Ostdeutsche Wirtschaft auch im Jahr 2000 zwischen Hoch in der Industrie und Tief im Bau

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1 Abbildung 7: Entwicklung des Arbeitsngebots bis 2020 (Erwerbspersonenpotenzil) bei Berücksichtigung veränderten Erwerbsverhltens, normiert uf = Ostdeutschlnd Westdeutschlnd Bundesrepublik Quellen: Bis Sttistisches Bundesmt; -Projektion. nen bis 22 erwrten. Dieser Anstieg wird usschließlich durch die steigende Erwerbsbeteiligung der Fruen verurscht (ds Arbeitsngebot der Männer sinkt bis dhin um c ). Bis 2020 sinkt die Zhl der Personen m Arbeitsmrkt uf 33,2 Mio. b, ds sind 1,1 Mio. oder 3,5 vh mehr ls. Treten die vorusgesgten Verhltensänderungen ein, befinden sich 2020 etw 2,5 Mio. Fruen mehr uf dem Arbeitsmrkt ls im Szenrio unveränderter Erwerbsneigung. Dieses Niveu wird llerdings uch erreicht, sollte der zwischenzeitliche schnelle Anstieg der Fruenerwerbsneigung lngsmer erfolgen ls prognostiziert. In diesem Fll liegt nur ds Mximum der Erwerbsbeteiligung nch 20 um wenige Hunderttusend Personen niedriger. In Ostdeutschlnd kommt es in den folgenden Jhren ttsächlich zu einem Rückgng der Zhl der erwerbswilligen Personen. Im Jhr 2003 werden lut Projektion etw Personen weniger gegenüber Arbeit nbieten. Nch einem zwischenzeitlichen Anstieg bis 2007 uf ds heutige Niveu beginnt ein lngnhltender Rückgng. Am Ende des Vorhersgehorizontes ist ds Erwerbspersonenpotenzil von 8,2 Mio. uf 7,3 Mio. Personen zurückgegngen. In Abbildung 7 ist der Grph für Gesmtdeutschlnd (durchgezogene Linie) im Jhr 2020 wieder etw m Ausgngsniveu ngekommen. Dem Rückgng des Erwerbspersonenpotenzils Ostdeutschlnds bis 2020 von 0,9 Mio. steht ein Zuwchs in Westdeutschlnd um c. 1,1 Mio. Personen gegenüber. Im Ergebnis verschwindet die demogrphische Wirkung uf ds Arbeitsngebot vollständig. Wolfrm Kempe (wke@iwh.uni-hlle.de) Ostdeutsche Wirtschft uch im Jhr 2000 zwischen Hoch in der Industrie und Tief im Bu Trotz der konjunkturellen Schwächephse der deutschen Wirtschft mit stgnierender Industrieproduktion in Westdeutschlnd ist ds ostdeutsche Verrbeitende Gewerbe uf Wchstumskurs bei Produktion und Beschäftigung geblieben. Kostennchteile im Wettbewerb wurden weiter bgebut. Im Jhr 2000 wird zwr der für Deutschlnd erwrtete kräftige Exportimpuls wegen der reltiv geringen Außenorientierung des ostdeutschen Verrbeitenden Gewerbes hier nur unterproportionl ufgenommen werden. Mit dem Übergreifen des konjunkturellen Aufschwungs in Deutschlnd uf die binnenwirtschftlichen Auftriebskräfte gerät dnn ber uch die ostdeutsche Industrie voll in ds Fhrwsser der llgemeinen Konjunkturbelebung. Ds Wchstum der industriellen Wertschöpfung wird sich uf 6 ½ Prozent beschleunigen und im druffolgenden Jhr noch einml zulegen. Hier ist unterstellt, dss die entscheidende Vorussetzung für die weitere Zunhme der Wettbewerbsfähigkeit Lohnbschlüsse unter dem Produktivitätszuwchs erhlten bleibt. Gnz nders ist die Sitution im Bugewerbe. Während in Westdeutschlnd die Bukonjunktur erstmls seit 1994 wieder mit einem Plus n ds zyklische Muster nknüpfen dürfte, wird ds Bugewerbe in Ostdeutschlnd weiterhin die Spätfolgen der überschäumenden Aufbuphse in den ersten fünf Jhren nch der Vereinigung zu spüren bekommen. Bunchfrge und -produktion bleiben in llen Sprten bwärtsgerichtet. Der Rückgng der Buinvestitionen wird im Jhr 2000 mit 2 Prozent sogr etws stärker ls im Vorjhr usfllen und sich erst dnch wieder leicht bschwächen. D nch wie vor hohe Überkpzitäten bestehen und ein intensiver Konkurrenzkmpf herrscht, wird sich die Ertrgslge der Unternehmen nochmls verschlechtern, und weitere Unternehmen werden Wirtschft im Wndel 4/

2 ufgeben. Gerde in dieser Sitution sollten die Lohnbschlüsse modert genug bleiben, um den Fll des ostdeutschen Bugewerbes nicht noch zu beschleunigen. In dem Mße, wie die Tlfhrt der Buwirtschft n Tempo verliert, werden die Auftriebskräfte im Verrbeitenden Gewerbe stärker gesmtwirtschftlich zur Wirkung kommen. Die gesmtwirtschftliche Entwicklung hellt sich leicht uf. Ds Bruttoinlndsprodukt in Ostdeutschlnd wird im Jhr 2000 mit 2 ¼ Prozent stärker ls im Vorjhr zunehmen, ber dennoch erneut schwächer steigen ls in den lten Ländern. Im druffolgenden Jhr werden die neuen Länder im Wchstumstempo zu Westdeutschlnd ufschließen. Die nhltende industrielle Expnsion in Ostdeutschlnd wird sich uch in höherer Beschäftigung in diesem Sektor niederschlgen. Gesmtwirtschftlich wird jedoch die Erwerbstätigkeit infolge des dominnten Arbeitspltzbbus im Busektor und beim Stt leicht zurückgehen. Auch die Zhl der durch die Arbeitsmrktpolitik geförderten Beschäftigungsverhältnisse wird insbesondere wegen der finnziellen Restriktionen im Jhresdurchschnitt sinken. Ds rechnet für ds Jhr 2000 im Durchschnitt gegenüber dem Vorjhr mit einer Verringerung der Beschäftigung um Personen uf knpp 6,16 Millionen. Trotz sinkender Beschäftigung wird die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschlnd nicht weiter steigen, sondern sogr leicht zurückgehen, und zwr um Personen im Jhresdurchschnitt uf 1,33 Millionen Personen. Ausschlggebend dfür sind die Verringerung des Arbeitsngebots ufgrund demogrfischer Fktoren sowie der nhltende Rückgng der Erwerbsneigung infolge wchsender Bildungsbeteiligung. Die Konjunktur in Deutschlnd ht nch übereinstimmender Auffssung der Prognostiker wieder Tritt gefsst. Die gesmtwirtschftliche Produktion wird lut -Prognose im Jhr 2000 um 2,8 Prozent steigen. 22 Angesichts der schwächelnden Werte einiger Frühindiktoren stellt sich llerdings die Frge, ob der konjunkturelle Aufschwung im Westen n Ostdeutschlnd vorbeigeht. In der Tt gibt es zu Beginn des neuen Jhres über Lge und Aussichten der ostdeutschen Wirtschft kein klres Bild. Geleitet von Einblicken in sektorle oder regionle Entwicklungen reichen die Urteile 22 Vgl. ARBEITSKREIS KONJUNKTUR: Deutschlnd 2000: Aufschwungspfd wieder erreicht, in:, Wirtschft im Wndel 1/2000, S. 3 ff. von Ktstrophe über Fehlstrt bis hin zu Wirtschft in Fhrt. Wie die hier folgende Anlyse zeigen wird, pssen diese Stimmungsbilder wenig zum wieder leicht ufgehellten Gesmtbild der Wirtschftsentwicklung in Ostdeutschlnd, uch wenn die Ergebnisse der ersten mtlichen Rechnung für für die gesmtwirtschftliche Entwicklung der Länder eher die Position der Skeptiker zu stärken scheinen. Diesen Berechnungen zufolge ist ds Bruttoinlndsprodukt im vergngenen Jhr in Ostdeutschlnd (ohne Berlin) 23 um 1,2 Prozent gestiegen und dmit lngsmer ls in Westdeutschlnd (1,4 Prozent). Bei der Bruttowertschöpfung im Verrbeitenden Gewerbe liegt die Wchstumsreltion zwischen Ost und West zwr umgekehrt, ds Verrbeitende Gewerbe ist ber in Ostdeutschlnd uf einen deutlich niedrigeren Wchstumspfd ls in den beiden Jhren dvor eingeschwenkt. Die Wertschöpfung ist nur noch um 4,3 Prozent gestiegen, nch einer zweistelligen Zuwchsrte im Vorjhr. Ws verbirgt sich hinter diesen Entwicklungen und welcher Verluf zeichnet sich für ds Jhr 2000 b? Dzu soll ein Blick in die Wirtschftsbereiche dienen, für die zeitnhe mtliche und nichtmtliche Dten für Ostdeutschlnd vorliegen. Verrbeitendes Gewerbe wieder im Hoch Die Krisen in Südostsien, Lteinmerik und Russlnd sind uch n der ostdeutschen Wirtschft nicht spurlos vorübergegngen. Außer im Flle von Russlnd wren es vor llem die mittelbren Effekte, die ds Exportwchstum gedrosselt hben. So htten sich die Nchfrgeimpulse us Westeurop, dessen Mrkt inzwischen mehr ls die Hälfte der Exporte us Ostdeutschlnd ufnimmt, deutlich bgeschwächt. Der Auslndsumstz der Industrie ist nur um 10,5 Prozent gestiegen, nchdem er gegenüber dem Vorjhr noch um ein Drittel zugelegt htte (vgl. Tbelle 1). Mßgeblich für diese Verlngsmung wr vor llem die deutlich bgeschwächte Zunhme bei Investitionsgütern, die fst die Hälfte des gesmten Auslndsumstzes stellen. 23 Seit der Umstellung der Volkswirtschftlichen Gesmtrechnungen uf ds Europäische System von 1995 (ESVG95) gibt es unterhlb der gesmtsttlichen Ebene nur noch länderschrfe Berechnungen. Die Ergebnisse für Berlin werden nicht mehr getrennt für Ost und West usgewiesen, so dss b sowohl für ds frühere Bundesgebiet ls uch für ds Gebiet der ehemligen DDR überhupt keine Gesmtrechnungsdten mehr vorliegen. 98 Wirtschft im Wndel 4/2000

3 Der Nchfrgeschock us dem Auslnd ht ds Produktionswchstum des Verrbeitenden Gewerbes in Ostdeutschlnd llerdings nur wenig beeinträchtigt. Die Außenorientierung der Industrie ist zwr deutlich größer geworden, der Anteil des Auslndsumstzes m Gesmtumstz (Exportquote) lg bei knpp 19 vh, sie ist dmit ber trotzdem erst etw hlb so strk usgeprägt wie in Westdeutschlnd (vgl. Tbelle 2). Die hohe Außenhndelsintensität dort führte zu Produktionsrückgängen im Jhresverluf (vgl. Übersicht 1). Im Vergleich mit dem Vorjhr stgnierte die Industrieproduktion nhezu. Tbelle 1: Auslndsumstz der ostdeutschen Industrie - Veränderung gegenüber Vorjhr in vh - Gütergruppe Nchrichtlich: Umstz Vorleistungsgüter 14,9 11,7 6,6 Investitionsgüter 71,1 11,8 9,3 Gebruchsgüter 3,3 4,8 3,4 Verbruchsgüter 5,2 1,1 1,2 Insgesmt 33,8 10,5 6,0 Betriebe von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr. Tbelle 2: Exportquoten der ostdeutschen Industrie - Anteil des Auslnds- m Gesmtumstz in vh - Gütergruppe Nchrichtlich: ABL Vorleistungsgüter 15,3 16,3 17,0 30,0 Investitionsgüter 20,6 30,1 30,6 50,7 Gebruchsgüter 16,3 15,3 15,6 29,4 Verbruchsgüter 6,9 7,1 7,1 18,7 Insgesmt 14,6 17,9 18,6 35,3 Betriebe von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr. Die Entwicklung des ostdeutschen Verrbeitenden Gewerbes wurde vor llem von der Inlndskonjunktur getrieben. Die Auftrgseingänge us dem Inlnd, ds hier den gesmtdeutschen Wirtschftsrum umfsst, stiegen zwr deutlich lngsmer ls die us dem Auslnd, sie drückten ber infolge ihres hohen Gewichts dem Produktionsverluf ihren Stempel uf (vgl. Abbildung 1). Die Produktion im ostdeutschen Verrbeitenden Gewerbe expndierte mit knpp 6 vh weiterhin kräftig, uch wenn die fst zweistellige Zuwchsrte us dem Vorjhr nicht erreicht wurde. Abbildung 1: Auftrgseingng und Produktion im Verrbeitenden Gewerbe Ostdeutschlnds - Sisonbereinigte Volumenindizes und Trend (gltte Komponente), 1995= , ,0 220,0 200,0 1 1 Auftrgseingng Inlnd Auftrgseingng Auslnd Produktionsindex Die Produktionszunhme wurde nicht llein durch Produktivitätssteigerungen erwirtschftet, sondern es km ds zweite Jhr in Folge zum Beschäftigungsufbu (vgl. Tbelle 3). Tbelle 3: Entwicklung der Beschäftigung im Verrbeitenden Gewerbe Ostdeutschlnds Gütergruppe in Personen Vorleistungsgüter Investitionsgüter Gebruchsgüter Verbruchsgüter Insgesmt Veränderung gegenüber Vorjhr in vh Vorleistungsgüter 2,0 2,1 Investitionsgüter 1,2 1,0 Gebruchsgüter 2,0-3,0 Verbruchsgüter -0,8 0,9 Insgesmt 1,1 1,3 Betriebe von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr. Begünstigt wurde ds Wchstum des Verrbeitenden Gewerbes durch die nochmls verbesserte preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Produktion. Die Produktivität, berechnet ls Umstz je geleistete Arbeitsstunde, stieg in den neuen Ländern zwr lngsmer ls in den lten, die Entgelte je Arbeitsstunde jedoch noch weniger. Im Ergebnis snk die Lohnkostenbelstung im Osten stärker ls Wirtschft im Wndel 4/

4 im Westen (vgl. Tbelle 4). Dmit wurden Kostennchteile gegenüber der überregionlen Konkurrenz weiter bgebut. Tbelle 4: Entwicklung von Produktivität und Löhnen im Verrbeitenden Gewerbe und - Veränderung gegenüber Vorjhr in vh - Neue Länder Alte Länder Gesmtumstz je Arbeitsstunde 5,8 4,3 6,8 5,0 Entlohnung je Arbeitsstunde 0,4 0,9 1,5 3,2 Lohn-Umstz- Reltion -5,1-3,3-4,9-1,7 Betriebe von Unternehmen mit 20 Beschäftigten und mehr. Die für den Aufschwung der Konjunktur in Deutschlnd verntwortliche Expnsion der Auslndsnchfrge im Jhr 2000 wird uch in Ostdeutschlnd greifen. Dfür sprechen sowohl die seit dem Sommer wieder kräftigen Auslndsbestellungen von Vorleistungs- und Verbruchsgütern im Verrbeitenden Gewerbe Ostdeutschlnds ls uch die Umstzerwrtungen der Unternehmen. Lut -Industrieumfrge zu Jhresbeginn hben drei Viertel der Unternehmen konkrete Pläne für eine deutliche Steigerung ihres Auslndsumstzes. Mit einem Rückgng rechnen nur wenige. 24 Der Einfluss der Auslndsnchfrge uf die Industrieproduktion dürfte ber stärker sein ls es in der Exportquote zum Ausdruck kommt. Viele ostdeutsche Betriebe werden uch ls Zulieferer für Exporteure in Westdeutschlnd von der nziehenden Auslndsnchfrge profitieren. Lut einer repräsenttiven Umfrge 25 unter rund Industriebetrieben in Ostdeutschlnd liegt der Anteil ihrer Lieferungen nch Westdeutschlnd bei rund einem Drittel des Umstzes. Mindestens die Hälfte ihrer Erzeugnisse setzen dort solch typische Hersteller von Vorprodukten bzw. Zulieferteilen b wie die Chemiebetriebe, die Kunststoffverrbeiter, die Eisen- und Sthlerzeuger und die Produzenten elektrotechnischer Erzeugnisse. Hier dürften indirekt uch Nchfrgeimpulse us dem Auslnd über Westdeutschlnd in den neuen Ländern nkommen. 24 Vgl. LASCHKE, B.; LUDWIG, U.: Günstige Aussichten der ostdeutschen Industrie im Jhr 2000, in:, Wirtschft im Wndel 3/2000, S. 76 ff. 25 Vgl. IAB-Betriebspnel (4. Welle Ost). Die Rückkehr der deutschen Wirtschft uf den Aufschwungspfd wird zwr vom Export getrieben, der Aufschwung greift jedoch lut Prognose uf die Inlndskonjunktur über und erhält so ein breites Fundment. Hier liegt eine große Chnce für die ostdeutsche Industrie. Gestützt uf die erlngte Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei Preisen und Qulitäten wird ihre hohe Binnenorientierung in ds Aufschwungsgeschehen einbezogen werden. Ds zeigen die ebenflls seit dem Sommer überus kräftigen Bestellungen n Vorleistungsgütern und n Investitionsgütern us dem Inlnd wie uch die Geschäftserwrtungen der Unternehmen n, die regelmäßig vom im Rhmen seiner Industrieumfrgen erfsst werden (vgl. Abbildung 2). Die Wertschöpfung im Verrbeitenden Gewerbe dürfte im Jhr 2000 um 6 ½ Prozent wchsen. Im druffolgenden Jhr wird sich ds Wchstumstempo etws verstärken, sofern der Aufschwung in Deutschlnd nicht frühzeitig bbricht. Abbildung 2: Geschäftslge und Geschäftsussichten im ostdeutschen Verrbeitenden Gewerbe Index 1995 = Prozentpunkte Geschäftslge Produktionsindex b Geschäftsussichten Differenz us den Prozentnteilen der optimistischen und pessimistischen Urteile der befrgten Unternehmen. b Nchrichtlich: Gleitender Drei-Montsdurchschnitt der Produktionsindizes des Verrbeitenden Gewerbes. Quellen: Sttistisches Bundesmt; Umfrgen und Berechnungen des. Es besteht somit derzeit kein Grund zu der Annhme, dss der konjunkturelle Aufschwung in Deutschlnd n der ostdeutschen Industrie vorbei geht. Sowohl die kräftig expndierende Inlndsls uch Auslndsnchfrge werden der Industrieproduktion Auftrieb geben, solnge nicht die Vorussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Fertigung in Ostdeutschlnd gefährdet werden. Einer zunehmenden Zhl von Unternehmen ist es lut Industrie-Umfrge des in den vergngenen Jhren gelungen, in die Gewinnzone vorzusto- 100 Wirtschft im Wndel 4/2000

5 ßen. Jetzt diese günstige Ertrgslge zu stbilisieren ist unbdingbr, um im Wettbewerb uch künftig mitzuhlten. Überhöhte Lohnbschlüsse, etw im Rhmen der derzeitigen Lohnforderungen der IG Metll von 5,5 Prozent, würden dgegen die erzielten Fortschritte in Frge stellen. Ob sich die Msse der us dem Trifverbnd usgetretenen Unternehmen überhupt n solchen Richtwerten orientieren würde, bleibt llerdings frglich. Bugewerbe weiter unter Anpssungsdruck Gnz nders ist die Sitution im Bugewerbe. Während in Westdeutschlnd die Bukonjunktur erstmls seit 1994 wieder mit einem Plus n ds zyklische Muster nknüpfen dürfte, wird ds Bugeschehen in Ostdeutschlnd weiterhin die Spätfolgen der überschäumenden Aufbuphse in den ersten fünf Jhren nch der Vereinigung zu spüren bekommen. Leerstände sowie der Preisverfll bei Immobilien, Mieten und Buleistungen signlisieren seit längerer Zeit, dss es nch wie vor große Überkpzitäten gibt. Der kräftigste Anpssungsschub nch unten erfolgte mit nhezu 8 vh im Jhr, dem folgte mit 1,4 vh ein nochmliger, ber deutlich lngsmerer Investitionsrückgng (vgl. Tbelle 5). Insgesmt sind dmit die Buinvestitionen um 12 vh gegenüber dem Höchststnd im Jhre 1995 gefllen. Der schwächer gewordene Abwärtstrend lässt ber noch nicht uf eine Tendenzwende schließen. Lediglich im Tiefbu htten einige Großprojekte sowie witterungsbedingte Vorzieheffekte zu einem Produktionsnstieg von etw 1,5 vh gegenüber dem Vorjhr geführt. Dgegen wiesen die Hochbuleistungen infolge eines regelrechten Nchfrgeeinbruchs im Wohnungsbu einen Produktionsrückgng von knpp 8 vh us. Auch die ngespnnte Lge im Ausbugewerbe, die Auftrgsrückgänge im Buhuptgewerbe (vgl. Übersicht 2) sowie die -Umfrgen zur Geschäftsentwicklung bis zum Frühjhr 2000 (vgl. Abbildung 3) und zu den Umstzerwrtungen für ds gesmte Jhr deuten druf hin, dss die Tlsohle m ostdeutschen Bu noch nicht erreicht ist. Vor diesem Hintergrund bleiben nch der - Prognose die Bunchfrge und die Buproduktion in Ostdeutschlnd uch 2000 und 20 bwärtsgerichtet. Der Rückgng der Bunchfrge dürfte im 26 Vgl. LOOSE, B.: Ostdeutsches Bugewerbe: Lge bleibt uch 2000 ngespnnt, in:, Wirtschft im Wndel 1/2000, S. 25 ff. Jhr 2000 mit 2 vh sogr etws stärker sein ls im Vorjhr, sich im Jhr 20 ber leicht bschwächen. Wegen der nhltenden Überkpzitäten n Mietwohnungen gehen die Investitionen m stärksten im Wohnungsbu zurück. Dieser Tendenz entgegen wirken die Modernisierungs- und Snie- Tbelle 5: Entwicklung der Buinvestitionen in Ostdeutschlnd Bu- dvon: Jhr investitionen Wohn- Gewerbl. und insgesmt buten Öffentl. Buten Mrd. DM in Preisen von ,2 57,5 86, ,6 65,3 82, ,8 69,3 76,6 143,7 70,8 72,9 132,6 64,4 68,3 130,8 62,7 68, ,2 60,8 67, ,9 59,9 67,0 Veränderungen gegenüber dem Vorjhr in vh ,3 40,1 15, ,4 13,6-5, ,2 6,0-7,0-1,4 2,3-4,8-7,7-9,1-6,3-1,4-2,6-0, ,0-3,0-1,0 20-1,0-1,5-0,7 Quellen: Sttistisches Bundesmt (ESVG 1995); 2000 und 20 Prognose des. Abbildung 3: Geschäftslge und Geschäftsussichten im ostdeutschen Bugewerbe Index 1991= Produktionsindex b Geschäftslge Prozent - punkt e Geschäftsussichten Differenz us den Prozentnteilen der optimistischen und pessimistischen Urteile der befrgten Unternehmen. b Nchrichtlich: Gleitender Drei-Montsdurchschnitt der Produktionsindizes des Buhuptgewerbes. Quellen: Sttistisches Bundesmt; Umfrgen und Berechnungen des. Wirtschft im Wndel 4/2000 1

6 rungsmßnhmen im Wohnungsbestnd und der selbstgenutzte Eigenheimbu (vgl. Übersicht 2). Die Nchfrge nch solchen Buleistungen wird sich jedoch ufgrund verschlechterter Förderbedingungen und wieder leicht nziehender Zinsen trotz niedriger Bupreise höchstens uf dem erreichten hohen Niveu hlten. Druf weisen uch die bis dto unter Druck stehenden Wohnungsmieten sowie der noch nhltende Preisbschwung uf dem Einfmilienhusmrkt und gnz besonders uf dem Mrkt der Eigentumswohnungen hin. 27 Neben dem vergrößerten Angebot ht sich hier wohl uch ds im Vergleich zu Westdeutschlnd schwächere Wirtschftswchstum und die dmit zusmmenhängende geringere Kufkrftentwicklung in Ostdeutschlnd usgewirkt. Zugleich bleibt der Wirtschftsbu bwärtsgerichtet. Hier deuten die Auftrgseingänge und die Bugenehmigungen druf hin, dss die verhltene Gesmtentwicklung in Ostdeutschlnd im zurückliegenden Jhr uch die Aktivitäten im gewerblichen Bu geschwächt hben. Mit positiven Impulsen us der Erweiterung, Modernisierung und Snierung industrieller Buten ist bei wieder stärker expndierender Industrieproduktion erst im Verlufe des Jhres 2000 zu rechnen. Ddurch verzögert sich die einsetzende Abflchung des Abwärtstrends im Wirtschftsbu: Nch Rückgängen zwischen 6 und 9 vh in den Jhren 1996 bis nimmt die Nchfrge nch Wirtschftsbuten im Jhr 2000 nochmls wie um 1½ vh b. Erst im nächsten Jhr wird sich mit zunehmender Beschleunigung der Wchstumsprozesse in der ostdeutschen Industrie, ber uch im Dienstleistungsgewerbe die rückläufige Entwicklung im Wirtschftsbu mit etw -1/2 vh weiter bschwächen. Druf verweisen der sich lut Ring Deutscher Mkler bzeichnende Turnround m ostdeutschen Büroflächenmrkt 28 und die sisonbereinigt leicht nziehenden Bugenehmigungen bei Bürobuten. Die Investitionsktivitäten der öffentlichen Buherren dürften ngesichts der ngespnnten Hushltslge mit -½ bis -1 vh in beiden Jhren leicht nchgeben. Alles in llem bleiben die ostdeutschen Buunternehmen unter strkem Wettbewerbsdruck, regio- nl gesehen ufgrund rückläufiger Nchfrge, sinkender Preise und dmit verbundener Mrktbereinigung, überregionl gesehen ufgrund der deutlichen Bemühungen westdeutscher Unternehmen zur Produktivitätssteigerung, die letztlich wesentlich zur Überwindung der Strukturkrise m Bu insgesmt beitrgen wird. So konnten der Produktionseinbruch im Jhr und dessen Folgen für Produktivität und Löhne in Ostdeutschlnd nur mit Zeitverzögerung verkrftet werden (vgl. Tbelle 6), wodurch Wettbewerbsvorteile gegenüber westdeutschen Buunternehmen geringer geworden sind. Erst im Jhr km es durch vermehrte Entlssungen und strken Arbeitstundenbbu zu den notwendigen Anpssungen n die gesunkene Nchfrge. Infolgedessen ht sich die reltive Wettbewerbsposition der ostdeutschen Unternehmen in der Brnche (bezogen uf Produktivität und Löhne) im Vergleich zum Vorjhr nicht nochmls wesentlich verschlechtert. 29 Überzogene Lohnforderungen dürften der ohnehin krisengeschüttelten Brnche ber die weiter erforderliche Anpssung erschweren und eine Beschleunigung des Personlbbus nch sich ziehen. Neben den konjunkturellen und strukturellen Problemen wird die Gesmtsitution ddurch verschärft, dss ds Bugewerbe die meisten Probleme mit dem Zhlungsverhlten der Kunden und mit Forderungsusfällen ht. 30 Mit dem Abwärtstrend im ostdeutschen Bugewerbe verbunden wren bnehmende Gewinnspnnen und eine Tendenz zum Rückfll uf nur kostendeckende Produktion. Während 1995 lut -Umfrge noch etw 60 vh der Unternehmen des Buhupt- ls uch des Ausbugewerbes im Bestnd von mit Gewinn bschlossen, verringerte sich dieser Anteil uf etw 40 vh. In gleichem Zuge erhöhte sich der Anteil der Unternehmen mit einem usgeglichenen Ergebnis von etw einem Fünftel im Buhupt- bzw. einem Viertel im Ausbugewerbe uf weit mehr ls ein Drittel in beiden Sprten. Der Anteil der Verlustbetriebe ist im zurückliegenden Jhr nch einem kontinuierlichen Anstieg bis wieder etws zurückgegngen und liegt nun bei etw einem Fünftel der insgesmt befrgten Unternehmen. 27 Vgl. Mrktnlyse des Ring Deutscher Mkler. 28 Vgl. ebend: So beobchtet der Ring Deutscher Mkler bei zwr noch rückläufigen Spitzenmieten in Schwerpunktbereichen eine Stbilisierung der Durchschnittsmieten für gute Bürolgen in kleineren Großstädten und in Mittelstädten sowie generell bei den Ktegorien einfcher und mittlerer Nutzungswert. 29 Aufgrund der gefestigten Wettbewerbsfähigkeit vieler Buunternehmen konnten uch neue Tätigkeitsfelder ußerhlb der ostdeutschen Region hinzugewonnen werden, vgl. Aktueller Trend, in:, Wirtschft im Wndel 3/ Insolvenzen, Neugründungen, Löschungen /2000; Eine Untersuchung zur Unternehmensentwicklung der Creditreform Wirtschfts- und Konjunkturforschung. S Wirtschft im Wndel 4/2000

7 Tbelle 6: Entwicklung von Umstz, Produktivität und Löhnen im Buhuptgewerbe und - Veränderung gegenüber Vorjhr in vh - Neue Länder Alte Länder Gesmtumstz -9,6-1,5-2,5 2,0 Beschäftigung -8,7-5,2-3,8-3,5 Geleistete Arbeitsstunden -9,5-3,4-3,8-2,0 Gesmtumstz je Arbeitsstunde -0,0 1,9 1,4 4,0 Entlohnung je Arbeitsstunde -0,1-1,2-0,5 0,6 Lohn-Umstz- Reltion -0,1-3,0-1,9-3,3 Dies entspricht lut Klssifiktion der Wirtschftszweige von 1993 (WZ 93) den Vorbereitenden Bustellenrbeiten, Hoch- und Tiefbu in der Hochrechnung für lle Betriebe. Aufgrund der nhltenden Nchfrgekontrktion und noch lufender struktureller Anpssungsprozesse bleibt ds Bugewerbe der Wirtschftsbereich mit dem höchsten Insolvenzrisiko. Auch wenn im Zeitverluf die Zhl der Insolvenzen nch einem strken Anstieg in den Jhren / im zurückliegendem Jhr leicht bgenommen ht, bleibt die Insolvenzhäufigkeit (Zhl der Insolvenzen in Reltion zur Zhl der Betriebe dieser Brnche) in den Bugewerken um ein Mehrfches höher ls in nderen Wirtschftsbereichen. 31 Die Ausstttung der ostdeutschen Wirtschft mit modernen Buten ist durch die systemtische Rückführung der Investitionen uf einen niedrigeren Entwicklungspfd nicht gestoppt. Die Buinvestitionen pro Einwohner übertreffen ds westdeutsche Niveu immer noch um rund zwei Drittel, bei gewerblichen und bei öffentlichen Buten erreichen sie sogr mehr ls ds doppelt so hohe Niveu. Bei Wohnbuten liegt der Vorsprung bei etw einem Drittel (vgl. Tbelle 7). Insgesmt liegt ds Pro-Kopf-Niveu immer noch leicht über dem bereits hohen Stnd von An den Bufertigstellungen pro Kopf der Bevölkerung zeigt sich dbei, dss die Buktivitäten bezogen uf den Wohnungsbu gerde in den Bereichen ein höheres Niveu ls in Westdeutschlnd ufweisen, wo noch Nchholbedrf besteht, so beim Bu von Einfmilienhäusern und bei der Snierung und Modernisierung des Altbestndes n Gebäuden. 31 Ebend, S. 16 und 19 f. Alles in llem wird ds ostdeutsche Bugewerbe uch mittelfristig unter dem Druck der Anpssung seiner Kpzitäten n die rückläufige Nchfrge bleiben. Von einem Mrsch in die Ktstrophe knn jedoch nicht die Rede sein. Tbelle 7: Rele Buinvestitionen in Ostdeutschlnd pro Kopf der Bevölkerung - Preise von 1995; Alte Bundesländer=100 - Buinvestitionen dvon: Jhr insgesmt Wohn- Gewerbl. und buten Öffentl. Buten Wchstum der gesmtwirtschftlichen Produktion in Ostdeutschlnd verstärkt sich wieder Knpp ein Drittel der Wertschöpfung in Ostdeutschlnd entfällt uf ds Verrbeitende Gewerbe und ds Bugewerbe zusmmengenommen. Der Sldo von Auf und Ab innerhlb dieses Aggregts bestimmt seit Jhren mßgeblich die Richtung und Stärke der Entwicklung der gesmtwirtschftlichen Produktion (vgl. Abbildung 4). Trotz bnehmender Bedeutung hängt es nch wie vor von der Buwirtschft b, wie strk der nhltende Auftrieb der Industrie gesmtwirtschftlich zur Wirkung kommt, zuml ds Gewicht der Industrie in der Gesmtwirtschft hier nur bei zwei Dritteln im Vergleich zu Westdeutschlnd liegt. Von der konjunkturellen Belebung in Deutschlnd wird im Jhr 2000 uch ds unternehmensbezogene Dienstleistungsgewerbe in den neuen Ländern mitgezogen. Dfür sprechen beispielsweise die Konjunkturumfrgen zhlreicher Industrie- und Hndelskmmern in Ostdeutschlnd. Unter günstigen Vorzeichen stehen ebenso die Urteile der Bnken. Großhndel und Verkehr dürften gleichflls vom llgemeinen konjunkturellen Aufschwung profitieren. Anders ls diese Zweige hängen der Einzelhndel, ds Gstgewerbe und ndere konsumnhe Dienstleistungszweige vom Ausgbeverhlten der privten Hushlte b. Vor dem Hintergrund steigender Releinkommen im konjunkturellen Aufschwung in Deutschlnd werden uch diese Bereiche uf Zu- Wirtschft im Wndel 4/

8 wächse im Jhr 2000 rechnen können. Rückgänge wird es llerdings neben dem Bugewerbe uch im Sttssektor geben, in dem Personl bgebut und dmit die Wertschöpfung sinken wird. Abbildung 4: Produktionsvolumen des Verrbeitenden Gewerbes und des Buhuptgewerbes in Ostdeutschlnd - sisonbereinigte Volumenindizes der Produktion und Trend (gltte Komponente), 1995= Verrbeitendes Gewerbe Bugewerbe Tbelle 8: Bruttowertschöpfung in Ostdeutschlnd - Veränderungen gegenüber dem Vorjhr in vh, in Preisen von Produzierendes Gewerbe... 2½ drunter: Verrbeitendes Gewerbe 4,3 6 ½ Bugewerbe ½ Hndel, Gstgewerbe, Verkehr... 3½ Finnzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistungen... 4 Öffentliche und privte Dienstleister... 0 Bruttoinlndsprodukt 1,2 2 ¼ Nur ostdeutsche Flächenländer: Brndenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schsen, Schsen-Anhlt, Thüringen. Quellen: Arbeitskreis VGR der Länder; Prognose des. Alles in llem erwrtet ds für ds Jhr 2000 einen Anstieg des Bruttoinlndsprodukts in Ostdeutschlnd von 2 ¼ Prozent und dmit eine Verstärkung des Wchstums gegenüber dem Jhr dvor. Allerdings bleibt die Dynmik nochmls hinter der Westdeutschlnds zurück. Im Jhr 20 dürften die neuen Länder im Wchstumstempo wieder mit Westdeutschlnd gleichziehen. Arbeitsmrktlge unverändert kritisch Die Lge uf dem ostdeutschen Arbeitsmrkt ist nch wie vor sehr ngespnnt. Im Jhr ging die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjhr um Personen zurück. Im ersten Arbeitsmrkt lg die Beschäftigung sogr um Personen unter dem Vorjhresniveu. In der Industrie wurde zwr im Zuge der Produktionsusdehnung der Personlbestnd per sldo um 1,3 vh erhöht, und uch in den Dienstleistungsunternehmen dürfte sich der Beschäftigungsufbu fortgesetzt hben. Dmit konnten jedoch der Rückgng der Erwerbstätigkeit im Bugewerbe um etw 6 vh sowie der Personlbbu im öffentlichen Sektor nicht kompensiert werden. Die registrierte Arbeitslosigkeit nhm trotz gesunkener Erwerbstätigkeit b. Mßgebend hierfür wr der strke Rückgng des Arbeitsngebots. 32 Dies ist insbesondere uf die demogrphische Entwicklung sowie die veränderte Erwerbsbeteiligung zurückzuführen. 33 Auch die kräftige Ausweitung von öffentlichen Beschäftigungsprogrmmen trug dzu bei, dss der Beschäftigungsbbu nicht zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führte. Die Zhl der in Arbeitsbeschffungs- und Strukturnpssungsmßnhmen geförderten Personen nhm im Jhresdurchschnitt um Personen gegenüber dem Vorjhr zu und erreichte mit fst Förderfällen den höchsten Wert nch Dmit wurden fst 6 vh der Arbeitsplätze in Ostdeutschlnd direkt durch Lohnkostenzuschüsse subventioniert. Die Zhl der Erwerbstätigen im ersten Arbeitsmrkt wird im Prognosezeitrum nur noch geringfügig schrumpfen. Eine Ursche hierfür besteht drin, dss die Beschäftigung in der Industrie kräftiger zunehmen wird ls bisher. Der nhltende Beschäftigungsbbu im Bugewerbe und im öffentlichen Sektor wird dmit neben den Dienstleistungsunternehmen zunehmend uch durch den industriellen Bereich usgeglichen. Die registrierte Arbeitslosigkeit wird im Prognosezeitrum weiter bnehmen. Entscheidend hierfür ist der weitere Rückgng des Arbeitsngebots, der insbesondere durch Altersstruktureffekte, den Übergng in den vorzeitigen Ruhestnd und die Innspruchnhme der gesetzlichen Regelungen zur Altersteilzeit bedingt ist. Zudem nimmt die Er- 32 Vgl. AUTORENGEMEINSCHAFT: Der Arbeitsmrkt im Jhr 2000, in: IAB Kurzbericht, Nr.1/ , S Vgl. SCHNEIDER, H.: Der Arbeitsmrkt in den neuen Bundesländern, in: KfW (Hrsg.), Beiträge zur Mittelstndsund Strukturpolitik, Heft 9 (), S. 25 ff. 104 Wirtschft im Wndel 4/2000

9 Tbelle 9: Erwerbsbeteiligung in Ostdeutschlnd - Inländerkonzept in Personen Erwerbsfähige Erwerbstätige (Inländer) im ersten Arbeitsmrkt b Nchrichtlich: Erwerbstätige (Inlnd) Unterbeschäftigung c Arbeitslose Arbeitslose nch 125, 126 SGB III Ausfll durch Kurzrbeit in Vollzeitäquivlenten Teilnehmer n Arbeitsbeschffungsmßnhmen d Teilnehmer n Mßnhmen zur Fortbildung und Umschulung in Vollzeitäquivlenten Teilnehmer n Deutsch-Lehrgängen Vorruheständler e Altersteilzeit 5 8 Bezieher von Erziehungsgeld mit vorngehender Erwerbstätigkeit Erwerbspersonenpotentil ohne Stille Reserve f Auspendler Einpendler Erwerbsbeteiligungsquote g 78,2 77,0 76,4 75,8 75,2 Erwerbstätigenquote im ersten Arbeitsmrkt h 59,4 58,1 57,6 57,6 57,6 Erwerbstätigenquote insgesmt i 61,6 61,0 60,9 60,4 60,2 Unterbeschäftigungsquote k 23,7 24,1 24,1 23,5 22,9 Arbeitslosennteil n der Unterbeschäftigung 70,7 70,9 69,9 71,8 72,4 Arbeitslosenquote l 17,6 17,8 17,5 17,5 17,2 Wohnbevölkerung im Alter von 15 bis 65 Jhren. b Schätzung uf der Grundlge der Angben des Mikrozensus. c Summe us den nchfolgenden Kursivwerten. d Einschließlich Strukturnpssungsmßnhmen. e Einschließlich Arbeitslosen nch 428 SGB III. f D Kurzrbeiter bereits in der Zhl der Erwerbstätigen enthlten sind, ist der Arbeitsusfll durch Kurzrbeit in Vollzeitäquivlenten zu subtrhieren, um eine Doppelzählung zu vermeiden. g Erwerbspersonenpotentil ohne Stille Reserve in Reltion zu den Erwerbsfähigen. h Erwerbstätige im ersten Arbeitsmrkt in Reltion zu den Erwerbsfähigen. i Erwerbstätige im ersten und im zweiten Arbeitsmrkt in Reltion zu den Erwerbsfähigen. k Anteil der Unterbeschäftigung m Erwerbspersonenpotentil ohne Stille Reserve. l Anteil der Arbeitslosen n der Gesmtheit von erwerbstätigen Inländern im ersten Arbeitsmrkt (ohne Kurzrbeit in Vollzeitäquivlenten), Arbeitslosen und Personen in Arbeitsbeschffungsmßnhmen. Quellen: Bundesnstlt für Arbeit; Sttistisches Bundesmt; Berechnungen des, 2000 und 20: Prognose des. in vh werbsneigung infolge wchsender Bildungsbeteiligung weiter b. Die Lge uf dem ostdeutschen Arbeitsmrkt wird weiterhin wenn uch uf niedrigerem Niveu durch rbeitsmrktpolitische Mßnhmen beeinflusst. Im Durchschnitt des Jhres 2000 werden etw Personen in Beschäftigung schffenden Mßnhmen gefördert werden; im Jhr 20 werden es etw Personen sein. Dbei muss jedoch bechtet werden, dss gegenwärtig etw die Hälfte der in Arbeitsbeschffungsund Strukturnpssungsmßnhmen geförderten Personen uf der Bsis von Lohnkostenzuschüssen in Wirtschftsunternehmen tätig ist. Ein Teil dieser Arbeitsplätze wäre vermutlich uch dnn entstnden, wenn dieses Förderinstrument nicht bestehen würde. Diese uf Mitnhmeeffekten begründeten Beschäftigungsverhältnisse sind streng genommen dem ersten Arbeitsmrkt zuzurechnen. Die insgesmt negtive Dynmik im ersten Arbeitsmrkt wird deshlb im Umfng dieser Mitnhmeeffekte überzeichnet. Hns-Ulrich Brutzsch (brt@iwh.uni-hlle.de), Brigitte Loose (blo@iwh.uni-hlle.de), Udo Ludwig (ldw@iwh.uni-hlle.de) Wirtschft im Wndel 4/

10 Übersicht 1 (Industrie): Produktionsindex im Verrbeitenden Gewerbe Ost- und Westdeutschlnds =100; klender- und sisonbereinige Werte und Trend (gltte Komponente) - Verrbeitendes Gewerbe insgesmt Vorleistungsgüterproduzenten Investitionsgüterproduzenten 1 Gebruchsgüterproduzenten Verbruchsgüterproduzenten 1 1 Neue Länder und Berlin-Ost Früheres Bundesgebiet 106 Wirtschft im Wndel 4/2000

11 Index des Auftrgseingngs us dem Auslnd im Verrbeitenden Gewerbe Ost- und Westdeutschlnds =100; sisonbereinigte Werte und Trend (gltte Komponente) - Verrbeitendes Gewerbe insgesmt 320,0 Vorleistungsgüterproduzenten 320, ,0 240,0 200,0 1 1 Investitionsgüterproduzenten 530,0 Gebruchsgüterproduzenten 530,0 430,0 430,0 330,0 330,0 230,0 230,0 30,0 30,0 Verbruchsgüterproduzenten 1 1 Neue Länder und Berlin-Ost Früheres Bundesgebiet Wirtschft im Wndel 4/

12 Index des Auftrgseingngs us dem Inlnd im Verrbeitenden Gewerbe Ost- und Westdeutschlnds =100; sisonbereinigte Werte und Trend (gltte Komponente) - Verrbeitendes Gewerbe insgesmt Vorleistungsgüterproduzenten ,0 150,0 Investitionsgüterproduzenten Gebruchsgüterproduzenten ,0 150,0 Verbruchsgüterproduzenten 1 150,0 Neue Länder und Berlin-Ost Früheres Bundesgebiet 108 Wirtschft im Wndel 4/2000

13 Übersicht 2 (Bu): Index des Auftrgseingngs im ostdeutschen Buhuptgewerbe =100; sisonbereinigte Werte und Trend (gltte Komponente) - Buhuptgewerbe insgesmt - Volumenindex - Bugenehmigungen in Ostdeutschlnd - Vernschlgte Kosten des Buwerks in DM; sisonbereinigte Werte und Trend (gltte Komponente) - Wohn- und Nichtwohnbuten insgesmt 50,0 40, Wohnungen Nichtwohngebäude 50,0 40,0 Wohnungs- und Wirtschftsbu - Wertindex - Wohnungsbu Gewerblicher Hochbu Gewerblicher Tiefbu Nichtwohnbuten nch Gebäuderten Büro- und Verwltungsgebäude Hndels- und Lgergebäude Fbrik- und Werkstttgebäude Hotels und Gststätten 50,0 40,0 Öffentlicher Bu - Wertindex - Strßenbu Öffentlicher Hochbu Öffentlicher Tiefbu Wohnbuten nch Wohnungsrten "Wohngebäude mit 1 Wohnung" "Wohngebäude mit 2 Wohnungen" "Wohngebäude mit 3 Wohnungen" Wirtschft im Wndel 4/