Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Einkommen und Verteilung 1. Einführung
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- Hanna Bretz
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1 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 1 Einführung Menschen unerscheiden sich bezüglich ihrer finanziellen Möglichkeien: Einkommen Vermögen bezüglich ihrer Gesundhei: Gesundheiszusand Lebenserwarung ganz allgemein bezüglich ihrer Möglichkeien zur Teilhabe am Leben Diese Unerschiede können beruhen auf seuerbaren Fakoren, z.b. Ausbildung Qualiä und Umfang des Arbeiseinsazes Lebenssil anderen Fakoren, z.b. dem familiären Umfeld oder der geneischen Aussaung Prof. Dr. Waler Ried
2 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 2 Einführung Zenrale Fragen: Umfang und Bedeuung derariger Unerschiede? Was sind die Ursachen? Wie is dami umzugehen? Im Folgenden sehen die Einkommen im Vordergrund Bruo-Einkommen als verdiene (oder Mark-)Einkommen Neo-Einkommen als verfügbare Einkommen Neo-Äquivalenzeinkommen als abgeleiee Einkommensgröße Gründe: Einkommen als Indikaor der eigenen Leisungsfähigkei wichige Voraussezung für Konsum bzw. Lebenssandard In der Regel posiiver Zusammenhang mi Gesundhei und Teilhabe am Leben Prof. Dr. Waler Ried
3 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 3 Einführung Wesenliche Ziele in Bezug auf Höhe und Vereilung der Einkommen: Beschreibung, Erklärung und Wohlfahrsrelevanz Möglichkeien der Korrekur durch saaliche Maßnahmen? Mögliche Bezüge: Vereilung der Einkommen nach Produkionsfakoren: Im Wesenlichen: Arbei, Kapial Funkionelle Einkommensvereilung nach Individuen: Was fließ den Individuen zu? Worüber können sie lezlich verfügen? Personelle Einkommensvereilung nach Regionen oder Saaen: Früheres Bundesgebie versus neue Bundesländer Flächen- versus Sadsaaen Indusrieländer versus weniger enwickele Länder Prof. Dr. Waler Ried
4 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 4 Einführung Höhe der Bruomonasverdiense (Abb. 1): Bezug: Vollzeibeschäfige Arbeinehmer Verdienssrukurerhebung 2014 des Saisischen Bundesams Deuliche Unerschiede der Höhe des durchschnilichen Bruojahresverdienss der Aneile von Männern und Frauen Aneile von Frauen in gering (bzw. hoch) enlohnen Berufen höher (bzw. niedriger) Mögliche Gründe für Verdiensunerschiede (Auswahl): Länge und Qualiä der Ausbildung Arbeiszei Fähigkeien und Berufserfahrung Unernehmensgröße Prof. Dr. Waler Ried
5 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 5 Einführung Mileres Bruo-Monaseinkommen (Median) nach Qualifikaionssufen (Abb. 2): Bezug: Vollzeibeschäfige Arbeinehmer Median-Einkommen: (Mindesens) 50 % der beracheen Einheien erzielen ein Einkommen, das nich höher is erzielen ein Einkommen, das nich niedriger lieg Ergebnisse: In der Regel deulicher Einfluss des (Aus-)Bildungsabschlusses Ohne Abschluss fäll das Median-Einkommen am geringsen aus Das milere Einkommen der Männer is jeweils deulich höher ( gender wage gap ) Zu klären: Ursache(n) des Zusammenhangs (Aus-)Bildung Bruo-Monaseinkommen? Worauf beruh der gender wage gap? Prof. Dr. Waler Ried
6 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 6 Einführung Bruosundenverdiens nach Ausbildungsabschluss und Aler (Abb. 3): Bezug: Höchser beruflicher Ausbildungsabschluss Jahr 2014 Ergebnisse: Deulicher Einfluss der Ausbildung Posiiver Einfluss des Lebensalers Vereilung der Bruoeinkommen aus unselbsändiger Täigkei (Abb. 4): Bezug: Vollzeibeschäfige Arbeinehmer bzw. Arbeinehmer insgesam Anordnung nach Bruoeinkommen aus unselbsändiger Täigkei (aufseigend): 1. Dezil: 10 % der Arbeinehmer mi den geringsen Einkommen 10. Dezil: 10 % der Arbeinehmer mi den höchsen Einkommen Prof. Dr. Waler Ried
7 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 7 Einführung Enwicklung der realen und nominalen Bruomonasverdiense (Abb. 5): Berachee Größen: Bezug des Nominallohnindexes: Durchschnilicher Bruomonasverdiens (Nominallohn) Alle Beschäfigen (Vollzei-, Teilzei- und geringfügig Beschäfige) Höhe im Vergleich zu 2010 Verbraucherpreisindex: Höhe des durchschnilichen Preisniveaus relaiv zu 2010 Reallohnindex: Kaufkraf des Nominallohns relaiv zu 2010 Ergebnisse: Deuliche Zunahme des durchschnilichen Bruomonasverdienses des durchschnilichen Preisniveaus Geringfügige Zunahme der Kaufkraf des durchschnilichen Nominallohns Prof. Dr. Waler Ried
8 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 8 Einführung Mi welchen Einkommen wird der Lebensunerhal überwiegend finanzier (Abb. 6)? Quellen: Erwerbsäigkei (Arbeisengel), Rene, Pension und eigenes Vermögen, Lohnersazleisungen (Arbeislosengeld I und II) und andere saaliche Transfers, Einkünfe von Angehörigen (z.b. Unerhalszahlungen) Ergebnisse (Bezug auf Individuen im Aler von 15 Jahren und darüber): Große Bedeuung des Arbeisengels oder daraus abgeleieer Einkommen Bei Frauen geringere Bedeuung der Erwerbsäigkei Bei Frauen in den neuen Bundesländern is der Aneil der Quellen Erwerbsäigkei und Rene, Pension, eigenes Vermögen größer der Quelle Einkünfe von Angehörigen geringer Neue Bundesländer: Jeweils größerer Aneil der Quelle ALG I, ALG II, Prof. Dr. Waler Ried
9 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 9 Einführung Srukur der Bruoeinkommen privaer Haushale (Abb. 7): Bezug: Alle Quellen des Lebensunerhals Privae Haushale (im Unerschied zu Abb. 6) Kennzeichen:» Gruppe von verwanden oder persönlich verbundenen Personen» Gemeinsames Wirschafen Personen, die lediglich eine Wohnung eilen, bilden keinen Haushal Einzelperson, die für sich wirschafe: Single-Haushal Haupeinkommensbezieher: Person, die nich jünger als 18 Jahre is und den größen Beirag zum Haushalsneoeinkommen beiseuer Prof. Dr. Waler Ried
10 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 10 Einführung Gruppierung nach Ergebnisse: Haushalsyp sozialer Sellung: Orienierung am Haupeinkommensbezieher Einordung als» Arbeinehmer, wenn das Bruoeinkommen überwiegend aus unselbsändiger Arbei zufließ» Selbsändiger, wenn das Bruoeinkommen überwiegend aus selbsändiger Arbei zufließ Insgesam dominieren die Bruoeinkommen aus unselbsändiger Beschäfigung Ausnahmen: Bei Selbsändigen dominieren Bruoeinkommen aus selbsändiger Arbei Bei Nicherwerbsäigen dominieren saaliche Transfers Haushale in Wohneigenum: Eigenümermiewer als Einnahme aus Vermögen Prof. Dr. Waler Ried
11 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 11 Einführung Vereilung des monalichen Haushalsneoeinkommens: Abbildung 8: Keine Berücksichigung der Haushalsgröße Ergebnisse: Für Haushale in den neuen Bundesländern sind die Aneile in den uneren Einkommensklassen jeweils deulich größer fäll das durchschniliche Neoeinkommen deulich niedriger aus Abbildung 9: Zusäzlicher Ausweis der Haushalsgröße Die Vereilung häng sark von der Haushalsgröße ab: Unere vier Einkommensklassen: Wei mehr als 50 % der Einpersonen-Hh Obere vier Einkommensklassen: Wei mehr als 50 % der Mehrpersonen-Hh Zu klären: Wie is die Haushalsgröße zu berücksichigen? Prof. Dr. Waler Ried
12 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 12 Einführung Privahaushale in Deuschland: Srukur 2015 (Abb. 10): Knapp 41 Mio Haushale, davon gu 40 % Einpersonen-Hh, mehrheilich Frauen Mehrpersonen-Hh: Ewas weniger als die Hälfe sind Familien, die als Elern-Kind-Gemeinschafen definier werden die überwiegend (ewa 68,2 %) Ehepaare enhalen Mehrpersonen-Hh besehen beinahe ausschließlich aus zwei Personen Bevölkerung nach Lebensformen 1996, 2002, 2008 und 2014 (Abb. 11): Deuliche Zunahme: Aneil der sonsigen Personen über 45 Jahre ohne Kinder Deuliche Zunahme: Aneil der Alleinsehenden uner 45 Jahren Zunahme: Aneil der Alleinerziehenden mi Kindern Deuliche Abnahme: Aneil der Ehepaare mi Kindern Deuliche Unerschiede: Wes/Os, sowie mi/ohne Migraionshinergrund Prof. Dr. Waler Ried
13 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 13 Einführung Vereilung der NÄE (Abb. 12): NÄE: Neoeinkommen, berücksichig u.a. Voreile durch gemeinsames Wirschafen Bezug: Anordnung der Bevölkerung nach ihrem NÄE (aufseigend) Innerhalb eines Haushals: Jedes Miglied ha dasselbe Neoäquivalenzeinkommen Ergebnisse: 1991 (bzw. 2010): 30 % mi den niedrigsen NÄE knapp 17 % (bzw. 16 %) aller NÄE 30 % mi den höchsen NÄE knapp 47 % (bzw. gu 49 %) aller NÄE Jeweils sehr ungleiche Vereilung der NÄE in der Bevölkerung Erhebliches Ausmaß an Ungleichhei verbleib nach Berücksichigung des Haushalskonexs der saalichen Transfers Prof. Dr. Waler Ried
14 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 14 Einführung Vereilung der NÄE nach Haushalsypen (Abb. 13): Ergebnisse: Zweipersonenhaushale ohne Kinder: NÄE höher als in Einpersonenhaushalen Offenbar negaiver Einfluss der Anzahl der Kinder: Vergleich von Zweipersonenhaushalen und Paaren mi Kindern Einpersonenhaushalen mi Alleinerziehenden Offenbar posiiver Einfluss des Alers der Kinder: Vergleich von Alleinerziehenden mi Kind(ern) in unerschiedlichem Aler Paaren mi Kind(ern) in unerschiedlichem Aler NÄE von Alleinerziehenden geringer als von Paaren Mögliche Gründe: Einfluss der Kinder auf die Markeinkommen anderer Haushalsmiglieder Geringer Beirag der Kinder zum Haushalsneoeinkommen Prof. Dr. Waler Ried
15 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 15 Einführung Einkommensarmu: Definiion und Beschreibung Ausmaß in der Bevölkerung: Wie hoch is der Aneil? individuell: Wie einkommensarm is eine Person? Einflussfakoren und Dauer (emporär oder dauerhaf) Zur Erfassung von Einkommensarmu: Armusrisikogrenze : 60 % des Medians der NÄE in der Bevölkerung Bezug: Armusgefährdung, nich Armu Einkommensarmu Relaiver Armusbegriff Haushalssrukur wichig Prof. Dr. Waler Ried
16 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 16 Einführung Armusgefährdung: Abb. 14: Die Armusrisikogrenze fäll in den neuen niedriger als in den alen Bundesländern aus lieg 2003 jeweils deulich höher als im Jahr 1998 Wovon häng das Ausmaß der Armusgefährdung ab? Bezug: Aneil armusgefährdeer Personen einer Gruppe ( Armusgefährdungsquoe ) Absand des jeweiligen NÄE von der Armusrisikogrenze spiel keine Rolle Einfluss ausgewähler Fakoren (Abb. 15): Erwerbsäigkei: Deulich negaiv; Arbeislosigkei: Sark posiiv Alleinlebende (insbesondere uner 65 Jahren): Deulich höheres Risiko Personen in Haushalen mi Alleinerziehenden: Hohes Risiko Prof. Dr. Waler Ried
17 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 17 Einführung Armusgefährdung bei Familien (Abb. 16): Bezüge: Mileres Einkommen,» auf Bundesebene» regional Familien Ergebnisse: In Wesdeuschland is die regionale Quoe ses höher als auf Bundesebene In Osdeuschland is es ses umgekehr Alleinerziehende ses mi deulich höherer Armusgefährdungsquoe Zwei Erwachsene mi Kindern: Die Armusgefährdungsquoe» wächs mi der Anzahl der Kinder» is bei 3 und mehr Kindern deulich größer Prof. Dr. Waler Ried
18 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 18 Einführung Einkommensarmu nach Haushalsyp und sozialer Sellung (Abb. 17): Bezug auf Äquivalenzeinkommen Einkommensgrößen (Auswahl): Gesameinkommen: Markeinkommen plus saaliche Transfers Neoeinkommen: Gesameinkommen abzüglich ES und Sozialabgaben Disponibles Einkommen: Berücksichig zusäzlich noch privae Transfers Ergebnisse (Auswahl): Relaiv hohe Einkommensarmu in Bezug auf das Markeinkommen bei Arbeislosen, Rennern und Sudenen das Neoeinkommen bei Arbeislosen und Sudenen das disponible Einkommen bei Arbeislosen und Sudenen Einkommensarmu bei Sudierenden? In Bezug auf das Neoeinkommen häufig gegeben Wie sind (die zahlreichen) Vergünsigungen zu berücksichigen? Prof. Dr. Waler Ried
19 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 19 Lieraur Baßeler, U., Heinrich, J., Uech, B., Grundlagen und Probleme der Volkswirschaf, 19. Aufl., Sugar 2010, Kap. 25 Bundesminiserium für Arbei und Soziales (Hrsg.), Lebenslagen in Deuschland. Der fünfe Armus- und Reichumsberich der Bundesregierung, Bonn 2017, Teil C.II Bundeszenrale für poliische Bildung, Zahlen und Faken. Die soziale Siuaion in Deuschland, Einkommen und Vermögen, hp:// Saisisches Bundesam (Hrsg.), Saisisches Jahrbuch Deuschland und Inernaionales, Wiesbaden 2017, Kap. 2 und 6 Saisisches Bundesam, Wissenschafszenrum Berlin (Hrsg.), Daenrepor Ein Sozialberich für die Bundesrepublik Deuschland, Bonn 2016, Kap. 2 und 6 Prof. Dr. Waler Ried
20 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 20 Einkommensbegriffe Einkommen: Mögliche Bezüge: Auf einzelne Wirschafseinheien (mikroökonomisch) Auf Sekoren oder die gesame Volkswirschaf (makroökonomisch) Wichige Einkommenskonzepe: Nominaleinkommen: Primäres (verdienes) Einkommen (nich: Bruoeinkommen) Sekundäres (verfügbares) Einkommen oder Neoeinkommen Realeinkommen Finaleinkommen Empirisch: Einkommen im Sinne des Einkommenseuergesezes des Sozialrechs Prof. Dr. Waler Ried
21 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 21 Einkommensbegriffe Ermilung des primären Einkommens (schemaisch): Arbeinehmerengel: Komponenen Bruolohn bzw. gehal: Arbeisengel Tasächliche und unerselle Sozialbeiräge des Arbeigebers Tasächliche Sozialbeiräge werden vom Arbeigeber gezahl z.b. an die gesezliche Renen- oder die gesezliche Krankenversicherung oder an Versicherungen, wenn die Individuen diese alernaiv wählen können Unerselle Sozialbeiräge: Wer sozialer Leisungen, die Arbeigeber direk an Arbeinehmer zahlen Beispiel Beame: Die unersellen Sozialbeiräge umfassen» die Beihilfezahlungen ((Teil-)Finanzierung von Gesundheisleisungen)» die Pensionszahlungen Prof. Dr. Waler Ried
22 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 22 Einkommensbegriffe Unernehmens- und Vermögenseinkommen: Komponenen: Einkommen aus Unernehmeräigkei Einkommen aus Vermögen (z.b. Kapialerräge, Einkommen aus Vermieung) Eigenümermiewer als Besandeil des Einkommens aus Vermögen: Unerselles Einkommen aufgrund selbsgenuzen Wohnungseigenums Ansaz in Höhe des Saldos» aus eingesparen Miezahlungen (für ein vergleichbares Objek)» und laufendem Aufwand für Erhal und Nuzung des Wohnraums Sozialbeiräge des Arbeigebers und Eigenümermiewer als Einkommen: Kein Zufluss, aber Verringerung der ansonsen nowendigen Ausgaben Eigenümermiewer verringer die Zahlungen für Wohnraum Bedeuung des primären Einkommens: Einkommen aus wirschaflicher Täigkei Prof. Dr. Waler Ried
23 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 23 Einkommensbegriffe Ermilung des Neoeinkommens (schemaisch): Ausgangspunk: Primäres Einkommen Zum sekundären Einkommen gelang man, indem man zunächs weiere Zuflüsse addier: Einkommen aus öffenlichen Transferzahlungen, z.b.» Renen der gesezlichen Renenversicherung und Pensionen» Sozialhilfe und Arbeislosengeld Einkommen aus nichöffenlichen Transferzahlungen (z.b. Beriebsrenen) sodann auf die Einkommen enfallende Seuern und Sozialabgaben subrahier: Einkommenseuer (ES), Solidariäszuschlag (SolZ) und ggf. Kirchenseuer Sozialversicherungsbeiräge» Jeweils Gesambeiräge» Bei unselbsändig Beschäfigen: Arbeigeber- und Arbeinehmerbeiräge Prof. Dr. Waler Ried
24 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 24 Einkommensbegriffe Sozialversicherung: Sozialbeiräge finanzieren moneäre und soziale Sozialleisungen Beispiel gesezliche Krankenversicherung (GKV): Vorwiegend Sachleisungen (Ausnahme z.b. Krankengeld) Inerpreaion: Die GKV kauf Gesundheisleisungen sell diese den Versicheren (nahezu) unengellich zur Verfügung Bedeuung des sekundären Einkommens oder Neoeinkommens: Korrekur der Markeinkommen durch (im Wesenlichen) saaliche Transfers Grundsäzlich: Verwendung für Konsum und Ersparnis Ein erser Blick auf die Neoeinkommen in Deuschland: Bezug: Laufende Wirschafsrechnungen für das Jahr 2015 Sichprobe, die ca zufällig ausgewähle Haushale umfass Diese geben freiwillig Auskunf über ihre Einnahmen und ihre Ausgaben Prof. Dr. Waler Ried
25 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 25 Einkommensbegriffe Berücksichigung verschiedener Neoeinkommensklassen (jeweils pro Mona): Haushale Gruppe 1: Neoeinkommen uner Haushale Gruppe 4: Neoeinkommen von bis uner Haushale Gruppe 6: Neoeinkommen von bis uner Daen zur Einkommenssiuaion der Haushale (alle Angaben sind Durchschniswere) Verdiene Einkommen (wesenliche Komponenen): Bruoeinkommen aus unselbsändiger Arbei:» insgesam über alle Haushale» 329 (2.203 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Bruoeinkommen aus unselbsändiger Arbei: Geringe Bedeuung Einnahmen aus Vermögen:» insgesam 414 über alle Haushale» 0 (423 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Prof. Dr. Waler Ried
26 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 26 Einkommensbegriffe Weiere Einnahmen: Einkommen aus öffenlichen Transferzahlungen:» Insgesam 960 über alle Haushale» 666 (1.111 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Einkommen aus nichöffenlichen Transferzahlungen:» Insgesam 201 über alle Haushale» 71 (173 / 509 ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Zwischenergebnis: Das milere Haushalsbruoeinkommen beräg insgesam (über alle Haushale, HH-BE) (3.926 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Relaionen für die Einkommen der Haushale einzelner Gruppen: Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6): 25 % (94 % / 226 % ) des HH-BE Gruppe 4 (Gruppe 6): 3,68-fache (8,87-fache) des HH-BE von Gruppe 1 Prof. Dr. Waler Ried
27 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 27 Einkommensbegriffe Abzüge: ES, SolZ, Kirchenseuer:» Insgesam 458 für alle Haushale» 36 (323 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Beiräge zur Sozialversicherung:» Insgesam 556 über alle Haushale» 118 (529 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) Weiere geringfügige Zuflüsse Ergebnisse: Das Haushalsneoeinkommen beräg im Miel» über alle Haushale 3.218» 916 (3.091 / ) für Haushale in Gruppe 1 (Gruppe 4 / Gruppe 6) is deulich weniger ungleich vereil als das verdiene Einkommen Prof. Dr. Waler Ried
28 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 28 Einkommensbegriffe Realeinkommen: Vorgehensweise: Ermilung der Kaufkraf eines Nominaleinkommens Preisbereinigung durch Preisindex Zum Konzep des Preisindexes: Bezug auf einen für die Verwendung des Einkommens repräsenaiven Warenkorb Preisindex: Ausgaben für den Warenkorb im Beobachungs- relaiv zum Basisjahr Ein Indexwer größer Eins bedeue, dass die Preise im Durchschni gesiegen sind kleiner Eins bedeue, dass die Preise im Durchschni gesunken sind Beispiel Laspeyres-Preisindex (Abb. 18): Bezug auf den Warenkorb des Basisjahres L p als Verhälnis der zugehörigen Ausgaben von Beobachungs- und Basisjahr Prof. Dr. Waler Ried
29 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 29 Einkommensbegriffe L p überschäz die zur Beibehalung eines Nuzenniveaus nöige Ausgabenerhöhung wenn sich mindesens ein Relaivpreis im Zeiablauf geänder ha und wenn derarige Änderungen Subsiuionseffeke auslösen Fazi: Im allgemeinen überschäz L p die asächliche Preisenwicklung Empirische Messung von Preisniveauänderungen: Grundlage: Für die Elemene des Warenkorbs werden im Zeiablauf beobache die Preise die Bezugsmengen (z.b. Packungsgrößen) die Qualiä Ferner: Preiskorrekur bei Änderungen der Packungsgröße oder Qualiä Ziel: Messung reiner Preisänderungen Aber: In der Regel werden Qualiäsverbesserungen nich vollsändig erfass Prof. Dr. Waler Ried
30 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 30 Einkommensbegriffe Folgerungen: Der empirisch gemessene Ansieg des Preisniveaus is zu hoch Die Berechnung von Realeinkommen unerschäz die asächliche Enwicklung Europäische Zenralbank: (noch) Preisniveausabiliä, falls der Verbraucherpreisindex um ewa 2 % seig Bezug auf Jahresdaen Folge: In Deuschland würde die asächliche Enwicklung des Reallohns kaum noch von der Enwicklung des Nominallohns abweichen (im Unerschied zu Abb. 5) Regionale Kaufkrafunerschiede: Innerhalb Deuschlands sreuen die Ausgaben für den repräsenaiven Warenkorb zwischen den Regionen (Kreisebene) eilweise erheblich zwischen 83 % und 114 % der durchschnilichen Ausgaben (Bezug: Bonn) Regionale Schwankungen der Kaufkraf des Nominaleinkommens Prof. Dr. Waler Ried
31 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 31 Einkommensbegriffe Finaleinkommen: Zusäzlich zum Neoeinkommen werden Leisungen berücksichig, die dem Individuum aufgrund seines Konsums zurechenbar sind nur oder vorwiegend dem konsumierenden Individuum einen Nuzen sifen enweder unengellich angeboen werden (Bewerung: Hersellungsaufwand) oder zu wirschaflich nich signifikanen Preisen (Preis < 50 % des Hersellungsaufwands) angeboen werden (Bewerung: Hersellungsaufwand Preis) Es handel sich um soziale Sachleisungen: Die Bereisellung erfolg grundsäzlich durch den Saa oder durch privae Organisaionen ohne Erwerbszweck (z.b. Wohlfahrsverbände) In den VGR werden nur die vom Saa bereigesellen Leisungen explizi erfass Grund: Übrige Leisungen bereis beim Sekor privae Haushale berücksichig Prof. Dr. Waler Ried
32 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 32 Einkommensbegriffe Beispiele: Saaliche Leisungen im Gesundheiswesen (Arzneimiel, ärzliche Leisungen) im Bildungswesen (Grundschulen, weierführende Schulen) Kollekivkonsum als Gegensaz dazu: Kein Besandeil des Finaleinkommens Kennzeichen: Kollekive Diensleisungen, die allen Haushalen z.b. einer Region gleichzeiig zur Verfügung gesell werden in der Regel passiv in Anspruch genommen werden dadurch gekennzeichne sind, dass mehrere Individuen sie gleichzeiig ohne gegenseiige Behinderung nuzen können (Nich-Rivaliä im Konsum) Beispiele: Ausgaben des Saaes für Vereidigung sowie öffenliche Ordnung und Sicherhei Umwelschuz Prof. Dr. Waler Ried
33 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 33 Einkommensbegriffe Zur Inerpreaion des Finaleinkommens: Wohlfahrsrelevanz der zusäzlichen Einkommenseile: Eingespare Ausgaben Gu geeigne für inernaionale Vergleiche der Einkommen Nebenbemerkung: Unerselle Einkommen, Konsum und Ersparnis Bezug: Eigenümermiewer als unerselles Einkommen aus Vermögen Soziale Sachleisungen als Teil des Finaleinkommens Einfluss auf den ausgewiesenen Konsum: Jeweils Erhöhung um das unerselle Einkommen Dami wird die Verwendung bzw. Zweckbindung angezeig Ergebnis: Die Korrekur der Einkommen veränder jeweils nich den Saldo aus Einkommen und Konsum die Ersparnis (is also ersparnisneural) Prof. Dr. Waler Ried
34 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 34 Graphische Darsellung von Vereilungen Beschreibung von (empirischen) Vereilungen: Saisische Einheien oder Merkmalsräger (z.b. Individuen) Merkmalsausprägungen als reelle Zahlen (z.b. primäre oder sekundäre Einkommen) Diskree Vereilung: Endlich viele oder abzählbar unendlich viele Ausprägungen Beispiel: Anzahl der Würfe einer Münze, bis zum ersen Mal Kopf erschein Seige Vereilung: Überabzählbar unendlich viele Ausprägungen Beispiel: (beliebig fein gemessene) Tagesemperaur Relevane Fragen zur Vereilung von Einkommen: Darsellung Beschreibung anhand weniger Parameer (Lage, Sreuung) Messung der Ungleichhei Prof. Dr. Waler Ried
35 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 35 Graphische Darsellung von Vereilungen Voraussezungen: N Unersuchungseinheien N Merkmalsausprägungen in aufseigender Reihenfolge: N verschiedene Merkmalsausprägungen (mi N N ): Häufigkeien: x 1 2 N1 N x x x x x N x 1 N x absolue Häufigkeien: n i = n(x i ) relaive Häufigkeien: h i h( x ) i ni N Darsellung anhand von Säulendiagrammen Prof. Dr. Waler Ried
36 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 36 Graphische Darsellung von Vereilungen Ein Beispiel: Voraussezungen (Vereilung 1, Abb. 19a): Anzahl der Unersuchungseinheien: N = 10 Merkmalsausprägungen: x 1 = 5; x 2 = 10; x 3 = 40 Absolue Häufigkeien: n 1 = 6; n 2 = 3; n 3 = 1 Relaive Häufigkeien: h 1 = 0,6; h 2 = 0,3; h 3 = 0,1 Merkmalssumme: S = 100 Darsellungen: Säulendiagramm für die relaiven Häufigkeien: Abb. 20a Alernaiv: Empirische Vereilungsfunkion F(x), Abb. 20b F(x): Kumuliere relaive Häufigkei der Ausprägungen kleiner oder gleich x Im Beispiel: F(x) = 0 für x < 5; F(x) = 1 für x 40 Prof. Dr. Waler Ried
37 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 37 Graphische Darsellung von Vereilungen Vereilung 2 (Abb. 19b): Enseh aus Vereilung 1 durch eine kleine Modifikaion Fünf verschiedene Merkmalsausprägungen Säulendiagramm (bzw. Vereilungsfunkion): Abb. 21a (bzw. Abb. 21b) Seige Vereilungen: Dichefunkion anselle Funkion relaiver Häufigkeien Fläche uner der Dichefunkion zwischen a und b: Wahrscheinlichkei von x [a,b] Keine Sprünge der Vereilungsfunkion Darsellung einer Vereilung anhand eines Hisogramms: Exake Vereilung des Merkmals innerhalb Merkmalsklasse/Inervall unbekann Relaive Häufigkeien der Merkmalsklassen bekann Häufigkeisdiche als Quoien aus relaiver Häufigkei einer Merkmalsklasse und der zugehörigen Spanne der Ausprägungen Prof. Dr. Waler Ried
38 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 38 Graphische Darsellung von Vereilungen Beispiel: Die relaive Häufigkei der Ausprägungen zwischen 4 und 6 berage 0,6 Dann beräg die Häufigkeisdiche 0,3 für 4 x 6 Lageparameer: Arihmeisches Miel μ : Milere Merkmalsausprägung 1 N N N N i 1 ni Berechnung: x ni xi xi hi xi N i1 N i1 i1 N i1 In den Beispielen: μ = 10 Median x Med : F(x Med ) 0,5 und mindesens 50% der Ausprägungen sind nich kleiner als x Med Berechnung: Bei mehreren Kandidaen milere Ausprägung Vereilung 1: x Med = 5, Vereilung 2: x Med = 5,5 Modalwer x Mod : Häufigse Merkmalsausprägung (in den Beispielen gil jeweils x Mod = 5) Prof. Dr. Waler Ried
39 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 39 Graphische Darsellung von Vereilungen Sreuungsmaße: Kennzeichen: Ergänzende Informaion über eine Vereilung Bei gleichen Lageparameern können Vereilungen erheblich differieren Messung der Sreuung durch die Varianz σ 2 den Variaionskoeffizien V Varianz: Milere quadraische Abweichung vom arihmeischen Miel Berechnung: N var( x) N i1 N N i 2 2 x n x h x 2 In den Beispielen: Varianz von Vereilung 2 größer als die Varianz der Vereilung 1 Sandardabweichung s: (Quadra-)Wurzel aus der Varianz N i1 i i i1 i i Prof. Dr. Waler Ried
40 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 40 Graphische Darsellung von Vereilungen Variaionskoeffizien: Berechnung für μ 0: V s Voreil gegenüber der Varianz: Dimensionslose Größe Übergang zu anderen Einheien ha keinen Einfluss auf V Vereilung 2 weis wiederum den höheren Wer auf Symmerische Vereilungen: Vereilung der Were rechs vom arihmeischen Miel ebenso wie links davon Daher gil: μ = x Med Bei einer unimodalen Vereilung gil zusäzlich: μ = x Mod Ansonsen (μ kein Modalwer) gerade Anzahl von Modalweren Prof. Dr. Waler Ried
41 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 41 Graphische Darsellung von Vereilungen Nichsymmerische Vereilungen: Linksseile (rechsschiefe ) Vereilung: Mehr als die Hälfe der Merkmalsausprägungen is kleiner als μ Daher gil: μ > x Med Rechsseile (linksschiefe) Vereilung: Mehr als die Hälfe der Merkmalsausprägungen is größer als μ Daher gil: x Med > μ Alernaiv: Beschreibung anhand der durchschnilichen Lage Durchschniliche Lage: Messung durch F(μ) Es gil für eine linksseile Vereilung: F(μ) > 0,5 eine rechsseile Vereilung: F(μ) < 0,5 In den Beispielen: F(μ) = 0,9 Prof. Dr. Waler Ried
42 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 42 Graphische Darsellung von Vereilungen Quanile: q-quanil x(q) (mi 0 < q <1): Kennzeichen: Mindesens q % der Ausprägungen sind nich größer als x(q), d.h. F[x(q)] q 100 (1 q)% der Ausprägungen nich kleiner als x(q) Diskree Vereilungen: Es kann mehrere Kandidaen für x(q) geben Dann wähl man die milere Ausprägung Speziell gil für seige Vereilungen: F[x(q)] = q Für das Quanil x(q) gil dann, dass genau» q % der Ausprägungen nich größer sind als x(q)» 100 (1 q)% der Ausprägungen nich kleiner sind als x(q) Prof. Dr. Waler Ried
43 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 43 Graphische Darsellung von Vereilungen Spezielle Quanile (Auswahl): Median: x(0,5) = x Med Quarile: x(0,25); x(0,5); x(0,75); Quinile: x(0,2); x(0,4); x(0,6); x(0,8) Dezile: x(0,1); ; x(0,9); Perzenile: x(0,01); ; x(0,99) Für die Vereilung 1 gil: x(0,25) = 5; x(0,5) = 5; x(0,75) = 10 x(0,2) = 5; x(0,4) = 5; x(0,6) = 8; x(0,8) = 10 x(0,1) = 5; ; x(0,9) = 25 Für die Vereilung 2 gil abweichend davon: x(0,5) = 5,5 x(0,1) = 4,5 Prof. Dr. Waler Ried
44 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 44 Graphische Darsellung von Vereilungen Lorenz-Kurve Voraussezungen: Anordnung der x i in aufseigender Reihenfolge, d.h. es gil ses x i+1 x i Nichnegaive Merkmalsausprägungen, d.h. es gil x 1 0 Kennzeichen/Eigenschafen: Definiion (für 0 j N ): j N Inerpreaion: L(j/N ) gib an, welcher Aneil der Merkmalssumme S auf den Aneil j/n der Merkmalsräger mi den niedrigsen Ausprägungen enfäll Lorenz-Kurve als Sreckenzug (Abb. 22 und 23) L verläuf niemals oberhalb der Diagonalen, d.h. es gil ses: L(j/N ) j/n Gleichvereilung: x (i) = x (N ) implizier L(j/N ) = j/n für alle j Exreme Ungleichvereilung: x (N ) = S, x (i) = 0 sons j i j i i i x i1 N i1 i1 i1 L N S x i1 x x j 1 N j x i Prof. Dr. Waler Ried
45 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 45 Graphische Darsellung von Vereilungen Beispiel Vereilung 2 (Abb. 23): L(0,1) = 0,04 L(0,9) = 0,6 Weiere Eigenschafen einer Lorenz-Kurve: Weder μ noch die Anzahl N der Unersuchungseinheien spielen eine Rolle Maß der relaiven Konzenraion der Merkmalsausprägungen Die Seigung is kleiner als Eins, wenn x (j+1) kleiner als μ is größer als Eins, wenn x (j+1) größer als μ is Definiion: k = max{i x (i) μ}. Dann gil, wenn keine Gleichvereilung vorlieg: Einerseis k < N und andererseis x (i) > μ für k < i N Graphisch: Differenz k/n L(k/N ) als maximaler verikaler Absand zwischen der Diagonalen und der Lorenz-Kurve einer Vereilung Prof. Dr. Waler Ried
46 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 46 Messung von Ungleichhei Axiomaischer Ansaz Kennzeichen: Ausgangspunk: Krierien, die eine Messgröße zur Ungleichhei erfüllen solle Grundlage: Theoreische Überlegungen Überprüfung verschiedener Messgrößen Krierien: Anonymiä: Die Ideniä der Merkmalsräger spiel keine Rolle Lediglich die Merkmalsausprägungen sind relevan Invarianz gegenüber gleichen proporionalen Veränderungen aller Ausprägungen (alernaiv) gegenüber gleichen absoluen Veränderungen aller Ausprägungen Prof. Dr. Waler Ried
47 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 47 Messung von Ungleichhei Transfer-Prinzip (Pigou-Dalon): Bezug auf kleine Transfers (die keine Änderung der Rangfolge bewirken) Für x (h) > x (g) soll ein Transfer von h an g ses die Ungleichhei verringern Graphische Veranschaulichung (Abb. 24): Für zwei aufeinander folgende Einheien i und i+1 gele: x i+1 > x i Ausgangslage: A Die Bewegung von A nach B:» Transfer von i+1 an i» Rangfolge der beiden Einheien bleib unveränder Transfer-Prinzip verlang, dass die gemessene Ungleichhei geringer wird Verschärfung des Transfer-Prinzips: Bei gegebenem x (h) x (g) fäll die Verringerung umso größer aus, je geringer x (h) Särkere Gewichung einer Umvereilung im Bereich niedriger Einkommen Prof. Dr. Waler Ried
48 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 48 Messung von Ungleichhei Spannweien-Maße Absolue Spannweie: AS = x (N ) x (1) Beispiele: AS = 35 (bzw. 36) für Vereilung 1 (bzw. Vereilung 2) Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen absoluen Veränderungen erfüll Transfer-Prinzip nich erfüll Relaive Spannweie: RS = [x (N ) x (1) ]/μ Beispiele: RS = 3,5 (bzw. 3,6) für Vereilung 1 (bzw. Vereilung 2) Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen relaiven Veränderungen erfüll Transfer-Prinzip nich erfüll Prof. Dr. Waler Ried
49 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 49 Abweichungsmaße Messung von Ungleichhei Durchschniliche absolue Abweichung: Definiion: DAA is proporional (mi dem Fakor 2μ) zum maximalen verikalen Absand zwischen der Diagonalen und der Lorenz-Kurve der beracheen Vereilung Für die Vereilungen 1 und 2 gil: Maximaler verikaler Absand zwischen Lorenz-Kurve und Diagonalen: 0,3 DAA = 6 für Vereilung 1 Krierien: DAA 1 N N i1 Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen absoluen Veränderungen Transfer-Prinzip nich erfüll: x i N ni xi 2 N» Keine Veränderung bei Transfers auf derselben Seie des Mielwers» Beispiel: Übergang von Vereilung 1 zu Vereilung 2 Prof. Dr. Waler Ried i1 k k L N N
50 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 50 Messung von Ungleichhei Durchschniliche sandardisiere Abweichung: Definiion: SDAA Inerpreaion: SDAA 1 DAA N als maximaler verikalen Absand zwischen Diagonale und Lorenz-Kurve wird als Schuz-Koeffizien bezeichne Beispiele: SDAA beräg jeweils 0,3 bei den Vereilungen 1 und 2 Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen relaiven Veränderungen Transfer-Prinzip nich erfüll:» Bezug: Transfers auf derselben Seie des Mielwers» SDAA reagier nich bei derarigen Transfers» Beispiel: Übergang von Vereilung 1 zu Vereilung 2 N i1 x i Prof. Dr. Waler Ried
51 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 51 Messung von Ungleichhei Sreuungsbasiere Maße Sandardabweichung s Definiion: s 1 N N i 1 N i 2 1 x n x N i 1 i i 2 Merkmalsausprägungen, die weier weg von μ liegen, gehen überproporional ein Beispiele: Für Vereilung 1 gil: s = 105 Für Vereilung 2 gil: s = 105,2 Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen absoluen Veränderungen Transfer-Prinzip erfüll Verschärfung des Transfer-Prinzips: Nich erfüll, da die Auswirkung eines marginalen Transfers nur von der Einkommensdifferenz abhäng Prof. Dr. Waler Ried
52 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 52 Messung von Ungleichhei Variaionskoeffizien V: Beziehung zwischen V und s: V enseh aus s durch Normierung Daher gelen ähnliche Aussagen Merkmalsausprägungen, die weier weg von μ liegen, gehen überproporional ein Beispiele: V = 0,1 105 für Vereilung 1 V = 0,1 105,2 für Vereilung 2 Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen proporionalen Veränderungen Transfer-Prinzip erfüll Die Verschärfung des Transfer-Prinzips is nich erfüll Prof. Dr. Waler Ried
53 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 53 Messung von Ungleichhei Gini-Koeffizien Definiion: G 2 G als Quoien (bezogen auf die berachee Vereilung): Aneil der Fläche zwischen der Diagonalen und der Lorenz-Kurve an der Fläche uner der Diagonalen Gini-Koeffizien G als milerer normierer Absand zwischen zwei Merkmalsausprägungen unerscheide sich dadurch von SDAA Andere Darsellung: N 1 Wenn μ und N fes sind, is G proporional zur Differenz 2 N 1 G 1 N N i 1 j 1 N 2 x j x i N 1 2 i1 i N i x N j 1 j N j j 1 l 1 x l Prof. Dr. Waler Ried
54 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 54 Messung von Ungleichhei Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen proporionalen Veränderungen Transfer-Prinzip erfüll Die Verschärfung des Transfer-Prinzips is nich erfüll Grund: Effek eines marginalen Transfers auf G häng von der Rang-Differenz ab Anwendung auf die Beispiele: Vereilung 1: Die Differenz beräg 195 Es gil: G = 0,39 Vereilung 2: Die Differenz beräg 200 Es gil: G = 0,40 Der Proporionaliäsfakor beräg jeweils 1/500 {= 2/[(N ) 2 μ]} Prof. Dr. Waler Ried
55 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 55 Messung von Ungleichhei Lorenz-Kurve Lorenz-Dominanz: Voraussezungen: Merkmalssumme S und Anzahl N fes Eine Vereilung F Lorenz-dominier eine andere Vereilung G srik, wenn L F niemals uner L G lieg L F an mindesens einer Selle über L G lieg Beispiel: Die Gleichvereilung Lorenz-dominier alle übrigen Vereilungen Effek eines kleinen Transfers von h an g mi x (h) > x (g) : Were von L(j/N ) mi g j < h seigen, alle übrigen Were bleiben unveränder Folge: Die neue Vereilung Lorenz-dominier die ursprüngliche Vereilung Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen proporionalen Veränderungen Transfer-Prinzip erfüll Prof. Dr. Waler Ried
56 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 56 Messung von Ungleichhei Verhälnisse von Quanilen Bezug: Quoienen aus einem höherem und einem niedrigerem Quanilswer Beispiele: x 90 /x 10, x 85 /x 50 oder x 50 /x 10 Anwendung: Beobachung von Einkommensvereilungen im Zeiverlauf Möglich, auch wenn exreme Merkmalsausprägungen unbekann sind Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen proporionalen Veränderungen Transfer-Prinzip nich erfüll: Die Quoienen beziehen nich die ganze Vereilung ein Beispiel mi Bezug auf die Vereilungen 1 und 2: Transfer von 5 Einheien von Merkmalsräger 10 auf Merkmalsräger 9 Kein Effek auf den Quoienen x 50 /x 10 Prof. Dr. Waler Ried
57 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 57 Messung von Ungleichhei Verhälnisse von Merkmalssummen Bezug: Merkmalssumme in oberem relaiv zur Merkmalssumme in unerem Quanil Beispiel: Merkmalssumme im zehnen relaiv zur Merkmalssumme im ersen Dezil Der Quoien wird mi S 9 /S 1 oder S 90 /S 10 bezeichne Ensprechend: S 80 /S 20 als Verhälnis der Summen oberses niedrigses Quinil Krierien: Anonymiä und Invarianz gegenüber gleichen proporionalen Veränderungen Transfer-Prinzip nich erfüll: Die Quoienen beziehen nich die ganze Vereilung ein Beispiel mi Bezug auf die Vereilung 1: Transfer von 1 Einhei von Merkmalsräger 7 auf Merkmalsräger 6 Kein Effek auf den Quoienen S 90 /S 10 Prof. Dr. Waler Ried
58 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 58 Veriefende Lieraur Bäcker, G. e al., Sozialpoliik und soziale Lage in Deuschland, Band 1: Grundlagen, Arbei, Einkommen und Finanzierung, 5. Aufl., VS Verlag 2010, Kap. III.2 Bohne, A., Finanzwissenschaf: Grundlagen saalicher Vereilungspoliik, 2. Aufl., München und Wien 1999, Kap. 2 und 4 Faik, J., Äquivalenzskalen: heoreische Erörerung, empirische Ermilung und vereilungsbezogene Anwendung für die Bundesrepublik Deuschland, Berlin 1995, Teil 4 Schira, J., Saisische Mehoden der VWL und BWL. Theorie und Praxis, München u.a.o. 2003, Kap. 2 und 6 Schwahn, F., Schwarz, N., Einkommenskonzepe zur Wohlfahrsmessung: Soziale Sachleisungen ein Einkommensbesandeil?, Wirschaf und Saisik, Hef 3/2015, S Saisisches Bundesam (Hrsg.), Laufende Wirschafsrechnungen. Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privaer Haushale 2015, Wiesbaden 2017 Prof. Dr. Waler Ried
59 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 59 Die Einkommenskaegorien der VGR Volkswirschafliche Gesamrechnungen (VGR): Bezug: Die VGR behandeln, bezogen auf die Einkommen einer Volkswirschaf, u.a. deren Ensehung, deren Verwendung und deren Vereilung Inländer können drei Kaegorien von Einkommen erwirschafen (Primäreinkommen): Arbeinehmerengel: Summe der Engele, die Arbeinehmern zugerechne werden können enhäl z.b. auch Prämien, Nauralleisungen, Sozialbeiräge der Arbeigeber Unernehmens- und Vermögenseinkommen: Einkommen aus Vermögen Kalkulaorische Unernehmerengele und kalkulaorische Eigenkapialzinsen ökonomische Gewinne Prof. Dr. Waler Ried
60 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 60 Die Einkommenskaegorien der VGR Neoprodukionsabgaben an den Saa als Saldo aus den an den Saa geleiseen Produkionsabgaben und den vom Saa gezahlen Subvenionen Wichige gesamwirschafliche Einkommenskonzepe (Abb. 25): Die ersen beiden Kaegorien fließen als Primäreinkommen inländischen privaen Wirschafseinheien zu bilden in der Summe das Volkseinkommen Die drie Kaegorie fließen als Primäreinkommen dem Saa zu Neonaionaleinkommen als Summe aller Primäreinkommen Komponenen der Unernehmens- und Vermögenseinkommen (Auswahl): Beriebsüberschuss bzw. Selbsändigeneinkommen Zinsen Ausschüungen Prof. Dr. Waler Ried
61 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 61 Die Einkommenskaegorien der VGR Pacheinkommen Reinvesiere Gewinne Inländer- und Inlandskonzep bei der Einkommensermilung: Relevane Begriffe nach dem Inlandskonzep: Bruoinlandsproduk: Bruowerschöpfung, die im Inland ensanden is Neoinlandsproduk: Primäreinkommen, die im Inland ensanden sind Relevane Begriffe nach dem Inländerkonzep: Bruonaionaleinkommen: Bruowerschöpfung, die auf Inländer zurückgeh Neonaionaleinkommen: Primäreinkommen, die Inländern zugeflossen sind Unerschiede: Bezug auf das Inland versus Bezug auf Inländer Saldo der Primäreinkommen mi der übrigen Wel Prof. Dr. Waler Ried
62 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 62 Die Einkommenskaegorien der VGR Zusammenhänge zwischen wichigen gesamwirschaflichen Einkommensgrößen: Abb. 26: Daen für 2016, Abb. 27: Enwicklung sei 2000 Das Neonaionaleinkommen erhäl man als Summe aus Volkseinkommen Neoprodukionsabgaben an den Saa Verwendungsmöglichkeien des Neonaionaleinkommens: Verfügbares Einkommen der Gesamwirschaf Laufende Transfers an die übrige Wel (per Saldo) Posiive laufende Transfers an die übrige Wel (per Saldo) verfügbares Einkommen der Gesamwirschaf geringer als das Neonaionaleinkommen Das BIP ergib sich aus dem Neonaionaleinkommen, indem man die Abschreibungen hinzurechne den Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Wel subrahier Prof. Dr. Waler Ried
63 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 63 Einkommenskaegorien der VGR Aggregiere Einkommen der privaen Haushale (2016): Primäre Einkommen in Höhe von 2.177,18 Mrd. : Arbeinehmerengele: 1.600,31 Mrd. (inkl. 288,86 Mrd. Sozialbeiräge AG) Zugeflossene Unernehmens- und Vermögenseinkommen: 576,86 Mrd. Zuzüglich empfangene moneäre Transfers in Höhe von 653,08 Mrd., daruner Renen in Höhe von 277,03 Mrd. Pensionen in Höhe von 63,76 Mrd. Sozialhilfe und Kriegsopferfürsorge in Höhe von 27,50 Mrd. Abzüglich geleisee moneäre Transfers in Höhe von 1.025,28 Mrd., daruner Einkommenseuer in Höhe von 288,70 Mrd. Sozialbeiräge der Arbeigeber in Höhe von 288,86 Mrd. Sozialbeiräge der Arbeinehmer in Höhe von 227,76 Mrd. Verfügbares Einkommen (VGR: Ausgabenkonzep) in Höhe von 1.804,98 Mrd. Prof. Dr. Waler Ried
64 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 64 Einkommenskaegorien der VGR Zuzüglich soziale Sachleisungen in Höhe von 401,65 Mrd. Soziale Sachleisungen gekaufe Markprodukion in Höhe von 268,60 Mrd.» Bezug: Kauf von Güern und Diensleisungen» Sachleisungen durch die Sozialversicherung: 225,83 Mrd.» Sachleisungen der Gebieskörperschafen: 42,77 Mrd. Soziale Sachleisungen Nichmarkprodukion in Höhe von 133,06 Mrd.» Bezug: Ersellung individuell zurechenbarer Güer und Diensleisungen» Leisungen Unerrichswesen (Schule, Hochschule): 97,82 Mrd.» Leisungen soziale Sicherung: 21,03 Mrd.» Leisungen Spor und Erholung, Kulur: 13,14 Mrd. Ergebnis: Finaleinkommen in Höhe von 2.206,63 Mrd. als verfügbares Einkommen (VGR: Verbrauchskonzep) Prof. Dr. Waler Ried
65 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 65 Die Lohnquoe Die unbereinige Lohnquoe Definiion: L LQ Y Hierbei bezeichne L Y L die Arbeinehmerengele, Y das Volkseinkommen, AN die Zahl der Arbeinehmer, E die Zahl der Erwerbsäigen, L /AN das durchschniliche Arbeinehmerengel, Y /E das durchschniliche Volkseinkommen pro Erwerbsäigen und (L /AN )/(Y /E ) die relaive Einkommensposiion der Arbeinehmer Die unbereinige Lohnquoe veränder sich bei AN E AN E L AN Y E einer Änderung der relaiven Einkommensposiion der Arbeinehmer einer Änderung der Arbeinehmerquoe AN /E (Abb. 28: AN und E ab 2000) AN E Prof. Dr. Waler Ried
66 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 66 Die Lohnquoe Die bereinige Lohnquoe LQ ber Es gil mi einem Basisjahr 0 : LQ ber LQ AN E AN E 0 L E AN Y AN E 0 Veränderung von LQ ber Veränderung relaive Einkommensposiion der Arbeinehmer LQ und LQ ber können sich im Zeiverlauf unerschiedlich enwickeln: Sowohl quaniaiv als auch vom Vorzeichen her Die gemeinsame Berachung liefer Informaionen über die Enwicklung der Arbeinehmerquoe die Enwicklung der relaiven Einkommensposiion der Arbeinehmer Es gil z.b.: LQ ber LQ AN E 0 AN E Prof. Dr. Waler Ried
67 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 67 Die Lohnquoe Empirische Daen für die Bundesrepublik (Abb. 29): LQ und LQ ber im Zeiverlauf Beispiele: Zwischen 1965 und 1980: Sarker Ansieg der unbereinigen Lohnquoe Deulich geringerer Ansieg der bereinigen Lohnquoe Zwischen 1965 und 1989: Ansieg der unbereinigen Lohnquoe Rückgang der bereinigen Lohnquoe Zwischen 1992 und 2002: Δ LQ < 0 Δ LQ ber > 0 Folgerungen für die Enwicklung der beiden Größen der (unbereinigen) Lohnquoe? Prof. Dr. Waler Ried
68 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 68 Die Lohnquoe Arbeiseinkommensquoe AEQ Problem: Lohnquoen erfassen nich alle Engele, die dem Fakor Arbei zufließen Arbeiseinkommensquoe als Lösungsansaz: Definiion Arbeiseinkommen AE : Annahme bezüglich des Engels von selbsändig Erwerbsäigen? Grund: Die asächlichen Engele von Selbsändigen werden nich erfass L LQ ber und AEQ unerscheiden sich lediglich um einen konsanen Fakor Folgerung für die Enwicklungen von LQ (unbereinig) und AEQ (Abb. 30)? AE Prof. Dr. Waler Ried L AN AE L E AN ber 1 Definiion AEQ : AEQ LQ Y AN Y Y AN E E AEQ miss die relaive Einkommensposiion der Arbeinehmer E 0
69 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 69 Die Lohnquoe Nähere Analyse der Arbeiseinkommensquoe Bezug: Sachversändigenra zur Beguachung der gesamwirschaflichen Enwicklung Ansaz: Zerlegung der Quoe in einzelne Fakoren Ziel: Einfluss der Fakoren auf die Enwicklung von AEQ? Zerlegung des Zählers: Zunächs gil für L : L BLG AGB BLG 1 Hierbei bezeichne BLG die Bruolöhne und gehäler (kurz: Bruolöhne) AGB die Sozialbeiräge der Arbeigeber AGB BLG Daraus folg für L /AN : L AN BLG AN 1 AGB BLG Prof. Dr. Waler Ried
70 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 70 Die Lohnquoe Zerlegung des Zählers (Forsezung): Dami sind zwei Fakoren für das durchschniliche Arbeinehmerengel relevan: Fakor 1: F 1 BLG AN Fakor 2: F 2 1 AGB BLG Zerlegung des Nenners: Zunächs gil für Y : Y BNE n AK n T S Hierbei bezeichne BNE n das Bruonaionaleinkommen in laufenden Preisen AK n die Abschreibungen in laufenden Preisen T S die Neoprodukionsabgaben an den Saa Prof. Dr. Waler Ried
71 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 71 Die Lohnquoe Zerlegung des Nenners (Forsezung): Erweiern führ auf: Hierbei bezeichne RNE das reale Bruonaionaleinkommen P iv den Preisindex für die inländische Verwendung BNE n AK n das Neonaionaleinkommen in laufenden Preisen n Daraus folg: iv AK T S Y RNE P 1 1 n n n BNE BNE AK n Y RNE Also gil für Y /E : iv AK T S P 1 1 n n n E E BNE BNE AK Dami sind vier Fakoren für das durchschniliche Volkseinkommen relevan: Fakor 3: F 3 Y RNE E RNE P BNE iv n BNE BNE Prof. Dr. Waler Ried n n AK AK n n BNE n AK n T S
72 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 72 Die Lohnquoe Fakor 4: Fakor 5: Fakor 6: F F 4 5 F 6 1 iv P AK BNE n n T 1 BNE n S AK n Enwicklung der Arbeiseinkommensquoe im Zeiablauf: Bezeichne v i, die Wachsumsrae des Fakors i in Periode Dies implizier: vi, Fi F i, 1 1, Hierbei bezeichne F i, die Ausprägung des Fakors i in Periode Für die Wachsumsrae v von AEQ gil dann approximaiv (bei kleinen Raen v i, ): v v v v...v 1, 2, 3, 6, Prof. Dr. Waler Ried
73 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 73 Die Lohnquoe Beispiel 1 (Abb. 31): Erhöhung von AEQ um 1,9% von 1991 auf 1992: Die Zählergröße is um ca. 10,3% gesiegen aufgrund eines Ansiegs der Bruolöhne je Arbeinehmer um 10,2 % eines geringen Ansiegs der Sozialbeiräge der Arbeigeber relaiv zu den Bruolöhnen Die Nennergröße is um ca. 8% gesiegen aufgrund des posiiven Einflusses einer Erhöhung» des realen Bruonaionaleinkommens um 4%» des Preisindexes um 4,6% des negaiven Einflusses (jeweils in laufenden Preisen)» höherer Abschreibungen relaiv zum BNE» höherer Neoprodukionsabgaben an den Saa relaiv zum NNE Prof. Dr. Waler Ried
74 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 74 Die Lohnquoe Beispiel 2 (Abb. 31): Verringerung von AEQ um 1% von 1996 auf 1997: Die Zählergröße is um 0,7% gewachsen aufgrund eines Ansiegs der Bruolöhne je Arbeinehmer um 0,1% eines größeren Ansiegs der Sozialbeiräge der Arbeigeber relaiv zu den Bruolöhnen Die Nennergröße is um ca. 1,6% gewachsen aufgrund des posiiven Einflusses einer Erhöhung» des realen Bruonaionaleinkommens um 1,4%» des Preisindexes um 0,6% des negaiven Einflusses (jeweils in laufenden Preisen)» geringfügig höherer Abschreibungen relaiv zum BNE» höherer Neoprodukionsabgaben an den Saa relaiv zum NNE Prof. Dr. Waler Ried
75 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 75 Mikroökonomische Grenzprodukiviäsheorie Mikroökonomische Grenzprodukiviäsheorie Ziele: Erklärung der Enlohnung von Produkionsfakoren Einkommensquoen der Produkionsfakoren (z.b. Lohnquoe ) Voraussezungen: Repräsenaives Unernehmen, das einen Oupu mi Arbei und Kapial ersell Verwendung des Oupus: Konsum oder in der Produkion als Kapialgu Neoklassische Produkionsfunkion als Zeiindex (Periode), L : Arbeiseinsaz, K : Kapialeinsaz Posiive, aber abnehmende Grenzproduke beider Fakoren Linear-Homogeniä: Für λ > 0 gil Vollkommene Konkurrenz: Das Unernehmen is Preisnehmer auf allen Märken Y F L, K L, K FL K F, Prof. Dr. Waler Ried
76 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 76 Mikroökonomische Grenzprodukiviäsheorie Aus der Linear-Homogeniä von F folg: F F Y FL, K L K L K Man erhäl diese Beziehung, indem man beide Seien der o.a. Gleichung nach λ differenzier und an der Selle λ = 1 auswere Ausschöpfungsheorem Inerpreaion späer Die Funkion F sell eine Neo-Produkionsfunkion dar gib den Oupu an, der für Konsum und Neo-Invesiionen zur Verfügung seh folg aus der zugehörigen Bruo-Produkionsfunkion F (δ : Abschreibungsrae): Gemeinsame Eigenschafen von Bruo- und Neo-Produkionsfunkion: Linear-Homogeniä F ~ L, K FL, K K Posiive, aber abnehmende Grenzproduke beider Produkionsfakoren Prof. Dr. Waler Ried
77 Erns-Moriz-Arnd-Universiä Greifswald Einkommen und Vereilung 77 Mikroökonomische Grenzprodukiviäsheorie Opimierungsproblem des Unernehmens Zielfunkion: min w L p 1 L, K 1 i K p K Nebenbedingungen: Ersellung eines (Mindes-)Oupus, Produkionsfunkion Für die Variablen gil: Es bezeichne p (bzw. p -1 ) den Güerpreis in Periode (bzw. in Periode 1) w den Nominallohnsaz, i den Nominalzinssaz Die Kapialgeber finanzieren mi der Zahlung p -1 K in der Vorperiode den Aufbau von K benöigen dazu eine Verzinsung zum herrschenden Zinssaz Ferner gil: p = p -1 (1+ π ), wenn π die (gusspezifische) Preisseigerungsrae angib Kapialgewinn des Unernehmens (u.u. negaiv): (p p -1 ) K = p -1 π K Prof. Dr. Waler Ried
Einführung. Menschen unterscheiden sich
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