinesehrgeringeoderkeinegezieltefischereiaufdiesenbestandstattfand.durchdieeinführungvonsortiergitternindenfanggeschirrenderbodenfischereiaufkabeljauundtiefseegarnelen (1993vorNorwegen,2000vorGrönland)solltendie

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 13 Drucksache 16/4782 BeifängeanjuvenilemRotbarschreduziertwerden.VorOstgrönlandwurde 1981einGebietzumSchutzeineswichtigenAufwuchsgebietsderRotbarsche eingeführt.diegenauenauswirkungendiesertechnischenmaßnahmenaufdie Bestandsgrößen der Rotbarscharten sind unbekannt. h) Schwarzer Heilbutt Nordatlantik DieunterFrage1hangesprocheneHeterogenitätdesBestandesfürdenSchwarzenHeilbuttliefertauchfürdieBestimmungdermittlerenGröße (hieralsmittleresfanggewicht)keineinheitlichesbild.diefürdiemodellierungdesgesamtbestandeszugrundegelegtendatenbeinhaltenunterpopulationensowohl ausdenwarmen (Färöer)alsauchdenkälterenMeeresgebieten (Grönland)des Nordatlantiks, die aber nachträglich nicht aufgetrennt werden können. DieDatenausderdeutschenTrawlerfischereiundausdemSurveydesInstituts fürseefischereibetreffennurostgrönland.zudemistbeidenwissenschaftlichensurvey-dateneinschränkendzuvermerken,dassdiemethodik (Netzspezifikationetc.)deutlichandersistalsinderkommerziellenFischerei.Die DurchschnittsgrößenimmtimModellnurleichtab.DerTrendfürGrönlandist stärker;esdeutetsichaberaucheinetrendwendefürdieletztenjahrean,die auchmitderabca.1990eingesetztenerwärmungdesbodenwassersbeigrönland zusammenhängen könnte. i) Seelachs Nordsee und angrenzende Gebiete DiemittlerenGewichtedesSeelachsesinderNordseesowieTeilendesGebietes westlichvonschottlandsindseitmitteder1980erjahrerelativeinheitlichund leichtansteigend,beiauchstabilenanlandungen.davorsindsierelativstetig angestiegen.derwesentlicheabfallindenmittlerengewichtenerfolgtewährendderjahre1980bis1985,alsauchdieanlandungenvorübergehendangestiegen waren. j) Hering Nord- und Ostsee FürdenHeringsbestandinderNordseeistkeindeutlicherTrendinderEntwicklungdermittlerenGewichtesichtbar.AllerdingsweisendieletztenJahredeutlichhöheremittlereGewichteaufalsdieweiterzurückliegenden.Dieserklärt sichvordemhintergrundderschlechtennachwuchsjahrgänge,diegegenwärtig indenheringsbeständendernordseevorzufindensind.bedingtdurchdenrelativhohenanteilälterertiereamgesamtbestandverschiebensichdiemittleren Gewichte nach oben. EntgegengesetztzumOstseedorschzeigendiemittlerenGewichtederOstseeheringeeinengleichsinnigenVerlaufmitderBestandsgröße,d.h.beiabnehmenderBestandsstärkeistaucheineAbnahmedermittlerenGewichtezubeobachten.AlsUrsachewerdenkomplexeVeränderungenimNahrungsnetz,diezur ReduktioneinerwesentlichenNahrungskomponentedesHeringsgeführthaben, diskutiert.seitendeder90erjahrehabensichbeimheringsbestandderzentralenostseediemittlerengewichtejedochbeirelativniedrigerbestandsstärke stabilisiert. k) Makrele Nordostatlantik DiemittlerenGewichtederMakrelenimNordostatlantik (Nordseeeingeschlossen)variierenrelativgering.NurdieJahre1983sowie2000und2002weichen etwasstärkervondernormab.diesistnichtinallenfällendurcheinzelereignissezuerklären,sondernkannmehrereursachenhaben.derjahrgang2001ist abersehrausgeprägt.diesejuvenilenfischewurden2002erstmalinderprobennahmeerfasstundtragenwesentlichzumrückgangdesmittlerenfischgewichtes im Jahre 2002 bei.

Drucksache 16/4782 14 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 3.InwelcherWeisehabensichindenletzten30JahrendieHauptfanggebiete bzw.-fangtiefenfürdieinfrage1genanntenartenverlagert,insbesondere nach der Überfischung küstennaher Bereiche? AlsdasFanggebieteinerFischartgilteinSeegebiet,fürdasvergleichsweise hoheerträgederfischereianhandvonlogbuchaufzeichnungen,fischereistatistikenodersatelliten-überwachungvms (VesselMonitoringSystem)Daten aufgezeichnet wurden. DieRaumlageeinesFischereigebietesistinsofernvondemVerhaltender FischereiodereinzelnerFischergeprägt.NebendenökologischenBesonderheiteneinzelnerZielgruppenderFischerei d.h.demvorkommenundderverbreitungkommerziellrelevanterfischarten (s.u.) wirddasverhaltenderfischer auchdurchökonomische,gesetzlicheundfangmethodischegegebenheitenbestimmt.alseinewichtigeökonomischestellschraubegeltenz.b.diebrennstoffpreise.siekönnenfahrtgeschwindigkeit,-routeund-distanzsowiedie Reisedauerbeeinflussen.FernerhinkönnensichausgesetzlichenRegelungen dauerhafteodertemporäreausschlüssefürdiefischereiinbestimmtenseegebieten,z.b.inmeeresschutzgebieten,ergeben.schließlichgrenztauchdieeingesetztefangmethodedasspektrumdervonderfischereierfasstenzielarten unddieeffizienzihresfangs,somitalsodiehöhederfischereilichenerträge, ein. DieLageeinesFanggebietskannsichaußerdemverändern,wennaneinem FangplatzderFischereidruckanhaltendhochistundderZielbestandandiesem Ortnichtnachhaltigbefischtwird.DieFangmengengehendannzurück,unddie Fischereiistnichtmehrwirtschaftlich.DieFischerversucheninfolgedessenauf anderevergleichsweisebesserefangplätzeauszuweichen.nebendemaufsuchenneuerfanggebietekannauchdieverlagerungdesfischereilichendrucks aufanderezielarteneinmechanismuszurkompensationvonertragsrückgängengerichteterfischereiensein.dieverlagerungdesfischereilicheninteresses aufneuezielartenwirdjedochwesentlichvondemabsatzmarktfürdiefischprodukte,alsoletztlichdemverbraucher,bestimmt.dabeiistdieentwicklung des zukünftigen Kaufverhaltens schwer vorherzusagen. SchließlichgibteseineVielzahlökologischerGründe (z.b.nahrungsangebot, -nutzung)oderveränderungendermeeresumwelt (z.b.temperatur,salz-und Sauerstoffgehalt),diezueinerVerlagerungderFischereibeitragenkönnen.SofernFanggebietsverlagerungenfürdiezurRedestehendenkommerziellgenutztenFischarten/-beständebeobachtetwurden,sindnachfolgendauchdiemöglichen Gründe für jeden Einzelfall benannt. Rundfische Nordsee Für den Schellfisch ist keine Verlagerung der Hauptfanggebiete nachweisbar. ÄhnlichesgiltfürdenSeelachs.HierkonntejedochindenvergangenenJahren eineverschiebungderfischereiinküstennäherebereichebeobachtetwerden. DieswirdaufdieangestiegenenTreibstoffkostenunddiedamitverbundene Notwendigkeit zur Kostensenkung zurückgeführt. DerKabeljaubestandinderNordseeiststarkrückläufig.Dementsprechend habenauchdieanlandungenderarteinenhistorischentiefstanderreicht.währenddieerträgefrüheraufdiegesamtenordseeverteiltwaren,konzentriertsich diekabeljaufischereiheuteimnördlichenteildernordsee.diesefanggebietsverlagerungwirdmiteinemkombinierteneffektinzusammenhanggebracht. AlsUrsachewirdeinerseitsdieÜberfischungdesBestandsangesehen.AndererseitswirdauchdieErwärmungdersüdlichenNordsee (eineklimaänderung; warmewinter)alsteilbegründungfürdieveränderteverbreitungderartangenommen.welchesgewichtdiebeidenursachenjeweilshaben,lässtsichim Detail nicht zuordnen.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 15 Drucksache 16/4782 Rotbarsch Seitden1950erJahrenwerdendieBeständedesBank-undTiefseerotbarsches aufdenkontinentalabhängenvorgrönland,island,denfäröer-inselnundnorwegeninderbodenfischereiintiefenvonca.100bis600mbefischt.seitden frühen1980erjahrenwurdenauchdieozeanischenvorkommendestiefseerotbarschesinderirmingerseeundangrenzendengewässernbefischt.diefangtiefendiesermitschwimmnetzendurchgeführtenfischereiwarenzunächstähnlichwieaufdenkontinentalabhängen,erweitertensichmitteder1990erjahre jedochauftiefenvonbiszu1000m.dieverlagerungdeshauptfanggebietes indasozeanischegebietistzumeinenmiteinemrückgangderbestandsgrößen aufdenkontinentalabhängenseitdenfrühen1990erjahrenverknüpft,zumanderenmitdenhohenfangratenunddenhöherenmittlerenlängendertiefseerotbarscheingrößerentiefendesozeanischengebiets.indenletzten3jahren isteindeutlicherrückgangdesozeanischenbestandsinderirmingerseeundangrenzendengewässernzuverzeichnen.imgleichenzeitraumhatsicheineozeanischefischereiindernorwegischenseeentwickelt.diezusammenhängeder ozeanischenbeständemitdenenderkontinentalabhängesindnichtvollständig geklärt.esgibtjedocheinigehinweise,dasseinteildertiefseerotbarschemit demerreichendergeschlechtsreifevondenkontinentalabhängenindieozeanischen Gebiete abwandert. Hering Die Hauptfangplätze des Nordseeherings haben sich nicht verändert. Makrele DieFanggebietederMakrelehabensichindenvergangenenJahrennurgeringfügig räumlich verlagert. Scholle und Seezunge FürdieScholleinderNordseeistfestgestelltworden,dassdiejüngstendrei Altersgruppen (dieüberwiegendnochnichtdiemindestanlandegrößehaben)die FlachwasserbereichederDeutschenBuchteherinRichtungTiefeverlassenals früher.diesfindetsichwenigerdeutlichauchbeiderseezunge.eshandeltsich dabeiumverändertewanderungsbewegungen,vermutlichalsreaktionaufveränderteumweltbedingungenimküstenbereich.überfischungwirddafürnicht verantwortlich gemacht. Heilbutt EinegezieltedeutscheFischereiaufSchwarzenHeilbuttvorGrönlandentwickeltesicherstdurchdieEntdeckunglukrativerFangplätzeamKontinentalabhangOstgrönlandsundderdavorgelagertenBänke.Gegenwärtigverschiebt sich die gesamte Fischerei auf Schwarzen Heilbutt nach Norden. Hering und Dorsch in der Ostsee InderOstseeistindenletzten30JahrenkeineVerlagerungderHauptfanggebietealsFolgeeinerÜberfischungküstennaherBereichefeststellbar.Eine ÄnderungderregionalenVerteilungderFängelassensichaberausanderen Gründen feststellen. DiedeutscheFrühjahrsheringsfischerei,dieinden1970erund1980erJahren ihrenschwerpunktindenrügenschenboddengewässernhatte,wurdeinden 1990erJahrenstarkreduziertundhatsichanteiligvoneinervorwiegendpassivenStellnetz-undReusenfischereiindeninnerenSeegewässernaufeineTrawlfischereiimBereichderArkonaseeverlagert.Ursachehierfürsinddienachder WendeeingetretenenstrukturellenVeränderungeninderFischereisowiedie Errichtung eines Verarbeitungsbetriebes auf Rügen.

Drucksache 16/4782 16 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode InderOstseegibteszweiDorschbestände:DeröstlicheBestandhatseinHauptverbreitungsgebietöstlichvonBornholm;dieDorschvorkommeninderBeltundArkonaseewerdendemwestlichenBestandzugeordnet.SeitEndeder 1980erJahreistdieBedeutungderwestlichenOstseefürdieDorschfischerei durchdenniedergangdesöstlichendorschbestandesgestiegen.dieshatzu einem erhöhten Fischereidruck auf den westlichen Bestand geführt. 4.GibtesaufgrundderÜberfischungvielerFischpopulationeneinAusweichenderFischereiaufFischarten,diefrühernichtwirtschaftlichgenutzt wurden? EsgibtkaumFischarten,dienichtinderkommerziellenFischereiaufZielarten mitgefangenwerden.dieseoftmalsnuringeringenmengenvorkommenden ArtensindwillkommenerBeifang,dendieFischerwirtschaftlichgutnutzen können,aberaufdiesicheinegezieltefischereinichtlohnt.solchefischarten sind z. B. Glattbutt und Steinbutt in der Nordsee. RegionalbedingtgibtesandererseitsArten,dieseitlangemvonbestimmten Fischereienbefischtwerden,inanderenFischereienbzw.Regionenabernicht angelandetwerden,daandereartenbessereerlöseerzielen.einbeispieldafür sinddieimtieferenbereichdesschelfesoderaufseamountsgefangenen Orange Roughy, Blauleng, Schwarzer Heilbutt etc. DurchQuotenreduzierungundFangaufwandsreduzierungalsFolgenegativer EntwicklunginvielenkommerziellgenutztenBeständensindbisherwenig befischteartenwiediekliesche,derblauewittlingunddasglasaugefürdie Fischerei wirtschaftlich interessanter geworden. AbergeradefürdiedeutscheFischereigibtesgegenwärtigkeinBeispielfür einenwechselaufbishernichtkommerziellgenutztearten,umdiewirtschaftlichenverlusteauszugleichen.esistehereineverschiebungderfischereiintensitätvonbekanntenaufwenigerbekanntewirtschaftlichgenutzteartenzubeobachten. 5.KanndieBundesregierungbestätigen,dassderkommerzielleFischfang indenletztenfünfjahrzehntendiebeständegroßermeeresraubfischeum zirka90prozentreduzierthat,undwiebewertetsiedieentwicklungder Bestände an großen Meeresraubfischen? Das kann die Bundesregierung nicht bestätigen. EinesignifikanteAbnahmeeinzelnerBeständehöherertrophischerEbenenist allerdingsinzahlreichenuntersuchungennachgewiesenworden.diebundesregierungsetztsichmitnachdruckdafürein,dassdiebestandssituationsowie diegrößenzusammensetzungderbetroffenenartennachhaltigverbessertwird. 6.WiebewertetdieBundesregierungdassogenanntefinning,beidemHaien fürdelikatessspeisendieflossenabgeschnittenunddietierewiederins Meer geworfen werden, wo sie qualvoll verenden? DieBundesrepublikDeutschlandbefolgtdieVerordnung (EG)Nr.1185/2003 desratesvom26.juni2003 (ABl.EUNr.L167S.1),diedas finning aufeu- FischereifahrzeugeninEU-Gewässernundweltweituntersagt,wobeiallerdings AusnahmegenehmigungenunterbestimmtenAuflagenerteiltwerdenkönnen. DieEinhaltungdesBeschlusseswirddurchjährlicheMeldungenandieEU- Kommission dokumentiert.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 17 Drucksache 16/4782 DieAusnahmegenehmigungenbeinhalten,dassdasEntfernenderFlossenverarbeitungstechnischgebotenseinmussunddassdergesamteFischkörperverwertetwird.UnterdiesenVoraussetzungenerteiltedieBundesrepublikDeutschlandindenJahren2003und2004biszu5Ausnahmegenehmigungenan deutsche Schiffe, die vor Irland fangen und von Spanien aus operieren. DieBundesregierungverurteiltFangpraktiken,beidenenlediglichdie SchwanzflossenvonHaienabgetrenntunddieRestkörperdannwiederlebend überbordgegebenwerden.siebegrüßtdieverordnung (EG)Nr.1185/2003,die daraufabzieltsicherzustellen,dassbeigefangenenhaiennichtnurdieflossen, sondern die ganzen Körper verwertet werden. 7.WelchePositionhatdieBundesregierungzumFangdesbereitsüberfischten DornhaisunddessenVerkaufauchindeutschenGeschäftenunterdem Namen Schillerlocken? DieBundesregierungsetztsichfüreinenbesserenSchutzdervoneinerÜberfischungbedrohtenArtenDornhai (Squalusacanthias)undHeringshai (Lamna nasus)ein.diebundesregierunghatdaheranträgezuraufnahmedieserhaiartenindenanhangiideswashingtonerartenschutzübereinkommens (CITES) ausgearbeitet.dieanträgewurdenimjanuar2007mitunterstützungdereu- MitgliedstaatenbeimSekretariatdesÜbereinkommensfürdie14.CITES-Vertragsstaatenkonferenzeingereicht.ObdieAnträgederBundesregierungimRahmender14.VertragsstaatenkonferenzvonCITESimJuni2007eineMehrheit findenwerden,bleibtabzuwarten.beierfolgreichemabschlussderinitiative derbundesregierungdürftendorn-undheringshaizukünftignurnochbeivorlageeinerausfuhrgenehmigungdesherkunftslandesgehandeltwerden,inder bestätigtwird,dasssichderhandelnichtnachteiligaufdasüberlebendieser Artenauswirkt.EinHandelsverbotistmiteinerListunginAnhangIIallerdings nichtverbunden,dabeideartenzwaralsüberfischt,abernichtalsunmittelbar vom Aussterben bedroht angesehen werden. Bezeichnungenwie Schillerlocke, Kalbfisch oder Seestör fürteilstücke vondorn-oderheringshaienhabenindeutschlandeinelangjährigetradition, wobeiheutenurnochdername Schillerlocke größereverbreitungfindet. AuchbeiVerwendungderartigertraditionellerBezeichnungenmussbeimVerkaufentsprechenddenBestimmungenderGemeinsamenMarktorganisationfür ErzeugnissederFischereiundderAquakultursowiedesdeutschenFischetikettierungsgesetzesdiesogenannteHandelsbezeichnungangegebenwerden, wobeifürdieartlamnanasusindeutschlandausschließlichdiehandelsbezeichnung Heringshai,fürdieArtSqualusacanthiasausschließlichdieHandelsbezeichnung Dornhai zugelassenist.derverbraucherwirddaherauchbei Verwendungdero.g.traditionellenBezeichnungendarüberinformiert,auswelcher Fischart diese Erzeugnisse gewonnen wurden. 8.WarumistesinDeutschlandzugelassen,denvonderAusrottungbedrohten Heringshai unter den Namen Kalbsfisch oder Seestör zu verkaufen? Siehe Antwort zu Frage 7. 9.WiestehtdieBundesregierungzurNotwendigkeiteinesinternationalen Abkommens zum Schutz bedrohter Haipopulationen? DieZuständigkeitfürdieFischereipolitikliegtbeiderEuropäischenGemeinschaft.DementsprechendwirddurchsieauchdiePolitikderEUzumSchutzder Haipopulationenbestimmt.DieBundesregierungistsichderkritischenLageder

Drucksache 16/4782 18 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode HaipopulationenbewusstundunterstütztimRahmenderEUnotwendige Schutzmaßnahmen.DiesschließteinetwaigesinternationalesAbkommenzum Schutz von Haien ein. 10. Wie schätzt die Bundesregierung den Umfang der illegalen Fischerei ein a)in internationalen Gewässern, b) in den Gewässern der Europäischen Gemeinschaft, c)indenausschließlichenwirtschaftszonenvonentwicklungshilfeländern? DieillegaleFischerei,diealsallgemeinesProblemmitdemBegriffderillegalen,unreguliertenundnichtgemeldetenFischerei (IUU-Fischerei)umschrieben wird,isteinernsthaftesproblem.dergenaueumfangdieserfischereiistnicht bekannt.schätzungengehenvoneinemfangimwertezwischen4bis9milliardenus-dollarweltweitaus.hiervonwirdangenommen,dassfängeimwerte vonca.1,25milliardenus-dollaraufinternationalegewässerentfallenund FängevorAfrikasüdlichderSaharamindestenseineMilliardeUS-Dollarausmachen.GenauereAngabenzuanderenGebietenvonEntwicklungsländernliegen nicht vor. InderEUgibteseineillegaleFischereiinsbesondereaufdenKabeljauinder Nordsee und den Dorsch in der Ostsee. DerUmfangderillegalenFischereiwirdinderOstseenurbeimDorschbestand inderöstlichenostseealserheblicheingeschätzt.fürdiesenwurdeindenletztenjahrenzusätzlichzudenoffiziellangegebenenanlandungeneinhoheranteil nicht gemeldeter Fänge in Höhe von 35 bis 45 Prozent angegeben. Jahr200020012002200320042005 Faktor1.351.351.351.451.411.38 Faktor = z. B. 1.35 entspricht gegenüber den offiziell gemeldeten Anlandungen um 35 Prozent höher eingeschätzte Gesamtfänge AlsUrsachenfürdieseFormderillegalenFischereiwerdenunzureichendeKontrollenbeigleichzeitigrestriktivenFangquotenundfehlendenAusweichmöglichkeitenfürdieFischereivermutet.GeradeindenneuenMitgliedsländernder EU ist die Fischereikapazität nicht im Einklang mit den Fangmöglichkeiten. DieillegaleFischereiininternationalenGewässern,hauptsächlichaufThunund SchwarzenSeehecht,wirdnachAngabenderFAOmitca.10ProzentderGesamtanlandemengedieserFischereienbeziffert (Anlandungenca.5Mio.tThunfisch und ca. 100 000 t Schwarzer Seehecht). 11.WiestehtdieBundesregierungzursogenanntenIndustrie-oderGammelfischerei,beiderdieMeereunselektivdurchpflügtwerden,umdiegefangenenMeerestierezuFischmehlund-ölzuverarbeiten,dasanlandwirtschaftliche Nutztiere oder in der Aquakultur verfüttert wird? UnterdemBegriff Industriefischerei werdensolchefischereienzusammengefasst,diemeerestierefürdieproduktionvonfischmehloderfischölfangen. DerFangwirdüberwiegendalsFuttermittelinderTierhaltungeinschließlichder Aquakultur verwendet. IndustriefischereienzieleninderRegelaufFischarten,dienichtodernicht lukrativfürdenmenschlichenkonsumvermarktetwerden (können).dieweltweitbedeutendsteindustriefischereiistdieaufdieperuanischeanchovetaim Südostpazifik.AuchwirbelloseTierekönnenZielartendieserFischereisein,

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 19 Drucksache 16/4782 z.b.dieaufkrillimsüdpolarmeer,derindervergangenheitvorallemalsfutter fürpelztierfarmenverwendetwurde.imnordostatlantikundseinenrandmeerenwirdeineindustriefischereiüberwiegendvondänischen,norwegischen, färingischenundisländischenschiffenausgeübt.siezieltentwederaufkleine, kurzlebigefischartenwiesandaal,stintdorschundsprotteoderaufgrößere FischemitgeringemHandelswertwieBlauenWittlingundStöcker.DieIndustriefischereibenutztentwederengmaschigeNetzemithohervertikalerÖffnung, dieamgrundoderinderwassersäulegeschlepptwerdenoderumkreisungsnetze (Ringwaden).GrößereFischartenderzweitenGruppewerdenmitNetzenmit größerenmaschenweitengefangen,wiesieauchinderspeisefischfischerei üblichodervorgeschriebensind.ineinigenfällenzielenfischereienaufden FangvonFischenfürKonsumzwecke (undverwendendiedafürvorgesehenen Netze),diedannabernachderAnlandungjenachMarktlagewenigstensteilweisezurFischmehlproduktionverwendetwerden.EinBeispielhierfürsinddie dänischen und schwedischen Fischereien auf Heringsartige in der Ostsee. WegendergeringenAnzahlderandenIndustriefischereienbeteiligtenNationen unddesgroßendrucksvorallemdurchumweltverbändesinddiesefischereien indereumeistbesserbewirtschaftetalsdiewichtigenspeisefischfischereien. EmpfehlungenderWissenschaft,dieFangmengeeinzuschränkenoderdie Fischereiganzzuschließen,werdeninderRegelbefolgt.Diesistumsobeachtlicher,alsdieIndustriefischereimitüber1Mio.tAnlandungenübervieleJahre dienachmengemitabstandwichtigstefischereiindernordseewar.eine ReihevonSonderregelungenwurdevorallemvondänischenBehördenerlassen, umdiebeifängevonspeisefischenzureduzieren (z.b.beifangbegrenzungen und verstärkte Anlandekontrollen). AuswirkungenaufdieZielarten:DiemeistenZielartenderIndustriefischerei sindkurzlebig (1bis3JahremaximalesAlter),ihreNachwuchsproduktionund damitauchdiefischbarebiomasseschwanktdurchnatürlicheursachenstark. DieseArtensinddurchihrhohesReproduktionspotentialauchdurcheineintensiveFischereinichtinGefahr,wenneineMindest-Laicherbiomasseerhalten bleibt.indeneu-gewässernhabensichdiewichtigstenkurzlebigenarteninden letztenjahrensehrunterschiedlichentwickelt:währendstintdorschundsandaalindernordseeseitnunmehrvierjahreneineunterdurchschnittlichebissehr schwachenachwuchsproduktionzeigen,befindensichdiesprottenbeständein Nord-undOstseederzeitaufeinemHöchststand.InderFolgeistdieStindorschundSandaalfischereiinderNordseegeschlossenbzw.starkeingeschränktworden,währenddieFangmengenfürSprotteinNord-undOstseeerhöhtwurden. WegenderschlechtenNachwuchsproduktiondesNordseeheringssinddie Sprotten-HöchstfangmengenindiesemGebietfür2007wiedergesenktworden. BlauerWittlingundStöckerwerdenvorallemanderKantedesKontinentalschelfszwischenKanalundNorwegengefangen.DieFängeanBlauemWittling,fürdeninternationalkeineHöchstfangmengevereinbartwerdenkonnte, sind seit Ende der 1990er Jahre stark angestiegen (auf über 2,2 Mio. t). InEU-GewässerngibtesfüralleZielartenObergrenzenfürdieFänge,diezz. jährlichneufestgesetztwerden,diederentwicklungderbeständerechnung tragensollen.fürkurzlebigeartenwerdendiefangmöglichkeitenzunehmend währendderlaufendensaisonabgeschätztunddiefischereiggf.erstdanacheröffnet oder frühzeitig beendet. AuswirkungenaufmitgefangeneandereArten (Beifänge):DieVerwendungvon NetzenmitgroßerÖffnungundengenMaschenführtzuFängenauchanderer alsderzielartensowohlkommerziellbedeutenderalsauchwirtschaftlichuninteressanterfische.daserlaubtespektrumanarten,dasanbordbehaltenwerdendarf,istineu-gewässerndurchverordnungenfestgelegt.diezusammensetzungderladunganbordwirddurchstichprobenindenhäfenaufihre ZulässigkeitkontrolliertundnötigenfallsdurchzeitweiligenLizenzentzugge-

Drucksache 16/4782 20 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode ahndet.weiterekontrollenfindenaufseestattmitdermöglichkeit,bußgelder zuverhängen.fürdennordsee-heringalsbeifanggilteinebesondereregelung,nachderdiebetreffendeindustriefischereigeschlossenwerdenmuss,sobaldeinespeziellegesamtmengeüberschrittenwird.gebietemitzuerwartendenlokalhohenbeifängensindz.b.indermittlerennordseefürspezifische Industriefischereiengesperrt.Indenletzten10JahrensinddieBeifänge,insbesonderederwirtschaftlichwichtigenArten,infolgederweitreichendenSchließungenderSandaalfischereiendeutlichreduziertworden,soz.B.derBeifang an Hering in der Sprottenfischerei um 80 Prozent. AuswirkungenaufArten,denendieZielartenzurErnährungdienen (Räuber): DurchdiegeringeKörpergrößederkleinenIndustriefischarten,diesiefürden menschlichenkonsumunattraktivmacht,sindsiegleichzeitigeinegeeignete Beute für andere Tiere: Fische, Seevögel und Seesäuger. AufderBasisderwissenschaftlichenEmpfehlungisteserklärtesManagementziel,diefischereilicheSterblichkeitfürdiekurzlebigen,kleinenZielartennicht höheralsdienatürlichesterblichkeitwerdenzulassen.dadienatürlichesterblichkeitindiesemfallpraktischnichtsanderesistalsdiezehrungdurchräuber heißtdasaberauch,dassdiesenständigeinbeträchtlicherteilderbiomasse zugutekommt.indenvergangenenjahrenbetrugdiefischereilichesterblichkeit fürsandaalundstintdorschjeweilsnureinenbruchteildernatürlichensterblichkeit.trotzdemkannesdurcheineintensivefischereiinengbegrenztengebietenzukonfliktenzwischenmenschundanderennutzerndieserressource kommen.besonderesaugenmerkhatdaherdiezeitlich/lokaleabhängigkeitbestimmterseevogelpopulationenvondemvorhandenseinvonsandaalengefunden,wennzurzeitderaufzuchtderjungeneingroßerbedarfankleinensandaalenalsfutterbesteht.deshalbistinzweigebietendernordsee (Shetland- Inseln,FirthofForth = WeeBankie )diesandaalfischereibisaufeineversuchsfischereieingeschränkt.wegendesbegrenztenflugradiusdervögelsind dies landnahe Gebiete. 12.WiehochschätztdieBundesregierungdenprozentualenAnteilanBeifang bei den in Frage 1 aufgeführten Speisefischen ein? DiedargestelltenErgebnissebezüglichqualitativerundquantitativerFangzusammensetzungenausgewählterFischereiensindaufdieArbeitdesWissenschaftlichen,TechnischenundÖkonomischenFischereikomitees (STECF)der EU-KommissionunddesInternationalenRatesfürMeeresforschung (ICES) zurückzuführen. FangzusammensetzungausgewählterGrundfischereieninderNordseeundangrenzendenSeegebieten (Skagerrak,östlicherKanal)undwestlichSchottlands: ScholleinderNordsee:SchollenwerdeninderNordseeüberwiegendvon BaumkurrenmitMaschenweiten 80mmgefangen;auchengmaschigeSchleppnetze70bis89mmundStellnetze110bis219mmrepräsentierensignifikante Fänge.DiscardsinderwichtigenBaumkurrenfischereisindsehrhochundkönnendieMengenderAnlandungeninGewichtübertreffen.InStückzahlenausgedrückt übertreffen die Rückwürfe regelmäßig 80 Prozent des Fanges. Flunder:FlundernwerdenüberwiegendindenküstennahenBrackwasserzonen dernord-undostseegefangen.dieüberwiegendeanzahldermitgliedstaaten dereuhatdemwissenschaftlichenkomiteekeineflottenspezifischendaten überdiefängevonflundernübermittelt.freizeit-odernebenberufsfischer tätigenvermutlichwesentlichefanganteile.vermutlichsinddierückwürfe dieserartindenfischereiensehrhoch,daihrevermarktungsmöglichkeitenund ihr Verkaufswert vergleichsweise gering sind.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 21 Drucksache 16/4782 SeezungeinderNordsee:SeezungenwerdeninderNordseefastausschließlich vonbaumkurrenmitmaschenweiten 80mmgefangen;nurdieStellnetze <110mmMaschenweitefangennochsignifikanteMengen.DieFanganteileandererFischereiensindsehrgering.DieFängedieserwertvollenArtwerdennur zu unwesentlichen Anteilen verworfen (Discard). Nordseekabeljau:DerNordseekabeljauistTeildesBestandes (biologischeeinheit)imskagerrak,indernordseeundimöstlichenkanal.kabeljauisteine weitverbreiteteundsehrmobilefischart,sodasservonfastallenfanggeräten erfasstwird.diefängekommenaberüberwiegendausschleppnetzfischereien 120mmmitsehrgeringenRückwurfraten.WesentlicheKabeljaufängewerden fürbaumkurren 80mm,Schleppnetze70bis89mmundStellnetze110bis 219 mm verzeichnet. Schellfisch:DerSchellfischimSkagerrakundinderNordseewirdüberwiegend vonschleppnetzen 120mmgefangenundistengmitdenKabeljaufischereien assoziiert.abhängigvomauftretenstarkernachwuchsjahrgängekönnendie Rückwürfesehrhochsein.WesentlicheFängetretenauchinengmaschigen Schleppnetzenauf,z.B.mitMaschenweiten70bis89mm,diez.T.aufden Fang von Kaisergranat ausgerichtet sind. Seelachs:DerSeelachsbestandschließtzusätzlichzurNordseedasSkagerrak unddieseegebietewestlichschottlandsein.dieseelachsfischerei,anderauch diedeutschefischereiwesentlichpartizipiert,kannmitgeringenbeifängenanderer Arten durchgeführt werden. Fangzusammensetzung ausgewählter pelagischer Fischereien in der Nordsee: WissenschaftlicheBeobachtungenderartigerFischereien (pelagischefangtechnikenohnegrundkontakt)bestätigen,dasssieohnewesentlichebeifängeanderer Arten als Hering, Sandaal oder Sprotte durchgeführt werden können. Fangzusammensetzung ausgewählter Grundfischereien in der Ostsee: Ostseedorsch:DerOstseedorschwirdinzweiBestände (biologischeeinheiten) unterteilt.diezweigetrenntbewirtschaftetenbeständesinddiederöstlichen undderwestlichenostsee.aufgrunddergeringenanzahlkommerziellgenutzterartenundderstringententechnischenregelungenfürderenfischereienin derostseeexistierennur2relevantedorschfischereien,diejeweilsnurgeringe FanganteileananderenArtenverzeichnen.DiesebeidenDorschflottensindde- finiertdurchdiebenutzungdefinierterfanggeräte,dassogenanntebacoma- Netzmit110mmMaschenweiteunddastraditionelleSchleppnetzmit130mm. AllerdingssinddieRückwurfratenanuntermaßigenDorschenbedeutendund könnenhierjenachfanggebietundjahreszeiterheblicheausmaßeerreichen, trotzeinführungvontechnischenmaßnahmenzurvermeidungdieserbeifänge (u.a.bacoma-netz).esistzubeachten,dassdieanzahlen0-und1-jähriger FischeinkommerziellenFängensehrgeringsind;dengrößtenAnteiluntermaßigerFischebildendahernachStückzahlenundGewichtdie2-und3-Jährigen. Fangzusammensetzung ausgewählter Grundfischereien im Nordatlantik: SchwarzerHeilbuttvorOstgrönland:DieBezeichnungHeilbuttindenFragen1 und12betrifftzweiarten.vorostgrönlandgibteszweibedeutendegrundfischereienaufdenschwarzenheilbutt,dielangleinenfischereinorwegens unddieschleppnetzfischereidereuropäischenflotte,diesichüberwiegendaus deutschenfangschiffenzusammensetztunddiediegrößtenfanganteilestellt. DieinternationalenFangzusammensetzungendieserFlottensindbishernicht quantifiziert.wegendergrönländischenausnahmegenehmigungzuranlandunguntermaßigerfischetretenkeineungenutztenrückwürfeauf.qualitative HinweisevonwissenschaftlichenFischereibeobachterndeutenaufBeifänge von Tiefseefischen (Grenadiere und Haie).

Drucksache 16/4782 22 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode Fangzusammensetzung ausgewählter pelagischer Fischereien im Nordatlantik: Makrele:DernordöstlicheMakrelenbestandistamgesamteneuropäischenKontinentalhangeinschließlichderNordseeweitverbreitet,woervoninternationalenFlottenmitpelagischenSchleppnetzenbefischtwird.Fängeinanderen Fischereien werden als unbedeutend eingeschätzt. Rotbarsch:InderpelagischenRotbarschfischereiimNordostatlantiktratenin denvergangenen5jahrenwedersignifikanterückwürfeanrotbarschennoch BeifängeandererArtenauf.IndendemersalenFischereienandenKontinentalhängenmitgeringerenRotbarschanlandungensinddagegen abhängigvon regionalenfischereiregelungen hohefängeundrückwürfeanrotbarschenin Kombination mit vielen anderen Fischarten zu verzeichnen. 13.WelcheKenntnissebesitztdieBundesregierungüberdenquantitativen AnteilderBeifängeunddessenZusammensetzungbeiderVerwendung von Schleppnetzen, Stellnetzen sowie bei der Baumkurrenfischerei? Siehe Antwort zu Frage 12. 14. Wie hoch sind die jährlichen Beifänge von Walen und Delfinen? DieErmittlungvonBeifängenbildeteinenderSchwerpunkteentsprechender ArbeitsgruppenderInternationalenWalfang-Kommission (IWC)unddesAbkommenszumSchutzderKleinwaleinNord-undOstsee (ASCOBANS).Die FragenachderHöhederBeifängeundihrerAuswirkungenaufWalpopulationenlässtsichpauschalnichtbeantworten,weildieAngabenüberBeifängein deneinzelnenmeeresgebietenstarkschwanken.ausmanchengebietensindsie garnichtvorhanden.diegüteundqualitätderbeifangzahlenhängtstarkdavon ab,obundinwelchemumfangewissenschaftlichebeobachterprogrammezur Beifangermittlungdurchgeführtwurden.WährenddiebeidenKüstenNordamerikasunddieNordseedurchBeobachterprogrammegutabgedecktsind,istdie HöhevonBeifängenanmarinenSäugernausweitenGebietenAsiens,Afrikas und Teilen Südamerikas nur sehr unzureichend bekannt. DerSchweinswal (Phocoenaphocoena)istBeifanginStell-undKiemennetzfischereienderNord-undOstsee.WissenschaftlicheBeobachterprogrammein derdänischenundbritischenfischereibelegten,dassdiebeifängeinden1990er Jahrenzwischen3000bis7000TierenproJahrschwankten.DieBeifängein derdeutschenstellnetzfischereiindernordseewurdeauf15bis30schweinswalegeschätzt.diebeifangzahlengingenoffenbarseitendeder1990erjahre/ Anfang2000zurück.DieswurdeaufdenreduziertenAufwandindenStellnetzfischereien,aberauchaufdenvermehrtenEinsatzvonPingern (akustischenvergrämern)zurückgeführt.zurgleichenzeitwurdenallerdingsdiewissenschaftlichenbeobachterprogrammestarkeingeschränktunddiequalitätderbeifangschätzungennahmdeutlichab.imendeffektistnichtklar,inwieweitdie Beifänge tatsächlich zurückgegangen sind. DieEUbemühtsichseitAnfang2000umeinedeutlicheReduzierungder BeifängeanWalenundDelfinenindenzahlreichenvonihrgemanagtenFischereien.EinenDurchbruchaufdiesemGebietkonntesie2004mitderVerabschiedungderVerordnung (EG)Nr.812/2004erzielen,diedenEinsatz wissenschaftlicherbeobachterinvieleneu-fischereienvorschreibt.esistzu erwarten,dassichdiequalitätderbeifangabschätzungendeutlichverbessert unddassdieeuinkritischenfischereienmaßnahmenzurdeutlichenreduzierungderbeifängeergreift.ersteergebnissederanwendungderverordnung (EG)Nr.812/2004liegenderEUseitSommer2006vor.Insbesonderedie

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 23 Drucksache 16/4782 UntersuchungenvonSchweinswalbeifängeninderStellnetzfischereimüssen verstärkt werden. 15.WieschätztdieBundesregierungdenErfolgderverschiedeneninternationalenAbkommenein,denBeifangvonFischenundMeeressäugernzu minimieren? DerErfolgbeifangminimierenderMaßnahmenistvonregionalerFischereiorganisation (RegionalFisheriesManagementAuthorities,RFMO s)zuregionaler Fischereiorganisationsehrunterschiedlich.DerErfolg,Beifängez.B.inEU- Fischereienzuminimieren,iststarkvondeneinzelnenFischereienunddeneingesetztenGerätenabhängig.BaumkurrenundGrundschleppnetzesindrelativ unselektivfangendegeräte,die vonausnahmenabgesehen nachwievor einenhohenanteilunerwünschterbeifänge (insbesonderenicht-ziel-fischarten)haben.dembeifanganschweinswaleninderstellnetzfischerei,derinden 1990erJahrenvorallenDingeninderdänischenundbritischenFischereihoch war,begegnetedieeumitdemobligatorischeneinsatzvonpingern,derzu einerdeutlichenreduzierungdesbeifangesführensoll.pelagischeschleppnetzeundlangleinenfangenwesentlichselektiveralsbaumkurrenundgrundschleppnetze,sodassesz.b.infischereienaufpelagischeschwarmfische,wie Hering,MakreleundHolzmakrele,möglichwar,denBeifangunerwünschter Fischarten zu minimieren. AlserfolgreichesBeispiel,wieRFMO sbeifängeanfischenundvögelnreduzierenkönnen,magccamlr (CommissionfortheConservationofAntarctic MarineLivingResources)dienen,zuderenGründungsmitgliedernDeutschland zählt:durchdieeinführungimmerstringenterermaßnahmengelanges,den BeifanganAlbatrossenundSturmvögelninderLangleinenfischereiauf SchwarzenSeehecht (Dissostichuseleginoides)vonmehrerentausendVögeln projahrundgebietindenmeistengebietenaufnurwenigevögelzureduzieren.selektivefangmethoden (LangleinenfischereifürdenFangvonSchwarzen Seehechten;pelagischeSchleppnetzefürdenFangvonBändereisfisch)reduziertendenBeifangunerwünschterArten (GrenadierfischeundRocheninder Langleinenfischerei,andereEisfischarteninderpelagischenFischerei)deutlich. DieBundesregierungsiehtdaherinMaßnahmenregionalerFischereiorganisationeneinenbegrüßenswertenBeitragzurReduzierungvonBeifängen.Diese Maßnahmenmüssen,soweitsienochnichtdengewünschtenErfolgerbracht haben,nochweiterentwickeltwerden.dieseweiterentwicklungbegegnet jedochiminternationalenrahmenvergleichbarenproblemenwiesolcheauf EU-Ebene. AlstreibendeKraftzurVermeidungvonMeeressäuger-Beifängenbegrüßtdie BundesregierungdaherdieBemühungeninternationalerArtenschutzabkommen,soinsbesonderedieBonnerKonventionzumSchutzwandernderwildlebenderArtenmitdendaruntergeschlossenenAbkommenzumSchutzvon (Klein-)Walen und Delfinen. FürEuropahandeltessichhierbeibeispielsweiseumdiefolgendenAbkommen: ASCOBANS (Nord-undOstseemitbereitsbeschlossenerAusdehnungin angrenzende Teile des Nordostatlantiks) ACCOBAMS (Mittelmeer und Schwarzes Meer). 16.WiestehtdieBundesregierungzurForderungvonUmweltorganisationen wiegreenpeace,dieumweltzerstörendegrundschleppnetzfischereiauf derhohenseezuverbieten,beidernachangabenderorganisationge-

Drucksache 16/4782 24 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode genwärtigweltweitprosekundeeinemeeresbodenflächeindergröße von rund 148 Fußballfeldern umgepflügt wird? DieBundesregierungunterstützthierzudenBeschlussdesDeutschenBundestageszumThema SensibleÖkosystemeinderTiefseebesserschützen vom 30. November 2006 (Bundestagsdrucksache 16/3089). 17.WiestehtdieBundesregierungdazu,dasstrotzeinesseit2002bestehendenEU-VerbotesfürTreibnetzfischereien,eineFlottevonüber440 TreibnetzfischernimMittelmeeroperiertunddenqualvollenTodvon jährlichtausendenvonmeeressäugern,schildkrötenundseevögelnin Kauf nimmt? ImJuni1993berichtetedieFAOüberBedenkendesGeneralFisheriesCouncil forthemediterranean (GFCM),KomiteefürFischereimanagement,überdas AusflaggenderTreibnetzfischerflotteinLänder,dienichtvonderVerordnung (EG)Nr.245/92betroffensind.GegenwärtigliegtderSchwerpunktderFlottein Marokko. BasierendaufeinerÜberwachungskampagneindenJahren2002bis2003kann diegegenwärtigimwestlichenmittelmeeroperierendeflotteauf177booteeingeschätztwerden.zielartensindhierbeischwertfischundz.t.pelagischehaie. Die Treibnetzfischerei wird als Ganzjahresfischerei betrieben. DieBeifangquotebeträgt35bis40Prozent,bezogenaufdenGesamtfang.Zum BeifanggehörenhierbeiMeeressäuger (GemeinerDelfin,Blau-WeißerDelfin), Haie (Blauhai,Drescher,Mako)undunechteKarettschildkröten.Hochrechnungengehenvonbiszu125000Haienundca.20000Delfinenaus,diejährlich im westlichen Mittelmeer als Beifang der Treibnetzfischerei gefangen werden. DieVerordnung (EG)Nr.589/2003untersagtdenEinsatzvonTreib-undStellnetzeninderFischereiweitwandernderArtenimMittelmeer.Unklaristhierbei, wieweiteintypdesverankertenschwebenetzes (anchoredfloatinggillnets)von dieserverordnungbetroffenwird.umweltverbändekritisieren,dassdurchzulassungverankerterschwebenetzederschutzweitwandernderartenausgehebelt werden kann. BesondersinBezugaufdieTreibnetzfischerflottevonMarokkosiehtdasneue FischereiabkommenmitMarokkovom29.Mai2006eineKonversionsklausel vor,inderdurcheinejährlichezuwendungvon1,25mio.eurodiefischerei umgestellt werden soll. DieBundesregierungsiehtdieTreibnetzfischereiimMittelmeermitSorgeund unterstütztinitiativenaufeu-ebenezuihrerbeendigunginnerhalbundaußerhalb der EU. 18.WelcheLänderverstoßeninwelchemUmfanggegendasVerbotder Treibnetzfischereien? Hierzu liegen der Bundesregierung keine Angaben vor. 19.WiehochwirdderAnteilanSpeisefischeingeschätzt,dervonEU-FischereifahrzeugenzurückinsMeergeworfenwird,weilerzurZeitdesFangs unverkäuflichistoderweildieentsprechendefangquotefürdiefischart

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 25 Drucksache 16/4782 bereistausgeschöpftwurdeoderweilderschiffslagerplatzfürhöherpreisige Arten genutzt werden soll? UngenutzteRückwürfe (Discards)vonFanganteilenaufFischereifahrzeugen entstehen, weil sie generell nicht zu vermarkten sind, sie untermaßig sind, für sie in gemischten Fischereien keine Quote mehr zur Verfügung steht, anderefanganteilewertvollersind (High-gradingwegenz.B.Frische, Preis). DieGründeunddasAusmaßderungenutztenRückwürfevariierensehrstarkin AbhängigkeitvondenverschiedenenFischereien,Fischereiregelungen,FanggebietenundderSaison.DieDiscardskönnenzumTeildieangelandetenFanganteileweitüberschreiten.SoführtinsbesonderedieFischereiregelungjährlicherHöchstanlandungsmengen (TACs)zumJahresende,wenndieHöchstanlandungsmengenfastausgeschöpftsind,häufigzuDiscardsinfolgederAufwertungderzurückbehaltenenFanganteile (sog.high-grading).insbesonderewenn dieselektivitätdereingesetztenfanggeräteauchdenuntermaßigennachwuchs erfasst,sindhoherückwürfezuverzeichnen.inderbeantwortungderfrage12 wurdebereitsaufdieschwierigkeithingewiesen,allerückwürfepräziseabzuschätzen. 20.WiehabensichnachAuffassungderBundesregierungVersuchebewährt, anstellevonfangquoten,aufdenendieeu-fischereipolitikseitjahrzehntenaufbaut,fangtagealsregulierungsinstrumenteinzusetzen,um RückwürfevonSpeisefischeninsMeeraufgrunddrohenderStrafzahlungenbeimÜberschreitenderjeweiligenFangquotezuverhindern,undwie steht die Bundesregierung generell zum Instrument der Fangtage? ZurzeitwirdnochkeinSystemangewandt,indemdieFangquotengänzlich durchfangtageersetztwerden.eswirdzurzeitaufeu-ebenediedurchführung einespilotprojektsimkattegaterörtert,indemübereinenbestimmtenzeitraum diefangquotenaußerkraftgesetztunddurcheinfangaufwandssystemersetzt werdensollen.dieeinzelheitensindhierbeinochzuklärenundseineergebnissezubewerten.hierbeistelltsichinsbesonderedasproblem,wiederfangvon untermaßigenfischenzuverhindernist.imbereichdernordwestatlantischen Fischereiorganisation (NAFO)wirdinderGarnelenfischereieinFangtagesystemangewandt.DietatsächlichenFängeliegenindieserFischereiüberdenen der wissenschaftlichen Empfehlungen. NebendiesenreinenFangtagesystemenkommenFangtageergänzendzuFangquotenbeibestimmtengemischtenFischereienzurAnwendung.DiesistinsbesondereinderNordseederFall,woderKabeljau,fürdeneinWiederaufbauplan gilt,indergemischtenfischereimitgefangenwird.einesolcheregelungist abersehrverwaltungsaufwendigundauchfürdiebetroffenefischereischwer handhabbar.eineartvonfangtageregelungwirdauchinderostseeinform vonbestimmtensperrzeitenzurverringerungdesallgemeinenfischereidrucks angewandt.diebundesregierungsiehtdiesefangtageregelungenalseinenotwendigeergänzungderfangquotenregelungindergemischtenfischereiundin Fischereien,indenenderFischereidruckzuhochist.DiesesSystemkannaber dassystemderfangquotenselbstnichtersetzen.dieanwendungistauchunter dem Gesichtspunkt des administrativen Umfangs im Einzelfall zu beurteilen.

Drucksache 16/4782 26 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 21.WelcheFortschritteundwelcheErfahrungengibtesbeimEinsatzvonunabhängigen,internationalenBeobachternaufHochseefang-und-fabrikschiffen,undwiestehtdieBundesregierungzurForderungvonUmweltorganisationen,sämtlicheHochseefang-und-fabrikschiffemitsolchen Beobachtern zu besetzen? EinigeregionaleFischereiorganisationensehenbereitsfüralleoderbestimmte SchiffeBeobachtervor,etwadieNordwestatlantischeFischereiorganisation (NAFO)oderdieKommissionfürdieErhaltungderlebendenMeeresschätze derantarktis (CCAMLR).DieErgebnissebleibenunterdenursprünglichenErwartungenzurück,daeinBeobachterinsbesondereaufgrößerenSchiffennicht allevorgängeauszeitlichenoderauchaustechnischengründenüberwachen kann.dadiemitreisesolcherbeobachtermitgrößeremadministrativenund finanziellenaufwandverbundenistundauchdiesichdarausergebendenkontrollergebnissefürsichalleinegenommenkeineoptimaleüberwachunggarantieren,sindbeobachterkeinuniversalmittelzurgewährleistungdereinhaltung derfischereivorschriften.inbestimmtenfischereienistihreinsatzabersinnvoll. Der Einsatz ist daher im Einzelfall zu beurteilen. 22.WelcheErfahrungengibtesmitsatellitengestützterÜberwachung (Vessel MonitoringSystem,VMS)derFangschiffezurKontrollederFangschiffe? EinesatellitengestützteÜberwachung (VMS)istinderEUfüralleSchiffeüber 15mLängevorgeschrieben.DieseSchiffemüsseninregelmäßigenAbständen Positionsmeldungenabgeben.DiePositionsmeldungenerlaubendieLokalisierungderFischereifahrzeuge.DementsprechendsindmitdiesemÜberwachungsinstrumentSperrgebieteundSperrzeitensehrgutzukontrollieren.DasVMSerlaubtauchRückschlüsseüberdieEntfaltungdesFangaufwandsinbestimmten Fanggebieten,diefürwissenschaftlicheAnalysengenutztwerdenkönnen.Es lässtebenfallsschlüssigkeitsüberprüfungenmitangabenausdemlogbuchzu. DiesatellitengestützteÜberwachunglässtaberkeinekonkretenRückschlüsse überdiekonkretentätigkeitenanbordzu,etwaüberdiebenutztenfanggeräte, dieartderfangzusammensetzungoderüberetwaigerückwürfe.sieistdaher ein wertvolles Überwachungsinstrument, ist aber für sich allein unvollständig. 23.WelchesignifikantenSchädenanPopulationenvonMeeressäugernund SeevögelnsindangesichtsderweltweitenÜberfischungderWeltmeerein denletztenjahrenfestzustellen,undwiestarkistnachheutigenerkenntnissenderzusammenhangzwischenbestandsgrößenvonfischeneinerseits und dem Bestand an Seevögeln und Meeressäugern andererseits? Esistfastunmöglich,einenunmittelbarenEinflussderÜberfischungaufmarine Säuger-undSeevogelpopulationenabzuleiten.Leichteristes,dennegativenund positiveneinflussderfischereiaufseevogel-undseesäugerpopulationenabzulesen.einwichtigernegativereinflussderfischereiistderbeifang,derzu deutlichenreduktionenderbestandsstärkenderbetroffenenseevogel-und Seesäugerpopulationenführenkann.AlsBeispieleseienhierdiedeutliche BestandsgefährdungvonStellersSeelöwenvorAlaskadurchdieFischereiund dernegativeeinflussvonlangleinenfischereienaufalbatross-undsturmvogelpopulationengenannt.jenachgefährdungsgradwerdendiesebestände immerhäufigerindeneinschlägigeniucn-gefährdungskategoriengelistet. EineReihevoninternationalenOrganisationenundSchutz-undNutzungskonventionen (Beispiele:IUCN,BirdLifeInternational,IWC,CCAMLR)beschäftigensichregelmäßigmitdiesemProblemundversuchen,dieDatenbasisfürdie EinschätzungdesGefährdungspotentialsfürSeesäuger-undSeevogelpopulationen durch die Fischerei zu verbessern.

Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode 27 Drucksache 16/4782 DieFischereihatineinerReihevonMeeresgebietenaucheinenpositivenEinflussaufSeevogel-undSeesäugerpopulationen.SiehabensichdieFischereials zusätzlichequelledernahrungsbeschaffungerschlossen,indemsiesichvon überbordgegebenemfisch (sogenannten discards ),Fischschlachtabfällen undausdennetzmaschenfallendenfischenernähren.alsbeispielemögendie ZunahmevonBasstölpel-undEissturmvogelpopulationenderNordseedienen, dieinersterliniedurchdaszusätzlichenahrungsangebotdurchdiefischerei hervorgerufenwird.schwert-undpottwalepartizipiereninvielenmeeresgebieten (z.b.antarktis,alaska,grönland)vonderlangleinen-undschleppnetzfischerei.sowirdz.b.geschätzt,dass2/3allerfängederlangleinenfischerei aufschwarzenseehechtumdieprinceedwardislandsbeiplünderungender Leinen durch Schwertwale verloren gehen. VieleSeevogel-undSeesäugerpopulationenhabeninderBrut-undJungenaufzuchtzeitnureineneingeschränktenAktionsradius.SeevögelundmarineSäuger sindrelativlanglebig,sodassveränderungeninfischbeständenalsihremnahrungsangebotnichtunmittelbarmanifestwerdenmüssen,sondernsichu.u.erst nachmehrerenjahrenzuzeigenbeginnen.direktezusammenhängezwischen denbestandsstärkenvonfischbeständenunddergrößevonseevogel-und Robbenpopulationenlassensichnurseltenaufzeigen,dasieeinkomplexesWirkungsgefügeaufmonokausaleUrsachenzureduzierenversuchenunddetailliertenwissenschaftlichenAnalysenhäufignichtstandhalten.NebenVeränderungenimNahrungsangebotspielenauchnochandereFaktoren (Verlagerunginder AbundanzvonFischbeständen,veränderteWetterbedingungenusw.)einewichtigeRolle,wennsichBestandsstärkenvonSeevögelnzuverändernbeginnen. DieseZusammenhängegilteskritischzuprüfenwennmanversucht,dieÜberfischunginZusammenhangmitdemRückgangvonSeevogel-undSeesäugerpopulationen zu bringen. 24.WelcheZahlenzurEntwicklungderHochsee-Fischereiflotten (Anzahl derschiffe,größeinbrtundgesamtfangmenge)indenvergangenen 30JahrenliegenderBundesregierungzudennachfolgendaufgeführten Ländern vor: Deutschland,Spanien,Portugal,Italien,Frankreich,England,Irland, Dänemark,Norwegen,Island,USA,Kanada,UdSSR/Russland,China, Japan, Philippinen, Südkorea, Thailand, Chile, Peru, Südafrika? DieEntwicklungderFischereiflottenvon1975bis2005*stelltsichwiefolgt dar:

Drucksache 16/4782 28 Deutscher Bundestag 16. Wahlperiode Quelle: FAO und Eurostat * Die Angaben für den Zeitraum liegen nicht für alle Staaten vor 25.Wiehatsichindenletzten30JahrendasVerhältniszwischenderGröße der Welt-Fischfangflotte und ihrer Fangerträge entwickelt? NachAngabenderFAOhatsichseitMitteder1970erJahredieAnzahlder Fischereifahrzeuge (mitaufbautenundmotor)weltweitvonca.600000aufca. 1,3Mio.imJahr2004vergrößert.Danebenwerdenderzeitca.2,8Mio.Fahrzeuge ohne Aufbauten in Meeresgebieten und in Inlandsgewässern eingesetzt. DieFangerträge (ohnefängeininlandsgewässern)sindseit1975vonca. 63Mio.taufca.95Mio.t (2004)angestiegen (FAO,WorldReviewofFisheries and Aquaculture). 26.HatdieBundesregierungInformationendarüber,wiehochinsgesamtdie Gewinne bzw. Verluste der Weltfischereiflotte sind? Der Bundesregierung liegen derartige Angaben nicht vor. 27.HatdieBundesregierungAngabendarüber,wiehochdieWeltfischereiflotte insgesamt subventioniert wird? Amtliche Angaben liegen nicht vor.